ELMA_Magazin_ApriMai2020

Feste, Vorträge, Filmabende, Hausmusik und
der regelmäßige Lesekreis werden von den
Bewohnern selbst organisiert, bei großen
Fußballspielen wird der Beamer aufgebaut.
Geselligkeit kann man sich wünschen – dazu
gezwungen werden kann letzten Endes freilich
niemand. Miteinander leben, ein bissl
was abgeben – dieser Gedanke klappt in der
Praxis jedoch recht gut, weil es wie immer
die kleinen Dinge sind, die im Leben zählen:
Da ist die ehemalige Erzieherin, die als
Vorleseoma im Kindergarten unten im Haus
vorbeischaut, da ist der Nachbar, der sich
als Pate für eine Alleinerziehende anbietet ...
Selbst entscheiden, wie und mit wem man
zusammenleben möchte – und dies so lange
wie möglich selbstständig in einer eigenen
Wohnung – dieser Gedanke steht bei anders-
WOHNEN über allem. Deshalb ist in dem
Mehrgenerationenhaus alles barrierefrei
und seniorengerecht. Seniorengerecht hat
jedoch nichts mit Seniorenheim zu tun, bei
diesem Wort heult Mandy Fuhrmann auf.
„Bei uns gibt es keine Schwester Inge, die
montags um elf mit Ihnen Zeitung liest. Wer
Pflege benötigt, muss sich diese selbst organisieren.
Wir unterstützen das gerne, haben
aber keinen festen Partner an der Hand.“
Und was kostet das? „Die Miete bei uns ist so
teuer wie überall“, sagt Mandy Fuhrmann.
Je nachdem, ob die Wohnung von der Stadt
gefördert wird (mit bis zu 2,50 Euro pro
Quadratmeter), liegt der Quadratmeterpreis
zwischen 7,96 Euro oder – freifinanziert –
und 8,83 Euro. Wer bei andersWOHNEN
einziehen will, muss Mitglied werden, wie
bei jeder Wohnungsgenossenschaft. Da
das Gesamthaus von der Bewohnerschaft
getragen wird, kommt noch ein Anteil für
die Gemeinschaftskasse dazu. Es gibt keine
Mietverträge, geschlossen wird ein Dauernutzungsvertrag.
Derzeit ist das anders-
WOHNEN-Haus voll ausgelastet, es gibt
eine Warteliste.
LEBENSRAUM
27
DASS DIE GRÜNDER
DES ANDERSWOHNEN-
PROJEKTS NOCH
IMMER IM HAUS
LEBEN, DARF ALS
GUTES ZEICHEN
GEWERTET WERDEN.
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