Abschied | 04/2020
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TRAUERFALL<br />
<strong>Abschied</strong><br />
keine kleinen Erwachsenen. Sie befinden<br />
sich in einem komplizierten Entwicklungsprozess<br />
und reagieren oft ganz anders<br />
auf Situationen. Dies sollte man immer im<br />
Hinterkopf haben, wenn man trauernde<br />
Kinder begleitet.<br />
Trauer zeigen und Ehrlichkeit<br />
Für Kinder ist es wichtig, dass sie bei ihrer<br />
ersten Begegnung mit den Themen Tod<br />
und Sterben nicht alleine sind. Helfen Sie<br />
ihnen, mit dem Verlust einer geliebten<br />
Person umzugehen. Reden Sie – so schwer<br />
das auch fallen mag – offen über das<br />
Geschehen und zeigen Sie auch selbst ihre<br />
Trauer. Dadurch begreift das Kind, dass es<br />
mit ihren Gefühlen der Trauer nicht allein<br />
ist, es ihm nicht nur allein so geht.<br />
Kinder wollen verstehen, was passiert ist<br />
und verlangen nach Erklärungen. Beantworten<br />
Sie kindliche Fragen der Kinder in<br />
einfacher Sprache. Belastende Details, die<br />
nur unnötig die Fantasie der Kinder anregen,<br />
sollten Sie weglassen. Lügen Sie aber<br />
auf keinen Fall.<br />
ist es mit der Floskel „Oma ist von uns<br />
gegangen.“ Wer geht, kann auch wieder<br />
zurückkommen. Warum ist Oma gegangen<br />
und wohin? Wann kommt sie wieder bzw.<br />
warum will sie nicht wieder zurückkommen?<br />
Das sind Fragen, die Kinder aus<br />
dieser Floskel assoziieren.<br />
Schlafen und Sterben bzw. Gehen und<br />
Sterben sind derart unterschiedliche<br />
Dinge, dass man sie nicht mit ein und<br />
demselben Wort benennen sollte, zumindest<br />
dann nicht, wenn der Kontext nicht<br />
bekannt oder verstanden wird. Und Kinder<br />
verstehen genau diesen Kontext eben<br />
nicht.<br />
Kinder zur Trauerfeier mitnehmen?<br />
Viele Eltern wollen ihren Kindern die Konfrontation<br />
mit dem Tod ganz ersparen und<br />
sie davor schützen. Sie möchten daher ihre<br />
Kinder nicht zu Beerdigungen mitnehmen.<br />
Doch das ist der falsche Ansatz, meinen<br />
Anzeigensonderveröffentlichung<br />
Irritierende Floskeln vermeiden<br />
Oft werden beim Thema Tod und Sterben<br />
gängige Floskeln verwendet. Zum Beispiel<br />
wird oft davon gesprochen, dass die<br />
verstorbene Person friedlich eingeschlafen<br />
sei. Diese Formulierung ist natürlich falsch<br />
und Unsinn. Wer einschläft, wacht auch<br />
wieder auf. Das wissen auch die Kinder,<br />
schließlich machen sie tagtäglich diese<br />
Erfahrung. Daher können Kinder durch<br />
diese Floskel einerseits verwirrt werden<br />
und erwarten, dass die friedlich eingeschlafene<br />
Oma irgendwann wieder aufwacht.<br />
Oder sie haben anderseits plötzlich<br />
Angst vor dem Einschlafen, weil sie nicht<br />
verstehen, dass wir Erwachsenen (wohl<br />
um uns selbst ein wenig zu belügen) das<br />
Wort „einschlafen“ plötzlich in einer ganz<br />
anderen Bedeutung verwenden. Ähnlich<br />
Inh. Christoph Schulze<br />
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