03.04.2020 Aufrufe

der gemeinderat_Ausgabe 09_2019

Die September-Ausgabe des gemeinderats beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit dem Digitalpakt Schule. Insgesamt 5,5 Milliarden Euro stehen bereit, eine Reihe von Bundesländern hat die Richtlinien für die Fördermittelanträge bereits in Kraft gesetzt. Jetzt muss es darum gehen, die Ausstattung der Schulen vernünftig zu planen – entlang pädagogischer Konzepte.

Die September-Ausgabe des gemeinderats beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit dem Digitalpakt Schule. Insgesamt 5,5 Milliarden Euro stehen bereit, eine Reihe von Bundesländern hat die Richtlinien für die Fördermittelanträge bereits in Kraft gesetzt. Jetzt muss es darum gehen, die Ausstattung der Schulen vernünftig zu planen – entlang pädagogischer Konzepte.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Wirtschaft & Finanzen<br />

Energieversorgung<br />

Wirtschaft & Finanzen<br />

Umspannwerk: Die Energiewende bedeutet<br />

nicht nur den Umstieg auf erneuerbare<br />

Energien, son<strong>der</strong>n auch eine<br />

„neue“, eine an<strong>der</strong>e Infrastruktur. Denn<br />

Strom wird zunehmend über viele<br />

dezentrale örtliche Netze eingespeist.<br />

DIE AUTORIN<br />

Katherina Reiche ist Hauptgeschäftsführerin<br />

des Verbands kommunaler<br />

Unternehmen (VKU) in Berlin<br />

(reiche@vku.de)<br />

Stromnetzausbau<br />

Dezentral optimal<br />

Damit die Energiewende erfolgreich umgesetzt wird, muss ein Fokus auf <strong>der</strong><br />

Infrastruktur, den Stromnetzen, liegen. Den kommunalen Unternehmen und<br />

Stadtwerken kommt dabei eine zentrale Rolle zu. Schon heute werden über<br />

90 Prozent <strong>der</strong> erneuerbaren Energien über ihre Stromverteilnetze eingespeist.<br />

Kommunale Unternehmen und<br />

Stadtwerke sind <strong>der</strong> Motor <strong>der</strong><br />

neuen Energiewelt. Sie investieren<br />

massiv in Anlagen für erneuerbare Energien<br />

und in klimafreundliche Kraftwerke<br />

mit Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). Zudem<br />

treiben sie den notwendigen Umbau<br />

intelligenter Stromnetze voran und schaffen<br />

damit die notwendige Infrastruktur vor<br />

Ort. All das geschieht auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong><br />

Foto: Bluedesign/Adobe Stock<br />

Verteilnetze, die Stadt und Land gleichermaßen<br />

mit Strom versorgen. Während<br />

nach den Plänen <strong>der</strong> Bundesregierung auf<br />

Ebene <strong>der</strong> „Stromautobahnen“ 2030 rund<br />

19 Gigawatt aus erneuerbaren Energien<br />

bereitgestellt werden, sind es in den Verteilnetzebenen<br />

gut 199 Gigawatt.<br />

Die Energiewende bedeutet nicht nur<br />

den Umstieg auf erneuerbare Energien,<br />

son<strong>der</strong>n auch eine „neue“, eine an<strong>der</strong>e<br />

Infrastruktur. Schon heute werden in<br />

Deutschland 1,7 Millionen Kilometer Verteilnetze<br />

betrieben, an die 1,6 Millionen<br />

Anlagen für erneuerbare Energien angeschlossen<br />

sind. Dazu zählen etwa Solarund<br />

Windparks o<strong>der</strong> Biomasseanlagen,<br />

aber auch Kleinerzeuger wie private Haushalte<br />

mit einer Solaranlage auf dem Dach.<br />

Die Energiewelt von morgen wird dezentral<br />

und vielfältig. Die zunehmend dezentrale<br />

Energieerzeugung bedingt, dass Strom<br />

nicht mehr wie früher auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong><br />

