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der gemeinderat_Ausgabe 09_2019

Die September-Ausgabe des gemeinderats beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit dem Digitalpakt Schule. Insgesamt 5,5 Milliarden Euro stehen bereit, eine Reihe von Bundesländern hat die Richtlinien für die Fördermittelanträge bereits in Kraft gesetzt. Jetzt muss es darum gehen, die Ausstattung der Schulen vernünftig zu planen – entlang pädagogischer Konzepte.

Die September-Ausgabe des gemeinderats beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit dem Digitalpakt Schule. Insgesamt 5,5 Milliarden Euro stehen bereit, eine Reihe von Bundesländern hat die Richtlinien für die Fördermittelanträge bereits in Kraft gesetzt. Jetzt muss es darum gehen, die Ausstattung der Schulen vernünftig zu planen – entlang pädagogischer Konzepte.

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Titel<br />

Digitalpakt Schule<br />

Titel<br />

den geför<strong>der</strong>t wird. Mehr als 2500 Schulen<br />

haben ein Paed-ML-Netzwerk.<br />

MEDIENENTWICKLUNG PLANEN<br />

Ein WLAN-Netzwerk sollte immer gut geplant<br />

und auf das pädagogische Nutzungskonzept<br />

einer Schule zugeschnitten sein.<br />

Rechnen Sie hierfür genug Zeit ein. Das<br />

LMZ zum Beispiel stellt mit dem Tool MEP<br />

BW eine browserbasierte Anwendung zur<br />

Verfügung, anhand <strong>der</strong>er Schulträger und<br />

Schulen gemeinsam einen Medienentwicklungsplan<br />

erstellen können. Die Anwendung<br />

erfüllt die För<strong>der</strong>kriterien für<br />

Anträge auf Gel<strong>der</strong> aus dem Digitalpakt<br />

Schule. Sie steht ab dem Schuljahr<br />

<strong>2019</strong>/2020 allen öffentlichen Schulen in<br />

Baden-Württemberg kostenlos zur Verfügung<br />

(s. Info S. 54).<br />

EINE SCHULE – DREI NETZE<br />

Wer darf ins Netz, wer darf sich mit welchen<br />

Geräten verbinden? Wer darf wo speichern?<br />

Nach den Empfehlungen des Ministeriums<br />

für Kultus, Jugend und Sport<br />

Baden-Württemberg („Netzbrief 3“) sollten<br />

Schulen eine Netzinfrastruktur mit drei<br />

getrennten Bereichen haben. Verwaltungsnetz<br />

(Schulleitung), Lehrernetz (Arbeitsnetz<br />

für Lehrkräfte) und pädagogisches<br />

Netz (Unterrichtsnetz) müssen per VLAN<br />

(Virtual Local Area Network) o<strong>der</strong> physikalisch<br />

(jeweils über einzelne Switches/<br />

Router und Firewalls) voneinan<strong>der</strong> getrennt<br />

sein. Somit können sensible und<br />

personenbezogene Daten separat und datenschutzkonform<br />

verarbeitet werden.<br />

BANDBREITE UND GESCHWINDIGKEIT<br />

Da immer mehr Endgeräte zum Einsatz<br />

kommen, die einen Netzwerkzugang verlangen,<br />

sind eine gute aktuelle Netzwerktopologie<br />

und eine solide, kabelbasierte<br />

Infrastruktur elementar. Ein WLAN ersetzt<br />

nicht die Verkabelung eines Schulgebäudes<br />

mit Ethernet, son<strong>der</strong>n benötigt seinerseits<br />

eine leistungsfähige Verkabelung. In<br />

<strong>der</strong> Bestandanalyse sollte <strong>der</strong> Schulträger<br />

