Direktflug April 2020
Die Zeitung der Vertrauensleute bei Airbus Hamburg
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Direktflug
April 2020
Hallo liebe Kolleginnen und Kollegen,
der Virus bestimmt seit über zwei Wochen unseren kompletten Alltag und
legt auch hier auf Finkenwerder vieles lahm. Die Produktion läuft zwar,
aber mit goßen Einschnitten. Wer kann, arbeitet im Homeoffice und
versucht, mit den Kolleg*innen über Videokonferenzen seinen Job zu
organisieren, was durch die notwendige Kinderbetreuung bei vielen
schwerlich funktioniert. In den Hallen sind die Abläufe und Teams
den Notwendigkeiten des Gesundheitsschutzes unterworfen, was für
alle die Arbeitsabläufe beschwerlicher macht. Hoffen wir mal, dass wir
in den nächsten Wochen mit kleiner Routine und respektvollem Umgang
miteinander klarkommen – und vor allem gesund bleiben.
Was uns vor Corona stark beschäftigt hat – die Tarifrunde
in der Metall- und Elektroindustrie
– liegt jetzt bis Ende des Jahres
auf Eis. Dennoch hat die IG Metall
mit den Arbeitgeberverbänden
einen für uns Arbeitnehmer*innen
guten
Tarifvertrag geschlossen, der
in der momentanen Krisensituation
mit einem hohen
Maß an Solidarität Arbeitsplätze und Einkommen sichern wird. Mehr
dazu in diesem Info.
Aber, es gibt auch gute Nachrichten: Unsere Vertrauensleutewahlen 2020
haben wir äußerst erfolgreich abgeschlossen. 455 Vertrauensleute haben
wir in unseren Bereichen gewählt – herzlichen Glückwunsch den
neu- und wiedergewählten Kolleg*innen. Ebenso wurde die Vertrauenskörperleitung
(Bild links) mit ihren vier neuen Mitgliedern im Amt
bestätigt. Das alte und ergänzte Team stellen wir euch auf den Innenseiten
vor. Ihr habt es sicherlich mitbekommen: Am 21. Januar gab es
in Hittfeld eine Vertrauensleute-Vollversammlung, an der
500 Vertrauensleute aus allen Airbus-Standorten und
vom A400M aus Bremen teilgenommen haben. Das
war für mich und alle Beteiligten ein starkes Zeichen
der Solidarität aller Airbus-Betriebe im Norden
– und davon zehren wir jetzt in diesen schweren
Zeiten.
In der Hoffnung, dass wir alle gesund bleiben
bzw. schnell wieder gesund werden,
wünsche ich uns und unseren Familien
ein schönes Osterfest.
Euer Thomas Junk, VK-Leiter
Vertrauensleute
Wir haben eine neue Vertrauenskörperleitung
gewählt
Mitmachen
Mit einem selbstentwickelten
Deckel die Produktion verändern
Jetzt zählt Solidarität
Ein Tarifabschluss in Zeiten von Corona
Corona
4Direktflug
Direktflug
»Es war ein Wagnis: Bekommen wir die Vertrauensleute aller
fünf norddeutschen Airbus-Standorte an einen Tisch? Und
es hat sich gelohnt. Wir haben viel mehr Gemeinsamkeiten
als Unterschiede gefunden. Unser aller Ziel: ein fairer und
starker gemeinsamer Zukunftstarifvertrag.«
Thomas Junk, Vertrauenskörperleiter
Vertrauensleutevollversammlung: Spirit of Future
Am 21. Januar waren alle Vertrauensleute unserer Standorte Hamburg, Stade,
Buxtehude, Bremen und A400M zu einer Vollversammlung eingeladen.
