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Leben schon im Frühstadium schützen<br />

<strong>BKU</strong> kritisiert die PID-Entscheidung des Bundesgerichtshofes<br />

„Menschliches Leben beginnt<br />

aus christlicher Sicht mit der<br />

Verschmelzung von Ei- und Samenzelle.<br />

Von diesem Zeitpunkt<br />

an ist es ohne Wenn und<br />

Aber zu schützen. Das gilt auch<br />

dann, wenn diese Vereinigung<br />

nicht im Mutterleib stattfindet,<br />

sondern im Reagenzglas!“ Mit<br />

dieser Klarstellung hat die<br />

<strong>BKU</strong>-Vorsitzende Marie-Luise<br />

Dött, MdB, auf das jüngste<br />

Urteil des Bundesgerichtshofes<br />

zur Präimplantationsdiagnostik<br />

reagiert.<br />

„Ich habe Verständnis für Eltern,<br />

die genetisch vorbelastet sind und<br />

Risikoschwangerschaften vermeiden<br />

wollen“, sagte Dött in Berlin.<br />

„Ich befürchte aber, dass wir uns<br />

hier auf einer schiefen Ebene bewegen,<br />

bei der sich der Mensch zunehmend<br />

zum Herrn über Leben<br />

und Tod macht. Es steht uns nicht<br />

zu, zwischen lebenswertem und<br />

nicht lebenswertem Leben zu unterscheiden.“<br />

Wenn die Präimplantationsdiagnostik<br />

(PID) erlaubt<br />

werde, sei zu befürchten,<br />

dass bald auch andere Kriterien bei<br />

der Auswahl der einzupflanzenden<br />

Embryonen eine Rolle spielen wer-<br />

den. „Zur Auswahl von Wunschkindern<br />

ist es dann nicht mehr<br />

weit“, sagte Dött.<br />

Der Bundesgerichtshof hatte<br />

Anfang Juli einen Berliner Arzt<br />

freigesprochen. Dieser hatte in<br />

seiner „Kinderwunschpraxis“ befruchtete<br />

Eizellen untersucht und<br />

vor der Einpflanzung die genetisch<br />

auffälligen aussortiert. Um die<br />

Rechtslage zu klären, zeigte sich<br />

der Mediziner dann selbst an.<br />

Der aktuelle Fall weise auf ein<br />

weiteres Dilemma hin, räumte<br />

Dött ein. Bereits vor mehr als<br />

neun Jahren habe die Bundestags-<br />

Enquete-Kommission „Recht und<br />

Ethik der modernen Medizin“ klare<br />

Regeln für die PID gefordert.<br />

Diese Regelung stehe bis heute aus.<br />

„Es kann aber nicht sein, dass wir<br />

solche Fragen von Leben und Tod<br />

nicht gesetzlich klären, sondern<br />

den Gerichten überlassen“, kritisierte<br />

Dött.<br />

Gegen Kreuze und Kirchensteuer<br />

„Laizisten“ in der SPD wollen sich organisieren<br />

In der SPD gibt es Pläne, einen<br />

Arbeitskreis „Laizisten“ zu<br />

gründen, dessen Ziel die strikte<br />

Trennung von Kirche und Staat<br />

ist.<br />

Unter anderem fordern die Initiatoren<br />

die Abschaffung der Kirchensteuer<br />

und das Verbot von<br />

Kreuzen in Klassenzimmern und<br />

Gerichtssälen. Dies berichtete die<br />

katholische Wochenzeitung „Tag<br />

des Herrn“ im August.<br />

Der Vizepräsident des Bundestages,<br />

Wolfgang Thierse (SPD),<br />

warnte seine Partei, „eine Partei<br />

der Kirchenfeinde zu werden“.<br />

Thierse ist unter anderem auch<br />

Sprecher des Arbeitskreises „Christen<br />

in der SPD“.<br />

Die Laizisten berufen sich auf die<br />

im Grundgesetz verankerte Religionsfreiheit.<br />

Dieser Annahme widersprach<br />

Ulrich Waschki, der<br />

Chefredakteur des „Tag des<br />

Herrn“: Mit der Verbannung der<br />

Religion aus dem öffentlichen<br />

Raum werde gerade diese Religionsfreiheit<br />

eingeschränkt. Religiösen<br />

Menschen werde so die<br />

Möglichkeit genommen, sich zu ihrem<br />

Glauben zu bekennen.<br />

Der Politikwissenschaftler Sven<br />

Speer, der im Exzellenzcluster<br />

„Religion und Politik“ in Münster<br />

forscht, sieht in den Anstrengungen<br />

der Laizisten jedoch kein Anzeichen<br />

für einen steigenden Einfluss<br />

der Atheisten in der Gesellschaft.<br />

Diese Strömung innerhalb<br />

der SPD sehe sich zunehmend in<br />

der Minderheit. Ihre Anstrengung,<br />

einen eigenen Arbeitskreis<br />

gründen zu wollen, spreche gerade<br />

nicht für ihre Stärke. B. Walter<br />

<strong>BKU</strong>-Journal 3 2010 19<br />

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