19.12.2012 Aufrufe

Wintersemester 2005/2006 - Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät

Wintersemester 2005/2006 - Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät

Wintersemester 2005/2006 - Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Öffentliche Finanzen 71<br />

Öffentliche Finanzen<br />

– Prof. Dr. Stefan H o m b u r g , StB –<br />

Zielsetzung: Dieses Fach soll zu einem tieferen Verständnis der Staatstätigkeit<br />

beitragen. Im Mittelpunkt des Fachs, das traditionell als “Finanzwissenschaft”<br />

bezeichnet wird, stehen Steuern und die soziale Sicherung.<br />

Inhalte: Das Fach Öffentliche Finanzen handelt von den Einnahmen und Ausgaben<br />

des Staates. Zum Staat zählen hierbei nicht nur Bund, Länder und Gemeinden,<br />

sondern auch die Sozialversicherungen und zwischenstaatliche Organisationen.<br />

Insgesamt bildet nicht der marktwirtschaftliche, sondern der staatswirtschaftliche<br />

Teil unserer sozialen Marktwirtschaft den Gegenstand des Faches. Daraus ergibt<br />

sich eine erste grundlegende Fragestellung der Finanzwissenschaft, nämlich die<br />

Abgrenzung zwischen Markt und Staat. Da theoretische und empirische Einsichten<br />

dafür sprechen, daß ein funktionsfähiger Markt effizienter arbeitet als eine staatliche<br />

Bürokratie, geht die Finanzwissenschaft davon aus, daß die staatlich organisierte<br />

Güterversorgung einer besonderen Rechtfertigung bedarf. Die Beispiele Bahn<br />

und Telekom sowie Universitäten und Krankenhäuser zeigen, daß die Abgrenzung<br />

zwischen Markt und Staat nicht nur ein theoretisches Problem, sondern auch ein<br />

gesellschaftlich relevantes Zukunftsthema darstellt.<br />

Der Gesamtbereich der öffentlichen Finanzen besteht aus funktionellen und institutionellen<br />

Teilbereichen, die im Zuge der wissenschaftlichen Arbeitsteilung meist<br />

auch getrennt behandelt werden. Im Rahmen des Wahlpflichtfachs werden die<br />

Besteuerung und die soziale Sicherung aufgrund ihres hohen Stellenwerts besonders<br />

gründlich behandelt. Die Besteuerung ist ein besonders schwieriger Teil der<br />

Staatstätigkeit: Sie wirkt freiheitsbeschränkend, da sie individuelle Eigentumsrechte<br />

in Frage stellt; effizienzmindernd, da sie Verzerrungen auslöst, und ungerecht,<br />

soweit sie nicht gleichmäßig alle Bürger trifft. Zugleich ist sie jedoch notwendig,<br />

um die Staatstätigkeit zu finanzieren. Eine wichtige Rolle spielt deshalb die Frage,<br />

wie die negativen Auswirkungen der Besteuerung minimiert, die Besteuerung<br />

mithin optimiert werden könnte. Hierbei ist die zunehmende Internationalisierung<br />

der Märkte als wichtige Rahmenbedingung zu beachten.<br />

Organisation der Lehrveranstaltungen: Der Besuch der drei Vorlesungen "Steuerlehre<br />

I", "Steuerlehre II" und "Theoretische Sozialpolitik" ist obligatorisch.<br />

Daneben werden zahlreiche Wahlveranstaltungen angeboten und außerdem in<br />

jedem Jahr mindestens ein Seminar. Für die kommenden Semester sind folgende<br />

Wahlveranstaltungen geplant: Internationale Besteuerung – Einführung in das<br />

deutsche Steuerrecht – Ökonomie des Gesundheitswesens – Fiskalföderalismus –<br />

Kommunale Finanzen – Europäische Finanzpolitik – Marktwirtschaftliche Steuerungselemente<br />

für die öffentliche Finanzwirtschaft. Einen Zeitplan finden Sie im<br />

Internet.<br />

Bezug zu anderen Fächern: Enge Verbindungen bestehen insbesondere zum Wahlpflichtfach<br />

"Betriebswirtschaftliche Steuerlehre". Im Hinblick auf die Themengebiete<br />

soziale Sicherung und Gesundheitsökonomie besteht eine Nähe zum Wahl-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!