INDUSTRIELLE AUTOMATION 2/2020
INDUSTRIELLE AUTOMATION 2/2020
INDUSTRIELLE AUTOMATION 2/2020
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19239<br />
02<br />
www.industrielle-automation.net<br />
April <strong>2020</strong><br />
TITELSTORY<br />
VISUALISIERUNG<br />
ÜBERWINDET GRENZEN
TECHNIKWISSEN FÜR INGENIEURE<br />
www.industrielle-automation.net<br />
6 Print-Ausgaben im Jahr<br />
TITELSTORY<br />
BEWEGLICH UND ROBUST<br />
Energieketten spielen in Portalanlagen<br />
ihre Stärken aus<br />
+<br />
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Abo-Begrüßungsgeschenk:<br />
Der Bluetooth-Lautsprecher<br />
MSS-560.bt3<br />
Akku, Freisprecher & NFC, 5W, inkl. Zubehör;<br />
kompatibel mit Bluetooth-Smartphones, Tablets und PCs<br />
max. Akkulaufzeit: bis zu 6 Stunden<br />
Sichern Sie sich den lückenlosen Bezug wertvoller Informationen!<br />
6 Telefax: 06131/992-100 @ E-Mail: vertrieb@vfmz.de Internet: vereinigte-fachverlage.de & Telefon: 06131/992-147<br />
Ja, ich möchte die Zeitschrift „<strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong>“ abonnieren<br />
Das Jahresabonnement umfasst 6 Ausgaben und kostet € 62,- (Ausland € 68,- netto) inkl. Versandkosten. Als Begrüßungsgeschenk<br />
erhalte ich den Bluetooth-Lautsprecher. Das Abonnement verlängert sich jeweils um ein weiteres Jahr, wenn es nicht spätestens<br />
4 Wochen zum Ende des Bezugsjahres schriftlich gekündigt wird.<br />
Unser Dienstleister, die Vertriebsunion Meynen, Eltville, erhebt Ihre Daten im Auftrag der Vereinigte Fachverlage (VFV) zum Zweck der Vertragsdurchführung, zur Erfüllung der<br />
vertraglichen und vorvertraglichen Pflichten. Die Datenerhebung und Datenverarbeitung ist für die Durchführung des Vertrags erforderlich und beruht auf Artikel 6 Abs. 1 b) DSGVO.<br />
Zudem verwenden wir Ihre Angaben zur Werbung für eigene und VFV verwandte Produkte. Falls Sie keine Werbung mehr auf dieser Grundlage erhalten wollen, können Sie jederzeit<br />
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Position<br />
Firma<br />
Abteilung<br />
Straße oder Postfach<br />
PLZ/Ort<br />
Telefon/E-Mail<br />
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Vereinigte Fachverlage GmbH . Vertrieb . Postfach 10 04 65 . 55135 Mainz . Telefon: 06131/992-0 . Telefax: 06131/992-100<br />
E-Mail: vertrieb@vfmz.de . Internet: www.vereinigte-fachverlage.de<br />
2 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> „<strong>INDUSTRIELLE</strong> 1/<strong>2020</strong><strong>AUTOMATION</strong>“ ist eine Zeitschrift der Vereinigten Fachverlage GmbH, Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz, HRB 2270, Amtsgericht Mainz,<br />
Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen, Umsatzsteuer-ID: DE 149063659, Gerichtsstand: Mainz
EDITORIAL<br />
Eine gute Nachricht<br />
in normalen Zeiten arbeiten in Deutschland gerade einmal 12 Prozent<br />
der Erwerbstätigen von zu Hause aus, so das statistische Bundesamt.<br />
Jetzt, in Zeiten der Corona-Pandemie, sind Industrie und Wirtschaft<br />
wo immer es möglich ist zu einem Großexperiment aufgefordert:<br />
Homeoffice. Auch wir im Verlagshaus bestreiten damit neue Gefilde.<br />
Zu groß war bislang die Sorge, dass die Technik nicht up to date sein<br />
könnte, der Remote-Zugriff auf das Firmennetzwerk nicht bei allen<br />
Mitarbeitern funktioniert und dass wir unsere Pressearbeit nicht im<br />
geplanten Zeitrahmen erledigen können. Doch wir haben den Test für<br />
den Ernstfall bestanden und die Redaktion läuft auch dann, wenn wir<br />
in unseren Wohnzimmern und Küchen arbeiten. Einen großen Anteil<br />
daran haben unsere Kollegen aus der IT, die unermüdlich binnen<br />
weniger Tage unsere Technik und Infrastruktur sukzessive umgestellt<br />
und erweitert haben.<br />
Wir sind daher nicht nur dankbar arbeiten zu dürfen – im Gegensatz<br />
zu vielen anderen Menschen – sondern auch, Sie weiterhin über die<br />
aktuellen Entwicklungen der Branche informieren zu können. Denn<br />
eines ist gewiss: Es wird wieder aufwärts gehen. Wir in der Redaktion<br />
üben uns in Zuversicht, denn sie ist der Antrieb unseres täglichen<br />
Wirkens und sie gibt uns Sicherheit in einer unsicheren Zeit.<br />
Bleiben Sie gesund!<br />
Herzlichst, Ihre<br />
Nicole Steinicke<br />
Chefredakteurin <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong>
INHALT<br />
EDITORIAL<br />
03 Eine gute Nachricht<br />
SZENE<br />
05 News, Aktuelles und Termine<br />
Stromverteilung mit System:<br />
mit Modularität für mehr<br />
12Transparenz<br />
SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />
08 Mechanische Messgeräte in das Internet of Things (IIoT) einbinden<br />
10 Smarte Lasersensoren punkten in der Elektronikfertigung<br />
12 Modulares Stromverteilungssystem vereinfacht die Fehlersuche<br />
14 Komplettlösung ermöglicht einfachen Zugang zur künstlichen Intelligenz<br />
16 Vibrometrie: von der wissenschaftlichen Untersuchung von<br />
Naturphänomenen bis hin zu technischen Anwendungen<br />
17 Produkte, Technologien, Trends<br />
STEUERN UND ANTREIBEN<br />
20 Flexibler Multifunktionscontroller vereinfacht Automatisierungsprozesse<br />
in der Wäscherei<br />
22 Produkte, Technologien, Trends<br />
Lückenlos kommunizieren<br />
von der Feldebene bis in die<br />
28Cloud<br />
Cloudbasierte Überwachung<br />
spürt Fehlerquellen in<br />
36Maschinen auf<br />
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TITELBILD<br />
Siemens AG,<br />
Nürnberg<br />
<strong>INDUSTRIELLE</strong> KOMMUNIKATION<br />
24 TITEL Wie sich Daten in Zukunft direkt im Feld analysieren lassen<br />
27 Produkte, Technologien, Trends<br />
28 Lückenlos kommunizieren von der Feldebene bis in die Cloud<br />
30 KOMMENTAR Offene Standards für eine sichere Kommunikation<br />
KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />
32 Leistungsstarke Stromversorgung: hohe Anlagenverfügbarkeit bei<br />
längerer Lebensdauer<br />
34 Produkte, Technologien, Trends<br />
SPECIAL: DIGITALE TRANSFORMATION<br />
36 Cloudbasierte Maschinenüberwachung mit Fernabfragefunktion hilft bei der<br />
Lokalisierung von Fehlerquellen<br />
38 Wie ein Unternehmen die digitale Transformation in seinen Produkten und<br />
Prozessen realisiert hat<br />
40 Produkte, Technologien, Trends<br />
RUBRIKEN<br />
18 Impressum<br />
42 SERIE StartINGup – Neue Softwaretools decken Hardwarefehler auf<br />
43 Heftvorschau 3/<strong>2020</strong><br />
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BEILAGE<br />
Die aktuelle Ausgabe enthält<br />
eine Beilage des Unternehmens<br />
Bihl+Wiedemann GmbH, Mannheim
SZENE<br />
Sensor+Test <strong>2020</strong> geht mit neuen<br />
Themen an den Start<br />
Die Vorbereitungen für die Sensor+Test vom 23. bis 25. Juni<br />
<strong>2020</strong> laufen auf Hochtouren. Anlässlich der Jahrespressekonferenz<br />
des AMA Verbands für Sensorik und Messtechnik<br />
e. V. in Nürnberg<br />
konnte Veranstalter<br />
Holger Bödeker bereits<br />
einen vorsichtig<br />
positiven Ausblick auf<br />
die diesjährige Ausgabe<br />
der international<br />
führenden Fachmesse<br />
für Sensorik, Messund<br />
Prüftechnik geben:<br />
„Die Halle 1 ist komplett ausgebucht und auch die Hallen<br />
2 und 3C füllen sich zusehends. Nach aktuellem Stand<br />
erwarten wir in diesem Jahr wieder über 500 Aussteller aus<br />
30 Ländern, die eine Standfläche von mehr als 7 500 m 2 belegen<br />
werden.“ Darüber hinaus setzt die Messe ab sofort noch<br />
stärker auf Innovations-Kommunikation. So finden Interessierte<br />
bereits im Vorfeld der Veranstaltung auf der Website<br />
eine ganze Reihe von Neuheiten und Themen, die sie auf der<br />
Messe live erleben können. Abgerundet wird dies durch<br />
regelmäßige Newsletter, die auf die von Ausstellern angebotenen<br />
Technologien aufmerksam machen.<br />
www.sensor-test.com<br />
Exzellenz-Preis für Machine Learning Tool<br />
Das Elektrotechnik-Unternehmen Weidmüller ist im Januar<br />
in Berlin mit dem Publikumspreis des Deutschen Exzellenz-<br />
Preises in der Kategorie „Digitalisierung & Technik“ ausgezeichnet<br />
worden. Prämiert wurde das Automated Machine<br />
Learning Tool des Detmolder Unternehmens. Mit dieser Software<br />
können Benutzer Machine-Learning-Modelle erstellen<br />
und nutzen, ohne spezielles Wissen in dem Bereich zu haben.<br />
Im November<br />
letzten Jahres ist<br />
das Unternehmen<br />
dafür bereits mit<br />
dem Industrie-4.0-<br />
Innovation-Award<br />
ausgezeichnet worden.<br />
„Mit dem Tool<br />
vereinfachen wir<br />
die Anwendung<br />
vom Machine Learning<br />
und beschleunigen<br />
die Durchdringung<br />
industrieller Anwendungen mit datenbasierten<br />
Services, was entscheidend ist für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit<br />
europäischer Maschinenbauer und -betreiber“,<br />
erklärte Tobias Gaukstern (rechts im Bild), Leiter der<br />
Business Unit Industrial Analytics bei Weidmüller. Den Preis<br />
überreichte Brigitte Zypries, Bundesministerin a. D. und<br />
Schirmherrin des Awards.<br />
www.weidmueller.de<br />
MESSWERTE<br />
SICHER ERFASSEN<br />
• Vielseitige Messwerterfassung mit hoher<br />
Daten sicherheit passend für alle Sensortypen<br />
• Einfache Einbindung ins Intranet oder Remote in<br />
die Cloud<br />
• Verschiedenste Feldbusanbindungen auch über<br />
OPC UA<br />
• Erhöhung der Prüfeffizienz durch automatische<br />
Reporterstellung aller Prüfergebnisse<br />
Delphin Technology – Ihr Partner von der<br />
mess technischen Standardanwendung bis zur<br />
indi viduellen Komplettlösung.<br />
Intelligente Messtechnik<br />
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<strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 4/2014 5
SZENE<br />
Schmersal mit neuer Niederlassung<br />
in der Türkei<br />
Die neue Türkei-Niederlassung<br />
der Schmersal-Gruppe hat im Januar<br />
<strong>2020</strong> ihre Geschäftstätigkeit<br />
aufgenommen. Mit Sitz in Istanbul<br />
beliefert die Schmersal Turkey<br />
Otomasyon Ürünleri ve Hizmetleri<br />
Ltd. Şti. in erster Linie das Inland<br />
sowie Aserbaidschan mit sicherheitstechnischen<br />
Produkten und<br />
Systemen. „Aufgrund der Vertriebspartnerschaft<br />
mit Satech Safety<br />
Technology können wir unseren Kunden, die ihre Maschinen<br />
und Anlagen mit trennenden Schutzeinrichtungen absichern,<br />
zudem vollständige Systeme aus einer Hand bieten“, sagt Bariş<br />
Yücel, Geschäftsführer von Schmersal Turkey. Abgerundet<br />
wird das Angebot durch tec.nicum, der Dienstleistungssparte<br />
von Schmersal. Über dieses internationale, vom TÜV Rheinland<br />
zertifizierte Netzwerk, können u. a. Nachlaufzeitmessungen<br />
oder Risikobeurteilungen direkt vor Ort abgerufen werden.<br />
www.schmersal.com<br />
Management-Wechsel bei Sensitec<br />
Alexander Veidt (Bild) hat die<br />
Verantwortung als kaufmännischer<br />
Geschäftsführer (CFO) der<br />
zum Körber-Konzern gehörenden<br />
Sensitec GmbH übernommen. Er<br />
folgt auf Peter Hammer, der neue<br />
Aufgaben in einem anderen Körber-Geschäftsfeld<br />
angetreten hat.<br />
Peter Hammer wird jedoch noch<br />
für eine Übergangszeit weiterhin<br />
als Geschäftsführer bestellt bleiben.<br />
Alexander Veidt übernimmt<br />
die Bereiche Finanzen/Controlling<br />
sowie Produktion. „Wir freuen<br />
uns, mit Alexander Veidt einen<br />
Manager mit umfassender Erfahrung<br />
nicht nur im kaufmännischen Bereich, sondern auch mit<br />
ausgeprägten Kenntnissen im industriellen Umfeld und der<br />
Automation für uns gewonnen zu haben“, betont Dr. Rolf<br />
Slatter, Geschäftsführender Gesellschafter und CEO der<br />
Sensitec GmbH.<br />
www.sensitec.com<br />
Bayerischer Mittelstandspreis 2019:<br />
Stemmer Imaging wurde ausgezeichnet<br />
Stemmer Imaging wurde für seine innovativen Lösungen in<br />
der industriellen Bildbearbeitung geehrt. Die Laudatoren hoben<br />
hervor, dass das Unternehmen durch innovative Lösungen<br />
international einen wesentlichen Beitrag zur Digitalisierung<br />
leiste und zukunftsorientiert „Smart Data“-Geschäftsmodelle<br />
ermögliche. „Wir danken der Jury ganz herzlich für diesen<br />
Preis. Es ist eine tolle Auszeichnung für alle unsere Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter“, sagte Arne Dehn, Vorstandsvorsitzender<br />
von Stemmer Imaging. „Als Unternehmen für industrielle<br />
Bildverarbeitung ist ‚Vision‘ unser Alltag – Vision steht<br />
für uns aber auch für den Auftrag, die Zukunft weiter zu entwickeln.<br />
Der Mittelstandspreis ist eine Bestätigung, dass wir<br />
dabei auf dem richtigen Weg sind und Ansporn zugleich, weiterhin<br />
mittelständische Werte für den zukünftigen Erfolg zu<br />
bewahren.“<br />
Weltweit größtes Cobot-Zentrum<br />
soll in Odense entstehen<br />
Mobile Industrial Robots (MiR)<br />
und Universal Robots (UR)<br />
planen die Errichtung des<br />
weltweit größten Zentrums<br />
für kollaborierende Roboter.<br />
Veranschlagt sind Investitionen<br />
in Höhe von 36 Mio USD.<br />
Zunächst haben die Partner<br />
mit Unterstützung der USamerikanischen<br />
Muttergesellschaft<br />
Teradyne ein 50 000 m² großes Grundstück im dänischen<br />
Odense erworben. „MiR und UR sind weltweit führend<br />
in der Revolution der kollaborierenden Roboter, die Automatisierungslösungen<br />
für Unternehmen jeder Größe verfügbar<br />
macht“, so Mark Jagiela, Präsident und CEO von Teradyne.<br />
Diese Position soll gestärkt werden. Die Roboterhersteller wollen<br />
das Cobot-Zentrum gemeinsam nutzen, werden jedoch als getrennte<br />
Einheiten weitergeführt. Jürgen von Hollen, Präsident<br />
von Universal Robots sagt: „Odense bietet ein starkes Ökosystem<br />
an Talenten und wir freuen uns über die Möglichkeit, langfristig<br />
in das einzigartige Umfeld für Robotik zu investieren, das<br />
wir hier in den letzten zehn Jahren aufgebaut haben.”<br />
www.universal-robots.com<br />
www.stemmer-imaging.com<br />
6 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 02/<strong>2020</strong> www.industrielle-automation.net
SZENE<br />
Expansion: Escha weitet seine<br />
Internationalisierung auf Israel aus<br />
Escha hat seit Anfang <strong>2020</strong> einen neuen Vertriebspartner in Israel.<br />
Das Unternehmen Fritz Kupferschmied (FRK) bietet nun exklusiv<br />
das Steckverbinder- und Gehäuseportfolio des Herstellers<br />
auf dem hiesigen Markt an. „Fritz Kupferschmied ist seit<br />
mehr als 30 Jahren auf dem anspruchsvollen israelischen<br />
Markt vertreten. Ich freue mich, dass wir für Escha einen so<br />
erfahrenen Partner gewinnen<br />
konnten, der darüber<br />
hinaus hervorragend<br />
in der israelischen<br />
Industrie vernetzt ist“,<br />
sagt Ulf Eilhardt, Regional<br />
Sales Manager bei<br />
Escha. Die israelische<br />
Wirtschaft sei in den<br />
letzten Jahren kontinuierlich<br />
gewachsen und<br />
dieser Trend werde Prognosen zufolge anhalten. Davon wollen<br />
die Partner gemeinsam profitieren, speziell im Bereich kundenspezifischer<br />
Lösungen. „In unserer kurzen Zusammenarbeit<br />
haben wir schon gute Erfahrungen sammeln können. Escha<br />
hat genau die Produkte angeboten, nach denen unsere<br />
Kunden gesucht haben“, unterstreicht Meir Cohen, Operation<br />
Manager bei FRK.<br />
www.escha.net<br />
Automatisierungstechnik goes<br />
Leverkusen<br />
Die Messegesellschaft Meorga veranstaltet am 27. Mai <strong>2020</strong> in<br />
der Ostermann-Arena in Leverkusen eine Spezialmesse für<br />
Mess-, Steuerungs- und Regeltechnik, Prozessleitsysteme und<br />
Automatisierungstechnik für die Wirtschaftsregion Rheinland.<br />
150 Fachfirmen, darunter die Marktführer der Branche, zeigen<br />
von 8:00 bis 16:00 Uhr<br />
Geräte und Systeme, Engineering-<br />
und Serviceleistungen<br />
sowie neue Trends<br />
im Bereich der Prozess-<br />
und Fabrikautomation.<br />
Darüber hinaus werden<br />
die Besucher im Rahmen<br />
36 begleitender Fachvorträge informiert. Die Messe richtet sich an<br />
Fachleute und Entscheidungsträger, die in ihren Unternehmen<br />
für die Optimierung der Geschäfts- und Produktionsprozesse<br />
entlang der gesamten Wertschöpfungskette verantwortlich<br />
sind. Meorga organisiert seit über 10 Jahren regionale Spezialmessen<br />
für die Mess-, Steuerungs-, Regeltechnik, Prozessleitsysteme<br />
und Automatisierungstechnik. Durch den wachsenden<br />
Kostendruck in den Unternehmen und die damit einhergehenden<br />
Restriktionen bei Dienstreisen finden lokale Messen immer<br />
größeren Anklang und sind ein Gewinn für Aussteller wie für<br />
Besucher.<br />
Bild: david@engel.ac/stock.adobe.com<br />
www.meorga.de<br />
Einfach vom Sensor bis zur Cloud<br />
Mit intelligenten Industrial-IoT-Lösungen<br />
Um mit der globalen Digitalisierung mithalten zu können, sind smarte Lösungen gefragt, die bestehende und<br />
neue Systeme im Industrial IoT vernetzen und Informationen digitalisieren. In den gewonnenen Daten liegt der<br />
Schlüssel zu mehr Produktivität Ihrer Fertigung. Dafür ist eine nahtlose Übertragung vom Sensor bis zur Cloud<br />
essenziell. Diese durchgängige Erfassung, Verarbeitung, Kommunikation und Analyse Ihrer Daten ermöglichen<br />
unsere IoT-fähigen Produkte und Lösungen. Entdecken Sie, wie smarte Sensoren und Steckverbinder, innovative<br />
Komponenten für die gesamte Industrial-Ethernet-Infrastruktur sowie unsere intelligenten Automatisierungs- und<br />
Machine-Learning-Lösungen den Mehrwert aus Ihren Daten generieren.<br />
www.weidmueller.de/industrial-iot
Auf dem Weg in die digitale Zukunft<br />
Wie sich mechanische Messgeräte in das Internet of Things (IIoT) einbinden lassen<br />
Alles ist vernetzt. Konnektivität<br />
bildet das Gerüst des IIoT. Die<br />
standardisierte Kommunikation<br />
aller Geräte und Anlagensysteme<br />
liefert den Input für den eigentlichen<br />
Mehrwert digitalisierter Prozesse.<br />
Dass sich auf diesem Weg auch<br />
mechanische Messgeräte in die<br />
digitale Welt integrieren lassen,<br />
zeigt ein Hersteller von Druck- und<br />
Temperaturmesstechnik.<br />
A<br />
n der digitalisierten Fabrik führt kein<br />
Weg vorbei. Die größte Herausforderung<br />
besteht dabei in der Transformation<br />
bestehender Anlagen und Prozesse im<br />
Rahmen des Industrial Internet of Things.<br />
Betreiber können anhand der Daten und<br />
mithilfe von Analysetools die Verfahren<br />
hinsichtlich Qualität, Produktivität und<br />
Kosten optimieren. Das funktioniert aber<br />
nur, wenn alle Prozessdaten herstellerunabhängig<br />
abrufbar sind. Hersteller von<br />
Roland Hart ist Head of Corporate Infrastucture<br />
IT bei der Wika Alexander Wiegand SE & Co. KG<br />
in Klingenberg<br />
Messtechnik müssen daher plattformübergreifend<br />
Daten standardisiert zum Austausch<br />
bereitstellen. Das betrifft neben den<br />
Messwerten alle spezifischen Informationen<br />
der angebundenen Geräte, um daraus<br />
deren Digitalen Zwilling für weiterreichende<br />
Planungen und Analysen zu generieren.<br />
Zentrale Plattform mit offenen<br />
Standards<br />
Um Anwendern künftig eine Systemlösung<br />
anbieten zu können, entwickelt Wika neben<br />
IIoT-kompatiblen Messgeräten eine zentrale<br />
Plattform mit offenen Standards, um den<br />
bidirektionalen Datenaustausch sowohl mit<br />
der Sensorebene (Messgeräte) als auch mit<br />
Anwendersystemen sicherzustellen. Diese<br />
Plattform wird auch das Erdölunternehmen<br />
nutzen, dessen Bohrlochüberwachung<br />
durch Wika an einem Standort in Norddeutschland<br />
digitalisiert wird.<br />
Das Unternehmen hatte sich zu diesem<br />
Projekt aufgrund einer Änderung des<br />
Bergbaugesetzes entschlossen. Dessen<br />
Neufassung schreibt eine permanente Datenerfassung<br />
an den Förderstellen vor. Bislang<br />
ist es üblich, dass Mitarbeiter in Intervallen<br />
einzeln liegende Förderstellen zur<br />
Kontrolle anfahren und die Werte der<br />
Messgeräte sowie den Wasserstand im<br />
Bohrloch notieren; das ist kosten- und<br />
zeitaufwändig. In Ölfeldern mit mehreren<br />
Bohrlöchern werden Sicherheitsfunktionen<br />
über ein Prozessleitsystem gesteuert,<br />
eine lokale Lösung ohne Anbindung nach<br />
außen. Auch hier ist eine regelmäßige Vor-<br />
Ort-Kontrolle notwendig.<br />
Konzept erfüllt alle Auflagen<br />
Das von Wika entwickelte und für alle Förderstellen<br />
einheitliche Konzept erfüllt alle<br />
Auflagen, ohne dass die Betriebserlaubnis<br />
geändert werden muss. Für den Auftraggeber<br />
ist es zugleich eine wirtschaftliche<br />
Lösung: Etliche Ölfelder haben nur noch<br />
eine begrenzte Laufzeit, das Budget für<br />
Investitionen muss im entsprechenden Verhältnis<br />
stehen. Das digitalisierte System der<br />
Bohrlochüberwachung lässt sich auch in<br />
dem engeren Finanzrahmen realisieren.<br />
An den Förderstellen werden bisher ausschließlich<br />
mechanische Messgeräte eingesetzt,<br />
anhand deren Messwerte die Anlage<br />
überwacht wird. Der Betreiber möchte eine<br />
solche Vor-Ort-Anzeige als zusätzliche hilfsenergiefreie<br />
Kontrollmöglichkeit neben dem<br />
Online-Monitoring aufrechterhalten, vor allem<br />
bei den entscheidenden Mess - größen<br />
Druck und Temperatur. Beim Aufbau der digitalisierten<br />
Überwachung werden daher die<br />
bisherigen Geräte durch Typen der „Intelligauge“-<br />
und „Intellitherm“-Serie von Wika<br />
ersetzt. Diese verfügen sowohl über einen<br />
elektrischem Ausgang (4–20 mA) als auch eine<br />
Vor-Ort-Anzeige. Der Füllstand des Tankspeichers<br />
am Bohrloch hingegen wird künftig<br />
über einen Schwimmerschalter mit<br />
4–20-mA-Signal erfasst.<br />
8 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 02/<strong>2020</strong> www.industrielle-automation.net
SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />
Manometer mit integriertem<br />
Lora-Modul<br />
Manometer mit integriertem<br />
Lora-Modul vom Typ PGW23<br />
unternehmen einen der ersten<br />
Feldeinsätze bestreitet. Der<br />
vom Fraunhofer- Institut für<br />
integrierte Schaltsysteme<br />
ent wickelte Mioty-Standard<br />
arbeitet mit dem Telegramm-<br />
Splitting-Verfahren, das eine<br />
stabile Datenübertragung<br />
mit kleiner Fehlerrate ermöglicht.<br />
Mioty ist zugleich extrem<br />
skalierbar. Netzwerke mit einer großen<br />
Zahl von Endgeräten und nur einem<br />
Empfänger können ohne Qualitätsverlust<br />
betrieben werden.<br />
Die Betreiberfirma der Ölförderanlagen<br />
hatte sich in erster Linie wegen der ausgeprägten<br />
Netzwerksstabilität für den<br />
neuen Low-Power-Standard entschieden.<br />
Dieser sorgt für einen stetigen Datenfluss<br />
auf die Plattform, wo sich aus Messwerten,<br />
Geräteinformationen und Analysen<br />
ein komplexes Bild über den Ist-Zustand<br />
der Anlagen zusammenfügt und sich<br />
Trends ableiten lassen. Alle Zustandsmeldungen<br />
können darüber hinaus über SMS<br />
oder E-Mail im Bereitschaftsfall auf ein<br />
mobiles Endgerät, z. B. Smartphone über-<br />
Beim Funkstandard für seine IIoT-<br />
Geräte konzentriert sich Wika u. a.<br />
auf Lorawan und Mioty. Beide<br />
senden auf einem öffentlichen<br />
Band (868 MHz), das von zugelassenen<br />
Geräten lizenzfrei<br />
genutzt werden kann. Abhängig<br />
von der Topographie, lassen<br />
sich mit ihnen Distanzen von<br />
30 km und mehr überbrücken. Diese<br />
erweisen sich daher auch ideal für<br />
Einsatzgebiete mit schwachem Mobilfunknetz.<br />
Auf dem Markt ist Lorawan bereits etabliert.<br />
Wika nutzt den Standard auch, um<br />
klassische Anzeigegeräte in digitalisierte<br />
Abläufe einzubinden. Als erstes einer neuen<br />
Reihe von mechanischen LPWAN-Geräten<br />
hat der Hersteller ein Manometer mit integriertem<br />
Lora-Modul, Typ PGW23, im Portfolio.<br />
Bei diesem Typ wandelt ein Mikroprozessor<br />
den von der Rohrfeder übertragenen<br />
Messwert in ein Funksignal um.<br />
Beim Funkstandard für das beschriebene<br />
Bohrloch-Projekt fiel die Wahl auf Mioty,<br />
der als nächste Generation der LPWAN-<br />
Technologie gilt und bei dem das Erdöltragen<br />
werden, um unmittelbar auf eine<br />
mögliche Störung reagieren zu können.<br />
Die Weichen neu gestellt<br />
Eine digitale Infrastruktur mit offenen<br />
Standards muss nicht auf den firmeneigenen<br />
Nutzen beschränkt sein. Das Erdölunternehmen<br />
kann seine Plattform wegen<br />
der hohen Skalierbarkeit von Mioty auch<br />
für externe Anwendungen zur Verfügung<br />
stellen, zum Beispiel im Bereich der Landund<br />
Forstwirtschaft oder bei kommunalen<br />
Einrichtungen. Diese Geschäftsfelderweiterung<br />
kann sogar zu einer Änderung des<br />
Kern geschäfts führen – wenn aus dem Betreiber<br />
des Ölfelds nach Ende von dessen<br />
Laufzeit ein Anbieter von IIoT-Infrastruktur<br />
und entsprechenden Services wird.<br />
Angesichts der zunehmenden Prozessdigitalisierung<br />
im Rahmen des IIoT und<br />
der damit verknüpften datengestützten Verfahrensoptimierung<br />
haben Hersteller von<br />
Messtechnik die Weichen neu gestellt, hin zu<br />
smarten Produkten mit wahlweisem Funkmodul<br />
und Datenschnittstelle nach außen.<br />
Bilder: Aufmacher iStock+Wika, sonstige Wika<br />
www.wika.de<br />
DIGITALISIERUNG<br />
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SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />
Details auf der Spur<br />
Smarte Lasersensoren punkten in der Elektronikfertigung<br />
Bei der Herstellung von Leiterplatten<br />
ist äußerste Präzision bei gleichzeitig<br />
hoher Fertigungsgeschwindigkeit<br />
gefragt. Aus diesem Grund kommen<br />
in Bestückungsautomaten<br />
intelligente Wegsensoren zum<br />
Einsatz, die eine zuverlässige<br />
Qualitätsüberwachung im<br />
Mikrometerbereich ermöglichen.<br />
Im Rahmen der Leiterplatten-<br />
Fertigung prüfen sie unter anderem<br />
die Lage integrierter Bauteile und<br />
messen die Ritzgräben von<br />
Leiterplattennutzen.<br />
Erich Winkler, Produktmanager Lasertriangulationssensoren,<br />
Micro-Epsilon Messtechnik<br />
GmbH & Co. KG in Ortenburg<br />
Ob Smartphone, medizinische Geräte<br />
oder Werkzeugmaschinen – kaum ein<br />
elektronisches Gerät kommt ohne Leiterplatten<br />
aus. Die Geräte werden zunehmend<br />
kleiner, leistungsfähiger und schneller – die<br />
Entwicklungszyklen immer kürzer. Dadurch<br />
müssen auch die Platinen leistungsfähiger<br />
werden, u. a. durch hochinte grierte Bauteile.<br />
Ein Baustein ist die Miniaturisierung der<br />
Schaltungen wie auch der einzelnen Bauteile;<br />
hinzu kommt eine immer höher werdende<br />
Packungsdichte. Um sicherzustellen, dass<br />
Strom als elektrische Energie oder als Informationssignal<br />
pro blemlos durch die Bauteile<br />
fließt, ist eine exakte Positionierung<br />
der elektronischen Bauteile maßgeblich.<br />
Bei der Leiterplattenfertigung müssen diese<br />
nicht nur an der vorgesehenen Stelle platziert,<br />
sondern auch in der Ebene exakt verbaut<br />
sein.<br />
Dynamik und hohe Ortsauflösung<br />
„Sensoren, die die Lage der hochinte grierten<br />
Bauteile inline prüfen, müssen eine ganze<br />
Reihe an Herausforderungen meistern. Primär<br />
sind dies Schnelligkeit wegen der hohen<br />
Dynamik des Fertigungsprozesses, kleine Fokusdurchmesser<br />
wegen der Miniatur-Bauteile<br />
und eine hohe Ortsauflösung wegen der geringen<br />
Wegänderungen, die erfasst werden<br />
müssen“, schildert Erich Winkler vom Produktmanagement<br />
Laser-Triangulationssensoren<br />
bei Micro-Epsilon. Die smarten Laser-<br />
Triangulationssensoren der Reihe Opto<br />
NCDT 1420 wurden für High-Tech-Anwendungen<br />
konzipiert. Diese messen berührungslos<br />
und wirken nicht auf die Platine<br />
und die hochempfindlichen Bauteile ein.<br />
Aufgrund des berührungs losen Messverfahrens<br />
können die Sensoren zudem Messwerte<br />
schnell aufnehmen und verarbeiten.<br />
Die Sensoren werden bei der Qualitätskontrolle<br />
in der Platinenfertigung so platziert,<br />
dass sie von oben auf die Leiterplatten<br />
messen. Über eine Verfahranlage werden<br />
sie über die PCBs und die hochintegrierten<br />
Bauteile geführt. Mit einer Messrate von bis<br />
zu vier Kilohertz erfassen sie dynamische<br />
Prozesse direkt in der Produktionslinie. Die<br />
Kompaktheit der Sensoren mit 46 × 30 mm<br />
