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Nachrichten Berichte Kommentare<br />
Journal<br />
3 2010<br />
Jubilare<br />
Fetsch und Müller<br />
feiern runde<br />
Geburtstage<br />
Unternehmertag:<br />
Wolfgang Gutberlet<br />
und Bischof Terbartzvan<br />
Elst beim <strong>BKU</strong> in<br />
Frankfurt<br />
.
Inhalt<br />
5 Nachhaltigkeits-Pionier: Wolfgang Gutberlet stellte<br />
beim Unternehmertag in Frankfurt sein Erfolgsmodell<br />
vor.<br />
27 Gemeinsam bringen Sie es auf<br />
97 Jahre Mitgliedschaft im <strong>BKU</strong>:<br />
die Jubilare Cornelius G. Fetsch<br />
und Dr. Erwin Müller.<br />
■ SCHWERPUNKT:<br />
Nachhaltige Unternehmensführung<br />
05 Pionier in Sachen Nachhaltigkeit<br />
Gutberlet und Bischof Terbartz-van Elst beim <strong>BKU</strong><br />
07 Seelsorge für Führungskräfte<br />
Fachbereich Kirche und Wirtschaft in Freiburg<br />
08 Soziallehre will mehr als Werte fördern<br />
Erzbischof Marx beim Unternehmertag der Kommende<br />
10 Abseits des 3. Wegs drohen Streiks<br />
Feldhoff mahnt kirchliche Arbeitgeber<br />
■ KURZ UND KNAPP<br />
12 Katholik als Regierungssprecher<br />
Seiberts „große Sehnsucht nach Religion“<br />
14 Kardinal Kasper war „lebendige Brücke“<br />
Amtsübergabe an Koch – <strong>BKU</strong> plant Besuch<br />
16 Aus für den Rheinischen Merkur<br />
Bischöfe streichen die Zuschüsse<br />
■ TAGUNGEN<br />
17 Ordo-Netzwerk wächst<br />
Gespräche in Ludwigshafen<br />
17/18 Vorschau auf Tagungen des <strong>BKU</strong><br />
■ FORUM<br />
19 Leben schon im Frühstadium schützen<br />
<strong>BKU</strong> kritisiert PID-Entscheidung<br />
19 Gegen Kreuze und Kirchensteuer<br />
„Laizisten“ in der SPD wollen sich organisieren<br />
20 Rente mit 70 ist denkbar<br />
<strong>BKU</strong>: Generationengerechtigkeit in der Rente<br />
21 „Es ist 30 Jahre nach zwölf“<br />
Alternde Gesellschaft erfordert Familienpolitik<br />
■ AUS DEN ARBEITSKREISEN<br />
23 Partnerland Philippinen<br />
<strong>BKU</strong> begleitet Engagement der AFOS-Stiftung<br />
24 Seminar-Nachlese<br />
<strong>BKU</strong>-Buch über Grundlagen der Soziallehre<br />
■ MENSCHEN IM <strong>BKU</strong><br />
27 Fetsch 75 – Müller 80<br />
Zwei „Urgesteine“ des <strong>BKU</strong> feiern runde Geburtstage<br />
28 Ein Mann der ersten Stunde<br />
Diözesangruppe München trauert um Dr. Heinz Kinader<br />
29 150 Jahre, 150 Mitarbeiter<br />
Unternehmer im <strong>BKU</strong>: Leyendeckers Holzhandel<br />
■ <strong>BKU</strong> INTERN 31-35<br />
■ GRÜNE SEITEN<br />
Der Realismus des Adam Smith<br />
Karen Horn
Letzte Meldung<br />
29. bis 31. Oktober:<br />
<strong>BKU</strong>-Bundestagung in<br />
Hamburg<br />
Vom 29. bis 31. Oktober findet in<br />
Hamburg die diesjährige <strong>BKU</strong>-Bundestagung<br />
statt. Die Tagung steht<br />
unter dem Motto „Soziale Marktwirtschaft<br />
vor Globalen Herausforderungen“.<br />
Auf dem Programm<br />
stehen unter anderem Vorträge<br />
des Koordinators für die deutschamerikanische<br />
Zusammenarbeit,<br />
Dr. Hans-Ulrich Klose MdB,<br />
Minister a.D., Dr. Werner Marnette<br />
und Weihbischof Dr. Hans Jochen<br />
Jaschke. Der <strong>BKU</strong>-Arbeitskreis<br />
Nachhaltigkeit stellt seine Arbeit<br />
vor. Bischof Dr. Werner Thissen<br />
feiert mit der Gruppe eine Heilige<br />
Messe im frisch renovierten Mariendom.<br />
Zum geselligen Teil der Tagung<br />
gehören ein Abendessen auf der<br />
Windjammer „Rickmer Rickmers“<br />
und eine Hafenrundfahrt.<br />
Auch kurzfristige Anmeldungen<br />
sind noch möglich. Den Einladungsflyer<br />
bekommen Sie in der<br />
<strong>BKU</strong>-Geschäftsstelle in Köln, Tel.<br />
0221/272370 oder im Internet unter<br />
www.bku.de im Bereich Veranstaltungen.<br />
Beilagenhinweis:<br />
In dieser Ausgabe finden Sie Beilagen für das<br />
Laacher Messbuch, den Beuroner Kunstverlag<br />
und die Stiftung pro missio.<br />
Ja, das darf<br />
man sagen<br />
Die Bild-Zeitung hat es mal wieder auf den Punkt gebracht:<br />
„Das wird man ja wohl noch sagen dürfen“,<br />
titelte das Blatt kürzlich, als die Wächter der Political<br />
Correctness den Kopf von Bundesbank-Vorstand Thilo<br />
Sarrazin forderten. Zu Sarrazins Thesen zur Integration<br />
hier nur so viel: Er hat den Finger in eine offene<br />
Wunde gelegt und dabei – bewusst oder unbewusst?<br />
– auch Tabus verletzt und sich auf zweifelhafte Ideen<br />
berufen.<br />
Prompt haben die – zumeist linken – Tugendwächter<br />
der öffentlichen Meinung jenen Typus des Abweichlers<br />
entdeckt, den es nicht durch Argumente zu widerlegen<br />
gilt, sondern durch „Exkommunikation“.<br />
Ich sehe in dieser Entwicklung zwei Gefahren: Zum<br />
einen werden viele Querdenker entmutigt, die die richtigen<br />
Fragen stellen oder innovative Lösungen vorschlagen<br />
könnten – aber nicht den Mut haben, sich<br />
der öffentlichen Steinigung auszusetzen. Damit verliert<br />
unser Land viele gute Ideen. Zweitens werden durch<br />
diesen Mechanismus drängende Probleme unter den<br />
Teppich gekehrt und brodeln dort weiter. Irgendwann<br />
wird sich dieser Druck entladen – durch Krawalle oder<br />
im Aufkommen extremistischer Parteien und Rattenfänger.<br />
Berthold Kohler hat in der FAZ daran erinnert, dass<br />
die Meinungsfreiheit für unsere Demokratie konstitutiv<br />
ist. Diese Meinungsfreiheit gelte aber nicht nur für hilfreiche<br />
oder wissenschaftlich zutreffende Ansichten,<br />
mahnte Kohler. Sie gelte gerade auch für „falsche,<br />
verwerfliche und abwertende Äußerungen bis an die<br />
Grenze anderer von der Verfassung garantierter<br />
Rechtsgüter. Es nutzt der Demokratie nicht, wenn dieser<br />
Raum in ihrem Namen immer wieder verkleinert<br />
wird.“<br />
Ein deutliches Zeichen in diese Richtung hat Bundeskanzerlin<br />
Angela Merkel gesetzt, als sie den Zeichner<br />
Kurt Westergaard ehrte, der für seine Mohammed-<br />
Karikatur unter Druck geraten ist. Unabhängig vom<br />
Geschmack dieser Zeichnung gehe es hier um die<br />
Frage, ob er diese in einer westlichen Gesellschaft<br />
veröffentlichen darf. Merkels Antwort würde ich gern<br />
auch auf Thilo Sarrazin und andere Querdenker übertragen:<br />
„Darf er das? Ja, er darf.“<br />
Marie-Luise Dött, MdB<br />
<strong>BKU</strong>-Journal 3 2010 3<br />
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Schwerpunkt: Nachhaltige Unternehmensführung<br />
Pionier in Sachen Nachhaltigkeit<br />
Gutberlet und Bischof Terbartz-van Elst beim Unternehmertag in Frankfurt<br />
Volles Haus: Rund 120 Teilnehmer verfolgten Vorträge und Diskussion beim zweiten Unternehmertag in<br />
Frankfurt. Fotos: Peter Unterberg<br />
Um das Thema „Nachhaltigkeit –<br />
von der Idee zur Wirklichkeit“<br />
ging es beim 2. Unternehmer-<br />
FORUM der Katholischen Akademie<br />
Rabanus Maurus und des<br />
<strong>BKU</strong> am 9. September in<br />
Frankfurt am Main. Referenten<br />
des Abends waren der Bischof<br />
von Limburg, Franz-Peter Tebartz-van<br />
Elst, und der Alt-Vorstand<br />
der „tegut... Gutberlet<br />
Stiftung“, Wolfgang Gutberlet.<br />
Die Veranstaltung begann mit einer<br />
Messe im Dom, in der der Bischof<br />
in seiner Predigt das Thema<br />
des Abends bereits theologisch<br />
deutete. Für Tebartz-van Elst bietet<br />
ein Leben aus dem christlichen<br />
Glauben eine zentrale Hilfe für ein<br />
nachhaltiges Leben.<br />
Der Vorsitzende der <strong>BKU</strong>-Diözesangruppe<br />
Rhein-Main und<br />
stellvertretende <strong>BKU</strong>-Bundesvorsitzende<br />
Burkard Leffers stellte<br />
Gutberlet als einen Mann vor, der<br />
in seinem Unternehmen schon die<br />
Nachhaltigkeit realisierte, als nur<br />
wenige über dieses Thema nachdachten.<br />
Mit seiner Lebensmittelkette<br />
habe er als einer der Ersten<br />
Nachhaltigkeit als Geschäftsprinzip<br />
entdeckt und sein Unternehmen<br />
konsequent darauf ausgerichtet.<br />
Der Erfolg der tegut-Läden<br />
zeige, dass diese Form des<br />
Wirtschaftens und unternehmerischer<br />
Erfolg keine Gegensätze<br />
sein müssen. Das Unternehmen,<br />
das heute aus mehr als 300 Filialen<br />
besteht und 2009 einen Umsatz<br />
von 1,1 Milliarden Euro erwirtschaftete,<br />
sei hierfür der beste Beweis.<br />
Gutberlet selbst, der 2005<br />
zum Ökomanager des Jahres gekürt<br />
wurde, zeige Wege auf, die<br />
eine nachhaltige Entwicklung in<br />
der Wirtschaft ermöglichen.<br />
An die Besucher des Abends gerichtet,<br />
sagte Leffers: „Sie weisen<br />
sich als Menschen aus, die sich für<br />
Fragen interessieren, die über den<br />
unternehmerischen Alltag hi-<br />
nausgehen.“ Ausdrücklich bedankte<br />
er sich auch bei Bischof Tebartz-van<br />
Elst für die Aufgeschlossenheit,<br />
die Idee eines Unternehmertages<br />
von Bistum und<br />
<strong>BKU</strong> aufzugreifen.<br />
„Ein Impuls soll von diesem<br />
Abend ausgehen“, sagte der Studienleiter<br />
des „Hauses am Dom“,<br />
Dr. Georg Horntrich, zu den rund<br />
120 Besuchern. Diesen Wunsch<br />
konnte Gutberlet erfüllen. Er eröffnete<br />
seinen Vortrag mit Fragen,<br />
die das Auditorium zum Nachdenken<br />
anregten und so im Gedächtnis<br />
der Besucher blieben.<br />
„Worauf kommt es uns bei Nachhaltigkeit<br />
an?“, fragte Gutberlet,<br />
„Und was meinen wir mit uns?<br />
Meinen wir uns persönlich, unsere<br />
Familie oder die ganze Erde?“<br />
Was diese Fragen schon andeuteten,<br />
wurde dann im Laufe des<br />
Vortrages immer deutlicher. Gutberlet<br />
kritisierte einen überzogenen<br />
Egoismus, der seiner ➞<br />
<strong>BKU</strong>-Journal 3 2010 5
Schwerpunkt: Nachhaltige Unternehmensführung<br />
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6 <strong>BKU</strong>-Journal 3 2010<br />
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Der Bischof von Limburg, Franz-Peter Tebartz-van Elst (li.), und Wolfgang<br />
Gutberlet (re.) sprachen beim 2. Unternehmer-Forum in Frankfurt.<br />
„Es geht nicht darum, Nachhaltigkeit dem Geschäft anzupassen, sondern<br />
darum, das Geschäft so zu gestalten, dass es mit dem Prinzip<br />
der Nachhaltigkeit vereinbar ist“, sagte Gutberlet.<br />
➞ Meinung nach in der Gesellschaft<br />
immer mehr zum Ausdruck<br />
komme. Er forderte ein Umdenken,<br />
nicht nur im Bezug auf den persönlichen<br />
Individualismus, sondern<br />
auch auf die allgemeine Betrachtungsweise<br />
von Dingen. Es<br />
müsse der Input vom Output her<br />
gerechtfertigt sein, nicht umgekehrt.<br />
Und so schlug er die Brücke<br />
zur Nachhaltigkeit und sagte im<br />
Bezug auf die Wirtschaft. „Es<br />
geht nicht darum, Nachhaltigkeit<br />
dem Geschäft anzupassen, sondern<br />
darum, das Geschäft so zu gestalten,<br />
dass es mit dem Prinzip der<br />
Nachhaltigkeit vereinbar ist.“<br />
Gutberlet setzte in den 1980er<br />
Jahren als Erster auf Bioprodukte.<br />
Auf die Kritik an den hohen<br />
Preisen dieser Waren antwortete<br />
er: „Nicht die Reichen essen Bio,<br />
sondern die Intelligenten“.<br />
Bischof Tebartz-van Elst<br />
nahm die Anregungen des Vorredners<br />
auf und warf einen theologischen<br />
Blick auf das Thema:<br />
„Das Grundprinzip der Nachhal-<br />
tigkeit ist in der Katholischen Soziallehre<br />
fest verankert“. Der Bischof<br />
zeigte auf, „wie ein Schöpfungsglaube<br />
in der modernen Welt<br />
eine gemeinsame Zukunft in Gerechtigkeit<br />
eröffnet.“<br />
Nachhaltigkeit, so mahnte der Bischof<br />
im Bezug auf die Bildungsdebatte,<br />
sei eben nicht nur das<br />
Vermitteln von Wissen, sondern<br />
auch die Förderung der Persönlichkeitsentwicklung<br />
junger Menschen.<br />
Mit Sorge sehe er daher,<br />
dass im Zuge der Verkürzung der<br />
Gymnasialzeit auf acht Jahre immer<br />
mehr Jugendlichen die Zeit<br />
fehle, sich für ehrenamtliche Gemeindearbeit<br />
zu engagieren. Auch<br />
in der Familienpolitik sei nachhaltiges<br />
Handeln gefragt. Es müsse<br />
mehr für stabile Ehen und tragende<br />
Familienstrukturen getan<br />
werden, mahnte der Bischof an.<br />
Terbartz-van Elst schloss seine<br />
Ausführungen mit einem Zitat von<br />
Papst Benedikt XVI. Nachhaltiges<br />
Handeln sei nur zu erreichen,<br />
wenn wir „Gemeinsamkeit im Wollen“<br />
zeigen.<br />
Benedikt Walter
Schwerpunkt: Nachhaltige Unternehmensführung<br />
Seelsorge für Führungskräfte<br />
Fachbereich Kirche und Wirtschaft: Erzbistum Freiburg setzt Akzente<br />
„Der Fachbereich Kirche und<br />
Wirtschaft ist ein Angebot<br />
für Frauen und Männer in Wirtschaft<br />
und Kirche, die Führungsverantwortung<br />
tragen.“ So<br />
stellt sich eine ungewöhnliche<br />
Einrichtung des Erzbistums<br />
Freiburg vor, die von der<br />
Diplom-Theologin Mathea<br />
Schneider geleitet wird.<br />
Während sich die Kirche sonst eher<br />
an die „Mühseligen und Beladenen“<br />
richtet, hat der Erzbischof von<br />
Freiburg, Dr. Robert Zollitsch, im<br />
Jahre 2006 mit der Einrichtung<br />
dieser Stelle bewusst Akzente in<br />
der Führungskräfteseelsorge gesetzt.<br />
In seinem Auftrag pflegt<br />
Schneider seither Kontakte zur<br />
Wirtschaft, vernetzt Menschen<br />
und Institutionen aus Wirtschaft,<br />
Gesellschaft und Kirche und bietet<br />
eigene Veranstaltungen an. „Es<br />
ist mir ein Anliegen, einen offenen<br />
Raum zu bieten für Unternehmer<br />
und Führungskräfte, auch wenn<br />
diese die Kirchlichkeit nicht mit der<br />
Muttermilch eingesogen haben“,<br />
sagt die Theologin.<br />
Ihre Themen erinnern stark an<br />
die Agenda des <strong>BKU</strong>: Es geht um<br />
die Soziale Marktwirtschaft, Bildung,<br />
Vereinbarkeit von Familie<br />
und Beruf sowie die Gestaltung<br />
des Arbeitsmarktes und der Sozialversicherungssysteme.<br />
Als<br />
Vertreterin der Kirche bringt<br />
Schneider in diesen Dialog die<br />
Grundlagen der Katholischen Soziallehre<br />
ein. So ist es auch kein<br />
Wunder, dass die Einrichtung<br />
mit der Vorsitzenden der <strong>BKU</strong>-<br />
Diözesangruppe Freiburg, Elke<br />
Martin-Ehret, gut zusammenarbeitet.<br />
Für das kommende Frühjahr<br />
etwa planen der <strong>BKU</strong>, der<br />
Fachbereich und das Walter-Eucken-Institut<br />
eine gemeinsame<br />
Veranstaltung unter der Überschrift<br />
„Christliche Gesellschaftslehre,<br />
Sozialstaat und Unternehmerverantwortung“.<br />
Mathea Schneider hat in Freiburg/Breisgau und Fribourg (Schweiz)<br />
Theologie studiert und arbeitet seit 1993 für die Erzdiözese Freiburg,<br />
zunächst als Bildungsreferentin beim Kolpingwerk und und Leiterin des<br />
Referates Sozialkultur. 2006 übernahm sie die Leitung des neu eingerichteten<br />
Fachbereichs Kirche und Wirtschaft. Foto: Sven Veith<br />
Mehrfach pro Jahr laden der Fachbereich<br />
und externe Partner Spitzenvertreter(-innen)<br />
aus Wirtschaft,<br />
Kirche, Verwaltung, Politik<br />
und Gesellschaft zu Führungskräfte-Foren<br />
ein. Bei einem ökumenischen<br />
Forum etwa tritt am<br />
4. November 2010 der Benediktiner-Abt<br />
Dr. Johannes Eckert OSB<br />
(St. Bonifaz) auf. Seine Impulse aus<br />
der Ordensregel des Heiligen Benedikt<br />
tragen die Überschrift<br />
„Menschen führen – Unternehmen<br />
leiten“.<br />
Beim nächsten Führungskräfte-Forum<br />
