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ELMA_Magazin_ApriMai2020

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24 LEBENSRAUM<br />

WIE LÄSST SICH IN DER ANSPARPHA-<br />

SE DES EIGENKAPITALS GESCHICKT<br />

INVESTIEREN?<br />

Wenn der Hauskauf in einer Zeitspanne von<br />

bis zu zehn Jahren erfolgen soll, kommen<br />

nur ein verzinster Banksparplan, Tages- und<br />

Festgeld infrage. Wenn die Immobilie nicht<br />

in den nächsten 15 Jahren erworben wird,<br />

kann man als erfahrener Anleger einen Teil<br />

in einen Aktien-ETF-Sparplan investieren.<br />

Hier gilt es, geschickt den Moment etwa<br />

fünf Jahre vor dem geplanten Immobilienerwerb<br />

abzupassen und die ETF-Anteile mit<br />

Gewinn zu verkaufen. Es ist aber zu riskant,<br />

sein gesamtes Erspartes in den Aktienmarkt<br />

zu stecken, auch wenn dort Renditen von<br />

fünf bis sieben Prozent locken. Schließlich<br />

ist nicht sicher, ob die gesamte Summe zur<br />

Verfügung steht, wenn man finanzieren<br />

möchte. Wenn dann die Kurse gerade eingebrochen<br />

sind, müsste man das Immobilienprojekt<br />

verschieben oder die Aktienanteile<br />

mit Verlust verkaufen.<br />

WIE VIEL EIGENKAPITAL SOLLTE MAN<br />

MITBRINGEN?<br />

Das ist individuell. Ratsam sind 30 bis 40<br />

Prozent des Bruttokaufpreises, also inklusive<br />

der Nebenerwerbskosten. Die Banken<br />

vergeben auch Darlehen bei zehn Prozent,<br />

wenn ansonsten alles stimmt, aber das ist<br />

nur bei wenigen gesund für die Finanzen.<br />

Das Darlehen sollte unbedingt bis zum 60.<br />

Lebensjahr komplett getilgt sein, wenn Sie<br />

nicht gerade Beamter sind. Wer weiß, ob Sie<br />

dem Arbeitsmarkt danach noch komplett<br />

zur Verfügung stehen? Wer das nicht hinbekommt,<br />

sollte sich lieber von dem Gedanken<br />

an eine eigene Immobilie verabschieden<br />

oder sich ein kleineres Objekt suchen.<br />

WELCHE PUNKTE SIND BEI DER AUS-<br />

WAHL DES DARLEHENS WICHTIG?<br />

Die besten Bedingungen bieten in der Regel<br />

Annuitätendarlehen. Hier sollte man<br />

auf kostenlose Sondertilgungen achten.<br />

Gute Angebote enthalten die Möglichkeit,<br />

die Rate in der Darlehenslaufzeit ein oder<br />

zwei Mal anzupassen, auszusetzen oder den<br />

SO ERHALTEN SIE DEN<br />

ERSTEN ÜBERBLICK<br />

Wisst Ihr, wie viel Geld in<br />

den schnellen Coffee to<br />

go oder einen Mittagssnack,<br />

Ausflüge mit der<br />

Familie oder Geschenke<br />

fließen? Um einen Überblick<br />

über Eure Ausgaben<br />

zu erhalten, könnt Ihr<br />

Eure Daten per Hand in<br />

eine Excelliste oder ein<br />

Notizbuch eintragen. Als<br />

praktischer erweisen sich<br />

jedoch Haushaltsbuch-<br />

Apps. Der Vorteil: Das<br />

Smartphone ist im Alltag<br />

meistens dabei, Einträge<br />

lassen sich noch unterwegs<br />

erledigen. Manche<br />

Apps bieten die Möglichkeit,<br />

die Daten mit denen<br />

des Partners zu synchronisieren,<br />

um die Ausgaben<br />

als Familie besser im Blick<br />

zu behalten. Auch der Abgleich<br />

mit dem Bankkonto<br />

ist in der Regel möglich.<br />

Wer es ausprobieren<br />

möchte, sollte sich einmal<br />

„Money Manager“ oder<br />

„MyMicroBalance“ anschauen.<br />

Tilgungssatz zu verändern. Der Interessent<br />

darf ruhig als Kunde König auftreten, denn<br />

die Banken geben aufgrund der Niedrigzinsphase<br />

sehr gerne Kredite. Um die besten Bedingungen<br />

zu bekommen, kann es helfen,<br />

einen geschickten Honorarberater oder zumindest<br />

einen der großen Darlehenskreditvermittler<br />

einzuschalten. Die Laufzeit sollte<br />

derzeit 20 Jahre betragen. Wenn der Zinsaufschlag<br />

nicht zu hoch ist, können auch 25<br />

Jahre interessant sein, aber das kommt natürlich<br />

auf die gesamte Finanzplanung der<br />

Familie an.<br />

WAS HALTEN SIE VON<br />

BAUSPARVARIANTEN?<br />

Eine reine oder kombinierte Bausparfinanzierung<br />

ist nicht empfehlenswert. Bausparen<br />

ist eine Wette darauf, dass sich die Zinsen<br />

erhöhen werden in der Zeit, in der der Bausparvertrag<br />

zuteilungsreif wird. Ein Blick<br />

in die Zukunft ist schwierig. Wenn sich die<br />

Zinsen in dieser Zeitspanne nicht deutlich<br />

erhöhen, zahlt man mächtig drauf. Auch<br />

der Wohn-Riester ist nur in sehr seltenen<br />

Fällen sinnvoll. Nachteilig ist hier die spätere<br />

Versteuerung im Rentenalter über das<br />

sogenannte Wohnförderkonto. Eine Rolle<br />

können hingegen KfW-Darlehen spielen,<br />

wenn die Konditionen günstiger sind als<br />

beim Annuitätendarlehen, oder gegebenenfalls<br />

kommunale und landesweite Förderprogramme<br />

für Wohnraum.<br />

ZU WELCHER ABSICHERUNG RATEN<br />

SIE, UM AUCH IM KRISENFALL DEN<br />

KREDIT TILGEN ZU KÖNNEN?<br />

Wichtig sind eine ausreichend bemessene<br />

Berufsunfähigkeits- und eine Risikolebensversicherung.<br />

Bei Arbeitslosigkeit bleibt<br />

nichts anderes, als sich schnell um einen<br />

neuen Job zu bemühen und stetig in seine<br />

Qualifikation zu investieren. Gegen Trennung<br />

und Scheidung als oft eintretende Risiken<br />

einer Immobilienfinanzierung kenne<br />

ich leider keinen Versicherungsschutz.

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