und der integrierte Controller ermöglichen<br />
die Einbindung des Sensors auch bei geringem<br />
Platz. Der kleinste Durchmesser des<br />
10 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 02/<strong>2020</strong> www.industrielle-automation.net
SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />
02<br />
01<br />
Lichtflecks liegt bei nur 45 × 40 µm. Dieser<br />
macht hochgenaue Messungen auf die<br />
feinen Pins möglich, da der Lichtpunkt dort<br />
scharf abgebildet werden kann.<br />
Das Messprinzip ist wichtig<br />
„Eine weitere wesentliche Voraussetzung<br />
für zuverlässige Messungen auf Leiterplatten<br />
ist ein Messprinzip, das unterschiedliche<br />
Materialien von Kunststoff bis Metall erfassen<br />
kann, weshalb die Laser-Triangulation<br />
die richtige Wahl ist“, sagt Winkler.<br />
Dafür bieten die Lasersensoren von Micro-<br />
Epsilon die sogenannte Active-Surface-<br />
Compensation. Denn gerade bei einer<br />
Platine misst der Sensor auf permanent<br />
wechselnden Oberflächen, von mattschwarz<br />
hin zu glänzend und teils spiegelnd, von hell<br />
zu dunkel. Die Active-Surface-Compensation<br />
sorgt dafür, dass sich die Belichtungszeit<br />
an die Bedingungen anpasst, die<br />
das jeweilige Messobjekt bietet. Zur Ermittlung<br />
der Messwerte bildet der Lasersensor<br />
einen roten Laserpunkt mit einer<br />
Wellenlänge von 670 nm auf dem Ziel ab.<br />
Das Laserlicht wird in einem bestimmten<br />
Reflexions winkel zurückgeworfen und<br />
01 Auch die Ritzgräben von Leiterplattennutzen<br />
müssen exakt vermessen werden<br />
02 Zur Ermittlung der Messwerte bildet der<br />
Lasersensor einen roten Laserpunkt mit einer<br />
Wellenlänge von 670 nm auf dem Target ab<br />
Belichtungszeit und damit die Intensität<br />
des gesendeten Lichts während der Messaufgabe<br />
so, dass die Reflexion auf der<br />
CMOS-Zeile im Idealbereich liegt. Anschließend<br />
berechnet der Sensor die mikrometergenauen<br />
Abstandswerte über die<br />
Dreiecksbeziehung zwischen der Laserdiode,<br />
dem Messpunkt auf dem Objekt und<br />
dem Abbild auf der CMOS-Zeile. Die ermittelten<br />
Werte können als analoge oder digitale<br />
Ausgangssignale in die An lagen- und<br />
Maschinensteuerung eingespeist werden.<br />
Ritzgräben exakt erfassen<br />
Eine weitere Anwendung in der Leiterplattenfertigung<br />
ist das Ritzen von Sollbruchstellen<br />
in sogenannte Nutzen – Leiterplatten,<br />
die die Produktion als eine einzelne,<br />
große Leiterplatte durchlaufen. Diese Bündelung<br />
ist aus produktionstechnischen<br />
Opto NCDT 1420 zum Einsatz. Dieser ist<br />
aufgrund seiner Kombination aus Geschwindigkeit<br />
und Präzision bei gleichzeitig<br />
kompakter Bauform für diese Anwendung<br />
geeignet. „Der Sensor detektiert inline, ob<br />
die Keilnuten exakt in die Platten eingefräst<br />
wurden“, so Winkler. Ist der Ritzsteg zu<br />
dünn, würden die Platten während des<br />
Produktionsprozesses von selbst brechen,<br />
was Maschinenschäden verursachen kann.<br />
Sind die Nuten nicht weit genug eingefräst,<br />
würden die Platten beim Trennverfahren<br />
ausfransen und ungleichmäßig brechen,<br />
wodurch viel Ausschuss entstehen kann.<br />
Mit bis zu 4 000 Messwerten pro Sekunde wurde dieser Laser-<br />
Triangulationssensor für dynamische Prozesse entwickelt<br />
trifft im Sensor auf eine Optik auf einer<br />
CMOS-Zeile. Beim schnellen Wechsel von<br />
einem hellen auf ein dunkles Objekt käme<br />
ohne die Active-Surface-Compensation<br />
zunächst zu wenig Licht auf der Emfpangsmatrix<br />
an. Beim schnellen Wechsel von<br />
dunkler Oberfläche zu glänzenden Objekten<br />
wäre die Intensität dagegen anfangs<br />
viel zu hoch. In beiden Fällen wäre das<br />
Ergebnis ungenau oder sogar unbrauchbar.<br />
Daher regelt der Micro-Epsilon- Sensor<br />
über die Active-Surface-Compensation die<br />
Gründen notwendig, weil sich die Platten<br />
dadurch einfacher bestücken lassen. Die<br />
Ritzgräben entstehen i. d. R. durch zwei gegenüberliegende<br />
Sägeblätter, die eine V-Nut<br />
in die Platinen schneiden, um die Platten<br />
gegen Ende des Produktionsprozesses wieder<br />
einfach und sauber voneinander trennen<br />
zu können. Der Ritzsteg hat dabei eine Breite<br />
von rund 400 µm.<br />
Die Ritzgräben von Leiterplattennutzen<br />
müssen exakt vermessen werden. Hier<br />
kommt ebenfalls der Lasersensor vom Typ<br />
Qualitätssteigerung inklusive<br />
Der Einsatz moderner Sensoren führt zu<br />
Qualitätssteigerungen und in Folge zu Ausschussverringerung<br />
und Kosteneinsparung.<br />
Der Lasersensor misst Weg, Abstand und<br />
Position mit einer Reproduzierbarkeit ab<br />
0,5 µm sicher und zuverlässig. Sein Messfleck<br />
erfasst auch kleinste Bauteile wie<br />
Pins auf Leiterplatten präzise. Mit bis zu<br />
4 000 Messwerten pro Sekunde wurde dieser<br />
Sensor für dynamische Prozesse wie den<br />
Einsatz in der Elektronikindustrie oder in<br />
der additiven Fertigungstechnik entwickelt.<br />
Bilder: Micro-Epsilon<br />
www.micro-epsilon<br />
www.industrielle-automation.net <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 02/<strong>2020</strong> 11
SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />
Für eine durchgängige<br />
Kommunikation<br />
Modulares Stromverteilungssystem<br />
vereinfacht die Fehlersuche<br />
Die Kommunikation zwischen<br />
Geräten und Komponenten wird<br />
immer wichtiger. Die Erfassung von<br />
Messwerten, die Datenanalyse und<br />
deren anschließende Bewertung<br />
sorgen für Transparenz und<br />
vereinfachen die Fehlersuche.<br />
Ein intelligentes, modulares<br />
Stromverteilungssystem wird<br />
diesen Anforderungen gerecht.<br />
Predictive Maintenance, die Erhöhung<br />
der Anlagenverfügbarkeit und die Vermeidung<br />
ungeplanter Stillstände gewinnen<br />
an Bedeutung. Unter diesem Aspekt wurde<br />
das Stromverteilungssystem Modul 18plus<br />
in zeitgemäßer Push-in Technologie entwickelt.<br />
Es eignet sich für die Verdrahtung aller<br />
Last- und Signalleitungen der DC-24-V-Steuerspannung.<br />
Das modulare Stromverteilungssystem<br />
verringert den Verdrahtungsaufwand<br />
und reduziert die Projektierungszeiten.<br />
Durch anreihbare Module für steckbare<br />
Schutzschalter ist es flexibel in der Handhabung.<br />
Seine Modularität ermöglicht dem<br />
Anwender sowohl die Nutzung von konventionellen<br />
als auch intelligenten Stromverteilungen.<br />
Um dem Wunsch von Anwendern<br />
nach einem kommunikationsfähigen modularen<br />
Stromverteilungssystem gerecht zu<br />
werden, entwickelte E-T-A nun das intelli-<br />
gente ControlPlex System CPC20 mit dem<br />
Modul 18plus als Basis.<br />
Value Proposition – essentiell in<br />
der Produktentwicklung<br />
Die Produktentwicklung bei E-T-A ist sehr<br />
stark auf Value Proposition bzw. das Nutzenversprechen<br />
ausgelegt. Der Vorteil bei dieser<br />
Methodik: man ist viel mit dem Kunden im<br />
Gespräch, versteht seine Bedürfnisse und<br />
kann ihm auf diese Weise die bestmöglichen<br />
Lösungen anbieten. So war es auch bei der<br />
Entwicklung des CPC20. Mehrere E-T-A<br />
Kunden, die ihren Verdrahtungsaufwand<br />
verringern wollten, äußerten den Wunsch<br />
nach einem kommunikationsfähigen modularen<br />
System. Das war der Startschuss für<br />
den iterativen Prozess, bei dem man stets<br />
mit den Kunden im Dialog steht und aus<br />
Sicht des Kunden auf dessen Bedürfnisse<br />
schaut. E-T-A entwickelte daraufhin ein<br />
Konzept, besprach es mit seinen Kunden<br />
und holte sich deren Feedback ein. Daraus<br />
entstand im nächsten Schritt ein physikalisches<br />
Muster, sozusagen der Prototyp. Dies<br />
kann durchaus in mehreren Schleifen geschehen.<br />
Denn je früher man im Prozess der<br />
Produktentwicklung feststellt, was geändert<br />
oder angepasst werden muss, umso besser.<br />
Das stellt sicher, dass am Ende genau das<br />
Produkt entsteht, das sich die Kunden wünschen.<br />
Nach mehrmaligen Reviews hielt<br />
E-T-A weitere Optimierungsvorschläge fest<br />
und setzte diese in Form eines Funktionsmusters<br />
um. Das zum Großteil schon funktionsfähige<br />
Muster beurteilte man wieder<br />
gemeinsam mit den Kunden. Im letzten<br />
Schritt konnte die Produktentwicklung mit<br />
der Umsetzung des Serienprodukts beginnen.<br />
Diese Methodik mag langwierig erscheinen,<br />
doch bringt sie auch entscheidende<br />
Vorteile mit sich. Wenn heute Produkte entwickelt<br />
werden, wollen viele Firmen vorher<br />
schon verstehen, ob sie damit im Markt erfolgreich<br />
sein werden. Deswegen ist eine frühzeitige<br />
Prüfung der Produktidee sehr wichtig.<br />
Neues System bietet Überblick<br />
Vor allem in der heutigen Zeit werden<br />
Predictive Maintenance, die Erhöhung der<br />
Anlagenverfügbarkeit und die Vermeidung<br />
ungeplanter Stillstände immer wichtiger.<br />
Das intelligente ControlPlex System CPC20<br />
bietet einen präzisen Überblick über die DC<br />
24-V-Stromverteilung in Anlagen und<br />
schützt vor Überlast und Kurzschluss. Das<br />
bewährte Modul 18plus wurde zusätzlich<br />
um die Kommunikationsfähigkeit erweitert<br />
und dient zur Stromverteilung. Der elektrische<br />
Sicherungsautomat ESX60D sichert<br />
die einzelnen Stromkreise ab.<br />
Kontinuierliche Kommunikation<br />
an übergeordnete Systeme<br />
Der Buscontroller CPC20 ist das Gehirn des<br />
gesamten Systems. Mit seinen Schnittstellen<br />
Andreas Funck, Projektleiter in der Sparte<br />
Automation & Process Control, E-T-A Elektrotechnische<br />
Apparate GmbH, Altdorf<br />
12 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 02/<strong>2020</strong> www.industrielle-automation.net
ietet er die Anbindung an das Feldbussystem Profinet und mit<br />
der dritten Ethernet-Buchse an den Webserver. Die Anbindung<br />
an andere Protokolle ist geplant. Die Vernetzung erlaubt eine<br />
kontinuierliche Messwerterfassung und die Weiterleitung an die<br />
übergeordneten Systeme.<br />
Die Analysefunktionalitäten des Buscontrollers bieten Hilfestellungen<br />
bei der Fehlersuche, denn das System erkennt Fehlerursachen<br />
und visualisiert diese. So lässt sich die Ursache schnell<br />
finden und beheben. Dies reduziert Stillstandzeiten und ermöglicht<br />
somit eine schnellere Inbetriebnahme der Anlage. Durch<br />
die permanente Kontrolle der Grenzwerte kann das Wartungspersonal<br />
Fehlentwicklungen feststellen und durch vorbeugende<br />
Wartung eliminieren. All diese Punkte erhöhen die Anlagenverfügbarkeit<br />
und sorgen für eine gleichbleibend hohe Qualität der<br />
Produkte.<br />
Auf Flexibilität eingestellt<br />
Der modulare Aufbau des Stromverteilungssystems Modul<br />
18plus bietet höchste Flexibilität für jegliche Anforderungen<br />
einer Anlage. Die Montage gestaltet sich einfach, der Aufbau ist<br />
für eine Stromstärke von max. 80 A ausgelegt. Das System besteht<br />
aus einem Einspeise- und bis zu 16 Anschlussmodulen, mit<br />
einem Rastmaß von je 13 mm. Das Einspeisemodul verfügt über<br />
drei Einspeiseklemmen. Die 16 Module lassen sich für 32 Kanäle<br />
aneinanderreihen, was einen flexiblen und individuellen Aufbau<br />
der Stromverteilung ermöglicht. Die Modularität macht das<br />
Stromverteilungssystem individuell auf die Anforderungen der<br />
Applikation anpassbar. Das sorgt für einen großen Freiheitsgrad<br />
bei der Anlagenplanung.<br />
Universell einsetzbar<br />
Der zweikanalige ESX60D ist ein kompakter elektronischer<br />
Sicherungsautomat mit aktiver Strombegrenzung. Mithilfe von<br />
zwei LEDs sieht das Wartungspersonal am Schaltschrank den<br />
Status des jeweiligen Kanals. Der Sicherungsautomat ist aufgrund<br />
seiner Parametrierbarkeit universell einsetzbar. Der<br />
Buscontroller CPC20 speichert Parameter und verwendete<br />
Sicherungsautomaten. Wird ein Gerät ausgetauscht oder neu<br />
gesteckt, erkennt der Buscontroller CPC20 dies und parametriert<br />
die Sicherungsautomaten selbstständig. Zusätzlich sind die<br />
Warnschwelle, das Einschaltverhalten und die Abschaltzeiten<br />
einstellbar.<br />
Fotos: E-T-A<br />
www.e-t-a.de
SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />
Unterstützung von Beginn an<br />
Komplettlösung ermöglicht einfachen Zugang zur künstlichen Intelligenz<br />
Deep Learning eröffnet der industriellen<br />
Bildverarbeitung Einsatzgebiete, die zuvor<br />
nur mit viel Aufwand verbunden waren.<br />
Der neue Ansatz macht jedoch ein Umdenken<br />
erforderlich. Die Lösung: Ein Embedded-<br />
Vision-System, mit dem jeder Anwender<br />
ohne Programmierkenntnisse<br />
Bildverarbeitung, die auf künstlicher<br />
Intelligenz (KI) basiert, realisieren und<br />
als eingebettetes Inferenzsystem auf<br />
einer Kamera einsetzen kann.<br />
Computer Vision und Bildverarbeitung sind zu wichtigen Werkzeugen<br />
in unterschiedlichen Bereichen geworden. Die bildverarbeitenden<br />
Systeme bekommen es mehr und mehr mit stetig<br />
wachsender Produkt- und Variantenvielfalt sowie organischen<br />
Objekten wie Obst, Gemüse oder Pflanzen zu tun. Konventionelle<br />
Ansätze mit regelbasierter Bildverarbeitung stoßen schnell an ihre<br />
Grenzen, wenn die zu analysierenden Bilddaten zu häufig variieren<br />
und die Unterschiede nicht oder nur schwierig durch Algorithmen<br />
abzubilden sind. Eine zuverlässige Automatisierung ist in solchen<br />
Fällen durch ein unflexibles Regelwerk nicht möglich.<br />
Die Fähigkeit, flexibel und selbstständig zu entscheiden, ist heute<br />
durch maschinelles Lernen auch auf Bildverarbeitungssysteme<br />
übertragbar. IDS unterstützt mit seiner Technologie den Anwender<br />
von Anfang an. „Mithilfe neuronaler Netze und Deep-Learning-<br />
Algorithmen können wir einem Computer beibringen, Objekte zu<br />
sehen, wiederzuerkennen und aus dem Gelernten Schlussfolgerungen<br />
zu ziehen“, schildert Dipl.-Ing. Heiko Seitz bei IDS.<br />
Inferenzaufgaben schnell erstellt<br />
Mit einer Inferenzkamera-Komplettlösung kombiniert IDS Deep-<br />
Learning-Erfahrung und Kameratechnik. Jedem Anwender wird damit<br />
der Soforteinstieg in die KI-basierte Bildverarbeitung ermöglicht.<br />
Mit NXT ocean ebnet IDS die Einstiegshürde und stellt nutzbare<br />
Werkzeuge bereit, mit denen ohne viel Vorwissen Inferenzaufgaben<br />
in wenigen Minuten erstellt und sofort auf einer Kamera ausgeführt<br />
werden können. Das Konzept basiert auf drei wichtigen Komponenten:<br />
einer einfach bedienbaren Trainingssoftware für neuronale Netze,<br />
einer intelligenten Kameraplattform sowie einem KI-Beschleuniger,<br />
der die neuronalen Netze hardwareseitig ausführt.<br />
Alle Komponenten hat der Hersteller selbst entwickelt und optimal<br />
aufeinander abgestimmt. Das macht es für den Anwender einfach<br />
und das Gesamtsystem leistungsfähig. Die cloud-basierte Trainingssoftware<br />
IDS-NXT-lighthouse führt Schritt für Schritt durch<br />
die Datenvorbereitung bis zum Training der künstlichen Intelligenz<br />
in Form eines neuronalen Netzes. Als Web anwendung ist das<br />
Programm sofort einsatzbereit. Dem Anwender stehen für seine<br />
Projekte genügend Speicherplatz und ausrechend Trainings-Performance<br />
in einem einfach bedienbaren Workflow zur Ver fügung.<br />
Anwender profitieren von der Rechenzentrums- und Netzwerkarchitektur<br />
von deutschen Servern der Amazon Web Services (AWS),<br />
die speziell eingerichtet wurde, höchsten Anforderungen an Datenschutz<br />
und -Sicherheit zu erfüllen.<br />
Präzise Vorhersage möglich<br />
Mit wenigen Konfigurationseinstellungen spezifiziert der Anwender<br />
in einfachen Dialogen die Anforderungen für Geschwindigkeit und<br />
Genauigkeit. Netzauswahl und Einrichtung der notwendigen<br />
Trainings parameter nimmt IDS-NXT-lighthouse da raufhin selbständig<br />
vor. Die Trainings ergebnisse ermöglichen dem Anwender bereits<br />
eine präzise Vorhersage über die Qualität der trainierten Intelligenz<br />
und erlauben so ein schnelles Ändern und Wiederholen des Trainingsprozesses.<br />
„Das System wird kontinuierlich verbessert und ausgebaut.<br />
Ohne Update und Wartungsphasen einplanen zu müssen,<br />
steht immer die aktuellste Version der Software zur Verfügung“, sagt<br />
Heiko Seitz. Der Anwender kann sich somit vollständig auf die<br />
Lösung seiner Anwendung konzentrieren, ohne das Wissen über<br />
Lernmethoden und künstliche Intelligenz selbst aufbauen zu müssen.<br />
Der Hersteller setzt bei IDS-NXT-lighthouse auf das „überwachte<br />
Lernen“ (Supervised Learning), um neuronale Netze zu trainieren.<br />
Die Deep Learning-Algorithmen lernen mit vorgegebenen Paaren<br />
von Ein- und Ausgaben. Dazu stellt der Lehrer – in dem Fall der Anwender<br />
– während des Lernens den korrekten Funktionswert zu<br />
einer Eingabe bereit, indem er einem Bildbeispiel die korrekte Klasse<br />
zuordnet. Dem Netz wird die Fähigkeit antrainiert, Assoziationen<br />
Dipl.-Ing. (FH) Heiko Seitz, technischer Autor, IDS Imaging Development<br />
Systems GmbH in Obersulm<br />
14 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 02/<strong>2020</strong> www.industrielle-automation.net
SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />
selbstständig herzustellen, indem es Vorhersagen zu Bilddaten in<br />
Form von Prozentwerten macht. Je höher der Wert, desto genauer<br />
und sicherer ist die Vorhersage.<br />
Für einen schnellen Erfolg sorgt das nahtlose Zusammenspiel der<br />
Software mit den IDS-NXT-Kamerafamilien rio und rome. „Denn<br />
fertig trainierte neuronale Netze können direkt und ohne Programmieraufwand<br />
auf einer dieser Kameras hochgeladen und ausgeführt<br />
werden. Damit hat der Anwender sofort ein funktionierendes<br />
vollständiges Embedded-Vision-System, das eigenständig sieht,<br />
erkennt und Ergebnisse zu den aufgenommenen Bilddaten ableitet.“<br />
Mit seinen digitalen Schnittstellen können sogar Maschinen direkt<br />
ange steuert werden.<br />
Keine Bandbreiten-Engpässe<br />
IDS hat für die intelligente IDS-NXT-Kameraplattform einen eigenen<br />
KI-Core namens „deep ocean core“ entwickelt, der vortrainierte<br />
neuronale Netze hardwarebeschleunigt ausführt. Das verwandelt<br />
Industriekameras in leistungsstarke Inferenzkameras, die künstliche<br />
Intelligenz im industriellen Umfeld sinnvoll nutzbar machen. Bildanalysen<br />
finden dezentral statt, wodurch sich Bandbreiten-Engpässe<br />
in der Übertragung vermeiden lassen. IDS-NXT-Kameras können,<br />
was Genauigkeit und Geschwindigkeit von KI-Aufgaben angeht, mit<br />
modernen Desktop-CPUs Schritt halten – bei gleichzeitig geringerem<br />
Platz- und Energieverbrauch.<br />
Durch die Abstimmung der IDS-eigenen Soft- und Hardware<br />
kann der Anwender die maximale Inferenzzeit zudem selbst vor<br />
dem Training bestimmen. IDS-NXT-lighthouse kümmert sich daraufhin<br />
um optimale Trainingseinstellungen unter Berücksichtigung<br />
der KI-Core-Performance der Kamera. Damit erwarten den Anwender<br />
bei der späteren Ausführung der Inferenz keine Überraschungen,<br />
wodurch zeitraubendes Nachjustieren und Nachtrainieren entfällt.<br />
„Das IDS-NXT-System bleibt damit außerdem für den Anwender,<br />
einmal integriert, immer kompatibel und konsistent in seinem<br />
Verhalten. Gerade bei industriell zertifizierten Anwendungen ist<br />
das ein klarer Vorteil“, beschreibt Heiko Seitz.<br />
Funktionsumfang wird erweitert<br />
Durch die leistungsfähige Hardware ist die Embedded-Vision-Plattform<br />
mehr als eine reine Inferenzkamera für die Ausführung von<br />
neuronalen Netzen. Der Funktionsumfang der CPU-FPGA-Kombination<br />
wird im nächsten Entwicklungsschritt mithilfe von Vision Apps<br />
vom Anwender nach Bedarf erweiterbar werden. Wiederkehrende<br />
Vision-Auf gaben lassen sich dann schnell einrichten und wechseln.<br />
Auch ein vollständig flexibel agierender Bildverarbeitungsablauf ist<br />
dann realisierbar. Aufgenommene Bilder durchlaufen z. B. zuerst eine<br />
Vorverarbeitung, bevor eine einfache und schnelle Klassifizierung<br />
Gut- und Schlecht-Teile sortiert. Beim Auf treten von Fehlern kann in<br />
Millisekunden ein weitaus komplexeres neuronales Netz nachgeladen<br />
werden, um die Fehlerklasse detaillierter zu bestimmen und die<br />
Ergebnisse an eine Datenbank zu übermitteln. Per App-Entwicklungskit<br />
werden maßgeschneiderte Lösungen einfach realisierbar. Anwender<br />
können dann individuelle Vision Apps in wenigen Schritten selbst<br />
erstellen und auf IDS-NXT-Kameras installieren und ausführen.<br />
Bilder: IDS<br />
IDS-NXT-Ocean ebnet die Einstiegshürde mit einfach<br />
nutzbaren Werkzeugen<br />
www.ids-imaging.de<br />
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SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />
Wenn feine Fäden schwingen<br />
Vibrometrie: von der wissenschaftlichen Untersuchung von Naturphänomenen<br />
bis hin zu technischen Anwendungen<br />
Berührungsfrei messen in Natur<br />
Immer dann, wenn sich an<br />
Objekten oder Strukturen keine<br />
Beschleunigungssensoren oder<br />
Dehnungsmessstreifen anbringen<br />
lassen, können Industrie und<br />
Forschung von der Vibrometrie<br />
profitieren. Das Einsatzspektrum<br />
reicht deshalb von der<br />
Zustandsüberwachung bis<br />
hin zur Insektenforschung<br />
oder der Strukturanalyse von<br />
Spinnennetzen.<br />
Dr. Heinrich Steger aus dem Bereich Strategisches<br />
Produktmarketing, Polytec GmbH, Waldbronn;<br />
Ellen-Christine Reiff, M.A., aus dem Redaktionsbüro<br />
Stutensee in Stutensee<br />
Das Schwingungsverhalten technischer<br />
Anlagen und Bauteile lässt sich berührungslos<br />
kontrollieren<br />
Die berührungslose Laser-Doppler-Vibrometrie<br />
wurde ursprünglich zur Untersuchung<br />
von technischen Objekten und<br />
Systemen entwickelt, hat sich aber auch bei<br />
der Aufklärung biologischer Strukturen und<br />
Mechanismen bestens bewährt. Heute<br />
profitieren Industrie und Forschung gleichermaßen<br />
von der berührungslosen<br />
Messtechnik. Jetzt dürfte sich das Einsatzgebiet<br />
noch einmal erweitern. Ein neues<br />
leichtes Vibrometer, das speziell für den<br />
mobilen Einsatz konzipiert wurde, ermöglicht<br />
die Messung von Schwingwegen, -geschwindigkeiten<br />
und -beschleunigungen<br />
beliebiger Objekte im Frequenzbereich bis<br />
100 kHz selbst bei Entfernungen bis 30 m.<br />
Schwingverhalten, Akustik<br />
und Dynamik mobil erfassen<br />
Mit dem etwa 3 kg leichten VibroGo hat<br />
Polytec ein Vibrometer entwickelt, das sich<br />
problemlos überall hin mitnehmen lässt<br />
und so robust ausgelegt ist, dass es sich<br />
für Outdoor-Einsatz eignet. Neben dem<br />
5"-Farb-Touchscreen mit intuitiver Menüführung<br />
lässt sich der Fokus mithilfe der<br />
Autofokus-Funktion über den Touchscreen<br />
fernsteuern. Mit bis zu 100 kHz deckt der<br />
maximale Messbereich diverse Messaufgaben<br />
der Akustik und Dynamik ab; die optische<br />
Empfindlichkeit wurde gegenüber<br />
dem Vorgängermodell noch einmal gesteigert<br />
und die maximale Messgeschwindigkeit<br />
liegt bei 2 m/s. Darüber hinaus können<br />
jetzt sowohl Schwinggeschwindigkeiten als<br />
auch Schwingwege und -beschleunigungen<br />
aus großer Distanz gemessen werden. Die<br />
Messdaten lassen sich über einen analogen<br />
Anschluss, digital über Ethernet oder kabellos<br />
per WLAN auf den Laptop oder Rechner<br />
übertragen, um sie weiterzuverarbeiten.<br />
Einsatzbereiche für das tragbare Vibrometer<br />
gibt es viele. Die Zustandsüberwachung<br />
technischer Anlagen ist einer davon. Überall,<br />
wo keine feste Sensorik montiert werden<br />
kann, lassen sich bestimmte Komponenten<br />
periodisch und berührungslos aus<br />
der Distanz kontrollieren. Beispiele finden<br />
sich bei Pumpen und Rohrleitungen ebenso<br />
wie bei Hochspannungskomponenten<br />
oder heißen Oberflächen.<br />
Interessante Möglichkeiten erschließt das<br />
mobile Vibrometer aber auch bei Forschungsprojekten,<br />
zum Beispiel um die mechanischen<br />
Eigenschaften von Spinnennetzen zu<br />
untersuchen. Das funktionelle Merkmal des<br />
Spinnennetzes ist die Widerstandsfähigkeit<br />
gegenüber windbedingten Schwingungen<br />
und der hohen Aufprallenergie fliegender<br />
Beute. Um das Schwingungsdämpfungsverhalten<br />
eines kompletten Spinnennetzes<br />
vorherzusagen, werden die Dämpfungseigenschaften<br />
der Seidenfäden durch In-situ-<br />
Experimente im Dschungel mit einem mobilen<br />
Vibrometer gemessen. Bei solchen Strukturen<br />
sind berührungslose Schwingungssensoren<br />
wie das VibroGo zwingend erforderlich, da<br />
die Fadenstruktur die Last herkömmlicher<br />
Sensoren wie Beschleunigungsaufnehmer<br />
und Dehnmessstreifen nicht tragen kann.<br />
Fotos: Aufmacher TANYA_R;/stock.adobe.com<br />
+ Polytec; sonstige Polytec<br />
www.polytec.com<br />
Laser-Doppler-<br />
Vibrometrie:<br />
Wird ein Lichtstrahl von einem<br />
bewegten Objekt reflektiert, so<br />
ändert sich die Frequenz des Lichtes<br />
proportional zu seiner Geschwindigkeit.<br />
Das gilt auch bei der Reflexion<br />
an durch Schwingungen bewegten<br />
Oberflächen. Die Geschwindigkeitsinformation<br />
der Schwingung ist dann<br />
in der Frequenzverschiebung kodiert<br />
und wird als Messgröße genutzt. Ein<br />
Präzisionsinterferometer und die<br />
digitale Dekodierungselektronik<br />
wandeln diese Frequenzverschiebung<br />
dann in ein Spannungssignal um.<br />
16 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 02/<strong>2020</strong> www.industrielle-automation.net
SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />
Angewandte Forschung für akustisches<br />
Monitoring<br />
Die Fraunhofer-Allianz Vision bündelt das Know-how der<br />
Fraunhofer-Gesellschaft im Bereich des maschinellen Sehens,<br />
der Bildverarbeitung und der optischen Mess- und Prüftechnik.<br />
Mit dem Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie<br />
IDMT, Ilmenau, wurde im Januar <strong>2020</strong> ein neues Mitglied<br />
aufgenommen. Dessen Kompetenz liegt auf dem Gebiet der<br />
audiovisuellen Analyse von akustischen Signalen, des Machine<br />
Learning und der Datenverarbeitung. „Wo man mit optischen<br />
Methoden heute nicht weiterkommt, kann sehr oft mit akustischer<br />
Analyse<br />
gearbeitet werden.<br />
Beides zu kombinieren,<br />
um noch<br />
zuverlässigere<br />
Prüfverfahren<br />
anzubieten, ist<br />
absolut sinnvoll“,<br />
unterstreicht Michael<br />
Sackewitz, Leiter von<br />
Fraunhofer Vision.<br />
Auf diesem Wege sollen neue Lösungen für die berührungslose,<br />
akustische Qualitätssicherung in der industriellen Produktion<br />
entstehen. Daran arbeiten nach Einbindung des IDMT aktuell<br />
Fachabteilungen aus 15 Fraunhofer-Einrichtungen innerhalb<br />
der Fraunhofer-Allianz Vision.<br />
www.vision.fraunhofer.de<br />
Berührungsfreie Ultraschallprüfung<br />
ohne Koppelmittel<br />
In Kooperation mit der Porsche Leipzig GmbH hat die Xarion<br />
Laser Acoustics ein neuartiges Prüfverfahren auf Basis eines<br />
optischen Mikrofons entwickelt, das eine berührungsfreie<br />
Ultraschallprüfung von Punktschweißverbindungen ermöglicht.<br />
Zu diesem Zweck ist das<br />
optische Mikrofon in<br />
Verbindung mit einem<br />
ultraschallerzeugenden<br />
Laser in einen kompakten<br />
Prüfkopf integriert<br />
worden. Es besitzt<br />
keinen Schwinger und es<br />
sind keine Koppelmittel<br />
erforderlich. Die<br />
Prüftechnologie lässt<br />
sich auf einen Roboter<br />
montieren. Über den nur wenige Millimeter großen Sensorkopf<br />
werden auch schwer zugängliche Stellen erreicht. Mit dieser<br />
Lösung treiben die Partner die Automatisierung der Schweißpunktprüfung<br />
voran. Beim berührungsfreien Testen von<br />
Karbonfaser-Verbundwerkstoffen arbeitet Xarion mit einem<br />
amerikanischen Luftfahrtunternehmen zusammen. In der<br />
Prozessüberwachung gewährt die breitbandige Messung von<br />
Luftultraschall zudem neue Einblicke in die Qualität von<br />
Fertigungstechniken beim Laserschweißen.<br />
www.xarion.com<br />
Eindeutig vielseitig.<br />
universeller Eingang für eine Vielzahl von Sensoren und Einheitssignalen<br />
intuitive Bedienung und Konfiguration über USB-Schnittstelle<br />