500 Vertrauensfrauen und -männer kamen, schließlich ging es um unser
großes Thema Zukunftstarifvertrag (ZTV), der ja am 31. Dezember
2020 ausläuft. Wir haben dort gemeinsam die Themen aus der
Mitarbeiter*innen-Befragung vom vergangenen Jahr mit unseren
Gesamt- und Betriebsratsvorsitzenden und der IG Metall diskutiert.
Bei all den unterschiedlichen Positionen war dennoch klar: Die
angesprochenen Probleme sind standortübergreifend. Sichere
Arbeitsplätze, zukunftsfähige Standorte waren die meistgenannten
Themen, aber auch psychische Belastungen wurden immer wieder
angesprochen: Hier hakt es, hier brauchen wir eine verträgliche
Lösung im neuen Zukunftstarifvertrag! Aber auch die Jugendforderung
wurde schnell zur Forderung aller Kolleg*innen auf der Vertrauensleute-Vollversammlung:
Weiterführung der unbefristeten Übernahme.
Eine spannende Veranstaltung mit vielen Wortbeiträgen und einem
ganz besonderen Spirit: fünf Standorte im Norden, aber ein Team
Future. Aber, das war allen klar, wir sind nur durchsetzungsfähig, wenn wir
uns gemeinsam mit der IG Metall kraftvoll engagieren. Nur so werden wir
eine Fortsetzung unseres Zukunftstarifvertrags verhandeln können! •
Impressum
Zeitung der Vetrauensleute Airbus Hamburg
Redaktion: Dirk Voss, Emanuel Glass, Miriam
Reuter, Manuel T. Pires, Thomas Junk, Holger
Junge, Sophia Kielhorn, Dennis Nielsen (JAV)
Und das Team Junge Aktive: Falk Bargholz,
Frank Arndt, Sascha Ebel, Eloy Brito,
Marcel Köster
Verantwortlich: Ina Morgenroth
Erste Bevollmächtigte
IG Metall Region Hamburg
Redaktionelle Betreuung, Gestaltung und Druck
Drucktechnik Altona
Auflage: 6000
Vertrauensleutearbeit wirkt direkt!
Die Vertrauensleute sind dafür bekannt, Missstände aufzuzeigen,
sich daran fest zu beißen, die Themen zu diskutieren
und Lösungen zu fordern. Hier nur ein paar Themen,
bei denen die Vertrauensleute gemeinsam mit
dem Betriebsrat in den vergangenen Monaten Dinge
voran geschoben haben:
Die Spätschicht ist bei der Versorgung mit »Futterwaren«
immer benachteiligt gewesen. Jetzt hat der Betriebsrat
für die Kolleg*innen ein deutlich besseres
Versorgungsangebot verhandelt: So gibt
es jetzt zum Beispiel im Elbblick in der Spätschicht
Pizzen to go – ab einer bestimmten
Anzahl soll es sogar Rabatt geben.
Auch sind die Öffnungszeiten an anderen
Verpflegungsstationen ausgeweitet
worden.
»Nicht lang
sabbeln…
machen! und
dann können
wir auch was
erreichen!«
Dirk Voss mag
die Vertrauensleutearbeit!
Ein anderes heiß diskutiertes Thema: der Verkehr. Nicht nur der
Pendelverkehr im Werk, sondern auch der über die Elbe
und mit den Bussen im Norden. Hier haben Vertrauensleute
lange Druck gemacht. Jetzt gibt’s morgens eine zusätzliche
Fähre und besser abgestimmte Busfahrpläne! Gerade in
Corona-Zeiten sind es die Vertrauensleute, die Schwierigkeiten
aufzeigen und so dafür sorgen, dass wir gut durch diese verrückte
Zeit kommen!
Und das Beste: Du selbst kannst dich an Vertrauensleute- und Gewerkschaftsarbeit
bereichern! Wie? ganz einfach: Für jedes geworbenes
IG Metall-Mitglied bekommt die Werber*innen
ein Jahreslos von „Aktion Mensch“. In der letzten Zeit konnten
so eine ganze Reihe von Airbus-KollegInnen gewinnen,
es gibt auch zwei Kollegen, die jeweils 500 € gewonnen haben!
