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ELMA_Magazin_ApriMai2020

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GESUNDHEIT & FITNESS<br />

53<br />

Ähnlich ist es mit der Veranlagung:<br />

Die Wahrscheinlichkeit auf eine Allergieentwicklung<br />

steigt, wenn mehrere<br />

Familienmitglieder betroffen<br />

sind – vererbt wird aber nicht eine<br />

bestimmte Allergie, sondern lediglich<br />

die Bereitschaft zur allergischen<br />

Reaktion. Die nie ausbrechen muss.<br />

Auch bei der Beikosteinführung<br />

ist man heute ein ganzes Stück<br />

weiter als noch vor zwei Jahrzehnten.<br />

Früher wurde den<br />

Eltern dazu geraten, jedes Lebensmittel<br />

einzeln zu füttern,<br />

um mögliche Anzeichen auf eine<br />

Allergie sofort zu erkennen und<br />

entsprechend darauf reagieren<br />

zu können. Der Speiseplan war<br />

entsprechend langweilig und<br />

die kindliche Neugier auf das,<br />

was die Großen essen, wurde<br />

stark eingeschränkt. Heute ist<br />

die Sicht viel entspannter.<br />

KEINE ANGST VOR<br />

ROTZ<br />

Wir sind von Natur aus<br />

darauf gepolt, alles aus<br />

dem Weg zu räumen,<br />

was unserem Kind schaden<br />

könnte. Kein Wunder also, dass<br />

es für die Werbung ein Leichtes ist,<br />

uns vorzugaukeln, dass ein Bazillen<br />

vernichtendes Putzmittel genau das<br />

ist, was wir jetzt brauchen. Doch in<br />

einer fast keimfreien Umgebung hat<br />

das kindliche Immunsystem keine<br />

Chance, sich mit äußerlichen Einflüssen<br />

auseinanderzusetzen. Also<br />

wird ihm langweilig und es sucht sich<br />

Arbeit – die Allergie entsteht. Besser<br />

ist es, viel mit dem Baby an die frische<br />

Luft zu gehen und es schon früh<br />

mit anderen Kindern zusammenzubringen.<br />

Denn die tragen alle möglichen<br />

Keime und Bakterien mit sich<br />

herum und sorgen so dafür, dass das<br />

Immunsystem des Babys so richtig<br />

beschäftigt wird. Nicht umsonst haben<br />

Kinder, die auf einem Bauernhof<br />

aufwachsen, deutlich weniger Allergien<br />

als Stadtkinder.<br />

GUTE ALTERNATIVE:<br />

ZIEGENMILCH<br />

Häufiger als Allergien sind bei Babys<br />

die Nahrungsmittelunverträglichkeiten,<br />

die sich in Form von Bauchschmerzen<br />

und Durchfall zeigen.<br />

Dadurch besteht die Gefahr von<br />

Nährstoffmangel und Entwicklungsstörungen.<br />

Als Auslöser Nummer<br />

eins gilt Kuhmilcheiweiß, das<br />

erste Fremdeiweiß, mit dem ein<br />

Säugling in der Regel in Kontakt<br />

kommt. Der beste Schutz: Stillen.<br />

Denn Muttermilch ist von Natur<br />

aus allergenarm und die enthaltenen<br />

Stoffe stärken die Darmschleimhaut.<br />

Und sie schmeckt<br />

auch jeden Tag anders. Über<br />

den Speiseplan der Mutter lernt<br />

der Säugling so eine große<br />

Vielfalt kennen. Sechs<br />

Monate voll, empfiehlt<br />

die Weltgesundheitsorganisation,<br />

WHO. Auch die<br />

Deutsche Gesellschaft für<br />

Ernährung unterstreicht den<br />

positiven Einfluss des Stillens auf die<br />

Entwicklung von Allergien. Da aber<br />

nicht jede Frau stillen kann oder will,<br />

hält der Markt hypoallergene Fertignahrung,<br />

sogenannte HA-Nahrung,<br />

bereit, bei der die Eiweißbestandteile<br />

erhitzt und in Bruchstücke zerlegt<br />

werden. Der kindliche Körper wird<br />

so ausgetrickst. Seit 2013 die Europäischen<br />

Behörden hypoallergene<br />

Anfangsnahrung als sichere und geeignete<br />

Proteinquelle bezeichnen,<br />

gibt es Säuglingsnahrung auch auf<br />

Ziegenmilchbasis, da diese in ihrer<br />

Zusammensetzung der Muttermilch<br />

ähnelt.

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