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der gemeinderat_Ausgabe 09_2019

Die September-Ausgabe des gemeinderats beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit dem Digitalpakt Schule. Insgesamt 5,5 Milliarden Euro stehen bereit, eine Reihe von Bundesländern hat die Richtlinien für die Fördermittelanträge bereits in Kraft gesetzt. Jetzt muss es darum gehen, die Ausstattung der Schulen vernünftig zu planen – entlang pädagogischer Konzepte.

Die September-Ausgabe des gemeinderats beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit dem Digitalpakt Schule. Insgesamt 5,5 Milliarden Euro stehen bereit, eine Reihe von Bundesländern hat die Richtlinien für die Fördermittelanträge bereits in Kraft gesetzt. Jetzt muss es darum gehen, die Ausstattung der Schulen vernünftig zu planen – entlang pädagogischer Konzepte.

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Wirtschaft & Finanzen<br />

DOWNLOAD POLICY PAPER<br />

Das Policy Paper „Energiewende<br />

dezentral! Regionale Handlungsräume<br />

<strong>der</strong> Energiewende und des<br />

Klimaschutzes“ (PDF) finden Sie unter<br />

www.leibniz-irs.de > Wissenstransfer ><br />

Transferpublikationen > IRS Policy Paper<br />

DIE AUTOREN<br />

Dr. Ludger Gailing (ludger.gailing@<br />

leibniz-irs.de) ist kommissarischer Leiter<br />

<strong>der</strong> Abteilung „Institutionenwandel und<br />

regionale Gemeinschaftsgüter“ im<br />

Leibniz-Institut für Raumbezogene<br />

Sozialforschung (IRS) in Erkner (bei<br />

Berlin), Andreas Röhring ist<br />

wissenschaftlicher Mitarbeiter in dieser<br />

Abteilung des IRS<br />

Perspektiven<br />

Energiewende vor Ort<br />

Die Dezentralisierung <strong>der</strong> Energiegewinnung und -versorgung bietet neue<br />

Chancen für Kommunen und Regionen, den Klimaschutz zu unterstützen und<br />

wirtschaftlich zu profitieren. Entsprechende Projekte erfor<strong>der</strong>n aktives und<br />

kooperatives Handeln in sogenannten dezentralen Handlungsräumen.<br />

Die Dezentralisierung <strong>der</strong> Energieerzeugung<br />

bietet für Kommunen und<br />

Regionen neue Möglichkeiten, einen<br />

Beitrag zum Klimaschutz zu leisten<br />

und daran auch regionalwirtschaftlich zu<br />

partizipieren. Um die regionale Mitgestaltung<br />

und Teilhabe zu sichern, ist allerdings<br />

die alleinige Bereitstellung von Flächen für<br />

Investoren von Windkraft-, Fotovoltaikund<br />

Biogasanlagen nicht ausreichend.<br />

Zwischen zentraler anreizorientierter<br />

Steuerung und ihren dezentralen Wirkungen<br />

besteht ein Spannungsverhältnis. Deshalb<br />

ist die Frage, inwieweit auf regionaler<br />

Ebene Gestaltungsmöglichkeiten für Akteure<br />

erschlossen, Teilhabe gesichert, Akzeptanz<br />

verbessert und Konfliktpotenziale<br />

erneuerbarer Energien reduziert werden<br />

können.<br />

Fotovoltaikanlagen im Bioenergiepark von Saerbeck:<br />

Die nordrhein-westfälische Gemeinde ist Teil des „Energieland-2050-Netzwerkes“<br />

im Kreis Steinfurt und wurde<br />

mit dem European Energy Award in Gold zertifiziert.<br />

Dazu kann die Konstituierung von dezentralen<br />

Handlungsräumen beitragen, in denen<br />

durch regionale Managementstrukturen<br />

und kooperatives Handeln Akteure aus<br />

Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft<br />

vernetzt sowie Initiativen unterstützt<br />

werden. Auf diese Weise kann<br />

eine neue Qualität als „Energieregion“<br />

o<strong>der</strong> „Klimaschutzregion“ entstehen, die<br />

über die Wirkung <strong>der</strong> Summe von Einzelprojekten<br />

hinausgeht. Handlungsräume<br />

sind eine Organisationsform räumlicher<br />

Governance, die den Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> Dezentralität erneuerbarer Energien<br />

entspricht. Sie sollten von Bund und Län<strong>der</strong>n<br />

unterstützt werden.<br />

Regionale „Governance“-Ansätze wie<br />

Regionalmanagement in Ergänzung zur<br />

formellen Planung eignen sich gut, um<br />

Foto: Röhring/IRS<br />

Energieversorgung<br />

Konflikte zwischen konkurrierenden Ansprüchen zumindest konstruktiv<br />

zu thematisieren. Das geht aus Untersuchungen des<br />

Leibniz-Instituts für Raumbezogene Sozialforschung hervor. Das<br />

Institut hat Fallstudien zu Handlungsräumen <strong>der</strong> Energiewende<br />

