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Schwerpunkt: Nachhaltige Unternehmensführung Abseits des 3. Wegs drohen Streiks Feldhoff mahnt kirchliche Arbeitgeber, das bewährte Prinzip zu erhalten Für die Beibehaltung des arbeitsrechtlichen Sonderwegs der Kirchen plädiert der Vorsitzende der Arbeitsrechtlichen Kommission des Deutschen Caritasverbandes, der Kölner Dompropst Norbert Feldhoff. In der Zeitschrift „neue caritas“ kritisierte Feldhoff Anfang September zugleich kirchliche Arbeitgeber, die die entsprechende Grundordnung nicht anwenden, weil sie geringere Löhne zahlen wollen. Die Apostolische Signatur, der vatikanische Gerichtshof, hatte im April entschieden, dass kirchliche Rechtsträger Einrichtungen betreiben dürfen, ohne das kirchliche Arbeitsrecht anzuwenden. Der sogenannte Dritte Weg gilt demnach zwingend nur für die Einrichtungen, die der bischöflichen Gesetzgebung unterstehen. 10 BKU-Journal 3 2010 Andere kirchliche Rechtsträger wie etwa Verbände, Krankenhäuser oder Pflegedienste können demnach selbst entscheiden, ob sie die kirchliche Grundordnung für sich geltend machen wollen. Mit den Auswirkungen dieser Entscheidung will sich demnächst auch die Deutsche Bischofskonferenz befassen. Feldhoff plädiert dafür, Druck auf die Einrichtungen auszuüben, die sich der Grundordnung entziehen wollten. Solche Betriebe könnten vom Deutschen Caritasverband ausgeschlossen werden. Auch die Bischöfe seien „nicht zur Untätigkeit verdammt“. Sie könnten darauf hinweisen, dass abweichende Einrichtungen die Sonderstellung des grundgesetzlich garantierten Selbstbestimmungsrechts der Kirche gefährdeten. Wer die Grundordnung verlasse, müsse zudem damit rechnen, dass er nicht vor dem Streikrecht geschützt sei, dass er statt einer Mitarbeitervertretung einen Betriebsrat habe und damit „gewerkschaftlichen Einflüssen“ ausgesetzt sei. Der Staat räumt den Kirchen in Deutschland das Recht ein, ein eigenes System des Arbeits- und Tarifrechts zu schaffen. Beim „Dritten Weg“ handelt sich um eine konsensorientierte Suche nach einem Interessenausgleich zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern. Das Betriebsverfassungsgesetz und die Möglichkeiten von Streiks und Aussperrung gelten für die Kirchen nicht. Mehrfach haben ver.di und der Marburger Bund versucht, in kirchlichen Einrichtungen wie Kindergärten oder Krankenhäusern Fuß zu fassen, und dabei zu Streiks aufgerufen. KNA Zweite Ehe als Kündigungsgrund? Zwei neue Urteile zu den Sonderregelungen für kirchliche Arbeitgeber Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) und die Sonderregeln für kirchliche Arbeitgeber beschäftigen nach wie vor die Gerichte. Aktuell sind zwei Urteile erwähnenswert. Das Landesarbeitsgericht Düsseldorf hob in zweiter Instanz die Kündigung eines Chefarztes an einem katholischen Krankenhaus auf. Die Klinik hatte dem Mediziner gekündigt, da er in zweiter Ehe lebt. Grundsätzlich ist die erneute Eheschließung, die laut katholischer Sittenlehre eine Pflichtverletzung darstellt, kündigungsrelevant. Hier sahen die Richter den Gleichbehandlungsgrundsatz verletzt. Denn der Krankenhausträger habe mit katholischen und evangelischen Mitarbeitern gleiche Arbeitsverträge abgeschlossen, bei protestantischen Kräften bei erneuter Eheschließung aber nicht zum Mittel der Kündigung gegriffen. Zudem sei dem Arbeitgeber bekannt gewesen, dass der Arzt seit 2006 in „wilder Ehe“ gelebt habe, ohne dass darauf arbeitsrechtlich reagiert wurde. Im zweiten Fall entschied das Bundesarbeitsgericht, dass das Diakonische Werk Hamburg einer nichtchristlichen Frau keine Entschädigung wegen beruflicherDiskriminierung zahlen muss. Die Klägerin türkischer Herkunft, die sich auf eine Stelle im Bereich der Integration von Migranten beworben hatte, wurde abgewiesen, da sie nicht wie verlangt Abitur und ein Hochschulstudium habe. Die Frage der Kirchenmitgliedschaft habe im konkreten Fall keine Rolle gespielt, urteilten die Richter. KNA

