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ELMA_Magazin_ApriMai2020

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DAS WOLLEN WIR WISSEN<br />

75<br />

DER NEANDERTALER IN UNS<br />

WIR KÖNNEN NICHT<br />

AUS UNSEREM FELL<br />

Betrachtet man menschliches Dasein auf unserem<br />

Planeten als 24-Stunden-Tag, dann waren wir<br />

ganze 23 Stunden lang Jäger und Sammler. Anthropologen<br />

meinen, wir seien auch heute noch<br />

Steinzeitmenschen – eingekerkert, vergiftet und<br />

verwirrt. So weit hergeholt, wie man im ersten<br />

Moment glauben mag, ist das möglicherweise<br />

gar nicht, denn in uns Europäern stecken<br />

noch immer rund zwei Prozent Neandertalergene.<br />

Und die mischen kräftig mit – nicht<br />

nur bei körperlichen Reaktionen, sondern<br />

auch bei unserem Verhalten.<br />

Text Simone Blaß<br />

Das gesamte Weltwissen verdoppelt sich inzwischen<br />

alle 700 Tage – die Evolution<br />

kommt da schon lange nicht mehr mit, unser<br />

Verhalten steckt in vielerlei Hinsicht noch in<br />

den Fellpuschen. Wer schon einmal einen<br />

Mann am Grill beobachtet hat, weiß, was<br />

gemeint ist. Die tief in uns schlummernden<br />

archaischen Ururgroßeltern erwachen<br />

nämlich vor allem in den Situationen,<br />

die überlebenssichernd sind. Oder<br />

die wir für überlebenssichernd halten.<br />

Da ist es nur natürlich, dass der Mann<br />

für das Braten des von ihm erjagten<br />

Mammuts – auch, wenn es heute<br />

nur ein Tofuwürstchen ist – ausgiebig<br />

gelobt werden will.

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