mit Setup-Programm<br />
hohe Messgenauigkeit in der individuellen Anwendung<br />
durch kundenspezifische Linearisierung<br />
galvanische Trennung sorgt für Prozesssicherheit<br />
auch unter kritischen Umgebungsbedingungen<br />
Versionen mit SIL 2/SIL 3 nach DIN EN 61508 und<br />
PL c/d nach ISO 13849 sowie ATEX und IECEx verfügbar<br />
70052<br />
Multifunktions-Vierdrahtmessumformer Serie im Tragschienengehäuse<br />
JUMO dTRANS T06 Junior, T06 und T06 Ex<br />
Die Multifunktions-Vierdrahtmessumformer JUMO dTRANS T06 Junior, T06 und T06 Ex sind für anspruchsvolle Anwendungen im Anlagenbau geeignet.<br />
Die Geräte sind mit Widerstandsthermometern, Thermoelementen und auch mit WFG/Poti sowie Spannungs- und Stromsignalen verwendbar und wandeln<br />
diese Eingangssignale in ein Ausgangssignal (0(2) bis 10 V oder 0(4) bis 20 mA) um.<br />
Willkommen bei JUMO.<br />
www.jumo.net<br />
Besuchen Sie uns<br />
in Halle 11, Stand C28
SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />
Hochauflösende Wärmebildkamera für<br />
F&E im Kompaktformat<br />
Die Wärmebildkamera Flir A8580 MWIR zeichnet verzerrungsfreie<br />
Bilder von schnell beweglichen Zielobjekten auf und wiegt nur<br />
2,3 kg (ohne Optik). Die radiometrischen Rohdaten lassen sich über<br />
Gigabit-Ethernet oder CoaXPress streamen. Der 1,3-MP-Detektor<br />
(1 280 × 1 024 Px) arbeitet im Wellenlängen bereich von 3 - 5 μm<br />
(optional 1,5 - 5 μm) mit einer thermischen Empfindlichkeit von<br />
< 30 mK. Mit ihrem internen 4-Positionen-Filterrad eignet sich<br />
die Kamera für spektrale Anwendungen und die Erfassung von<br />
Temperaturen bis + 3 000 °C. Optionale motorisierte Autofokus-<br />
Objektive und Mikroskop-Optiken sollen<br />
exakte Messungen auch bei anspruchsvollen<br />
Aufgaben ermög-lichen. Die Verbindung<br />
über Gigabit-Ethernet oder CoaXPress sorgt<br />
für eine vollständige Remote-Kamerasteuerung<br />
und stellt die Datenerfassung in der<br />
Flir ResearchIR oder Flir Research Studio-<br />
Software mit erweiterten Trigger- und<br />
Synchronisationsfunktionen sicher.<br />
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Polarisierende Eigenschaften machen<br />
das Unsichtbare sichtbar<br />
The Imaging Source präsentiert<br />
zwei Polfilterkameras mit<br />
den Sony Polarsens 5.1 MP<br />
Global-Shutter CMOS<br />
Bildsensoren (IMX250MZR/<br />
IMX250MYR). Diese erfassen<br />
Bildinhalte, die mit herkömmlichen<br />
Bildsensoren nicht erfasst werden können. Vor jedem<br />
2 × 2 Pixelarray befinden sich Polfilter unterschiedlicher Ausrichtung<br />
(0°, 45°, 90°, 135°). Kunststoffe, Metalle oder Flüssigkeiten<br />
haben polarisierende Eigenschaften. Diese Eigenschaft nutzen<br />
die Polfiltersensoren, um etwa Oberflächenkratzer sichtbar zu<br />
machen, Reflexionen zu reduzieren oder Kanten zu verstärken.<br />
Die Kameras sind als Farb- und Monochrom-Varianten sowohl<br />
mit einer GigE-Schnittstelle als auch einer schnelleren USB-3.0-<br />
Schnittstelle erhältlich. Durch die kompakte Bauform sind die<br />
Kameras für Bildverarbeitungsaufgaben in der Produktion,<br />
Inspektion und Qualitätssicherung geeignet.<br />
www.theimagingsource.com<br />
Abstand und Dicke mit konfokalem Sensor präzise messen<br />
Höchste Präzision bei der Abstands- und Dickenmessung von<br />
Oberflächen bietet der ConfocalDT IFS2407-3 von Micro-Epsilon.<br />
Der konfokale Sensor für arbeitet bei einem Verkippungswinkel<br />
bis ± 30 °. Daher werden auch auf gekrümmten Oberflächen stabile<br />
Messsignale erreicht und hochgenaue Ergebnisse ausgegeben.<br />
Der Sensor arbeitet mit einem großen Messbereich von 3 mm, einer<br />
numerischen Apertur (NA) von 0,43 und einem hohen Grundabstand<br />
von 28 mm. Dadurch und durch den großen Verkippungswinkel<br />
sind die Sensoren für Geometrieprüfungen in Koordinaten-<br />
messmaschinen prädestiniert. Besonders auf z. B. Zahnrädern<br />
oder Außengewinden werden stabile und hochgenaue Ergebnisse<br />
ausgegeben. Durch das berührungslose Messprinzip wirkt der<br />
Sensor nicht auf das Messobjekt ein, wodurch die Messung<br />
verschleißfrei erfolgt. Dadurch ist eine schnellere Erfassung der<br />
Werte möglich als mit taktilen Messverfahren. Zusammen mit den<br />
ConfocalDT-Controllern werden Messraten bis 70 KHz erreicht.<br />
www.micro-epsilon.de<br />
IMPRESSUM<br />
erscheint <strong>2020</strong> im 32. Jahrgang, ISSN: 2194-1157<br />
Redaktion<br />
Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke,<br />
Tel.: 06131/992-350, E-Mail: n.steinicke@vfmz.de<br />
(verantwortlich für den redaktionellen Inhalt)<br />
Redakteurin: Dipl.-Medienwirtin (FH) Marie Krueger<br />
(MK), Tel.: 06131/992-359, E-Mail: m.krueger@vfmz.de<br />
Redaktionsassistenz: Ulla Winter,<br />
Tel.: 06131/992-347, E-Mail: u.winter@vfmz.de,<br />
Doris Buchenau, Angelina Haas,<br />
Melanie Lerch, Petra Weidt<br />
(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />
Gestaltung<br />
Sonja Daniel, Anette Fröder, Anna Schätzlein,<br />
Mario Wüst<br />
Chef vom Dienst<br />
Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />
Sales<br />
Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />
E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />
Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />
E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />
Heike Rauschkolb, Auftragsdisposition<br />
Tel.: 06131/992-241, E-Mail: h.rauschkolb@vfmz.de<br />
Anzeigenpreisliste Nr. 32: gültig ab 1. Oktober 2019<br />
Leserservice<br />
vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />
Große Hub 10, 65344 Eltville, Tel.: 06123/9238-266<br />
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Ihrer Bezugsdaten schriftlich mit<br />
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weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />
Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />
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18 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 02/<strong>2020</strong> www.industrielle-automation.net
Stand-Alone-Lösung schafft Platz zum Mikroskopieren<br />
und Analysieren<br />
Optometron, der Spezialist für optische Prüfsysteme, bietet eine platzsparende Lösung für die<br />
oft engen Räumlichkeiten in der Qualitätskontrolle: Das Doku-Kit3 ist eine kompakte, handliche<br />
Kamera-Monitor-Einheit, die ein autarkes Mikroskopieren und Analysieren ohne PC ermöglicht.<br />
Der 11,6"-HD-Monitor des Doku-Kit3 sitzt direkt auf dem Kameramodul. Auch ohne Computer<br />
lassen sich hochauflösend Livebilder darstellen, Messungen<br />
durchführen und auf einer SD-Karte speichern. Die<br />
Bedienung erfolgt ganz einfach mit einer Computermaus.<br />
Das neue Doku-Kit3 ist mit allen Optometron-Workstations<br />
kompatibel und mit verschiedenen Full-HD- und 4K-<br />
Kameras erhältlich. Mit der Kamera-Monitor-Einheit<br />
können Anwender auch vorhandene Mikroskope oder<br />
Zoomoptiken einfach nachrüsten. Der C-Mount-Anschluss<br />
im Industriestandard sorgt für die schnelle Integration in<br />
das optische System.<br />
www.optometron.de<br />
HDR-Funktion erleichtert Analyse von Objekten mit<br />
extremen Temperaturgradienten<br />
Über die neue Funktion High Dynamic Range<br />
(HDR) der Wärmebildkameraserie ImageIR von<br />
InfraTec lassen sich Messszenarien mit<br />
unterschiedlichen Temperaturen ohne Unterbrechung<br />
aufnehmen. Nach Aktivierung starten<br />
die Rotation des auf etwa 5 000 min -1 ausgelegten<br />
Filterrades und die Zusammensetzung des<br />
Thermogramms. Der Messbereich umfasst bis<br />
1 500 K. Im Falle der ImageIR 8300 hp können<br />
Aufnahmen im Vollbild mit (640 × 512) IR-Pixeln<br />
erstellt werden. Durch Synchronisierung der<br />
Bildwiederholrate der Kamera mit der<br />
Umdrehungsgeschwindigkeit des Rades lässt sich eine Auflösung von 350 Hz erzielen. Für jede<br />
der sechs möglichen Positionen der Neutraldichtefilter sind eine eigene Integrationszeit und<br />
Temperatur-Kalibrierung hinterlegt. Die Filter schwächen das Signal der Messobjekte im<br />
gewünschten Temperaturbereich ab, sodass Störeffekte verhindert werden. Resultat sind kontrastreiche<br />
Aufnahmen mit hoher Messgenauigkeit in einem breiten Temperaturbereich.<br />
www.infratec.de<br />
Mit dem Internet der Dinge stets im Blick: Füllstand und<br />
Position mobiler Behälter<br />
Zielsicher.<br />
Pyrometer. Infrarotkameras. Zubehör. Software.<br />
Wir messen berührungslos Temperaturen von<br />
–50 °C bis +3000 °C. Besuchen Sie uns:<br />
www.optris.de<br />
Unsere kostengünstigen IR-Kameras der<br />
Xi-Serie mit automatischer spot finder-<br />
Funktion sowie Analog-/Digitalausgang<br />
sind ideal auch für OEM-Anwendungen.<br />
ab<br />
940 €<br />
Mit dem Wilsen Sonic level präsentiert Pepperl+Fuchs ein Sensorkonzept<br />
für den Einsatz in unterschiedlichen Funknetzen. So gibt es eine<br />
Produktversion mit GSM(2G)-Schnittstelle für öffentliche Mobilfunknetze<br />
und eine Produktversion mit LoRaWAN-(Long Range Wide Area<br />
Network)-Schnittstelle für die Nutzung von privat betreibbaren<br />
Low-Power-Funknetzen. Je nach Wahl des Funkstandards steht im<br />
Internet eine entsprechende Gegenstelle für die ankommenden Sensordaten<br />
zur Verfügung. Die LoRaWAN-Geräte senden ihre Telemetriedaten<br />
an den Netzwerk- und Applikationsserver eines beliebigen LoRa-Netzbetreibers.<br />
Für den öffentlichen Mobilfunkstandard GSM steht die Middleware WILSEN.service als<br />
sichere Gegenstelle für die Telemetriedaten zur Verfügung. Dabei gewährleistet der Systemgedanke<br />
nicht nur die Entschlüsselung und das gezielte Weiterleiten der Sensordaten, sondern bietet viel<br />
mehr noch ein sicheres und komfortables Gerätemanagement.<br />
www.pepperl-fuchs.com<br />
Innovative Infrared<br />
Technology<br />
when temperature matters
STEUERN UND ANTREIBEN<br />
Das Steuer selbst in die Hand nehmen<br />
Flexibler Multifunktionscontroller vereinfacht Automatisierungsprozesse in der Wäscherei<br />
Eine Wäscherei aus Thüringen<br />
bietet professionelle Textilreinigung<br />
für Privathaushalte<br />
und Unternehmen. Um die<br />
innerbtriebliche Effizienz zu steigern<br />
installierte der Familienbetrieb eine<br />
Wärmerückgewinnungsanlage:<br />
Gesteuert wird das System von<br />
einem Multifunktionscontroller.<br />
Der intelligente Regler ermöglicht<br />
den Wäscheexperten, komplexe<br />
Automatisierungsabläufe auch<br />
ohne Programmierkenntnisse<br />
selbst zu erstellen.<br />
Uwe Glockmann, Vertriebsleiter, Hesch Industrie-<br />
Elektronik GmbH, Neustadt<br />
Die Wäscherei Bauer arbeitet kontinuierlich<br />
daran, Prozesse zu optimieren. Das<br />
Unternehmen holt, bringt und bearbeitet<br />
hauseigene sowie Mietwäsche für Hotels,<br />
Pensionen, Gastronomie, Haushalte, öffentliche<br />
Einrichtungen, Betriebe und Pflegeheime.<br />
Zur Effizienzsteigerung beschlossen die<br />
Thüringer vor zwei Jahren, eine Wärmerückgewinnungsanlage<br />
zu installieren. Entsprechende<br />
Systeme gab es auf dem Markt reichlich.<br />
Doch viele Hersteller bestanden auf die<br />
Verwendung ihrer eigenen speicherprogrammierbaren<br />
Steuerung (SPS). „Diese waren für<br />
meine Zwecke aber zu kostenintensiv und<br />
unflexibel“, blickt Inhaber Lothar Bauer zurück.<br />
Als gelernter Elektroinstallateur kennt<br />
er sich mit der Materie aus, verfügt aber über<br />
keine speziellen Programmierkenntnisse. „In<br />
meiner Wäscherei gibt es laufend Verbesserungsbedarf.<br />
Daher muss ich ständig erweitern,<br />
steuern, überwachen und regeln können“,<br />
erklärt Bauer. „Das möchte ich gerne<br />
selbst übernehmen, ohne jedes Mal einen<br />
SPS-Programmierer beauftragen zu müssen.“<br />
Aus diesem Grund machte sich Bauer auf<br />
die Suche nach einem Anlagenhersteller,<br />
der ihm die Wärmerückgewinnungstechnologie<br />
zur Verfügung stellt, sowie nach<br />
einem intelligenten Regler.<br />
Keine Programmierkenntnise<br />
erforderlich<br />
Bei seiner Internetrecherche stieß er auf<br />
den Multifunktionscontroller vom Typ MFC<br />
von Hesch: „Mit dem MFC lassen sich Ablaufsteuerungen<br />
selbst erstellen, optimieren<br />
und überwachen – und zwar ohne, dass<br />
man ein Studium als Programmierer absolviert<br />
haben muss“, so Bauer. „Genau danach<br />
hatte ich gesucht.“<br />
Seit mehr als 40 Jahren entwickelt und<br />
produziert Hesch Steuerungs- und Automatisierungskomponenten<br />
für industrielle<br />
Anwendungen. Mit dem Multifunktionscontroller<br />
hat das Unternehmen aus Neustadt<br />
am Rübenberge bei Hannover eine<br />
moderne Reglerplattform für Industrieprozesse<br />
entwickelt, die die Lücke zwischen<br />
einem Standardregler und der SPS schließt.<br />
Der MFC ist modular erweiterbar und<br />
bietet eine einfache Inbetriebnahme, intuitive<br />
Bedienung sowie vielfältige Kommunikationsschnittstellen.<br />
Darüber hinaus<br />
steht eine umfangreiche Funktionsbibliothek<br />
mit mehr als 100 vorgefertigten Funktionen<br />
zur Verfügung. Diese können am<br />
PC einfach per Drag and Drop zu dem<br />
gewünschten Prozessablauf zusammengestellt<br />
werden. Programmierkenntnisse<br />
sind nicht erforderlich.<br />
Inzwischen ist der MFC von Hesch seit<br />
knapp einem Jahr in der Wäscherei im<br />
Einsatz. Dort steuert und überwacht er<br />
die komplette Wärmerückgewinnungsanlage.<br />
Er sorgt dafür, dass die beiden<br />
Wärmetauscher effizient arbeiten und<br />
stellt sicher, dass immer genügend warmes<br />
Wasser für die Produktion vorhanden<br />
ist. Darüber hinaus managt er die Ver<br />
20 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 02/<strong>2020</strong> www.industrielle-automation.net
You CAN get it...<br />
Hardware und Software<br />
für CAN-Bus-Anwendungen…<br />
sorgung weiterer Firmenräume sowie des<br />
angrenzenden Wohnhauses mit Heizenergie.<br />
Dazu misst der MFC an mehreren<br />
Stellen im Prozess die Temperaturen und<br />
regelt die 3-Wege-Ventile sowie Umwälzpumpen.<br />
Auch der Anlagendruck wird<br />
überwacht. „Sehr interessant ist für uns<br />
auch die Datenlogger-Funktion“, berichtet<br />
Bauer. Der MFC zeichnet den Wärmeverlauf<br />
über den ganzen Produktionstag<br />
auf. Die Daten lassen sich lokal sichern<br />
sowie übersichtlich in Tabellenform betrachten<br />
und analysieren. „So habe ich<br />
jederzeit einen Überblick über die Prozesse<br />
und kann auf Grundlage der Daten weitere<br />
Optimierungen vornehmen.“ Dank seiner<br />
zahlreichen Kommunikationsschnittstellen<br />
lässt sich der MFC problemlos in alle Anlagen<br />
integrieren und ermöglicht von<br />
überall Zugriff auf die Daten.<br />
Bei der Programmierung standen die<br />
Hesch-Experten der Wäscherei Bauer von<br />
Anfang an unterstützend mit Rat und Tat<br />
zur Seite. „Der technische Support durch<br />
Hesch ist ausgesprochen gut“, lobt Lothar<br />
Bauer. „Nach der Installation der Wärmetauscher,<br />
Verrohrung und Verkabelung haben<br />
wir gemeinsam sukzessive die Steuerung<br />
aufgebaut. Eigentlich sind wir damit<br />
auch jetzt noch nicht richtig fertig. Wir haben<br />
permanent neue Vorschläge für Verbesserungen<br />
und stehen weiterhin kontinuierlich<br />
in Kontakt.“<br />
Service wird bei Hesch großgeschrieben.<br />
Eine ausführliche Einweisung in die Funktionsweise<br />
des MFC sowie Unterstützung bei<br />
der Programmierung gehören für den<br />
Automatisierungsspezialisten daher zum<br />
Leistungsumfang.<br />
Modulares Konzept mit vielen<br />
Möglichkeiten<br />
Mit dem Multifunktionscontroller lassen sich<br />
Ablaufsteuerungen selbst programmieren und überwachen<br />
Aufgrund der örtlichen Gegebenheiten<br />
kommt in der Wäscherei Bauer zusätzlich<br />
zum Multifunktionscontroller ein Erweiterungsmodul<br />
zum Einsatz. Der Feldbuskoppler<br />
vom Typ HE 5813 verbindet das<br />
modulare Prozess-I/O Himod-System mit<br />
einem Modbus RTU-Netzwerk und ermöglicht<br />
eine Anwendung auch außerhalb<br />
des Schaltschranks. Das mehrkanalige<br />
I/O-Modul ist in der Lage, die<br />
eingehenden Signale der Temperaturfühler<br />
vorzuverarbeiten. Das entlastet die<br />
Anlagensteuerung. Die Himod-Erweiterung<br />
ist im Produktionsbereich verbaut,<br />
die Hauptsteuerung befindet sich im<br />
100 m entfernten Kesselhaus. Über eine<br />
Datenleitung sind beide verbunden. „Dieses<br />
intelligente Feldbussystem ist für uns<br />
von großem Vorteil“, so Bauer. „Es erlaubt<br />
uns, alle Steuerrelais im Produktionsbereich<br />
zu installieren, ohne weitere Leitungen<br />
verlegen zu müssen.“<br />
Der Multifunktionscontroller von Hesch<br />
ist nicht die erste Steuerung in der Thüringer<br />
Wäscherei. Mehrere SPS von unterschiedlichen<br />
Herstellern kommen bereits zum<br />
Einsatz. Doch der MFC ist der erste Regler,<br />
der Bauer auf ganzer Linie überzeugt hat:<br />
„Er ist einfach und intuitiv zu bedienen,<br />
intelligent vernetzt sowie jederzeit flexibel<br />
veränder- und erweiterbar.“ Darüber hinaus<br />
gibt es einen weiteren positiven Effekt:<br />
Bauer rechnet beim Energieverbrauch<br />
mit einem Einsparpotenzial von mindestens<br />
20 %.<br />
Alle Preise verstehen sich zzgl. MwSt., Porto und Verpackung. Irrtümer und technische Änderungen vorbehalten.<br />
PCAN-MicroMod FD<br />
Grundplatinen<br />
Konfigurierbare I/O-Module mit<br />
CAN-FD-Interface. In verschiedenen<br />
Versionen für analoge oder digitale<br />
I/O-Anwendungen erhältlich.<br />
PCAN-miniPCIe FD<br />
ab 275 €<br />
CAN-FD-Interface für PCI Express<br />
Mini. Erhältlich als Ein-, Zwei- und<br />
Vierkanalkarte inkl. Treiber für<br />
Windows ® und Linux.<br />
PCAN-Gateways<br />
ab 240 €<br />
Linux-basierende Module zur<br />
Verbindung weit entfernter CAN-<br />
Busse über IP-Netze. Erhältlich in<br />
verschiedenen Ausführungen.<br />
ab 260 €<br />
Mit dem Multifunktionscontroller lassen<br />
sich komplexe Ablaufsteuerungen auch ohne<br />
Programmierkenntnisse erstellen<br />
Fotos: Hesch<br />
www.multifunktionscontroller.de<br />
www.peak-system.com<br />
Otto-Röhm-Str. 69<br />
64293 Darmstadt / Germany<br />
Tel.: +49 6151 8173-20<br />
Fax: +49 6151 8173-29<br />
info@peak-system.com
STEUERN UND ANTREIBEN<br />
Sichere Zugangskontrolle im Fokus<br />
Unter dem Motto „Be safe and secure with Pilz“ zeigt Pilz auf der<br />
Hannover Messe im Juli <strong>2020</strong> sichere Automatisierungslösungen<br />
inklusive sicherer Antriebstechnik für die industrielle Transformation.<br />
Diese berücksichtigen Maschinensicherheit (Safety)<br />
und Industrial Security<br />
gleichermaßen.<br />
Schwerpunktthema<br />
hierbei ist die<br />
Zugangskontrolle<br />
zu Maschinen. Dazu<br />
kommen Produktneuheiten<br />
aus den<br />
Bereichen Kleinsteuerung<br />
PNOZmulti 2,<br />
Sensorik PSEN sowie<br />
Bedienen und Beobachten PMI („Pilz Machine Interface“). Etwa<br />
die Version 10.12 des Software-Tools PNOZmulti Configurator<br />
ermöglicht nun den Anschluss von bis zu vier Auswerteeinheiten<br />
PITreader an das Basisgerät PNOZ m B1 – und damit ein<br />
umfassendes Zugangsmanagement. Die Kleinsteuerung<br />
PNOZmulti 2 bietet jetzt neben der Zugangskontrolle auch eine<br />
funktional sichere Betriebsartenwahl. Für die Flächenüberwachung<br />
wurde der Sicherheits-Laserscanner PSENscan entwickelt,<br />
der auch die dynamische Navigation von FTS leistet.<br />
www.pilz.com<br />
Durchdrehen erlaubt mit einem<br />
360°-Neigungssensor<br />
Das Unternehmen TWK hat seine Produktfamilie der Neigungssensoren<br />
um die 360°-Variante NBN66 erweitert. Damit ist es<br />
möglich, in einer sich drehenden Applikation die momentane<br />
Ausrichtung und gleichzeitig<br />
exakt die Drehzahl zu erfassen.<br />
Der Sensor wird im sich<br />
drehenden Teil montiert,<br />
wobei er nicht mittig auf der<br />
Drehachse platziert werden<br />
muss. Die eingesetzten Sensoren<br />
für Lage und Drehzahl sind<br />
MEMS-basiert. Optimiert ist der<br />
Sensor für nicht-reversierenden Betrieb und gibt seine Werte<br />
über CANopen, Profinet oder Profisafe an die Steuerung. Eine<br />
besondere Ausführung erkennt den Abstand zur Drehachse<br />
automatisch. Diese Funktion entspricht prinzipiell der eines<br />
Drehgebers für Position und Geschwindigkeit. Spezielle Filtermaßnahmen<br />
blenden Störbeschleunigungen aus. Mit dem<br />
Sensor kann beispielsweise der Betrieb großer, überwiegend<br />
langsam drehender Rotoren überwacht werden, in denen<br />
eine Steuerung oder ein Schleifringkörper integriert ist. Eine<br />
Wellenanbindung ist nicht nötig.<br />
www.twk.de<br />
Modulare, klimaerprobte Chassis-Kits<br />
Kontron nimmt die bewährten Smartcase-Chassis-Kits von<br />
Fujitsu in sein Portfolio auf und erweitert damit die Angebotspalette.<br />
Die Kontron Smartcases dienen als Basis für fertig<br />
montierte Box-PCs bestehend aus Kontron-Motherboards<br />
„Designed by Fujitsu“ inklusive Kühlung<br />
und Gehäuse nach Kundenspezifikationen.<br />
Entwickler können so schnell, unkompliziert<br />
und ohne hohen Testaufwand komplette<br />
Systeme umsetzen. Das senkt die Kosten<br />
und verkürzt die Time-To-Market. Bei allen<br />
Chassis-Kits sind Gehäuse, Motherboard und<br />
Kühl lösung jeweils aufeinander abgestimmt<br />
und klimaerprobt sowie auf Systemebene<br />
CE-zertifiziert. Dies spart den Anwendern<br />
Einmalkosten und reduziert das Risiko, gesetzliche<br />
Vorgaben zu verletzen. Aufgrund einer<br />
Serienfertigung der Gehäuse mit Verbundwerkzeugen<br />
glänzen die Smartcase-Modelle durch hohe Fertigungsqualität.<br />
Ein umfangreiches Zubehörprogramm bietet umfangreiche<br />
Modifikationsmöglichkeiten.<br />
www.kontron.de<br />
Hochflexibles Cobot-Vision mit IOTA<br />
Die QBIC-Station von Cretec erschließt in<br />
der Mensch-Roboter-Kooperation auf<br />
Basis einer Industrie-4.0-Plattform mit<br />
dem hochskalierbaren IOTA-Kommunikationsprotokoll<br />
neue Vision-Lösungen<br />
in Fertigungs- und Geschäftsmodellen.<br />
Die sensitiven Cobots können ohne<br />
aufwendige Schutzvorrichtungen direkt<br />
mit dem Mensch kooperieren. Die<br />
feinfühlige Sensorik erreicht hohe<br />
Sicherheitsstandards in der Kollisionserkennung<br />
und -beherrschung. Die modularen Systeme mit<br />
integriertem IOTA sind eine neue Generation von mobilen,<br />
vollautomatischen Arbeitsplattformen. Integriert ist die Elektrik,<br />
Steuerungen, PC, Kameras, Vision-Module, intelligente Beleuchtungen,<br />
Kommunikationsmodule, Monitor, Roboter und eine<br />
zusätzliche netzunabhängige Stromversorgung. Im IoT sind die<br />
Möglichkeiten der klassischen Blockchain eingeschränkt. Das<br />
IOTA-Protokoll aber gewährleistet die vollautomatische<br />
Kommunikation im IoT im Datenaustausch.<br />
www.cretec.gmbh<br />
Motion-Bausteine aus der Antriebs-Bibliothek<br />
Mit den Sigmatek-Motor-Endstufen des Steuerungssystems S-Dias für die Hutschiene lassen sich<br />
dynamische Bewegungsabläufe generieren. Prädestiniert für schnelle Positionieraufgaben sind die<br />
Module der DC-Serie für synchrone Servomotoren (BLDC). Die Verstärker im Pocket-Format sind<br />
mit Inkrementalgeber-Eingang, einem + 24-V-DC-Ausgang und einem zweikanaligen Enable-<br />
Eingang für Safe Torque Off (SIL 3, Kat. 4, Pl e) ausgestattet. Die Doppelmodulvarianten DC 101<br />
und DC 102 schaffen mit 10 A Dauer- bzw. 20 A Spitzenstrom bei 48 V bis zu 480 W.<br />
www.sigmatek-automation.com<br />
22 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 02/<strong>2020</strong> www.industrielle-automation.net
Magnetcodiertes Wegmesssystem<br />
mit Drive-Cliq-Schnittstelle<br />
Das absolute magnetkodierte Weg- und Winkelmesssystem<br />
BML der Baureihe SGA von Balluff überzeugt, wenn eine hohe<br />
Genauigkeit von Position und Endlage in Echtzeit benötigt wird.<br />
Umfangreiche Diagnose-Funktionen sorgen für einen zuverlässigen<br />
Betrieb und eine beschleunigte Wartung. Mittels Drive-<br />
Cliq-Schnittstelle lässt sich das<br />
Balluff-Messsystem einfach<br />
in Siemens-Steuerungen<br />
integrieren. Dank seiner<br />
kompakten Bauform können<br />
Anwender das BML auch unter<br />
beengten Bedingungen einfach<br />
integrieren. Der hohe Leseabstand<br />
von bis zu 1,3 mm<br />
erleichtert dabei die Montage. Im Betrieb sorgt eine kontinuierliche<br />
Plausibilitätsprüfung für große Zuverlässigkeit. Eine<br />
automatische Zustandsüberwachung prüft die Signalqualität,<br />
und über die Steuerung lässt sich die Funktionsreserve bequem<br />
beurteilen. Das Wegmesssystem eignet sich für Messlängen bis<br />
zu 48 m. Es arbeitet mit einer Genauigkeit von bis zu ± 12 µm,<br />
einer Auflösung von einem Mikrometer und lässt sich einfach<br />
nachrüsten.<br />
www.balluff.com<br />
Sicherheitskupplung für direkte Antriebe<br />
Die Sicherheitskupplung ECKH von Enemac mit Metallbalgkupplungsanbau<br />
erreicht Leistungswerte bis 9 000 Nm. Eine zuverlässige<br />
Drehmomentbegrenzung ist ebenso gewährleistet, wie eine<br />
spielfreie Verbindung. Fluchtungsfehler<br />
zwischen Motor- und Antriebswelle<br />
lassen sich ausgleichen und die Torsionssteife<br />
wird erhöht. Typ ECKH ist auch als<br />
korrosionsgeschützte Variante erhältlich<br />
und prädestiniert für Anwendungen<br />
im Maschinen- und Prüfstandbau<br />
sowie bei Förderanlagen und in der<br />
Schwerindustrie.<br />
www.enemac.de<br />
Top Roboter-Trends <strong>2020</strong><br />
Von <strong>2020</strong> bis 2022 werden rd. 2 Mio neue Industrieroboter in den<br />
Fabriken weltweit installiert – so lautet die Prognose der International<br />
Federation of Robotics (IFR). Neue Technologietrends<br />
machen es Unternehmen möglich, auf veränderte Marktanforderungen<br />
zu reagieren. In einem Überblick beleuchtet die IFR,<br />
welche Top-Trends die innovativen Entwicklungen beschleunigen.<br />
Top-Treiber für den Einsatz von Industrie-Robotern sind:<br />
Vereinfachte Bedienbarkeit, die Zusammenarbeit von Mensch<br />
und Maschine sowie Digitalisierung. „Intelligente Robotik und<br />
Automation sind wichtig, um mit neuen Verbrauchertrends,<br />
steigender Nachfrage nach Produktvielfalt oder Herausforderungen<br />
durch Handelsbarrieren umzugehen“, sagt Dr. Susanne<br />
Bieller, Generalsekretärin des IFR. „Neue technologische<br />
Lösungen ebnen dabei den Weg für eine flexiblere Produktion.“<br />
www.ifr.org<br />
Intelligent Testing<br />
Für Ihre kleinen großen<br />
Herausforderungen<br />
www.zwickroell.com<br />
Steuerung praxisorientiert<br />
weiterentwickelt<br />
Microcontrol präsentiert für die µMIC-Steuerungen eine neue<br />
Dimension praxisorientierter Technologie: Das Unternehmen<br />
bietet die Steuerungen erstmals in Kombination mit der<br />
Node-RED-Opensource-Software an. Im Vergleich zu der bisher<br />
eingesetzten Programmierung mit C/C++ bietet diese Lösung dem<br />
Anwender Vorteile wie eine intuitiv bedienbare Oberfläche sowie<br />
eine schnelle Anbindung zu IoT-Cloudservices. Ferner zählen eine<br />
direkte Inbetriebnahme der Steuerung zu den Mehrwerten.<br />
www.microcontrol.net<br />
ProcessSensing.com<br />
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zwickiLine bis 5 kN<br />
Manchmal sind es die kleinen Details die den Unterschied<br />
ausmachen. Egal wie klein oder groß die Prüfherausforderung<br />
ist, die Prüfmaschine zwickiLine eignet sich für<br />
die Forschung und Entwicklung genauso hervorragend<br />
wie für die laufende Qualitätssicherung.<br />
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<strong>INDUSTRIELLE</strong> KOMMUNIKATION I TITEL<br />
Visualisierung überwindet Grenzen<br />
Wie sich Daten in Zukunft direkt im Feld analysieren lassen<br />
Die Welt des Bedienens und Beobachtens war bislang eine getrennte:<br />
Auf der einen Seite das maschinennahe Bedienen und Beobachten, auf<br />
der anderen das anlagenweite Überwachen. Eine neue Generation von<br />
Visualisierungssystemen ermöglicht es jetzt, eine durchgängige Lösung<br />
für alle HMI- und Scada-Aufgaben zu nutzen. Aktuelle Webtechnologien<br />
und offene Schnittstellen überwinden damit die Grenzen zwischen<br />
klassischer Visualisierung und Edge- bzw. Cloud Anwendungen und<br />
