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ELMA_Magazin_ApriMai2020

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84 UNSERE WELT<br />

Gleichberechtigung. Besonders gut<br />

gefallen hat mir die Idee eines Mädchens,<br />

das sich seinen Schulweg mit<br />

Trampolinen gepflastert wünscht. Bei<br />

allem steht das Selbermachen und<br />

Selberfinden im Zentrum.<br />

KANN MAN DAS BUCH IRGEND-<br />

WO ANSCHAUEN?<br />

Es liegt an einigen Stationen aus, zum<br />

Beispiel in Auf AEG, in der Stadtbibliothek<br />

oder bei uns im Bewerbungsbüro<br />

in der Spitalgasse 1 – mit extra<br />

Lesepulten für Kinder!<br />

HABEN SIE AUS DEM KINDER-<br />

BEWERBUNGSBUCH FÜR SICH<br />

IRGENDETWAS GELERNT?<br />

Natürlich! Uns geht leider die Leichtigkeit<br />

und Spontaneität, die sich darin<br />

niederschlägt, ein bisschen ab. Da<br />

können wir uns sicher eine Scheibe<br />

abschneiden. Spielerisches, Fantasieund<br />

Ideenreichtum – das ist wirklich<br />

stark!<br />

GIBT ES SCHON EINEN EFFEKT<br />

ODER NUTZEN, DEN FAMILIEN<br />

AUS DEM BEWERBUNGSPRO-<br />

ZESS ERLEBEN KÖNNEN?<br />

Die Spiele-App ist bereits fertig. Ansonsten<br />

ist die Crux des Prozesses,<br />

dass wir etwas vorbereiten, was im<br />

Idealfall in fünf Jahren stattfinden<br />

wird. Das ist schwierig in der Vermittlung.<br />

Aber beim Boulevard Babel mit<br />

der gesperrten Wölckernstraße gab es<br />

ein tolles Familien- und Stadtfest mit<br />

beeindruckenden Gesprächen und Erlebnissen.<br />

VIELE FAMILIEN VERSTEHEN<br />

VIELLEICHT NICHT, WAS N2025<br />

SOLL, WENN GLEICHZEITIG DIE<br />

SCHULEN SCHIMMELN. WAS SA-<br />

GEN SIE DENEN?<br />

Dass man das eine gegen das andere<br />

nicht ausspielen kann. Nürnberg<br />

pumpt jedes Jahr sehr viel Geld in<br />

die Instandhaltung der Schulen …<br />

natürlich weiß ich, wie es in manchen<br />

Prof. Dr. Hans-Joachim<br />

Wagner, der Leiter des<br />

Büros zur Kulturhauptstadtbewerbung<br />

N2025<br />

N2025.EU<br />

© Michael Lyra<br />

Schulen aussieht. Aber Kulturhauptstadtbewerbung<br />

kann vielleicht so etwas<br />

sein wie eine neue Identifikation<br />

mit der Stadt. Beginnen, die Stadt mit<br />

anderen Augen zu sehen, in neue Formen<br />

des Austauschs zu kommen, des<br />

Miteinanders – das ist das Ziel.<br />

DAS KLINGT SEHR THEORE-<br />

TISCH … GIBT ES AUCH WAS<br />

ZUM ANFASSEN?<br />

Ich weiß … Aber es wird anfassbar,<br />

wenn es sich weiter konkretisiert.<br />

Wir planen für den September Klangfahrräder<br />

für die Innenstadt, auf die<br />

man sich setzen und Musik machen<br />

kann. Daran kann man vielleicht sehen<br />

und begreifen: Aha, so kann das<br />

gehen. Und es wäre fatal, wenn sich<br />

die Bewerbung nur auf die Altstadt<br />

konzentrieren würde. Wir gehen da<br />

natürlich raus. Außerdem haben wir<br />

bereits in diesem Jahr mit panoptikum<br />

zusammengearbeitet – dem internationalen<br />

Kinder-Theaterfestival.<br />

DER KULTURHAUPTSTADT-BE-<br />

WERBUNGSPROZESS IST KEIN<br />

PREIS FÜR BESTEHENDES,<br />

SONDERN EIN KATALYSATOR<br />

FÜR DIE ENTWICKLUNG VON<br />

ZUKÜNFTIGEM. WAS ZEICH-<br />

NET DIE STADT NÜRNBERG IN<br />

PUNCTO FAMILIE AUS? WAS IST<br />

SCHON GUT?<br />

Eine gute Frage. Nürnberg hat eine<br />

gut funktionierende Angebotsstruktur<br />

für Kinder, Jugendliche, Senioren,<br />

Neugeborene, Noch-nicht-Geborene<br />

… Aber das ist gleichzeitig<br />

ein großer Nachteil. Denn wir haben<br />

es hier in der Stadt mit einer Form<br />

von Überregulierung zu tun. Und ich<br />

glaube, es ist notwendig, dass wir<br />

viel mehr in die einzelnen Bevölkerungskreise<br />

hineingehen und dort<br />

nach den Wünschen und Bedürfnissen<br />

fragen. Das ist die zentrale Aufgabe.<br />

Wenn uns das gelingt, haben<br />

wir eine neue Stadt, in der Vielfalt<br />

und Differenz der kulturellen Praxis<br />

eine gewichtige Rolle spielen … Statt<br />

als Stadt immer nur anzubieten und<br />

zu sagen „ihr könnt, wenn ihr wollt“,<br />

muss man auch einfach mal zulassen.<br />

HABEN SIE DAS AUCH ALS<br />

GRÖSSTES DEFIZIT IDENTIFI-<br />

ZIERT?<br />

Ja. Auch wenn ich mir damit viele<br />

Feinde mache.<br />

WIE SIEHT DIE FAMILIENKUL-<br />

TURTRAUMHAUPTSTADT AUS?<br />

Mein Ideal: Eine Kulturhauptstadt<br />

der Kinder und Familien, in der wir<br />

365 Tage im Jahr die Möglichkeit haben,<br />

im öffentlichen Raum zu spielen.<br />

Ein großes Ereignis, das draußen<br />

stattfindet – mit einem kleinen, aber<br />

mir sehr wichtigen Mosaikstein: einem<br />

Kindertheater-Festival der Welt!

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