Zentralstelle der Forstverwaltung - Landesforsten Rheinland-Pfalz
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24 4 Begleitende Erhebungen die aufnahmen der bze ii umfassen neben der erhebung des bodenzustandes an allen Rasterpunkten auch erhebungen zur bestockung, zum Kronenzustand, zur Waldernährung und zur bodenvegetation. Mit der Kombination der verschiedenen aufnahmen am selben Raster wird nicht nur der zustand der Waldökosysteme möglichst umfassend beschrieben, sondern auch eine integrierende auswertung der jeweiligen befunde ermöglicht. 4.1 Bestockungsaufnahme die Charakterisierung der bestockung an den jeweiligen aufnahmepunkten dient im Wesentlichen zur schaffung von Grundlageninformationen zur abschätzung der Kohlenstoff- und nährstoffvorräte in der biomasse, zur stratifizierung des Kollektivs bei der interpretation der erfassten bodendaten und zur Gewinnung von eingangsdaten für die anwendung von Wasser- und stoffhaushaltsmodellen. da keine spezifischen ertragskundlichen auswertungen, wie z.b. die analyse des zuwachsverhaltens in abhängigkeit vom standort, angestrebt wurden und um den aufnahmeaufwand in Grenzen zu halten, beschränkte sich die bestockungsaufnahme auf durch orientierende Messungen ergänzte schätzungen. die bestockungsaufnahmen wurden in Rheinland-Pfalz im Juli 2005 von den speziell geschulten aufnahmeteams der Waldzustandserhebung durchgeführt und in 2006 im zuge der bzebodenprobenahmen von erfahrenen forsteinrichtern überprüft. das aufnahmeverfahren entspricht im Wesentlichen den Vorgaben des Kapitels Viii der bundesweiten bze-arbeitsanleitung. Grundsätzlich bezieht sich die Charakterisierung der bestockung auf einen 30 m Radius um den Messpunktpfosten (bze-aufnahmeareal). neben einer Kurzbeschreibung des Waldbestandes wurden jeweils betriebsart, begründungsart, Mischungsform, schlussgrad und bestockungsstruktur nach den Vorgaben der arbeitsanleitung erfasst und verschlüsselt. in beständen über 8 m oberhöhe wurde die bestandesgrundfläche nach baumarten getrennt über eine Winkelzählprobe mit einem spiegelrelaskop ermittelt. Gegebenenfalls wurde eine Grenzbaumkontrolle durchgeführt. die zählbreite und die anzahl der Messungen variierten je nach bestockungsdichte und homogenität innerhalb des bze-aufnahmeareals. zur schätzung der baumhöhen und der durchmesserverteilung wurden an mindestens zwei bäumen je baumart höhenmessungen mit einem Vertex-höhenmesser und Kluppungen in brusthöhe (bhd) an mindestens 10 bäumen je baumart durchgeführt. in beständen unter 8 m oberhöhe wurden je baumart der prozentuale Überschirmungsanteil, das alter, die baumhöhe, der bhd oder der Wurzelhalsdurchmesser und die anzahl je hektar geschätzt. der schätzung lagen orientierende aufnahmen in Probekreisen mit einer fläche von 10, 25 oder 100 m² zugrunde. die anzahl und die fläche der Probekreise variierte in abhängigkeit von bestockungsdichte und homogenität innerhalb des bze-aufnahmeareals. in gleicher Weise wie bei beständen unter 8 m oberhöhe wurde auch mit dem unterstand oder der Verjüngung unter einem hauptbestand verfahren. unterstand und auch Verjüngung wurden ab einem geschätzten flächenanteil von 5 % im aufnahmeareal erfasst. zur Kalkulation der biomasse- und nährstoffvorräte wurde in beständen ab einem mittleren bhd von etwa 7 cm der Waldwachstumssimulator sil- Va (seifert et al. 2006) eingesetzt. bei beständen mit geringeren baumdurchmessern sowie für die Verjüngung erfolgten die entsprechenden Kalkulationen über die jeweiligen flächenanteile im aufnahmeareal, stammzahl, bhd oder Wurzelhalsdurchmesser und entsprechende biomassefunktionen sowie der im Rahmen anderer Projekte ermittelten nährstoffgehalte in der biomasse. eine detaillierte beschreibung der Kalkulationen und der zugrunde liegenden datenbasis enthält Wellbrock et al. (2011). 4.2 Erfassung des Kronenzustandes das bze-stichprobenraster ist in Rheinland-Pfalz identisch mit der unterstichprobe der terrestrischen Waldzustandserhebung (tWe). für dieses Raster werden jährlich aufnahmen des Kronenzustandes an jeweils 4 sechs-baumstichproben je Rasterpunkt durchgeführt. die ergebnisse der einzelbaumweisen bonituren und die begleitda-