Wenn das nicht zum Nachahmen anregt... •
VERTRAUENSKÖRPERLEITUNG GEWÄHLT. Alle 4 Jahre finden die Organisationswahlen der IG-Metall statt. Dann beginnt
das große Stühlerücken, auch bei Airbus: Kolleg*innen für die unterschiedlichsten Ehrenämter der IG Metall stellen sich
zur Wahl. Es müssen die Delegierten, Vertrauensleute und die Vertrauenskörperleitung gewählt werden. Das haben wir
alles in den letzten Wochen mit Bravour geschafft. Wie in unserem normalen Arbeitsleben bei Airbus muss immer
jemand auch für die Organisation der Vertrauensleute-Struktur da sein und Verantwortung übernehmen.
Immerhin gibt es hier am Standort tausende von Mitgliedern und hunderte von Vertrauensleuten – da
ist eine Menge zu organisieren! Aus diesem Grund haben die Vertrauensleute 13 Menschen aus ihrer
Mitte in die VKL gewählt. Hierbei haben wir darauf geachtet, dass wir über alle Bereiche breit
aufgestellt sind. Die VKL steht euch immer mit Rat und Tat zur Seite. Nutzt diese Möglichkeit,
auch in dieser verrückten Zeit! IHR FINDET UNS IN HAUS 17 IN RAUM 0.418. •
Direktflug
6. März, vorgezogener Frauentag in
Finkenwerder: Unsere Betriebsrätinnen
hatten zum Netzwerkfrühstück geladen.
In den letzten Jahren war ich immer in Urlaub, so war ich in
diesem Jahr sehr gespannt, was die Kolleginnen aus dem
Betriebsrat zum Frauentag vorbereitet hatten.
»Im Alltag ist die
Vielfalt der Frauen
auf Finkenwerder oft
nicht sichtbar. Wir
brauchen jeden Tag
Frauentag.«
Pünktlich um 8 Uhr war ich da, eigentlich in
der Annahme, dass ich mit der einen oder
anderen BR-Kollegin noch ein privates
Pläuschchen halten könne. Aber zu
meiner Überraschung war ich nicht die
Erste! An den Tischen fand schon reger
Austausch statt und ein wirklich sehr
leckeres Frühstücksbuffet stand auch
schon bereit.
Schön, dass Kolleginnen aus den
unterschiedlichsten Bereichen des
Standortes teilgenommen haben, darunter
auch viele aus der Produktion, was ich
richtig toll fand! Auch unsere weiblichen
Auszubildenden waren dabei.
Unsere Betriebsratsvorsitzende Sophia
Kielhorn begrüßte alle Kolleginnen mit
einer kleinen launigen und informativen
Ansprache über die Bedeutung des
internationalen Frauentages auch hier in
Finkenwerder und stellte dar, was der Frauentag mit unserem
Zukunftstarifvertrag zu tun hat.
Nina Jalass, Mitglied in der
Vertrauenskörperleitung
Besonders beeindruckend fande ich eine Stellwand mit einer
Zeichnung von unserer Kollegin Alexa: die “Multitasking-Frau”.
In Anlehnung an die Darstellung der Göttin Kali eine mit Baby,
Bügeleisen, Laptop und ZTV-Themen jonglierende Frau –
richtig klasse auf den Punkt gebracht!
Ich nutzte dann die Zeit ebenfalls noch mich mit alten und
neuen Kolleginnen auszutauschen. So ein Austausch ist
tatsächlich Gold wert und ich werde ganz sicher im nächsten
Jahr wieder dabei sein.
•
6. März statt 8. März: Frauentag in Fuhlsbüttel
FUTURE IS FEMALE
Auch bei uns am Standort Fuhlsbüttel bei SATAIR hat dieses Jahr wieder eine
Veranstaltung zum Frauentag stattgefunden. Etwa 50 Frauen erschienen am 6.