agieren so als Gateway der Operational Technology (OT) in die IT-Welt.<br />
Beim Engineering von Automatisierungsund<br />
auch Visualisierungslösungen haben<br />
sich durchgängige Werkzeuge und Umgebungen<br />
schon vor vielen Jahren durchgesetzt.<br />
Auf diese Weise haben Maschinenund<br />
Anlagenbauer, aber auch Betreiber den<br />
Aufwand für die Erstellung und Pflege von<br />
Automatisierungssystemen senken können –<br />
je nach Anwendungsfall um 20 % oder<br />
mehr. Demgegenüber gibt es im Bereich der<br />
überlagerten Anlagenvisualisierung selbst<br />
immer noch mehr oder weniger stark ausgeprägte<br />
Systembrüche. Typischerweise gibt<br />
es zwei unabhängige Lösungen für Scada<br />
und maschinennahes HMI – die Folge: doppeltes<br />
Engineering, doppelter Datenhaushalt<br />
und Inkonsistenzen bei den Daten.<br />
Zudem sind Informationen dann nicht<br />
überall vorhanden oder unterschiedlich<br />
dargestellt. Für die verschiedenen Anwender<br />
bedeutet dies nicht nur einen erhöhten<br />
Aufwand bei Planung und im Engineering,<br />
sondern auch einen höheren Schulungsund<br />
Wartungsaufwand.<br />
Darüber hinaus birgt eine inhomogene<br />
Visualisierungslandschaft versteckte Kosten<br />
und Risiken: Fehlbedienungen, Einschränkungen<br />
beim Ressourceneinsatz und eine<br />
schlechtere Anlagentransparenz für die<br />
Mitarbeiter. Nicht zuletzt sinkt auch die Akzeptanz<br />
der Visualisierungslösung, wenn<br />
Bediener sich in viele verschiedene Darstellungen<br />
einlesen müssen, da durchgängige<br />
Lösungen nicht möglich sind, vor allem, da<br />
es im privaten Umfeld mittlerweile selbstverständlich<br />
ist, dass die wesentlichen<br />
Funktionen des PC auch auf dem Smartphone<br />
zur Verfügung stehen, Anwendun-<br />
Brigitte Händler und Rifki Winanto, Marketing<br />
Manager HMI/Scada, beide bei der Siemens AG<br />
in Nürnberg<br />
24 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 02/<strong>2020</strong> www.industrielle-automation.net
TITEL I <strong>INDUSTRIELLE</strong> KOMMUNIKATION<br />
gen und Apps ein ähnliches Look-and-Feel<br />
aufweisen und sich Funktionen ohne großen<br />
Aufwand hinzufügen oder entfernen<br />
lassen. Diese Möglichkeiten möchten Anwender<br />
zunehmend auch im industriellen<br />
Umfeld nutzen, vor allem, da im Kontext<br />
Digitalisierung und der rasant wachsenden<br />
Datenmengen eine moderne Technologie<br />
benötigt wird. Gleichzeitig möchten Unternehmen<br />
von den geringeren Kosten einer<br />
durchgängigen Lösung für die industrielle<br />
Visualisierung profitieren, die sich aus der<br />
effizienteren Planung, Umsetzung und Instandhaltung<br />
oder Erweiterung einer solchen<br />
Lösung ergeben.<br />
Technologien für eine<br />
einheitliche User Experience<br />
Die neue Generation eines Visualisierungssystems<br />
trägt diesen geänderten Anforderungen<br />
jetzt Rechnung: Simatic WinCC<br />
Unified ermöglicht eine einheitliche<br />
Lösung für die industrielle Visualisierung<br />
unabhängig vom jeweiligen Endgerät oder<br />
Anwendungsszenario. Im Kern basiert diese<br />
Lösung auf einer browser-basierten<br />
Anlagenvisualisierung. Dazu nutzt Simatic<br />
WinCC Unified Web-Technologien wie<br />
HTML5, SVG und JavaScript. Die Benutzeroberflächen<br />
lassen sich im TIA Portal<br />
projektieren, sodass die Anwender wie gewohnt<br />
ein Werkzeug zur Projektierung von<br />
Automatisierung und Visualisierung nutzen<br />
können. Elemente können wiederverwendet<br />
und Grafiken beliebig skalieret werden,<br />
ohne dass die Darstellungsqualität leidet.<br />
Dadurch kann jedes Design auf einem<br />
Panel genauso eingesetzt werden wie auf<br />
einem PC-basierten Scada-System. Aufgrund<br />
der HTML5-Unterstützung lassen<br />
sich Maschinen und Anlagen auch von<br />
HTML5-fähigen Mobilgeräten aus überwachen<br />
und steuern.<br />
Die Visualisierung der Zukunft<br />
01 Teil des neuen Visualisierungssystems sind HMI Unified Comfort Panels von 7 bis 22", die<br />
dem Anwender neue Funktionalitäten eröffnen<br />
Das Simatic WinCC Unified System besteht aus der Visualisierungssoftware Simatic<br />
WinCC Unified sowie der neuen Generation von HMI-Bediengeräten: Simatic HMI<br />
Unified Comfort Panels. Die Runtime der Visualisierungssoftware Simatic WinCC<br />
Unified in TIA Portal basiert auf nativen Web-Technologien wie HTML5, SVG und<br />
JavaScript. Die hohe Skalierbarkeit der Plattform ermöglicht durchgängige Lösungen<br />
für umfangreiche Applikationen, vom maschinennahen Bedienpanel bis hin zu<br />
PC-basierten Lösungen und Scada-Systemen. Die Unified Comfort Panels mit<br />
Bildschirmgrößen von 7 bis 22" lassen sich dank kapazitiver Glasfront mit Multitouch-Technologie<br />
wie Smartphones oder Tablets über Gesten bedienen.<br />
Darüber hinaus ist WinCC Unified aufgrund<br />
leistungsfähiger und offener Schnittstellen<br />
(API) in der Lage, andere Software-Applikationen<br />
(z. B. eigene Web Controls) zu integrieren<br />
und in einem einheitlichen Bedienkonzept<br />
zusammenzufassen. Dadurch wird<br />
das System zur vielseitigen Integrationsplattform,<br />
um Daten aus der Produktion mit weiteren<br />
Daten und Informationen zu verknüpfen.<br />
Auch auf Produktionsebene erleichtert<br />
ein einheitliches Visualisierungssystem die<br />
Integration von Anlagen und Daten. So lassen<br />
sich modulare Anlagenkonzepte mit unterschiedlichen<br />
Konfigurationen oder auch Erweiterungen<br />
innerhalb einer Linie leichter<br />
als bisher auch bei der Visualisierung umsetzen.<br />
Dazu arbeitet WinCC Unified zum einen<br />
mit einem Collaboration-Mechanismus,<br />
über den zunächst Bedienbilder, demnächst<br />
auch Variablen, Alarme und historische Daten<br />
zwischen WinCC Unified Systeme ausgetauscht<br />
werden können. Dadurch ersparen<br />
sich Anwender doppelte Projektierungen für<br />
verschiedene Bereiche einer Anlage.<br />
Eine weitere Neuerung betrifft das Konzept<br />
der Visualisierungslösung. Neben der<br />
klassischen, datenpunktorientierten Projektierung<br />
können Anwender nun auch objektorientiert<br />
mit „Typ-Instanz“-Konzepten<br />
arbeiten und die Visualisierung entsprechend<br />
der technologischen Hierarchie der<br />
Anlage strukturieren: Jedes Anlagenobjekt<br />
besteht aus Eigenschaften wie Visualisierung,<br />
Tag, Meldung. Diese Struktur findet<br />
sich dann so auch im Betrieb wieder: Der<br />
Anwender navigiert anhand der technologischen<br />
Hierarchie durch die Anlage und<br />
erhält automatisch die für den jeweiligen<br />
Anlagenteil gefilterten oder gebündelten<br />
Informationen, wie Meldungen eines Objektes<br />
in einer unteren Hierarchieebene, die<br />
auf den überlagerten Knoten angezeigt<br />
werden. Die Meldungen des Knotens oder<br />
www.industrielle-automation.net <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 02/<strong>2020</strong> 25
<strong>INDUSTRIELLE</strong> KOMMUNIKATION I TITEL<br />
die zugeordnete Visualisierung des Knotens<br />
können dann direkt angezeigt werden.<br />
Wenn die Daten entsprechend dem Anlagenkontext<br />
strukturiert sind, lassen sie sich<br />
auch einfach für weitergehende Auswertungen<br />
nutzen. Dazu können Anwender bei<br />
WinCC Unified entweder eine eigene Applikation<br />
integrieren oder verfügbare Optionen<br />
nutzen, um das System zu erweitern.<br />
Für einen optimierten Anlagenbetrieb gibt<br />
es z. B. die Plant Intelligence Option Performance<br />
Insight, mit der sie einfach Leistungskennzahlen<br />
(KPIs) wie die Overall<br />
Equipment Efficiency (OEE) berechnen<br />
und visualisieren können. Für eine strukturierte<br />
Planung der Produktionsabläufe kann<br />
die hierarchische Struktur auch für eine in<br />
die Visualisierung integrierte Produktionsoder<br />
Schichtplanung genutzt werden. Dazu<br />
stellt WinCC Unified eine Kalenderoption<br />
zur Verfügung, mit der Anwender zur Laufzeit<br />
Templates für typische Produktionstage<br />
sowie Schalthandlungen definieren und auf<br />
konkrete Tage anwenden können.<br />
Das Ergebnis: eine intuitive<br />
Anlagenvisualisierung<br />
Die flexible Erweiterbarkeit der Visualisierungslösung<br />
ist in vielen Branchen ein wichtiges<br />
Kriterium. So auch bei der Heizomat –<br />
Gerätebau + Energiesysteme GmbH: Die Hackschnitzelheizungen<br />
des Unternehmens sind<br />
sowohl in privaten Haushalten als auch bei<br />
Gewerbebetrieben im Einsatz. „Was wir dabei<br />
insgesamt sehen, ist, dass der Markt – gerade<br />
bei den Anlagen für den privaten Anwender –<br />
anspruchsvoller wird, inklusive der Bedienung.“,<br />
erklärt Klaus Regler, Softwareentwickler<br />
bei Heizomat: „Aus diesem Grund haben<br />
wir die Chance genutzt, unsere Anforderungen<br />
als Entwicklungspartner für die neuen Simatic<br />
HMI Unified Comfort Panels einzubringen.“<br />
02 Durchgängige Visualisierungslösungen machen die Bedienung und Überwachung<br />
von Anlagen einfacher und effizienter<br />
Die neuen Bediengeräte seien Teil des Simatic<br />
WinCC Unified Systems und bieten über<br />
alle Displaygrößen die gleiche Anzahl an<br />
Hardware-Schnittstellen sowie die gleiche<br />
Funktionalität. Unter anderem wurde die<br />
Darstellungsqualität verbessert und die Geräte<br />
mit einem reaktionsschnellen Multitouch-Display<br />
ausgestattet, der eine zuverlässige<br />
und flüssige Gestensteuerung ermöglicht.<br />
Zusätzlich war die Vorbereitung<br />
für Industrial Edge ein ausschlaggebend für<br />
die neuen Panelgeneration. Damit können<br />
Anwender z. B. eigene Apps auf die Bediengeräte<br />
aufspielen, um die Funktionalität zu<br />
erweitern, oder Daten direkt an der Maschine<br />
verarbeiten und analysieren. Auch diese<br />
Funktion ist für Unternehmen wie Heizomat<br />
interessant, bestätigt Robert Bloos jun., Geschäftsführer<br />
der Heizomat GmbH: „Natürlich<br />
machen wir uns Gedanken, wie eine<br />
Bedienung unserer Anlagen im Smartphone-<br />
Zeitalter aussehen kann. Mit den neuen<br />
Unified Comfort Panels können wir zukünftig<br />
Apps auf den Touchpanels nutzen. Das<br />
bringt uns mehr Möglichkeiten, um zum<br />
Beispiel eine Langzeitanalyse der Heizungswerte<br />
zur Verfügung zu stellen.“<br />
Visualisierung für das Industrial<br />
Internet of Things<br />
Mit der Vorbereitung für Siemens Industrial<br />
Edge schließt Simatic WinCC Unified zukünftig<br />
die Lücke zwischen der maschinennahen<br />
Visualisierung und der Welt von<br />
Big Data: In Zukunft wird es möglich sein,<br />
Daten direkt im Feld, wo die Qualität der<br />
Daten selbst am höchsten ist, zu analysieren.<br />
So lassen sich Funktionen wie die<br />
KPI-Berechnung wahlweise als Industrial-<br />
Edge oder als Cloud-Applikation realisieren.<br />
Damit können Anwender zukünftig<br />
selbst entschieden, wo sie ihre Daten analysieren<br />
wollen und so die Latenz und die<br />
Kosten der Datenanalyse optimieren.<br />
Durch die Offenheit von WinCC Unified<br />
lassen sich so auch Anwendungen mit Machine<br />
Learning direkt in der Maschine und<br />
in Echtzeit vor Ort für die Prozessoptimierung<br />
nutzen.<br />
Bilder: Siemens<br />
03 Mit dem Calendar Control können Anwender Produktionszeiten und -pläne einfach<br />
zur Laufzeit konfigurieren<br />
www.siemens.com<br />
26 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 02/<strong>2020</strong> www.industrielle-automation.net
<strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong><br />
Datenanalyse-Know-how einfach teilen<br />
Anzeige<br />
Quality Control<br />
Optik, Licht, Software<br />
made in Germany<br />
www.optometron.de<br />
Mit der Version 7.5 von IMC Famos können Anwender zur<br />
Auswertung ihrer Messdaten eigene Funktionen anlegen und<br />
dieses Datenanalyse-<br />
Know-how innerhalb<br />
ihres Unternehmens<br />
einfach teilen. Zudem<br />
schlägt IMC Famos 7.5<br />
eine Brücke zu umfangreichen<br />
und heterogenen<br />
Datenbeständen. Die<br />
Software verfügt über<br />
neue Import- und Exportfilter<br />
wie HDF5 und<br />
kann Bild- und Videodaten verarbeiten. Eine verbesserte Fehlerbehandlung<br />
sorgt für robuste Sequenzen bei der Auswertung<br />
umfangreicher Datensätze. Anwender können die Auswertung<br />
von Messdaten individuell gestalten. Die Erweiterung der Funktionsbibliothek<br />
erlaubt es, in Sequenzen gespeicherte Teilaufgaben<br />
oder komplette Auswertealgorithmen<br />
in eigene Sequenzfunktionen<br />
zu überführen. Umfangreiche<br />
Auswertesequenzen<br />
sind so besser strukturiert und<br />
leichter verständlich.<br />
www.imc-tm.de<br />
Bedienterminal für High-End-<br />
Anwendungen<br />
B&R erweitert die Power Panel T-Series um das leistungsstarke<br />
Bedienterminal T80. Ein performanter Intel-Atom-Prozessor<br />
ermöglicht vielseitige, dynamische Webvisualisierungen. Für den<br />
rauen Alltag ist das Glas<br />
des Panels mit einem<br />
integrierten Kantenschutz<br />
ausgestattet. Die geringe<br />
Gerätetiefe ermöglicht<br />
den Einbau in schlanke<br />
Schaltschränke oder<br />
Tragarmsysteme. Selbst<br />
bei der Bedienung mit<br />
dicken Lederhandschuhen<br />
reagiert der<br />
projiziert-kapazitive Multitouch-Screen präzise und zuverlässig.<br />
Die Geräte stehen mit Displaydiagonalen von sieben bis 15"<br />
zur Verfügung. Das Power Panel T80 wird mit einer integrierten<br />
Service-Seite ausgeliefert. Diese startet ohne Installationsaufwand<br />
und bietet die Möglichkeit, individuelle Einstellungen wie<br />
IP-Adresse, DHCP-Server und Bildschirmschoner zu konfigurieren.<br />
Die Konfiguration kann auf einem USB-Stick gesichert und auf<br />
weitere Power Panel T80 geladen werden.<br />
www.br-automation.com<br />
Automatisierung neu gedacht<br />
Innovative Robotik, Cobots, KI-Lösungen und Bild-Anwendungen<br />
sind Bestandteile des Innovative-Automation-Konzepts von<br />
Omron. Dazu gehört z. B. das Cell-Line-Control-System, eine<br />
Produktionslinie, bei der<br />
Mensch und Maschine<br />
harmonisch zusammenarbeiten.<br />
Der TM-Cobot<br />
wiederum ist eine Lösung<br />
zur einfachen Automatisierung<br />
von zum Beispiel<br />
Kommissionier- oder<br />
Verpackungsaufgaben.<br />
Mit einer 3D-Vision-<br />
Kamera, die auf dem Arm<br />
des Cobots montiert ist,<br />
und durch die Bewegung<br />
der Kamera zur Beseitigung<br />
von toten Winkeln<br />
lässt sich die Kommissionierung<br />
vieler Teile<br />
vereinfachen. Das<br />
Unternehmen hat zudem<br />
eine Defect-Detection-<br />
Technologie entwickelt,<br />
die Fehler durch Nachahmung<br />
menschlichen<br />
Feingefühls und Expertenerfahrung<br />
erkennt.<br />
Die verlässliche Aufdeckung<br />
von Mängeln ermöglicht eine Automatisierung von<br />
Qualitätsprüfungen, die zuvor nur von Menschen durchgeführt<br />
werden konnten. Diese KI-Funktion ergänzt die FH-Serie und ist<br />
ab Frühjahr <strong>2020</strong> erhältlich.<br />
www.omron.com<br />
Schaeffler veröffentlicht<br />
„Condition Monitoring Praxis“<br />
Schaeffler-Mitarbeiterinnen und<br />
-Mitarbeiter aus den Bereichen<br />
Operativer Service und Training teilen<br />
ihr Expertenwissen in der neu erschienenen<br />
„Condition Monitoring Praxis“.<br />
Analog zur „Wälzlagerpraxis“ ist das<br />
Handbuch gemeinsam mit Vereinigte<br />
Fachverlage aus Mainz veröffentlicht<br />
worden. Es verknüpft das theoretische<br />
Verständnis zu Schwingung, Schwingungsmessung<br />
und Schwingungsanalyse<br />
mit Anlagenwissen, Maschinenund<br />
Bauteilkenntnissen. Primär<br />
werden Handlungsempfehlungen zur<br />
Optimierung der Verfügbarkeit und Effizienz generiert. Grafiken<br />
und Bilder begünstigen das Verständnis. In der täglichen Arbeit<br />
des Instandhalters dient die „Condition Monitoring Praxis“ als<br />
Nachschlagewerk und Helfer. Darüber hinaus eignet sich das<br />
Buch zur Vorbereitung einer Zertifizierung nach DIN ISO 18436-2<br />
Kategorie I und II.<br />
Eine Bestellung ist für 46 EUR im Vereinigte-Fachverlage-<br />
Onlineshop möglich unter: http://bit.ly/31luMIP<br />
www.schaeffler.com<br />
Mehr News rund um die<br />
Automatisierung:<br />
industrielle-automation.net<br />
www.industrielle-automation.net <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 02/<strong>2020</strong> 27
01 IO-Link-<br />
Master mit OPC<br />
UA-Schnittstelle<br />
Auf dem Weg<br />
zur Digital-Factory<br />
Lückenlos kommunizieren von der Feldebene bis in die Cloud<br />
Anlagen und Maschinen werden zunehmend vernetzt. Jedoch verhindern<br />
heterogene Schnittstellen meist den hierfür nötigten Datenzugriff.<br />
Durch die Kombination des Kommunikationsstandards OPC UA und der<br />
Sensorschnittstelle IO-Link wird die durchgängige Kommunikation von<br />
der Sensorebene bis in die Cloud möglich. In folgendem Beitrag erfahren<br />
Sie, wie Sie sich optimal auf die Anforderungen von morgen vorbereiten.<br />
Lukas Pogoda ist Produktmanager für<br />
Industrial Communication bei Pepperl+Fuchs<br />
in Mannheim<br />
Die Digitalisierung aller Lebensbereiche<br />
schreitet unaufhörlich voran. Gerade in<br />
der Industrie verspricht die Digitalisierung<br />
durch die Vernetzung von Anlagen und Personal<br />
die Effizienz von Produktionsprozessen<br />
erhöhen. Gleichzeitig soll die Flexibilität<br />
der Produktionsmittel weiter erhöht<br />
werden. Um dies zu erreichen, müssen jedoch<br />
die bisher starren Hierarchie-Ebenen<br />
der Automatisierungspyramide aufgebrochen<br />
und standardisierte Schnittstellen vom<br />
Sensor bis in die Cloud geschaffen werden.<br />
Durch die Kombination der standardisierten<br />
Sensorschnittstelle IO-Link und dem unabhängigen,<br />
herstellerübergreifenden Kommunikationsstandard<br />
OPC UA in einem<br />
einzigen Gerät, schafft Pepperl+Fuchs hier<br />
neue Wege Daten aus der untersten Feldebene<br />
durchgängig, transparent und lückenlos<br />
bis in die Cloud verfügbar zu machen.<br />
IO-Link standardisiert die<br />
Sensorkommunikation<br />
Betrachten wir die Entwicklungen in den<br />
letzten zwei Jahren, so hat sich IO-Link<br />
längst als Sensorschnittstelle im Feld etabliert.<br />
IO-Link ermöglicht einen standardisierten<br />
Datenzugriff (IEC 61131-9) auf<br />
Sensoren und Aktoren in der untersten<br />
Feldebene. Im Gegensatz zu klassischer<br />
digital schaltender oder analoger Sensorik,<br />
ermöglicht IO-Link allerdings nicht nur den<br />
Zugriff auf einfache Schaltsignale und<br />
Messwerte, sondern erlaubt zudem einen<br />
Zugriff auf detaillierte Informations-, Diagnose<br />
und Parameterdaten eines Sensors<br />
bzw. Aktors. Hierdurch werden smarte Sensoren<br />
ermöglicht, deren Parametereinstellungen<br />
automatisch an wechselnde Anforderungen<br />
in der Produktion, z. B. bei einem<br />
Los-Wechsel, angepasst werden können.<br />
Aber auch Anlagenstillstände lassen sich<br />
deutlich reduzieren. Ergibt sich in der<br />
Feldebene ein Problem, so ermöglichen die<br />
Diagnosedaten eine genaue Einschätzung<br />
der Schwere des Problems. Ist ein Austausch<br />
von Geräten notwendig, ist durch<br />
die Identifikationsdaten im Handum drehen<br />
bekannt, welches Gerät, bei welchem Hersteller,<br />
zu beschaffen ist. Wird das Ersatzgerät<br />
dann eingebaut, können alle bisherigen<br />
Parametrierungen automatisch in das Austauschgerät<br />
übertragen werden und die<br />
Anlage kann ohne manuellen Eingriff wieder<br />
in den Betrieb wechseln.<br />
OPC UA ermöglicht durchgängige<br />
Kommunikation bis in die Cloud<br />
Während die detaillierten IO-Link Sensordaten<br />
bisher nur in den abgeschlossenen<br />
Steuerungssystemen vorlagen, auf die ein<br />
externer Datenzugriff kaum möglich war,<br />
eröffnet OPC UA neue Wege diese Daten<br />
global verfügbar zu machen. Bei OPC UA<br />
handelt es sich um einen Ethernet-basierten<br />
Kommunikationsstandard, der vor allem<br />
durch seine Hersteller-, Programmiersprachen-<br />
und Plattformunabhängigkeit überzeugt.<br />
Anwender erhalten dadurch maximale<br />
Flexibilität bei der Gestaltung ihrer<br />
IoT-Systeme. Hierbei unterscheidet sich<br />
OPC UA maßgeblich von den deterministischen<br />
Feldbusprotokollen wie Profinet oder<br />
EtherNet/IP, die aus der Steuerungswelt bekannt<br />
sind. Während diese Proto kolle meist<br />
nur von spezialisierten Steuerungen der<br />
jeweiligen Hersteller unterstützt werden,<br />
eignet sich OPC UA hervorragend zur herstellerübergreifenden<br />
Kommunikation mit<br />
verschiedensten computer- oder cloudbasierten<br />
Systemen.<br />
Entsprechende OPC UA Clients, welche<br />
die Schnittstelle zum OPC UA Server schaffen,<br />
sind sowohl für verschiedene Betriebssysteme<br />
verfügbar, als auch bei den großen<br />
Cloud-Anbietern bereits direkt integriert.<br />
Durch die Unabhängigkeit von OPC UA<br />
28 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 02/<strong>2020</strong> www.industrielle-automation.net
<strong>INDUSTRIELLE</strong> KOMMUNIKATION<br />
02 Durchgängige und transparente Kommunikation vom Sensor bis in die Cloud<br />
sind Anwender allerdings auch völlig frei<br />
eigene Schnittstellen zu entwickeln. Entsprechende<br />
Development-Kits sind hier bei<br />
der OPC Foundation verfügbar. Ein weiterer<br />
Unterschied liegt allerdings auch in der<br />
Performance-Ausrichtung der Protokolle.<br />
Während die steuerungsbasierten Kommunikationsprotokolle<br />
vor allem auf real-time<br />
Applikationen mit Zykluszeiten im Millisekundenbereich<br />
ausgerichtet sind, dient<br />
OPC UA eher einem parallelen, nicht-zeitkritischen<br />
Informationsdatenkanal in die<br />
Cloud, welcher weniger harte Anforderungen<br />
an die Echtzeit stellt.<br />
Aufgabenteilung zwischen<br />
SPS und Cloud<br />
Als erster Hersteller vereint Pepperl+Fuchs<br />
die Vorteile von IO-Link und OPC UA in<br />
einem Gerät. Durch die Kombination von<br />
deterministischem Feldbusprotokoll wie<br />
EtherNet/IP oder Profinet und OPC UA in<br />
einem Gerät, können die neuen IO-Link<br />
Master der ICE2- bzw. ICE3-Serie parallel<br />
mit einer Steuerung und einem übergelagerten<br />
PC-basierten System oder einer<br />
Cloud kommunizieren. So sind hybride<br />
Systeme möglich in denen<br />
die SPS die Applikation<br />
über Profinet oder<br />
EtherNet/IP in Echtzeit<br />
steuert und der IO-Link<br />
Master parallel Zustandsdaten<br />
über OPC UA in die<br />
Cloud überträgt, die für<br />
die Steuerung zwar ohne<br />
Belang sind, für eine<br />
andere Maschine oder<br />
ein zentrales Leitsystem<br />
aber wichtig sind.<br />
Da Steuerungen speziell<br />
dafür designt sind, Eingangssignale der<br />
Sensorik schnellstmöglich zu verarbeiten<br />
und die aus der Steuerungslogik resultierenden<br />
Ausgangssignale wieder schnellstmöglich<br />
an die Aktorik zu übertragen, sind<br />
sie für die großen Mengen an Zustandsdaten<br />
nicht geeignet. Diese können deutlich<br />
preiswerter in computer-oder cloudbasierten<br />
Systemen verarbeitet werden,<br />
wodurch sich kostenintensive Rechenressourcen<br />
in der Steuerung einsparen<br />
lassen. Die Daten können dabei durch ausgelagerte<br />
Software in einem lokalen Auswertungstool<br />
verarbeitet werden oder ohne<br />
Interpretation in die Cloud übertragen<br />
werden. Ob die Cloud im Firmennetzwerk<br />
oder im Internet lokalisiert ist, unterliegt<br />
der Entscheidung des Anwenders, ebenso<br />
wie die Einstellung des Sicherheitsniveaus.<br />
Hierfür unterstützen die IO-Link Master sowohl<br />
Authentifizierungsmechanismen als<br />
auch ein Zertifikate-Management.<br />
Steuerung aus der Cloud<br />
Die Module der ICE2- und ICE3-Serie ermöglichen<br />
es über OPC UA nicht nur Daten<br />
aus den IO-Link Devices auszulesen, sondern<br />
bei Bedarf auch einen schreibenden<br />
Zugriff. Dabei kann individuell für jeden<br />
der acht Ports festgelegt werden, ob über<br />
OPC UA Daten nur ausgelesen, oder auch<br />
geschrieben werden sollen. So können<br />
Applikationen, die keine Steuerung im Millisekunden<br />
Takt benötigen, prinzipiell ohne<br />
klassische Steuerung realisiert werden. Da<br />
computer- und cloudbasierte Systeme<br />
gleichzeitig immer performanter werden,<br />
können Steuerungsaufgaben so wirtschaftlich<br />
übernommen werden.<br />
Bereit für die digitale Zukunft<br />
Unsere neue Generation IO-Link<br />
Master ermöglicht hybride Systeme,<br />
in denen eine SPS die Applikation über<br />
Profinet oder EtherNet/IP in Echtzeit<br />
steuert und parallel der IO-Link Master<br />
Zustandsdaten über OPC UA in die<br />
Cloud überträgt.<br />
Lukas Pogoda, Pepperl+Fuchs<br />
Mit den neuen IO-Link Mastern mit integrierter<br />
OPC UA-Schnittstelle können sich<br />
Anwender bereits heute optimal auf die<br />
Digitalisierung ihrer Anlagen vorbereiten.<br />
Die OPC UA Funktionalität kann dabei<br />
flexibel und zu jedem Zeitpunkt aktiviert<br />
und deaktiviert werden. So lassen sich bereits<br />
heute, ohne konkreten Anwendungsfall<br />
für OPC UA, Anlagen entsprechend ausstatten<br />
und zu einem beliebigen Zeitpunkt<br />
in der Zukunft das volle Potenzial der<br />
ICE2-/ICE3 IO-Link Master freischalten.<br />
Bilder: Pepperl+Fuchs<br />
www.pepperl-fuchs.com<br />
www.industrielle-automation.net <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 02/<strong>2020</strong> 29
<strong>INDUSTRIELLE</strong> KOMMUNIKATION I KOMMENTAR<br />
Offene Standards für<br />
eine sichere Kommunikation<br />
Vernetzung ist ein Schlüssel zur<br />
Zukunft der Automatisierung.<br />
Damit steigt aber die Komplexität –<br />
zum Beispiel durch die Vielzahl<br />
an Kommunikationslösungen<br />
unterschiedlicher Anbieter. Die<br />
dabei eingesetzten Protokolle und<br />
Datenmodelle sind in der Regel<br />
nicht miteinander kompatibel,<br />
der Anwender findet sich somit<br />
häufig mit proprietären Systemen<br />
konfrontiert. Der Wunsch nach<br />
Standards wird immer stärker.<br />
Harald Wessel ist Vice President<br />
Product Management bei der<br />
Pilz GmbH & Co. KG in Ostfildern<br />
Wir von Pilz engagieren uns daher in<br />
entsprechenden Initiativen, arbeiten<br />
aktiv in Normengremien und in systemübergreifenden<br />
Arbeitskreisen mit, so z. B.<br />
in der OPC Foundation. Denn ein möglicher<br />
Standard für die sichere, herstellerübergreifende<br />
Vernetzung für industrielle<br />
Anlagen ist OPC UA. Dieses Kommunikationsprotokoll<br />
stellt eine standardisierte<br />
Schnittstelle für die Kommunikation zwischen<br />
verschiedenen Datenquellen in<br />
der Industrie bereit. Die OPC Foundation<br />
hat aber nicht nur einen Standard festgelegt,<br />
um Daten zu transportieren, sondern<br />
um diese auch maschinenlesbar semantisch<br />
zu beschreiben.<br />
Eine Herausforderung ist es, Echtzeitfähigkeit<br />
zu erreichen und den Standard für<br />
Automatisierungsaufgaben bis in die Feldebene<br />
zu befähigen. Hier kann TSN, Time<br />
Sensitive Networking, als Basistechnologie<br />
eine Rolle spielen. Wir unterstützen die<br />
Initiative „OPC UA over TSN“. Als Mitglied<br />
der OPC Foundation sind unsere Mit arbeiter<br />
sowohl im Lenkungskomitee als auch in<br />
Technischen Arbeitskreisen der Field Level<br />
Communication Gruppe aktiv. Unser Augenmerk<br />
liegt dabei naturgemäß auf der Arbeitsgruppe,<br />
in der es um das Thema Safety geht.<br />
Für die funktional sichere Kommunikation<br />
gibt es die Spezifikation „Safety over<br />
OPC UA“. Wir sehen dabei großes Potenzial<br />
in der Publisher/Subscriber-Technologie<br />
(Pub/Sub) in Verbindung mit den Anforderungen<br />
von funktional sicheren Feldbusprotokollen:<br />
Im Vergleich zur klassischen<br />
Master/Slave-Architektur können Teilnehmer<br />
bei Pub/Sub selbst entscheiden,<br />
welche Kommunikationsbeziehungen sie<br />
zu anderen Teilnehmern aufbauen möchten,<br />
welche Daten sie in welchen Zeitabständen<br />
empfangen möchten. Das bedeutet<br />
eine besonders effiziente Verteilung<br />
von Daten. Und in Verbindung mit TSN<br />
kann die Technologie auch für anspruchsvolle,<br />
verteilte Automatisierungsaufgaben<br />
eingesetzt werden. Damit bietet sich jetzt<br />
die Chance eines industrieweit einheit lichen<br />
Kommunikationsstandards.<br />
Auf Sensorebene wird dagegen aus unserer<br />
