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KAV MAGAZIN | Ausgabe 01/2020

Hinweis: Aufgrund der Corona-Pandemie wurden Seminare und Veranstaltungen, die für die Monate März, April und Mai 2020 geplant wurden, nach Möglichkeit in das 2. Halbjahr 2020 verlegt. Alle Informationen hierzu werden unter www.kav-seminare.de entsprechend mitgeteilt. Der 13. Kölner Anwaltstag, die EXPOKAV sowie die Mitgliederversammlung des KAV wurden vom 06. Mai 2020 auf den 26. August verlegt. Wir danken Ihnen für Ihr Verständnis.

Hinweis: Aufgrund der Corona-Pandemie wurden Seminare und Veranstaltungen, die für die Monate März, April und Mai 2020 geplant wurden, nach Möglichkeit in das 2. Halbjahr 2020 verlegt. Alle Informationen hierzu werden unter www.kav-seminare.de entsprechend mitgeteilt. Der 13. Kölner Anwaltstag, die EXPOKAV sowie die Mitgliederversammlung des KAV wurden vom 06. Mai 2020 auf den 26. August verlegt. Wir danken Ihnen für Ihr Verständnis.

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Aktuelles & Wissenswertes | 35<br />

2. Gibt/Gab es einen Juristen, der für Sie Vorbildfunktion hat<br />

oder den Sie bewundern?<br />

F.A.: Beachtlich finde ich die Berliner Rede von Dr. Roman Herzog<br />

im Jahre 1997, der allein mit dem Satz „Durch Deutschland muss<br />

ein Ruck gehen“ eine gesellschaftliche Diskussion zu Reformbereitschaft<br />

angestoßen hat.<br />

3. Welches Gesetz halten Sie für das skurrilste?<br />

F.A.: § 328 StGB II Nr. 3<br />

Mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft,<br />

wer eine nukleare Explosion verursacht.<br />

4. Mit welchem Rechtsgebiet werden Sie sich niemals<br />

anfreunden?<br />

F.A.: Steuerrecht<br />

5. Welches rechtlich relevante Thema wird Ihrer Auffassung<br />

nach in naher Zukunft die Juristen unseres Landes insbesondere<br />

beschäftigen?<br />

F.A.: Die zunehmende Bereitschaft der Rechtssuchenden, ihre Ansprüche<br />

an Legal-Tech-Anbieter abzutreten und die damit einhergehende<br />

Erstarkung der Inkassodienstleister auf dem Markt. Dies wird<br />

dazu führen, dass aus Sicht des Rechtssuchenden die Einholung<br />

einer qualifizierten juristischen Beratung scheinbar entbehrlich<br />

ist. Aufgabe der Anwaltschaft ist bereits jetzt, Aufklärungsarbeit<br />

zu leisten, dass die Anwaltschaft in der Lage ist einen Sachverhalt<br />

übergeordnet und komplex zu bewerten, während der Legal-Tech-<br />

Unternehmer nur Leistungen auf einem Gebiet erbringen kann,<br />

ohne Prüfung von möglichen weiteren rechtlichen Auswirkungen.<br />

6. Welchen Ratschlag können Sie jungen Kollegen der Justiz<br />

oder Anwaltschaft zum Beginn ihrer Berufstätigkeit erteilen?<br />

F.A.: Den Berufsanfängern rate ich, in eine bestehende Kanzlei<br />

einzusteigen, sei es als Angestellte/r oder in eine Bürogemeinschaft,<br />

um die in der Anwaltsstation erlangten Kenntnisse über<br />

die praktische Anwaltstätigkeit zu vertiefen.<br />

7. Wie arbeitet Ihr „Nachfolger“ im Jahre 2040?<br />

F.A.: Die Mandatsbearbeitung wird verlagert auf die digitale Ebene,<br />

genauso wie die Kommunikation mit dem Mandanten und anderen<br />

Involvierten des Rechtsstreits.<br />

II. PERSÖNLICH:<br />

1. Mit welchen Vorurteilen mussten Sie sich aufgrund Ihrer<br />

Berufszugehörigkeit häufig auseinandersetzen?<br />