Schwerpunkt: Nachhaltige Unternehmensführung Erfolgsmodell Kloster Eine Dissertation untersucht die Mitarbeiterführung der Benediktiner BKU-Mitglied Dr. Wolfgang Gehra hat für seine Dissertation „Christliche Spiritualität und Ökonomie“ die Verantwortlichen in 32 Benediktinerklöstern interviewt. Die mit summa cum laude bewertete Arbeit berichtet über ein Erfolgsmodell der Menschenführung. Gehra fragte ab, welche Rolle die benediktinische Spiritualität in der Unternehmens- und Personalführung der Klosterbetriebe spielt. Hat dies Auswirkungen auf die Unternehmenskultur? Welche Beispiele für die Umsetzung im Arbeitsleben der Klöster gibt es? Hat dies Auswirkungen auf Erfolg, Fluktuation und Motivation? Wie ein roter Faden zieht sich durch die Organisationskultur in benediktinischen Klosterbetrieben die Menschenwürde. Daraus ergibt sich ein spezifisch benediktinisches Menschenbild. Die daraus folgenden Anweisungen für den Steht Ihre Kapitalanlage auf einem soliden Fundament? Wie beim Hausbau muss auch die Kapitalanlage eines institutionellen Investors auf einem soliden Fundament stehen. Dabei ist wichtig, für die jeweiligen Gewerke die Besten ihres Fachs zu finden und auszuschreiben. In diesem Sinne sind wir Ihr Architekt, wenn es um den Bau eines nachhaltig stabilen „Kapitalanlagehauses“ geht. Von Asset-Liability-Studien über die Auswahl der geeigneten Asset Manager und das Risikomanagement bis hin zum Investment-Controlling und -Reporting: Als unabhängiger Honorarberater unterstützt Faros Consulting Altersvorsorgeeinrichtungen, Unternehmen, öffentlich-rechtliche Institutionen, Kirchen und Stiftungen bei allen Fragen rund um die Kapitalanlage. Ein maximaler Nutzen für unsere Kunden und hohe ethische Ansprüche sind uns wichtig. Ihr Ansprechpartner: Uwe Rieken Geschäftsführer Bockenheimer Landstraße 93 60325 Frankfurt am Main Telefon 069 907449-0 u.rieken@faros-consulting.de www.faros-consulting.de Wolfgang Gehra: Christliche Spiritualität und Ökonomie, EOS-Verlag Landsberg 2010, 356 Seiten, € 28.- Umgang miteinander werden im Unternehmensalltag offenbar authentisch gelebt. Menschenwürde in ihrer Bedeutung für die Beziehung zu den Mitarbeitern ist die Fortführung des geistlichen Lebensweges der Ordenschristen. Das wird von den weltlichen Führungskräften wahrgenommen, geschätzt und durch eine hohe Loyalität erwidert. Aus alldem ergibt sich ein interessantes Lernpotenzial auch für weltliche Unternehmen. Angesichts zunehmender psychosozialer Folgekosten einer einseitig den Gewinn maximierenden Ökonomie zeigt die Studie Handlungsansätze für eine langfristige, vertrauensvolle und damit menschenwürdige Unternehmensführung. A. Becker Ihr Partner für die institutionelle Kapitalanlage Anzeige BKU-Journal 3 2010 11