am 16. November<br />
2010 in der Abtei Lichtenthal<br />
spricht Dr. Wolfram Freudenberg<br />
von der gleichnamigen Unternehmensgruppe<br />
in Weinheim über das<br />
„Globale Wirtschaftsethos“. Für<br />
diese Foren sind persönliche Einladungen<br />
erforderlich. Mittlerweile<br />
kommen rund 150 Teilnehmer, zu<br />
denen schon viele Stammkunden<br />
zählen. Das Angebot ist bewusst<br />
niederschwellig gehalten, um ein<br />
Auftanken ohne allzu großes Commitment<br />
zu ermöglichen. Schneider<br />
möchte dabei insbesondere das ökumensche<br />
Element ausbauen, denn<br />
„es gibt keine katholische oder<br />
evangelische Wirtschaft, so dass<br />
eine Trennung unserer Zielgruppe<br />
nur schwer zu vermitteln ist“.<br />
Speziell an Nachwuchsführungkräfte<br />
richtet sich der Kurs<br />
„Spuren hinterlassen statt Staub<br />
aufwirbeln“, die dort ihre Werthaltungen<br />
reflektieren können.<br />
„Weitere Formate wachsen noch<br />
im Stillen“, sagt Schneider und berichtet<br />
über ihre Pläne für ein<br />
Einzelcoaching für Führungskräfte<br />
mit spirituellen Elementen aus<br />
der geistlichen Tradition der Kirche.<br />
Der Fachbereich ist als Projekt bis<br />
Ende 2011 befristet. „Im Moment<br />
stehen die Zeichen aber so, dass es<br />
weitergehen wird“, betont Schneider<br />
und verweist auf die starke Unterstützung<br />
durch den Erzbischof,<br />
der selbst viele Wirtschaftskontakte<br />
pflegt. So wird sie wohl weiter als<br />
Brückenbauerin zwischen Kirche<br />
und Wirtschaft agieren können.<br />
Peter Unterberg<br />
Kontakt und weitere Informationen:<br />
Telefon: 0761/51 44-292, E-Mail: kirche-wirtschaft@seelsorgeamtfreiburg.de<br />
oder www.mitwertenwirtschaften.de<br />
<strong>BKU</strong>-Journal 3 2010 7
Schwerpunkt: Nachhaltige Unternehmensführung<br />
Soziallehre will mehr als Werte fördern<br />
Erzbischof Marx beim Unternehmertag der Kommende<br />
Die Katholische Soziallehre<br />
darf aus Sicht des Münchner<br />
Erzbischofs Reinhard Marx<br />
nicht als bloße Ethik verstanden<br />
werden. „Ich bin immer skeptisch,<br />
wenn Leute einfach Werte<br />
fordern, denn Werte fordern, ist<br />
banal und einfach“, sagte Marx<br />
beim 4. Unternehmertag des Sozialinstituts<br />
Kommende im Juli<br />
in Dortmund.<br />
Dagegen vermittle die kirchliche<br />
Soziallehre darüber hinaus ein dezidiertes<br />
Menschenbild und ein<br />
gesellschaftliches Ordnungsmodell.<br />
Ihre Grundsätze müssten aber<br />
heute so formuliert werden, dass sie<br />
in einer vielfältigen Gesellschaft<br />
nicht nur für Christen zugänglich<br />
und verbindlich sein können. Marx<br />
mahnte in seinem Vortrag, dass die<br />
Gesellschaft an den Werten der katholischen<br />
Kirche festhalten müsse,<br />
auch wenn die Zahl der Kirchenbesucher<br />
stetig sinkt.<br />
In seiner Sozialenzyklika habe<br />
Papst Benedikt XVI. verdeutlicht,<br />
dass das Leben ein Geschenk sei<br />
und kein Verdienst, erklärte der<br />
Erzbischof. Daraus resultiere, dass<br />
auch die Güter der Welt und die<br />
Ressourcen der Schöpfung der gesamten<br />
Menschheit zugänglich<br />
sein müssten. Dies sei jedoch in den<br />
vergangenen Jahren durch die<br />
„Ideologie des reinen Markts“ in<br />
Der Verkauf eines Krankenhauses<br />
in der Eifel ist gescheitert,<br />
weil der Kaufinteressent<br />
nicht auf die Forderung<br />
des Erzbistum Kölns nach<br />
einem Abtreibungsverzicht eingehen<br />
wollte.<br />
Das St. Brigida Krankenhaus in<br />
Simmerath konnte deshalb nicht<br />
8 <strong>BKU</strong>-Journal 3 2010<br />
Gute Bekannte: Kommende-Direktor Dr. Peter Klasvogt (li.) und der<br />
Münchener Erzbischof Reinhard Marx. Foto: Werner Meyer, Kommende<br />
den Hintergrund gedrängt worden.<br />
Er wünsche sich anstelle eines<br />
Kapitalismus im herkömmlichen<br />
Sinn gleichberechtigte Akteure<br />
auf den Märkten, die Tugenden<br />
und Regeln unterworfen sein<br />
müssten, sagte Marx.<br />
„Wir sind nicht fremden<br />
Mächten ausgeliefert“, betonte<br />
er mit Bezug auf die immer weiter<br />
fortschreitende Globalisierung,<br />
„sondern wir können selbst gestalten“.<br />
Denn Märkte müssen sich<br />
den Bedürfnissen der Menschen anpassen,<br />
sagte der Erzbischof. Marx,<br />
der von 1989 bis 1996 Direktor der<br />
Kommende war, traf bei seinem<br />
Besuch auf viele alte Bekannte<br />
unter den rund 100 Teilnehmern.<br />
wie vorgesehen in die Trägerschaft<br />
des Medizinischen Dienstes<br />
der Städteregion Aachen übergehen.<br />
Das Krankenhaus in Trägerschaft<br />
des Malteser Hilfsdienstes<br />
kann nur mit Zustimmung des<br />
Erzbistums weiterverkauft werden.<br />
Dies sieht eine Vereinbarung<br />
mit den Cellitinnen-Orden als Vorbesitzer<br />
vor. Das Bistum möchte<br />
Bei dem Unternehmertreffen<br />
verliehen die Bank für Kirche und<br />
Caritas sowie die Kommende den<br />
Unternehmerpreis „Erfolgreich<br />
Nachhaltig 2010“ an den Gründer<br />
der SuperBioMarkt AG, Michael<br />
Radau. Das 1985 gegründete Unternehmen<br />
habe mit seinem Angebot<br />
die Zielgruppe für ökologisch<br />
nachhaltige Produkte erheblich<br />
ausgeweitet, hieß es zur Begründung.<br />
Zudem habe es durch langfristige<br />
und faire Konditionen die<br />
ökologische Landwirtschaft gestärkt.<br />
Auch seien durch gezielte<br />
Aktionen Schulkinder über ausgewogene<br />
Ernährung informiert<br />
worden. Die SuperBioMarkt AG<br />
unterhält 15 Filialen in Nordrhein-Westfalen.<br />
KNA<br />
Klinikverkauf nur ohne Abtreibungen<br />
Erzbistum Köln formuliert Bedingungen für den neuen Träger<br />
auch einen Verzicht auf die „Pille<br />
danach“ durchsetzen.<br />
Die Städteregion meint, ein öfffentliches<br />
Krankenhaus könne diese<br />
Auflagen nicht akzeptieren, daher<br />
käme nur ein kirchlicher Träger infrage.<br />
Auch die Malteser zeigten sich<br />
„überrascht“, da sie der Städteregion<br />
in wirtschaftlichen Fragen sehr<br />
entgegengekommen seien. KNA
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Schwerpunkt: Nachhaltige Unternehmensführung<br />
Abseits des 3. Wegs drohen Streiks<br />
Feldhoff mahnt kirchliche Arbeitgeber, das bewährte Prinzip zu erhalten<br />
Für die Beibehaltung des arbeitsrechtlichen<br />
Sonderwegs<br />
der Kirchen plädiert der Vorsitzende<br />
der Arbeitsrechtlichen<br />
Kommission des Deutschen Caritasverbandes,<br />
der Kölner<br />
Dompropst Norbert Feldhoff.<br />
In der Zeitschrift „neue caritas“ kritisierte<br />
Feldhoff Anfang September<br />
zugleich kirchliche Arbeitgeber,<br />
die die entsprechende Grundordnung<br />
nicht anwenden, weil sie<br />
geringere Löhne zahlen wollen.<br />
Die Apostolische Signatur, der vatikanische<br />
Gerichtshof, hatte im<br />
April entschieden, dass kirchliche<br />
Rechtsträger Einrichtungen betreiben<br />
dürfen, ohne das kirchliche<br />
Arbeitsrecht anzuwenden.<br />
Der sogenannte Dritte Weg<br />
gilt demnach zwingend nur für die<br />
Einrichtungen, die der bischöflichen<br />
Gesetzgebung unterstehen.<br />
10 <strong>BKU</strong>-Journal 3 2010<br />
Andere kirchliche Rechtsträger<br />
wie etwa Verbände, Krankenhäuser<br />
oder Pflegedienste können<br />
demnach selbst entscheiden, ob<br />
sie die kirchliche Grundordnung<br />
für sich geltend machen wollen.<br />
Mit den Auswirkungen dieser Entscheidung<br />
will sich demnächst<br />
auch die Deutsche Bischofskonferenz<br />
befassen. Feldhoff plädiert dafür,<br />
Druck auf die Einrichtungen<br />
auszuüben, die sich der Grundordnung<br />
entziehen wollten. Solche<br />
Betriebe könnten vom Deutschen<br />
Caritasverband ausgeschlossen<br />
werden. Auch die Bischöfe seien<br />
„nicht zur Untätigkeit verdammt“.<br />
Sie könnten darauf hinweisen,<br />
dass abweichende Einrichtungen<br />
die Sonderstellung des grundgesetzlich<br />
garantierten Selbstbestimmungsrechts<br />
der Kirche gefährdeten.<br />
Wer die Grundordnung verlasse,<br />
müsse zudem damit rechnen, dass<br />
er nicht vor dem Streikrecht geschützt<br />
sei, dass er statt einer<br />
Mitarbeitervertretung einen Betriebsrat<br />
habe und damit „gewerkschaftlichen<br />
Einflüssen“ ausgesetzt<br />
sei.<br />
Der Staat räumt den Kirchen in<br />
Deutschland das Recht ein, ein<br />
eigenes System des Arbeits- und<br />
Tarifrechts zu schaffen. Beim<br />
„Dritten Weg“ handelt sich um<br />
eine konsensorientierte Suche nach<br />
einem Interessenausgleich zwischen<br />
Arbeitgebern und Arbeitnehmern.<br />
Das Betriebsverfassungsgesetz<br />
und die Möglichkeiten<br />
von Streiks und Aussperrung<br />
gelten für die Kirchen nicht. Mehrfach<br />
haben ver.di und der Marburger<br />
Bund versucht, in kirchlichen<br />
Einrichtungen wie Kindergärten<br />
oder Krankenhäusern Fuß<br />
zu fassen, und dabei zu Streiks aufgerufen.<br />
KNA<br />
Zweite Ehe als Kündigungsgrund?<br />
Zwei neue Urteile zu den Sonderregelungen für kirchliche Arbeitgeber<br />
Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz<br />
(AGG) und die Sonderregeln<br />
für kirchliche Arbeitgeber<br />
beschäftigen nach wie vor<br />
die Gerichte. Aktuell sind zwei<br />
Urteile erwähnenswert.<br />
Das Landesarbeitsgericht Düsseldorf<br />
hob in zweiter Instanz die<br />
Kündigung eines Chefarztes an<br />
einem katholischen Krankenhaus<br />
auf. Die Klinik hatte dem Mediziner<br />
gekündigt, da er in zweiter Ehe<br />
lebt. Grundsätzlich ist die erneute<br />
Eheschließung, die laut katholischer<br />
Sittenlehre eine Pflichtverletzung<br />
darstellt, kündigungsrelevant.<br />
Hier sahen die Richter<br />
den Gleichbehandlungsgrundsatz<br />
verletzt. Denn der Krankenhausträger<br />
habe mit katholischen und<br />
evangelischen Mitarbeitern gleiche<br />
Arbeitsverträge abgeschlossen, bei<br />
protestantischen Kräften bei erneuter<br />
Eheschließung aber nicht<br />
zum Mittel der Kündigung gegriffen.<br />
Zudem sei dem Arbeitgeber<br />
bekannt gewesen, dass der<br />
Arzt seit 2006 in „wilder Ehe“ gelebt<br />
habe, ohne dass darauf arbeitsrechtlich<br />
reagiert wurde.<br />
Im zweiten Fall<br />
entschied das Bundesarbeitsgericht,<br />
dass das Diakonische<br />
Werk Hamburg<br />
einer nichtchristlichen<br />
Frau<br />
keine Entschädigung<br />
wegen beruflicherDiskriminierung<br />
zahlen muss.<br />
Die Klägerin türkischer<br />
Herkunft,<br />
die sich auf eine<br />
Stelle im Bereich<br />
der Integration von Migranten<br />
beworben hatte, wurde abgewiesen,<br />
da sie nicht wie verlangt Abitur<br />
und ein Hochschulstudium habe.<br />
Die Frage der Kirchenmitgliedschaft<br />
habe im konkreten Fall keine<br />
Rolle gespielt, urteilten die<br />
Richter. KNA
Schwerpunkt: Nachhaltige Unternehmensführung<br />
Erfolgsmodell Kloster<br />
Eine Dissertation untersucht die Mitarbeiterführung der Benediktiner<br />
<strong>BKU</strong>-Mitglied Dr. Wolfgang<br />
Gehra hat für seine Dissertation<br />
„Christliche Spiritualität und<br />
Ökonomie“ die Verantwortlichen<br />
in 32 Benediktinerklöstern interviewt.<br />
Die mit summa cum<br />
laude bewertete Arbeit berichtet<br />
über ein Erfolgsmodell der Menschenführung.<br />
Gehra fragte ab, welche Rolle die<br />
benediktinische Spiritualität in der<br />
Unternehmens- und Personalführung<br />
der Klosterbetriebe spielt. Hat<br />
dies Auswirkungen auf die Unternehmenskultur?<br />
Welche Beispiele<br />
für die Umsetzung im Arbeitsleben<br />
der Klöster gibt es?<br />
Hat dies Auswirkungen auf Erfolg,<br />
Fluktuation und Motivation?<br />
Wie ein roter Faden zieht sich<br />
durch die Organisationskultur in<br />
benediktinischen Klosterbetrieben<br />
die Menschenwürde. Daraus ergibt<br />
sich ein spezifisch benediktinisches<br />
Menschenbild. Die daraus<br />
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in ihrer Bedeutung für die Beziehung<br />
zu den Mitarbeitern ist die<br />
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der Ordenschristen.<br />
Das wird von den weltlichen Führungskräften<br />
wahrgenommen, geschätzt<br />
und durch eine hohe Loyalität<br />
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Aus alldem ergibt sich ein interessantes<br />
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<strong>BKU</strong>-Journal 3 2010 11
Kurz und Knapp<br />
Katholik als Regierungssprecher<br />
Steffen Seibert bekennt sich zu seiner „großen Sehnsucht nach Religion“<br />
Der neue Regierungssprecher<br />
Steffen Seibert hat sich mehrfach<br />
öffentlich zu seinen religiösen<br />
Überzeugungen geäußert.<br />
Vor seinem Wechsel<br />
nach Berlin war der 50-jährige<br />
Moderator des ZDF-heutejournals.<br />
Beim Kölner „domradio“ war Seibert<br />
kürzlich eine Woche lang für<br />
die Auslegung des Tagesevangeliums<br />
zuständig. Seinen Eintritt in<br />
die katholische Kirche vor rund<br />
zehn Jahren begründete er im vergangenen<br />
Jahr mit einer „großen<br />
Sehnsucht“ nach Religion. Dazu sei<br />
der Wunsch nach einem „Aufgehobensein<br />
im Glauben“ gekom-<br />
Martin Lohmann<br />
arbeitet für Bachem<br />
Der Publizist Martin Lohmann ist<br />
neuer Verlagsleiter des Kölner Bachem<br />
Verlags. Dort ist er operativ<br />
verantwortlich für die Kirchenzeitung<br />
für das Erzbistum Köln<br />
und kirchennahe Medien.Von 1983<br />
bis 1986 war Lohmann stellvertretender<br />
Geschäftsführer des<br />
<strong>BKU</strong>. Von 1998 bis 2004 war er<br />
Chefredakteur der Koblenzer<br />
„Rhein-Zeitung“. Zudem ist er<br />
Sprecher des „Arbeitskreises Engagierter<br />
Katholiken“ in der CDU<br />
(AEK). KNA<br />
„Hemmungslosigkeit des Verdachts“<br />
Kardinal Lehmann mahnt die Unschuldsvermutung an<br />
Einen allgemein und nicht zuletzt<br />
in Medien und bei staatlichen<br />
Stellen leichtfertigen<br />
Umgang mit Gerüchten und<br />
Anschuldigungen beklagt Kardinal<br />
Karl Lehmann.<br />
Es gebe heute oft eine Hemmungslosigkeit<br />
des Verdachts, der<br />
bereits geäußert werde, bevor auch<br />
nur Anhaltspunkte dafür vorlägen,<br />
kritisiert der Mainzer Bi-<br />
12 <strong>BKU</strong>-Journal 3 2010<br />
Überzeugter Katholik: der neue<br />
Regierungssprecher Steffen Seibert.<br />
Foto: KNA<br />
Bogner im Europäischen<br />
Laienkomitee<br />
Magdalena Bogner, ehemalige Vizepräsidentin<br />
des Zentralkomitees<br />
der deutschen Katholiken und<br />
langjährige Bundesvorsitzende der<br />
Katholischen Frauengemeinschaft<br />
Deutschlands (kfd), ist in den Lenkungsausschuss<br />
des Europäischen<br />
Forums Nationaler Laienkomitees<br />
(ELF) gewählt worden. Neuer<br />
Präsident des ELF wurde der Belgier<br />
Peter Annegarn. Das ELF ist<br />
der Zusammenschluss der nationalen<br />
katholischen Laienräte in<br />
Europa. KNA<br />
schof Anfang September in der Bistumszeitung<br />
„Glaube und Leben“.<br />
Darin appelliert der Kardinal an die<br />
Medien, sich an die Unschuldsvermutung<br />
zu halten, bis ein gediegenes<br />
Urteil möglich sei. Staatsanwaltschaften<br />
wirft er vor, schon<br />
bei einem Anfangsverdacht an die<br />
Öffentlichkeit zu gehen. Man dürfe<br />
sich dann nicht wundern, wenn<br />
die Medien darüber berichteten.<br />
Durch unbegründete Mutmaßun-<br />