ten werden in einer sQl-datenbank gehalten, auf die mit standardisierten auswerteroutinen zugegriffen werden kann. eine eingehende Methodenbeschreibung der tWe in Rheinland- Pfalz enthält engels et al. (1999). die ergebnisse der erhebungen seit 1984 sind in den jährlichen Waldzustandsberichten des landes (z.b. MufV 2010) und differenziert auf den entsprechenden Webseiten der faWf (http://www.fawf.wald-rlp. de/index.php?id=3014) veröffentlicht. 4.3 Erhebungen zur Waldernährung zur einwertung des ernährungszustandes der Waldbäume und als indikatoren für gegebenenfalls auftretende belastungen durch schadstoffe wurden an den Rasterpunkten der bze ii nadel- bzw. blattproben der vier hauptbaumarten (buche, eiche, fichte, Kiefer) nach den Vorgaben des abschnittes Vi der bundesweiten bzearbeitsanleitung beprobt und analysiert (Waldernährungserhebung - Wee). die beprobung der nadelbäume erfolgte im Winter 2006/07, die der laubbäume im sommer 2007. die darstellung der Methodik und ergebnisse der Waldernährungserhebung erfolgt in einem gesonderten bericht (block et al., in Vorbereitung). daher wird an dieser stelle hierauf nicht näher eingegangen. Abbildung 2 Lage der Aufnahmeareale der Bodenvegetation am BZE II-Rasterpunkt aufnahmefläche florenliste (2500 m²) ecke vom Mittelpunktpfosten eingemessen; 3 bis 5 m vom bodenprofil entfernt 4.4 Aufnahme der Bodenvegetation im sommer 2005 erfolgten an allen Rasterpunkten der bze ii bodenvegetationsaufnahmen im Rahmen einer forschungskooperation mit dem institut für Waldbau i der universität Göttingen (Prof. dr. h. bolte). hierzu wurde entsprechend den Vorgaben des Kapitels iX der bze-arbeitsanleitung eine 400 m² große aufnahmefläche im bze-aufnahmeareal eingerichtet. in dieser fläche wurden getrennt nach Moosschicht, Krautschicht, strauchschicht und baumschicht das artenspektrum aufgenommen und die deckungsgrade der einzelnen arten geschätzt. für ausgewählte arten mit mehr als 1 % deckungsgrad wurde zudem die sprosslänge ermittelt. zusätzlich erfolgte eine floristische aufnahme auf einer 2500 m² großen fläche im umfeld der zentralen aufnahmefläche. abbildung 2 zeigt die lage der aufnahmeareale der bodenvegetation am bze ii-Rasterpunkt. ergänzend zu den Vegetationserhebungen in 2005 erfolgten im frühjahr und frühsommer 2007 aufnahmen der frühjahrsblüher. neben der erhebung der artendiversität und der bioindikation von standortseigenschaften war die Kalkulation von biomasse-, Kohlenstoff- und nährstoffvorräten in der bodenvegetation eine aufnahmefläche bodenvegetation (Kernfläche 400 m²) 25
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die aufnahmen <strong>der</strong> bze ii umfassen neben <strong>der</strong><br />
erhebung des bodenzustandes an allen Rasterpunkten<br />
auch erhebungen zur bestockung,<br />
zum Kronenzustand, zur Wal<strong>der</strong>nährung und<br />
zur bodenvegetation. Mit <strong>der</strong> Kombination <strong>der</strong><br />
verschiedenen aufnahmen am selben Raster wird<br />
nicht nur <strong>der</strong> zustand <strong>der</strong> Waldökosysteme möglichst<br />
umfassend beschrieben, son<strong>der</strong>n auch eine<br />
integrierende auswertung <strong>der</strong> jeweiligen befunde<br />
ermöglicht.<br />
4.1 Bestockungsaufnahme<br />
die Charakterisierung <strong>der</strong> bestockung an den<br />
jeweiligen aufnahmepunkten dient im Wesentlichen<br />
zur schaffung von Grundlageninformationen<br />
zur abschätzung <strong>der</strong> Kohlenstoff- und nährstoffvorräte<br />
in <strong>der</strong> biomasse, zur stratifizierung des<br />
Kollektivs bei <strong>der</strong> interpretation <strong>der</strong> erfassten<br />
bodendaten und zur Gewinnung von eingangsdaten<br />
für die anwendung von Wasser- und stoffhaushaltsmodellen.<br />
da keine spezifischen ertragskundlichen<br />
auswertungen, wie z.b. die analyse<br />
des zuwachsverhaltens in abhängigkeit vom<br />