Höchstspannung, son<strong>der</strong>n zunehmend<br />

über viele dezentrale örtliche Stromnetze<br />

eingespeist wird.<br />

Um auf die schwankenden Stromeinspeisungen<br />

von Windparks o<strong>der</strong> Solaranlagen<br />

im Netz reagieren zu können, sollten<br />

Angebot und Nachfrage von Energie im<br />

besten Fall vor Ort ausgeglichen werden.<br />

Ähnlich einer örtlichen Verkehrsleitstelle<br />

weiß <strong>der</strong> Verteilnetzbetreiber am besten,<br />

wo Engpässe sind und wie er Energiemengen<br />

in seinem Netzgebiet steuern und effizient<br />

ausgleichen kann. Hier sind smarte<br />

Schnittstellen und effektive Zusammenarbeit<br />

zwischen den einzelnen Akteuren<br />

gefragt. In diesem Punkt zeigt sich die<br />

große Stärke <strong>der</strong> kommunalen Unternehmen<br />

und Stadtwerke: Sie sind als Verteilnetzbetreiber<br />

lokale Experten und kennen<br />

die individuellen Anfor<strong>der</strong>ungen an das<br />

Netz wie kein Zweiter.<br />

Schon heute garantieren die Stromnetzbetreiber<br />

eine sichere und effiziente Energieversorgung.<br />

Laut <strong>der</strong> Bundesnetzagentur<br />

ist Deutschland mit gerade einmal 15,14<br />

Minuten Ausfällen pro Jahr eines <strong>der</strong> versorgungssichersten<br />

Län<strong>der</strong> <strong>der</strong> Welt. Mit<br />

<strong>der</strong> Energiewende wächst jedoch durch die<br />

zunehmende Komplexität die Verantwortung<br />

für die Verteilnetzbetreiber. Daher<br />

braucht es Klarheit bei Aufgaben, Verantwortlichkeiten<br />

und Entscheidungshoheiten<br />

zwischen den einzelnen Netzbetreibern.<br />

Um energie- und netzwirtschaftliche<br />

Aufgaben umzusetzen, sollte nach Meinung<br />

des Verbandes kommunaler Unternehmen<br />

(VKU) die sogenannte Kaskade<br />

als allgemeines Organisationsprinzip die<br />

Zusammenarbeit zwischen den einzelnen<br />

Akteuren bestimmen.<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> Novelle des Netzausbaubeschleunigungsgesetzes<br />

– kurz NA-<br />

BEG – konnte <strong>der</strong> VKU auch die Bundesregierung<br />

von diesem Grundsatz für die<br />

zukünftige Organisation <strong>der</strong> Steuerung<br />

von Erzeugungsanlagen durch Netzbetreiber<br />

bei Engpässen (Redispatch) überzeugen.<br />

Dies betrifft zukünftig auch Windund<br />

Solaranlagen mit einer Leistung von<br />

mehr als 100 Kilowatt (kW). Damit sieht<br />

<strong>der</strong> Gesetzgeber dieses gestaffelte Regelungssystem<br />

– je<strong>der</strong> Betreiber ist für sein<br />

Stromnetz verantwortlich und entscheidet,<br />

welche Maßnahmen er ergreift, um das<br />

Netz stabil zu halten – nicht mehr als reines<br />

Notfallinstrument vor, um die Versorgungssicherheit<br />

zu gewährleisten.<br />

Dadurch wird die Position <strong>der</strong> Verteilnetzbetreiber<br />

gegenüber den Übertragungsnetzbetreibern<br />

gestärkt. Diese beanspruchen<br />

zuweilen einen Zugriff auf in die<br />

Verteilnetze eingeglie<strong>der</strong>te Anlagen. Dies<br />

ist angesichts <strong>der</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><br />