men, sagte der gebürtige Münchner.<br />
Er sei lange zuvor aus der<br />
evangelischen Kirche ausgetreten<br />
und dann aus dem Zustand des<br />
„Außerkirchlichen“ wieder eingetreten.<br />
Ausschlaggebend dafür seien<br />
biografische Zufälle gewesen. So<br />
habe er sehr viele katholische<br />
Menschen kennengelernt.<br />
In seiner Familie sei er der einzige<br />
Katholik und überzeugter Messgänger,<br />
führte Seibert aus. Er besuche<br />
den Gottesdienst zwar nicht<br />
jeden Sonntag, aber doch häufig.<br />
Oft treffe er die Entscheidung,<br />
lieber unter der Woche in die Kirche<br />
zu gehen. Seibert ist mit einer<br />
Malerin verheiratet und hat mit ihr<br />
zusammen drei Kinder. KNA<br />
Halff: Weltbild will<br />
wieder wachsen<br />
Der katholische Medienhändler<br />
Weltbild will nach Personalabbau<br />
und Umstrukturierungen wieder<br />
wachsen. Im nächsten Geschäftsjahr<br />
sollen Umsatz und Ergebnis<br />
moderat gesteigert werden, kündigte<br />
Geschäftsführer und <strong>BKU</strong>-<br />
Mitglied Carel Halff an. Zum<br />
Ende des Geschäftsjahrs 2009/<br />
2010 am 30. Juni betrug der Umsatz<br />
1,65 Milliarden Euro. Außerdem<br />
habe man ein „gutes schwarzes<br />
Ergebnis“ auf der Basis des<br />
Kerngeschäfts erzielt. KNA<br />
gen über angebliche Schuldige<br />
würden Menschen in vieler Hinsicht<br />
belastet, schrieb Lehmann, der<br />
konkret auf die Berichterstattung<br />
über den Tod von drei Säuglingen<br />
in der Mainzer Universitätsklinik<br />
einging. Tagelang sei der falsche<br />
Eindruck entstanden, als seien die<br />
Mitarbeiter der Klinikapotheke<br />
schuld daran, dass Darmbakterien<br />
in die Nährlösungen gelangt seien.<br />
KNA
Kurz und Knapp<br />
Kasper war „lebendige Brücke“<br />
Amtsübergabe an Bischof Koch – <strong>BKU</strong> besucht den neuen Präsidenten<br />
Nach neun Jahren im Amt hat<br />
der deutsche Kurienkardinal<br />
Walter Kardinal Kasper sein<br />
Amt als Präsident des Päpstlichen<br />
Rats für die Einheit der<br />
Christen an den Baseler Bischof<br />
Kurt Koch übergeben.<br />
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz,<br />
Erzbischof Robert<br />
Zollitsch, würdigte Kasper als<br />
„Garanten eines gelebten Dialogs“.<br />
Wie kaum ein anderer habe<br />
er sich in den vergangenen Jahren<br />
um den Dialog der katholischen<br />
Kirche in der Ökumene und mit<br />
den Juden verdient gemacht, sag-<br />
Hoffnung auf Kirche<br />
für Tarsus<br />
Äußerungen des Chefs der türkischen<br />
Religionsbehörde, Ali Bardakoglu,<br />
haben neue Hoffnungen<br />
auf eine Öffnung der Pauluskirche<br />
in Tarsus geweckt. Die mittelalterliche<br />
Kirche, die im Geburtsort<br />
des Apostels steht, wird zurzeit als<br />
Museum genutzt und kann von<br />
christlichen Pilgergruppen nur<br />
unter Auflagen für Gottesdienste<br />
genutzt werden. Jetzt sagte Bardakoglu<br />
in einem Interview, er<br />
halte es für richtiger, wenn die<br />
Pauluskirche als Kirche statt als<br />
Museum genutzt werde. KNA<br />
Kern deutscher Menschenrechtspolitik<br />
Bundestag debattierte über Religionsfreiheit<br />
Anträge der Koalitionsfraktionen<br />
und der Grünen haben<br />
im Bundestag zu einer Aussprache<br />
zum Thema Religionsfreiheit<br />
geführt.<br />
Alle Fraktionen beklagten religiöse<br />
Verfolgung weltweit. Dabei<br />
verwiesen Redner der Koalition besonders<br />
auf den hohen Anteil an<br />
Christen unter den Verfolgten.<br />
Außenminister Guido Westerwel-<br />
14 <strong>BKU</strong>-Journal 3 2010<br />
Neuer „Ökumene-Minister“ des Vatikans:<br />
Bischof Kurt Koch. Foto: KNA<br />
te Zollitsch. Die Versöhnung zwischen<br />
den Konfessionen sei ihm ein<br />
Herzensanliegen gewesen. Als „lebendige<br />
Brücke“ habe er die Aus-<br />
SPD-Vize Schwesig<br />
lässt sich taufen<br />
Die stellvertretende SPD-Parteivorsitzende<br />
Manuela Schwesig<br />
(36) hat sich laut einem Bericht des<br />
Radiosenders NDR 1 taufen lassen.<br />
Die evangelische Landeskirche<br />
Mecklenburg habe die Sozialministerin<br />
von Mecklenburg-Vorpommern<br />
als prominentes Neu-<br />
Mitglied aufgenommen. Weiter<br />
hieß es Ende August auf NDR 1,<br />
die bislang konfessionslose Ministerin<br />
habe sich Ende Juli mit ihrem<br />
Mann und ihrem Sohn im<br />
Schweriner Dom taufen lassen.<br />
KNA<br />
le (FDP) bezeichnete das Bekenntnis<br />
zur Religionsfreiheit als<br />
einen Kern deutscher Menschenrechtspolitik.<br />
Er bezeichnete eine<br />
aktive Menschenrechtspolitik als<br />
zentrales Anliegen der Bundesregierung.<br />
„Wenn Millionen Christen<br />
ihren Glauben nicht frei leben<br />
können, dann sollten wir nicht<br />
schweigen“, meinte er.<br />
Der Leiter des Katholischen Büros,<br />
Karl Jüsten, sprach von einem<br />
söhnung der Kirche mit dem Judentum<br />
vorangetrieben. Zollitsch<br />
verwies vor allem auf Kaspers<br />
Annäherungen an die griechischorthodoxe<br />
Kirche, an die Patriarchate<br />
der Armenier in Etchmiadzin<br />
und den Dialog mit der russisch-orthodoxen<br />
Kirche.<br />
Die Mitglieder des <strong>BKU</strong> haben im<br />
kommenden Mai die Gelegenheit,<br />
Kaspers Nachfolger Kurt Koch<br />
persönlich kennenzulernen. Koch<br />
hat bereits zugesagt, die Teilnehmer<br />
der <strong>BKU</strong>-Romreise vom 2. bis<br />
7. Mai in seinen Amtsräumen zu einem<br />
ausführlichen Gespräch zu<br />
empfangen. KNA<br />
AG Scientology:<br />
Kürzungen<br />
Der Bund Deutscher Kriminalbeamter<br />
hat den Hamburger Senat<br />
wegen des Wegfalls der Arbeitsgruppe<br />
Scientology deutlich kritisiert.<br />
Die Arbeitsgruppe, die seit<br />
mehr als 17 Jahren Aufklärungsund<br />
Öffentlichkeitsarbeit leistete,<br />
musste Ende August aus Kostengründen<br />
ihre Arbeit einstellen.<br />
Die Leiterin, die bundesweit bekannte<br />
Sektenexpertin Ursula Caberta,<br />
bleibe als Ministerialreferentin<br />
für die Öffentlichkeitsarbeit<br />
über Scientology jedoch weiterhin<br />
zuständig. KNA<br />
wichtigen Zeichen. Das Parlament<br />
habe fraktionsübergreifend<br />
Christenverfolgung als massives<br />
Problem benannt.<br />
Unions-Fraktionschef Volker<br />
Kauder beklagte, dass weltweit<br />
über 200 Millionen Christen unter<br />
Verfolgung leiden. Zur Türkei<br />
sagte Kauder, ein Land das in die<br />
EU wolle, müsse dafür sorgen,<br />
dass Menschen ihren Glauben frei<br />
leben könnten. KNA
Aus befreundeten Verbänden<br />
Mit Höffner gegen Chinas „Turbokapitalismus“<br />
<strong>BKU</strong>-Mitglied Tretter empfiehlt christliche Gesellschaftslehre als Geschenk<br />
Im vorherigen <strong>BKU</strong>-Journal<br />
wurde berichtet, dass es Ordo<br />
socialis gelungen ist, die<br />
„Christliche Gesellschaftslehre“<br />
von Joseph Kardinal Höffner in<br />
China zu publizieren. <strong>BKU</strong>-Mitglied<br />
Dr. Bertram Tretter hat<br />
dazu folgenden Vorschlag:<br />
Mit Freude habe ich gelesen, dass<br />
dieses Buch in Chinesisch erschienen<br />
ist. Ich sehe hier eine äußerst<br />
gute Möglichkeit, dies als Geschenk<br />
für Geschäftsfreunde und<br />
Bekannte in China zu verwenden.<br />
Man hat etwas, was chinesisch<br />
und typisch deutsch ist. Die Chinesen<br />
interessieren sich nämlich für<br />
die Gründe, die zum deutschen<br />
Wirtschaftswunder führten. Als<br />
unser Stuttgarter Bischof Gebhard<br />
Fürst mit einer Delegation in China<br />
war, war er erstaunt, dass sein<br />
Vortrag am besten besucht wurde,<br />
dessen Thema die Katholische<br />
Soziallehre war.<br />
Die Chinesen vermuten, dass die<br />
Soziale Marktwirtschaft auf der<br />
Grundlage ethisch christlicher<br />
Mentalität entstanden ist. Dazu<br />
muss man wissen, dass in Chinesisch<br />
als Zeichen für Deutsch<br />
Tugend verwendet wird<br />
(Deutschland = Tugendland).<br />
Leider wird bei uns aus falsch<br />
verstandenem Ökumenismus<br />
nie klar herausgestellt, dass die<br />
Soziale Marktwirtschaft - treffsicherer<br />
und wissenschaftlicher<br />
als Ordoliberalismus bezeichnet<br />
- auf der Katholischen Soziallehre<br />
aufbaut, obwohl die<br />
Hauptpropagandisten, die Pro-<br />
Schneller Rücktritt<br />
ifp-Leiter Broch blieb nur vier Monate im Amt<br />
Nach nur vier Monaten als<br />
geistlicher Direktor des<br />
Münchner „Instituts zur Förderung<br />
des publizistischen<br />
Nachwuchses“ (ifp) ist Pfarrer<br />
Michael Broch im August zurückgetreten.<br />
Der 67-jährige Medienpfarrer hatte<br />
der „Leonberger Kreiszeitung“<br />
gesagt: „Wenn es so weitergeht,<br />
fährt Papst Benedikt die Kirche an<br />
die Wand.“ Für die Deutsche Bischofskonferenz<br />
waren diese Äußerungen<br />
mit der Verantwortung<br />
testanten Ludwig Erhardt, Alfred<br />
Müller-Armack und Wilhelm Röpke,<br />
dies nie in Zweifel zogen.<br />
Während die Chinesen normalerweise<br />
nicht ansprechbar sind für<br />
ethisch-religiöse Themen und erst<br />
recht nicht politische Überlegungen<br />
über Maoismus und Kapitalismus<br />
akzeptieren, sind sie sich genau bewusst,<br />
dass ihr Turbokapitalismus<br />
langfristig nicht mit der Kommunistischen<br />
Partei und/oder dem<br />
Konfuzianismus zu bändigen ist.<br />
Auch Geschäftspartner in Taiwan<br />
und Singapur sind über ein solches<br />
Werbegeschenk ansprechbar.<br />
Diese Anregung gibt die Redaktion<br />
gern weiter und ruft dazu auf,<br />
Ordo socialis durch Mitgliedschaft<br />
oder eine Spende zu unterstützen:<br />
Konto-Nr.: 13 851 018 bei der Pax<br />
Bank in Köln, BLZ 370 601 93.<br />
Ordo socialis ist eine wissenschaftliche Vereinigung zur Förderung der<br />
Christlichen Gesellschaftslehre. Diese Tochtervereinigung des <strong>BKU</strong> verfolgt<br />
das Ziel, das Gedankengut der christlichen Gesellschaftslehre durch Übersetzungen<br />
international zu verbreiten. www.ordosocialis.de<br />
des Geistlichen Direktors des ifp<br />
nicht vereinbar.<br />
Der Vorsitzende der Bischofskonferenz,<br />
Robert Zollitsch,<br />
würdigte die langjährigen Verdienste<br />
Brochs als wichtige<br />
Schritte in der kirchlichen Medienarbeit.<br />
Einen „schmerzlichen<br />
Vorgang“ nannte der für<br />
Medien zuständige Bischof<br />
Gebhard Fürst den Rücktritt<br />
Brochs. Das Vetrauen zahlreicher<br />
Bischöfe in Broch sei durch<br />
die Äußerungen jedoch verloren<br />
gegangen.<br />
Brocker und<br />
Obladen in Zdk-<br />
Ausschüssen<br />
Die <strong>BKU</strong>-Mitglieder Christoph<br />
Obladen und Dr. Ulrich Brocker<br />
sind in Arbeitsgruppen des Zentralkomitees<br />
der deutschen Katholiken<br />
(ZdK) berufen worden.<br />
Obladen, Konzernpersonalchef<br />
der Heraeus-Holding in Hanau,<br />
wurde in die Arbeitsgruppe für Gesellschaftliche<br />
Grundfragen berufen,<br />
die sich mit Themen der Wirtschafts-<br />
und Sozialpolitik befasst.<br />
Gesamtmetall-Hauptgeschäftsführer<br />
Brocker arbeitet in der<br />
Runde Politische Grundfragen<br />
mit.<br />
Initiativen und Ideen<br />
<strong>BKU</strong>-Journal 3 2010 15
Initiativen und Ideen<br />
Aus für den Rheinischen Merkur<br />
Bischöfe streichen Zuschüsse – abgespeckte Version als Beilage der „Zeit“<br />
Die von katholischen Bistümern<br />
herausgegebene Wochenzeitung<br />
„Rheinischer Merkur“ stellt ihr<br />
Erscheinen in der bisherigen<br />
Form ein.<br />
Wie die Deutsche Bischofskonferenz<br />
am 21. September in Fulda<br />
mitteilte, haben die Gesellschafter<br />
beschlossen, eine Kooperation mit<br />
der Wochenzeitung „Die Zeit“ einzugehen.<br />
Als Ursache für diese<br />
Entscheidung werden das „erhebliche<br />
Zuschussvolumen“ und die<br />
gesunkene Abonnentenzahl angegeben.<br />
Die bisherigen Abonnenten des<br />
„Merkurs“ sollen demnach ab Januar<br />
die „Zeit“ mit einer sechsseitigen<br />
Beilage erhalten. Damit solle<br />
der „publizistische Markenkern“<br />
des „Rheinischen Merkurs“ fortgesetzt<br />
werden, der „in der Debatte<br />
rund um das Thema Religion und<br />
gesellschaftspolitische Diskurse<br />
aus der Sicht des christlichen Menschenbildes“<br />
bestehe.<br />
Ausdrücklich betont die Bischofskonferenz,<br />
dass dieser Schritt nicht<br />
den Rückzug der Kirche aus der<br />
Publizistik und aus dem gesellschaftlichen<br />
Diskurs bedeute. Die<br />
Kirche werde vielmehr auf andere<br />
Medien setzen; dazu gehörten<br />
Krisentelefon und Werteberatung<br />
Die Diözese Rottenburg-Stuttgart gründet eine eigene Unternehmensberatung<br />
Das Bistum Rottenburg-<br />
Stuttgart hat eine Unternehmensberatungsgesellschaftgegründet.<br />
Die Kirche und Wirtschaft Aktiengesellschaft<br />
(Kiwi AG) ist ein<br />
„gemeinwohlorientiertes Unternehmen<br />
zur Förderung von wertebasiertem<br />
Leben, Führen und<br />
Arbeiten“, erläuterte Generalvikar<br />
Clemens Stroppel am 15. September<br />
vor Journalisten in Stuttgart.<br />
16 <strong>BKU</strong>-Journal 3 2010<br />
Bedrohte Spezies: die aktuelle Ausgabe des Rheinischen Merkurs.<br />
der Ausbau des Internet-Engagements,<br />
eine verstärkte Ausbildung<br />
junger Journalisten im Rahmen der<br />
katholischen Journalistenschule<br />
ifp und die Stärkung der Katholischen<br />
Nachrichten-Agentur.<br />
Der Kölner Stadtanzeiger berichtete<br />
unterdessen, der Merkur sei<br />
trotz massiver Sparanstrengungen<br />
defizitär. Nach der Branchenstatistik<br />
IVW liege die verkaufte<br />
Auflage des Blattes derzeit bei<br />
64 000, davon rund 36 000 im<br />
Abonnement. Laut Insider-Informationen<br />
liege die tatsächlich verkaufte<br />
Auflage aber deutlich niedriger.<br />
Das Angebot besteht laut Stroppel<br />
darin, Ethik in Unternehmen<br />
glaubhaft und wahrnehmbar zu<br />
machen, ohne dass die Profitabilität<br />
auf der Strecke bleibe. Berater,<br />
ein wissenschaftliches Netzwerk<br />
und seelsorgerische Kompetenz<br />
eröffneten neue Wege und neues<br />
Denken. Gewinne der AG sollen<br />
unter anderem Unternehmen in<br />
schwierigen Situationen eine kostenfreie<br />
Beratung ermöglichen.<br />
Ein Berater soll für Unternehmer<br />
in persönlichen Notlagen über ein<br />
Merkur-Chefredakteur Michael<br />
Rutz sprach derweil im Deutschlandradio<br />
Kultur von einem Verkauf<br />
der Zeitung. Als erster Schritt<br />
sei jedoch eine Kooperation zwischen<br />
„Zeit“ und Merkur geplant.<br />
Gleichwohl nannte Rutz die Entscheidung<br />
der Bischöfe „das Ende<br />
des selbstständigen „Rheinischen<br />
Merkurs“.<br />
Die geplante Beilage solle unter<br />
dem Titel „Rheinischer Merkur.<br />
Christ + Welt“ firmieren. Für das<br />
neue Produkt könnten von den derzeit<br />
20 redaktionellen Mitarbeitern<br />
künftig „sechs oder sieben“ als<br />
Redakteure tätig werden. Unt/KNA<br />
„Kriseninterventionstelefon“ ständig<br />
erreichbar sein.<br />
Es gehe um die „konsequente Fokussierung<br />
auf Menschen, Werte<br />
und Sinnfragen“, sagte der Generalvikar.<br />
Stroppel betonte, kirchliche<br />
und betriebswirtschaftliche<br />
Horizonte müssten wieder stärker<br />
zusammenrücken, ökonomischer<br />
Erfolg sei nur ein Nebenprodukt<br />
sinnvollen Handelns. Der Mensch<br />
dürfe nicht zum Werkzeug von Kapitalinteressen<br />
werden. KNA<br />
Näheres unter www.kiwi-ag.de.