Sicht IO-Link mit integriertem Safety-Protokoll<br />
zu dem offenen Marktstandard für<br />
die sichere Sensor-Kommunikation werden –<br />
Feldbus- und Systemunabhängig. Als leistungsfähige<br />
und standardisierte Anschlusstechnik<br />
für die Punkt-zu-Punkt-Kommunikation<br />
eröffnet IO-Link Vorteile wie<br />
Vereinfachungen bei der Installation, eine<br />
automatisierte und toolunterstützte Parametrierung<br />
sowie erweiterte Diagnosemöglichkeiten.<br />
Es ist damit eine ideale Ergänzung<br />
zu „OPC UA“. Seit rund einem Jahr<br />
ist die Version 1.1. der IO-Link Safety System<br />
Extension verabschiedet. Als aktives<br />
Mitglied der Arbeitsgruppe entwickeln wir<br />
bei Pilz momentan die notwen digen Softwarestacks<br />
für die Kommunikation zwischen<br />
Master, etwa Auswertegeräte und<br />
Steuerungen, und Devices, sprich: Sensoren/Aktuatoren.<br />
Hand in Hand mit den<br />
Prüfbehörden werden parallel dazu die<br />
Testspezifikation und Testsysteme sowie<br />
die Zertifizierung dieser Kommunikations-<br />
Stacks vorangetrieben.<br />
Man muss klar sagen, dass einfache und<br />
durchgängige Konnektivität – bis hin zu<br />
ERP-Systemen und Cloud Netzwerken –<br />
immer mehr zum Erfolgsfaktor für praktikable<br />
Automatisierungslösungen wird. Wir<br />
arbeiten aktiv daran, die notwendigen Standards<br />
industrieweit und unternehmensübergreifend<br />
zu entwickeln.<br />
Bilder: Porträt Pilz, Hintergründe stock.adobe.com/<br />
styleuneed<br />
www.pilz.com<br />
Harald Wessels, Senior Manager Product<br />
Management, Pilz GmbH & Co. KG, Ostfildern<br />
30 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 02/<strong>2020</strong> www.industrielle-automation.net
<strong>INDUSTRIELLE</strong> KOMMUNIKATION<br />
EtherCAT wächst weiter – vor allem<br />
in Asien<br />
Die EtherCAT Technology<br />
Group (ETG), die weltgrößte<br />
Feldbus-Nutzerorganisation,<br />
hat im vergangenen Jahr<br />
mehr als 500 Neumitglieder<br />
gewonnen. Ein Grund dafür<br />
sei, neben der Technologie<br />
selbst, der umfassende<br />
Support. Nachdem die Nutzerorganisation<br />
Ende 2018 ihr 5 000. Mitglied feierte, lag die Zahl<br />
der Mitglieder Ende 2019 bei 5 625. Dabei gelte es zu bedenken,<br />
dass man nur ganze Firmen oder Universitäten als Mitglieder<br />
zähle, erklärte die ETG. Beim Blick auf die ETG-Mitgliedsfirmen<br />
fällt vor allem die hohe Verbreitung in Asien auf: Etwa 40 %<br />
der Mitglieder stammen aus China, Taiwan, Japan oder Korea.<br />
Als die schnellste verfügbare Industrial-Ethernet-Technologie<br />
sei es in erster Linie Ethercat selbst, die Mitglieder in die ETG<br />
ziehe. Daneben seien die hohen Mitgliederzahlen aber auch<br />
der Arbeit der weltweit tätigen<br />
Quality Control<br />
Optik, Licht, Software<br />
made in Germany<br />
www.optometron.de<br />
Anzeige<br />
ETG-Experten geschuldet, die<br />
unter anderem bei Seminaren<br />
und Events den Zugriff auf ein<br />
umfassendes Angebot rund um<br />
die Technologie sicherstellten.<br />
www.ethercat.org<br />
Funktionsplus für flexible Gateway-Serie<br />
Deutschmann Automation hat seine Serie an flexiblen Unigate-<br />
CX-Gateways um zahlreiche Funktionen erweitert. Die industriellen<br />
Hutschienenmodule unterstützen eine nahezu beliebige<br />
Kombination unterschiedlicher gängiger Feldbus- und Industrial<br />
Ethernet-Schnittstellen<br />
zur Verbindung<br />
inkompatibler<br />
Netzwerke.<br />
Für CANopen<br />
ermöglicht<br />
Deutschmann<br />
jetzt ein Mapping<br />
für COB-IDs, mit<br />
dem Anwender<br />
Prozessdaten von<br />
einem Feldbus<br />
auf einen<br />
beliebigen anderen Feldbus kopieren können. Das Mapping<br />
funktioniert in beide Richtungen, also sowohl vom Master zum<br />
Slave als auch umgekehrt. Daneben werden auch die Funktionen<br />
Node Guarding; EMCY-Nachrichten und das Mappen von<br />
SDO-Objekten unterstützt. Für CAN Layer 2 stehen konfigurierbare<br />
Protokolle zur Verfügung, mit deren Hilfe sich CAN-Daten<br />
1:1 auf einen Feldbus übertragen lassen. Zudem besteht die<br />
Möglichkeit, COB-IDs zu filtern, sodass nur diese CAN-Daten 1:1<br />
auf einen Feldbus übertragen werden.<br />
www.deutschmann.de<br />
Konnektivität zwischen Gerät, Nutzer und Netzwerk<br />
Der Softwarehersteller EVO Informationssysteme stellt die vierte Generation seiner App-Plattform<br />
vor. Offenkundig sind das Kachel-Design in dezenten und blendfreien Farben sowie selbsterklärende<br />
Symbole. Alle Apps fügen sich nahtlos aneinander, sodass ein schneller Wechsel möglich ist. Als<br />
zentrale Plattform dient das App Solution Center. Hierüber lassen sich die digitalen Assistenten auf<br />
stationären und mobilen Endgeräten sowie bei Maschinensteuerungen<br />
nutzen. Die nativen Apps vereinfachen den Einstieg in<br />
die Digitalisierung und unterstützen kleine und mittelständische<br />
Unternehmen bei der Umsetzung einer papierlosen Auftragsabwicklung<br />
in Produktion und Logistik. Sie können für einen<br />
monatlich zu entrichtenden Betrag gemietet oder als Lizenz<br />
gekauft werden.<br />
www.evo-solutions.com<br />
Vorteile digitaler und analoger Schnittstelle gleichzeitig nutzen<br />
Mit dem Drucksensor PP20H und dem Leitfähigkeitssensor CombiLyz AFI erweitert Baumer sein<br />
Portfolio der Prozesssensoren mit digitaler Kommunikationsschnittstelle. Beide überzeugen mit<br />
ausgezeichneter Messperformance und bieten dank IO-Link Schnittstelle nun noch interessante<br />
weitere Funktionen. Die Sensoren erlauben beispielsweise eine einfache und schnelle Parametrierung<br />
– auch während des Betriebs. Zusätzliche Daten wie die gleichzeitige Ausgabe mehrerer<br />
Prozessdaten oder nur so zugängliche Diagnosedaten<br />
können nun an die Steuerung kommuniziert oder bei Bedarf<br />
aus dem Speicher des Sensors ausgelesen werden. Neben<br />
der digitalen Schnittstelle haben die Sensoren zusätzlich<br />
noch einen oder mehrere konventionelle analoge Ausgänge,<br />
wodurch sie dem Anwender die maximale Flexibilität bieten.<br />
Dank Dual Channel können die Sensoren sowohl analog,<br />
digital oder über beide Kanäle gleichzeitig betrieben werden.<br />
www.baumer.com<br />
Fit für MIPIbasiertes<br />
Embedded-Vision<br />
Um die Kompatibilität der<br />
Bildverarbeitungssoftware<br />
Halcon mit dem MIPI-Standard<br />
nachzuweisen, hat MVTec<br />
Tests absolviert. Demnach ist<br />
die Software in der Lage, über<br />
vorhandene Schnittstellen<br />
oder den direkten Speicherzugriff,<br />
Bilder von MIPI-<br />
Komponenten einzuziehen<br />
und zu verarbeiten. Geprüft<br />
wurde dies anhand des<br />
Kameramoduls VC Mipi OV<br />
9281 von Vision Components<br />
in Verbindung mit Raspberry<br />
Pi 3 und 4. Auch wurde das<br />
Zusammenspiel mit dem<br />
Modul Mipi IMX290 von The<br />
Imaging Source per FPD-Link<br />
III auf einem Nvidia Jetson<br />
Nano getestet. Als einer der<br />
Machine- Vision-Technologieführer<br />
sieht sich MVTec bei<br />
diesen Entwicklungen ganz<br />
vorne mit dabei. Die Funktionsnachweise<br />
des Spezialisten<br />
zeigen, dass Halcon für MIPIbasierte<br />
Lösungen bereit ist.<br />
www.mvtec.de<br />
www.industrielle-automation.net <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 02/<strong>2020</strong> 31
Nadine Hampe, Marketing Communications;<br />
Sunit Saran Produktmarketing; beide Phoenix<br />
Contact Power Supplies GmbH in Paderborn<br />
Grüne Welle in der Produktion<br />
Leistungsstarke Stromversorgung: hohe Anlagenverfügbarkeit bei längerer Lebensdauer<br />
Der Traum eines jeden Autofahrers: Statt vor roten<br />
Ampeln zu warten, schwimmt der Verkehr auf<br />
der grünen Welle durch die Stadt. Verbrauch und<br />
Verschleiß des Fahrzeugs sinken – Sicherheit, Effizienz<br />
und Komfort steigen. Was im Straßenverkehr oftmals<br />
noch ein Wunschtraum ist, wird für die Industrie<br />
nun Wirklichkeit. Ein 3-phasiges 40-A-Gerät,<br />
das über keinen Einschaltstrom verfügt, soll ein<br />
ungewolltes Auslösen der Vorsicherung nach kurzer<br />
Netzunterbrechung verhindern.<br />
Gerade in der industriellen Produktion kommt es darauf an, dass<br />
Maschinen und Anlagen permanent laufen. Ein ungeplanter<br />
Anlagenstillstand gefährdet zum einen den Terminplan für die Auslieferung<br />
der Produkte, und hat zum anderen erhebliche Auswirkungen<br />
auf den Ertrag. Die zahlreichen Herausforderungen, um<br />
Produktionsstraßen flüssig zu gestalten, den Energieverbrauch und<br />
die Schadstoffemissionen gering zu halten sowie die Sicherheit für<br />
Mensch und Maschine zu erhöhen, steigen stetig.<br />
Damit die Produktion störungs- und unterbrechungsfrei läuft,<br />
sind hochkomplexe Systeme erforderlich. Dabei bildet eine Stromversorgung,<br />
die exakt auf die jeweilige Applikation zugeschnitten ist,<br />
das Herzstück der Anlage. So muss die Stromversorgung in erster<br />
Linie eine auf lange Sicht hohe An lagenverfügbarkeit ermöglichen.<br />
Sollte es dennoch zu Störungen oder Fehlern in der Anlage kommen,<br />
müssen diese frühzeitig erkannt und gemeldet werden. Die<br />
01 Unabhängig von der Umgebungstemperatur steht die Nennleistung<br />
von - 25 bis + 60 °C zur Verfügung, bei Umgebungstemperaturen > 60 °C ist<br />
für den Geräteschutz ein Derating von 2,5 %/K zu berücksichtigen<br />
02 Hutschienen-Stromversorgung ohne Einschaltstromstoß: Bei anliegender<br />
Netzspannung (obere Kurve) startet diese mit einem Soft-Start zuverlässig<br />
auf und das Versorgungsnetz wird gleichmäßig belastet (untere Kurve)<br />
32 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 02/<strong>2020</strong> www.industrielle-automation.net
Produktion kann dann dementsprechend umgestellt<br />
werden – wie bei der Umleitung im Straßenverkehr.<br />
Die Stromversorgungen aus der<br />
Baureihe Quint Power von Phoenix Contact verfolgen<br />
genau dieses Ziel: eine grüne Welle für die<br />
Produktion.<br />
Anlagenerweiterung ohne<br />
Überdimensionierung<br />
Um sicher zu starten, benötigen Maschinen – wie<br />
nahezu alle elektrischen Komponenten – häufig<br />
einen hohen Strom im Einschaltmoment. Dies<br />
hat zur Folge, dass die Stromversorgung in einer<br />
Anlage fast immer etwas überdimensioniert werden<br />
muss. Eine Alternative dazu ist die neue<br />
Stromversorgung vom Typ Quint Power von<br />
Phoenix Contact. Die 3-phasige Stromversorgung<br />
mit 40 A Nennstrom bietet für den Maschinen-<br />
und Anlagenbau neuartige Funktionen, um<br />
die Verfügbarkeit einer Anlage zu erhöhen. So<br />
verfügt das neue Modell über einen dynamischen<br />
Boost, der für fünf Sekunden einen Strom<br />
von bis zu 60 A zur Verfügung stellt – und das Einschaltmoment<br />
der Maschinen auf diese Weise<br />
abfängt. Ein Überdimensionieren der Stromversorgung<br />
ist nicht mehr erforderlich. Zusätzlich<br />
liefert ein statischer Boost dauerhaft 45 A. Wird<br />
zur Erweiterung für einen längeren Zeitraum ein<br />
höherer Strom benötigt, ist auch das für die Quint<br />
Power kein Problem.<br />
Nun kommt es in der Praxis der industriellen<br />
Produktion gelegentlich vor, dass – unabhängig<br />
von den Leistungsreserven – in einem Teil der<br />
Anlage ein Fehler auftritt. Der fehlerhafte Pfad<br />
wird mit der SFB-Technologie, über die nur<br />
Stromversorgungen von Phoenix Contact verfügen,<br />
selektiv abgeschaltet. Eine Auswirkung auf<br />
parallel angeschlossene Maschinen wird auf diese<br />
Weise verhindert. Wie bei einer präventiven Meldung<br />
im Straßenverkehr liefert die Stromversorgung<br />
vom Typ Quint Power diese Fehlermeldung<br />
über ein Analog- oder auch über ein individuell<br />
einstellbares Digitalsignal. Das Signal ermöglicht<br />
einen frühzeitigen Eingriff und offeriert so eine<br />
Ausweichroute, um das anvisierte Ziel schnell zu<br />
erreichen.<br />
Sichere Versorgung – auch bei<br />
Phasenausfall<br />
Um eine dauerhaft hohe Verfügbarkeit der Anlage<br />
zu erreichen, sollte die Stromversorgung auch<br />
im Falle einer instabilen Netzversorgung stabile<br />
24 V DC für die Maschinen liefern. Die in der<br />
Produktion vorliegende Netzversorgung – i. d. R.<br />
handelt es sich dabei um einen 3-Phasen-<br />
Anschluss – wird oftmals mit mehreren AC-Verbrauchern<br />
asymmetrisch belastet, die an unterschiedlichen<br />
Phasen angeschlossen sind. Auf<br />
diese Weise kann es in der Applikation auch zu<br />
einem Phasenausfall kommen, wodurch die<br />
Produktion möglichst nicht ins Stocken geraten<br />
soll – wie beim Ausfall einer Ampel im Straßenverkehr,<br />
denn auch dort sollte der Verkehr nicht<br />
zusammenbrechen.<br />
KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />
Quint Power – mehr Sicherheit<br />
durch SFB-Technologie<br />
Die kompakten Stromversorgungen der<br />
Produktfamilie Quint Power erhöhen die<br />
Anlagenverfügbarkeit durch ihre sogenannte<br />
SFB-Technologie (Selective Fuse<br />
Breaking). Mit dem 6-fachen Nennstrom<br />
für 15 ms lassen sich auch Standard-<br />
Leitungsschutzschalter zuverlässig und<br />
schnell auslösen. Fehlerhafte Strompfade<br />
werden selektiv abgeschaltet, der Fehler<br />
wird eingegrenzt und wichtige Anlagenteile<br />
bleiben in Betrieb. Eine umfassende<br />
Diagnose findet durch eine ständige<br />
Überwachung von Ausgangsspannung<br />
und -strom statt. Durch eine präventive<br />
Funktionsüberwachung werden kritische<br />
Betriebszustände visualisiert und der<br />
Steuerung gemeldet, bevor Fehler auftreten.<br />
Der Ausfall einer Phase sollte demnach keinen<br />
Einfluss auf die Produktion haben. Die 3-phasige<br />
Stromversorgung liefert auch beim Wegfall einer<br />
Phase die vollständige Leistung – und stellt so<br />
eine sichere DC-Versorgung dar. Zudem wird der<br />
Ausfall der Phase über die Signalmöglichkeiten<br />
gemeldet. Die Signalisierung dient nicht nur zur<br />
präventiven Funktionsüberwachung, sondern<br />
auch zur Fehlerlokalisierung. Ein Fehler kann auf<br />
diese Weise schnell behoben werden – bevor<br />
weitere Fehler auftreten.<br />
Anlage zuverlässig aufstarten<br />
Neben einem Phasenausfall können in der Produktion<br />
auch Netzschwankungen oder Netzunterbrechungen<br />
für Störungen sorgen. Diese<br />
machen sich dadurch bemerkbar, dass die Anlage<br />
nach einer kurzen Netzunterbrechung nicht<br />
automatisch aufstartet oder dass die Sicherung<br />
herausspringt. Die Ursache hierfür liegt im hohen<br />
Einschaltstromstoß der AC-Verbraucher, zu denen<br />
auch die Stromversorgung zählt. Ein längerer<br />
Produktionsstillstand ist die unvermeidbare<br />
Konsequenz. Mit der neuen 3-phasigen Quint<br />
Power 40 A bietet Phoenix Contact als erstes Unternehmen<br />
eine Hutschienen-Stromversorgung,<br />
die diese Herausforderung meistert. Denn das<br />
960 W starke Gerät bietet am Eingang einen Softstart<br />
– und benötigt keinen Einschaltstromstoß<br />
mehr. Mit dieser Innovation können mehrere<br />
Stromversorgungen an einer gemeinsamen Sicherung<br />
abgesichert werden. Nach einer kurzen<br />
Netzunterbrechung startet die Anlage automatisch<br />
wieder auf, und die Produktion läuft weiter.<br />
Alle Ampeln stehen jetzt auf grün.<br />
Bilder: Aufmacher Phoenix Contact + LeManna/<br />
shutterstock.com; sonstige Phoenix Contact<br />
www.phoenixcontact.com<br />
ControlPlex ® System CPC12<br />
Intelligente DC 24 V-<br />
Stromverteilung und<br />
Absicherung<br />
ControlPlex ® System CPC12:<br />
die DC 24 V-Systemlösung für<br />
den Maschinen- und Anlagenbau<br />
l Maximale Anlagen- und Maschinenverfügbarkeit<br />
- durch Fehlererkennung,<br />
Transparenz und Ferndiagnose<br />
l Platzeinsparung - durch die schmale<br />
Bauform der Sicherungsautomaten<br />
und der Potentialmodule<br />
l Steigert die Flexibilität der Anlagenplanung<br />
- durch eine Vielzahl unterschiedlicher<br />
Module<br />
facebook.com/eta.germany<br />
www.e-t-a.de<br />
©Nataliya Hora/Fotolia.com
KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />
Multitalentierte Signalleuchte mit<br />
USB-Schnittstelle<br />
Mit der LED-Leuchte 816 Multicolour und USB-Anschlusselementen<br />
für die Signalsäulenserien Kombisign 71 sowie 72 hat<br />
Werma eine neuartige Lösung zur Visualisierung von Betriebszuständen<br />
entwickelt. Die LED-Leuchte vom Typ 816 bietet ein<br />
Spektrum von rd. 200 000 Farben, die frei wähl- und programmierbar<br />
sind. Sie wird an den USB 2.0- oder 1.1-Anschluss eines<br />
Rechners mit Windows-Betriebssystem gekoppelt und nach<br />
Installation des Treibers als serielle Schnittstelle für die Ansteuerung<br />
der Signalelemente genutzt. Anwender können bis zu fünf<br />
Signalsäulen mit maximal<br />
fünf Signalelementen<br />
anschließen. Jede dieser<br />
Stufen lässt sich blinkend<br />
oder permanent darstellen.<br />
Eine Signalsäule visualisiert<br />
dabei bis zu zehn verschiedene<br />
Statuszustände. Für<br />
das Anschlusselement mit<br />
USB-Schnittstelle werden<br />
weder eine separate Stromversorgung, noch eine zusätzliche<br />
Hardware benötigt. Auch eine Einbindung in kundenseitige<br />
Software ist möglich.<br />
www.werma.com<br />
Anschlusstechnik für Karosserieund<br />
Fahrzeugbau<br />
Escha hat ein Leitungssortiment für die Automobilfertigung<br />
aufgelegt. Die Anschluss- und Verbindungsleitungen sind auf die<br />
Anforderungen des Karosseriebaus und der Fahrzeugmontage<br />
abgestimmt. Die Leitung<br />
S740 eignet sich für<br />
Schweißapplikationen<br />
im Karosseriebau. Durch<br />
einen aufgedickten<br />
Außenmantel ist diese<br />
PUR-Leitung besonders<br />
schweißperlenbeständig.<br />
Für Safety-<br />
Anwendungen ist die<br />
S740YE auch mit gelbem Außenmantel und mit gelb umspritzten<br />
Griffkörpern erhältlich. Für die Fahrzeugmontage und andere<br />
Gewerke gibt es die PUR-Leitung S370, die mit verschiedenen<br />
M8- oder M12-Steckverbindern kombiniert werden kann. Mit der<br />
neuen Leitung S370YE ist eine gelbe Variante im Angebot, die in<br />
Safety-Applikationen eingesetzt werden kann. Für sie stehen<br />
ebenfalls Steckverbinder mit gelb umspritzten Griffkörpern zur<br />
Verfügung. Alle Leitungen zeichnen sich durch gute Schleppketten-<br />
und Torsionseigenschaften sowie eine UL-Zulassung aus.<br />
www.escha.net<br />
RFID-gestütztes Schlüsselsystem sorgt für einen sicheren Zugriff<br />
www.euchner.de<br />
Mit dem Electronic-Key-System EKS stellt Euchner eine Lösung für die elektronische<br />
Zugriffskontrolle und -verwaltung vor. Über voreingestellte Parameter können unerwünschte<br />
Manipulation ausgeschlossen werden. Das transponderbasierte Schreib- und Lesesystem ist<br />
frei programmierbar und eignet sich für Einsätze im Verpackungsmaschinenbau sowie der<br />
Lebensmittel- und Pharmaindustrie. Der elektronische Schlüssel speichert die Zugriffsberechtigungen<br />
für jeden Mitarbeiter. Ein Lesegerät liest die Daten aus und gibt sie an die Steuerung<br />
weiter. Das EKS lässt sich darüber hinaus zur Parametrierung ausgewählter Funktionen oder<br />
zum Abruf verschlüsselter Prozessparameter einer Anlage nutzen. Zudem unterstützt das<br />
Schreib- und Lesesystem die Betriebsartenwahl. Bediener können den benötigen Modus<br />
auswählen und die zugeordnete Sicherheitsfunktion direkt aktivieren.<br />
Neuer Zubringerbus bietet mehr Leistung<br />
Mit den neuen Zubringerbussen für das Feldbus-Ethernet sorgt<br />
Leoni für eine reibungslose Daten-und Energieübertragung.<br />
Die neuen Leoni-AS-Interface-Kabel bieten große Leistung und<br />
sind bereit für die Zukunft. Nur ein Kabel – das Actuator-Sensor-<br />
Interface-System – überträgt Daten und Energie zur gleichen Zeit<br />
und verbindet dabei Aktuatoren und Sensoren der unteren<br />
Feldebene mit der übergeordneten Ethernet-basierten Ebene.<br />
Gleichzeitig ermöglicht das profilierte Design des ASi-5 eine<br />
einfache und flexible Montage unter Ausschluss von Verpolung.<br />
Nach den neuen ASi-5-Standards<br />
können bis zu 96 Teilnehmer den<br />
Zubringerbus gleichzeitig nutzen.<br />
Dieser bietet somit 96 × 16 sichere<br />
Ein- und Ausgänge. Dabei wird eine<br />
Datenbreite von 16 Bit in Zykluszeiten<br />
von 1,2 ms übertragen.<br />
www.leoni.com<br />
Kabeltülle mit abgestuften Dichtringen<br />
Icotek stellt seine neue<br />
Kabeltülle KT-SC mit abschälbaren<br />
Dicht-ringen vor. Sie<br />
verfügt über heraustrennbare<br />
Ringe mit abgestuften Dichtbereichen.<br />
Die KT-SC ermöglicht<br />
es Anwendern, elektrische<br />
Leitungen und Pneumatikschläuche<br />
mit Durchmessern<br />
von fünf bis 28 mm durchzuführen und abzudichten. Die einzelnen<br />
Dichtringe lassen sich je nach benötigtem Durchmesser der<br />
Leitungen abschälen. Hierzu wird lediglich ein kleines Loch<br />
zwischen die Ringe gestochen. Anschließend kann der entsprechende<br />
Ring abgezogen werden. Die KT-SC lässt sich in alle<br />
teilbaren Kabeleinführungsrahmen (KEL, KEL-U, KEL-ER, KVT<br />
und KEL-FG) für große KT-Kabeltüllen integrieren.<br />
www.icotek.com<br />
34 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 02/<strong>2020</strong> www.industrielle-automation.net
Mehrere Komponenten in einem Gehäuse<br />
Mit dem neuen Schutzrelais vom Typ SPR10-T vereint E-T-A die Funktionen mehrerer<br />
Komponenten in einem einzigen kompakten Gehäuse. So ist beispielsweise der<br />
Überstromschutz bereits integriert. Bei einer Störung schaltet das Gerät zuverlässig nur<br />
den betroffenen Pfad ab und signalisiert den Fehler.<br />
Alle anderen Stromkreise bleiben davon unberührt.<br />
Dies ermöglicht die gezielte Fehlersuche und erhöht<br />
die Maschinen- und Anlagenverfügbarkeit. Das nur<br />
12,5 mm schmale Gerät ist einkanalig ausgeführt und<br />
lässt sich individuell an die Bedürfnisse der jeweiligen<br />
Anwendung anpassen. Mithilfe der Stromschienen<br />
kann der Nutzer mit dem modularen Gerät mehrkanalige<br />
Lösungen aufbauen und Einzel- oder<br />
Summenfehlermelder konfigurieren. Das SPR10-T eignet sich sowohl für den Einsatz<br />
bei zwölf als auch bei 24 V. Mit Nennströmen von 20 und 25 A ist auch die Absicherung<br />
leistungsstarker Verbraucher mit hohem Strombedarf problemlos möglich.<br />
www.e-t-a.de<br />
Kabelschutz in anspruchsvollen Anwendungen<br />
Das Wellrohrsystem ProTect von Pflitsch bietet<br />
ein Höchstmaß an Sicherheit für Kabel in<br />
Industrieumgebungen. Die flexiblen Wellrohre<br />
und Fittings aus Polyamid decken ein größtmögliches<br />
Anwendungsspektrum ab. Sie sind<br />
ausgelegt für den Maschinen- und Anlagenbau,<br />
die Automation und Robotik, die Automobilindustrie,<br />
Marine und die Bahntechnik.<br />
Das System besteht aus sechs Wellrohrtypen<br />
in den Profil-Varianten grob und fein. Die<br />
Komponenten sind für Einsatztemperaturen von - 40 bis + 105 °C zugelassen, das Wellrohr<br />
für Hochtemperatur-Anwendungen sogar bis + 150 °C. Auch gegenüber mechanischen<br />
und chemischen Belastungen erweist sich das Wellrohrsystem als widerstandsfähig.<br />
Einige Ausführungen erfüllen sogar die höchsten<br />
Quality Control<br />
Optik, Licht, Software<br />
made in Germany<br />
www.optometron.de<br />
Anzeige<br />
Brandschutznormen für Schienenfahrzeuge. Die<br />
Fittings sorgen für ein Plus an Systemsicherheit: Ihr<br />
Sicherungsring sorgt dafür, dass die Wellrohre selbst<br />
bei starken Vibrationen, Zugbelastungen oder<br />
schnellen Bewegungen fixiert bleiben.<br />
www.pflitsch.de<br />
iCreating Connectors<br />
MIXO ONE –<br />
Modulare Vielfalt mit<br />
nur einem Gehäuse<br />
Mit der neuen Gehäuseserie MIXO<br />
ONE werden die einzelnen Module<br />
der Baureihe MIXO zu komplett unabhängigen<br />
Steckverbindern.<br />
Dank der Vielzahl der verschiedenen<br />
Module bietet MIXO ONE die<br />
perfekte Lösung für nahezu jede<br />
Anwendung. So lassen sich Module<br />
für Signale bis 25 Pole, Ströme bis<br />
100A, aber auch Datenschnittstellen<br />
wie RJ45 oder LWL einbauen - und<br />
das alles in nur einem Gehäuse!<br />
Stromleitungen schnell anschließen<br />
Mit den Wire-to-Board IDC-Verbindern der Serien 601 und 602 von W+P können<br />
auch größere Kabel-Querschnitte verarbeitet werden. So wird ein schneller Anschluss<br />
von Leitungen realisierbar. Die Steckverbinder selber können auch mit Handwerkzeug<br />
einfach im Feld installiert werden. Ausgelegt ist der Schneid-Klemm-Bereich der<br />
Serie 601 auf einen Leiterquerschnitt von AWG 28 bis 22, das Rastermaß beträgt<br />
2,54 mm. Bei der Serie 602 liegt der Leiterquerschnitt bei AWG 24 bis 18, mit einem<br />
Rastermaß von 3,96 mm. Die Buchsen der beiden Serien sind als Durchgangs- oder<br />
Endoption, mit oder ohne Kodierung (nur 601) erhältlich. Bei den Stiftleisten gibt es<br />
eine gerade und eine gewinkelte Version, die<br />
mit einer zusätzlichen Rastoption angeboten<br />
werden kann. Zudem erhältliche Schutzkappen<br />
sorgen für eine sichere Verbindung, die bei<br />
den Buchsen eine Zugentlastung ermöglicht.<br />
Die Verbinder eignen sich vor allen Dingen<br />
zur Herstellung von Stromversorgungsleitungen.<br />
www.wppro.com<br />
► Einzelmodule werden einfach<br />
in das Gehäuse geklickt, ein zusätzlicher<br />
Rahmen ist nicht nötig<br />
► Leichtes Aluminiumgehäuse<br />
mit vernickelter Oberfläche und<br />
Edelstahlbügeln (IP65)<br />
► 16 verschiedene Codiermöglichkeiten<br />
► Auch in Kombination mit<br />
Schnellanschlusstechnik<br />
SQUICH ® verfügbar<br />
ILME – perfekt gesteckt<br />
ILME GmbH<br />
Max-Planck-Str. 12, 51674 Wiehl<br />
www.ilme.de
Die ersten Fernabfragemodule, die in den<br />
Neunzigerjahren verbaut wurden, waren im<br />
Funktionsumfang begrenzt und stellenweise<br />
liefen die Kosten aus dem Ruder, weil<br />
die GSM-basierte Lösung fortwährend<br />
SMS-sendete – und jede einzelne Nachricht<br />
berechnete, selbst wenn kein Netz vorhanden<br />
war. Zudem war die Verbindungsqualität<br />
oft nicht zufriedenstellend.<br />
Cloud überzeugt durch<br />
Nutzerfreundlichkeit<br />
Smart gelöst<br />
Cloudbasierte Maschinenüberwachung mit Fernabfragefunktion<br />
hilft bei der Lokalisierung von Fehlerquellen<br />
Um seine Kunden und Anwender im Störungsfall schnell bei der<br />
Fehlersuche unterstützen zu können, suchte ein Hersteller von<br />
Sondermaschinen nach einer cloudbasierten Lösung, die einen<br />
weltweiten Fernzugriff mithilfe eines PCs oder Smartphones erlaubt.<br />
Nach einem Auswahlverfahren entschied man sich für die Cloud-Variante<br />
eines Automatisierungsunternehmens: eine Fernwartungslösung,<br />
mit der sich Fehlerquellen lokalisieren und produktionsrelevante<br />
Parameter abfragen lassen.<br />
Aus diesem Grund suchte Velco im Jahr<br />
2018 nach einer zeitgemäßen Fernwartungs-Lösung,<br />
über die sich nicht nur<br />
Maschinendaten einsehen lassen, sondern<br />
die auch einen Zugriff auf die Maschinen erlaubt.<br />
„Die großen Cloud-Anbieter haben<br />
wir ausgeschlossen, weil sie keine industrierelevanten<br />
Angebote haben. Die Lösung<br />
muss schließlich auch in extremen Umgebungen<br />
wie Stahlwerken funktionieren“, beschreibt<br />
Velco-Elektroingenieur Michael<br />
Sundmacher die Grundanforderungen.<br />
Nach einem Auswahlverfahren konnte am<br />
Ende Turck-Cloud-Solutions mit seiner<br />
Nutzerfreundlichkeit überzeugen: „An der<br />
Turck-Cloud hat uns überzeugt, dass man<br />
auf einer Seite im Browser den Überblick<br />
über alle Maschinen hat und einfach draufklicken<br />
oder zwischen den Maschinen<br />
wechseln kann. Niemand muss sich Adressen<br />
merken, es funktioniert auch vom<br />
Smartphone und man hat direkt alle Daten<br />
jeder Maschine im Blick. Das bestätigen<br />
auch unsere Anwender und so haben wir<br />
uns für die Lösung von Turck entschieden“,<br />
begründet Sundmacher und Küster ergänzt:<br />
„Der entscheidende Vorteil liegt darin, dass<br />
wir direkt mit einem PC oder Smartphone<br />
auf die Steuerung der Maschine zugreifen<br />
und diese über Modbus steuern könnten.“<br />
„Click-and-happy“-Dashboard<br />
Druckkessel-, Rotorspritzmaschinen und<br />
Einblasanlagen des Sondermaschinenherstellers<br />
Velco werden weltweit in Hochofenbetrieben,<br />
Stahlwerken, Gießereien<br />
und in der Feuerfestindustrie eingesetzt.<br />