F.A.: Das Vorurteil des unverständlichen Juristen ist nach Mandatsende<br />

ausgeräumt.<br />

2. Gibt/Gab es einen Juristen, der für Sie Vorbildfunktion hat<br />

oder den Sie bewundern?<br />

H.K.: Für mich gibt es nicht die eine Person als Vorbild. Ich bewundere<br />

Menschen, die grundsätzlich für ihre Überzeugung stehen,<br />

gegen Diskriminierung und für Gleichberechtigung eintreten, auch<br />

gegen möglichen Widerstand. Während meiner Ausbildung und<br />

beruflichen Laufbahn habe ich Juristinnen und Juristen getroffen,<br />

die mich durch ihre Persönlichkeit und Haltung, ihr berufliches<br />

Ethos, ihren Intellekt und durch ihr Eintreten für ihre Überzeugung<br />

beeindruckt haben.<br />

3. Welches Gesetz halten Sie für das skurrilste?<br />

H.K.: Vielleicht nicht so skurril, aber für den Bürger kaum noch<br />

nachvollziehbar sind manche steuerrechtlichen Vorschriften, die<br />

z. B. den Verkauf von Tannenbäumen regeln, wonach insgesamt<br />

vier verschiedenen Steuersätze zur Anwendung kommen können.<br />

4. Mit welchem Rechtsgebiet werden Sie sich niemals<br />

anfreunden?<br />

H.K.: Das kann ich so pauschal nicht sagen. Es gibt Rechtsgebiete,<br />

die mich mehr als andere interessieren, weil sie mit Menschen zu<br />

tun haben bzw. mit den sie unmittelbar betreffenden Rechtsverhältnissen.<br />

Demgegenüber erscheinen mir sehr formale Rechtsgebiete,<br />

wie z. B. rein steuerrechtliche Fragestellungen, weniger<br />

spannend.<br />

5. Welches rechtlich relevante Thema wird Ihrer Auffassung<br />

nach in naher Zukunft die Juristen unseres Landes insbesondere<br />

beschäftigen?<br />

H.K.: Haftungsfragen im Zusammenhang mit dem Einsatz der sogenannten<br />

„künstlichen Intelligenz“ (z. B. das automatisierte Fahren)<br />

und der Schutz der davon betroffenen Persönlichkeitsrechte. Intensiv<br />

wird uns künftig auch der Einsatz von künstlicher Intelligenz<br />

in der Justiz und deren Abgrenzung zu den dem Menschen nach<br />

wie vor vorzubehaltenden Entscheidungen und Wertungsfragen<br />

beschäftigen.<br />

6. Welchen Ratschlag können Sie jungen Kollegen der Justiz<br />

oder Anwaltschaft zum Beginn ihrer Berufstätigkeit erteilen?<br />

H.K.: Fragen – Fragen – Fragen: Suchen Sie den kollegialen Erfahrungsaustausch.<br />

Seien Sie sich der Verantwortung Ihres Berufes<br />

bewusst und entwickeln Sie eine Haltung/Berufsethos zu dem, was<br />

Sie machen. Und nicht zuletzt: Setzen Sie bei all Ihrem Fachwissen<br />

auch Ihren gesunden Menschenverstand ein.<br />

7. Wie arbeitet Ihr „Nachfolger“ im Jahre 2040?<br />

H.K.: Meine Nachfolgerin/mein Nachfolger sitzt hoffentlich in<br />

einem neuen, klimafreundlichen Gebäude und bearbeitet seine<br />

Akten elektronisch und störungsfrei. Ansonsten wird sich die Arbeitsweise<br />

nicht wesentlich verändern.<br />

II. PERSÖNLICH:<br />

1. Mit welchen Vorurteilen mussten Sie sich aufgrund Ihrer<br />

Berufszugehörigkeit häufig auseinandersetzen?<br />

H.K.: Den angeblich realitätsfernen, im Elfenbeinturm sitzenden<br />

Richter, der keine Ahnung vom tatsächlichen Leben hat und sich<br />

nicht viel Arbeit machen will – ganz ehrlich: den gibt es nicht. Die<br />

ganz überwiegende Zahl der Kolleginnen und Kollegen arbeiten<br />

Fortsetzung auf der nächsten Seite »

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