Ordo-Netzwerk wächst<br />
Gespräche in Ludwigshafen<br />
In Zusammenarbeit mit dem<br />
Heinrich-Pesch-Haus in Ludwigshafen<br />
fand dort die inzwischen<br />
vierte Runde der „Ordo-<br />
Gespräche“ statt.<br />
<strong>BKU</strong>, Konrad-Adenauer-Stiftung,<br />
KKV und die Arbeitsgemeinschaft<br />
katholischer Studentenverbände<br />
wollen gemeinsam junge Führungskräfte<br />
aus Wirtschaft, Politik,<br />
Kirche und Wissenschaft zusammenbringen,<br />
um sich für die<br />
Erneuerung der Sozialen Marktwirtschaft<br />
aus dem Geiste der Katholischen<br />
Soziallehre einzusetzen.<br />
In Ludwigshafen ging es den<br />
25 Teilnehmern um die „Ordnung<br />
der Finanzmärkte“. Prominente<br />
Gesprächspartner waren der neue<br />
hessische CDU-Finanzminister<br />
Dr. Thomas Schäfer, MdL, der<br />
Heidelberger Steuerrechtler Prof.<br />
Dr. Paul Kirchhof, Grünen-Fi-<br />
Schafft Freiheit Werte?<br />
17. bis 18. Februar 2011: 2. Jenaer Konvent<br />
Unter Schirmherrschaft von<br />
Thüringens Ministerpräsidentin<br />
Christine Lieberknecht<br />
findet am 17. und 18. Februar<br />
2011 der zweite Jenaer Konvent<br />
zur Erneuerung der Sozialen<br />
Marktwirtschaft statt.<br />
Im Mittelpunkt des Konventes<br />
stehen ordnungspolitische Fragen<br />
angesichts der Herausforderungen<br />
der Globalisierung. Neben<br />
Fragen der globalen Wirtschaftsund<br />
Währungsordnung soll dabei<br />
auch die Bildungspolitik als Schlüsselbereich<br />
für zukünftigen Wohlstand<br />
behandelt werden. Gemeinsam<br />
wollen die Organisatoren auch<br />
wieder einen „Jenaer Aufruf“ veröffentlichen.<br />
Der erste Konvent fand im Juni<br />
2008 zum 60. Jubiläum der Wirtschafts-<br />
und Währungsreform<br />
Gesprächspartner:<br />
Prof. Dr. Paul<br />
Kirchhof ...<br />
... und Minister<br />
Dr. Thomas<br />
Schäfer<br />
nanzpolitiker Dr. Gerhard Schick,<br />
MdB, und <strong>BKU</strong>-Vize Burkhard<br />
Leffers. Neben dem fachlichen<br />
Austausch waren auch das gegenseitige<br />
Kennenlernen und die<br />
Feier der Heiligen Messe wichtige<br />
Programmpunkte. Eine besondere<br />
Bewährungsprobe meisterte dabei<br />
der Abgeordnete Schick, als er<br />
kurzfristig als Organist einsprang.<br />
1948 statt. Zu den in der „Jenaer<br />
Allianz“ zusammengeschlossenen<br />
Organisatoren des Konventes gehören<br />
neben dem <strong>BKU</strong> unter anderem<br />
die Familienunternehmer/ASU,<br />
die Konrad-Adenauer-<br />
Stiftung, das Walter-Eucken-<br />
Institut und die Aktionsgemeinschaft<br />
Soziale Marktwirtschaft.<br />
Aus Anlass des Konventes wird die<br />
Universität Jena den „Walter-Eucken-Preis“<br />
an junge Nachwuchswissenschaftler<br />
verleihen. Bei der<br />
Preisverleihung wird Ministerpräsidentin<br />
Lieberknecht sprechen.<br />
Der Preis wird für publizierte<br />
Aufsätze, Bücher oder das bisherige<br />
Werk junger Wissenschaftler vergeben.<br />
Nominierungen und Eigenbewerbungen<br />
sind bis zum<br />
31. Oktober einzureichen. M. Wilde<br />
Weitere Informationen zum Preis finden<br />
Sie unter www.wiwi.uni-jena.de.<br />
November: Ordo-Gespräche<br />
in München<br />
mit Fahrenschon<br />
Die nächste Gesprächsrunde<br />
des Ordo-Netzwerkes findet in<br />
München statt.<br />
Vom 28. bis 30. November gibt es<br />
wieder ein hochrangiges Gesprächsprogramm<br />
rund um die<br />
Themen Soziale Marktwirtschaft<br />
und Katholische Soziallehre. München<br />
ist damit zum zweiten Mal<br />
Standort der Ordo-Gespräche.<br />
„Anker-Gesprächspartner“ sind<br />
der bayerische Finanzminister<br />
Georg Fahrenschon, der auch Mitglied<br />
im Zentralkomitee der deutschen<br />
Katholiken (ZdK) ist, ZdK-<br />
Präsident Alois Glück und Abt Johannes<br />
Eckert von Sankt Bonifaz/Andechs.<br />
Weitere Infos und Anmeldung für interessierte<br />
Teilnehmer bei <strong>BKU</strong>-Geschäftsführer<br />
Martin J. Wilde: wilde@bku.de<br />
Mönchspower<br />
Führung ist Arbeit mit Menschen.<br />
Sie muss klar sein.<br />
Sie muss auf Werten gründen.<br />
ISBN: 978-3-8391-6264-4<br />
anders.beraten GmbH<br />
www.anderspunktberaten.de<br />
info@anderspunktberaten.de<br />
Anzeige<br />
<strong>BKU</strong>-Journal 3 2010 17<br />
Tagungen
Tagungen<br />
Vorschau auf Tagungen des <strong>BKU</strong><br />
21. Oktober 2010:<br />
Vogel kommt nach Köln<br />
Der ehemalige Ministerpräsident<br />
von Rheinland-Pfalz und<br />
Thüringen, Prof. Dr. Bernhard<br />
Vogel, spricht am Donnerstag,<br />
21. Oktober, in Köln. Sein Vortrag<br />
„Globale Welt und soziale Verantwortung“<br />
beginnt um 19.00<br />
Uhr in der Karl-Rahner-<br />
Akademie (Jabachstraße 4-8).<br />
Hierzu laden die <strong>BKU</strong>-Diözesangruppe<br />
Köln und Ordo Socialis<br />
herzlich ein.<br />
5. bis 6. November:<br />
Kunst und Religion<br />
an der Saar<br />
Zu einem Wochenende rund um<br />
Kunst und Religion laden die<br />
Diözesangruppe Trier/Saar und<br />
der Arbeitskreis „Christliche Spiritualität“<br />
für den 5. und 6. November<br />
ins saarländische Wustweiler<br />
ein.<br />
Im Mittelpunkt stehen die Statio<br />
„Dominus Mundi“ der Familie<br />
Meiser in Illingen-Wustweiler<br />
und die Benediktinerabtei Tholey.<br />
In Wustweiler hat das Unternehmerehepaar<br />
Ursula und Edmund<br />
Meiser eine private Kapelle<br />
bauen lassen, in der heute ein Teil<br />
ihrer Kunstsammlung aus dem<br />
15. und 16. Jahrhundert zu sehen<br />
ist. Auf dem Programm stehen<br />
Besichtigung und Heilige Messe<br />
in der Statio. Von dort geht es<br />
weiter nach Tholey, der ältesten<br />
Benediktinerabtei auf deutschem<br />
Boden.<br />
31. Januar 2011:<br />
<strong>BKU</strong>-Empfang mit Innenminister<br />
Thomas de Maizière<br />
Der Bundesminister des Innern,<br />
Thomas de Maizière, spricht<br />
beim <strong>BKU</strong>-Jahresempfang 2011<br />
in Berlin, der bereits am Abend<br />
des 31. Januar stattfindet. Ort und<br />
Thema stehen noch nicht fest,<br />
18 <strong>BKU</strong>-Journal 3 2010<br />
werden aber rechtzeitig bekannt<br />
gegeben.<br />
24. bis 26. Februar 2011:<br />
Kongress christlicher Führungskräfte<br />
in Nürnberg<br />
Der mittlerweile 7. Kongress<br />
christlicher Führungskräfte findet<br />
vom 24. bis 26. Februar 2011<br />
in Nürnberg statt. Der Kongress,<br />
zu dem rund 3500 Teilnehmer erwartet<br />
werden, wird von einem<br />
breiten Bündnis christlicher<br />
Wirtschaftsverbände getragen,<br />
zu denen auch der <strong>BKU</strong> gehört.<br />
Thema: „Mit Werten in Führung<br />
gehen“.<br />
Vom <strong>BKU</strong> sind mit dabei:<br />
• Die <strong>BKU</strong>-Vorsitzende Marie<br />
Luise Dött, MdB, spricht über<br />
„Meine Maßstäbe als Christ<br />
für politisches Handeln“;<br />
• Interimsmanager Dr. Michael<br />
F. Keppel bietet ein Seminar<br />
zum Thema „Führen in der<br />
Krise“ an;<br />
• Der Unternehmer Michael<br />
Bommers bestreitet das Seminar<br />
„Christliche Soziallehre –<br />
ein Kompass für Führung“.<br />
Weitere Informationen und Anmeldungen<br />
unter www.christlicher-kongress.de.<br />
10. bis 12. Februar 2011:<br />
3. Eichstätter Gespräche<br />
Zum Thema „Ressource Vertrauen“<br />
laden der <strong>BKU</strong> und die<br />
Katholische Universität Eichstätt/Ingolstadt<br />
zu ihren dritten<br />
gemeinsamen Eichstätter Gesprächen.<br />
Mit dabei sind unter anderem:<br />
• die <strong>BKU</strong>-Vorsitzende<br />
Marie-Luise Dött, MdB;<br />
• der Bischof von Trier<br />
Dr. Stephan Ackermann;<br />
• ZdK-Präsident Alois Glück;<br />
• der Bischof von Rottenburg-<br />
Stuttgart, Dr. Gebhard Fürst;<br />
• der stellvertretende <strong>BKU</strong>-Vorsitzende<br />
Prof. Dr. Thomas<br />
Müller-Kirschbaum, Mitglied<br />
des Direktoriums der Henkel<br />
KGaA;<br />
• FAZ-Redakteur Daniel Deckers.<br />
Themen sind unter anderem:<br />
• „Vertrauen zurückgewinnen –<br />
Die deutsche Kirche vor einer<br />
Jahrhundertaufgabe“ ;<br />
• „Credere, Credo, Kredit: Hat<br />
die Wirtschaft ihren Kredit<br />
verspielt?“;<br />
• „Sind die Wirtschaftswissenschaften<br />
in der Vertrauenskrise?“<br />
2. bis 7. Mai 2011:<br />
Romreise des <strong>BKU</strong><br />
Die <strong>BKU</strong>-Romreise 2011 findet<br />
vom 2. bis zum 7. Mai 2011 statt.<br />
Wie in den Vorjahren verbindet<br />
die Fahrt Begegnungen im Vatikan<br />
mit einem anspruchsvollen<br />
touristischen Rahmenprogramm.<br />
Geplant sind unter anderem:<br />
• ein Besuch beim Präsidenten<br />
des Governatoratos des Vatikanstaates,<br />
Giovanni Kardinal<br />
Lajolo;<br />
• ein Empfang beim Deutschen<br />
Botschafter am Heiligen<br />
Stuhl, Walter Jürgen Schmid;<br />
• ein exklusiver Besuch der<br />
Sixtinischen Kapelle und<br />
eines kleinen Teils der Vatikanischen<br />
Museen außerhalb<br />
der Öffnungszeiten;<br />
• eine Diskussion mit Präsidenten<br />
des Päpstlichen Rates zur<br />
Förderung der Einheit der<br />
Christen, Kurt Koch;<br />
• Teilnahme an der Papstaudienz<br />
auf bevorzugten<br />
Plätzen;<br />
• eine Ausflug nach Castel<br />
Gandolfo mit Weinprobe.<br />
Den Bericht zur letzten Reise<br />
finden Sie unter www.bku.de.<br />
Nähere Informationen zu allen Veranstaltungen bekommen Sie über die <strong>BKU</strong>-Geschäftsstelle Georgstraße 18,<br />
50676 Köln, Tel.: 0221/27237-0, service@bku.de oder im Internet unter www.bku.de unter Veranstaltungen.
Leben schon im Frühstadium schützen<br />
<strong>BKU</strong> kritisiert die PID-Entscheidung des Bundesgerichtshofes<br />
„Menschliches Leben beginnt<br />
aus christlicher Sicht mit der<br />
Verschmelzung von Ei- und Samenzelle.<br />
Von diesem Zeitpunkt<br />
an ist es ohne Wenn und<br />
Aber zu schützen. Das gilt auch<br />
dann, wenn diese Vereinigung<br />
nicht im Mutterleib stattfindet,<br />
sondern im Reagenzglas!“ Mit<br />
dieser Klarstellung hat die<br />
<strong>BKU</strong>-Vorsitzende Marie-Luise<br />
Dött, MdB, auf das jüngste<br />
Urteil des Bundesgerichtshofes<br />
zur Präimplantationsdiagnostik<br />
reagiert.<br />
„Ich habe Verständnis für Eltern,<br />
die genetisch vorbelastet sind und<br />
Risikoschwangerschaften vermeiden<br />
wollen“, sagte Dött in Berlin.<br />
„Ich befürchte aber, dass wir uns<br />
hier auf einer schiefen Ebene bewegen,<br />
bei der sich der Mensch zunehmend<br />
zum Herrn über Leben<br />
und Tod macht. Es steht uns nicht<br />
zu, zwischen lebenswertem und<br />
nicht lebenswertem Leben zu unterscheiden.“<br />
Wenn die Präimplantationsdiagnostik<br />
(PID) erlaubt<br />
werde, sei zu befürchten,<br />
dass bald auch andere Kriterien bei<br />
der Auswahl der einzupflanzenden<br />
Embryonen eine Rolle spielen wer-<br />
den. „Zur Auswahl von Wunschkindern<br />
ist es dann nicht mehr<br />
weit“, sagte Dött.<br />
Der Bundesgerichtshof hatte<br />
Anfang Juli einen Berliner Arzt<br />
freigesprochen. Dieser hatte in<br />
seiner „Kinderwunschpraxis“ befruchtete<br />
Eizellen untersucht und<br />
vor der Einpflanzung die genetisch<br />
auffälligen aussortiert. Um die<br />
Rechtslage zu klären, zeigte sich<br />
der Mediziner dann selbst an.<br />
Der aktuelle Fall weise auf ein<br />
weiteres Dilemma hin, räumte<br />
Dött ein. Bereits vor mehr als<br />
neun Jahren habe die Bundestags-<br />
Enquete-Kommission „Recht und<br />
Ethik der modernen Medizin“ klare<br />
Regeln für die PID gefordert.<br />
Diese Regelung stehe bis heute aus.<br />
„Es kann aber nicht sein, dass wir<br />
solche Fragen von Leben und Tod<br />
nicht gesetzlich klären, sondern<br />
den Gerichten überlassen“, kritisierte<br />
Dött.<br />
Gegen Kreuze und Kirchensteuer<br />
„Laizisten“ in der SPD wollen sich organisieren<br />
In der SPD gibt es Pläne, einen<br />
Arbeitskreis „Laizisten“ zu<br />
gründen, dessen Ziel die strikte<br />
Trennung von Kirche und Staat<br />
ist.<br />
Unter anderem fordern die Initiatoren<br />
die Abschaffung der Kirchensteuer<br />
und das Verbot von<br />
Kreuzen in Klassenzimmern und<br />
Gerichtssälen. Dies berichtete die<br />
katholische Wochenzeitung „Tag<br />
des Herrn“ im August.<br />
Der Vizepräsident des Bundestages,<br />
Wolfgang Thierse (SPD),<br />
warnte seine Partei, „eine Partei<br />
der Kirchenfeinde zu werden“.<br />
Thierse ist unter anderem auch<br />
Sprecher des Arbeitskreises „Christen<br />
in der SPD“.<br />
Die Laizisten berufen sich auf die<br />
im Grundgesetz verankerte Religionsfreiheit.<br />
Dieser Annahme widersprach<br />
Ulrich Waschki, der<br />
Chefredakteur des „Tag des<br />
Herrn“: Mit der Verbannung der<br />
Religion aus dem öffentlichen<br />
Raum werde gerade diese Religionsfreiheit<br />
eingeschränkt. Religiösen<br />
Menschen werde so die<br />
Möglichkeit genommen, sich zu ihrem<br />
Glauben zu bekennen.<br />
Der Politikwissenschaftler Sven<br />
Speer, der im Exzellenzcluster<br />
„Religion und Politik“ in Münster<br />
forscht, sieht in den Anstrengungen<br />
der Laizisten jedoch kein Anzeichen<br />
für einen steigenden Einfluss<br />
der Atheisten in der Gesellschaft.<br />
Diese Strömung innerhalb<br />
der SPD sehe sich zunehmend in<br />
der Minderheit. Ihre Anstrengung,<br />
einen eigenen Arbeitskreis<br />
gründen zu wollen, spreche gerade<br />
nicht für ihre Stärke. B. Walter<br />
<strong>BKU</strong>-Journal 3 2010 19<br />
Forum
Forum<br />
Rente mit 70 ist denkbar<br />
<strong>BKU</strong> fordert Generationengerechtigkeit in der Rentendebatte<br />
Der <strong>BKU</strong> wendet sich scharf<br />
gegen alle Versuche, die Rente<br />
mit 65 statt 67 Jahren wieder<br />
einzuführen. Vor dem Hintergrund<br />
immer älter werdender<br />
Menschen und immer weniger<br />
Kinder gehe das auf Kosten der<br />
jungen Generation.<br />
„Wir können nicht nur jammern,<br />
dass wir zwei Jahre länger für unsere<br />
Rente arbeiten müssen als<br />
früher und dann einfach das höhere<br />
Lebensalter genießen“, betonte<br />
die Leiterin des <strong>BKU</strong>-Arbeitskreises<br />
„Soziale Ordnung“, Elisabeth<br />
Schulte. Die Frage nach einer Rente<br />
mit 65, 67 oder gar 70 müsse sich<br />
nach der demografischen Entwicklung<br />
richten, erläuterte die<br />
Expertin für soziale Sicherung.<br />
„Der <strong>BKU</strong> hat schon vor<br />
Jahrzehnten darauf aufmerksam<br />
gemacht, dass der Generationenvertrag<br />
aufgrund der abnehmenden<br />
Kinderzahlen nicht mehr<br />
aufgeht und daher neue Lösungen<br />
erforderlich sind. Hierzu liegen<br />
konkrete Vorschläge des <strong>BKU</strong> vor,<br />
die damals schon eine Erhöhung<br />
20 <strong>BKU</strong>-Journal 3 2010<br />
Die Probleme der Rentenversicherung<br />
Rentner je<br />
100 Beitragszahler*<br />
2009<br />
2023<br />
(Prognose)<br />
55 62<br />
*Rentnerquotient<br />
Rentenniveau<br />
Verhältnis zum<br />
Brutto-Arbeitseinkommen<br />
53,2 %<br />
Renteneintrittsalter<br />
63 63,5 64 64,5 65<br />
63,2 Jahre<br />
1960: Angaben für Westdeutschland<br />
des Renteneintrittsalters vorsahen,<br />
die inzwischen Gesetz geworden<br />
sind. Es ist unzumutbar,<br />
dass die Jungen demnächst nur<br />
noch für die Renten- und Krankenversicherung<br />
arbeiten und netto<br />
kaum etwas von ihrem Gehalt<br />
übrig bleibt“, fordert Schulte die<br />
Solidarität der Generationen ein.<br />
Die Konsequenz aus der Rücknahme<br />
des Renteneintrittsalters<br />
mit 67 Jahren wäre, die Beiträge<br />
Caritas für Rente mit 67<br />
… wenn es Arbeit für Ältere gibt<br />
Der Deutsche Caritasverband<br />
hat die Rente mit 67 als notwendig<br />
verteidigt. Sie setze<br />
aber entsprechende Beschäftigungsmöglichkeiten<br />
voraus, erklärte<br />
der katholische Wohlfahrtsverband<br />
im August in<br />
Berlin.<br />
Die von der Großen Koalition beschlossene<br />
Erhöhung des Rentenalters<br />
sei nur umsetzbar, wenn<br />
„die starke Diskriminierung älterer<br />
Arbeitnehmer auf dem Arbeitsmarkt<br />
weiter abgebaut“ wird,<br />
sagte Caritas-Generalsekretär<br />
Georg Cremer. Zugleich müsse<br />
1960<br />
1960<br />
2009<br />
auch die Gesellschaft ihre Einstellung<br />
älteren Menschen gegenüber<br />
wandeln, damit alle ihre<br />
Potenziale einbringen könnten.<br />
Erste Erfolge bei der Integration<br />
Älterer in den Arbeitsmarkt sind<br />
nach Auffassung der Caritas bereits<br />
erkennbar. So sei der Anteil der Erwerbstätigen<br />
in der Altersgruppe<br />
zwischen 55 und 64 Jahren seit<br />
2006 von 48 Prozent auf heute<br />
56 Prozent angestiegen. Auch die<br />
sozialversicherungspflichtige<br />
Beschäftigung Älterer habe zugenommen.<br />
Die bisherigen Erfolge<br />
seien jedoch nicht ausreichend,<br />
sagte Cremer. KNA<br />
47,7 %<br />
2009<br />
64,7 Jahre<br />
1960<br />
2009<br />
Rentenbezugsdauer<br />
Beitragssatz zur<br />
Rentenversicherung<br />
14,0 %<br />
9,9 Jahre<br />
Quelle: Deutsche Rentenversicherung<br />
18,2 Jahre<br />
19,9 %<br />
1960 2010<br />
© Globus 3697<br />
zur Rentenversicherung zu erhöhen,<br />
die heute schon bei rund<br />
20 Prozent des Einkommens liegen.<br />
Alternativ müssten die Rentenbezüge<br />
noch weiter verringert<br />
werden: „Dann sind wir bei den<br />
Rentnern von morgen noch näher<br />
am Existenzminimum als bei derzeitiger<br />
Gesetzeslage“, kritisiert die<br />
<strong>BKU</strong>-Expertin.<br />
Zudem gehe es nicht nur um die<br />
demografische Entwicklung, sondern<br />
zudem um ein deutlich zunehmendes<br />
Lebensalter. Schulte:<br />
„Wir sollten uns freuen, dass unsere<br />
Lebenserwartung steigt. Das<br />
erfordert allerdings auch Konsequenzen<br />
für die Finanzierung.<br />
Dem christlichen Subsidiaritätsprinzip<br />
zufolge dürfen wir die<br />
Kostenbelastungen nicht einfach<br />
auf zukünftige Generationen schieben<br />
und nur die positiven Seiten für<br />
uns heute mitnehmen. Körperlich<br />
schwere Arbeit nimmt auch dank<br />
besserer Technik ab und kann<br />
heute auch durch die bessere medizinische<br />
Versorgung länger geleistet<br />
werden, so dass langfristig<br />
sogar ein Anstieg des Regelrentenalters<br />
auf 70 Jahre denkbar<br />
ist. Wer das nicht will, kann mit<br />
Abschlägen durchaus früher in<br />
den Ruhestand gehen, aber nicht<br />
auf Kosten der Jungen, sondern<br />
auf eigene Kosten.“
„Es ist 30 Jahre nach zwölf“<br />
Die alternde Gesellschaft erfordert eine bevölkerungsbewusste Familienpolitik<br />
Der Anteil der alten Menschen<br />
in unserer Gesellschaft nimmt<br />
stetig zu. Doch noch gravierender<br />
ist, dass der Anteil der<br />
Jüngeren abnimmt. Seit 1972<br />
sterben in Deutschland jährlich<br />
mehr Menschen als geboren<br />
werden. Nachdem dieser Rückgang<br />
lange durch einen positiven<br />
Wanderungssaldo ausgeglichen<br />
wurde, kam es 2003<br />
erstmals zu einem Rückgang<br />
der Bevölkerung. Im Jahr 2030<br />
werden auf 100 Erwerbspersonen<br />