März zum Frühstück und diskutierten gemeinsam über das Motto „ZTV für die
Frau – Future is Female“. Es
gab zusätzlich viele Fragen,
so z. B. „Wann kann ich das
„mobile Arbeiten“ in Anspruch
nehmen, und welche
Rechte habe ich zur
Durchsetzung gegenüber
meinem Vorgesetzten?“
oder „Warum habe ich als
Teilzeitbeschäftigte keinen
Anspruch auf die Wandlung
des TV-T-ZUG?“
»Wir müssen immer
wieder klarmachen, dass
die Themen im Zukunftstarifvertrag
auch Frauenthemen
sind.«
Sophia Kielhorn,
Betriebsratsvorsitzende
Alle Frauen haben untereinander
viel über die Themen
diskutiert, die sie in ihrem Arbeitsalltag
bewegen und beschäftigen. Dabei ist klar geworden,
dass wir in unseren Verhandlungen
des ZTV 2.0 die Frauen und deren Belange
nicht vergessen dürfen, denn auch sie sind ein
wichtiger Bestandteil unserer Belegschaft hier
am Standort Hamburg.
Alles in Allem ist dieses Frühstück von den
Frauen in Fuhlsbüttel sehr gut angenommen
worden. Wir haben alle Fragen miteinander
diskutiert und beantwortet, und alle sind gut
gesättigt und gut informiert nach 3 Stunden
an ihren Arbeitsplatz zurückgekehrt. •
UNSERE VERTRAUENSKÖRPERLEITUNG
Thomas Junk
Vertrauenskörperleiter
Peter Dräger
stellv. Vertrauenskörperleiter
Jörg hHellmuth
stellv. Vertrauenskörperleiter
Frank Arndt
Mitglied der VKL
Manuel Trigo Pires
Mitglied der VKL
Nina Jalaß
Mitglied der VKL
Sebastian Züge
stellvertretender
BR-Vorsitzender
und Mitglied
der VKL
Michael (Hasso) Larssen
Mitglied der VKL
Sascha Ebel
Mitglied der VKL
Dirk Voss
Mitglied der VKL
Martina Reppin
Mitglied der VKL
Heiko Ramm
Mitglied der VKL
Arne Hansen
Mitglied der VKL
Direktflug Direktflug 2
Über unser Vertrauensleute-Netzwerk haben wir von Jürgen und
Daniel erfahren, die sich in ihrer Freizeit intensiv mit der Umsetzung
einer Idee zur Verbesserung der Arbeitssicherheit und Reduzierung
von Nacharbeitskosten beschäftigt haben. Wir haben diese beiden,
Jürgen Küchemann und Daniel Münzer, zu uns in die Direktflug-Redaktion
eingeladen, um mehr über sie und ihr Projekt zu erfahren.
WEIT MEHR ALS NUR
EIN NEUER DECKEL
Jürgen und Daniel haben sich als Kollegen in der
A350-Ausrüstung kennengelernt und nach der
beruflichen Kooperation auch privat einiges
zusammen auf die Beine gestellt, so auch die
Idee des Green Safety Cone. Jürgens Erfahrungen
aus verschiedenen Einsätzen (Flugzeuge,
Hubschrauber, Ariane 5) und Daniels
Wissen als Verfahrensmechaniker
für Kunststoff- und Kautschuktechnik
sind hier von
Vorteil gewesen.
Die beiden haben im Laufe ihrer
Airbuszeit wahrgenommen, dass
es oft zu Unfällen mit Gefahrstoffen
kommt, wozu auch umgekippte
Farbbehälter zählen.