Die Betreiber aus den unterschiedlichen<br />
Bereichen spritzen mit den Maschinen z. B.<br />
ihre Hochöfen, Pfannen oder Rinnen mit<br />
Feuerfestbeton aus. Die Schicht aus Spezialbetonen<br />
wird durch die Schlacken und die<br />
Hitze angegriffen und muss regelmäßig<br />
erneuert werden. Stahlwerks- und Eisenhüttenbetreiber<br />
schaffen sich hierfür eine<br />
Feuerfestbetonspritzmaschine an oder vergeben<br />
die Feuerfestreparaturen extern an<br />
Feuerfestmaterialhersteller bzw. -verarbeiter.<br />
Doch die Maschinen der Feuerfestdienstleister<br />
stehen nicht nur in Duisburg<br />
oder Salzgitter, sondern zum Beispiel auch<br />
in Abu Dhabi oder Indien. „Der Kunde<br />
möchte wissen: Läuft die Maschine oder<br />
nicht und ist sie in Ordnung oder nicht? Er<br />
wünscht Unterstützung bei der Fernwartung“,<br />
erklärt Klaus Küster, Abteilungsleiter<br />
der Elektrotechnik bei Velco.<br />
Dies sei die ursprüngliche Zielsetzung<br />
gewesen. Firmen investierten lange viel<br />
Arbeitszeit und Reisekosten, um einen Service-Techniker<br />
um die halbe Welt fliegen zu<br />
lassen, der vor Ort dann teilweise feststellen<br />
musste, dass der Betreiber lediglich kleinere<br />
Fehler nicht erkennt und beheben kann.<br />
Solche zeitaufwendigen Service-Dienstreisen,<br />
z. B. wegen irrtümlich geschlossener<br />
Zuwasserleitungen oder gedrückter Not-<br />
Halt-Taster, sollte das Fernabfragemodul<br />
ausschließen und zudem auch bei der<br />
Fehlersuche von realen Defekten helfen.<br />
Die Mitarbeiter rufen das Dashboard der<br />
Velco-Cloud auf und sehen in der Navigation<br />
ihre Maschinen aufgelistet. Eine Karte<br />
in Google-Maps-Optik zeigt an, wo die<br />
einzelnen Maschinen stehen. Klickt der<br />
Mitarbeiter auf einen der Einträge in der<br />
Liste, stellt das Dashboard übersichtlich<br />
alle relevanten Daten dar. Das sind neben<br />
etlichen analogen Werten wie Wasserdruck<br />
oder Materialfüllstand auch digitale Anzeigen<br />
wie Betriebszustand oder der Status<br />
des Not-Halt-Tasters. Darüber hinaus sieht<br />
der Nutzer einen Betriebsstundenzähler<br />
und andere numerische Anzeigen. Das<br />
Dashboard kann sich jeder Nutzer einfach<br />
selbst zusammenstellen. Auch Alarmmel-<br />
Sebastian Lindemann, Vertriebs spezialist bei<br />
der Hans Turck GmbH & Co. KG in Mülheim an<br />
der Ruhr<br />
36 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 02/<strong>2020</strong> www.industrielle-automation.net
SPECIAL I DIGITALE TRANSFORMATION<br />
dungen per SMS oder E-Mail für unterschiedliche<br />
Nutzer kann der Anwender selbst anlegen.<br />
Darüber hinaus können die Anwender<br />
ihre Maschinen über das Dashboard fernsteuern,<br />
falls dies im Zuge einer Fehlersuche<br />
notwendig wird. Die Support-Techniker<br />
sehen vom Schreibtisch aus, ob sich Fehler<br />
wie „fehlende Wasserzufuhr“ oder „Not-Halt<br />
gedrückt“ ausschließen lassen.<br />
Ein überzeugender Nebeneffekt der Cloud:<br />
Sie schafft Transparenz. Gerade Feuerfestbeton-Anwender<br />
möchten sehen, wie lange<br />
eine Maschine im Einsatz war. Je nach Vertrag<br />
sind Kunden verpflichtet, den Spezial-Beton<br />
eines bestimmten Herstellers zu beziehen.<br />
Stimmen die Verbrauchswerte für den Beton<br />
nicht mit den Betriebsstunden der Maschine<br />
überein, hat der Endkunde vermutlich mit<br />
Fremdmaterial gearbeitet. In solchen Fällen<br />
können die Verleiher in Zukunft reagieren.<br />
Messwertaufzeichnung<br />
erleichtert Fehlersuche<br />
Da Fehler häufig sporadisch und unsystematisch<br />
auftreten können, kann eine Fehlersuche<br />
schnell viel Zeit in Anspruch<br />
nehmen. In solchen Fällen zeichnet der<br />
Support zukünftig relevante Messwerte in<br />
einem definierten Zeitraum auf. Das System<br />
gibt die Werte per CSV-Datei aus; so<br />
kann der Velco-Support zukünftig einfacher<br />
erkennen, wo die Ursachen für Fehler<br />
liegen. Auch Algorithmen zur vorausschauenden<br />
Wartung könnten später über diese<br />
Schnittstelle genutzt werden. Hier zeigt<br />
sich, wie eng die aktuellen Automationstrends<br />
verknüpft sind. Darüber hinaus<br />
erleichtern Cloud-Lösungen Condition<br />
Monitoring und Predictive Maintenance,<br />
sind aber keine notwendige Bedingung dafür.<br />
„Auch als Traditionsunternehmen mit ausgereifter Technik<br />
müssen wir uns den innovativen Begebenheiten des Weltmarktes<br />
gerade in Bezug auf Maschinenkommunikationstechnik stellen“<br />
Im Zuge der Fernwartungsintegration wünschen<br />
sich einige Anwender auch eine Velco-<br />
Cloud für Maschinen anderer Hersteller.<br />
Dazu setzt Turck ein web-programmierbares<br />
Edge-Gateway ein, das sich aufgrund<br />
der Vielzahl an Schnittstellen in bestehende<br />
Anlagen mit Steuerungen diverser Hersteller<br />
integrieren lässt und die Maschinendaten<br />
in die Cloud überträgt. Kunden können so<br />
alle Maschinen im Cloud-Dashboard sehen,<br />
überwachen und fernsteuern.<br />
Individuelle Nutzerrollen und<br />
-rechte vergeben<br />
Beim Stichwort fernsteuern sehen manche<br />
Nutzer allerdings auch Risiken. Aus diesem<br />
Grund hat Turck der Datensicherheit von<br />
Beginn an einen hohen Stellenwert eingeräumt:<br />
Über ein Rollen- und Rechtemanagement<br />
kann der Besitzer der<br />
Maschine bestimmen, welcher Nutzer sich<br />
01 Die verstärkte Antenne rechts am Schaltschrank<br />
stellt eine weltweite Erreichbarkeit<br />
der Maschine sicher<br />
02 Michael Sundmacher (l.) und Klaus Küster<br />
haben viele Cloud-Lösungen geprüft, bevor sie<br />
sich für Turck entschieden haben<br />
mit welchen Befugnissen in der Cloud<br />
bewegen darf. Von reinen Lese rechten<br />
über Schreibrechte bis hin zu Administratorrechten<br />
sind unterschiedliche Stufen<br />
individuell für jede Maschine und jeden<br />
Nutzer möglich. Darüber hinaus ist die<br />
Kommunikation zwischen dem Cloud-<br />
Gateway vom Typ TCG20 sowie dem<br />
Cloud-Server über das proprietäre Cloud-<br />
Protokoll Kolibri verschlüsselt, das den<br />
jüngsten Standard für Datentransport im<br />
Web erfüllt (TLS 1.3, AES256).<br />
Trotz Verschlüsselung erlauben IT-Verantwortliche<br />
selten externen Zugang zum<br />
Firmennetzwerk. Mit der Turck-Lösung ist<br />
das kein Problem, da das Gateway die<br />
Verbindung zur Cloud auch über das<br />
Mobilfunknetz herstellen kann. Damit sind<br />
die Maschinen immer mobil und weltweit<br />
erreichbar. „Wir setzen heute länderspezifische<br />
SIM-Karten ein und das funktioniert“,<br />
erklärt Sundmacher. Darüber<br />
hinaus ist das Cloud-Gateway auch mit<br />
WLAN-Schnittstelle sowie als flexibel<br />
einsetzbares Kombigerät mit WLAN und<br />
Mobilfunk verfügbar.<br />
Bilder: Velco<br />
www.turck.de<br />
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www.industrielle-automation.net <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 02/<strong>2020</strong> 37<br />
INA_EA_Newsletter_1-4-quer_<strong>2020</strong>_01.indd 1 12.02.<strong>2020</strong> 09:54:57
DIGITALE TRANSFORMATION I SPECIAL<br />
Sicherheitsstrategie<br />
nach Industrie 4.0<br />
Wie ein Unternehmen die digitale Transformation<br />
in seinen Produkten und Prozessen realisiert hat<br />
Im Zeitalter von Industrie 4.0<br />
wollen Unternehmen noch flexibler<br />
sein. Ein Unternehmen für<br />
elektrische und pneumatische<br />
Schraubsysteme suchte daher nach<br />
einer Lösung, die Hardware und<br />
Software dynamisch und abhängig<br />
vom Budget miteinander vereint<br />
und gleichzeitig das eigene geistige<br />
Eigentum schützt.<br />
Oliver Winzenried, Vorstand und Gründer<br />
der WIBU-SYSTEMS AG in Karlsruhe<br />
Mit seinen Werkzeugen wollte Desoutter<br />
schon immer den neuesten Stand der<br />
Technik erreichen. Bei modernen Montagelinien,<br />
beispielsweise in Autofabriken, leisten<br />
sie weit mehr als nur Schrauben<br />
anzuziehen und Löcher zu bohren. Die<br />
Werkzeuge von Desoutter sind geschickt<br />
auf die verwendeten Materialien abgestimmt,<br />
sie führen ihre Bediener durch den<br />
Montageprozess und sie bieten die Rückverfolgbarkeit,<br />
die für eine moderne<br />
Hochpräzisionsfertigung erforderlich ist.<br />
Desoutter ist in einem hart umkämpften<br />
Markt tätig, sodass es für das Unternehmen<br />
unerlässlich ist, sich ständig neu zu erfinden.<br />
„Im Moment stehen wir vor einer radikalen<br />
Veränderung“, sagt Laurent Macquet,<br />
Line Manager Software & Embedded Systems<br />
bei Desoutter Industriewerkzeuge.<br />
„Wir sind nicht länger ein Unternehmen,<br />
das nur Hardware verkauft. Nach und nach<br />
erweitern wir unser Produktportfolio um<br />
den bedeutenden Teil Software.”<br />
Mit dieser Veränderung geht Desoutter<br />
direkt auf die Bedürfnisse seiner Kunden<br />
ein. Industrie 4.0 verlangt von allen Akteuren<br />
der Wirtschaft mehr Flexibilität. „Wenn<br />
einer unserer Kunde seine Tätigkeit neu<br />
ausrichtet, um unmittelbar auf Veränderungen<br />
seines Marktes zu reagieren, dann<br />
wollen wir ihn mit unseren Lösungen bei<br />
diesem Schritt unterschützen.“ Die große<br />
Frage für Desoutter war, wie sie am besten<br />
ihre Software monetarisieren könnten und<br />
gleichzeitig den Kunden eine noch größere<br />
Flexibilität zu bieten. „Und das muss natürlich<br />
auf sichere Weise geschehen“, sagt<br />
Macquet, „ohne Risiko eines Missbrauchs<br />
unserer Software“.<br />
Benötigte Funktionen und<br />
Services beliebig einsetzen<br />
Die Hightech-Lösungen von Desoutter bestehen<br />
aus weit mehr als nur der Hardware<br />
allein. Controller, Embedded-Systeme und<br />
Software gehören alle zum Gesamtpaket: In<br />
der Vergangenheit benötigte jedes Werkzeug<br />
für den Betrieb einen separaten Controller.<br />
Heutzutage steuert ein Controller bis<br />
zu zwanzig Werkzeuge über eine drahtlose<br />
Verbindung. Früher hatte jede Hardware<br />
auch eine eigene Software an Bord, die mit<br />
einer traditionellen Produktlizenz ausge-<br />
38 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 02/<strong>2020</strong> www.industrielle-automation.net
stattet war. Das war zu starr und unhandlich<br />
für die heutigen Anforderungen. Darum hat<br />
Desoutter einen neuen Ansatz entwickelt:<br />
die Desoutter-Nutzungseinheiten.<br />
Die Idee ist einfach: Kunden kaufen Nutzungseinheiten,<br />
um einen bestimmten Service<br />
nutzen zu können, beispielsweise zum<br />
Festschrauben. Wenn die Anwender das<br />
Festschrauben nicht mehr benötigt, können<br />
sie das Festschrauben zurückgeben<br />
und später dafür einen anderen Service<br />
nutzen oder sogar ein anderes Werkzeug<br />
damit zu betreiben. „Damit möchten wir<br />
unseren Kunden die Möglichkeit geben,<br />
unsere Services bedarfsgerecht zu nutzen“,<br />
erklärt Macquet. Zuvor haben Kunden eine<br />
Ziel erreicht.“ Wibu-Systems hat sich nicht<br />
nur um den allgemeinen Schutz der Produkte<br />
besonders gekümmert, sondern auch<br />
um die Infrastruktur, die für das Erzeugen<br />
und Liefern der Nutzungseinheiten notwendig<br />
ist.<br />
Sichere und flexible<br />
Lizenzierungslösung<br />
CodeMeter erlaubt Herstellern, beliebige Abrechnungsmodelle<br />
abzubilden und ihr Know-how sicher zu schützen<br />
gewisse Lizenzmenge gekauft. Wenn die<br />
Kunden einen Arbeitsplatz für einen anderen<br />
Einsatz umgebaut haben, waren die unverbrauchten<br />
Lizenzen verloren. „Mit unserem<br />
neuen Konzept kann der Kunde die<br />
verfügbaren Nutzungseinheiten für einen<br />
anderen Zweck sofort einsetzen.“<br />
Das gesamte System ist vor<br />
Cyberangriffen geschützt<br />
Für Desoutter war es wichtig, dass die Nutzungseinheiten<br />
elektronisch gekauft werden<br />
konnten und dass das gesamte Konzept<br />
komplett geschützt sein würde. Denn das<br />
Hacken oder Fälschen von Nutzungseinheiten<br />
würde sich direkt auf den Unternehmensumsatz<br />
auswirken. „Eine fertige, proprietäre<br />
Lösung für unseren Anwendungsfall<br />
schien es nicht zu geben“, so Macquet weiter.<br />
„Wibu-Systems hat sich jedoch sehr stark<br />
unserem Konzept gewidmet. Durch eine intensive<br />
Zusammenarbeit haben wir unser<br />
Die Lösung basiert auf der CodeMeter-<br />
Technologie für Softwareschutz und Lizenzierung<br />
von Wibu-Systems, speziell angepasst<br />
auf die besonderen Bedürfnisse von<br />
Desoutter. Jetzt können Kunden mit einem<br />
Online-Konfigurator die Funktionen wählen,<br />
die sie für ein bestimmtes Werkzeug<br />
haben wollen, und dann die dazugehörigen<br />
Nutzungseinheiten bestellen. Desoutter<br />
liefert die Nutzungseinheiten über ein<br />
E-Wallet in Form eines USB-Dongles. Der<br />
Kunde kann den Service einfach aktivieren,<br />
indem er den Dongle am Controller anschließt.<br />
„Wir wollen unser Angebot erweitern<br />
und unseren Kunden nicht nur<br />
USB-Dongles geben und auch die Nutzungseinheiten<br />
online liefern“, fügt Macquet<br />
hinzu. „Wir arbeiten derzeit an einer Erweiterung<br />
der bestehenden Lösung mit Wibu-<br />
Systems.“ Aufgrund der Partnerschaft mit<br />
Wibu-Systems ist es Desoutter gelungen,<br />
den Markt noch flexibler zu bedienen, den<br />
Geist der digitalen Transformation anzunehmen<br />
und gleichzeitig den Schutz seines<br />
geistigen Eigentums zu perfektionieren.<br />
Bilder: Aufmacher Dessouter, sonstige Wibu-Systems<br />
www.wibu.com<br />
Ihr Partner für<br />
Maschinensicherheit<br />
und Arbeitsschutz<br />
tec.nicum ist die Dienstleistungssparte<br />
der Schmersal Gruppe. Sie bietet<br />
Maschinenherstellern und Maschinenbetreibern<br />
eine kompetente, produktund<br />
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Arbeitsplätze! Das tec.nicum-Team<br />
konzipiert und realisiert Sicherheitslösungen<br />
über alle Lebenszyklusphasen<br />
Ihrer Maschine.<br />
Die CodeMeter-Technologie von Wibu-Systems bietet Lizenzierung, Schutz und Security<br />
und erlaubt Desoutter, seine Industriewerkzeuge so zu verkaufen, dass die Kunden die<br />
gewünschten Funktionen selbständig freischalten können<br />
Unser Dienstleistungsangebot:<br />
tec.nicum academy<br />
Schulungen und Seminare<br />
tec.nicum consulting<br />
Beratungsdienstleistungen<br />
tec.nicum engineering<br />
Planung und Projektierung<br />
tec.nicum integration<br />
Ausführung und Montage<br />
www.tecnicum.com
DIGITALE TRANSFORMATION I SPECIAL<br />
VDE-Studie über die Zukunft des Wirtschaftsstandorts Deutschland<br />
Die Studie „Technologische Souveränität“ der Technologieorganisation<br />
VDE zeigt aktuelle Schwächen auf. Sie skizziert ferner<br />
daraus abgeleitete Strategien, wie Deutschland aufgrund seiner<br />
starken Technikorientierung agiler, flexibler und vor allem<br />
schneller werden und sich somit deutlicher positionieren kann.<br />
Die Tech-Experten analysieren anhand der Wertschöpfungskette<br />
des Technologiefelds KI (Künstliche Intelligenz) in der Automatisierung<br />
(Industrie 4.0) und der Schlüsseltechnologie 5G, welche<br />
Schritte Politik und Wirtschaft jetzt<br />
gehen müssen. Sie formulieren konkrete<br />
Handlungsempfehlungen für<br />
das zentrale Technologiefeld der<br />
Informations- und Kommunikationstechnik<br />
(IKT). Zugleich stellen<br />
die Fachleute Bezüge zu anderen<br />
existenziellen Technologiefeldern<br />
her. „Politik und Wirtschaft müssen<br />
ihre Anstrengungen gleichermaßen<br />
vervielfachen. Um unsere technologische<br />
Souveränität zurückzugewinnen<br />
bzw. auszubauen, sind<br />
auch massive Investitionen in<br />
Aus- und Weiterbildung sowie für die Forschung in Deutschland<br />
notwendig“, mahnt VDE-Präsident Dr. Gunther Kegel. Denn die<br />
Leistungsfähigkeit einer Volkswirtschaft und somit ihr Wohlstand<br />
hängen künftig stark vom Grad der Digitalisierung ab. Derzeit<br />
sind die USA und China führend im B2C-Bereich. Darüber hinaus<br />
investieren beide Länder stark in die Forschung für KI. Noch<br />
punktet Deutschland mit seiner Vorreiterrolle in der industriellen<br />
Produktions- und Automatisierungstechnik, aber diese<br />
Position bröckelt bereits in den<br />
Bereichen Automobil und industrielle<br />
KI, weil die Investitionen im<br />
Vergleich zur Konkurrenz zu gering<br />
sind: Laut VDE Tec-Report<br />
sehen 28 Prozent der befragten<br />
Mitglieder China, Japan und<br />
Südkorea bei Industrie 4.0 vor<br />
Deutschland. Weitere Informationen<br />
erhalten Sie über die Website<br />
des Unternehmens.<br />
Bild: adobestock.com – Sikov.<br />
www.vde.de<br />
Ex-Smartphone für maximale Mobilität<br />
Die Pepperl+Fuchs-Marke Ecom<br />
präsentiert mit dem neu entwickelten<br />
Smart-Ex 02 sein explosionsgeschütztes<br />
Smartphone für die<br />
Zone 1/21 und Div. 1. Es bietet ein<br />
breites Einsatzspektrum und erlaubt<br />
nahezu uneingeschränkte Mobilität in<br />
Gefahrenzonen. Es verfügt über ein großes 5"-Display, leistungsstarke<br />
Features, eine gute Ergonomie sowie ein optimiertes<br />
Zubehörkonzept und arbeitet besonders schnell und sicher. Das<br />
Smart-Ex 02 unterstützt 21 verschiedene LTE-Frequenzbänder<br />
und wird Simlock-frei ausgeliefert. Globale Ex- und Zulassungszertifizierungen<br />
ermöglichen den weltweiten Einsatz. Ausgelegt<br />
für einen erweiterten Temperaturbereich von -20 bis +60 °C ist<br />
das Smartphone auch unter extremen Bedingungen einsetzbar.<br />
Anwender können Push-to-Talk- und Alarm-Tasten etc. auch mit<br />
Handschuhen einfach bedienen.<br />
www.pepperl-fuchs.com<br />
Vorreiter in der 5G-Frequenzzuteilung<br />
Rittal hat als eines der ersten Industrieunternehmen die<br />
5G-Frequenzzuteilung erhalten. Das Unternehmen will sein<br />
privates 5G-Mobilfunknetz im Werk Haiger schnellstmöglich<br />
installieren und bis Ende <strong>2020</strong> in Betrieb nehmen. Die neue<br />
Funktechnologie soll den Datenverkehr deutlich beschleunigen<br />
und vereinfachen – etwa beim videobasierten Abgleich von<br />
Stückzahlen mit hinterlegten Auftragsdaten und bei der<br />
schrittweisen Implementierung von Analytics für eine präventive<br />
Instandhaltung. „Durch die leistungsfähige 5G-Mobilfunktechnologie<br />
können wir die Potenziale und Vorteile der Digitalisierung<br />
unserer Fertigungsprozesse noch<br />
weiter ausschöpfen. Wir wollen damit<br />
die nächste Stufe zur Steigerung der<br />
Flexibilität und Effizienz unserer<br />
Produktion erreichen“, sagt Carsten<br />
Röttchen, Technischer Geschäftsführer<br />
von Rittal.<br />
www.rittal.de<br />
Industrial Internet of Things – mit einem Starterkit einsteigen und durchstarten<br />
www.wieland-electric.de<br />
Um IIoT-Anwendungen möglichst einfach umsetzen zu können, hat Wieland Electric Starterkits<br />
entwickelt. Sie bestehen aus IIoT-Gateway mit VPNService und IoT-PLC sowie einem einjährig<br />
kostenfrei nutzbarem Cloud-Zugang auf dem wienetCloud-Portal. Auch ein Quick-Start-Guide ist<br />
enthalten. Die Gateways unterstützen Modbus TCP sowie serielle Schnittstellen wie Modbus RTU<br />
über RS232/485. Zur Übermittlung von Daten an OPC-UA-fähige Cloud-Systeme ist eine Serverfunktion<br />
inbegriffen. Neben dem Kolibri-Protokoll zur Kommunikation mit der wienetCloud lässt sich<br />
auch eine Übertragung via MQTT realisieren. So können Daten direkt vom Gateway an andere<br />
Systeme und Cloud-Plattformen, wie etwa Microsoft Azure oder Amazon AWS, weitergeleitet werden.<br />
Das offene Protokoll eignet sich für die Interaktion von Sensoren, Aktoren, Mobiltelefonen sowie<br />
eingebetteten Systemen in Fahrzeugen, wo Bandbreite und Energie knapp sind. Es soll sich auch<br />
auf Geräten mit wenig Speicher und Rechenleistung nutzen lassen.<br />
40 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 02/<strong>2020</strong> www.industrielle-automation.net
SPECIAL I DIGITALE TRANSFORMATION<br />
Gateway als Mittler zwischen Fertigung,<br />
Unternehmens-IT und Cloud<br />
Siemens bringt ein auf der TI ARM-Prozessorfamilie aufbauendes<br />
Gateway zwischen Cloud, firmeneigener IT und Produktion auf<br />
den Markt. Simatic IOT2050 erfasst und verarbeitet Daten in der<br />
Fertigung, überträgt diese an ein Cloud-basiertes Analyse-Tool<br />
und meldet die Ergebnisse zurück. Es ist künftig mit einer<br />
Edge-Funktionalität<br />
ausgestattet, sodass<br />
eine einfache Integration<br />
in Siemens Industrial<br />
Edge-Anwendungen<br />
möglich ist. Das Gateway<br />
lässt sich nachrüsten und<br />
an frei wählbare Cloud-<br />
Lösungen, wie etwa<br />
MindSphere, das offene<br />
IoT-Betriebssystem des Herstellers, anschließen. Simatic IOT2050<br />
basiert auf robuster Industrietechnologie in kompaktem Design.<br />
Bestandteile des für die Wand- und Hutschienenmontage<br />
geeigneten Geräts sind stromsparende Texas Instruments<br />
ARM AM 6548 (+Secure Boot), zwei Gigabyte DDR4 RAM sowie<br />
mehrere Schnittstellen, darunter zwei Gbit LAN, zwei USB, eine<br />
serielle und eine Arduino-Schnittstelle. Das Betriebssystem<br />
Simatic Industrial OS ist bereits vorinstalliert.<br />
www.siemens.com<br />
Wissens-Defizite rund um Industrie-4.0<br />
Studierende und Unternehmensmitarbeiter<br />
sind nicht ausreichend<br />
auf den digitalen Wandel<br />
vorbereitet. Das ist das<br />
Ergebnis einer Studie der<br />
Bildungsabteilung des<br />
VDMA mit 1 700 Teilnehmern.<br />
Bei einem Online-<br />
Kompetenzcheck des VDMA konnten Studierende, Beschäftigte<br />
und Unternehmen ihre Kompetenzen im Bereich Industrie 4.0<br />
testen. Die Teilnehmer sahen Defizite insbesondere bei den<br />
Themen OPC-UA-Schnittstellenprotokoll und mobiler Maschinensteuerung.<br />
Außerdem wurden größere Kenntnislücken bei<br />
künstlicher Intelligenz und Machine Learning sowie Augmentedund<br />
Virtual-Reality genannt. Auch bei Kenntnissen in angrenzen den,<br />
Industrie-4.0-relevanten Gebieten zeigten sich Defizite. Beim<br />
wichtigen Thema „Daten, IT-Sicherheit und Datenschutz“ gab<br />
z. B. nahezu jeder vierte Beschäftigte an, über keine Kenntnisse<br />
zu verfügen – bei den Studierenden war es sogar fast jeder Zweite.<br />
Anzeige<br />
Quality Control<br />
Optik, Licht, Software<br />
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www.optometron.de<br />
Der Online-Kompetenzcheck ist<br />
weiterhin erreichbar unter dem<br />
folgenden Weblink:<br />
ingenieure40-online-tool.vdma.org<br />
Bild: Olivier Le Moal/stock.adobe.com<br />
www.vdma.org<br />
Automatisiertes EMV-Testsystem für beide 5G-Frequenzbereiche FR1 und FR2<br />
Rohde & Schwarz präsentiert mit seiner EMV-Testsoftware R&S Elektra die erste verfügbare<br />
Komplettlösung zur Messung der Störabstrahlung von 5G-Komponenten in beiden<br />
Frequenzbereichen FR1 und FR2. Das Testsystem misst Störungen von 5G-Komponenten<br />
und -Geräten während der Entwicklung sowie bei Abnahmetests und führt zusätzlich zu<br />
den Radiated-Spurious-Emissions-Messungen (RSE)-Messungen auch die erforderlichen<br />
EMI-Tests durch. Im System enthalten ist ein R&S CMX500 5G Radio Communication<br />
Tester zur Signalerzeugung sowie der High-end-Messempfänger R&S ESW44.<br />
www.rohde-schwarz.com<br />
Automatisierte Zustandsüberwachung<br />
dank kabelloser IoT-Lösung<br />
Schaeffler Optime bietet für<br />
indirekt prozesskritische<br />
Aggregate ganzer Maschinenund<br />
Anlagenparks eine zuverlässige<br />
Condition-Monitoring-Lösung.<br />
Sie besteht aus<br />
batteriebetriebenen Schwingungssensoren,<br />
einem Gateway<br />
sowie einer App zur Visualisierung der Analyse ergebnisse. Die von<br />
den Sensoren erfassten Daten werden mit Algorithmen analysiert.<br />
Optime erkennt mit einer Vorlaufzeit von mehreren Wochen<br />
Schäden u. a. an den Komponenten von Elektromotoren, Lüftern<br />
und Pumpen sowie Unwuchten. Die App visualisiert Trendverläufe,<br />
die Schwere von Vorfällen mittels Ampel-Farben, Alarme<br />
und weitere Informationen. Konkrete Handlungsempfehlungen<br />
erleichtern damit die Arbeit um ein Vielfaches.<br />
www.schaeffler.com<br />
Sensordaten schaffen Mehrwert<br />
Sick hat ein Sensor-Intelligence-Portfolio aufgestellt. Im Zentrum<br />
stehen Lösungen, mit denen Kunden direkt auf ihre Sensordaten<br />
zugreifen und daraus einen Mehrwert für ihre Geschäftsprozesse<br />
gewinnen. Die Deep-Learning-Technologie spielt vor allem bei<br />
der einfachen Konfiguration von Sensoranwendungen eine<br />
wichtige Rolle. Gebündelt wird das Angebot in drei Marken:<br />
dem Sick AppSpace, dem Sick Integration Space sowie der Sick<br />
Sensor Academy (SIA), mit der die digitale Transformation im<br />
industriellen Umfeld realisierbar wird. Im AppSpace etwa können<br />
programmierbare Sensoren und Edge-Devices über Sensor-Apps<br />
mit neuen Funktionalitäten konfiguriert werden. Solche Sensor-<br />
Apps können auch vom Kunden, unterstützt von Experten von<br />
Sick entwickelt werden. Dabei<br />
können Anwender spezifische<br />
Applikationen ohne Programmierkenntnisse<br />
lösen, z. B. eine Kamera<br />
basierend auf Bilddaten auf eine<br />
bestimmte Aufgabe trainieren (Bild).<br />
www.sick.com<br />
www.industrielle-automation.net <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 02/<strong>2020</strong> 41
Jens Schindler,<br />
Geschäftsführer und<br />
Dr. Martin Süßkraut,<br />
Leiter Entwicklung<br />
(v.l.n.r.)<br />
Neue Softwaretools<br />
decken Hardwarefehler auf<br />
Das Thema rund um die funktionale Sicherheit nimmt<br />
für viele Industriebranchen an Bedeutung zu. Hier sind<br />
Funktionsentwickler für sicherheitskritische Systeme<br />
gefragt, die unter anderem zufällige Hardwarefehler<br />
im Produktionssystem diagnostizieren und beheben<br />
müssen. Das Dresdner Startup-Unternehmen Silistra<br />
Systems hat diesen Bedarf erkannt: Mithilfe eigens<br />
entwickelter Softwaretools lässt sich jetzt Sourcecode<br />
der Sicherheitsfunktion in einen neuen – sogenannten<br />
silistrifizierten (erweiterten) – Sourcecode transformieren<br />
und somit zufällige Hardwarefehler aufdecken.<br />
Mit den Softwaretools von Silistra können Steuerungen während<br />
der Laufzeit im Produktionssystem zufällige Hardwarefehler<br />
aufdecken<br />
Die Diagnosemethode der Silistra Systems GmbH hebt sich durch<br />
ihre geringen Anforderungen an die zugrunde liegende Hardware<br />
in Bezug auf eine detaillierte Hardware-Fehleranalyse sowie<br />
Selbsttests von Hardware-Fehlermodi ab. Während sich etablierte<br />
Lösungen nur mit zusätzlicher, starrer und spezieller Hardware umsetzen<br />
lassen – z. B. mehrkanaliger Hardware oder Lockstep-CPUs –<br />
können die patentierten Verfahren und Methoden des Startups auf<br />
Commercial Off-The-Shelf-Hardware angewendet werden. Neue,<br />
ressourcenschonende Steuerungssysteme werden somit anpassbar<br />
programmierbar. Die eigentliche Fehlerbehandlung lässt sich flexibel<br />
und anwendungsabhängig durchführen. Dabei werden die Nutzung<br />
skalierbarer Rechenleistungen und die Nebeneinanderausführung<br />
von Sicherheitsfunktionen und nicht-sicherheitskritischen Funktionen<br />
auf derselben Hardware beim Einsatz der Silistra-Technologie<br />
im Besonderen gefördert. Aktuelle, industrielle Anforderungen<br />
zur Entwicklung smarter, zukunftsträchtiger Sicherheitssteuerungen<br />
lassen sich so realisieren. Darüber hinaus liegt ein kalkulierbarer<br />
Aufwand bei der Entwicklung einer Produktlösung entsprechend<br />
des notwendigen Sicherheitslevels vor.<br />
Die Silistra Systems GmbH ist ein IT-Unternehmen, das 2012 aus<br />
dem Lehrstuhl für Systems Engineering der TU Dresden ausgegründet<br />
wurde. Bereits vor der Gründung arbeiteten die Mitarbeiter<br />
an speziellen Software-Verfahren und deren Umsetzung in Entwicklungswerkzeuge<br />
für den Einsatz auf dem Gebiet der funktionalen<br />
Sicherheit. Mit dem Einstieg des Mehrheitsgesellschafters Trace-<br />
Tronic GmbH und des Geschäftsführers Jens Schindler wurde ab<br />
dem Jahr 2016 die Markteinführung serientauglicher Lösungen vorbereitet.<br />
Dazu gehört auch die Zusammenarbeit mit einer technischen<br />
Prüforganisation. Die TÜV SÜD Rail GmbH hat im Rahmen<br />
einer Konzeptprüfung die Diversified-Encoding-Methode von Silistra<br />
Systems GmbH in 2018/2019 erfolgreich geprüft. Ziel der Prüfung<br />
