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Gsungen&Gspielt 01/2020

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INT´RESSANTERWEIS

Giardino Armonico und andererseits

mit zeitgenössischer, Neuer Musik

in Ensembles wie Klangforum Wien

oder Phace beschäftigt. Und diese Erfahrungen

von uns beeinflussen auch

wieder, was Christof für uns schreibt.

„Improvisation ist

bei unserer Musik kein

großes Thema, die meisten

Stücke sind auskomponiert,

nur gelegentlich

gibt es Teile für

freie Improvisation.“

Walter Seebacher – Gründungsmitglied und Klarinettist der KNOEDEL

„Unsere Musik würde ich

ganz einfach mit Kammermusik

beschreiben, in

einer so großen Besetzung,

dass es gerade noch ohne

DirigentIn funktioniert.“

Gibt es Elemente, die an die Volksmusik

erinnern, oder ist euer Spielstil

so weit von der Alpenländischen

Volksmusik entfernt, dass man sie

nicht mehr „spüren“ kann?

Natürlich war es am Anfang unser Instrumentarium,

was ja zum Teil aus typischen

Volksmusikinstrumenten wie

der Volksharfe, dem Hackbrett, dem

hölzernen Glachter, ja sogar aus der

Okarina und dem Raffele bestand.

Glachter und Hackbretter verwenden

wir immer noch. Margret spielt inzwischen

auf einer Barockharfe, dafür ist

die Zither von Christof dazugekommen.

Weil unser Repertoire am Anfang

nicht abendfüllend war, haben wir

ganz traditionelle Volksmusikstücke in

Tanzlmusig- und Geigenmusigbesetzung

gespielt und sogar das ein oder

andere Volkslied eingestreut. Das alles

ist heute nicht mehr vorstellbar.

Damals war es eine Riesengaudi.

Welche anderen Musikrichtungen

prägen eure Musik? Wie entstehen

die Stücke, die ihr spielt?

Unsere Musik entsteht so, dass Christof

sie für jeden Einzelnen von uns

komponiert. Christof hat immer wieder

gesagt, dass ihn als Komponist alles

geprägt hat, was er bisher gehört

hat – das ist natürlich im Lauf eines

interessierten Musikerlebens sehr viel

Verschiedenes und betrifft in der Folge

auch uns alle. Die meisten von uns

sind mit der Volksmusik aufgewachsen,

studiert haben wir alle klassische

Musik, viele von uns spielen seit Jahren

in diversen Orchestern. In unserer

17-jährigen „Knödel-Pause“ haben

sich die meisten von uns entweder mit

„Alter Musik“ in so genannten Originalklang

Ensembles wie Concentus

Musicus, Freiburger Barockorchester,

Wie schätzt du die Zukunft der

bodenständigen Alpenländischen

Volksmusik ein?

Was ich mitbekomme, gibt es mehr

musizierende Jugendliche als je zuvor,

was vielleicht auch mit der tollen

Qualität an den Tiroler Musikschulen

zu tun hat. Mich persönlich geprägt

und berührt haben in der Volksmusik

immer wieder einzelne besondere MusikantInnen

und SängerInnen, eine

solche eigenständige Identität muss

sich jeder aber selber finden.

Herzlichen Dank für das Interview!

DAS ENSEMBLE „KNOEDEL“ BE-

STEHT AUS ACHT MUSIKERINNEN

UND MUSIKERN:

Cathi Aglibut

Margret Köll

Alexandra Dienz

Walter Seebacher

Andreas Lackner

Michael Öttl

Charlie Fischer

Christof Dienz

Violine

Tripelharfe

Kontrabass

Klarinette

Trompete

Gitarre

Schlagwerk

Komposition,

Fagott, Zither

Neuestes Album: „STILL“ (2019)

www.dienz.at/die-knoedel-en/

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 45. JAHRGANG | HEFT 01 | MÄRZ 2020 11

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