Folgen sind Beschädigungen
und Verschmutzungen am
und im Flugzeug, aber auch
Personenschäden hat es dabei
schon gegeben. Dieses hat die
beiden motiviert, einen smarten
Deckel, der ein Auslaufen
sicher verhindert und weitere
Funktionen bietet, für die bei
uns verwendeten Laborbecher
zu entwickeln und diesen als
Prototypen per 3D-Druck herzustellen.
»Nachhaltigkeit und
Sicherheit – hier
denken die Kollegen
mit. Das Projekt verdient
es, realisiert zu
werden.«
Bodo Koloska, Vertrauensmann
Engineering
Für die beiden liegt es auf der Hand: Mit der
Verwendung des Green Safety Cone könnte
man diverse Non Conformities (NCs), zusätzliche
Reinigungskosten und die Kosten
für ggf. zu ersetzende Bauteile sparen. Ebenso
würde sich das Schadensrisiko (verschmutzte
Kleidung, Haut oder Haare) für die Kolleginnen
und Kollegen reduzieren.
Den beiden Ideengebern liegen Nachhaltigkeit
und Umweltverträglichkeit sehr am Herzen, deshalb
haben sie nach geeigneten Materialien
für den Deckel gesucht. Hier gibt es einerseits
Werkstoffe, die lack- und lösemittelbeständig
sind, die sich aber trotzdem industriell kompostieren
lassen, was im Falle einer Einweglösung
sinnvoll wäre. Andererseits
könnten aber auch Silikone zum
Einsatz kommen, die eine einfache
Reinigung versprechen, sodass
eine Mehrfachverwendung
umgesetzt werden könnte.
Jürgen und Daniel haben ihr Verbesserungsprojekt
beim Ideenmanagement
angemeldet (HAM2019-
02210). Auf dortige Nachfrage hat
der Direktflug erfahren, dass eine
Kalkulation der Kostenersparnis
kaum möglich ist, da sich aus den
NC-Beschreibungstexten kein
direkter Bezug auf umgestoßene
Gefahrstoffbecher ableiten lasse.
Nichtsdestotrotz ist der Einkauf
angefragt worden, um Preise für
den Deckel zu ermitteln.
Der Direktflug hofft, dass dieser
guten Idee im täglichen Betrieb eine Chance
gegeben wird – auch um ein Zeichen zu setzen,
dass eure Leidenschaft und euer Einsatz
bei betrieblichen Verbesserungsideen nicht
umsonst sind!
Wir wünschen Jürgen und Daniel viel Erfolg mit
dem Green Safety Cone bei den Awards 2020
und ihren weiteren Projekten und Verbesserungsvorschlägen.
•
Wie funktioniert der Green Safety Cone?
Der Auslaufschutz des Deckels wird durch
2 konzentrische Konen erreicht. Wobei der
äußere und größere Konus den eigentlichen
Auslaufschutz gewährleistet und der kleinere,
innere Konus als Tropfenfänger und
Pinselabstreifer fungiert.
Der Deckel sitzt dabei so fest, dass er sich auch bei
einem Sturz aus z.B. Werkbankhöhe nicht löst. Ein kleiner
zusätzlicher Verschlussdeckel für die Pinselöffnung
verzögert die Austrocknung des Gefahrstoffes.
Jürgen und Daniel haben komplett in Eigeninitiative
die Idee von einem 3-D-Druckkonzept bis zum fertigen
Prototypen entwickelt – Respekt!
Auch eine Becherhalterung mit integriertem Pinselhalter
haben Jürgen und Daniel entworfen und gedruckt,
um eine noch bessere Kippsicherheit zu erzielen.
Die Formgebung des Deckels bedingt ein gezieltes
Befüllen des Bechers, um die Auslaufsicherheit zu erhalten.
Der Füllstand ist auf ca. 1-1,5cm begrenzt, damit
der Inhalt nicht höher steht als die Höhe des großen
Konus. Das führt für Jürgen und Daniel zu einem weiteren
positiven Nebeneffekt: Nach wie vor sind die täglichen
Lacklieferungen zu großzügig bemessen, sodass
ein Großteil als Sondermüll entsorgt werden muss.