– nach heutigem Rentenrecht<br />
– 70 Rentner kommen,<br />
heute sind es 45.<br />
Verantwortlich für diesen Rückgang<br />
und die daraus folgenden<br />
Probleme für die Rentenversicherung<br />
ist die Generation der jetzt<br />
Vierzig- bis Fünfzigjährigen. Sie<br />
hat den schon in den 1960er Jahren<br />
vom ersten <strong>BKU</strong>-Geschäftsführer<br />
Wilfrid Schreiber geforderten<br />
Generationenvertrag nicht<br />
eingehalten, weil sie zu wenig<br />
Kinder geboren hat. Es ist konsequent,<br />
dass sie mit Rentenkürzungen<br />
und einem späteren Renteneintrittsalter<br />
zu rechnen hat.<br />
Denkbar wären zwar auch<br />
Beitragssteigerungen zur Rentenversicherung.<br />
Dies würde aber<br />
die Wirtschaft und die geschrumpfte<br />
mittlere Generation<br />
über Gebühr belasten, weil diese<br />
auch noch für die nachfolgende Generation<br />
aufzukommen hat. Sie<br />
hätte dann allein den Anstieg des<br />
Unterstützungsquotienten zu tragen.<br />
Auch eine höhere Steuerfinanzierung<br />
der Rentenversicherung<br />
würde vor allem die „Scharnier-Generation“<br />
treffen. Eine<br />
Überbelastung einzelner Generationen<br />
jedoch könnte zur Entsolidarisierung<br />
zwischen den Generationen<br />
führen.<br />
Auch die Krankenversicherung<br />
wird durch den Altersaufbau<br />
der Gesellschaft belastet. Denn<br />
mit dem demographischen Wandel<br />
steigt der Bedarf an Gesundheitsleistungen.<br />
Um die Krankenversicherung<br />
funktionsfähig zu<br />
halten, sind mehr Eigenbeteiligung<br />
und Zuzahlungen vorgesehen.<br />
Es widerspricht der Verteilungsgerechtigkeit,<br />
wenn die<br />
entstehenden Lasten fast ausschließlich<br />
von den Familien mit<br />
Kindern getragen werden. Hier ist<br />
eine energische Wende in der Familienpolitik<br />
gefordert, wie sie<br />
das Bundesverfassungsgericht seit<br />
Jahren einfordert. Die Kinderzahl<br />
muss bei der Renten- und Beitragsberechnung<br />
stärker zu Buche<br />
schlagen. Der Familienwissenschaftler<br />
Max Wingen hat darauf<br />
hingewiesen, dass das bestehende<br />
Rentenrecht eine „deutliche Prämierung<br />
von Kinderlosigkeit bedeutet“.<br />
Heute haben Kinderlose oft<br />
bessere berufliche Aufstiegschancen<br />
als Personen mit Kindern und<br />
erhalten dann auch noch im Alter<br />
die höheren Renten. Dagegen wer-<br />
den die Familien, die die sozialen,<br />
erzieherischen und wirtschaftlichen<br />
Leistungen für die nachfolgende<br />
Generation erbringen, im<br />
Alter noch mit geringeren Renten<br />
„bestraft“. Das bisherige Altersversorgungssystem<br />
ist pointiert als<br />
„Transferausbeutung“ bezeichnet<br />
worden.<br />
Um die langfristig wirkenden<br />
demographischen Prozesse tatkräftig<br />
anzugehen, muss Politik<br />
mehr als je zuvor vom Leitprinzip<br />
der Nachhaltigkeit bestimmt werden.<br />
Selbst wenn heute unerwartet<br />
die Geburtenziffern wieder<br />
steigen, ist mit einer Bevölkerungsabnahme<br />
in Deutschland zu<br />
rechnen. Der Anteil der über 60-<br />
Jährigen an der deutschen Bevölkerung<br />
würde sich selbst dann verdoppeln,<br />
wenn die Lebenserwartung<br />
nicht mehr zunähme. Nach<br />
dem Bevölkerungswissenschaftler<br />
Herwig Birg ist es „30 Jahre<br />
nach zwölf“. Diese Erkenntnis jedoch<br />
scheint unsere auf kurzfristige<br />
Wiederwahl setzenden Politiker<br />
zu überfordern. ➞<br />
<strong>BKU</strong>-Journal 3 2010 21<br />
Forum
Forum<br />
Wolfgang Ockenfels: Zwischenruf<br />
Der Kapitalismus<br />
schafft sich ab<br />
Nach der Krise ist vor der Krise.<br />
Auf diese bange Prognose stellen<br />
sich viele Zeitgenossen derzeit<br />
ein. Denn die Ereignisse der letzten<br />
Jahre sind noch nicht abgeschlossen<br />
und ausgestanden.<br />
Kommt nach der Finanz- und<br />
Wirtschaftskrise eine globale Währungs-<br />
und Schuldenkrise der Staaten?<br />
Diese Frage überschreitet bei weitem<br />
die nationale Perspektive eines<br />
Thilo Sarrazin. „Deutschland<br />
schafft sich ab“, ist gewiss eine beachtenswerte,diskussionswürdige<br />
These mit „Migrationshintergrund“.<br />
Ob die Deutschen als Volk<br />
und Kulturträger aussterben, müs-<br />
Fortsetzung von Seite 21<br />
➞ Zudem erleben wir ein merkwürdiges<br />
Paradoxon: Bei Umfragen<br />
sehen 76 Prozent der Befragten,<br />
dass die Bevölkerung in den<br />
nächsten 30 Jahren schrumpfen<br />
wird. 84 Prozent gehen davon aus,<br />
dass das Durchschnittsalter der<br />
Deutschen weiter steigen wird.<br />
Trotzdem lehnt eine Mehrheit<br />
eine längere Lebensarbeitszeit ab.<br />
Das zeigt eine unbewältigte Diskrepanz<br />
zwischen individuellen<br />
Interessen und Gemeinwohlorientierung.<br />
Ein solch inkonsequentes<br />
Denken lähmt die Politiker<br />
in Bezug auf langfristig wirksame<br />
Korrekturen und verleitet sie,<br />
dringend benötigte Entscheidungen<br />
zu vertagen.<br />
Dabei geht es nicht um einseitige<br />
und in Deutschland durch<br />
die Vergangenheit diskreditierte<br />
Bevölkerungspolitik. In einer Demokratie<br />
darf der Staat die Fertilität<br />
nicht zwangsweise regulieren.<br />
Aber der Staat kann viel unternehmen,<br />
um jungen Menschen ihren<br />
Wunsch nach Kindern zu ermöglichen.<br />
Der Kinderwunsch ist<br />
deutlich höher als die reale Geburtenzahl.<br />
22 <strong>BKU</strong>-Journal 3 2010<br />
sen vor allem die Deutschen mit<br />
sich selber und den eingewanderten<br />
Muslimen ausmachen.<br />
Eine weltbewegende Ordnungsfrage<br />
ist das nicht. Völker kommen<br />
und gehen. Und die Weltgeschichte<br />
hat den Deutschen keine ewige Bestandsgarantie<br />
verheißen. Die Verheißung<br />
„Wohlstand für alle“ könnte<br />
zur Abwechslung jetzt auch<br />
mal in anderen Erdteilen in Erfüllung<br />
gehen. Ist das etwa ungerecht?<br />
Hier wird unsere Aufmerksamkeit<br />
auf eine globale Wirtschaftsordnung<br />
gelenkt, die eine universale<br />
Geltung beanspruchen kann.<br />
Ist das der vielfach kritisierte „Kapitalismus“?<br />
Sarrazin hätte vielleicht<br />
besser ein Buch geschrieben<br />
Eine „bevölkerungsbewusste<br />
Familienpolitik“ setzt an den Bedürfnissen<br />
der jungen Paare in der<br />
Phase des Familienaufbaus an und<br />
gestaltet die Rahmenbedingungen<br />
so, dass sie sich ihre Kinderwünsche<br />
erfüllen können. Die persönlichen<br />
Lebensziele und die gesellschaftlichen<br />
Belange mit ihrer<br />
Gemeinwohlrelevanz müssen<br />
möglichst eng zusammenfallen.<br />
Es ist ein Leistungsausgleich und<br />
nicht nur ein unzureichender Familienlastenausgleich<br />
zu schaffen.<br />
Je später die Korrektur in der<br />
Familienpolitik erfolgt, um so<br />
schwerer wird sie durchzusetzen<br />
sein. Politik hat gegen ein erhebliches<br />
Trägheitsmoment anzukämpfen,<br />
das um so beharrlicher<br />
ist, je älter die Bevölkerung wird.<br />
Mit dem Kleinerwerden der nachwachsenden<br />
Generationen verringert<br />
sich das Innovationspotential.<br />
Und wir haben das Problem einer<br />
älter werdenden Wahlbevölkerung.<br />
Alte Menschen werden<br />
immer mehr wahlentscheidend.<br />
Wenn diese bei ihren Wahlentscheidungen<br />
vorwiegend an die eigene<br />
Einkommenslage denken,<br />
wird dies zu Lasten der jüngeren<br />
und auch der noch ungeborenen<br />
mit dem warnenden Titel „Der Kapitalismus<br />
schafft sich ab“. Oder<br />
besser mit der Frage: „Was kommt<br />
nach dem Kapitalismus?“<br />
Schön wäre es ja, wenn es eine Soziale<br />
Marktwirtschaft im Weltmaßstab<br />
gäbe. Aber dazu müssten<br />
wir sie erst einmal bei uns wieder<br />
entdecken. Einschließlich einer<br />
Politik, die auch das Migrationsund<br />
Integrationsproblem zu lösen<br />
versucht.<br />
Generationen gehen. Dann könnten<br />
wir aber mit dem „Aufstand der<br />
Jungen“ rechnen.<br />
Es geht um ordnungspolitische<br />
Entwürfe. Eine Politik der<br />
Nachhaltigkeit verlangt klare<br />
Wertorientierungen, die mit längerfristiger<br />
Überzeugungsarbeit zu<br />
vermitteln sind. Demographische<br />
Entwicklungen haben so schwerwiegende<br />
sozial- und wirtschaftspolitische<br />
Folgen, die kaum reversibel<br />
sind, dass man sie nicht einer<br />
automatischen Eigendynamik<br />
überlassen kann. Politik ist Gesellschaftsgestaltung<br />
aus einer<br />
Sinnvorstellung, für Christen aus<br />
dem Glauben. Die Geburtenentwicklung<br />
einfach laufen zu lassen,<br />
wäre Verzicht auf Politik. Eine „bevölkerungsbewussteFamilienpolitik“<br />
ist ebenfalls eine Langfristaufgabe<br />
des „Bohrens von dicken<br />
Brettern“ – aber nicht hoffnungslos,<br />
sie muss nur mit Konsequenz<br />
gewagt werden.<br />
Manfred Hermanns<br />
Der Artikel ist die Kurzfassung eines<br />
Vortrages bei der DG Hamburg. Den<br />
vollständigen Text finden Sie unter.www.bku.de/DiözesangruppeHamburg
Partnerland Philippinen<br />
<strong>BKU</strong> begleitet Engagement der AFOS-Stiftung für Kammerstrukturen<br />
Vor einem Jahr begann die von<br />
<strong>BKU</strong>-Mitgliedern 2003 gegründete<br />
AFOS-Stiftung für<br />
Unternehmerische Entwicklungszusammenarbeit<br />
eine Zusammenarbeit<br />
mit der Industrie-<br />
und Handelskammer<br />
von Cebu, der zweitgrößten<br />
Stadt der Philippinen. Ziel der<br />
Zusammenarbeit ist es, auf<br />
den umliegenden Visayas-<br />
Inseln Wirtschaftsverbände und<br />
-kammern aufzubauen.<br />
Kleinunternehmer sollen so in ihrer<br />
Selbstorganisation, bei der gegenseitigen<br />
Unterstützung sowie<br />
bei ihrer politischen Interessenvertretung<br />
unterstützt werden.<br />
Die Partnerschaft wird vom Bundesministerium<br />
für wirtschaftliche<br />
Zusammenarbeit und Entwicklung<br />
finanziert und vom <strong>BKU</strong><br />
unterstützt. Seit einem Jahr nun ist<br />
<strong>BKU</strong>-Mitglied und Philippinen-<br />
Kenner Dr. Stephan Kunz als<br />
Langzeitberater vor Ort.<br />
Zusammenarbeit in Fachgruppen:<br />
Kleinunternehmer aus<br />
verschiedenen Wirtschaftssektoren<br />
(unter anderem Holz- und Lebensmittelverarbeitung)<br />
haben sich<br />
in kleineren Kammern zu Fachgruppen<br />
zusammengeschlossen,<br />
um sich gegenseitig fachlich auszutauschen<br />
und zu unterstützen.<br />
Mit Unterstützung von Experten<br />
der Beruflichen Fortbildungszentren<br />
der Bayerischen Wirtschaft<br />
(bfz) wurden nun<br />
Fachgruppenberater für die jeweiligen<br />
Sektoren geschult.<br />
Ein konkretes Ergebnis ist der<br />
Plan einer Gruppe kleiner Lebensmittelproduzenten,gemeinsam<br />
einen Maschinenpark anzuschaffen<br />
und zu betreiben. Dies soll<br />
ihnen ermöglichen, Hygiene- und<br />
Qualitätsstandards des Lebensmittelhandels<br />
zu erfüllen und so<br />
Absatz und ihren Ertrag zu steigern.<br />
Der Maschinenpark soll als<br />
Profit-Center unternehmerisch<br />
Straßenszene auf den Philippinen<br />
geführt werden und seine Dienstleistungen<br />
gegen kostendeckende<br />
Gebühren den Mitgliedern anbieten.<br />
Diekmann und Vester als<br />
Berater im Einsatz: <strong>BKU</strong>-Mitglied<br />
Christoph Diekmann aus<br />
Oberhausen wird im Oktober als<br />
Kurzzeitexperte auf die Philippinen<br />
fliegen. Als Bauingenieur wird<br />
er kleine Betriebe beraten, wie<br />
Bambus als Werkstoff in der Bauwirtschaft<br />
entsprechend deutscher<br />
Standards eingesetzt werden kann.<br />
Bambus gilt als wertvoller Rohstoff<br />
für die Bauwirtschaft und<br />
für die Innenarchitektur mit Potential<br />
auch für den Export in die<br />
Europäischen Union.<br />
<strong>BKU</strong>-Vorstandsmitglied Bernhard<br />
Vester wird einige Kammern in Sachen<br />
Mikrofinanz beraten. Die<br />
Kammern haben bereits erste Erfahrungen<br />
mit der Kleinkreditvergabe<br />
gesammelt und wollen<br />
diese Aktivitäten in eigenständige<br />
Institutionen überführen mit dem<br />
Ziel, daraus langfristig kleine Sparkassen<br />
oder Genossenschaftsbanken<br />
zu machen.<br />
Studenten der Katholischen<br />
Universität planen Studie:<br />
Zwei Studenten des ASA-Programms<br />
sind dabei, die Erfahrungen<br />
der Kammern mit Mikrofinanz<br />
Aus den Arbeitskreisen<br />
zu dokumentieren. Dies war für<br />
den Wissenschaftlichen Berater<br />
des <strong>BKU</strong>, Prof. Dr. Jörg Althammer<br />
von der Katholischen Universität<br />
Eichstätt/Ingolstadt (KU)<br />
der Anstoß, eine Zusammenarbeit<br />
zwischen der AFOS-Stiftung, der<br />
KU, und der von den Steyler Missionaren<br />
getragenen San Carlos<br />
University in Cebu anzuregen.<br />
Studenten der KU sollen in einem<br />
Praxissemester die Wertschöpfungsketten<br />
in der Möbelindustrie<br />
analysieren und die Verfügbarkeit<br />
von Rohmaterialien untersuchen.<br />
Die AFOS-Stiftung und die Cebu<br />
Chamber arbeiten mit dem Möbelindustrieverband<br />
in Cebu zusammen<br />
mit dem Ziel einer Nachhaltigkeit<br />
der gesamten Wertschöpfungskette.<br />
Duales Studium: Unternehmen<br />
auf den Philippinen kritisieren,<br />
dass Absolventen der Hochschulen<br />
zu theoretisch ausgebildet werden.<br />
Aus diesem Grund entwickeln<br />
Vertreter der philippinischen Wirtschaft<br />
mit der University of San<br />
Carlos und Cebu Chamber sowie<br />
der Beratung durch die AFOS-Stiftung<br />
duale Hochschulstudiengänge<br />
nach dem Vorbild der deutschen<br />
Berufsakademien.<br />
Fachgespräch mit der Konrad-Adenauer-Stiftung:<br />
40<br />
Experten aus Wirtschaft, Entwicklungszusammenarbeit<br />
und<br />
Politik kamen für ein hochrangiges<br />
Fachgespräch zusammen, um sich<br />
über die Entwicklungschancen<br />
nach den Wahlen vom Mai 2010<br />
auszutauschen. Dr. Franz Schoser,<br />
<strong>BKU</strong>-Vorstandsmitglied und Kuratoriumsvorsitzender<br />
der AFOS-<br />
Stiftung sowie Schatzmeister der<br />
Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS),<br />
eröffnete die Tagung gemeinsam<br />
mit <strong>BKU</strong>-Mitglied Heinz-Peter<br />
Heidrich, Honorarkonsul der Philippinen<br />
und Vorstandssprecher<br />
der Bank im Bistum Essen. Beide<br />
wiesen auf die katholische ➞<br />
<strong>BKU</strong>-Journal 3 2010 23
Aus den Arbeitskreisen<br />
Grundeinkommens-<br />
Modell als<br />
Sonderdruck<br />
Eine ausführliche Darstellung<br />
des <strong>BKU</strong>-Modells für ein „Aktivierendes<br />
Grundeinkommen“<br />
ist jetzt in der Zeitschrift „Die<br />
neue Ordnung“ erschienen.<br />
Darin stellt die Vorsitzende des Arbeitskreises<br />
Soziale Ordnung, Elisabeth<br />
Schulte (Bild), das Modell<br />
vor, das Hartz-IV-Empfängern ein<br />
Optionsmodell anbietet, das in die<br />
Richtung einer negativen Einkommensteuer<br />
geht. Verschiedene<br />
Tabellen illustrieren das Modell<br />
anhand konkreter Zahlen und erleichtern<br />
das Verständnis.<br />
Interessenten können in der <strong>BKU</strong>-<br />
Geschäftsstelle in Köln Kopien des<br />
Sonderdrucks bestellen, Telefon<br />
0221/272370 oder unter service@bku.de.<br />
Fortsetzung von Seite 23<br />
➞ Prägung des Landes hin und<br />
plädierten dafür, die Verbreitung<br />
der Katholische Soziallehre auf den<br />
Philippinen zu fördern.<br />
Den inhaltlichen Einstieg machte<br />
der KAS-Büroleiter in Manila, Dr.<br />
Peter Köppinger. Als Hoffnungszeichen<br />
wertete er den Wahlsieg<br />
von Senator Benigno „Noynoy“<br />
Aquino, dem Sohn der früheren<br />
Präsidentin Corazon Aquino. Aquinos<br />
zentrales Wahlversprechen<br />
war der Kampf gegen die verbreitete<br />
Korruption im Lande. Köppinger<br />
warnte allerdings vor zu hohen<br />
Erwartungen: „Politik und<br />
Wirtschaft auf den Philippinen<br />
sind in weiten Teilen vermachtet,<br />
Reformen werden nur mühsam<br />
gegen die überkommenen Machtstrukturen<br />
durchsetzbar sein.“<br />
24 <strong>BKU</strong>-Journal 3 2010<br />
Seminar-Nachlese<br />
<strong>BKU</strong>-Buch über Grundlagen der Soziallehre<br />
Mit einer Serie von Seminaren<br />
hat der <strong>BKU</strong> im vergangenen<br />
Jahr zahlreichen Interessenten<br />
die Grundlagen der Katholischen<br />
Soziallehre vermittelt.<br />
Die zentralen Texte dieser Seminare<br />
sind jetzt als Buch erschienen.<br />
Diese Kurse bestanden aus zwei<br />
Themenblöcken, die sich auch in<br />
dem Buch wiederfinden:<br />
• Einem Überblick über die Grundlagen<br />
der Soziallehre, wie sie<br />
insbesondere in den Papstenzykliken<br />
formuliert sind.<br />
• Einem Praxisteil, in dem Unternehmer<br />
und Manager berichten,<br />
wie sie die Soziallehre als Kompass<br />
nutzen.<br />
Die Rückmeldungen zeigen, dass es<br />
mit dieser Mischung gelungen ist,<br />
eine ebenso praxisbezogene wie<br />
kompakte Einführung in dieses<br />
komplexe Thema zu geben. Das<br />
Buch dokumentiert viele der Referate<br />
- als Vertiefung für die Teilnehmer<br />
und als „Ersatz“ für alle, die<br />
die Seminare versäumt haben.<br />
Die Bundestagsabgeordnete Sabine<br />
Weiss berichtete von ihren Erfahrungen<br />
mit konkreten Entwicklungsprojekten<br />
in einem Dorf,<br />
die sie seit Jahren mit einem kleinen<br />
Verein unterstützt, und von<br />
der Arbeit mit jungen philippinischen<br />
Frauen in Deutschland.<br />
Delegation aus Cebu zu Besuch:<br />
AFOS-Auslandsmitarbeiter<br />
und <strong>BKU</strong>-Mitglied Dr. Stephan<br />
Kunz berichtete von der Zusammenarbeit<br />
mit der Cebu Chamber<br />
of Commerce and Industry<br />
(CCCI), die den Aufbau von Wirtschaftsverbänden<br />
und -kammern<br />
zum Ziel hat. Er und Dr. Thomas<br />
Gerhard von Don Bosco Bonn<br />
stellten eine Studie zu Wertschöpfungsketten<br />
in der Weiterverarbeitung<br />
und -vermarktung<br />
Peter Unterberg (HG.): Kurze Einführung<br />
in die Katholische Soziallehre,<br />
Herder-Verlag Freiburg<br />
2010, 180 Seiten, € 12,95, Das<br />
Buch ist im Handel erhältlich und<br />
kann für € 15,,– Vorkasse (incl.<br />
Versandkosten) in der <strong>BKU</strong>-Geschäftsstelle<br />
in Köln bestellt werden,<br />
Tel. 0221/272370 oder<br />
unter service@bku.de.<br />
landwirtschaftlicher Produkte vor.<br />
Zu diesem Thema hatte die AFOS-<br />
Stiftung auch zwei philippinische<br />
Gäste eingeladen. Das Vorstandsmitglied<br />
der Cebu Chamber<br />
und Inhaber einer Unternehmensgruppe<br />
einschließlich einer<br />
Mikrofinanzbank, Dany Arcenas,<br />
berichtete von den Aktivitäten der<br />
Kammer, das Umland von Cebu-<br />
City wirtschaftlich stärker voranzubringen<br />
und so auch den Wirtschaftsstandort<br />
Cebu zu stärken.<br />
Für eine Woche absolvierten er<br />
und die frühere Hauptgeschäftsführerin<br />
der Cebu Chamber und<br />
jetzige lokale Mitarbeiterin der<br />
AFOS-Stiftung in Cebu, Teri Pono,<br />
ein dichtes Gesprächsprogramm<br />
mit zahlreichen dem <strong>BKU</strong> und<br />
der AFOS-Stiftung nahe stehenden<br />
Institutionen.