war eine Anwendung von Diversified Encoding bis SIL3 entsprechend<br />
der Norm IEC 61508.<br />
Entwickler von Robotor- Anlagen-, Geräte- und Apparatsteuerungen<br />
mit sicherheitskritischen Anforderungen können nun verstärkt<br />
auf Softwarelösungen und Dienstleistungen des Startup-<br />
Unternehmens zugreifen. Das in 2019 gewachsene Team am Standort<br />
in Dresden soll auch in <strong>2020</strong> weiter ausgebaut werden. Dr. Martin<br />
Süßkraut, Gründer und Leiter Entwicklung bringt auf Basis seiner<br />
mehr als 15-jährigen Erfahrungen die Unternehmensentwicklung<br />
als zertifizierter „Functional Saftey Experte“ voran. Jens Schindler<br />
ist seit 25 Jahren als Unternehmer in der IT- und Hochtechnologie-<br />
Branche aktiv. Zum Einsatz kommen die Softwaretools in verschiedenen<br />
Industriebereichen wie der Automatisierungs-, Automobilund<br />
Medizintechnik.<br />
Bilder: SIListra Systems<br />
www.silistra-systems.com<br />
42 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 02/<strong>2020</strong> www.industrielle-automation.net
VORSCHAU<br />
IM NÄCHSTEN HEFT: 3/<strong>2020</strong><br />
ERSCHEINUNGSTERMIN: 08. 06. <strong>2020</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 20. 05. <strong>2020</strong><br />
01<br />
02<br />
03<br />
01 Transparenz bis auf Feldebene: Dank IO-Link lassen sich Sensoren<br />
nicht nur einfach in beliebige Applikationen integrieren<br />
04<br />
02 Eine Lösung, viele Vorteile: Intuitive Messtechnik-Software<br />
ermöglicht komplette Anlagenvisualisierung auf mobilen Endgeräten<br />
03 Optimistisch gestimmt: Die Vorbereitungen für die Sensor+Test vom<br />
23. bis 25. Juni <strong>2020</strong> in Nürnberg laufen weiterhin auf Hochtouren<br />
Der direkte Weg<br />
Internet:<br />
www.industrielle-automation.net<br />
E-Paper:<br />
digital.industrielle-automation.net<br />
Redaktion:<br />
Redaktion@industrielle-automation.net<br />
WORLD OF INDUSTRIES:<br />
www.world-of-industries.com<br />
04 Die Messe Automatica macht die Stadt München vom 16. bis 19. Juni<br />
<strong>2020</strong> zum Treffpunkt der internationalen Automatisierungsbranche<br />
(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />
www.industrielle-automation.net <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 02/<strong>2020</strong> 43
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44 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 1/2015
BIHL-WIEDEMANN.DE n JAHRGANG 06 14 n AUSGABE 01.2012 01.<strong>2020</strong><br />
INTERVIEW<br />
ASi-5 läuft<br />
TECHNOLOGIE<br />
ASi Profilkabel:<br />
Sinnbild für effiziente<br />
Verdrahtung<br />
(Ver)Packende Lösungen für Ihre Anlage:<br />
Jetzt durchstarten mit ASi-5
AS-INTERFACE<br />
MASTER NEWS<br />
Editorial<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
wir können es nicht anders sagen: das<br />
Interesse an ASi-5 auf der Messe sps im<br />
November 2019 in Nürnberg war überragend.<br />
Und zugleich überaus konkret, denn die Kosteneinsparungen,<br />
die ASi-5 als Zubringerbus<br />
für IO-Link Devices durch deren einfache Verdrahtung<br />
im Feld erzielt, werden auf immer<br />
breiterer Front wahrgenommen. Gleiches gilt<br />
für die Funktion von ASi-5 als enabling technology<br />
für den digitalisierten Maschinenbau,<br />
bedingt durch eine hohe Datenbreite und kurze<br />
Zykluszeiten. Die Besucher unseres Messestandes<br />
– 50 Prozent mehr als im Vorjahr<br />
– haben zudem die feine Abstufung unseres<br />
Portfolios positiv bewertet. Es bietet ihnen<br />
die Möglichkeit, ihre smarte Automatisierung<br />
maßgeschneidert umzusetzen. Und einige<br />
sind bereits am Werk, wie erste Testmaschinen<br />
zeigen, die mit unseren Komponenten<br />
ausgerüstet werden. Weitere Hintergründe<br />
und Informationen zum erfolgreichen Start<br />
von ASi-5 schildert unser Vertriebsleiter André<br />
Hartmann im Interview auf S. 14.<br />
In unserem Titelbeitrag ab S. 3 erfahren Sie,<br />
wie eine Automatisierung mit ASi-5 in der<br />
Praxis aussehen kann. Und wie es gelingt, 60<br />
Prozent und mehr der Kosten für die Integration<br />
von Sensoren und Aktuatoren zu sparen.<br />
Dabei „reisen“ wir mit einem Getränke-<br />
Sixpack durch eine Verpackungsanlage und<br />
schildern, wo ASi-5 welchen Nutzen stiftet.<br />
Sie erfahren etwas über effiziente Industrie<br />
4.0 Anwendungen mit IO-Link Geräten<br />
sowie zum Thema Safety mit ASi-5/ASi-3<br />
und erleben, wie Bihl+Wiedemann kundenspezifische<br />
Anforderungen umsetzt – von<br />
der sicheren Temperaturüberwachung bis<br />
zur herstellerspezifischen Ansteuerung von<br />
Antriebsbaugruppen und Getriebemotoren.<br />
Und überall zieht sich das gelbe ASi Kabel<br />
wie ein roter Faden durch die Maschine.<br />
DAS gelbe Kabel, werden Sie vielleicht fragen?<br />
Gibt es bei ASi nicht verschiedene<br />
Ausführungen – gelb und schwarz, Profilund<br />
Rundkabel? Das ist richtig – und hat<br />
durchaus seine Berechtigung, wie Sie ab S. 9<br />
lesen können. Nur so viel vorab: das gelbe<br />
Profilkabel ermöglicht einfache, flexible und<br />
kostengünstige Lösungen mit reduziertem<br />
Verdrahtungsaufwand, überträgt Daten und<br />
Energie auf einer Leitung, ist durch seine<br />
Geometrie verpolungssicher und bietet dabei<br />
eine maximal sichere Kontaktierung bis<br />
Schutzart IP67. In Anwendungen mit einem<br />
erhöhten Energiebedarf lässt sich mit dem<br />
schwarzen Profilkabel für unterschiedliche<br />
Versorgungsspannungen darüber hinaus eine<br />
effiziente Energieversorgung und -verteilung<br />
realisieren. Und für den Fall, dass doch<br />
Rundkabel eingesetzt werden müssen, bieten<br />
wir selbstverständlich auch hierfür ASi Module<br />
mit passender Anschlusstechnik an.<br />
Eigentlich wollten wir Ihnen unsere Neuheiten<br />
rund um ASi-5 wie gewohnt auf der<br />
traditionell im April stattfindenden Hannover<br />
Messe präsentieren. Auf Grund der weltweiten<br />
Entwicklungen um das Coronavirus<br />
hat die Deutsche Messe AG entschieden, die<br />
HMI <strong>2020</strong> auf die Zeit vom 13. bis 17. Juli<br />
<strong>2020</strong> zu verschieben. Wir werden da sein und<br />
laden Sie schon jetzt ein, uns dann in Halle 9<br />
auf unserem Stand H01 zu besuchen.<br />
Bis dahin wünschen wir Ihnen viel Spaß beim<br />
Lesen. Herzlichst,<br />
Jochen Bihl & Bernhard Wiedemann<br />
Geschäftsführer<br />
Bihl+Wiedemann: Meilensteine seit 2010<br />
2017<br />
2010<br />
Erster Safety Basis Monitor<br />
mit integriertem ASi Master<br />
2011<br />
Erstes Safety Gateway mit Safe Link<br />
über Ethernet-Diagnoseschnittstelle<br />
2015<br />
Neue Aktive Verteiler<br />
und Passivverteiler für<br />
die direkte Montage<br />
im Kabelkanal<br />
2016<br />
Einführung der<br />
Software<br />
ASIMON360<br />
Integration der OPC UA<br />
Schnittstelle in unsere<br />
Geräte<br />
Relaunch der<br />
Diagnose-Software<br />
2010 2011<br />
Das eigenständige Tochterunternehmen<br />
in Dänemark<br />
wird gegründet<br />
Das eigenständige<br />
Tochterunternehmen in<br />
China wird gegründet<br />
2014<br />
Umzug der Produktion<br />
in die neue Fertigungshalle<br />
mit einer Fläche<br />
von 1.400 m²<br />
2015<br />
Das eigenständige Tochterunternehmen<br />
in den USA wird gegründet<br />
2017<br />
Bihl+Wiedemann feiert sein<br />
25. Firmenjubiläum<br />
02
AS-INTERFACE<br />
MESSE<br />
NEUER TERMIN!<br />
13.07. - 17.07.<strong>2020</strong><br />
Hannover | Halle 9<br />
Stand H01<br />
Sichern Sie<br />
sich Ihr<br />
Gratis-Ticket<br />
1<br />
2<br />
3<br />
IO-Link Multi-Vendor-Wand<br />
Sehen Sie hier eine Vielzahl von<br />
IO-Link Devices an den neuen<br />
ASi-5 Slave / IO-Link Master Modulen.<br />
IO-Link Workstations<br />
Neueste Fördertechnik<br />
Mit IO-Link lassen sich RFID<br />
Sensoren einfach einlesen.<br />
24<br />
Testen Sie die schnelle und einfache<br />
Integration von IO-Link in 27 nur 3 Minuten.<br />
22<br />
25 26<br />
Messegelände<br />
Hannover<br />
27<br />
23<br />
21<br />
24<br />
17<br />
16<br />
15<br />
25 26<br />
14<br />
20<br />
22<br />
18<br />
13 12 11 9<br />
19<br />
23<br />
17<br />
16<br />
15<br />
14<br />
18<br />
13 12 11 9<br />
2<br />
4<br />
5<br />
3<br />
6<br />
7<br />
4<br />
5<br />
6<br />
87<br />
8<br />
1 2<br />
3<br />
4<br />
6<br />
7 5<br />
7<br />
4<br />
ASi-5 Highlights<br />
Machen Sie Ihre<br />
Anlage bereit für<br />
Industrie 4.0.<br />
5 Antriebslösungen mit ASi-5 6 Besprechungsbereiche 7 Produktbereiche<br />
Mit ASi-5 die<br />
PROFINET-Verdrahtung<br />
im Feld ersetzen.<br />
Gerne nehmen wir uns<br />
Zeit für ein persönliches<br />
Gespräch mit Ihnen.<br />
Erfahren Sie hier alles<br />
über unser Produktportfolio<br />
sowie unsere Neuheiten.<br />
2018<br />
Erstes Gateway mit<br />
ASi-5 Technologie<br />
Erste E/A Module mit<br />
ASi-5 Technologie<br />
2019<br />
IO-Link Anbindung<br />
über ASi-5 mit 1-, 2-<br />
und 4-Master Port<br />
Modulen<br />
<strong>2020</strong><br />
Erstes ASi-5 Modul<br />
für Antriebstechnik<br />
202<br />
ASi-5 Safety<br />
IO-Link Safety<br />
2019<br />
Einführung der ASi<br />
Control Tools360<br />
Die Betriebsstätte in<br />
Spanien wird gegründet<br />
03
AS-INTERFACE<br />
ANWENDUNG<br />
(Ver)Packende Lösungen für Ihre Anlage<br />
JETZT DURCHSTA<br />
ASi-5 Antriebstechnik<br />
IO-Link über ASi-5<br />
ASi Profilkabel<br />
OPC UA auf HMI<br />
ASi Motormodul BWU4212<br />
für Interroll EC5000<br />
IO-Link Distanzsensor<br />
IO-Link Signalleuchte<br />
Gelb: für Daten und Energie<br />
Schwarz: für zusätzliche<br />
Hilfsenergie (AUX)<br />
Konstrukteure und Kostenrechner aufgepasst: Dank ASi-5<br />
war es noch nie so einfach, Maschinen intelligent zu<br />
automatisieren, fit für Industrie 4.0 zu machen – und dabei<br />
zugleich 60 Prozent und mehr an Kosten für die Integration<br />
von Sensoren und Aktuatoren zu sparen. Geht nicht? Geht<br />
doch, wie das Beispiel einer Verpackungsanlage beweist.<br />
Möglich macht all dies nicht allein die<br />
überzeugend simple Verdrahtungstechnik<br />
von AS-Interface, die mit ihrer flexiblen,<br />
04<br />
kostensparenden Profilkabel-Lösung in<br />
innovativen Maschinen schon längst das<br />
Verlegen ganzer Kabelstränge abgelöst<br />
hat, sondern auch die clever konzipierten<br />
Gateways und ASi Slaves – allen voran die<br />
IO-Link Master und die Motormodule mit
AS-INTERFACE<br />
ANWENDUNG<br />
RTEN MIT ASi-5<br />
ASi Safety<br />
ASi-5 Antriebstechnik<br />
ASi Safety<br />
ASi-5/ASi-3 Feldbus Gateway<br />
mit OPC UA Schnittstelle und<br />
ASi Safety Analogeingangsmodul<br />
SEW Modul<br />
BWU4068 NOT-HALT-Tastermodul Sicherheits-Lichtgitter<br />
ASi-5 Technologie von Bihl+Wiedemann.<br />
Sie sammeln die Daten von intelligenten<br />
Sensoren und Aktuatoren mit IO-Link<br />
kostengünstig im Feld ein. Sie erlauben<br />
die Nutzung smarter Sensorfunktionen für<br />
effiziente Industrie 4.0 Anwendungen. Sie<br />
eignen sich für jede Topologie. Sie ermöglichen<br />
es, die gleiche Anschlussleitung für<br />
Standardsignale und Sicherheitstechnik<br />
zu nutzen. Sie bringen alle Daten einer<br />
Maschine über OPC UA bis in die Cloud<br />
und in dortige Applikationen. Und schließlich<br />
bilden sie die smarte Hard- und Softwarebasis,<br />
um individuelle Herausforderungen<br />
auf innovative Weise zu lösen.<br />
Klingt (ver)packend – und ist es auch.<br />
Stellen Sie sich vor, Sie sind ein<br />
Getränke-Sixpack und …<br />
… gehen auf die Reise durch eine Verpackungsmaschine,<br />
in der Ihnen Ihre<br />
Schutzfolie maßgeschneidert auf den Leib<br />
geschrumpft wird und Sie danach von einem<br />
Roboter mit anderen Sixpacks auf<br />
einer Palette gestapelt werden. Was Ihnen<br />
als erstes auffällt, ist das gelbe Profilkabel,<br />
das Sie durch alle Maschinenabschnitte<br />
begleitet: von der Rollenfördertechnik<br />
mit intelligenten IO-Link Devices – einem<br />
Distanzsensor und einer multifunktionalen<br />
Signalleuchte am Maschineneinlauf – über<br />
die PET-Folierstation und den temperaturüberwachten<br />
Schrumpftunnel mit der nachfolgenden<br />
Kühlstrecke. Danach durch ein<br />
Sicherheits-Lichtgitter hindurch zu einem<br />
Roboter, der Sie zielsicher greift und auf<br />
die Palette hebt. Überall das eine durchgehende<br />
gelbe Profilkabel – und überall<br />
Antriebs- und Automatisierungstechnik,<br />
die an das Kabel andockt, um Steuerungsbefehle,<br />
Statusmeldungen und andere<br />
Maschinendaten auszutauschen. Doch<br />
was sind das für Gateways, E/A Module<br />
und Motormodule, die Bihl+Wiedemann<br />
quasi als „Dockingstations“ für Sensoren,<br />
Aktuatoren, Automatisierungssysteme und<br />
smarte Applikationen entwickelt hat? Welche<br />
Funktionen in der Maschine haben sie?<br />
05
AS-INTERFACE<br />
ANWENDUNG<br />
ASi Motormodul BWU4212 für EC5000 (li.) und BWU4068 für SEW MOVIMOT ® (re.)<br />
Wie schaffen sie es, die Maschine intelligent<br />
zu steuern und gleichzeitig immens<br />
Kosten einzusparen? Und was können sie<br />
sonst noch alles? Fragen über Fragen –<br />
hier kommen die Antworten.<br />
Maßgeschneiderte Performance<br />
für die Antriebstechnik: ASi-5<br />
Fördertechnik ist in den meisten Maschinen<br />
das mechanisch verbindende Element<br />
zwischen den einzelnen Arbeitsschritten<br />
oder Anlagenteilen – so auch in der<br />
Verpackungsmaschine für Getränke-Sixpacks.<br />
In dieser sind zwei verschiedene<br />
Antriebskonzepte verbaut: der Rollenförderer<br />
im Einlauf transportiert die Flaschen-Gebinde<br />
über ein Fördersegment<br />
mit Rollenantrieben, z.B. von Interroll,<br />
während im Maschinenauslauf bei der<br />
Palettierung dezentrale Frequenzumrichter<br />
wie bspw. MOVIMOT ® von<br />
SEW-EURODRIVE zum Einsatz kommen.<br />
Mit den speziellen Motormodulen von<br />
Bihl+Wiedemann für die Motorrollen und<br />
Getriebemotoren der beiden Hersteller<br />
kann ASi-5 seine Stärken voll ausspielen.<br />
So können ASi Module jetzt zum<br />
Beispiel Antriebe der Serie RollerDrive<br />
EC5000 von Interroll sowohl in der<br />
Version mit 24 V Eingangsspannung<br />
als auch mit 48 V Versorgung ansteuern.<br />
Das neue Modul BWU4212<br />
bietet – gegenüber der 24 V Ausführung<br />
– den Vorteil, die Stromstärke zu halbieren<br />
und somit die Verlustleistung um<br />
75 Prozent zu reduzieren. Kurze Last-<br />
spitzen können so besser kompensiert<br />
werden. Die integrierte Sicherung sorgt<br />
für einen effektiven Leitungsschutz. Vor<br />
allem aber ist es mit dem BWU4212 jetzt<br />
möglich, die Geschwindigkeit der Rollen<br />
zyklisch zu verändern und so im laufenden<br />
Betrieb an den Prozess anzupassen – bei<br />
einer Zykluszeit von 1,27 ms. In der beschriebenen<br />
Verpackungsmaschine kann<br />
dies mit einem intelligenten Distanzsensor<br />
mit IO-Link umgesetzt werden.<br />
Mehr Leistung auch am „End of Line“:<br />
BWU4068 heißt das neue ASi-5 Motormodul<br />
für den MOVIMOT ® -Getriebemotor mit<br />
dezentralem Frequenzumrichter, wie er in<br />
der Verpackungsmaschine im Bereich der<br />
Palettierung eingesetzt wird. Die kurze Zykluszeit<br />
von ASi-5 erlaubt es, Rampen und<br />
Geschwindigkeit nahezu verzögerungsfrei<br />
zyklisch zu schreiben und zu lesen. Zeitgleich<br />
können alle SEW-Diagnosedaten<br />
und der tatsächlich gemessene Ausgangsstrom<br />
als Analogwert zyklisch gelesen<br />
werden. Hierfür stehen im Motormodul<br />
zusätzlich insgesamt vier digitale Eingänge<br />
und zwei digitale Ausgänge zur Verfügung.<br />
Mit Blick auf den Verdrahtungsaufwand<br />
und die höheren Preise für PROFINET-<br />
Komponenten können mit ASi-5 in<br />
Maschinen Kostenvorteile von 60 Prozent<br />
und mehr erreicht werden.<br />
ASi-5 erschließt somit durch seine Dynamik,<br />
seine Datenbreite und seine Kostenbilanz<br />
bei der Integration fördertechnischer<br />
Komponenten neue Horizonte – aber nicht<br />
nur dort.<br />
Distanzsensor (li.) und Signalleuchte (re.): Integration von IO-Link Devices über ASi-5<br />
06
AS-INTERFACE<br />
ANWENDUNG<br />
Integration intelligenter<br />
IO-Link Devices über ASi-5<br />
Mit ASi-5 halten neben Aktuatoren insbesondere<br />
auch intelligente Sensoren Einzug<br />
in innovative Maschinen. Möglich machen<br />
dies vor allem die bereits erwähnten<br />
extrem kurzen Zykluszeiten und die bislang<br />
unerreichte Datenbreite von ASi-5.<br />
Dadurch ist es möglich, intelligente Geräte<br />
wie IO-Link Devices und deren Funktionen<br />
sinnvoll zu integrieren. Im Beispiel der beschriebenen<br />
Verpackungsanlage kommen<br />
im Einlauf – angeschlossen über ASi-5 –<br />
zwei smarte IO-Link Geräte zum Einsatz.<br />
Beim einen handelt es sich um einen<br />
optischen Distanzsensor – verdrahtet an<br />
einen ASi-5 Slave mit integriertem IO-Link<br />
Master. Seine primäre Aufgabe ist es, den<br />
Abstand zum nächsten Sixpack zu messen<br />
und den Messwert zu übertragen. Ergänzend<br />
dazu erlaubt es die integrierte Intelligenz<br />
des Sensors, den Messwert zu beurteilen.<br />
Bei Über- oder Unterschreiten von<br />
Abstandsgrenzwerten kann die Geschwindigkeit<br />
des Antriebs ohne große Verzögerung<br />
so angepasst werden, dass für den<br />
Zulauf in den Schrumpfofen wieder der geforderte<br />
Objektabstand eingehalten wird.<br />
Das andere smarte Gerät in der Einlaufstrecke<br />
ist eine Signalleuchte, die über<br />
ihre IO-Link Anbindung multifunktional parametriert<br />
werden kann. Prozessbezogen<br />
können für verschiedene Szenarien Farbe,<br />
Blinkmuster und Helligkeit individuell<br />
eingerichtet und im laufenden Betrieb aus<br />
der Steuerung heraus verändert werden.<br />
Eine Füllstandsmeldung für den Zulauf<br />
oder die Folierstation sieht dann anders<br />
aus als beispielsweise ein Gebinde-Stau<br />
im Schrumpfofen. Die Parametrierung<br />
muss – wie auch beim IO-Link Distanzsensor<br />
– nicht zwangsläufig über das Automatisierungssystem<br />
geschehen, sondern<br />
kann auch einfach und intuitiv über die<br />
Softwaretools ASIMON360 und ASi Control<br />
Tools360 von Bihl+Wiedemann erfolgen.<br />
ASi-5/ASi-3 Feldbus Gateways<br />
mit OPC UA: „direkter Draht“<br />
nach ganz oben<br />
IO-Link Devices, beispielsweise Sensoren,<br />
sind in der Lage, vielfältige Zusatzinformationen<br />
über sich selbst, das Einsatzumfeld<br />
oder laufende Prozesse zu sammeln<br />
und zu übertragen. Sehr beliebt beispielsweise<br />
in Verpackungsmaschinen sind die<br />
selbstständige Meldung einer einsetzenden<br />
Verschmutzung der Optik oder auch<br />
die Überwachung von Signalqualität und<br />
Stabilität der Schaltschwelle. Im Kontext<br />
von Industrie 4.0 kommen jetzt auch das<br />
eigenständige Zählen und Klassifizieren<br />
von Objekten, das Erfassen von Betriebsstunden<br />
und Stromaufnahme sowie<br />
andere Zusatzfunktionen hinzu. Viele<br />
Informationen sind oftmals nicht direkt<br />
Anzeige der Temperaturüberwachung<br />
über HMI<br />
prozessrelevant. Bei anderen – wie der<br />
Temperatur über die Zeit – reicht es aus, sie<br />
in längeren Zeitintervallen zu übertragen,<br />
weil sie sich kurzfristig nicht ändern. Dies<br />
nun alles über einen Feldbus und durch ein<br />
Automatisierungssystem hindurch in einer<br />
ERP- oder MES-Ebene oder einer Cloud<br />
bereitzustellen, würde die Kommunikationslast<br />
erhöhen und Rechenressourcen<br />
in der Steuerung binden. Daher spendiert<br />
Bihl+Wiedemann seinen ASi-5/ASi-3<br />
Feldbus Gateways von vorneherein eine<br />
OPC UA Schnittstelle – und macht die<br />
Geräte und die daran angebundenen ASi<br />
Kreise mit ihren Sensoren und Aktuatoren<br />
so zugleich fit für Industrie 4.0. Ergänzend<br />
dazu besteht mit OPC UA auch die Option,<br />
die Informationen auf einem Human-<br />
Machine-Interface (HMI) zu visualisieren.<br />
Schaltschrank mit<br />
ASi-5/ASi-3 Feldbus<br />
Gateway und sicherem<br />
ASi Safety Analogeingangsmodul<br />
zur Temperaturüberwachung.<br />
07
AS-INTERFACE<br />
ANWENDUNG<br />
Im konkreten Beispiel der Verpackungsmaschine<br />
kommt ein sicherheitszertifiziertes<br />
Gateway zum Einsatz – installiert<br />
im Schaltschrank am Schrumpfofen<br />
zusammen mit Pt100 Sensoren und<br />
einem ASi Safety Analogeingangsmodul<br />
BWU2692. Dieses überwacht die Temperatur<br />
im Schrumpfofen und sorgt so dafür,<br />
dass der Folierungsprozess der Getränke-<br />
Sixpacks sich immer im vorgegebenen<br />
Temperaturbereich bewegt.<br />
Safety: integraler Bestandteil<br />
von ASi-5<br />
Das Thema Sicherheit spielt bei ASi-5<br />
eine große Rolle. Denn auch die sicherheitsgerichtete<br />
Automatisierung möchte<br />
die Vorteile der ASi-5 Technologie nutzen<br />
und große Datenmengen, wie sie beispielsweise<br />
von Sicherheits-Laserscannern<br />
bereitgestellt werden, mit hoher<br />
Geschwindigkeit übertragen. Bis die ersten<br />
ASi-5 Safety Geräte verfügbar sein<br />
werden, wird es zwar noch etwas dauern,<br />
aber mit ASi Safety at Work steht ein<br />
bewährtes Sicherheitssystem auch mit<br />
ASi-5 weiterhin uneingeschränkt zur Verfügung.<br />
Im Schaltschrank des Schrumpfofens<br />
ist daher ein ASi-5/ASi-3 PROFIsafe<br />
über PROFINET Gateway mit integriertem<br />
Sicherheitsmonitor (BWU3862) installiert.<br />
Daran angeschlossen sind neben<br />
den ASi Motormodulen und den ASi-5<br />
Slaves mit integriertem IO-Link Master<br />
auch die NOT-HALT-Tastermodule der<br />
Förderstecke im Maschineneinlauf, die sichere<br />
Türzuhaltung am Schrumpfofen und<br />
das Sicherheits-Lichtgitter beim Zugang<br />
in den umzäunten Arbeitsbereich des Roboters.<br />
Kundenspezifisch<br />
gelöst mit AS-Interface:<br />
sichere Temperaturüberwachung<br />
Ebenfalls angeschlossen ist das ASi<br />
Safety Analogeingangsmodul BWU2692.<br />
Es überwacht in der Verpackungsmaschine<br />
die Temperatur und stellt damit sicher,<br />
dass sich die Folie beim Erwärmen um<br />
die Flaschen legt, diese dabei aber selbst<br />
nicht beschädigt werden. Neben diesen<br />
„Niedrigtemperatur-Anwendungen“ gibt es<br />
aber auch Applikationen wie zum Beispiel<br />
Wärmebehandlungsöfen und -anlagen,<br />
bei denen ebenfalls hohe Anforderungen<br />
an eine sichere Temperaturüberwachung<br />
gestellt werden. Mit einem führenden<br />
Hersteller aus diesem Bereich hat<br />
Bihl+Wiedemann deshalb gemeinsam ein<br />
sicheres Thermoelementmodul entwickelt.<br />
Ein Fokus lag dabei auf der softwareseitig<br />
einfachen und flexiblen Bedienbarkeit. So<br />
können mit der Konfigurationssoftware<br />
ASIMON360 Thermoelemente unterschiedlicher<br />
Typen ausgewählt werden.<br />
Zudem lassen sich bis zu acht Temperaturbereiche<br />
und Schaltschwellen einstellen.<br />
Bei Bedarf kann das Thermoelementmodul<br />
über die Software kalibriert<br />
werden. Das ASi Safety Eingangsmodul<br />
löst somit die anwendungs-, mess- und<br />
auswertetechnischen Aufgaben mit Bravour.<br />
Gleichzeitig erfüllt es mit SIL3/PLe<br />
auch die Vorgaben der EN 746-2/5.7.2 an<br />
sichere, industrielle und mit Gas beheizte<br />
Thermoprozessanlagen.<br />
(Ver)Packende Reise endet –<br />
ASi-5 Erfolgsstory geht weiter<br />
Mit dem Stapeln der Getränke-Sixpacks<br />
auf der Palette endet die Reise an Bord<br />
des ASi-5 Bus durch die Verpackungsmaschine.<br />
Sie verdeutlicht, welche technologische<br />
Leistungsfähigkeit in dem neuen<br />
Feldbusstandard steckt. Gleichzeitig besteht<br />
für treue Anwender von AS-Interface<br />
kein Grund zur Panik: ASi-5 ist vollständig<br />
kompatibel mit allen ASi Generationen<br />
und kommuniziert mit ASi-3 im gleichen<br />
Netzwerk. Anwender können so ihre bisherigen<br />
ASi-3 Lösungen um innovative<br />
ASi-5 Module und deren Funktionalitäten<br />
erweitern. Beide Standards haben bis<br />
auf weiteres auch ihre Berechtigung zur<br />
Koexistenz: ASi-3 gerade in einfacheren<br />
Anwendungen aus Kostengründen, ASi-5<br />
durch das Zusammenspiel mit IO-Link<br />
und aufgrund seiner Performance in der<br />
digitalen Welt.<br />
Sicherheitstechnik<br />
mit ASi Safety<br />
08
AS-INTERFACE<br />
TECHNOLOGIE<br />
Technologie<br />
DAS ASi PROFILKABEL:<br />
EINFACH VERDRAHTEN,<br />
EFFIZIENT VERSORGEN,<br />
MASSIV SPAREN<br />
AS-Interface, Anfang der 1990er Jahre als Alternative zur Parallelverdrahtung von führenden Automatisierungsfirmen<br />
entwickelt, sollte von Beginn an eins sein: ein robustes Feldbussystem an der Basis der Automatisierung,<br />
das Sensoren und Aktuatoren einfach, flexibel, effizient und kostengünstig mit einer Steuerung<br />
verbindet. Daten und Energie sollten auf maximal zwei Leitungen übertragen werden können und Module<br />
ohne zusätzliche Stecker und ohne Gefahr, dabei Fehler zu machen, genau dort angeschlossen werden<br />
können, wo man sie gerade braucht. Um das zu realisieren, entschied man sich damals nicht für Rundkabel,<br />
sondern für ein ungeschirmtes zweiadriges Profilkabel, auf das Module einfach per Durchdringungstechnik<br />
aufgesteckt werden. Wie richtig diese Entscheidung war, zeigt sich bis heute, denn nichts steht sinnbildlich<br />
mehr für den Erfolg von AS-Interface als das typisch gelbe ASi Profilkabel.<br />
Kabel sind zumeist rund. Das war schon<br />
immer so und hat gute Gründe. Rundkabel<br />
sind besonders leicht zu verlegen und die<br />
Durchgänge lassen sich problemlos abdichten.<br />
Warum also ist das Kabel des vermeintlich<br />
einfachsten Feldbussystems der Welt<br />
dann flach und besitzt ein Profil? Dafür gibt<br />
es mehrere Gründe: die Anschlusstechnik<br />
wird dadurch extrem vereinfacht, die Topologie<br />
ist frei wählbar, die Energieversorgung<br />
der angeschlossenen Teilnehmer lässt sich<br />
wesentlich effizienter gestalten, Steuersignale<br />
und Hilfsenergie lassen sich bei<br />
Bedarf übersichtlich trennen und – ganz<br />
wesentlich – die Verkabelungskosten reduzieren<br />
sich mit dem Profilkabel erheblich.<br />
Erreichung der Schutzart IP67. Eine zusätzliche<br />
Versorgung mit 24 V bzw. 48 V ist<br />
mit AS-Interface ebenfalls problemlos möglich.<br />
Man verwendet dafür parallel einfach<br />
ein zweites schwarzes Profilkabel und kann<br />
so auch energieintensive Anwendungen<br />
wie leistungsstarke IO-Link Applikationen<br />
oder Antriebslösungen in der Fördertechnik<br />
realisieren.<br />
Perfekte Kontaktierung des Profilkabels<br />
A1 2 3<br />
Einfache Installation,<br />
perfekte Kontaktierung<br />
Mit Hilfe der ASi Durchdringungstechnik<br />
werden Module einfach dort, wo man sie<br />
benötigt, auf das gelbe Profilkabel gesteckt.<br />
Das besondere Profil des Kabels verhindert<br />
dabei nicht nur, dass Teilnehmer falsch herum<br />
– also ‚verpolt‘ – angeschlossen werden.<br />
Dank Durchdringungstechnik können<br />
ASi-3 und ASi-5 Teilnehmer einfach auf<br />
das gelbe Profilkabel montiert werden<br />
– bei perfekter Kontaktierung und unter<br />
09
AS-INTERFACE<br />
TECHNOLOGIE<br />
Durchdringungstechnik vs. Lösungen mit Steckern<br />
PLC<br />
PLC<br />
PLC<br />
PLC<br />
max.<br />
20 A<br />
max.<br />
4 A<br />
Im Gegensatz zu anderen<br />
Feldbuslösungen sind bei ASi<br />
keine zusätzlichen Stecker notwendig<br />
Es sorgt auch dafür, dass die vergoldeten<br />
Nadeln an der Unterseite des Moduls stets<br />
senkrecht durch den Gummimantel in das<br />
Profilkabel eindringen und die zwei Leitungsadern<br />
kontaktieren. Da in jede der beiden<br />
Adern immer mindestens zwei Nadeln redundant<br />
eindringen, ist eine maximal sichere<br />
Kontaktierung gewährleistet. Außerdem ist<br />
ein kleiner Übergangswiderstand garantiert.<br />
Ein Abschneiden, Abisolieren und Verschrauben<br />
der Leitung wie bei Rundkabeln ist beim<br />
Profilkabel nicht nötig – es wird einfach in<br />
der gewünschten Länge von der Kabeltrommel<br />
entnommen. Ein weiterer großer Vorteil<br />
der Durchdringungstechnik: Module wie z.B.<br />
die ASi-5 Slave / IO-Link Master Module von<br />
Bihl+Wiedemann lassen sich damit ganz<br />
leicht anschließen, austauschen, versetzen<br />
oder hinzufügen – und das ohne zusätzliche<br />
Anschlusskosten, weil dafür weder vorkonfektionierte<br />
Kabel noch T-Stücke benötigt<br />
werden. Dadurch sind sowohl die Erstinstallation<br />