Mit dem neuen Behälter könnten Kosten gespart und
die Umweltbelastung gesenkt werden. Für die Fälle,
wo größere Mengen benötigt werden, kann der Deckel
über die 3D-Tools relativ einfach skaliert werden, sodass
er auch für andere Becherdurchmesser passend
hergestellt werden kann.
•
Direktflug
JETZT ZÄHLT
SOLIDARITÄT!
3-FACHER SCHUTZ: DER TARIFABSCHLUSS IM DETAIL
Absender:
Airbus Operations GmbH
Sophia Kielhorn
Kreetslag 10
21129 Hamburg
I. TV »ZUKUNFT IN ARBEIT«
KURZARBEITERGELD MIT URLAUBS- UND
WEIHNACHTSGELD AUFSTOCKEN:
Um die Einführung von Kurzarbeit zu erleichtern,
können in der Laufzeit des Tarifvertrages
die Sonderzahlung von Urlaubsund
Weihnachtsgeld gezwölftelt und dem
monatlichen Einkommen hinzugerechnet
II. SOLIDAR-TV 2020
SOZIALE HÄRTEN MIT EINEM
SOLIDARTOPF ABSICHERN:
Zur Verminderung sozialer Härten insbesondere
bei Kurzarbeit wird in jedem Betrieb
ein Solidartopf eingerichtet. Der Betrag, der
in diesen Topf eingezahlt wird, errechnet
sich aus der Anzahl der Beschäftigten im
Betrieb multipliziert mit 350 Euro. Die
konkreten Aufzahlungsmodalitäten werden
werden. Dadurch erhöht sich das monatliche
Kurzarbeitergeld. Dafür erhalten die
Beschäftigten in Kurzarbeit einen Schutz
vor betriebsbedingten Kündigungen. |
in einer Betriebs vereinbarung geregelt. Nicht
verwendete Mittel des Solidartopfes werden
an die zum Stichtag 1. Dezember 2020 im
Betrieb Beschäftigten zu gleichen Teilen ausgezahlt.
Wenn die Situation von Verlusten
und Liquiditätsengpässen geprägt ist, ist eine
Differenzierung möglich. |
III. TARIFLICHES ZUSATZGELD UMWIDMEN
FÜR KINDERBETREUUNG ZUSÄTZLICHE FREIE TAGE
STATT TARIFLICHEM ZUSATZGELD
Bei Kinderbetreuungsengpässen im Zuge
der Schul- und Kitaschließungen wird die
Möglichkeit, 8 freie Tage statt des tariflichen
Zusatzgeldes zu nehmen, auf Eltern von
Kindern bis zur Vollendung des 12. Lebensjahres
erweitert.
Johannes Kahrs, MdB
per E-Mail
johannes.kahrs@bundestag.de
Kurzarbeitergeld
Sehr geehrter Herr Kahrs,
DAMIT ARBEITSPLÄTZE GESICHERT WERDEN
DAMIT KURZARBEITERGELD ZUM LEBEN REICHT
Hamburg, den 26.03.2020
die schnelle und entschlossene Reaktion von Bundesregierung und Bundestag auf die Corona-Krise hat mich
tief beeindruckt. Ich – und ich glaube wir alle – befürworten die notwendigen Einschränkungen des öffentlichen
Lebens. Auch die wirtschaftlichen Rettungsmaßnahmen der Bundesregierung geben Zuversicht, dass
wir mit unseren Unternehmen und unseren Arbeitsplätzen sicher durch die Krise kommen.
In diesem Rettungspaket steckt aber leider auch eine gehörige Portion Ungerechtigkeit: Der Staat hilft den
Unternehmen mit sehr viel Geld, setzt dabei auch die Schuldenbremse außer Kraft. So weit, so richtig. Und
sogar die Beiträge zur Sozialversicherung werden den Arbeitgebern zurückerstattet – nicht nur die Arbeitgeberanteile,
sondern auch der Anteil der Beschäftigten. Das ist nicht gerecht!