Schwerpunkt: Nachhaltige Unternehmensführung<br />

Erfolgsmodell Kloster<br />

Eine Dissertation untersucht die Mitarbeiterführung der Benediktiner<br />

<strong>BKU</strong>-Mitglied Dr. Wolfgang<br />

Gehra hat für seine Dissertation<br />

„Christliche Spiritualität und<br />

Ökonomie“ die Verantwortlichen<br />

in 32 Benediktinerklöstern interviewt.<br />

Die mit summa cum<br />

laude bewertete Arbeit berichtet<br />

über ein Erfolgsmodell der Menschenführung.<br />

Gehra fragte ab, welche Rolle die<br />

benediktinische Spiritualität in der<br />

Unternehmens- und Personalführung<br />

der Klosterbetriebe spielt. Hat<br />

dies Auswirkungen auf die Unternehmenskultur?<br />

Welche Beispiele<br />

für die Umsetzung im Arbeitsleben<br />

der Klöster gibt es?<br />

Hat dies Auswirkungen auf Erfolg,<br />

Fluktuation und Motivation?<br />

Wie ein roter Faden zieht sich<br />

durch die Organisationskultur in<br />

benediktinischen Klosterbetrieben<br />

die Menschenwürde. Daraus ergibt<br />

sich ein spezifisch benediktinisches<br />

Menschenbild. Die daraus<br />

folgenden Anweisungen für den<br />

Steht Ihre Kapitalanlage<br />

auf einem soliden Fundament?<br />

Wie beim Hausbau muss auch die Kapitalanlage<br />

eines institutionellen Investors<br />

auf einem soliden Fundament stehen.<br />

Dabei ist wichtig, für die jeweiligen Gewerke<br />

die Besten ihres Fachs zu finden<br />

und auszuschreiben. In diesem Sinne<br />

sind wir Ihr Architekt, wenn es um den<br />

Bau eines nachhaltig stabilen „Kapitalanlagehauses“<br />

geht.<br />

Von Asset-Liability-Studien über die Auswahl der geeigneten Asset Manager und das Risikomanagement bis hin zum<br />

Investment-Controlling und -Reporting: Als unabhängiger Honorarberater unterstützt Faros Consulting Altersvorsorgeeinrichtungen,<br />

Unternehmen, öffentlich-rechtliche Institutionen, Kirchen und Stiftungen bei allen Fragen rund um<br />

die Kapitalanlage. Ein maximaler Nutzen für unsere Kunden und hohe ethische Ansprüche sind uns wichtig.<br />

Ihr Ansprechpartner:<br />

Uwe Rieken<br />

Geschäftsführer<br />

Bockenheimer Landstraße 93<br />

60325 Frankfurt am Main<br />

Telefon 069 907449-0<br />

u.rieken@faros-consulting.de<br />

www.faros-consulting.de<br />

Wolfgang Gehra: Christliche Spiritualität<br />

und Ökonomie, EOS-Verlag<br />

Landsberg 2010, 356 Seiten, € 28.-<br />

Umgang miteinander werden im<br />

Unternehmensalltag offenbar authentisch<br />

gelebt. Menschenwürde<br />

in ihrer Bedeutung für die Beziehung<br />

zu den Mitarbeitern ist die<br />

Fortführung des geistlichen Lebensweges<br />

der Ordenschristen.<br />

Das wird von den weltlichen Führungskräften<br />

wahrgenommen, geschätzt<br />

und durch eine hohe Loyalität<br />

erwidert.<br />

Aus alldem ergibt sich ein interessantes<br />

Lernpotenzial auch für<br />

weltliche Unternehmen. Angesichts<br />

zunehmender psychosozialer<br />

Folgekosten einer einseitig den<br />

Gewinn maximierenden Ökonomie<br />

zeigt die Studie Handlungsansätze<br />

für eine langfristige, vertrauensvolle<br />

und damit menschenwürdige<br />

Unternehmensführung.<br />

A. Becker<br />

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