wie auch das Nach- oder Umrüsten<br />
von Anlagen konkurrenzlos günstig.<br />
Freie Wahl der Topologie<br />
Anders als bei Rundkabel-Lösungen anderer<br />
Automatisierungssysteme sind bei<br />
AS-Interface für das Anschließen von<br />
Modulen an das Profilkabel keine Kabel in<br />
unterschiedlichen Längen und mit vorkonfektionierten<br />
Steckern für die 24 V Versorgung<br />
sowie den Anschluss an den Bus nötig.<br />
ASi Anwender sparen dadurch eine Menge<br />
Zeit und Geld bei der Beschaffung/Logistik,<br />
der Montage und der Dokumentation.<br />
Weil zudem einfache Abzweige an jeder Stelle<br />
problemlos möglich sind, lassen sich mit<br />
ASi z.B. Baum-, Ring-, Stern- oder Linienlösungen<br />
realisieren. Im Gegensatz zu anderen<br />
Feldbuslösungen, bei denen die Wahl<br />
der Topologie oft eingeschränkt ist und nur<br />
bestimmte Strukturen zulässt, kann der ASi<br />
Anwender die Topologie für die Verdrahtung<br />
der Sensoren und Aktuatoren frei wählen –<br />
und im Rahmen nachträglicher Veränderungen<br />
jederzeit anpassen.<br />
Freie Wahl der Topologie<br />
Baumstruktur<br />
macht Stiche möglich<br />
Freie Positionierung<br />
10
AS-INTERFACE<br />
TECHNOLOGIE<br />
.in<br />
Effiziente Energieversorgung bis 20 A<br />
Eine effiziente Energieverteilung ist bei vielen<br />
Applikationen eine große Herausforderung –<br />
beispielsweise beim Einsatz von IO-Link<br />
Devices und bei Antrieben in der Fördertechnik.<br />
Auch hier bietet das schwarze Profilkabel<br />
gegenüber Lösungen mit Rundkabeln<br />
Vorteile: So können, je nach Leitungsquerschnitt,<br />
bis maximal 16 A oder 20 A zur<br />
Verfügung stehen. Bei Rundkabel-Lösungen<br />
bestimmt der jeweilige ASi Stecker den maximal<br />
verfügbaren Strom. Mit einem M12-<br />
Anschluss 24 sind<br />
VDC standardmäßig PELV nicht mehr<br />
als 4 A übertragbar. Für stromintensive Anwendungen<br />
müssen spezielle, teure Stecker<br />
verwendet werden. Besonders deutlich wird<br />
der Unterschied beim Einsatz mehrerer Module<br />
in Reihe. Bei der Verdrahtung mit Rundkabeln<br />
muss der Strom durch alle Geräte<br />
durchgeschleift werden. Dadurch entstehen<br />
einerseits Verlustleistungen in den Modulen.<br />
Andererseits bildet der verwendete Stecker<br />
den „Flaschenhals“ für alle dahinterliegenden<br />
Module.<br />
Die Stromversorgung über das Profilkabel<br />
funktioniert aber nicht nur für ASi Teilnehmer.<br />
Mit speziellen Passivverteilern können<br />
auch Nicht-ASi-Teilnehmer an das Profilkabel<br />
angeschlossen und so mit Energie versorgt<br />
werden. Bihl+Wiedemann bietet auch<br />
hier für unterschiedlichste Geräte ein breites<br />
Portfolio und entwickelt auf Kundenanfrage<br />
auch maßgeschneiderte Passivverteiler.<br />
Übersichtliche Trennung von<br />
Steuersignalen und Hilfsenergie<br />
Ein weiterer Vorteil der ASi Lösung mit Profilkabel<br />
ist die Möglichkeit, Steuersignale<br />
und Hilfsenergie übersichtlich zu trennen.<br />
Die Steuersignale werden über das gelbe<br />
Profilkabel übertragen, während für die Hilfsenergie<br />
verschiedene schwarze Profilkabelvarianten<br />
für 24 V und 48 V zur Verfügung<br />
stehen. Die Trennung zwischen gelbem und<br />
schwarzem Profilkabel ermöglicht es, die<br />
AUX Versorgung gezielt abzuschalten, während<br />
die ASi Signale zur Überwachung der<br />
Anlage weiter übertragen werden. Eine solche<br />
Trennung kann z. B. während des Einrichtbetriebs<br />
sinnvoll sein oder, um passive<br />
Sicherheit herzustellen.<br />
Energieverteilung mit ASi Profilkabel<br />
1,5 mm 2 2,5 mm 2<br />
max. 8 A<br />
ASi<br />
max. 20 A<br />
24 VDC PELV<br />
Vergleich: Strombelastbarkeit Profilkabel vs. Rundkabel mit Stecker<br />
Profilkabel 1,5 mm 2<br />
16 A<br />
Profilkabel 2,5 mm 2<br />
20 A<br />
M12 (A oder B kodiert)<br />
4 A<br />
7/8" 2 x 9 A<br />
M12 (S oder T kodiert)<br />
12 A<br />
M12 (K oder L kodiert)<br />
16 A<br />
M12 (M kodiert)<br />
8 A<br />
Übersichtliche Trennung von Steuersignalen und Hilfsenergie<br />
1,5 mm 2<br />
max. 8 A<br />
2,5 mm 2<br />
max. 20 A<br />
11
AS-INTERFACE<br />
TECHNOLOGIE<br />
Deutliche Reduzierung der<br />
Verdrahtungskosten mit Profilkabel im<br />
Vergleich zu anderen Feldbussystemen<br />
Dank Profilkabel und Durchdringungstechnik<br />
ist die Verdrahtung bei ASi nicht nur<br />
unschlagbar einfach, sondern in der Regel<br />
auch deutlich günstiger als bei anderen<br />
Feldbussystemen. Ein Aspekt ist die Tatsache,<br />
dass man keine unterschiedlichen vorkonfektionierten<br />
Verbindungskabel benötigt.<br />
Damit lassen sich nicht nur Materialkosten,<br />
sondern auch teure Montagezeit sparen.<br />
Darüber hinaus muss man bei ASi auch die<br />
Länge der verwendeten Kabel nicht schon im<br />
Vorfeld kennen – man kann flexibel vor Ort<br />
entscheiden, an welchen Stellen des Profilkabels<br />
man die Module installieren möchte.<br />
Und bei Bedarf kann man einfach noch weitere<br />
Abzweige setzen. Dadurch verringert<br />
sich der Planungsaufwand spürbar, was<br />
ebenfalls Kosten reduziert. Wie groß das<br />
Einsparpotenzial der ASi Profilkabellösung<br />
im Vergleich zu anderen Feldbussystemen<br />
allein bei der Verdrahtung ist, zeigt eine Beispielrechnung<br />
(s. Abb. unten).<br />
Demnach lassen sich allein bei der Verdrahtung<br />
von drei – jeweils im Abstand von 10 m<br />
hintereinander montierten – E/A Modulen<br />
mit ASi fast 70% gegenüber Rundkabellösungen<br />
sparen. Und wenn man bedenkt,<br />
dass ASi-5 Module etwa bei der Integration<br />
von IO-Link Devices im Allgemeinen deutlich<br />
günstiger sind als vergleichbare ethernetbasierte<br />
Feldbusmodule – und zwar unabhängig<br />
vom Umfang der Installation – wird<br />
schnell deutlich, dass mit Lösungen von<br />
Bihl+Wiedemann in vielen Fällen auch die<br />
Kosten als Ganzes sinken.<br />
Kostenvergleich: Verdrahtung mit ASi Profilkabel vs. andere Feldbussysteme<br />
System von Bihl+Wiedemann<br />
SPS<br />
Topologie<br />
Gateway<br />
10 m 10m 10 m<br />
E/A Module<br />
Feldbusanschluss<br />
ASi<br />
Profilkabel<br />
AUX<br />
Profilkabel<br />
≈4€ + 57 € + 57 € =<br />
Verdrahtungskosten<br />
118 €<br />
A<br />
Alternatives System von<br />
anderen Anbietern<br />
SPS<br />
10 m 10m 10 m<br />
E/A Module<br />
Topologie<br />
65 €<br />
Feldbusanschluss<br />
Feldbusanschluss<br />
+<br />
122 €<br />
Energieversorgung<br />
+<br />
177 €<br />
=<br />
Verdrahtungskosten<br />
364 €<br />
B<br />
A<br />
B<br />
Bis zu<br />
68%<br />
Ersparnis mit<br />
Bihl+Wiedemann<br />
12
AS-INTERFACE<br />
TECHNOLOGIE<br />
Profilkabel und<br />
Rundkabel in Kombination<br />
nutzen<br />
Nutzung von Profilkabel und Rundkabel in Kombination<br />
Auch wenn alle genannten<br />
Vorteile für<br />
die Verwendung des<br />
Profilkabels sprechen,<br />
gibt es doch<br />
Applikationen, für die<br />
es sich nicht einsetzen<br />
lässt: beispielsweise<br />
dann, wenn<br />
Kabeldurchführungen<br />
besonders dicht sein<br />
müssen. In solchen<br />
Fällen sind Rundkabel<br />
unerlässlich. Aber<br />
auch für solche Szenarien,<br />
bei denen ein<br />
max. 8 A<br />
max. 20 A<br />
Rundkabel eingesetzt werden soll, bietet<br />
Bihl+Wiedemann Lösungen: Module mit<br />
ASi Anschluss über M12. Nahezu alle neuen<br />
ASi-5 Module sind als M12-Variante erhältlich<br />
und können mit fast allen Standard-<br />
Rundkabeln verwendet werden. Und schließlich<br />
ist es auch möglich, ASi sowohl mit Profilkabel<br />
als auch mit Rundkabel in Kombination<br />
zu nutzen. Denn die Passivverteiler von<br />
8 A<br />
8 A<br />
Passivverteiler Passivverteiler Passivverteiler<br />
4 A<br />
4 A<br />
Bihl+Wiedemann erlauben vielfältige Abzweige<br />
vom Profilkabel, unter anderem auf<br />
Push-in-Klemmen und Stecker wie M12/M8.<br />
Einfachste Anschlusstechnik, flexible Einsatzmöglichkeiten,<br />
effiziente Energieverteilung,<br />
deutlich reduzierte Verkabelungskosten – die<br />
Verdrahtung von Sensoren und Aktuatoren<br />
mit Hilfe von Profilkabeln über AS-Interface<br />
4 A<br />
ist fast immer die bessere Alternative.<br />
Und mit der Einführung von ASi-5 bleibt<br />
AS-Interface mit gesteigerter Performance,<br />
noch intelligenterer Kommunikation<br />
und erhöhter Flexibilität auch<br />
zukünftig der perfekte Zubringerbus zu<br />
allen übergeordneten Schnittstellen und<br />
bietet damit auch im Zeitalter des digitalen<br />
Wandels absolute Investitionssicherheit.<br />
Profilkabel für unterschiedliche Einsatzzwecke<br />
Das zweiadrige gelbe ASi Profilkabel gibt es mit einem Leitungsquerschnitt von 1,5 mm². Es überträgt gleichzeitig Daten<br />
und Energie. Für unterschiedliche Einsatzzwecke bis Schutzart IP67 stehen verschiedene Kabelwerkstoffe zur Verfügung:<br />
PUR, TPR, EPDM und Gummi. Wenn bei einer Applikation mehr Energie benötigt wird – z.B. dort, wo starke Motoren<br />
zum Einsatz kommen – lässt sich zusätzlich das schwarze Profilkabel zur Energieversorgung einsetzen. Dieses ist in<br />
1,5 mm² und in 2,5 mm² jeweils für 24 V sowie in 2,5 mm² auch für 48 V verfügbar.<br />
1,5 mm 2 2,5 1,5 mm 22<br />
1,5 mm 2 2,5 1,5 mm 2<br />
1,5 mm 2<br />
13
AS-INTERFACE<br />
INTERVIEW<br />
Interview mit André Hartmann, Vertriebsleiter Deutschland bei Bihl+Wiedemann<br />
ASi-5 läuft<br />
IO-Link steht für die effiziente Punkt-zu-Punkt-Verbindung intelligenter und<br />
kommunikationsfähiger Sensoren und Aktuatoren. AS-Interface ist der weltweit<br />
führende Feldbusstandard für die erste Ebene der Automation. Mit ASi-5<br />
steht jetzt ein idealer Zubringerbus für IO-Link Devices in die digitalisierte,<br />
smarte Fabrik zur Verfügung. André Hartmann, Vertriebsleiter Deutschland bei<br />
Bihl+Wiedemann, ordnet den Markterfolg der neuen Feldbus-Generation ein.<br />
Messe aller Zeiten. Jeden Tag ein voller<br />
Stand, über 50 Prozent mehr Besucher,<br />
eine Vielzahl neuer Kundenkontakte. Das<br />
Zugpferd war ganz klar ASi-5. Die Messebesucher<br />
haben sich viel Zeit genommen, um<br />
sich über die Vorteile der neuen ASi Technologie<br />
zu informieren. Einige von ihnen kamen<br />
mit sehr konkreten Projekten und haben bereits<br />
kurz nach der Messe begonnen, Testmaschinen<br />
mit unseren ASi-5 Komponenten<br />
aufzubauen.<br />
ASi MASTER NEWS: Hohe Geschwindigkeit,<br />
große Datenbreite, kostengünstige<br />
Komponenten, reduzierter Verkabelungsaufwand,<br />
Integration intelligenter Sensoren<br />
– für all das steht ASi-5. Was hat die<br />
Messebesucher am meisten begeistert?<br />
André Hartmann,<br />
Vertriebsleiter bei<br />
Bihl+Wiedemann<br />
ASi MASTER NEWS: Auf der sps 2019<br />
stand ASi-5 im Mittelpunkt des Messeauftritts<br />
von Bihl+Wiedemann. Die ideale Möglichkeit,<br />
um zu sehen, wie die neue Technologie<br />
im Markt ankommt. Wie war aus Ihrer<br />
Sicht die Resonanz?<br />
André Hartmann: Überwältigend. Die sps<br />
2019 war für Bihl+Wiedemann die beste<br />
14<br />
André Hartmann: Ganz klar die clevere<br />
Anbindung von IO-Link Devices über<br />
ASi-5 – konkret die viel einfachere Verdrahtung<br />
im Feld und die damit verbundenen Kosteneinsparungen.<br />
Aber auch die Breite und<br />
die feine Abstufung unseres ASi-5 / IO-Link<br />
Portfolios mit ein, zwei und vier IO-Link Master<br />
Ports hat überzeugt, weil es die Möglichkeit<br />
bietet, gezielt und am tatsächlichen Bedarf<br />
orientiert in eine wirtschaftliche Umsetzung<br />
von Projekten einzusteigen. Dies gilt aber nicht<br />
nur für neue Maschinenkonzepte, die in Richtung<br />
Industrie 4.0 konzipiert werden. Auch<br />
Endkunden kommen auf den Geschmack. Einer<br />
von ihnen rüstet bereits ein vorhandenes<br />
ASi-3 System auf ASi-5 um, weil er intelligente<br />
Sensoren integrieren und seine Maschinen<br />
Industrie 4.0 tauglich machen möchte.<br />
ASi MASTER NEWS: Inwieweit kristallisieren<br />
sich aus Ihrer Sicht für ASi-5 besondere
AS-INTERFACE<br />
INTERVIEW<br />
Einsatzbranchen oder auch Applikationsschwerpunkte<br />
heraus? Oder anders gefragt:<br />
Wer braucht ASi-5 oder sollte sich damit<br />
beschäftigen?<br />
André Hartmann: ASi-5 wurde vom<br />
Konzept her nicht für Zielbranchen oder<br />
Zielapplikationen entwickelt, sondern als<br />
Zubringerbus für den digitalisierten, smarten<br />
Maschinenbau insgesamt. Aber natürlich<br />
gibt es immer Branchen, die Innovationen<br />
schneller adaptieren als andere. Im Fall von<br />
ASi-5 gehört dazu zum Beispiel der Verpackungsmaschinenbau,<br />
der die Flexibilität<br />
und Produktivität durch die Integration intelligenter<br />
Sensoren und Aktuatoren verbessern<br />
möchte. In der Lager- und Fördertechnik<br />
punktet ASi-5 durch die immensen Kosteneinsparungen,<br />
die sich durch die vereinfachte<br />
Verdrahtung ergeben. Zudem sind ASi-5<br />
Knoten im Vergleich zu ethernetbasierten<br />
Feldbusmodulen deutlich preiswerter. Im<br />
Automobilbau, der ASi-5 unter anderem im<br />
Rohbau, der Teilekommissionierung und der<br />
Montage einsetzt, sind sowohl Funktionalitäts-<br />
als auch Kostenaspekte maßgeblich<br />
für die Motivation, die neue Generation des<br />
Verdrahtungssystems einzusetzen. Mit ASi-5<br />
sollte sich aber unabhängig von der Branche<br />
jeder beschäftigen, der komplexe Applikationen<br />
mit IO-Link Devices wegen fehlender<br />
Geschwindigkeit und Datenbreite bisher mit<br />
ethernetbasierten Feldbusmodulen umsetzt<br />
oder deren Einsatz zukünftig in Erwägung<br />
zieht. Hier ist ASi-5, beispielsweise gegenüber<br />
PROFINET, nicht nur wegen der einfachen<br />
Verkabelung und der preiswerteren<br />
Hardware wirtschaftlich im Vorteil, sondern<br />
zumindest bei Bihl+Wiedemann auch wegen<br />
der feingranularen Skalierbarkeit der<br />
Anschlussmodule, die bereits mit einem<br />
1-Port IO-Link Master beginnt.<br />
ASi MASTER NEWS: Das klingt ja, als wäre<br />
ASi-5 auf dem Sprung, PROFINET in der<br />
Maschine abzulösen?<br />
André Hartmann: Dem ist sicherlich nicht<br />
so. Im Schaltschrank beispielsweise oder<br />
auch beim Ansteuern von sicheren Antrieben<br />
über PROFIsafe ist es überhaupt nicht sinnvoll<br />
zu versuchen, PROFINET durch ASi-5<br />
zu ersetzen. Direkt an der Maschine hingegen<br />
macht es in vielen Fällen schon Sinn,<br />
auch weil hier Komponenten in Schutzart<br />
IP67 gefordert sind. Im Feld können mit<br />
ASi-5 als optimalem Zubringersystem<br />
für die Ethernet-Welt selbst komplexeste<br />
Aufgaben gelöst werden. Denn mit<br />
ASi-5 ist das Problem einer effizienten<br />
Verkabelung von IO-Link Devices professionell<br />
gelöst, per 2-Draht-Leitung und<br />
dem industriebewährten Anschlussprinzip<br />
der Durchdringungstechnik. Im Schaltschrank<br />
dockt ASi-5 dann wieder an eine<br />
PROFINET-Topologie an. Im Feld aber<br />
lassen sich durch die kostengünstige<br />
Verdrahtung und die preiswertere ASi-5<br />
Anschlusstechnik im Vergleich zu einer<br />
PROFINET-Infrastruktur Kosteneinsparungen<br />
von 50 Prozent erreichen.<br />
ASi MASTER NEWS: Wenn ASi-5 im Feld<br />
mehr als nur eine Alternative zu PROFINET<br />
ist, stellt sich natürlich die Frage, ob auf der<br />
anderen Seite ASi-3 dann überhaupt noch<br />
benötigt wird. Steht ein Auslaufen von ASi-3<br />
und seine Ablösung durch ASi-5 bevor?<br />
André Hartmann: Wir bei Bihl+Wiedemann<br />
gehen davon aus, dass ASi-3 und ASi-5 in<br />
den nächsten Jahren weiterhin zusammen<br />
am Markt sein werden. Letztlich entscheiden<br />
werden das die Kunden unter anderem<br />
anhand der benötigten Funktionalität und<br />
damit verbunden auch der Kosten, denn<br />
die sind immer ein wichtiges Thema. Gerade<br />
bei einfachen Aufgaben, beispielsweise<br />
bei der Anbindung von Standardinitiatoren<br />
oder einfachen Ventilen an einem Slave mit<br />
vier Ein- und Ausgängen, sind ASi-3 Geräte<br />
einfach viel günstiger als entsprechende<br />
ASi-5 Module. Wenn die Anforderungen jedoch<br />
steigen, schließt sich die Kostenschere.<br />
Denn je komplexer ein Produkt ist, desto<br />
günstiger kann man eine ASi-5 Variante im<br />
Vergleich zu einer ASi-3 Version herstellen.<br />
Der Grund dafür ist, dass für ASi-5 vieles<br />
bereits spezifiziert und damit realisierbar<br />
ist, was für ASi-3 extra ergänzt werden<br />
müsste. So sind beispielsweise ASi-5 Slave<br />
/ IO-Link Master Module in IP67 mit vier<br />
Ports deutlich kleiner und kostengünstiger<br />
als ASi-3 Lösungen mit entsprechender<br />
Funktionalität. Um auf die Ausgangsfrage<br />
zurückzukommen: an ein abruptes oder absehbares<br />
Ende von ASi-3 ist derzeit nicht zu<br />
denken – auch aus einem anderen Grund.<br />
ASi MASTER NEWS: Und der wäre? Etwa<br />
Safety?<br />
André Hartmann: Richtig. ASi Safety at<br />
Work ist durch die Kompatibilität von ASi-5<br />
mit allen ASi Generationen weiterhin in vollem<br />
Umfang nutzbar, und über 95 Prozent<br />
aller Anwendungsfälle lassen sich mit ASi<br />
Safety heute schon perfekt lösen. Aber<br />
um die Vorteile von ASi-5 auch für die<br />
Sicherheitstechnik nutzen zu können, wollen<br />
wir mit ASi-5 Safety zeitnah nachziehen<br />
und neue, auf der Spezifikation basierende<br />
Produkte entwickeln. Im Moment ist es<br />
noch so, dass der große Erfolg von Standard<br />
ASi-5 intern noch die ein oder andere<br />
Ressource bindet, aber wir arbeiten schon<br />
an ASi-5 Safety Geräten. Unser Ziel ist es,<br />
im Laufe dieses Jahres das erste Gateway<br />
mit ASi-5 Safety Technologie vorzustellen.<br />
ASi MASTER NEWS: Wenn wir gerade<br />
über Sicherheitstechnik reden: Inwieweit erwächst<br />
mit IO-Link Safety ein Konkurrent für<br />
ASi-5 Safety?<br />
André Hartmann: Von Konkurrenz kann<br />
keine Rede sein. Eher von Kooperation und<br />
Synergie, denn die gleichen Vorteile von<br />
ASi-5 gelten auch für die sicherheitsgerichtete<br />
Automatisierung mit ASi-5 Safety und<br />
IO-Link Safety. Also hohe Geschwindigkeit,<br />
große Datenbreite, Topologiefreiheit, nach<br />
oben offen in der Anbindung – um nur einige<br />
zu nennen. Wie ASi-5 schon jetzt für<br />
Standard IO-Link Devices wird ASi-5 Safety<br />
zukünftig das ideale Daten-Shuttle für<br />
IO-Link Safety Geräte sein. Hinzu kommt,<br />
dass in der Fläche – im Vergleich zur Menge<br />
an Signalen von Standard IO-Link Devices –<br />
üblicherweise deutlich weniger Safety-<br />
Signale eingesammelt werden müssen, die<br />
in der Regel auch noch dezentraler im Feld<br />
verteilt sind. Ein fein abgestuftes Portfolio an<br />
ASi-5 Safety Slave / IO-Link Safety Master<br />
Modulen mit ein, zwei oder vier Master Ports<br />
bietet für den Safety-Bereich damit zukünftig<br />
noch größere Einsparpotenziale als die,<br />
die sich heute mit ASi-5 in Verbindung mit<br />
IO-Link mit den entsprechenden Standardmodulen<br />
schon realisieren lassen.<br />
ASi MASTER NEWS: Herr Hartmann, vielen<br />
Dank für das Gespräch.<br />
15
AS-INTERFACE<br />
ENTWICKLUNG<br />
ASi-5 und ASi NEUHEITEN<br />
24 V ASi-5/ASi-3<br />
Feldbus Gateways<br />
3 Neu: 24 V ASi-5/ASi-3 POWERLINK Gateway (BWU4016)<br />
3 Kompatibel zu bestehenden Netzwerken<br />
3 1,27 ms Zykluszeit für bis zu 384 Ein- und 384 Ausgangsbits<br />
3 Integrierter Webserver, OPC UA Server<br />
3 Ebenfalls verfügbar für: PROFINET (BWU3847),<br />
EtherNet/IP (BWU3849) & EtherCAT (BWU3854)<br />
Startset ASi-5 / IO-Link<br />
3 Set bestehend aus:<br />
- 24 Volt ASi-5/ASi-3 PROFINET Gateway (BWU3847)<br />
oder 24 Volt ASi-5/ASi-3 EtherNet/IP + Modbus TCP<br />
Gateway (BWU3849), alternativ auch Gateways<br />
für andere gängige Feldbussysteme wählbar<br />
- ASi-5 Slave / IO-Link Master mit 4 Ports, IP67, M12 (BWU4067)<br />
- ASi Modulunterteil in IP67, 45 mm (BWU2349)<br />
- Bihl+Wiedemann Software-Suite für Konfiguration,<br />
Diagnose und Inbetriebnahme (BW2902)<br />
3 Startset wird in handlichem Koffer – komplett montiert<br />
und verdrahtet – geliefert<br />
3 Kostengünstige Variante für den Einstieg in ASi-5<br />
3 Ausreichend Platz zum Einbau eigener IO-Link Sensoren<br />
ASi-5 Motormodul, IP67, M12<br />
für SEW MOVIMOT ® , 1M/4E/2A (BWU4068)<br />
3 Ansteuerung von 1 x SEW MOVIMOT ® Getriebemotor<br />
mit Frequenzumrichter pro Modul<br />
3 Zyklisches Schreiben u.a. von Geschwindigkeit und Rampen<br />
3 4 digitale Eingänge zum Anschluss von Sensoren<br />
3 2 digitale Ausgänge<br />
3 Versorgung der Eingänge aus ASi<br />
3 Versorgung der Ausgänge aus AUX (24 V Hilfsenergie)<br />
ASi-5 Motormodul, IP67, M12<br />
für Interroll EC5000, 2M/4E (BWU4212)<br />
3 Ansteuerung von 2 x 48 V Motorrollen Interroll EC5000<br />
mit 20 W / 35 W / 50 W<br />
3 Zyklisches Schreiben der Geschwindigkeit in 1,27 ms<br />
3 4 digitale Eingänge zum Anschluss von Sensoren<br />
3 Versorgung der Eingänge aus ASi<br />
3 Versorgung der Motoren mit 48 V aus AUX<br />
3 Interner Leitungsschutz, separat pro Motor<br />
16
AS-INTERFACE<br />
ENTWICKLUNG<br />
VON BIHL+WIEDEMANN<br />
Art.-Nr.<br />
BWU3825<br />
Feldbus<br />
EtherNet/IP+<br />
Modbus TCP<br />
Weitere neue ASi-5/ASi-3 Feldbus Gateways<br />
3 ASi-5 Master und ASi-3 Master in einem Gerät<br />
3 Integrierter Webserver zur einfachen Diagnose / Fernwartung<br />
3 OPC UA Server als Schnittstelle für die OPC UA Kommunikation<br />
3 Chipkarte zur Speicherung der Konfigurationsdaten<br />
3 Können ASi-3 Master / Gateways ohne Programmieraufwand ersetzen<br />
Doppelmaster<br />
Safety Gateway<br />
(integr. Safety Monitor)<br />
OPC UA<br />
Sichere<br />
Betriebsartenwahl<br />
24 Volt ASi Gateway<br />
Sichere Drehzahl-/<br />
Stillstandsüberwachung<br />
3 3 3 3 3 –<br />
BWU3852 PROFINET 3 – 3 – – 3<br />
BWU3866<br />
EtherNet/IP+<br />
Modbus TCP<br />
– 3 3 3 3 –<br />
BWU3991 EtherCAT – 3 3 3 3 –<br />
BWU3998 PROFINET – 3 3 3 – –<br />
BWU4000 PROFINET 3 3 3 3 3 –<br />
Neue ASi-5 Slave / IO-Link Master Module<br />
3 Komfortable Parametrierung der angeschlossenen<br />
IO-Link Sensoren über B+W Software-Suites<br />
3 In 1,27 ms bis zu 4 x 16 Bit Nutzdaten verfügbar<br />
Artikel<br />
BWU3819<br />
Typ<br />
ASi-5 Slave /<br />
IO-Link Master, 4 Ports<br />
Anzahl IO-Link Ports<br />
IO-Link Port<br />
Class A<br />
IO-Link Port<br />
Class B<br />
ASi Anschluss<br />
Peripherieanschluss<br />
4 4 – Profilkabel 4 x M12-Buchse (5-polig) IP67<br />
Schutzart<br />
BWU3899<br />
BWU3897<br />
ASi-5 Slave /<br />
IO-Link Master, 4 Ports<br />
ASi-5 Slave /<br />
IO-Link Master, 4 Ports<br />
4 4 – M12 4 x M12-Buchse (5-polig) IP67<br />
4 2 2 M12 4 x M12-Buchse (5-polig) IP67<br />
17
AS-INTERFACE<br />
ENTWICKLUNG<br />
Neue ASi-5 Digitalmodule<br />
3 Hohe E/A Dichte<br />
3 Geringe Overhead-Kosten<br />
Artikel<br />
Typ<br />
Eingänge<br />
Ausgänge<br />
Beschaltung<br />
Versorgung<br />
der Eingänge<br />
Versorgung<br />
der Ausgänge<br />
ASi Anschluss<br />
Peripherieanschluss<br />
Schutzart<br />
BWU3894 ASi-5 Digitalausgangsmodul – 8 Single – AUX<br />
Profilkabel<br />
8 x M12-Buchse<br />
(5-polig)<br />
IP67<br />
BWU4193 ASi-5 Digital E/A Modul 8 8 Y ASi AUX M12<br />
BWU4194 ASi-5 Digitaleingangsmodul 16 – Y ASi – M12<br />
BWU4195 ASi-5 Digitaleingangsmodul 8 – Single ASi – M12<br />
BWU4196 ASi-5 Digitaleingangsmodul 16 – Y AUX – M12<br />
8 x M12-Buchse<br />
(5-polig)<br />
8 x M12-Buchse<br />
(5-polig)<br />
8 x M12-Buchse<br />
(5-polig)<br />
8 x M12-Buchse<br />
(5-polig)<br />
IP67<br />
IP67<br />
IP67<br />
IP67<br />
BWU4207 ASi-5 Digital E/A Modul 8 8 Y AUX AUX<br />
Profilkabel<br />
8 x M12-Buchse<br />
(5-polig)<br />
IP67<br />
Neue aktive Verteiler ASi<br />
3 Besonders flache Bauform (19 bzw. 35 mm tief), Montage in Kabelkanal möglich<br />
3 Passende Peripherieanschlüsse integriert<br />
3 Komfortable Parametrierung über B+W Software-Suites<br />
Artikel<br />
BWU4083<br />
BWU3785<br />
BWU4087<br />
Typ<br />
Aktiver Verteiler ASi-5<br />
zur Ansteuerung von<br />
RGB-Leuchten über<br />
ASi<br />
Aktiver Verteiler ASi<br />
zum Anschluss von<br />
K50 Pro Banner<br />
Stacklight an ASi<br />
Aktiver Verteiler ASi<br />
zum Anschluss von<br />
Allzweckanzeige Banner<br />
K50 Pro an ASi<br />
Tiefe<br />
35 mm –<br />
35 mm<br />
Eingänge<br />
3 x<br />
digital<br />
19 mm –<br />
Ausgänge<br />
1 x RGB<br />
(3 x PWM)<br />
4 x<br />
digital<br />
4 x<br />
digital<br />
–<br />
aus<br />
AUX<br />
–<br />
Eingangsspannung<br />
(Sensorversorgung)<br />
aus<br />
AUX<br />
aus<br />
AUX<br />
aus<br />
AUX<br />
ASi Anschluss<br />
Ausgangsspannung<br />
(Aktuatorversorgung)<br />
Profilkabel<br />
Profilkabel<br />
Profilkabel<br />
Peripherieanschluss<br />
1 x M12-Kabelbuchse<br />
(gerade, 4-polig)<br />
2 x M12-Kabelbuchse<br />
(gerade, 5-polig)<br />
1 x M12-Kabelbuchse<br />
(gerade, 5-polig)<br />
IP67<br />
IP67<br />
IP67<br />
Schutzart<br />
18
AS-INTERFACE<br />
ENTWICKLUNG<br />
Weitere neue ASi Motormodule:<br />
BWU3907<br />
3 ASi-3 Motormodul für Volta24 BLDC Motoren,<br />
IP67, M12/M8, 1E 3 Ansteuerung<br />
von 1 x Volta24 BLDC Motor mit externer<br />
Kommutierung 3 1 digitaler Eingang 3 1<br />
AB Slave 3 Versorgung des Eingangs aus<br />
AUX 3 Motorversorgung aus AUX 3 Peripherieanschluss<br />
über 1 x M12-Kabelbuchse<br />
(gerade, 8-polig) und 1 x M8-Kabelbuchse<br />
(gerade, 4-polig), Kabellänge jeweils 1 m<br />
3 ASi Anschluss über Profilkabel 3 Besonders<br />
flache Bauform, Montage in Kabelkanal<br />
möglich 3 Schutzart IP67<br />
BWU3628<br />
3 Aktiver Verteiler ASi-3, IP67, M12, 2E/2A<br />
3 Motormodul für die Ansteuerung von Lenze<br />
Smart Motoren 3 2 digitale Eingänge<br />
3 2 digitale Ausgänge 3 1 AB Slave<br />
3 Versorgung der Ein- und Ausgänge aus AUX<br />
3 Peripherieanschluss über 1 x M12-Kabelbuchse<br />
(gerade, 5-polig) 3 Y-Beschaltung<br />
(Eingänge), Rundkabel/Anschlusslitzen (Ausgänge)<br />
3 ASi Anschluss über Profilkabel<br />
3 Besonders flache Bauform, Montage in<br />
Kabelkanal möglich 3 Schutzart IP67<br />
BWU3783<br />
3 Aktiver Verteiler ASi-3, IP67, 4E/3A<br />
3 Motormodul für die Ansteuerung von 1 x<br />
Lenze Smart Motor 3 4 digitale Eingänge<br />
3 3 digitale Ausgänge 3 1 AB Slave<br />
3 Versorgung der Ein- und Ausgänge aus<br />
AUX 3 Peripherieanschluss über 4 x M12-<br />
Kabelbuchse (gewinkelt, 5-polig) 3 ASi Anschluss<br />
über Profilkabel 3 Besonders flache<br />
Bauform, Montage in Kabelkanal möglich<br />
3 Schutzart IP67<br />
BWU4205<br />
3 ASi-3 Motormodul für 24 V Motorrollen,<br />
IP67, M12, 2E/2M 3 Ansteuerung von 2 x 24<br />
V Motorrollen Interroll EC5000 (20 W / 35 W)<br />
3 4 digitale Eingänge 3 2 digitale Ausgänge,<br />
2 analoge Ausgänge 3 1 AB Slave 3 Versorgung<br />
der Eingänge aus ASi 3 Versorgung der<br />
Ausgänge aus AUX 3 Peripherieanschluss<br />
über 4 x M12-Buchse (5-polig) 3 ASi Anschluss<br />
über Profilkabel 3 Interner Leitungsschutz,<br />
separat für jeden Motor 4,5 A (träge)<br />
3 Schutzart IP67<br />
ASi Leuchttastermodul (BW3478)<br />
3 ASi Leuchttastermodul, beleuchtet (weiß /<br />
blau) 3 1 x beleuchteter Taster (blau) 3 1 x<br />
beleuchteter Drehwahlschalter (weiß), tastend<br />
(2 x 40° als Schließer) 3 Mit Montageclip<br />
3 ASi Anschluss über M12-Stecker 3 1 AB<br />
Slave 3 Schutzart IP54<br />
ASi-5 Zählermodul, IP67, M12 (BWU4202)<br />
3 4 x Zählereingänge 3 4 x M12-Buchsen<br />
3 Impulszähler 3 Zählerfrequenz max. 250<br />
kHz 3 Versorgung der Eingänge aus ASi<br />
3 Peripherieanschluss über 4 x M12-Buchse<br />
(5-polig) 3 ASi Anschluss über M12 3 1 ASi-5<br />
Slave 3 Schutzart IP67<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber:<br />
Bihl+Wiedemann GmbH<br />
Floßwörthstraße 41<br />
D-68199 Mannheim<br />
Telefon: +49 (621) 339960<br />
Telefax: +49 (621) 3392239<br />
info@bihl-wiedemann.de<br />
www.bihl-wiedemann.de<br />
Herstellung:<br />
MILANO medien GmbH<br />
Hanauer Landstraße 196A<br />
D-60314 Frankfurt am Main<br />
Telefon: +49 (69) 48000540<br />
Telefax: +49 (69) 48000549<br />
info@milanomedien.com<br />
www.milanomedien.com<br />
Redaktion:<br />
Dirk Heyden,<br />
Thomas Rönitzsch<br />
19
ASi-5<br />
AUTOMATISIERUNG<br />
NEU GEDACHT.<br />
IHR WEG IN<br />
DIE DIGITALE<br />
ZUKUNFT.<br />
AB SOFORT<br />
LIEFERBAR!<br />
Halle 9, Stand H01<br />
13.07. – 17.07.<strong>2020</strong><br />
www.bihl-wiedemann.de