Zentralstelle der Forstverwaltung - Landesforsten Rheinland-Pfalz
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148 Karte 42: Kaliumfreisetzung durch Mineralverwitterung im Wurzelraum (PROFILE-Simulation) an den BZE II-Rasterpunkten
5.9 Wirkung der Bodenschutzkalkung auf den Waldbodenzustand die Prüfung der Wirksamkeit bereits durchgeführter Maßnahmen zum schutz der Waldböden ist eine der wesentlichen zielsetzungen der zweiten bundesweiten Waldbodenzustandserhebung (bMVel 2005). zu diesen Maßnahmen gehört insbesondere die bodenschutzkalkung. Wie in Kapitel 5.3 dargestellt dominieren in Rheinland-Pfalz basenarme, gegenüber Versauerung besonders sensible bodensubstrate. zur erhaltung und gegebenenfalls Wiederherstellung der essenziellen bodenfunktionen wird daher in Rheinland-Pfalz seit Mitte der 80er Jahre ein umfangreiches Programm zur bodenschutzkalkung durchgeführt. die Kalkung ist dabei eingebunden in ein umfassendes Konzept zum Waldbodenschutz und zur Restauration der Waldböden durch aktivierung ökosystemarer nährstoffkreisläufe (block et al. 1997). zudem wird das Programm begleitet durch umfangreiche Versuchsreihen zur Prüfung der Wirksamkeit der Maßnahmen und zur erfassung gegebenenfalls auftretender unerwünschter nebenwirkungen (schüler, 1992, 2002). zwischen 1981 und 2010 wurden in Rheinland- Pfalz über alle besitzarten Kalkungsmaßnahmen in einem umfang von etwa 655.000 hektar durchgeführt. der schwerpunkt lag Mitte der 90er Jahre mit jährlich etwa 50.000 hektar; in den letzten Jahren wurden je Jahr etwa 10.000 hektar gekalkt. im staats- und Kommunalwald handelt es sich seit 2000/2001 überwiegend um Wiederholungskalkungen. insgesamt sind in Rheinland-Pfalz inzwischen etwa zwei drittel der 828.500 hektar Waldfläche des landes zumindest einmal gekalkt worden. Wegen dieses hohen anteils kommt der fragestellung, wie sich die bodenschutzkalkung auf den Waldbodenzustand in Rheinland-Pfalz ausgewirkt hat, bei der auswertung der bze ii besondere bedeutung zu. Voraussetzung für eine auswertung des Kalkungseinflusses sind sichere informationen über Kalkung und Kalkungsmodalitäten für jeden einzelnen Plot. hierzu wurden entsprechende daten bei den forstämtern abgefragt. da wegen Veränderungen in der organisationsstruktur der forstämter und Reviere fehlerhafte angaben nicht ausgeschlossen werden konnten, wurden die angaben der forstämter mit den chemischen befunden der bze i und der bze ii abgeglichen. dabei wurde insbesondere auf Veränderungen in den Carbonatgehalten und der Gehalte an austauschbarem Magnesium und Calcium in der humusauflage und den obersten Mineralbodentiefenstufen geachtet. insgesamt sind 104 (63 %) der 165 bze ii - Rasterpunkte gekalkt worden, davon 12 vor der bze i und 92 zwischen der bze i und der bze ii. 85 Rasterpunkte sind einmal, 18 zweimal und 2 Rasterpunkte dreimal gekalkt worden. in der Regel wurde kohlensaurer Magnesiumkalk in einer aufwandmenge von 3 tonnen je hektar verwendet. insgesamt wurde an 80 Plots 3 tonnen je hektar, an 21 Plots 6 tonnen je hektar und an 3 Plots 9 bis 12 tonnen Kalk je hektar ausgebracht. bei der vergleichenden auswertung wurden Plots mit unsicheren angaben zur Kalkung ausgeschlossen. als „gekalkt“ wurden nur Plots berücksichtigt, die zwischen 1989 (nach bze i) und 2006 (vor bze ii) gekalkt wurden, als „ungekalkt“ nur Plots, die zwischen 1970 und 2006 nicht gekalkt oder gedüngt wurden. auch wurden nur Plots einbezogen, die in beiden erhebungen am gleichen Punkt aufgenommen wurden („idente“ Plots). durch diese einschränkungen reduzierte sich der stichprobenumfang der ungekalkten Plots auf 31, derjenige der gekalkten Plots auf 54. der Vergleich der befunde zwischen der bze i und der bze ii für die jeweiligen Gesamtkollektive belegt erhebliche Veränderungen im chemischen bodenmilieu. die ph-Werte sind in der humusauflage und im Mineralboden bis 30 cm tiefe um 0,1 bis 1 ph-einheiten signifikant erhöht (vgl. Kap. 5.3.1). angestiegen sind vor allem auch die austauschbaren Magnesium- und Calciumgehalte in humusauflage und Mineralboden sowie die anteile dieser nährstoffkationen an der austauschkapazität (vgl. Kap. 5.3.2). bei der bze i lag die Ca + Mg-sättigung in 10 bis 30 cm tiefe noch an 55% der Plots in der elastizitätsstufe „sehr gering“. bei der bze ii waren dagegen nur noch 13 % der Plots der stufe „sehr gering“ zuzuordnen (vgl. Kap. 5.3.2). deutlich erhöht haben sich die Vorräte an austauschbarem Magnesium und Cal- 149
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5.9 Wirkung <strong>der</strong> Bodenschutzkalkung auf<br />
den Waldbodenzustand<br />
die Prüfung <strong>der</strong> Wirksamkeit bereits durchgeführter<br />
Maßnahmen zum schutz <strong>der</strong> Waldböden ist<br />
eine <strong>der</strong> wesentlichen zielsetzungen <strong>der</strong> zweiten<br />
bundesweiten Waldbodenzustandserhebung<br />
(bMVel 2005). zu diesen Maßnahmen gehört<br />
insbeson<strong>der</strong>e die bodenschutzkalkung.<br />
Wie in Kapitel 5.3 dargestellt dominieren in<br />
<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> basenarme, gegenüber Versauerung<br />
beson<strong>der</strong>s sensible bodensubstrate. zur<br />
erhaltung und gegebenenfalls Wie<strong>der</strong>herstellung<br />
<strong>der</strong> essenziellen bodenfunktionen wird daher in<br />
<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> seit Mitte <strong>der</strong> 80er Jahre ein umfangreiches<br />
Programm zur bodenschutzkalkung<br />
durchgeführt. die Kalkung ist dabei eingebunden<br />
in ein umfassendes Konzept zum Waldbodenschutz<br />
und zur Restauration <strong>der</strong> Waldböden durch<br />
aktivierung ökosystemarer nährstoffkreisläufe<br />
(block et al. 1997). zudem wird das Programm<br />
begleitet durch umfangreiche Versuchsreihen<br />
zur Prüfung <strong>der</strong> Wirksamkeit <strong>der</strong> Maßnahmen<br />
und zur erfassung gegebenenfalls auftreten<strong>der</strong><br />
unerwünschter nebenwirkungen (schüler, 1992,<br />
2002).<br />
zwischen 1981 und 2010 wurden in <strong>Rheinland</strong>-<br />
<strong>Pfalz</strong> über alle besitzarten Kalkungsmaßnahmen<br />
in einem umfang von etwa 655.000 hektar<br />
durchgeführt. <strong>der</strong> schwerpunkt lag Mitte <strong>der</strong><br />
90er Jahre mit jährlich etwa 50.000 hektar; in<br />
den letzten Jahren wurden je Jahr etwa 10.000<br />
hektar gekalkt. im staats- und Kommunalwald<br />
handelt es sich seit 2000/2001 überwiegend<br />
um Wie<strong>der</strong>holungskalkungen. insgesamt sind in<br />
<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> inzwischen etwa zwei drittel <strong>der</strong><br />
828.500 hektar Waldfläche des landes zumindest<br />
einmal gekalkt worden. Wegen dieses hohen<br />
anteils kommt <strong>der</strong> fragestellung, wie sich die<br />
bodenschutzkalkung auf den Waldbodenzustand<br />
in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> ausgewirkt hat, bei <strong>der</strong> auswertung<br />