deswegen prüfen, ob eine strukturierte<br />

Verkabelung in allen Räumen vorhanden<br />

ist, in denen WLAN genutzt werden soll.<br />

Wenn viele Geräte mit dem WLAN verbunden<br />

werden sollen, muss eine ausreichende<br />

Internetperformance vorhanden<br />

sein. Bei einer Downloadgeschwindigkeit<br />

von 1 Mbit/s pro Schüler bräuchte eine<br />

Schule mit 1000 Schülern bereits eine Glasfaseranbindung.<br />

SPITZEN ABFEDERN UND LAST VERTEILEN<br />

Je mehr Nutzer gleichzeitig im WLAN<br />

sind, desto besser sollten WLAN-Lösungen<br />

in <strong>der</strong> Lage sein, einen Belastungsausgleich<br />

durchzuführen. Sie müssen überlastete<br />

Access Points erkennen und die Last<br />

<strong>der</strong> Clients auf weitere, weniger ausgelastete<br />

Access Points verteilen können. Das<br />

System sollte auch erkennen, welche Clients<br />

Priorität haben und in welcher Reihenfolge<br />

sie angesteuert werden sollen.<br />

AUGEN AUF BEIM HARDWAREKAUF<br />

In jedem WLAN-Router o<strong>der</strong> Access Point<br />

befindet sich ein kleiner Computer, von<br />

dessen Rechenleistung es abhängt, wie<br />

viele Nutzer er gleichzeitig versorgen<br />

kann. Einfache Geräte für den Hausgebrauch<br />

sind häufig schwach, da sie nur<br />

sehr wenige Nutzer bedienen müssen.<br />

Werden solche Geräte für die Versorgung<br />

größerer Nutzergruppen in <strong>der</strong> Schule ein-<br />

gesetzt, ist die Leistungsgrenze oft schnell<br />

erreicht und es kommt zu Verbindungsabbrüchen.<br />

Schulträger sollten deswegen bei<br />

<strong>der</strong> Anschaffung auf leistungsstarke Industrie-Hardware<br />

achten, um die Stabilität des<br />

WLAN-Netzes auch bei einer größeren<br />

Nutzerzahl gewährleisten zu können.<br />

WLAN-NUTZUNG<br />

Die Nutzungsszenarien von WLAN an<br />

Schulen reichen vom einzelnen Access<br />

Point im Lehrerzimmer, den nur vereinzelte<br />

Lehrkräfte nutzen, über eine fachraumbezogene<br />

Ausstattung bis hin zum<br />

flächendeckenden WLAN auf dem gesamten<br />

Schulgelände. Grundschulen arbeiten<br />

eher mit kleinen Endgeräteanzahlen (also<br />

weniger als 20), während an einem Berufsschulzentrum<br />

bis zu 1000 Endgeräte<br />

gleichzeitig ins WLAN gehen. Daraus ergeben<br />

sich komplett unterschiedliche,<br />

technische Konzeptionen.<br />

BRING YOUR OWN DEVICE<br />

Einige Schulträger unterstützen es, wenn<br />

Schüler private Endgeräte mit in den Unterricht<br />

bringen („Bring your own device“),<br />

um Kosten (für Hardware und Wartung)<br />

zu sparen. Dabei sollten sie jedoch<br />

beachten, dass private Geräte Viren einschleppen<br />

können, die Performance eines<br />

WLAN-Netzwerks häufig ausbremsen und<br />

den administrativen Aufwand stark erhöhen.<br />

Probleme bereiten vor allem unterschiedlich<br />

alte Geräteklassen und heterogene<br />

Betriebssysteme, die schwierig zu<br />

managen und zu warten sind. Schon ein<br />

einzelnes altes Gerät kann ein mo<strong>der</strong>nes<br />

WLAN-Netzwerk verlangsamen.<br />

NETZWERKSICHERHEIT<br />

Die Verantwortlichen für das schulische<br />

Netz müssen sicherstellen, dass nur berechtigte<br />

Personen und Geräte Zugang<br />

zum Netz haben. Das erfolgt über eine<br />

Authentifizierung, die üblicherweise zentral<br />

gesteuert und verwaltet wird. Aufgabe<br />

des Netzwerkbetreuers ist es, die Benutzerdaten<br />

aktuell zu halten. Für die Konfiguration,<br />

Bereitstellung und Pflege des<br />

WLAN-Systems mit Lizenzen und Updates<br />

ist <strong>der</strong> Schulträger (mit seinem zuständigen<br />

Fachhändler) zuständig.<br />

René Belmega / Ulrike Boscher<br />

MEDIENENTWICKLUNGS-<br />

PLANUNG<br />

Das Landesmedienzentrum<br />

Baden-Württemberg (LMZ) berät zu<br />

WLAN im Bildungsbereich im Rahmen<br />

<strong>der</strong> Medienentwicklungsplanung<br />

(www.lmz-bw.de/beratung/<br />

medienentwicklungsplanung)<br />

ONLINE<br />

Mehr zum Thema sowie die Langfassung<br />

des Beitrags finden Sie<br />

auf www.treffpunkt-kommune.de ><br />

Themen > Technik & Innovation<br />

Anzeige<br />

Der Experte für Apple Lösungen im Bildungsbereich<br />

Advertorial<br />

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IT-Beratung als schulische Binnenperspektive: RISCC.<br />

Advertorial<br />

FORTBILDUNG<br />

Fortbildung: Die ACS Group vermittelt Know-how im digitalen Bildungsbereich.<br />

