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Wintersemester 2005/2006 - Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät

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74 Hauptstudium<br />

Ökonometrie<br />

– Prof. Dr. Olaf H ü b l e r –<br />

Was ist Ökonometrie? Wesentliches Ziel der Ökonometrie ist die Quantifizierung<br />

wirtschaftlicher Zusammenhänge. Dabei stützt sie sich auf allgemeine Modelle der<br />

Wirtschaftstheorie, denen sie durch die Schätzung unbekannter Parameter empirischen<br />

Gehalt verleiht. Die Ökonometrie ist damit eine wesentliche Entscheidungshilfe<br />

jeder quantitativ orientierten Wirtschaftspolitik. Während die Wirtschaftstheorie<br />

nur allgemeine Aussagen trifft wie z. B. "Der Konsum C wächst unterproportional<br />

mit dem Einkommen Y" und bestenfalls eine funktionale Form etwa der Gestalt<br />

C = a + bY vorgibt, werden in der Ökonometrie die unbekannten Koeffizienten a<br />

und b geschätzt. Methodische Grundlage ist dabei das schon aus dem Statistik -<br />

Grundstudium bekannte lineare Modell. Meist sind die Zusammenhänge zwischen<br />

ökonomischen Größen komplexer als in der angegebenen einfachen Konsumfunktion.<br />

Aufgabe der Ökonometrie ist, eine geeignete funktionale Form zu finden,<br />

Kausalitäten festzustellen, unter konkurrierenden Modellen ein geeignetes auszuwählen<br />

und Prognosen durchzuführen. Angewandte, praxisnahe Ökonomie ist ohne<br />

Ökonometrie heute nicht mehr vorstellbar. Jeder Student der Wirtschaftswissenschaften<br />

sollte zumindest Grundkenntnisse der Ökonometrie besitzen.<br />

Zielsetzung: Der Student soll lernen, Ergebnisse ökonometrischer Untersuchungen<br />

einzuschätzen und gegebenenfalls zu kritisieren. Darüber hinaus soll er die Fähigkeit<br />

erwerben, selbständig unter einer Vielzahl von Methoden die dem jeweiligen<br />

Problem adäquate auszuwählen und anzuwenden.<br />

Inhalte: 1. Klassische lineare Regression: Modellaufbau, Koeffizientenschätzung,<br />

Gütebeurteilung, Multikollinearität. 2. Verallgemeinerte lineare Regressionsmodelle:<br />

Spezifikation, verallgemeinertes lineares Modell, Heteroskedastie, autokorrelierte<br />

Störgrößen 1. Ordnung. 3. Ökonometrische Mehrgleichungsmodelle: Formale<br />

Struktur, a priori Restriktionen, reduzierte Form, Identifikation, OLS-Schätzung,<br />

zweistufige Methode der kleinsten Quadrate, k-Klassen-Schätzung, dreistufige<br />

Methode der kleinsten Quadrate, Maximum-Likelihood-Schätzung, Gütebeurteilung.<br />

4. Makroökonometrie: Autokorrelation höherer Ordnung, Modelle mit verzögerten<br />

Variablen, ARIMA-Modelle, Modelle mit variablen Koeffizienten, ARCH-<br />

und GARCH-Modelle, Kointegration, vektorautoregressive Modelle. 5. Mikroökonometrie:<br />

Modelle mit qualitativen und zensierten abhängigen Variablen, Zähldatenmodelle,<br />

Dummy-Variablen, Paneldatenanalyse. 6. Spezialprobleme in der<br />

Ökonometrie: Regressionsdiagnostik, Nested- und Non-nested-Spezifikationstests,<br />

Fehler in den Variablen, verzerrte Schätzer, nichtnormalverteilte Störgrößen,<br />

robuste Schätzer, nichtlineare Schätzer. 7. Ökonometrisches Seminar: Hausarbeiten<br />

und Referate über Themen zur Methodik sowie zur angewandten Ökonometrie.<br />

Basisliteratur: Frohn, J. (1995) Grundausbildung in Ökonometrie, 2. Auflage<br />

Berlin. Greene, W. (2003) Econometric Analysis, 5. Auflage New York. Hübler, O.<br />

(1989) Ökonometrie, Stuttgart. Wooldridge, J .M. (2002) Introductory Econometrics:<br />

A Modern Approach, 2 nd ed. Cincinnati.

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