und des Klimaschutzes durchgeführt, die staatlich geför<strong>der</strong>t wurden<br />

o<strong>der</strong> werden: in vom Bundesumweltministerium initiierten<br />

„100ee-Regionen“ und Masterplankommunen „100% Klimaschutz“<br />

o<strong>der</strong> in vom Bundeslandwirtschaftsministerium bis 2015<br />

geför<strong>der</strong>ten „Bioenergie-Regionen“. Die Projekte waren durch die<br />

jeweilige regionale Spezifik ihrer Ansätze zur Entwicklung erneuerbarer<br />

Energien und des Klimaschutzes geprägt. So gingen<br />

im Wendland vor dem Hintergrund <strong>der</strong> Anti-Atomkraft-Bewegung<br />

Pionieraktivitäten von Landwirten und bürgerschaftlichen Akteuren<br />

aus, in Südoldenburg standen die Probleme <strong>der</strong> Intensivlandwirtschaft<br />

im Fokus und in Nordhessen das Innovationspotenzial<br />

regionaler Unternehmens- und Forschungsnetzwerke.<br />

FINANZIELLE BETEILIGUNG VON KOMMUNEN REGELN<br />

Indes muss eine echte Agenda für regionalen Klimaschutz über<br />

die Konfliktdarstellung und -bearbeitung hinausgehen. Um Akzeptanz<br />

für regenerative Energien zu gewinnen, müssen die Regionen<br />

– etwa über die kommunalen Haushalte – wirtschaftlich<br />

profitieren. Das Bürger- und Gemeindenbeteiligungsgesetz in<br />

Mecklenburg-Vorpommern und das kürzlich verabschiedete Windenergieanlagenabgabengesetz<br />

in Brandenburg, die die finanzielle<br />

Beteiligung von Kommunen an Windkraftprojekten regeln,<br />

sind deshalb Schritte in die richtige Richtung. Daraus ergeben<br />

sich auch neue Möglichkeiten für dezentrale Handlungsräume.<br />

Es zeigte sich darüber hinaus, dass die neuen Energielandschaften<br />

auch eine begleitende Kulturlandschaftspolitik brauchen,<br />

die es den Bürgern ermöglicht, ein Energielandschaftsbewusstsein<br />

zu entwickeln. So wurden in <strong>der</strong> Bioenergieregion<br />

Bayreuth in partizipativen Prozessen Energiekunstprojekte unter<br />

dem Label „energy-in-art“ durchgeführt und Skulpturen als Landmarken<br />

<strong>der</strong> Energiewende installiert. Schließlich kann auch regionale<br />

Markenbildung wie im nordrhein-westfälischen Kreis<br />

Steinfurt als „Energieland 2050“ Akteure aus Politik, Wirtschaft,<br />

Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Kommunen vernetzen und<br />

nach innen und nach außen eine gemeinsame Mission vermitteln.<br />

REGIONALENTWICKLUNG UND ERNEUERBARE ENERGIEN<br />

Dezentrale Handlungsräume <strong>der</strong> Energiewende und des Klimaschutzes<br />

sollten sich proaktiv konstituieren. Ihre Entwicklung<br />

durch die Initiative lokaler und regionaler Akteure braucht nicht<br />

nur Anschub durch För<strong>der</strong>möglichkeiten, son<strong>der</strong>n auch Eigendynamik.<br />

Handlungsräume basieren sowohl auf selbsttragenden<br />

regionalökonomischen Strukturen als auch auf <strong>der</strong> Sicherung von<br />

öffentlichen Leistungen, die auf das regionale Gemeinwohl gerichtet<br />

sind. Daher sollten auch Bund und Län<strong>der</strong> zur Erreichung<br />

<strong>der</strong> ehrgeizigen Klimaschutzziele wie<strong>der</strong> stärker die Potenziale<br />

von Handlungsräumen <strong>der</strong> Energiewende und des Klimaschutzes<br />

för<strong>der</strong>n. Ohne eine längerfristige Stabilisierung von Handlungsräumen<br />

wird es kaum gelingen, die Ziele <strong>der</strong> Regionalentwicklung<br />

mit den Zielen des Ausbaus erneuerbarer Energien in Einklang<br />

zu bringen.<br />

Ludger Gailing / Andreas Röhring<br />

Geben Sie<br />

<strong>der</strong> Zukunft<br />

Raum »<br />

Windkraft auf kommunalen Flächen: Eine<br />

nachhaltige Zukunftschance – für die Energiewende,<br />

für regionalen Klimaschutz und für die<br />

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Informieren Sie sich jetzt:<br />

EnBW Energie Baden-Württemberg AG<br />

Telefon 0711 289-48787<br />

windkraft@enbw.com<br />

www.enbw.com/windkraft<br />

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