Gsungen&Gspielt 01/2020
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INT´RESSANTERWEIS
ner Ländlerfründa“ mit ihrem Walzer
„Der Gockel“, in dem das Saxophon
eine zentrale Rolle hat und mit dem
Klarinettenklang sanft verschmilzt.
Familienmusik Wallnöfer
Was tun, wenn in einer fünfköpfigen
Familie alle ein unterschiedliches Instrument
spielen, in verschiedenen
Gruppen und Musikkapellen mitwirken
aber das gemeinsame Musizieren
als ganze Familie schwierig erscheint?
Mutter Renate ist Musikschullehrerin
für Querflöte und spielt die Harfe.
Ihr Wunsch war es immer, mit ihren
Kindern musizieren zu können. Die
Kinder spielten verschiedene Instrumente,
die so nicht wirklich in eine
Volksmusikgruppe passten.
Auf Volksmusikseminaren wie die Jugendsing-
und Musizierwoche oder die
Alpenländische Sing- und Musizierwoche
lernten sie die gemeinschaftliche
Art der Volksmusik kennen, hatten
viele unvergessliche Erlebnisse
und schlossen viele Bekanntschaften.
Im Gespräch mit ihrem Bruder Robert
Schwärzer erzählte Renate von ihrem
großen Traum einer Familienmusik.
Aber wie sollte das funktionieren?
Probieren geht über Studieren
Robert ermutigte die Familienmitglieder:
„Probiert es aus! Ihr mögt nur
tun.“ Vater Hannes spielt normalerweise
Euphonium und übernahm nach
längerem Überreden von Frau und
Tochter mit der Tuba die Bassfunktion.
Sohn Thomas wechselte von Trompete
auf Flügelhorn. Tochter Sonja blieb
beim Saxophon und Sohn Stefan bei
der Zugposaune. Mutter Renate hält
mit ihrer Harfe alles harmonisch zusammen.
Nun galt es auszuprobieren…
Durch die Vielseitigkeit und Modellierfähigkeit
im Ton versteht es Sonja
mit dem Saxophon hervorragend, einerseits
mit dem Flügelhorn geschmeidig
die Melodie zu führen, andererseits
in der tiefen Lage mit der Posaune zu
harmonieren.
Bei manchen Stellen übernimmt das
Saxophon sogar Trillerstimmen wie
bei einer Piccoloflöte. Die Gegenstimmen
in der Tenorlage sind durch die
Zugposaune nicht so legato möglich
wie mit einer Ventilposaune. Aber
auch da gilt es auszuprobieren und
Lösungen zu finden.
Spielgut alt und neu
Bei den Spielstücken klingen neben
traditionellen Stücken besonders neu
entstandene Melodien wie der „Umeser
Landler“ von Franz Xaver Kofler,
der „Edelweiß Boarische“ von
Thomas Wallnöfer (benannt nach
dem Hausnamen der Wallnöfers) und
auch der „Tisner Marsch“ von Robert
Schwärzer. Jedes Stück wurde zurechtgespielt,
ausprobiert und schließlich
in die optimale Form gebracht.
Die Kinder spielen die Melodieinstrumente,
die Eltern übernehmen die Begleitung.
Genau wie im „wirklichen“
Leben.
Alpenländischer
Volksmusikwettbewerb
Im Oktober 2018 nahm die Familienmusik
Wallnöfer schließlich beim 23.
Alpenländischen Volksmusikwettbewerb
in Innsbruck teil. Sie überzeugte
die aufmerksame und kritische Jury
und die sehr zahlreichen gespannten
Zuhörer mit ihrer originellen Besetzung
und ihrem feinfühligen, tänzerischen
und freudvollen Musizieren.
Für ihren „ausgezeichneten“ Auftritt
und dem harmonischen Gesamt-Erscheinungsbild
erhielt die Familienmusik
von der Gesamtjury und der
Wettbewerbsleitung beim Festabend
im Congress Innsbruck den begehrten
„Herma Haselsteiner-Preis“ in der
Kategorie „Musizierende Familie“.
Foto: Ralph Kapavik
24. ALPENLÄNDISCHER
VOLKSMUSIKWETTBEWERB /
HERMA-HASELSTEINER PREIS
22.-25. OKTOBER 2020
Congress Innsbruck /
„Aufg’horcht in Innsbruck“
ZUM AUTOR
Gernot Niederfriniger
lebt in Mals/Südtirol,
Musiklehrer, Chorleiter,
Musikant, Obmann beim
Südtiroler Volksmusikkreis,
Juror beim Alpenländischen
Volksmusikwettbewerb
WERTUNGSSPIELE
• Volksmusik in der Innsbrucker Innenstadt
• Musikantentreffen „G’sungen und G’spielt“
• Volkstanzabend mit der Altmatreier
Tanzmusik und der Weinbergmusi
• Festabend mit Verleihung der Herma
Haselsteiner-Preise
• Große Noten-, Trachten- und Instrumentenverkaufsausstellung
• Radio-Abschlussgottesdienst im
Innsbrucker Dom
• Volksmusikfrühschoppen
INFOS, AUSSCHREIBUNG &
BEWERBUNGSFORMULAR, SOWIE
KARTENVORVERKAUF:
www.tiroler-volksmusikverein.at
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 45. JAHRGANG | HEFT 01 | MÄRZ 2020 9