Mit-Glaubende geben Zuspruch<br />
Ein bewegendes Glaubenszeugnis von Prof. Roos<br />
Über das beeindruckende Glaubenszeugnis<br />
einer jungen Familie,<br />
deren Kind eine Stunde<br />
nach der Geburt starb, berichtet<br />
der Geistliche Berater<br />
des <strong>BKU</strong>, Prof. Dr. Lothar Roos.<br />
Gott mutet uns nicht zu, für uns allein<br />
zu glauben. Er schenkt uns<br />
vielmehr Mit-Glaubende. Als Paulus<br />
den Gläubigen von Rom, die er<br />
noch nicht kannte, sein Kommen<br />
ankündigt, da spricht er die frohe<br />
Hoffnung aus, dass „wir, wenn ich<br />
bei euch bin, miteinander Zuspruch<br />
empfangen durch euren<br />
und meinen Glauben“ (Rm 1,12).<br />
Solchen „Zuspruch“ brauchte sogar<br />
Maria. Und so verließ sie der Engel<br />
nach der unglaublichen Botschaft,<br />
sie solle Mutter Gottes<br />
werden, an ihre Verwandte Elisabeth,<br />
an der Gott ebenfalls „Unmögliches“<br />
getan habe (vgl. Lk<br />
1,36- 45). Ein solcher „Zuspruch“,<br />
der mich tief bewegt hat, wurde<br />
mir vor einigen Monaten geschenkt.<br />
Ein befreundeter junger Priester<br />
sagte mir bei einem unserer letzten<br />
Treffen: „Jetzt kommt gleich<br />
noch mein Bruder Claus, es geht<br />
ihm aber nicht besonders gut. Seine<br />
Frau Maritere und er erwarten<br />
ihr erstes Kind. Aber der Arzt<br />
sagte ihnen, dass es wohl schwer<br />
behindert oder überhaupt nicht<br />
lebensfähig sein wird.“<br />
Der Bruder meines Freundes<br />
kam dann, und ich habe ihm gesagt,<br />
dass ich um seine Sorge weiß und<br />
für ihn, seine Frau und das Kind<br />
beten werde. Das Kind wurde<br />
dann einige Wochen später geboren.<br />
Es hat nach seiner Geburt<br />
noch eine Stunde gelebt. Einige<br />
Wochen später habe ich über diesen<br />
Priester einen Brief seines<br />
Bruders und dessen Frau an ihre<br />
Eltern, Geschwister und Freunde<br />
erhalten. „Zu begreifen“, so schreiben<br />
die beiden, „was in den letzten<br />
Wochen geschehen ist, wird noch<br />
länger dauern. Und den Schmerz,<br />
den wir im Herzen tragen zu verarbeiten,<br />
bedarf noch Zeit. Trotzdem<br />
sind wir zu großem Dank verpflichtet.<br />
Dank gegenüber Gott<br />
und gegenüber all den Menschen,<br />
die uns so bestärkt haben.“<br />
Und nun kommt eine ganz<br />
tiefgläubige Aussage, die ich so<br />
noch nie vernommen hatte: „Mit<br />
diesem Dank konnten wir auf besondere<br />
Art und Weise unseren<br />
kleinen Thomas-Bernhard beauftragen.<br />
Als wir mit Ihm in unseren<br />
Armen beteten, wurde jeder von<br />
Euch unserem Kind mit auf den<br />
Weg gegeben, auch namentlich.<br />
Wir hatten eine halbe Stunde Zeit,<br />
um mit unserem Sohn eindringlich<br />
zu beten und Ihm aufzutragen,<br />
welche Bitten und Anliegen er<br />
unserem Herrn vorbringen soll. Es<br />
war die bewegendste halbe Stunde<br />
unseres Lebens, da wir wussten,<br />
dass unser Kind in Kürze vor unseren<br />
Schöpfer treten würde.“<br />
Das Geschenk, unseren Sohn unter<br />
diesen Umständen noch taufen<br />
zu dürfen und in die eigenen Arme<br />
zu schließen, war für uns kaum zu<br />
begreifen. Wir sind uns sicher, dass<br />
jedes der aufgetragenen Anliegen<br />
von unserem Sohn durch fürbittendes<br />
Gebet vor Gott gebracht<br />
wird. Gegen Ende seiner einstündigen<br />
Lebenszeit hier auf Erden riefen<br />
wir die Heiligen an, wir weihten<br />
unseren Sohn dem unbefleckten<br />
Herzen Mariens und konnten uns<br />
vorstellen, wie Maria unser Kind<br />
entgegennahm, als es soweit war.<br />
Benedikt XVI. hat in seiner ersten<br />
Predigt als Papst am 24. April<br />
2005 gesagt: „Jeder von uns ist<br />
Frucht eines Gedankens Gottes.“ Er<br />
ist dies vom ersten Augenblick seiner<br />
Existenz im Mutterleib an.<br />
Auch wenn ein Kind nicht zum Bewusstsein<br />
gekommen ist, war, ist<br />
und bleibt es dieser Gedanke Gottes.<br />
Glauben erleben<br />
Aus den Arbeitskreisen<br />
Und daran glauben diese<br />
beiden, deren Kind nach einer<br />
Stunde wieder zu Gott heimgerufen<br />
wurde. In ihrem Brief zeigen<br />
sie sich überzeugt, dass ihr<br />
Schmerz heilen wird, denn: „Was<br />
in dieser Nacht geschehen ist,<br />
muss aus dem Glauben betrachtet<br />
werden. Dann ist es sicher als<br />
‚Liebesgeschichte’ zu verstehen<br />
und wird auch unser Herz mit<br />
Freude tief berühren. Thomas-<br />
Bernhard würde es sicher nicht anders<br />
wollen. Die Freude, die Ihm<br />
zuteil wurde, ist den Schmerz<br />
wert, den wir tragen. Ihr alle habt<br />
nun einen Fürsprecher im Himmel“.<br />
Lothar Roos<br />
Gebet<br />
„O Gott, Du bist so wundervoll<br />
bei mir gewesen alle Tage meines<br />
Lebens. Du wirst mich auch<br />
ferner nicht verlassen. Ich weiß<br />
es, obschon ich keine Rechte vor<br />
Dir habe. Lass mich meinen<br />
Weg nicht gehen, ohne an Dich<br />
zu denken. Lass mich alles vor<br />
Dein Angesicht tragen, um Dein<br />
Ja zu erfragen bei jedem Wollen<br />
und Deinen Segen für jedes<br />
Tun. Wie die Sonnenuhr von<br />
der Sonne, so will ich allein bestimmt<br />
sein von Dir. So sei es,<br />
mein Jesus Christus. Ich gebe<br />
mich dir ganz.“<br />
Aus dem Gebet von John Henry<br />
Kardinal Newman (1801–1890),<br />
der von Papst Benedikt XVI. am<br />
19. September 2010 in Birmingham<br />
seliggesprochen wurde.<br />
Quelle: Gotteslob<br />
<strong>BKU</strong>-Journal 3 2010 25
Rezensionen<br />
Geistlicher Grundwasserspiegel sinkt<br />
Andreas Püttmann beschreibt eine „Gesellschaft ohne Gott“<br />
Es gibt wohl derzeit kein sozialwissenschaftlich<br />
und theologisch<br />
anspruchsvolles Sachbuch, das<br />
seit seiner Veröffentlichung ein<br />
so breites positives Echo gefunden<br />
hat wie das Werk des<br />
Bonner Sozialwissenschaftlers<br />
und Journalisten Dr. Andreas<br />
Püttmann mit dem Titel „Gesellschaft<br />
ohne Gott. Risiken und<br />
Nebenwirkungen der Entchristlichung<br />
Deutschlands“.<br />
In Püttmanns „bemerkenswertem<br />
Buch“ gehe es um „die Überlebenschancen<br />
einer zunehmend<br />
gottlosen, areligiösen Gesellschaft“,<br />
schrieb der jüdische Publizist<br />
Chaim Noll im Rheinischen Merkur.<br />
Die umfangreichste Rezension<br />
ist am 23. August in der FAZ -<br />
Rubrik „Wirtschaftsbücher“ erschienen.<br />
Gibt es also auch, so der<br />
Rezensent Jochen Zenthöfer, „ökonomische<br />
Risiken“ der Entchristlichung<br />
Deutschlands“? Seine Antwort<br />
lautet: „Mehr, als man glaubt.“<br />
Die Gründe für dieses Urteil hat<br />
Püttmann unter der Überschrift<br />
„Beiträge zur Wirtschaftskraft und<br />
zur sozialen Integration“ zusammengetragen.<br />
Er verweist dabei<br />
auch explizit auf den <strong>BKU</strong>.<br />
Auf dem Cover sieht man die<br />
Umrisse jenes Kreuzes, das kürz-<br />
„Gerade jetzt“<br />
Mertes und Siebner schreiben über die Schule<br />
Wie Schule für alle Beteiligten<br />
gelingen kann, zeigen Klaus<br />
Mertes und Johannes Siebner<br />
in ihrem Buch „Schule ist für<br />
Schüler da“.<br />
Lehrer, Schüler und Eltern haben<br />
alle ein gemeinsames Ziel, schreiben<br />
die beiden Schulleiter und Jesuiten:<br />
Kindern eine gute Ausbildung<br />
und Erziehung bieten. Mertes<br />
(Canisius Kolleg Berlin) und<br />
Siebner (Kolleg St. Blasien im<br />
Schwarzwald) beschreiben, wie<br />
26 <strong>BKU</strong>-Journal 3 2010<br />
Andreas Püttmann: Gesellschaft<br />
ohne Gott, Gerth Medien Asslar<br />
2010, 288 Seiten, € 17,95.<br />
lich in einem Gerichtssaal in Düsseldorf<br />
abgehängt wurde. Püttmann<br />
wertet dies als ein Symbol<br />
dafür, dass „ein Volk, ja ein ganzer<br />
Kontinent, den man früher das<br />
‚christliche Abendland‘ nannte“,<br />
dabei sei, „sich von seinem geistlichen<br />
und damit langfristig auch<br />
von seinen geistig-moralischen<br />
Fundament zu verabschieden“.<br />
Inwieweit dies zutrifft, trägt Püttmann<br />
im ersten Teil als „Diagnose“<br />
zusammen. Im zweiten Teil, der<br />
„Prognose“, macht er mit einer<br />
Fülle exakter Daten deutlich, was<br />
unser Staat „an seinen Christen<br />
hat“ und welchen „Risiken“ wir entgegengehen,<br />
wenn die religiöse<br />
und davon induzierte ethische Kor-<br />
dies möglich ist, wenn jeder Akteur<br />
sich auf seine Aufgaben konzentriert.<br />
Dazu gehöre es etwa, dass<br />
die Eltern zwar das Recht haben,<br />
sich in der Schule zu engagieren -<br />
aber nicht, sich in konkrete Klassensituationen<br />
einzumischen.<br />
Im Vorwort greifen die Autoren offensiv<br />
die Missbrauchsfälle an Jesuitenschulen<br />
an. Das Buch solle<br />
„gerade jetzt“ öffentlich Rechenschaft<br />
darüber ablegen, was dieser<br />
Orden über Erziehung denkt,<br />
schreiben sie.<br />
rosion des Christentums weiter<br />
fortschreitet.<br />
Wie aber könnte ein Programm<br />
„zur geistlichen Revitalisierung“des<br />
Christentums aussehen? Darüber<br />
macht sich der Autor im dritten<br />
Teil seine Gedanken. Seine religionssoziologische<br />
Analyse deckt<br />
den erschreckenden Tatbestand<br />
auf, dass die „Entchristlichung“<br />
nicht vor der Kirchentür Halt gemacht<br />
hat. Das Sinken des „geistlichen<br />
Grundwasserpegels“ habe<br />
dazu geführt, dass man „innerhalb<br />
der christlichen Gemeinden von einer<br />
schwindenden Unterscheidbarkeit<br />
von der gesellschaftlichen<br />
„Massenmoral“ sprechen muss.<br />
So werde aus einer Kirche als<br />
„Zeichen des Widerspruchs“ eine<br />
„Kirche light“. Der Autor entwickelt<br />
ein Vier-Punkte-Programm<br />
zur geistlichen Revitalisierung.<br />
Insofern, so Chaim Noll, lasse er<br />
„den Leser nicht mit der deprimierenden<br />
Zustandsbeschreibung<br />
allein“. Vielmehr sehe er „Auswege<br />
aus der Misere, praktikable<br />
Wege für Christen zu überleben,<br />
als Christen zu leben, sich in der<br />
Minderheit spirituell zu besinnen<br />
und zu stärken“. So gelingt Andreas<br />
Püttmann, was bei diesem<br />
Thema kaum denkbar scheint: ein<br />
optimistisches Buch. Lothar Roos<br />
Mertes/Siebner: Schule ist für<br />
Schüler da, Herder Verlag, Freiburg<br />
2010, 160 Seiten, € 14,95.
