ELMA_Magazin_ApriMai2020

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50 GESUNDHEIT & FITNESS ... NOTARZT-ALARM: KLEINE LILA PUNKTE AUF DER HAUT Zeigt ein Kind die oben genannten Symptome, sollte es in kurzen Abständen immer wieder gründlich auf Petechien untersucht werden. „Wenn wir Petechien feststellen, ist höchste Alarmstufe“, erklärt eine Nürnberger Kinderkrankenschwester im Gespräch mit <strong>ELMA</strong>. „Manchmal ähneln sie anderen Ausschlägen; drückt man aber auf diese Punkte, dann verschwinden sie nicht nur kurz, sondern bleiben. Daran kann man sie gut erkennen.“ Petechien sind immer ein Fall für den Notarzt. Der Körper wird nicht mehr richtig durchblutet und Gliedmaßen können absterben. „Innerhalb weniger Stunden geraten die Patienten unbehandelt in einen lebensbedrohlichen Schock, das sogenannte Waterhouse-Friderichsen-Syndrom. Leider passiert es immer wieder, dass Kinder nicht gerettet werden können, dass es einfach zu spät ist!“ IMPFEN JA ODER NEIN? DIE ENTSCHEIDUNG LIEGT BEI DEN ELTERN! Neun von zehn Erkrankten überleben, jeder fünfte mit gravierenden Folgen, die von Entwicklungsstörungen und Hörverlust über Lähmungen bis zu Hirnschäden und Amputation reichen. Verantwortlich für die meisten Erkrankungen in Deutschland ist die Serogruppe B. Sie mache, so Wolfgang Landendörfer, fast 70 Prozent aus. „In Großbritannien werden Säuglinge bereits flächendeckend gegen Meningokokken B geimpft. Ich bin einer Meinung mit vielen Exper- I Meningokokken werden durch Tröpfcheninfektion übertragen. Man unterteilt die Erreger in sogenannte Serogruppen: A, B, C, W und Y. Die Diagnose erfolgt über das Blut und die Hirnflüssigkeit. Jede Erkrankung ist meldepflichtig und alle Angehörigen müssen mit Antibiotika behandelt werden. ten – es ist unverständlich, dass die Impfung von den meisten Kassen hier nicht bezahlt wird.“ Im Gegensatz zur Impfung gegen die Serogruppe C, die rund 25 Prozent der Erkrankungen auslöst – für die allerdings auch erst ab dem ersten Geburtstag die Kosten übernommen werden. „Ich verstehe diese Entscheidung in keiner Weise“, meint der Kinder- und Jugendarzt. „Die Impfstoffe lassen sich bereits sehr früh impfen, schon mit sechs bis acht Wochen, und sind allgemein gut verträglich. Gerade Säuglinge tragen schließlich aufgrund der durchlässigeren Blut-Gehirn-Schranke ein deutlich höheres Risiko.“ Wollen Eltern ihr Kind impfen lassen, dann müssen sie zum Teil selbst in die Tasche greifen, und zwar tief. „Für eine Spritze müssen sie mit 140 Euro rechnen und je nach Alter sind zwei bis vier Spritzen notwendig.“ Doch die Kosten sind nicht das einzige Problem. Da die Ständige Impf- IN TANNIEN WERDEN SÄUGLINGE BEREITS FLÄCHEN- DECKEND GEGEN GROSSBRI- MENINGO- KOKKEN B GEIMPFT ... kommission die Impfung gegen B noch gar nicht und die gegen C erst so spät auf ihre Empfehlungsliste gesetzt hat, fällt die Entscheidung vielen Eltern schwer. Impfen und die Abwägung zwischen Schutz und möglichen Impffolgen sind schließlich keine leichte Entscheidung. Umso wichtiger ist das Vertrauen zum Kinderarzt. Nachfragen lohnt sich Nicht alle Kassen übernehmen die Kosten für die Impfung gegen B und die anderen Varianten, machen aber Ausnahmen. Tipp: Viele Kassen übernehmen die Impfungen, wenn eine weite Reise ansteht. Sie richten sich dabei oft nach den Reiseempfehlungen des Auswärtigen Amtes. Es gibt eine Kombi-Impfung gegen ACWY, die gemeinsam mit einer Impfung gegen B verabreicht werden kann.
GESUNDHEIT & FITNESS 51 Unsere Kindermedizin Ihr Kind in besten Händen Wir haben Bens Lunge behandelt, damit der wieder auf dem linken Flügel spielen kann. Im Notfall schnelle Hilfe unter 0911 398 - 2290 www.klinikum-nuernberg.de
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