Zentralstelle der Forstverwaltung - Landesforsten Rheinland-Pfalz
Zentralstelle der Forstverwaltung - Landesforsten Rheinland-Pfalz
Zentralstelle der Forstverwaltung - Landesforsten Rheinland-Pfalz
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
168<br />
bodenschutz fließen die bze-daten in die aktualisierung<br />
des berichts „hintergrundwerte <strong>der</strong><br />
böden von <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>“ (hauenstein 2008)<br />
ein. Weiterhin werden die bze-daten im Rahmen<br />
des Projekts „Klima- und landschaftswandel in<br />
<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> (KlimlandRP)“ zur identifizierung<br />
vulnerabler Räume gegenüber den auswirkungen<br />
des Klimawandels mit verwendet (sauer et al.<br />
2010).<br />
den Waldbesitzenden und den forstämtern<br />
stehen die daten aus ihrem jeweiligen bereich im<br />
detail in form von Reports für die einzelnen Rasterpunkte<br />
zur Verfügung (vgl. Kap. 5.1 und Muster<br />
in anhang 4).<br />
allgemein zugänglich sind die befunde <strong>der</strong><br />
bodenzustandserhebung auf <strong>der</strong> homepage <strong>der</strong><br />
faWf. eine umfangreiche Präsentation im bereich<br />
„forschungsschwerpunkte-forstliches umweltmonitoring-Waldbodenzustandserhebung“<br />
http://www.fawf.wald-rlp.de/index.php?id=3015<br />
enthält zum einen tiefenprofile (boxplots) aller<br />
wesentlichen bodenchemischen Kennwerte <strong>der</strong><br />
bze i und bze ii im Vergleich und zum an<strong>der</strong>en<br />
landesweite Übersichtskarten <strong>der</strong> befunde <strong>der</strong><br />
bze ii getrennt für die humusauflage und die<br />
einzelnen tiefenstufen des Mineralbodens (vgl.<br />
Kap. 5.1). neben den Konzentrationen bodenchemischer<br />
Kennwerte sind hier auch die Vorräte<br />
austauschbarer Kationen und säureextrahierbarer<br />
stoffe im Wurzelraum dargestellt.<br />
6.3 Zustand <strong>der</strong> Waldböden und Effizienz<br />
<strong>der</strong> Bodenschutzmaßnahmen<br />
die Versauerung <strong>der</strong> Waldböden in <strong>Rheinland</strong>-<br />
<strong>Pfalz</strong> ist zwischen <strong>der</strong> bze i (1989) und <strong>der</strong> bze<br />
ii (2006) deutlich zurückgegangen. so sind die<br />
ph-Werte in <strong>der</strong> humusauflage und im oberen<br />
Mineralbodenbereich zwischen beiden aufnahmeterminen<br />
an <strong>der</strong> Mehrzahl <strong>der</strong> standorte<br />
deutlich angestiegen. bei <strong>der</strong> bze i lagen die<br />
oberböden an zwei dritteln <strong>der</strong> standorte im<br />
aluminium- o<strong>der</strong> eisen-aluminium-Pufferbereich.<br />
zur bze ii hat sich <strong>der</strong> schwerpunkt in den austauscherpufferbereich<br />
verschoben, an weniger<br />
als einem fünftel <strong>der</strong> Rasterpunkte liegen die<br />
oberböden noch im aluminiumpufferbereich.<br />
auch die basensättigung hat sich bis in den<br />
mittleren bodenbereich hinein an <strong>der</strong> Mehrzahl<br />
<strong>der</strong> Plots sehr deutlich verbessert. angestiegen<br />
ist vor allem die Magnesiumsättigung: Wiesen<br />
bei <strong>der</strong> bze i noch 45 % <strong>der</strong> Rasterpunkte im<br />
oberboden Magnesiumsättigungen unter einem<br />
Prozent auf (bewertung: „sehr gering“), entfielen<br />
bei <strong>der</strong> bze ii nur noch 5 % <strong>der</strong> Plots in diese<br />
bewertungsstufe. entsprechend angestiegen ist<br />
auch <strong>der</strong> Vorrat an austauschbarem Magnesium<br />
im Wurzelraum: Während bei <strong>der</strong> bze i noch 30<br />
% <strong>der</strong> Rasterpunkte <strong>der</strong> bewertungsstufe „sehr<br />
geringe Magnesiumvorräte“ (< 50 kg Mg/ha)<br />
zuzuordnen waren, sank dieser anteil bei <strong>der</strong> bze<br />
ii auf 2 % <strong>der</strong> Plots.<br />
bei <strong>der</strong> auswertung <strong>der</strong> bze i wurden die Rasterpunkte<br />
auf Gruppen unterschiedlichen Versauerungsgrades<br />
und unterschiedlicher elastizität<br />
gegenüber säuretoxizität verteilt (block et al.<br />
1991, Kap. 4.2.1). bei <strong>der</strong> bze i entfielen 72 % <strong>der</strong><br />
Rasterpunkte auf die Gruppen 3 und 4 mit starker<br />
bis sehr starker Versauerung und geringer bis sehr<br />
geringer elastizität gegenüber säuretoxizität. bei<br />
<strong>der</strong> bze ii sind nur mehr knapp ein fünftel <strong>der</strong><br />
Rasterpunkte diesem ungünstigen Versauerungs-<br />
und elastizitätszustand zuzuordnen. Verbessert<br />
hat sich <strong>der</strong> säure- und base-zustand <strong>der</strong> Waldböden<br />
vor allem in Gebieten, die zuvor beson<strong>der</strong>s<br />
stark versauerte böden auswiesen, wie den<br />
sanden des buntsandsteins im Pfälzerwald und<br />
Quarzitstandorten im Rheinischen schiefergebirge.<br />
die vergleichende auswertung gekalkter und<br />
nicht gekalkter Plots zeigt, dass die Verbesserung<br />
im säure-base-zustand <strong>der</strong> Waldböden im Wesentlichen<br />
auf die bodenschutzkalkung zurückzuführen<br />
ist. die Verän<strong>der</strong>ungen im ph-Wert und in<br />
<strong>der</strong> austauscherbelegung sind im Wesentlichen<br />
nur im gekalkten Kollektiv aufgetreten, während<br />
sich im Kollektiv <strong>der</strong> nichtgekalkten Plots keine<br />
signifikanten Verän<strong>der</strong>ungen ergeben haben (vgl.<br />
Kap. 5.9).<br />
die daten belegen eine zielgerichtete auswahl<br />
<strong>der</strong> zu kalkenden standorte. das gekalkte Kollektiv<br />
wies vor <strong>der</strong> Kalkung deutlich geringere basensättigungen<br />
und vor allem geringere Gehalte<br />
an austauschbarem Magnesium auf als das nicht<br />
gekalkte Kollektiv. inzwischen unterscheiden sich<br />
beide Kollektive nur noch wenig, was für eine<br />
Verbesserung des säure-basezustandes auf den<br />
zuvor am stärksten versauerten und basenärms-