Denn Unternehmen bestehen nicht nur aus ihren Eigentümern, sondern auch aus ihren Beschäftigten. Und
wir – die Beschäftigten – werden schon sehr bald millionenfach in Kurzarbeit sein – mit dramatischen Einkommenseinbußen
zwischen 33 und 40 Prozent unseres Nettoentgeltes. Das reicht für viele Menschen in
unserem Land bei weitem nicht, um Miete und Lebenshaltungskosten zu finanzieren.
Warum kann die Unterstützung durch den Staat nicht zur Hälfte – und damit in Höhe des Arbeitnehmeranteils
– an die Beschäftigten weitergegeben werden? Das würde vielen Menschen sicher sehr über die nächsten
Monate helfen und es wäre auch gut für all diejenigen, bei denen sie in der nächsten Zeit ihr Geld ausgeben
würden. Es würde den massiven Einbruch der Nachfrage abfedern, der in den nächsten Monaten die
Rezession noch weiter verschärfen würde. Manche Kolleg*innen profitieren von Tarifverträgen, in denen
eine Aufzahlung auf das Kurzarbeitergeld vereinbart worden ist. So auch wir hier bei Airbus in Hamburg.
Viele andere aber gehen leer aus. Und mit denen wollen wir uns solidarisch zeigen. Daher bitten wir Sie,
sorgen Sie dafür, dass dieser Fehler im Maßnahmenpaket der Bundesregierung schnell behoben wird.
Mir ist bewusst, dass die entsprechende Verordnung inzwischen von der Bundesregierung beschlossen
wurde. Aber Verordnungen lassen sich – auch zügig – korrigieren. Daher bitte ich Sie, mit diesem Anliegen
auf Ihre Ansprechpartner*innen in der Bundesregierung zuzugehen.
Mit freundlichen Grüßen
UNSER TARIFABSCHLUSS IN ZEITEN VON CORONA
Zusätzlich erhalten Beschäftigte im Jahr
2020 für die Betreuung von Kindern bei
behördlich angeordneten Schließungen nach
Abbau von Resturlaub und Plusstunden
mindestens fünf freie Tage ohne Anrechnung
auf den Urlaub unter Weiterzahlung
des Entgeltes. |
DAMIT FAMILIEN DEN ALLTAG SCHAFFEN
» […] Manche Kolleg*innen profitieren
von Tarifverträgen, in denen eine
Aufzahlung auf das Kurzarbeitergeld
vereinbart worden ist. Bei Airbus
konnten die Betriebsräte das
Kurzarbeitergeld noch weiter
aufstocken. Viele andere aber gehen
leer aus. Und mit denen wollen wir
uns solidarisch zeigen. Daher bitten
wir Sie, sorgen Sie dafür, dass
dieser Fehler im Maßnahmenpaket
der Bundesregierung schnell
behoben wird […].
Die Veränderung der Wirtschaftsstrukturen aufgrund der
Transformation und Digitalisierung waren der Grund, dass diese
Tarifrunde anders werden sollte als alle anderen vor ihr: Die
Sicherung von Arbeitsplätzen stand im Fokus der Forderungen
an die Arbeitgeber. Unser Ziel war es, den Wandel der Wirtschaft
nicht abzuwarten, sondern uns aktiv einzumischen, um die
Arbeitsplätze für die Zukunft zu sichern. Dann kam Corona.
Zurzeit stehen wir vor einer der größten Herausforderungen der
letzten Jahrzehnte.