neuen Energiewelt jedoch nicht mehr zeitgemäß<br />

und bedurfte dringend dieser gesetzlichen<br />

Neuregelung. Es käme ja auch<br />

niemand auf die Idee, jede einzelne Ampel<br />

in Deutschland zentral vom Bundesverkehrsministerium<br />

zu steuern, an den örtlichen<br />

Verkehrsleitstellen vorbei und in <strong>der</strong><br />

Hoffnung, genau zu wissen, wie <strong>der</strong> Verkehr<br />

vor Ort läuft.<br />

INVESTITIONEN FÜR DIE ZUKUNFT<br />

Auch an den Verteilnetzen selbst muss<br />

kontinuierlich gearbeitet werden, damit<br />

sie fit bleiben für die zukünftigen Anfor<strong>der</strong>ungen.<br />

Die Verteilnetze müssen smarter<br />

und interdependenter werden – Innovationen<br />

sind also gefragt. In diesem Kontext<br />

spielen Kooperationen zwischen kommunalen<br />

Netzbetreibern und Energieversorgern<br />

eine entscheidende Rolle. Sie erlauben<br />

es, Synergien zu nutzen und Knowhow<br />

auszutauschen. Die Mitgliedsunternehmen<br />

des VKU, die Praktiker, bestätigen<br />

dies, etwa wenn es um die Planung und<br />

den Aufbau von Smart Grids, „intelligente“<br />

Stromnetze, geht. Um den Austausch und<br />

die Vernetzung zwischen den VKU-Mitgliedsunternehmen<br />

zu för<strong>der</strong>n, hat <strong>der</strong><br />

Verband im Juni <strong>2019</strong> ein VNB-Portal<br />

(VNB: Verteilnetzbetreiber) gestartet. Unter<br />

dem Dach <strong>der</strong> Plattform Kommunaldigital.de<br />

können sich dort interessierte Mitglie<strong>der</strong><br />

zu den Herausfor<strong>der</strong>ungen austauschen<br />

und Kooperationspartner suchen.<br />

Daneben müssen die Verteilnetze auch<br />

physisch mo<strong>der</strong>nisiert werden, um mit den<br />

künftigen Technologien Schritt halten zu<br />

können. Der Aufwand wird sich auszahlen:<br />

Neben Wettbewerbs- und Kostenvorteilen<br />

steht die Tür offen für die neue Energiewelt<br />

mit all ihren Vorzügen.<br />

<br />

Katherina Reiche<br />

www.bil-leitungsauskunft.de<br />

Ihre zentrale Online-Plattform<br />

für Bauanfragen!<br />

Erreichbarkeit aller Leitungs betreiber<br />

mit einer Anfrage<br />

Prozessmonitoring und<br />

rechtssichere Archivierung<br />

Genossenschaftlich fair<br />

Erweiterte Leistung durch<br />

ALIZ-Recherchedienst<br />

eG<br />

Die Leitungsauskunft<br />

Gemeinsam eins,<br />

zusammen stärker<br />

SOLARSTROM AUS IHRER GEMEINDE<br />

Zeigen Sie Ihr Engagement für den Klimaschutz!<br />

Wir suchen zusammenhängende Acker- und Wiesenflächen<br />

o<strong>der</strong> Industrie- und Gewerbebrachen von min. fünf Hektar in<br />

Ihrer Gemeinde und bieten Ihnen attraktive Pachtmodelle.<br />

Ihr Kontakt zu uns: juwi AG, Meike Zolitschka<br />

06732/9657-2317 · energieprojekte@juwi.de · www.juwi.de<br />

Wassertechnik & Design<br />

Wasserbeckenbau<br />

W. Sinemus GmbH<br />

Märkischer Ring 92<br />

D-58<strong>09</strong>7 Hagen<br />

Tel. 0049 / (0)2331 / 25868<br />

www.sinemus-gmbh.de<br />

Wassertechnik & Design<br />

Springbrunnenbau<br />

24 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/19<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/19<br />

25

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!