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Abschied | 04/2020

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<strong>Abschied</strong><br />

TRAUERFALL<br />

Psychologen, Seelsorger und Trauerbegleiter.<br />

Man sollte zumindest älteren<br />

Kindern, also Kindern, die das Grundschulalter<br />

erreicht haben, nicht die Möglichkeit<br />

nehmen, sich von geliebten Menschen<br />

persönlich zu verabschieden. Allerdings<br />

sollte man sie gründlich auf dieses Ereignis<br />

vorbereiten, erklären, wie die Veranstaltung<br />

abläuft, was geschieht und ihnen<br />

auch ankündigen, dass wahrscheinlich<br />

selbst Erwachsene in Tränen ausbrechen<br />

werden. Dass auch Erwachsene hemmungslos<br />

weinen, ist für viele Kinder nämlich<br />

irritierend. Weinen gilt als Schwäche<br />

und Erwachsene sind in den Kinderaugen<br />

stark und weinen folglich nicht.<br />

Nach dem Sie dem Kind genau erklärt<br />

haben, was auf der Trauerfeier geschieht,<br />

harken sie behutsam nach, ob es auch Ihre<br />

Worte verstanden hat. Auch sollten Sie nun<br />

BESTATTUNGSDIENST<br />

MARION TODT<br />

Neundorfer Str. 120<br />

08523 Plauen<br />

Telefon:<br />

03741-70 70 60<br />

www.bestattungsdienst-todt.de<br />

info@bestattungsdienst-todt.de<br />

dem Kind die Entscheidungsfreiheit geben,<br />

ob es an der Trauerfeier teilnehmen<br />

möchte oder lieber nicht. Respektieren Sie<br />

die Entscheidung und zeigen Sie Verständnis.<br />

Sollte das Kind nicht an der Trauerfeier teilnehmen,<br />

weil es zu jung ist oder es selbst<br />

nicht möchte, so räumen Sie eine andere<br />

Möglichkeit der <strong>Abschied</strong>nahme ein.<br />

Eine Möglichkeit ist beispielsweise, einen<br />

Tag später das Grab zu besuchen und<br />

beispielsweise ein selbstgemaltes Bild als<br />

letzten symbolischen Gruß niederzulegen.<br />

Das Besuchen des Grabes ohne Beisein<br />

der vielen Trauergäste und der Besetzungsrituale<br />

bietet genug Raum, um sich<br />

ausgiebig mit dem Kind zu beschäftigen,<br />

auf Fragen einzugehen und gemeinsam<br />

<strong>Abschied</strong> zu nehmen.<br />

Trauer lernen<br />

Kinder müssen erst noch lernen zu trauern.<br />

Manche ziehen sich zurück, andere<br />

dagegen leben ihre Gefühle wie Wut und<br />

Aggression kompromisslos aus. Das kann<br />

Erwachsene, die selbst trauern, sehr<br />

irritieren und für Probleme in der Familie<br />

sorgen.<br />

Hierzu schrieb Gertrud Ennulat: „Das<br />

wütende Kind passt nicht in unser Bild<br />

vom trauernden Kind. Tränen und ein<br />

verweintes Gesicht, Stillsein und Zurückgezogenheit<br />

entsprechen viel eher<br />

unseren Erwartungen. Doch die Wut entsteht<br />

als Gegenkraft zu der Erfahrung der<br />

totalen Ohnmacht.“<br />

Haben Sie den Eindruck, dass das Kind<br />

mit dem schmerzlichen Verlust nicht<br />

klar kommt und Sie ihm nicht beistehen<br />

können, so scheuen sie nicht, Hilfe von<br />

Psychologen oder einem geschulten<br />

Trauerbegleiter anzunehmen. y<br />

Anzeigensonderveröffentlichung<br />

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