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Gsungen&Gspielt 01/2020

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INT´RESSANTERWEIS

positionen von Friedrich Gulda, Robert

Schumann oder Béla Bartók und

natürlich auch heimatliche Volksmusik.

„Die Steirische

Harmonika bietet

Fluch und Segen

zugleich.“

Wie entstehen die Stücke,

die ihr spielt?

„Die Steirische Harmonika bietet Fluch

und Segen zugleich.“ Alpenländische

Volksmusik lässt sich darauf relativ

unkompliziert umsetzen, dafür eignet

sich das Instrument bestens. Im Laufe

der vergangenen zehn Jahre unseres

Bestehens mussten wir immer wieder

feststellen, dass andere Stilrichtungen

aufgrund der Wechseltönigkeit am Instrument

nur bedingt spielbar sind. Unser

großes Glück ist, einen äußerst versierten

Arrangeur im Ensemble zu haben.

Stefan Prommegger schreibt uns seine

Arrangements maßgeschneidert „auf

den Leib“.

Welche Rolle spielt in eurer Gruppe

die Improvisation beim Musizieren?

Als klassisch ausgebildete Orchestermusiker

sind vor allem Matthias Schorn

(Wiener Philharmoniker) und Alexander

Neubauer (Wiener Symphoniker) meisterlich,

wenn es darum geht, klassische

Musik bestmöglich zu reproduzieren/

interpretieren. Die Volksmusik ist in ihrem

Wesen allerdings der improvisierten

Musik näher als der reproduzierenden.

So hat man gerade auf der Steirischen

Harmonika immer wieder die Freiheit,

Teile einmal so und einmal anders zu

begleiten. Und natürlich haben wir auch

Passagen in unseren Stücken, die offen

sind für tonale Improvisation.

Alexander Maurer, Dozent für Steirische Harmonika an der Bruckner Universität in Linz,

mit seinem „Faltenradio“. © Dora Neubacher

„Qualität setzt sich durch -

in der musikalischen

Ausbildung,

bei der Wahl des

Instruments, im Leben.“

(Alexander Maurers Tipp

an junge Muskantinnen

und Musikanten)

Wer sind die Besucher eurer Konzerte?

Tretet ihr nur konzertant auf oder

gibt es hin und wieder die ein oder

andere „Wirtshaus-Session“?

Nach rund 300 gemeinsam gespielten

Konzerten zwischen Wien, Hamburg und

Meran kann man glücklicherweise nicht

„schubladisieren“, welches Publikum

in unsere Konzerte kommt. Wir wollen

mit unserer Musik möglichst viele unterschiedliche

Menschen erreichen. In den

Wiener Musikverein kommt klarerweise

ein anderes Publikum als in den Hamburger

Mojo-Club oder zum Woodstock

der Blasmusik. In erster Linie musizieren

wir konzertant auf der Bühne - angeblich

gab es aber auch schon die

eine oder andere nächtliche Session im

Wirtshaus und anderen Etablissements.

Was für eine Zukunft hat die bodenständige

Alpenländische Volksmusik?

Es gab noch nie so gut ausgebildete Musikanten

wie heute. Die Möglichkeiten

einer gediegenen Aus- und Weiterbildung

sind enorm. So gesehen blicken wir

froh und neugierig in die Zukunft.

Ich danke Alexander Maurer für die

interessanten und aufschlussreichen

Antworten.

Foto: Armin Kindl

NACHGFRAG’T

HAT ...

Anna Rausch

Lehrerin für Deutsch,

Biologie und Musik an

der NMS Sölden

Gruppe: Jung und Frisch

Instrumente: Klassik-

Geige im Orchester;

Zither, Steirische

Harmonika, Gitarre

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 45. JAHRGANG | HEFT 01 | MÄRZ 2020 13

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