TIROLER BRAUCHTUMÜBER GENERATIONEN HINWEG.Die TT und der Tiroler Volksmusikverein.Ein Stück Tiroler Identität im 21. Jahrhundert.www.tt.com© T. ERICHSEN
TONLEITERFoto: T. ErichsenNeues und Tradition – ein unüberwindbarerGegensatz? Der Hefttitelunserer vorliegenden G’sungen undG’spielt-Ausgabe lädt ein zu polarisieren.Mit einem „Hui“ oder einem „Pfui“ – ander richtigen Stelle angebracht, hat manauf gut tirolerisch „olles g’sogt“ und klarStellung bezogen. Aber wie so oft im Lebenliegt die Wahrheit wohl höchstwahrscheinlichirgendwo dazwischen. Deshalbist es nicht ungeschickt und vermutlichsogar sehr ratsam, sich nicht vorschnellmit seiner Meinung in eine Extrempositionzu begeben. Jeder von uns weiß, dasssich die Dinge oftmals nach näherer Betrachtungund einem gewissen zeitlichenAbstand anders darstellen als ursprünglichangenommen. So ist es auch im Umgangmit kultureller Tradition und neuenStrömungen.Ein pauschales, unreflektiertes Vorverurteilenund Ablehnen von Innovationenund Beschreiten neuer Wege ist ebensoabzulehnen wie das unkritische Aufspringenauf jeden neuen Trend, ohne darausresultierende nachhaltige Wirkungen undEntwicklungen zu bedenken. Zusammenfassendmöchte ich euch ein Zitat desSalzburger TV-Moderators Bertl Göttlmit auf den Weg geben. Er, so denke ich,findet hier die richtigen Worte: „Vertrauenauf die Überlieferung und mit Augenzwinkernin die Zukunft. Glück auf!“Foto: privatAlles neu, macht der ... nein, auf denMonat Mai lassen wir Sie nicht warten.Der März ist sozusagen der neue Wonnemonatund wie sie sehen und lesen werden,hat die Frühlingsausgabe des bereits45. Jahrgangs neben Altbewährtem auchein paar (optische) Neuerungen zu bieten.Dieses Mal haben wir besonders vielnachg’fragt und Meinungen zu neuenTrends in der Volksmusik eingeholt,Instrumente entdeckt, die neue Töneanschlagen, und Musiker vermeintlichneuer Klangwelten befragt. ImHaus der Musik Innsbruck, dem neuenZuhause des Tiroler Volksmusikvereins,haben wir uns zu neuen Wegen undKooperationen umgehört, stellen neueFortbildungsmöglichkeiten, u.a. amKonservatorium in Bozen, bis hin zuunseren Neuzugängen im Redaktionsteam– Leah Maria Huber und MichaelHackhofer – vor.Jedem Anfang liegt ja bekanntlich einZauber inne und ich hoffe, dass ein/ejede/r von Ihnen beim Lesen der erstenAusgabe dieses neuen Jahrgangs vomZauber des Neuen inspiriert wird – ob zuneuen musikalischen Expeditionen mittraditionsreichen Instrumenten, zum Singenneuer Volkslieder, zu neuen musikalischenKooperationen oder schlicht zumNeuentdecken alter Traditionen.Schönen Frühling(sbeginn),Foto: privatHereinspaziert… heißt es wieder beiden zahlreichen Fortbildungsmöglichkeitenund Veranstaltungen rund umdie Volksmusik in allen Tiroler Landesteilen.Nutzt sie rege und freut euch injeder Hinsicht. Ladet eure Freunde dazuein mitzumachen und geht mit gutemBeispiel voran. Es ist wirklich was los,wenn jede*r in seinem/ihrem Umfeldmusikaktiv wird.Hochbetrieb ist heuer auch in SachenVolksmusik und Wettbewerb in Tirol:Der 7. Tiroler Volksliedwettbewerb imFebruar, der 5. Südtiroler Volksmusikwettbewerbim April und der 24. AlpenländischeVolksmusikwettbewerb im Oktober.Alles gleichermaßen Treffpunkteund „Messstationen“, Austausch- undBegegnungsmöglichkeiten junger Volksmusikliebhaber.Wird das Alte leichter neu oder das Neueschneller alt? Das HUI und das PFUI inBezug auf NUI hängt von jedem selbstab und ist geprägt von der persönlichenSicht der Dinge und der eigenen Lebenserfahrung.Wer viel probiert, machthin und wieder Fehler – und das istgut so. Fehler gehören bekanntlich zurÜbung: Wer sich Gutes tut und sich freut,schenkt es auch gerne weiter.Peter MargreiterObmann Tiroler VolksmusikvereinJohanna PidnerRedaktionsleitungGernot NiederfrinigerObmann Südtiroler VolksmusikkreisG‘SUNGEN & G‘SPIELT | 45. JAHRGANG | HEFT 01 | MÄRZ 2020 3