Die ACS Group ist ein von Apple autorisierter<br />

Solution Expert für den Bildungsbereich und<br />

hat sich auf die Unterstützung von Lehrkräften,<br />

Schulen und Schulträger spezialisiert.<br />

Durch die Erfahrung bei <strong>der</strong> Planung und Realisierung<br />

von Schulprojekten, wie z. B. iPad-Klassen<br />

o<strong>der</strong> iPad 1-to-1, steht die ACS Group Ihnen<br />

als kompetenter Partner zur Verfügung. Die ACS<br />

Group begleitet Sie von Ihrer ersten Idee bis hin<br />

zur Realisierung. Darüber hinaus bietet die ACS<br />

Group in Zusammenarbeit mit Lehrern, die bereits<br />

iPad-Klassen betreuen, Fortbildungen und<br />

Workshops an und begleitet die kompletten<br />

Projekte.<br />

Als „Apple Solution Expert für den Bildungsbereich“<br />

engagiert sich die ACS Group für Schulen<br />

und kennt die Apple Produkte, Services und<br />

Lösungen ganz genau. Sie versteht, worauf es<br />

Ihnen ankommt, und weiss, wie sich Ihre Anliegen<br />

mithilfe von Apple Lösungen und erprobten<br />

Methoden am besten lösen lassen. Ein Beispiel<br />

Foto: ACS Group<br />

wäre die All-inclusive-Verwaltungslösung „<strong>der</strong><br />

iPadmanager“. Hier entfallen für die Bildungseinrichtung<br />

Aufgaben wie System- o<strong>der</strong> Serveradministration.<br />

Die ACS Group übernimmt diese<br />

Aufgaben mithilfe eines gehosteten Systems,<br />

sodass keine zusätzliche Hard- und Software für<br />

die Verwaltung angeschafft werden müssen. Basierend<br />

auf dem weltweit erfolgreich eingesetzten<br />

Zulu Desk von JAMF Software betreibt die<br />

ASC Group den iPadmananger und das Mobile<br />

Device Management (MDM) für Bildungseinrichtungen.<br />

So müssen diese Aufgaben nicht durch<br />

das eigene Lehrpersonal übernommen werden.<br />

ACS Group®<br />

Otto-Hahn-Str. 38A<br />

85521 Ottobrunn<br />

Tel. 0 89/18 93 13 00<br />

eduteam@acsgroup.de<br />

www.TeacherStore.de<br />

Fotos: RISCC<br />

Die RISCC-Geschäftsführer Dr. Konstantin Falahati (li.) und Benedict Kamps<br />

IT-Berater in <strong>der</strong> Schule sind und bleiben häufig<br />

eigentümliche Fremdkörper. Sie werden<br />

vom Kollegium argwöhnisch beäugt als externe<br />

Dienstleister, denen <strong>der</strong> Blick für das bildungstechnische<br />

Alltagsgeschehen verstellt bleibt und<br />

die gerne mantraartig darauf hinweisen, dass<br />

die deutsche Schullandschaft „den Anschluss<br />

zu verlieren drohe“. Gut gemeinte Konzeptideen<br />

und visionär-lautere Digitalisierungsabsichten<br />

kollidieren oft mit <strong>der</strong> Wirklichkeit in unseren<br />

Bildungseinrichtungen, wodurch sich die Anschaffung<br />

von 4K-Beamern o<strong>der</strong> Tablets vielfach<br />

als disjunkte Einzelbemühung erweist und kurze<br />

Zeit später als wenig praktikable Nischenlösung<br />

in wenig frequentierten Computerräumen<br />

ihr Dasein fristet. Während also <strong>der</strong> schulische<br />

Rechner mit letzter Kraft nach dem lang ersehnten<br />

Software-Update für Windows 7 lechzt, sind<br />

die Bildungsmilliarden des DigitalPakts schon<br />

längst in <strong>der</strong> Maintenance-Schublade des<br />

IT-Supports „bildungsferner“ Firmen versenkt.<br />

RISCC geht einen an<strong>der</strong>en Weg. Unsere Mitarbeiter<br />

sind Lehrende im Schul- und Hochschulbetrieb<br />

und stehen täglich an <strong>der</strong> didaktischen<br />

Bildungsfront. Als Dozenten und Lehrer<br />

kennen wir die nervenraubenden Technik-Patzer,<br />

die für unfreiwillige Komik sorgen, aber keinen<br />

erkennbaren unterrichtsbezogenen Nutzen darstellen.<br />

Wir empfehlen Lösungen, nachdem wir<br />

sie selbst in <strong>der</strong> Praxis erprobt haben. Wir raten,<br />

zum ungläubigen Staunen unserer Kunden, von<br />

unsinnigen technischen Sperenzien zuweilen<br />

auch ab. Wir liefern Hard- und Softwareempfehlungen<br />

auf dem neuesten Stand <strong>der</strong> Technik,<br />

legen jedoch den Fokus auf didaktische und<br />

medienerzieherische Zweckmäßigkeit. Wir sind<br />

in <strong>der</strong> Forschung aktiv, bieten Lehrerfortbildungen<br />

zu Themen <strong>der</strong> Digitalisierung an und sind<br />

akkreditierter Partner hessischer Hochschulen<br />

und <strong>der</strong> Lehrkräfteakademie.<br />

Unser Motto: Digitalisierung ist kein Allheilmittel.<br />

Aber ein kluger Anfang.<br />

RISCC UG (haftungsbeschränkt)<br />

Research Institute for<br />

Scientific Computing and Consulting<br />

Ludwig-Schunk-Str. 15<br />

35452 Heuchelheim<br />

Tel. 0 60 74/72 86-5 94<br />

info@riscc.de<br />

www.riscc.de

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