Fetsch 75 – Müller 80<br />
„Urgesteine“ des <strong>BKU</strong> feiern runde Geburtstage<br />
Zusammen bringen sie es auf 97 Jahre Mitgliedschaft im <strong>BKU</strong>: Cornelius<br />
G. Fetsch (li.) und Dr. Erwin Müller bei der Feierstunde zu Fetschs<br />
70. Geburtstag vor fünf Jahren bei der <strong>BKU</strong>-Bundestagung in Ingolstadt.<br />
Foto: Peter Unterberg<br />
„Hochachtung auf den ersten<br />
Blick“ empfand <strong>BKU</strong>-Mitglied<br />
Dr. Erwin Müller bei seiner<br />
ersten Begegnung mit dem<br />
<strong>BKU</strong>-Ehrenvorsitzenden Cornelius<br />
G. Fetsch im Jahre 1973.<br />
Anfang Oktober feiern beide<br />
einen runden Geburtstag. Zusammen<br />
bringen sie es auf 97<br />
Jahre Mitgliedschaft im <strong>BKU</strong>.<br />
Das Kompliment mit der Hochachtung<br />
formulierte Müller vor genau<br />
fünf Jahren in der Laudatio<br />
zu Fetschs 70. Geburtstag. Am<br />
12. Oktober nun feiert Fetsch, langjähriger<br />
Bundesvorsitzende der <strong>BKU</strong><br />
(1979 bis 1993), seinen 75. Geburtstag.<br />
In seine Amtszeit fiel die<br />
deutsche Einheit, die mit einer <strong>BKU</strong>-<br />
Gründung in der DDR und später<br />
mit einer Fusion der beiden <strong>BKU</strong>s<br />
verbunden war. Außerdem gelang<br />
unter seiner Führung die bundesweite<br />
Ausdehnung des <strong>BKU</strong> - und<br />
der Anstieg der Mitgliederzahlen<br />
von 450 auf 1 000.<br />
Beruflich blieb Fetsch seinem ersten<br />
Arbeitgeber, dem Modehaus<br />
C & A, von 1957 bis zur Pensionierung<br />
im Jahre 1995 als Generalbevollmächtigter<br />
treu. Mit seiner<br />
Frau Barbara hat er vier Kinder.<br />
Auch im 46. Jahr (!) seiner <strong>BKU</strong>-<br />
Mitgliedschaft fehlt er als Ehrenvorsitzender<br />
bei keiner wichtigen<br />
<strong>BKU</strong>-Sitzung oder Tagung. Darüber<br />
hinaus engagiert sich Fetsch<br />
heute als Vorsitzender der <strong>BKU</strong>-<br />
Tochtergesellschaft Ordo Socialis<br />
für die weltweite Verbreitung der<br />
Katholischen Soziallehre und als<br />
Vorstand der Georges Anawati-<br />
Stiftung für den muslimisch-christlichen<br />
Dialog.<br />
Bereits am 5. Oktober feierte<br />
der Textilfabrikant Dr. Erwin<br />
Müller aus Mönchengladbach seinen<br />
80. Geburtstag. Müller gehört<br />
dem <strong>BKU</strong> seit 1958 an und war<br />
acht Jahre lang stellvertretender<br />
Bundesvorsitzender des <strong>BKU</strong>. Er<br />
gehört bis heute zum harten Kern<br />
des <strong>BKU</strong>-Arbeitskreises UnternehmerischeEntwicklungszusammenarbeit.<br />
Darüber hinaus<br />
fand er die Zeit, sich in den Fachverbänden<br />
der Textilbranche zu<br />
engagieren und war von 1996 bis<br />
1999 Honorarkonsul von Guatemala.<br />
Mit seiner ebenfalls im <strong>BKU</strong><br />
aktiven Frau Dr. Annalies Müller<br />
hat der Jubliar fünf Kinder und<br />
rund ein Dutzend Enkel.<br />
Peter Unterberg<br />
ASU-Präsident und<br />
<strong>BKU</strong>-Mitglied:<br />
Adenauer wird 50<br />
Der Präsident der Vereinigung<br />
„Die Familienunternehmer - ASU<br />
e.V.“, Dr. Patrick Adenauer, feiert<br />
am 23. Oktober seinen 50. Geburtstag.<br />
Im Hauptberuf ist das<br />
<strong>BKU</strong>-Mitglied Adenauer seit 1989<br />
Geschäftsführender Gesellschafter<br />
der Unternehmensgruppe Bauwens.<br />
Nach einem Studium der Betriebswirtschaftslehre<br />
in Köln und<br />
anschließender Promotion arbeitete<br />
er von 1985 bis 1989 bei der<br />
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
Peat, Marwick, Mitchell & Co.<br />
(heute KPMG). Adenauer ist unter<br />
anderem Mitglied des „Rates<br />
für Innovation und Wachstum“<br />
der Bundesregierung.<br />
Geburtstage<br />
■ 40 Jahre<br />
Stefan Klein, Köln<br />
Maximilian Preimesberger, Berlin<br />
Wolfgang Sonnleitner, Leichlingen<br />
Matthias Seidl, Berlin<br />
■ 50 Jahre<br />
Martin Tkacz, Flensburg<br />
Jürgen Kopp, Hennef<br />
Dieter Ahmend, Hennef<br />
Dr. Patrick Adenauer, Köln<br />
Thomas Baum, Weinsberg<br />
Norbert Jöris, Berlin<br />
Frank-Michael Klokowski,<br />
Magdeburg<br />
Bernhard Maluck, Döbeln<br />
Dietmar Tönnies, Odenthal<br />
Hans-Martin Kokoschka,<br />
Düsseldorf<br />
Georgia D. Skorczyk, Hamburg<br />
■ 60 Jahre<br />
Heidi Desombre, Düsseldorf<br />
Rolf Husemann, Soltau<br />
Pater Gilbert Kraus, Roggenburg<br />
Johannes Spickermann, Berlin<br />
Dr. Ulrich Prutsch, Köln<br />
■ 70 Jahre<br />
Renate Pilz, Esslingen<br />
Peter A. Schultheis, Bad-Wildungen<br />
Dr. Michael Elsen, Stein<br />
Edmund Königsmann, Dresden<br />
■ 80 Jahre<br />
Dr. Leopold Schieble, Bergisch<br />
Gladbach<br />
Dr. Erwin Müller, Mönchengladbach<br />
Bernhard Oswald, Miltenberg<br />
Florian Lensing-Wolf, Neutraubling<br />
Sebastian Julius Strobl, Köln<br />
Menschen im <strong>BKU</strong><br />
<strong>BKU</strong>-Journal 3 2010 27
Menschen im <strong>BKU</strong><br />
Trauer um<br />
Friedrich<br />
von der Haar<br />
Im Alter von 71 Jahren ist das<br />
langjährige <strong>BKU</strong>-Mitglied Prof.<br />
Dr. Friedrich von der Haar verstorben,<br />
der in den letzten Jahren<br />
in Münster lebte. Von der Haar<br />
war in den 1990er Jahren Vorsitzender<br />
der DG Fulda. Bei der<br />
<strong>BKU</strong>-Bundestagung 1992 in Paderborn<br />
stellte er in seinem Vortrag<br />
über seine Ost-West-<br />
Erfahrungen als Unternehmer<br />
eine These auf, die bis heute<br />
stimmt: „Wir würden die Menschen<br />
in den neuen Bundesländern<br />
besser verstehen, wenn wir uns<br />
über die Details ihres früheren<br />
Lebens besser im Klaren wären.“<br />
Clemens Baumann †<br />
<strong>BKU</strong>-Mitglied Clemens Baumann<br />
ist tot. Der Beiratsvorsitzende der<br />
ISOLOC-Schwingungstechnik<br />
verstarb im August im Alter von<br />
72 Jahren. Baumann hatte das<br />
Stuttgarter Unternehmen 1996<br />
gegründet, um seine jahrzehntelange<br />
Erfahrung auf dem Fachgebiet<br />
der Maschinenaufstelltechnik<br />
und Schwingungsisolation<br />
in neue Produkte umzusetzen.<br />
Ein Mann der ersten Stunde<br />
Die Diözesangruppe München trauert um Dr. Heinz Kinader<br />
Im Alter von 77 Jahren verstarb<br />
am 16. August in München Dr.<br />
Heinz Kinader nach langer,<br />
schwerer Krankheit.<br />
Neben seinem herausragenden beruflichen<br />
Engagement bei der<br />
BASF, zuletzt als Verkaufsdirektor,<br />
hat Kinader immer auch die<br />
Verantwortung der Wirtschaft für<br />
die Besinnung auf ethische Grundlagen<br />
gespürt und sich als praktizierender<br />
Katholik insbesondere<br />
der Katholischen Soziallehre verbunden<br />
gefühlt. So war es ihm nach<br />
28 <strong>BKU</strong>-Journal 3 2010<br />
Schwäbischer Ingenieur<br />
Zum Tode von <strong>BKU</strong>-Mitglied Dr. Alfred Meier<br />
Die DG Stuttgart trauert um<br />
Dr. Alfred Meier. Der langjährige<br />
Vorsitzende der Gruppe<br />
ist am 25. Juli gestorben.<br />
Alfred Meier wurde 92 Jahre alt.<br />
Nur wenige Tage nach dem Umzug<br />
in ein Altersheim ist er plötzlich<br />
an den Folgen eines Schlaganfalles<br />
gestorben.<br />
Bereits 1949 begann er seine Tätigkeit<br />
als Diplom-Ingenieur in<br />
der Entwicklungs- und Versuchsabteilung<br />
bei der Mahle GmbH in<br />
Stuttgart Bad-Cannstadt. Bei diesem<br />
Automobilzulieferer stieg er<br />
bis zum Geschäftsführer auf –<br />
und blieb ihm bis zu seiner Pensionierung<br />
im Jahr 1981 treu.<br />
Zum <strong>BKU</strong> kam Alfred Meier erst<br />
nach seiner Pensionierung. 1985<br />
wurde er Vorsitzender der Diözesangruppe<br />
Rottenburg- Stuttgart.<br />
Nach dem Ende seiner Amtszeit im<br />
Jahr 1996 blieb er noch jahrelang<br />
im Diözesanvorstand als „Elder<br />
Statesman“ und kundiger Berater<br />
aktiv.<br />
Seine große Liebe galt der Katholischen<br />
Soziallehre. Dabei faszinierte<br />
ihn das Sozialprinzip der<br />
Subsidiarität besonders. Er sah<br />
Gründung der <strong>BKU</strong>-Diözesangruppe<br />
in München ein Anliegen,<br />
seine berufliche Erfahrung dort<br />
einzubringen und umgekehrt aus<br />
den Anliegen der christlichen Gesellschaftslehre<br />
Maßgaben für sein<br />
berufliches Umfeld zu definieren.<br />
Dabei hat er sich intensiv mit den<br />
Priesteramtskandidaten auseinandergesetzt<br />
und diese zu häufigen<br />
Besichtigungen und Gesprächen in<br />
bayerischen Firmen begleitet.<br />
In der Münchener <strong>BKU</strong>-Gruppe<br />
war Kinader ein sehr aktives Mitglied,<br />
auf dessen Unterstützung<br />
Dr. Alfred Meier †<br />
darin nicht nur höchste Effektivität<br />
und Effizienz unternehmerischen<br />
Handelns, sondern auch die<br />
Voraussetzung für unternehmerische<br />
Freiheit. Auf Grund seiner familiären<br />
Wurzeln in der Schweiz<br />
war für ihn der Dualismus zwischen<br />
den Sozialprinzipien Solidarität<br />
und Subsidiarität in den<br />
Schweizer Gesellschafts- und Sozialsystemen<br />
am besten gelöst.<br />
Seine kraftvollen und engagierten<br />
Redebeiträge, die mit Erfahrungen<br />
aus seiner eigenen unternehmerischen<br />
Praxis angefüllt waren, sind<br />
allen Teilnehmern noch in guter<br />
Erinnerung. Ernst Hagenmeyer<br />
der Vorsitzende immer bauen<br />
konnte. Im Arbeitskreis „Politik-<br />
Kirche-Wirtschaft“ war er ein konstruktiv-streitbarer<br />
Geist. Er war<br />
offen für die ökumenischen Verbindungen.<br />
Mehr als drei Jahre<br />
vertrat er den <strong>BKU</strong>-Bayern im<br />
Bundesvorstand.<br />
Der <strong>BKU</strong> in Bayern verliert mit Dr.<br />
Heinz Kinader einen Mann der ersten<br />
Stunde. Er war ein Vorbild für<br />
die Jüngeren. Ein guter Freund ist<br />
von uns gegangen. Unser Mitgefühl<br />
gilt seiner Frau und seiner Familie.<br />
Helmut Linnenbrink
150 Jahre, 150 Mitarbeiter<br />
Unternehmer im <strong>BKU</strong>: Peter Leyendeckers Holzhandel feiert Jubiläum<br />
Mit einer Feier in der Arena<br />
Trier hat das Familienunternehmen<br />
C. Th. Leyendecker<br />
Heil GmbH am 4. September<br />
sein 150-jähriges Bestehen gefeiert.<br />
Das Trierer Unternehmen<br />
verkauft mit rund<br />
150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
Holz-, Innenausbau-,<br />
Heimwerker- und Bastelbedarf.<br />
Geschäftsführer und Mehrheitsgesellschafter<br />
ist, neben<br />
seinen beiden Söhnen, <strong>BKU</strong>-<br />
Mitglied Peter Leyendecker,<br />
der jetzt auch sein 50-jähriges<br />
Berufsjubiläum feiern konnte.<br />
Gegründet wurde das Unternehmen<br />
im Jahr 1860 von Peter Leyendeckers<br />
Urgroßvater Carl-Theodor<br />
Leyendecker als Holz- und<br />
Baustoffgroßhandlung. Den Namenszusatz<br />
Heil brachte Ehefrau<br />
Anna-Catharina mit, die aus der<br />
gleichnamigen Eisenwarenhandlung<br />
stammte. Nach zwei Weltkriegen,<br />
Inflation, Währungsreform<br />
und einem Brand 1995 sieht<br />
sich heute die fünfte Leyendecker-<br />
Generation gut aufgestellt für die<br />
Zukunft.<br />
In den Festreden wurde betont,<br />
dass Seniorchef Peter Leyendecker<br />
neben dem unternehmerischen<br />
Erfolg die christliche Werthaltung<br />
wichtig ist. Der Jubilar selbst<br />
beschrieb die für ihn persönlich<br />
wichtigste Eigenschaft eines Unternehmers:<br />
„Zuhören, was dein<br />
Nächster will. Daraus ergeben<br />
sich mit dem entsprechenden Einsatz<br />
Chancen und Möglichkeiten,<br />
den Mitarbeitern und den Kunden<br />
zu dienen.” Gleichzeitigt zeigte<br />
er sich bescheiden: „Wenn Sie meine<br />
Söhne und meine Frau fragen<br />
würden: So ein toller Typ bin ich<br />
dann doch nicht”, sagte er.<br />
Besagte Ehefrau Brigitte arbeitete<br />
als Lehrmädchen im Betrieb, als<br />
Leyendecker das Unternehmen im<br />
Jahr 1964 übernahm – mit damals<br />
fünf Angestellten. Sehr schnell<br />
Im Kreise der Mitarbeiter: Seniorchef Peter Leyendecker und Ehefrau<br />
Brigitte. Foto: Peter Unterberg<br />
schafften es die beiden, das Unternehmen<br />
auf Wachstumskurs<br />
zu bringen. Die Tochter Holzland<br />
wurde mit einem Maschinenpark<br />
ausgebaut, in dem die<br />
Hölzer für die Kunden passgenau<br />
zugeschnitten werden. Heute sichern<br />
zahlreiche Dienstleistungen<br />
rund um das Holz den Umsatz.<br />
Als zweite Tochter entstand die<br />
Bastelstube, die heute mit Bastelund<br />
Kunstbedarf rund 40 Mitarbeiter<br />
beschäftigt. Beide Töchter<br />
sind „ Pilgerstätten“ der jeweiligen<br />
Branchen: Holz und Basteln.<br />
Leyendecker betont, dass nachhaltige<br />
Wertschöpfung nur durch<br />
Wertschätzung der Mitarbeiter<br />
gelingen kann. Und um diese und<br />
die Kunden zu begeistern, sei das<br />
gute Beispiel der einzige Weg.<br />
Hinweise darauf, dass dies gelingt,<br />
gab es an dem Abend reichlich:<br />
Keiner der Festredner versäumte<br />
es, auf die gute Zusammenarbeit<br />
im Unternehmen hinzuweisen.<br />
Und als die gut ausgebildeten<br />
Söhne noch unentschlos-<br />
sen waren, ob sie den Betrieb einmal<br />
übernehmen wollen, wurden<br />
zwei Angestellte zu geschäftsführenden<br />
Gesellschaftern ernannt,<br />
die im Unternehmen ausgebildet<br />
wurden und sich hochgearbeitet<br />
hatten: Edwin Steffen leitet das<br />
Holzland, Norbert Schwaben die<br />
Bastelstube. Auch die Tatsache,<br />
dass 20 Mitarbeiter als stille Gesellschafter<br />
am Unternehmen beteiligt<br />
sind, spricht für sich.<br />
Zum Jubiläum hat Peter Leyendecker<br />
Kapitalmehrheit und Geschäftsführung<br />
der Muttergesellschaft<br />
an seinen Sohn Stefan weitergegeben.<br />
Mit seinem zweiten<br />
Sohn Ralf bleibt er als gleichrangiger<br />
Mitgesellschafter dabei. Im<br />
<strong>BKU</strong> ist er seit vielen Jahren im<br />
Arbeitskreis Soziale Ordnung aktiv.<br />
Als eigenes soziales Projekt hat<br />
die Firma unter dem Namen des<br />
Firmengründers eine Stiftung ins<br />
Leben gerufen, die jungen Menschen<br />
in schwierigen Situationen<br />
Hilfe zur Selbsthilfe gibt.<br />
Peter Unterberg<br />
Menschen im <strong>BKU</strong><br />
<strong>BKU</strong>-Journal 3 2010 29
Menschen im <strong>BKU</strong><br />
Hipp plädiert für<br />
mehr Solidarität<br />
<strong>BKU</strong>-Mitglied Claus Hipp<br />
plädiert für mehr Solidarität in<br />
der Gesellschaft. Er selbst setze sich<br />
als Schirmherr für die „Münchner<br />
Tafel“ ein, die 18 000 Bedürftige<br />
mit Lebensmitteln versorge, sagte<br />
er dem Domradio in Köln. Zudem<br />
schließt Hipp jeden Morgen die<br />
kleine Wallfahrtskirche Herrnrast<br />
in Oberbayern auf – auf Geheiß<br />
des früheren Erzbischofs von München<br />
und heutigen Papstes Benedikt<br />
XVI., wie er sagt. „Als ich ihn<br />
besucht habe, hat er gesagt, ich solle<br />
Patron der Kirche sein und mich<br />
um sie kümmern.“ Der 71-Jährige<br />
leitet mit seinen Brüdern und Söhnen<br />
das Babykost-Unternehmen<br />
„Hipp“ im bayerischen Pfaffenhofen<br />
mit rund 1 000 Beschäftigten. KNA<br />
Martha Klingenthal †<br />
Der Vorsitzende der DG Paderborn,<br />
Ferdinand Klingenthal trauert<br />
um seine Mutter. <strong>BKU</strong>-Mitglied<br />
Martha Klingenthal starb<br />
jetzt im Alter von 97 Jahren.<br />
Unternehmer<br />
im <strong>BKU</strong><br />
Der niedersächsische PR-Berater<br />
Ralf Seßelberg ist im Juli zum<br />
Honorarkonsul der Republik Kongo<br />
ernannt worden. Sein Amtsbezirk<br />
umfasst das Land Niedersachsen.<br />
<strong>BKU</strong>-Mitglied Seßelberg<br />
zeichnet unter anderem auch<br />
für das „Orchester des Papstes“<br />
verantwortlich.<br />
Über die Geschenke zum Geburtstag<br />
des <strong>BKU</strong>-Mitgliedes<br />
Joseph Schuh und seiner Frau<br />
Anne (75 Jahre) können sich auch<br />
der Förderverein Bliestaldom,<br />
die Lebenshilfe und die Benediktinerabtei<br />
Tholey freuen. Die Geburtstagsgäste<br />
spendeten 14 250<br />
Euro, die zu gleichen Teilen an<br />
diese drei saarländischen Institutionen<br />
gingen.<br />
30 <strong>BKU</strong>-Journal 3 2010<br />
Helfer für Osteuropa<br />
Eugen Hillengass vom <strong>BKU</strong> München wurde 80<br />
Der Geistliche Berater der<br />
<strong>BKU</strong>-Diözesangruppe München,<br />
Eugen Hillengass, hat am<br />
14. August seinen 80. Geburtstag<br />
gefeiert.<br />
Von 1993 bis 2002 war Hillengass<br />
erster Geschäftsführer des Osteuropahilfswerks<br />
Renovabis. Der Jesuitenpater<br />
hatte maßgeblichen<br />
Anteil am Aufbau und der Entwicklung<br />
der Solidaritätsaktion<br />
der deutschen Katholiken mit den<br />
Menschen in Mittel- und Osteuropa.<br />
Zuletzt war er bis 2009 Leiter<br />
der Projektförderung der Deutschen<br />
Provinz seines Ordens in<br />
München.<br />
Der in Frankfurt am Main geborene<br />
Hillengass trat 1950 in die<br />
Gesellschaft Jesu ein. Er studierte<br />
Philosophie und Theologie in Pullach<br />
bei München und in Innsbruck.<br />
Dazu kam ein Studium der<br />
Betriebswirtschaftslehre in München,<br />
Mannheim und den USA.<br />
<strong>BKU</strong>-Mitglied Hans-Michael<br />
Heitmüller hat seinen wohlverdienten<br />
Ruhestand angetreten.<br />
Am 9. Juli wurde er als Vorstandsvorsitzender<br />
der Deutschen<br />
Leasing in Bad Homburg<br />
verabschiedet.<br />
Der frühere Schatzmeister des<br />
<strong>BKU</strong>, Dr. Christoph Berndorff,<br />
hat seinen 60. Geburtstag gefeiert.<br />
Berndorff arbeitet als Vorstand<br />
der Kölner Pax Bank, die<br />
traditionell dieses wichtige Amt<br />
im <strong>BKU</strong> besetzt.<br />
Die Unternehmerin Renate Pilz<br />
feiert am 22. November ihren<br />
70. Geburtstag. Die Inhaberin<br />
der Firma Pilz GmbH & Co. KG<br />
in Esslingen bei Stuttgart übernahm<br />
nach dem Tod ihres Mannes<br />
vor rund 35 Jahren das Familienunternehmen.<br />
Die Firma<br />
Pilz stellt mit mehr als 1 000<br />
Mitarbeitern in mehren Ländern<br />
Eugen Hillengass Foto: KNA<br />
Von 1968 bis 1971 war der Pater<br />
Sozius des Provinzials der Süddeutschen<br />
Jesuitenprovinz. Danach<br />
hatte er 22 Jahre lang das<br />
Amt des Generalökonoms der Jesuiten<br />
in Rom inne, bis er 1993 zu<br />
Renovabis wechselte. KNA<br />
Sicherheits- und Automationstechnik<br />
her. Für die <strong>BKU</strong>-Diözesangruppe<br />
Stuttgart ist sie<br />
eine wichtige Unterstützerin.<br />
Der Seniorchef der Oswald-Elektromotoren<br />
in Miltenberg (DG<br />
Aschaffenburg), Bernhard Oswald,<br />
feiert am 22. Oktober seinen<br />
80. Geburtstag. Das Unternehmen<br />
produziert mit rund 100<br />
Mitarbeitern Elektromotoren<br />
und Spezialmagnete.<br />
Auch der Altverleger der Dortmunder<br />
Ruhr-Nachrichten, Florian<br />
Lensing-Wolff, feiert seinen<br />
80. Geburtstag. Er habe sich nie<br />
einen anderen Beruf vorstellen<br />
können als das Zeitungsmachen,<br />
hat Lensing-Wolff einmal gesagt.<br />
Dieser Berufung ist er seit<br />
dem Einstieg in das Unternehmen<br />
im Jahre 1957 nachgegangen,<br />
bis er im Jahr 1999 seinen<br />
Sohn Lambert in die Geschäftsleitung<br />
holte.
