Zentralstelle der Forstverwaltung - Landesforsten Rheinland-Pfalz
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ei <strong>der</strong> hiesigen untersuchung lag <strong>der</strong> Gewichtsanteil<br />
des durch Waschung abgelösten anteils mit<br />
2 bis 96 Prozent des trocken abgesiebten feinskeletts<br />
mit einem Median von 23 Prozent weitaus<br />
höher. dies dürfte darauf zurückzuführen sein,<br />
dass bei <strong>der</strong> hiesigen untersuchung substrate<br />
mit fortgeschrittener Verwitterung und mit einer<br />
schwachen bindung <strong>der</strong> Minerale wie beispielsweise<br />
buntsandstein einen hohen anteil einnehmen.<br />
diese Gesteine zeigten auch bereits in <strong>der</strong><br />
untersuchung von Kern und Raber einen hohen<br />
gewichtsbezogenen ummantelungsanteil. bei <strong>der</strong><br />
hiesigen untersuchung wurde die ummantelung<br />
nicht separat analysiert, allerdings von <strong>der</strong> Masse<br />
her erfasst und zur abschätzung des beitrags am<br />
Gesamtvorrat im boden mit den Gehalten <strong>der</strong><br />
entsprechenden feinbodenprobe multipliziert.<br />
hierbei wird den ergebnissen von Kern und Raber<br />
(2006) zufolge <strong>der</strong> anteil <strong>der</strong> ummantelung am<br />
Gesamtvorrat etwas unterschätzt, da die austauschbaren<br />
Gehalte in <strong>der</strong> ummantelung höher<br />
als im feinboden liegen. dennoch betrug er bei<br />
den basekationen bis zu 33 Prozent bei einem<br />
Median von 3 Prozent bei Magnesium und 4 Prozent<br />
bei Calcium und Kalium.<br />
entsprechend <strong>der</strong> zielsetzung <strong>der</strong> bze, mit <strong>der</strong><br />
aKe-skelett in ergänzung zur aKe-feinboden den<br />
gesamten austauschbaren Kationenvorrat im<br />
boden zu erfassen, wird empfohlen, bei künftigen<br />
erhebungen <strong>der</strong> aKe-skelett auf die Waschung<br />
des skeletts bei <strong>der</strong> analyse zu verzichten. das<br />
ziel, eine „saubere“ trennung zwischen feinboden<br />
und skelett zu ermöglichen tritt hierbei vor<br />
dem ziel zurück, den gesamten Kationenvorrat zu<br />
erfassen.<br />
trennung humusauflage – Mineralboden<br />
in <strong>der</strong> forstlichen bodenkunde wird die Grenze<br />
zwischen <strong>der</strong> humusauflage und dem Mineralboden<br />
als nulllinie verwendet. oberhalb dieser<br />
Grenzlinie werden auflagehorizonte, unterhalb<br />
Mineralbodenhorizonte bzw. –tiefenstufen ausgeschieden.<br />
nach den Vorgaben <strong>der</strong> bodenkundlichen<br />
Kartieranleitung Ka 5 sind auflagehorizonte<br />
durch humusgehalte über 30 Prozent bzw. einen<br />
C org -Gehalt von mehr als 15 Prozent gekennzeichnet.<br />
allerdings erfolgt die festlegung dieser Grenze<br />
im Gelände und damit die trennung zwischen<br />
humusauflage und Mineralboden in <strong>der</strong> Regel<br />
nach morphologischen, optischen Kriterien.<br />
hierbei treten erhebliche Probleme auf: <strong>der</strong> weit<br />
überwiegende teil <strong>der</strong> Waldböden, in <strong>der</strong> bze ii<br />
in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> 73 Prozent, weist Mo<strong>der</strong> als<br />
humusform auf. diese humusform ist unter<br />
an<strong>der</strong>em durch einen fließenden Übergang vom<br />
oh-horizont zum oberen Mineralbodenhorizont<br />
gekennzeichnet. Chodak et al. (2002) sowie<br />
Jansen et al. (2005) fanden bei untersuchungen<br />
eines lössüberlagerten buntsandsteinbodens<br />
im solling sowohl unter fichte als auch unter<br />
buche o<strong>der</strong> buche und fichte in Mischung anhand<br />
von daten einer in 1 cm stufen durchgeführten<br />
beprobung einen s-förmigen tiefenverlauf <strong>der</strong><br />
C org -Konzentration mit einem bereich von etwa 2<br />
bis 3 cm Mächtigkeit mit einem kontinuierlichen<br />
Übergang von <strong>der</strong> auflage in den Mineralboden.<br />
sprunghafte Verän<strong>der</strong>ungen waren auf einzelfälle<br />
mit störungen beschränkt. die untersuchungen<br />
zeigten zudem, dass eine visuelle ansprache des<br />
Grenzwertes von 30 Prozent humus im Gelände<br />
kaum möglich ist. dies bestätigt vorhergehende<br />
befunde aus <strong>der</strong> auswertung von bodenprofilen<br />
<strong>der</strong> forstlichen standortskartierung im harz, dass<br />
feldbodenkundliche schätzungen <strong>der</strong> C org -Gehalte<br />
im Mineralboden nur sehr schlecht mit Messungen<br />
<strong>der</strong> C org -Gehalte übereinstimmen (Jansen<br />
et al. 2002).<br />
bei untersuchungen von humusprofilen auf sandigen<br />
substraten des buntsandsteins im Pfälzerwald<br />
durch Würth (2010) zeigten sich an etwa<br />
<strong>der</strong> hälfte <strong>der</strong> untersuchungsorte mehrere zentimeter<br />
mächtige Übergangshorizonte („indifferenter<br />
Übergang“) mit einem anteil an organischer<br />
substanz zwischen 15 und 30 Prozent. dieser<br />
Übergangsbereich unterschied sich hinsichtlich<br />
des C/n-Verhältnisses nicht von den darüberliegenden<br />
bereichen mit > 30 Prozent organischer<br />
substanz, aber signifikant von darunterliegenden<br />
bereichen unter 15 Prozent organischer substanz.<br />
dieser extrem humose, kompakt gelagerte<br />
horizont mit einem „seifigen ausstrich“ sollte<br />
nach ansicht des autors als ah(e)/oh-horizont<br />
bezeichnet und damit entgegen den Vorgaben <strong>der</strong><br />
Ka 5 zur humusauflage gerechnet werden.<br />
Verschiebungen <strong>der</strong> humus-Mineralboden-<br />
Grenzlinie wirken sich vor allem auf Kennwerte<br />
aus, die einen sehr steilen Gradienten zwischen<br />
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