<strong>der</strong> bze ii beson<strong>der</strong>e bedeutung zu.<br />
Voraussetzung für eine auswertung des Kalkungseinflusses<br />
sind sichere informationen über<br />
Kalkung und Kalkungsmodalitäten für jeden<br />
einzelnen Plot. hierzu wurden entsprechende<br />
daten bei den forstämtern abgefragt. da wegen<br />
Verän<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> organisationsstruktur <strong>der</strong><br />
forstämter und Reviere fehlerhafte angaben<br />
nicht ausgeschlossen werden konnten, wurden<br />
die angaben <strong>der</strong> forstämter mit den chemischen<br />
befunden <strong>der</strong> bze i und <strong>der</strong> bze ii abgeglichen.<br />
dabei wurde insbeson<strong>der</strong>e auf Verän<strong>der</strong>ungen<br />
in den Carbonatgehalten und <strong>der</strong> Gehalte an<br />
austauschbarem Magnesium und Calcium in <strong>der</strong><br />
humusauflage und den obersten Mineralbodentiefenstufen<br />
geachtet.<br />
insgesamt sind 104 (63 %) <strong>der</strong> 165 bze ii - Rasterpunkte<br />
gekalkt worden, davon 12 vor <strong>der</strong> bze<br />
i und 92 zwischen <strong>der</strong> bze i und <strong>der</strong> bze ii. 85<br />
Rasterpunkte sind einmal, 18 zweimal und 2 Rasterpunkte<br />
dreimal gekalkt worden. in <strong>der</strong> Regel<br />
wurde kohlensaurer Magnesiumkalk in einer aufwandmenge<br />
von 3 tonnen je hektar verwendet.<br />
insgesamt wurde an 80 Plots 3 tonnen je hektar,<br />
an 21 Plots 6 tonnen je hektar und an 3 Plots 9<br />
bis 12 tonnen Kalk je hektar ausgebracht.<br />
bei <strong>der</strong> vergleichenden auswertung wurden Plots<br />
mit unsicheren angaben zur Kalkung ausgeschlossen.<br />
als „gekalkt“ wurden nur Plots berücksichtigt,<br />
die zwischen 1989 (nach bze i) und 2006<br />
(vor bze ii) gekalkt wurden, als „ungekalkt“ nur<br />
Plots, die zwischen 1970 und 2006 nicht gekalkt<br />
o<strong>der</strong> gedüngt wurden. auch wurden nur Plots einbezogen,<br />
die in beiden erhebungen am gleichen<br />
Punkt aufgenommen wurden („idente“ Plots).<br />
durch diese einschränkungen reduzierte sich <strong>der</strong><br />
stichprobenumfang <strong>der</strong> ungekalkten Plots auf 31,<br />
<strong>der</strong>jenige <strong>der</strong> gekalkten Plots auf 54.<br />
<strong>der</strong> Vergleich <strong>der</strong> befunde zwischen <strong>der</strong> bze i und<br />
<strong>der</strong> bze ii für die jeweiligen Gesamtkollektive<br />
belegt erhebliche Verän<strong>der</strong>ungen im chemischen<br />
bodenmilieu. die ph-Werte sind in <strong>der</strong> humusauflage<br />
und im Mineralboden bis 30 cm tiefe<br />
um 0,1 bis 1 ph-einheiten signifikant erhöht (vgl.<br />
Kap. 5.3.1). angestiegen sind vor allem auch die<br />
austauschbaren Magnesium- und Calciumgehalte<br />
in humusauflage und Mineralboden sowie die<br />
anteile dieser nährstoffkationen an <strong>der</strong> austauschkapazität<br />
(vgl. Kap. 5.3.2). bei <strong>der</strong> bze i lag<br />
die Ca + Mg-sättigung in 10 bis 30 cm tiefe noch<br />
an 55% <strong>der</strong> Plots in <strong>der</strong> elastizitätsstufe „sehr<br />
gering“. bei <strong>der</strong> bze ii waren dagegen nur noch 13<br />
% <strong>der</strong> Plots <strong>der</strong> stufe „sehr gering“ zuzuordnen<br />
(vgl. Kap. 5.3.2). deutlich erhöht haben sich die<br />
Vorräte an austauschbarem Magnesium und Cal-<br />
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