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hinnerk April/Mai 2020

Seit 1993 ist hinnerk das queere Stadtmagazin für Hamburg, Bremen und Hannover. hinnerk hat dabei nicht nur einen queeren Blick auf gesellschaftliche Themen wie die Gleichstellung Homo-, Bi-, Trans*- und Intersexueller, sondern bietet auch einen auf diese Zielgruppe angepassten Zugang zu kulturellen Themen.

Seit 1993 ist hinnerk das queere Stadtmagazin für Hamburg, Bremen und Hannover. hinnerk hat dabei nicht nur einen queeren Blick auf gesellschaftliche Themen wie die Gleichstellung Homo-, Bi-, Trans*- und Intersexueller, sondern bietet auch einen auf diese Zielgruppe angepassten Zugang zu kulturellen Themen.

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24 KULTUR<br />

Ohne katastrophale Folgen bis hin<br />

zur völligen Existenzvernichtung<br />

wird diese Krise nur überstanden, wenn alle<br />

zusammenhalten. Das betrifft nicht nur<br />

die Empfehlungen für den persönlichen<br />

Kontakt. Die kreativen aus Theater- und<br />

Kunstbetrieb leiden ebenso wie Macher der<br />

Klub- und Gastronomieszene besonders unter<br />

den Einschränkungen des öffentlichen<br />

Lebens. Solidarität ist gefordert.<br />

Wir veröffentlichen Beispielhaft den Aufruf<br />

von Thomas Gehle, Chef des First Stage<br />

Theaters:<br />

„Als mittelständische Unternehmensgruppe<br />

mit einer Privatschule, einem<br />

Privattheater, fünf regionalen Fitnessstudios<br />

und einer Eventagentur mussten wir,<br />

wie unzählige andere, mit einem Schlag<br />

AUFRUF<br />

ZUSAMMENHALTEN!<br />

alle unsere Unternehmen schließen.<br />

Rund 300 freiberuflich tätige Mitarbeiter<br />

(Dozenten, Trainer, Darsteller, Musiker,<br />

Techniker, Rezeptionisten, Reinigungspersonal<br />

und Gastronomiekräfte) stehen<br />

somit von einem Tag zum anderen ohne<br />

Einkommen da. Die Kreativwirtschaft ist<br />

europaweit quasi über Nacht kollabiert.<br />

Wir versuchen fieberhaft Lösungen zu<br />

finden, um so viel Unterstützung wie<br />

möglich zu bieten, z.B. um unsere freien<br />

Dozenten weiter zu bezahlen, damit<br />

diese existentiell abgesichert sind und um<br />

in der kommenden Zeit unser Unternehmen<br />

überleben zu lassen. Dieses Szenario<br />

spielt sich gerade in tausenden Betrieben<br />

der Kreativwirtschaft ab, da hier<br />

überwiegend mit Freiberuflern gearbeitet<br />

wird. Diese leben zum großen Teil von<br />

FOTO: DENNIS MUNDKOWSKI<br />

kleinen Honoraren und verfügen in den<br />

meisten Fällen über keine nennenswerten<br />

Rücklagen. Unsere E-<strong>Mai</strong>l-Konten des<br />

Theaters und des Fitnessstudios quellen<br />

über mit dem, natürlich verständlichen,<br />

Wunsch der Kunden, ihre schon gebuchten<br />

Theatertickets und andere Beiträge<br />

zurückerstattet zu bekommen.<br />

Jetzt komme ich zu meinem Anliegen:<br />

Die unzähligen kleinen Liveclubs, Privattheater,<br />

Event-, Tournee-, Konzertveranstalter<br />

usw. werden nicht überleben, wenn<br />

alle Bürger ihr Geld zurückverlangen.<br />

Im Namen der gesamten Branche bitten<br />

wir die Menschen, deren Einkommen<br />

noch abgesichert ist, zu einem<br />

beispiellosen Akt der Solidarität: Bitte<br />

unterstützten Sie die kleinen Kreativunternehmen,<br />

die unzähligen Freiberuflern<br />

und Künstlern Arbeit geben und fordern<br />

Sie Ihre Tickets nicht zurück.<br />

Das gleiche gilt für die Fitnessstudios,<br />

Sport- und Kunstvereine, Kursanbieter<br />

und allen, die von den kleinen Beträgen<br />

vieler Mitglieder existieren. Danke an alle,<br />

die noch in der Lage und Willens sind,<br />

diesen Beitrag zu leisten…. und danke<br />

Ihnen, liebe Medienvertreter, wenn Sie<br />

allen Betroffenen eine Stimme geben!“<br />

Das machen wir gerne, auch ein Szenemagazin<br />

wie der <strong>hinnerk</strong> ist selbstverständlich<br />

direkt betroffen, wenn Kulturbetriebe<br />

schließen, Gastronomen pausieren und<br />

Partys nicht stattfinden. Unter männer.<br />

media/zusammenhalten haben wir einen<br />

digitalen Bereich geschaffen, der Angebote,<br />

Ideen und Initiativen sammelt und so der<br />

queeren Community als Informationsquelle<br />

dient. Scheut euch nicht, uns unter<br />

redaktion@<strong>hinnerk</strong>.de anzuschreiben, wenn<br />

ihr Podcasts, Streamings, Hometraining oder<br />

sonstige kreative Ideen habt. Corona ist auch<br />

eine Chance, neue Wege auszuprobieren.<br />

Machen wir was draus, dann schaffen wir<br />

das auch! *Christian Knuth<br />

TIPP<br />

JOEL und Brian<br />

Das Duo Fluqx aus Dänemark verschifft mit seiner Kunst auf äußerst<br />

angenehme Weise und lässt den Alltagsstress abfallen. Die beiden Hipster<br />

aus Skandinavien präsentieren Anfang März ihr Album „Monolith“ und<br />

schlagen darin eine äußerst hörenswerte Brücke von Klassik zu Chillout-Pop<br />

à la AIR. Producer Joel Krozer und Brian Della Valle verweben<br />

gekonnt 1980er-Synthesizer-Spielereien mit nachdenklichen<br />

Texten, Pianomelodien und Trip-Hop-Beats, immer atmosphärisch,<br />

schwebend und etwas melancholisch. Unsere Anspieltipps sind<br />

„Staring at the Sun“, „Here“ sowie „Ephemeral Objects“ und „Mojave<br />

Booth“. In Deutschland erscheint das Album bei dem renommierten<br />

Avantgarde-Indie-Label hfn music aus Hamburg. *rä<br />

FOTO: ED GUMUCHIAN<br />

www.hfn-music.com

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