standort, angestrebt wurden und um den aufnahmeaufwand<br />
in Grenzen zu halten, beschränkte<br />
sich die bestockungsaufnahme auf durch orientierende<br />
Messungen ergänzte schätzungen.<br />
die bestockungsaufnahmen wurden in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
im Juli 2005 von den speziell geschulten<br />
aufnahmeteams <strong>der</strong> Waldzustandserhebung<br />
durchgeführt und in 2006 im zuge <strong>der</strong> bzebodenprobenahmen<br />
von erfahrenen forsteinrichtern<br />
überprüft.<br />
das aufnahmeverfahren entspricht im Wesentlichen<br />
den Vorgaben des Kapitels Viii <strong>der</strong> bundesweiten<br />
bze-arbeitsanleitung. Grundsätzlich<br />
bezieht sich die Charakterisierung <strong>der</strong> bestockung<br />
auf einen 30 m Radius um den Messpunktpfosten<br />
(bze-aufnahmeareal). neben einer Kurzbeschreibung<br />
des Waldbestandes wurden jeweils betriebsart,<br />
begründungsart, Mischungsform, schlussgrad<br />
und bestockungsstruktur nach den Vorgaben <strong>der</strong><br />
arbeitsanleitung erfasst und verschlüsselt.<br />
in beständen über 8 m oberhöhe wurde die<br />
bestandesgrundfläche nach baumarten getrennt<br />
über eine Winkelzählprobe mit einem spiegelrelaskop<br />
ermittelt. Gegebenenfalls wurde eine<br />
Grenzbaumkontrolle durchgeführt. die zählbreite<br />
und die anzahl <strong>der</strong> Messungen variierten je nach<br />
bestockungsdichte und homogenität innerhalb<br />
des bze-aufnahmeareals. zur schätzung <strong>der</strong><br />
baumhöhen und <strong>der</strong> durchmesserverteilung wurden<br />
an mindestens zwei bäumen je baumart höhenmessungen<br />
mit einem Vertex-höhenmesser<br />
und Kluppungen in brusthöhe (bhd) an mindestens<br />
10 bäumen je baumart durchgeführt.<br />
in beständen unter 8 m oberhöhe wurden je<br />
baumart <strong>der</strong> prozentuale Überschirmungsanteil,<br />
das alter, die baumhöhe, <strong>der</strong> bhd o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
Wurzelhalsdurchmesser und die anzahl je hektar<br />
geschätzt. <strong>der</strong> schätzung lagen orientierende<br />
aufnahmen in Probekreisen mit einer fläche von<br />
10, 25 o<strong>der</strong> 100 m² zugrunde. die anzahl und die<br />
fläche <strong>der</strong> Probekreise variierte in abhängigkeit<br />
von bestockungsdichte und homogenität innerhalb<br />
des bze-aufnahmeareals.<br />
in gleicher Weise wie bei beständen unter 8 m<br />
oberhöhe wurde auch mit dem unterstand o<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> Verjüngung unter einem hauptbestand verfahren.<br />
unterstand und auch Verjüngung wurden<br />
ab einem geschätzten flächenanteil von 5 % im<br />
aufnahmeareal erfasst.<br />
zur Kalkulation <strong>der</strong> biomasse- und nährstoffvorräte<br />
wurde in beständen ab einem mittleren bhd<br />
von etwa 7 cm <strong>der</strong> Waldwachstumssimulator sil-<br />
Va (seifert et al. 2006) eingesetzt. bei beständen<br />
mit geringeren baumdurchmessern sowie für die<br />
Verjüngung erfolgten die entsprechenden Kalkulationen<br />
über die jeweiligen flächenanteile im<br />
aufnahmeareal, stammzahl, bhd o<strong>der</strong> Wurzelhalsdurchmesser<br />
und entsprechende biomassefunktionen<br />
sowie <strong>der</strong> im Rahmen an<strong>der</strong>er Projekte<br />
ermittelten nährstoffgehalte in <strong>der</strong> biomasse.<br />
eine detaillierte beschreibung <strong>der</strong> Kalkulationen<br />
und <strong>der</strong> zugrunde liegenden datenbasis enthält<br />
Wellbrock et al. (2011).<br />
4.2 Erfassung des Kronenzustandes<br />
das bze-stichprobenraster ist in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
identisch mit <strong>der</strong> unterstichprobe <strong>der</strong> terrestrischen<br />
Waldzustandserhebung (tWe). für dieses<br />
Raster werden jährlich aufnahmen des Kronenzustandes<br />
an jeweils 4 sechs-baumstichproben<br />
je Rasterpunkt durchgeführt. die ergebnisse <strong>der</strong><br />
einzelbaumweisen bonituren und die begleitda-