Der Ausbruch der Corona-Pandemie hat uns mitten
in der Tarifrunde erwischt. Um den
wirtschaftlichen Problemen von vielen
Betrieben an der Küste Rechnung
zu tragen, haben wir am 23. März
die Tarifrunde unterbrochen
und mit den Arbeitgebern ein
kurzfristiges Krisenpaket für
die Metall- und Elektroindustrie
abgeschlossen. Der Tarifabschluss
sichert Beschäftigung, Zuschüsse
zum Kurzarbeitergeld und regelt
Unterstützung für Eltern.
Wir haben damit einen Tarifvertrag in der
Fläche geschlossen, mit dem Beschäftigung und Einkommen
geschützt werden und Eltern sich um ihre Kinder kümmern
können, wenn Kitas und Schulen geschlossen sind. Dieser
Abschluss ist ein Beitrag zur Abfederung der Corona-Krise und
stärkt den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Die reguläre Tarifrunde werden wir Ende 2020 mit unseren
Themen zu Transformation und Entgelt wieder aufnehmen.
Emanuel Glass,
Zweiter Bevollmächtigter
der IG Metall Region Hamburg
Wir müssen aber leider feststellen, dass wir es nicht
flächendeckend schaffen werden, die Beschäftigten
so abzusichern, wie wir es jetzt tariflich vereinbaren
konnten. In allen tariflosen Betrieben und in Branchen ohne
starke Tarifpartnerschaft stehen die Menschen im Regen. Eine
schlagartige Reduzierung des Einkommens bei Kurzarbeit
um über 40 Prozent kann kein Familienhaushalt tragen. Das
Verhalten von Teilen der Bundesregierung in der Ausgestaltung
der Kurzarbeitskrisenregelung ist erschreckend. Während die
Politik Milliardenpakete für Unternehmen und Freiberufler
bereitstellt, bleiben Millionen von abhängig Beschäftigten ohne
Schutz.
Das hat mit gelebter Sozialpartnerschaft nichts zu
tun. Die CDU/CSU-Fraktion hat im Koalitionsausschuss
verhindert, dass die Arbeitgeber bei Kurzarbeit nur von den
Sozialversicherungsbeiträgen befreit werden, wenn sie das
Kurzarbeitergeld für die Beschäftigten aufstocken. Das kann nicht
sein. Das werden wir nicht akzeptieren!
Kurzarbeitergeld aufstocken – verbindlich! Mit einer
Initiative der IG Metall Region Hamburg sind alle Hamburger
Bundestagsabgeordneten angeschrieben worden, um eine
verbindliche Aufstockung des Kurzarbeitergeldes durchzusetzen.
Sophia Kielhorn hat sich als Airbus-Betriebsratsvorsitzende daran
beteiligt (links). Denn: Für uns zählt Solidarität! •
Sophia Kielhorn
Betriebsratsvorsitzende
Airbus Hamburg
ELPHIMETALL meint:
SOLIDARITÄT ROCKT!
Jetzt kommt es auf uns an. Auf uns alle. Damit niemand auf der Strecke bleibt.
Vielfältig sind die Möglichkeiten, im Alltag praktische Solidarität zu zeigen. Im Umgang miteinander: Respektiert die Gesundheitshinweise. Haltet
Abstand zueinander, reduziert eure sozialen Kontakte aufs minimale und bleibt, wann immer es geht: Zuhause! In eurer Nachbarschaft: Schaut, ob es
Menschen in eurer Nachbarschaft gibt, denen ihr beim Einkauf helfen könnt. Oder die ihr anders unterstützen könnt. Wenn es in der Schlange mal
wieder länger dauert: Es gibt viele Menschen, die für uns alle die Grundversorgung sichern: im Supermarkt, an der Tankstelle, beim Arzt oder auch
hier bei Airbus. Zeigt ein wenig Wertschätzung, bleibt höflich und freundlich und respektiert den Abstand. Jetzt zählt Solidarität!
Eure Vertrauensleute wünschen euch und euren Familien frohe Ostern. Bleibt gesund.
Direktflug