Intern<br />
Nachrichten und Berichte<br />
Glaube trifft Alltag<br />
„Wir unter uns“: DG Berlin besuchte Gebauer<br />
Am 30. August traf sich die DG<br />
Berlin im Atelier vom <strong>BKU</strong>-<br />
Mitglied Norman Gebauer.<br />
Gebauer wurde 1958 in Ostwestfalen<br />
geboren. Nach einer Steinmetzlehre<br />
studierte er Bildhauerei<br />
und Malerei. Seit 1995 ist er als<br />
freischaffender Künstler und Unternehmer<br />
in Berlin tätig.<br />
„Nach einer klassischen Ausbildung<br />
brauchte ich einen modernen<br />
Impuls. Ich suchte eine Stadt, die<br />
im Aufbruch war ohne verkrustete<br />
Strukturen und da war Berlin<br />
gerade richtig“, berichtete er. Für<br />
ihn sei die Möglichkeit, selbst frei<br />
entscheiden zu können, ein hohes<br />
Gut. „Aber wie verdient man als<br />
Künstler sein Geld?“, fragte er<br />
und berichtete von zwei harten Jahren.<br />
„Die Auseinandersetzung mit<br />
dem Glauben im <strong>BKU</strong>, die ich mit<br />
Menschen führe, die mitten in der<br />
Brandung des Lebens stehen, die<br />
jeden Tag kämpfen müssen, hat<br />
mir sehr viel Unterstützung gegeben“,<br />
erinnert sich Gebauer.<br />
Mit einer provozierenden<br />
Frage begann der zweite Teil des<br />
Abends: „Was glauben Sie, warum<br />
es im Verhältnis mehr türkische als<br />
deutsche Selbstständige gibt?“<br />
Nach einer anregenden Diskussion<br />
wurde der <strong>BKU</strong> selbst zum<br />
Thema. Was zeichnet katholische<br />
Unternehmer aus? Wir sind der<br />
Katholischen Soziallehre verpflichtet,<br />
wir sind für freien Wettbewerb<br />
und natürlich muss auch<br />
Gewinn erwirtschaftet werden.<br />
Wir benötigen langfristige Perspektiven<br />
und brauchen einen guten<br />
betrieblichen Ablauf. Die Firma<br />
muss als Team funktionieren.<br />
Viele Mitglieder äußerten eine<br />
Sehnsucht nach Tiefgang und<br />
geistlichem Profil.<br />
Ein Künstler in Berlin: <strong>BKU</strong>-Mitglied Norman Gebauer in seinem Atelier<br />
(rechts) und sein „Sternengucker“. Fotos: Gebauer<br />
Wir müssen nachdenken, wie wir<br />
unsere Gemeinde sowie die verschiedenen<br />
katholischen Einrichtungen<br />
und Verbände sinnvoll unterstützen<br />
können. Wie erreichen<br />
wir mehr Akzeptanz? Die Öffentlichkeitsarbeit<br />
des Bundesvorstandes<br />
sollte mehr regionale Aspekte<br />
aufnehmen. Der <strong>BKU</strong> ist in<br />
kleiner aber wichtiger Funktion<br />
nicht geeignet als plakativer und<br />
provozierender Lautsprecher. Er<br />
sollte häufiger das Gespräch mit<br />
Entscheidungsträgern suchen. Der<br />
<strong>BKU</strong> sollte sich nicht nur edel pro-<br />
pagieren, sondern wirksam helfen,<br />
dass das Katholische im Unternehmen<br />
nicht untergeht.<br />
<strong>BKU</strong>-Ost-Gründungsmitglied Joachim<br />
Gericke erwartet weniger<br />
Philosophie und Ethik, dafür umso<br />
mehr Unternehmertum und Netzwerk.<br />
Ein weiterer Punkt: Wie verhält<br />
man sich als Katholik in Krisenzeiten,<br />
wenn man auf Missstände<br />
angesprochen wird. Wichtig<br />
sind nicht nur gute Vorträge,<br />
sondern auch der Austausch untereinander<br />
und die Bestätigung<br />
der Mitglieder. Norman Gebauer<br />
Brüning bestätigt<br />
Mitgliederversammlung der DG Aachen<br />
Andree Brüning (Bild) bleibt für<br />
eine weitere Amtszeit Vorsitzender<br />
der DG Aachen.<br />
Bei der Mitgliederversammlung im<br />
Sophienstift in Niederzier wurde<br />
der geschäftsführende Gesellschafter<br />
der anders.beraten GmbH<br />
ebenso einstimmig im Amt bestätigt<br />
wie sein Stellvertreter Dr.<br />
Wolfgang Rüsges. Das Amt des<br />
dritten Mannes im Vorstand ging<br />
von Georg Fell auf Stefan Uerlings<br />
über.<br />
Im inhaltlichen Teil des Abends<br />
ging es um die Vorbereitung der<br />
<strong>BKU</strong>-Bundestagung 2011, die vom<br />
7. bis 9. Oktober in Aachen stattfindet.<br />
<strong>BKU</strong>-Journal 3 2010 31<br />
.
<strong>BKU</strong>-Intern<br />
Eintreten für christliche Werte<br />
DG Aschaffenburg/Würzburg: Bischof Hofmann auf Schloss Löwenstein<br />
Ein „Eintreten für christliche<br />
Werte in unserer Gesellschaft“<br />
forderte der Bischof von<br />
Würzburg, Dr. Friedhelm<br />
Hofmann, bei einem Treffen<br />
der DG Aschaffenburg und<br />
Würzburg im Schloss Kleinheubach<br />
am Main.<br />
Der Vorsitzende der DG Aschaffenburg,<br />
Alois Konstantin Fürst zu<br />
Löwenstein, hatte für den 15. September<br />
zu Gottesdienst, Vortrag<br />
und Gespräch mit dem Bischof geladen.<br />
Der Fürst beschrieb in seiner<br />
Begrüßung, wie wichtig ihm<br />
das Bekenntnis zu seinem Glauben<br />
sei. Und so erzählte er, dass er bei<br />
jedem Bankett ein Tischgebet spreche.<br />
Dies sei eine gute Gelegenheit,<br />
seinem Glauben öffentlich Ausdruck<br />
zu verleihen.<br />
Die rund 50 Gäste, die der Einladung<br />
des Fürsten gefolgt waren,<br />
hörten einen Bischof, der eindringlich<br />
vor dem Verlust der christlichen<br />
Wertebasis in der Gesellschaft warn-<br />
Zwei zerstörte Länder<br />
Dieckmann berichtet in Köln aus Pakistan und Haiti<br />
Die Erschütterung war Bärbel<br />
Dieckmann noch deutlich anzumerken:<br />
Direkt vor ihrem<br />
Besuch bei der DG Köln hatte<br />
die Präsidentin der WelthungerhilfeÜberschwemmungsgebiete<br />
in Pakistan bereist.<br />
Ein Drittel der Landesfläche stehe<br />
unter Wasser, sagte Dieckmann, die<br />
auf ihrer Reise Hunderte von Kilometern<br />
gefahren ist, ohne ein einziges<br />
intaktes Gebäude zu sehen.<br />
20 Millionen Menschen in dem ohnehin<br />
schon armen Land seien<br />
von der Flut betroffen. Dies sei das<br />
Schlimmste, was sie je gesehen<br />
habe, sagte die langjährige Bonner<br />
Oberbürgermeisterin.<br />
Zudem befürchten die Helfer in den<br />
betroffenen Gebieten noch viele<br />
32 <strong>BKU</strong>-Journal 3 2010<br />
Bischof Hofmann (2.v.li.) und Gastgeber Alois Konstantin Fürst zu<br />
Löwenstein (3.v.li.) im Gespräch mit den Gästen. Foto: Peter Unterberg<br />
te. Hofmann betonte, wie wichtig die<br />
christlichen Werte aus den Zehn Geboten<br />
und den Evangelien für das<br />
Gesellschafts- und Wirtschaftssystem<br />
seien. „Das gesamte Sozialsystem<br />
baut auf diesen Werten<br />
auf“, sagte er.<br />
Marktwirtschaft könne aus den<br />
Werten der Kirche heraus nur als<br />
Soziale Marktwirtschaft verstanden<br />
werden. Um diese Werte als<br />
Basis des Zusammenlebens zu erhalten,<br />
müsse die Jugend wieder für<br />
Bewegende Berichte aus Pakistan<br />
und Haiti lieferte Bärbel Dieckmann.<br />
Foto: Peter Unterberg<br />
weitere Todesfälle durch Seuchen<br />
und Hunger. In der tropischen<br />
Hitze des Landes fehle es an sauberem<br />
Trinkwasser, an Medikamenten<br />
und an Nahrung. Eine<br />
der Sofortmaßnahmen sei es gewesen,<br />
den Menschen einfache<br />
den Glauben gewonnen werden.<br />
Dies sei wichtig, weil die Jugendlichen<br />
auf der Suche nach Werten<br />
seien. Den Fragen der Jugend<br />
müsse die Kirche Antworten bieten.<br />
In einer lebhaften und kritischen<br />
Diskussion kamen im Anschluss<br />
an den Vortrag des Bischofes<br />
auch die Besucher zu Wort.<br />
Es wurde betonte, wie wichtig es<br />
für die Kirche sei, ein „Miteinander,<br />
nicht ein Gegeneinander“ zu finden.<br />
Benedikt Walter<br />
Plastikeimer zu geben, damit sie<br />
den Schlamm aus den Resten ihrer<br />
Häuser räumen konnten. Zudem<br />
sei die Hilfe in Deutschland nur zögerlich<br />
angelaufen, weil das Land<br />
uns fremd sei: Pakistan sei ein<br />
muslimisches Land, in dem es die<br />
Atombombe ebenso gebe wie bittere<br />
Armut.<br />
Die Exkursion nach Pakistan war<br />
kurzfristig auf die Agenda gekommen.<br />
Ursprünglich sollte es bei<br />
der Veranstaltung um den schwierigen<br />
Wiederaufbau in Haiti gehen,<br />
das neun Monate zuvor von einem<br />
Erdbeben verwüstet worden war.<br />
Auch dieses Land hat noch einen<br />
schweren Weg vor sich. Positiv sei<br />
aber, dass es dort viele junge Leute<br />
gebe, die zupacken, um ihr Umfeld<br />
wieder aufzubauen. Unt
Orgelkonzert in der barocken Kirche<br />
DG Stuttgart feierte ihr Sommerfest im Kloster Roggenburg<br />
In diesem Jahr war Oberschwaben<br />
das Sommer-Ziel der<br />
<strong>BKU</strong>ler aus der Diözese Rottenburg/Stuttgart.<br />
Knapp 30 Teilnehmer trafen sich<br />
im Hof des Klosters Roggenburg,<br />
begrüßt von Pater Gilbert, Prämonstratenser<br />
und Geistlicher Berater<br />
der DG Stuttgart. Den Segen<br />
des Petrus hatten wir zunächst<br />
noch nicht, es war kühl, von Sonne<br />
nichts zu sehen. Schlimm war‘s<br />
nicht, denn Pater Gilbert nahm uns<br />
mit auf eine spannende Tour<br />
durchs Kloster.<br />
In der prächtigen Barockkirche<br />
erzählte er mit Witz die Geschichte<br />
des Klosters, seiner<br />
Chorherren und ihrer weltlichen<br />
Zuwanderer integrieren<br />
Staatsministerin Böhmer bei der DG Kurpfalz<br />
Staatsministerin Böhmer und der<br />
DG-Vorsitzende Rainer Kininger.<br />
Programmatische Aussagen zur<br />
Integration machte die Integrationsbeauftragte<br />
des Deutschen<br />
Bundestages, Prof. Dr.<br />
Maria Böhmer, jetzt bei der DG<br />
Kurpfalz.<br />
Integration muss konkret werden,<br />
aus Parallelgesellschaften in<br />
unserem Land soll ein Miteinander<br />
entstehen. Sehr viele Menschen aus<br />
Zuwandererfamilien haben in der<br />
Zwischenzeit ihren Platz in der<br />
deutschen Gesellschaft gefunden.<br />
Aber dennoch haben wir noch un-<br />
Barocke Pracht: Kloster Roggenburg<br />
Foto: Kloster<br />
Umgebung. Auf dem Weg durch<br />
renovierte Seitenflügel zurück<br />
in die Klosterschenke meldete<br />
sich nun auch der Sommer. Bei<br />
Häppchen auf sonniger Terrasse<br />
und mit entspannten Gesprächen<br />
stellte sich das Sommerfest-<br />
Gefühl doch noch ein. Vor dem<br />
Gang zum Abendessen genossen<br />
übersehbareIntegrationsprobleme. Diese zentrale Aussage zog<br />
sich durch Böhmers Ausführungen<br />
bei der DG Kurpfalz in Ludwigshafen.<br />
Wie Böhmer berichtete, bleibt ein<br />
erheblicher Anteil der Kinder aus<br />
Zuwandererfamilien heute noch<br />
ohne Schulabschluss und damit<br />
ohne spätere berufliche Qualifizierung.<br />
Die Chancen auf einen<br />
Arbeitsplatz werden damit drastisch<br />
eingeschränkt.<br />
<strong>BKU</strong>-Mitglied Joachim Fuchs formulierte<br />
daraus einen Appell für<br />
den Bund: „allen Jugendlichen<br />
durch Bildung eine Perspektive<br />
für ihr Leben als Erwachsene in<br />
unserer Gesellschaft zu geben und<br />
Ausbildung für alle zu ermöglichen.<br />
Wir erkennen darin eine<br />
ganz wesentliche Aufgabe unserer<br />
Zeit, insbesondere auch in unserer<br />
Gesellschaft mit dem uns bekannten<br />
demografischen Hintergrund.<br />
Dafür sind – nicht nur, aber auch<br />
– wir als Unternehmer gefordert!“<br />
Joachim Fuchs<br />
wir bei einem Orgelkonzert die<br />
prächtige Akustik der Kirche.<br />
Danach Wein, gute Küche und<br />
anregende Gesellschaft untereinander.<br />
Nach Ausflügen zum Bodensee<br />
(2009) und nach Oberschwaben<br />
soll das nächste Sommerfest<br />
(2011) mal wieder bei<br />
Stuttgart stattfinden. R. Wolff<br />
DG Magdeburg:<br />
Bischof Nowak<br />
beim Sommerempfang<br />
Altbischof Leo Nowak (Bild) hielt<br />
die Festrede beim diesjährigen<br />
Sommerempfang der DG Magdeburg.<br />
Nach einem ökumenischen<br />
Gottesdienst konnte der DG-Vorsitzende<br />
Helmut H. Seibert rund<br />
50 Teilnehmer begrüßen. Altbischof<br />
Nowak berichtete anschließend<br />
über seine Erfahrungen zum<br />
Thema „Die Kirche im Wandel - 20<br />
Jahre nach dem Fall der Mauer“.<br />
Der <strong>BKU</strong> Magdeburg richtet seinen<br />
traditionellen Sommerempfang<br />
gemeinsam mit dem örtlichen<br />
Arbeitskreis Evangelischer Unternehmer<br />
aus. Foto: Bistum Magdeburg<br />
<strong>BKU</strong>-Journal 3 2010 33<br />
<strong>BKU</strong>-Intern
<strong>BKU</strong>-Intern<br />
Leitmotiv Wachstum?<br />
DG Bonn: Donges und Miegel diskutierten eine zentrale Frage<br />
Wachstumsdebatte: Prof. Dr. Meinhard Miegel (v.li.), Moderator Norbert<br />
Nettekoven und Prof. Dr. Juergen Donges. Foto: Ulrich P. Wienke<br />
Über „Wachstum als wirtschaftspolitisches<br />
Leitmotiv?“<br />
diskutierten am 16. September<br />
Prof. Dr. Juergen Donges und<br />
Prof. Dr. Meinhard Miegel in<br />
der Volksbank Rhein-Sieg in<br />
Bonn. Veranstalter waren die<br />
DG Bonn, die Ludwig-Erhard-<br />
Stiftung und die Volksbank<br />
Bonn Rhein-Sieg.<br />
Mit der Frage: „Wollen wir<br />
Wachstum um jeden Preis?“ eröffnete<br />
der Vorsitzende der Ludwig-Erhard-Stiftung,<br />
Dr. Hans<br />
34 <strong>BKU</strong>-Journal 3 2010<br />
Barbier, den Abend. Der emeritierte<br />
Kölner Volkswirtschaftler<br />
Prof. Dr. Juergen Donges betonte<br />
in seinem Vortrag, dass es zum<br />
Wachstum keine Alternative, gibt<br />
um Wohlstand für eine breite<br />
Schicht der Gesellschaft langfristig<br />
zu sichern. Er kritisierte die<br />
Vorstellung der Politik, Wachstum<br />
staatlich verordnen zu können.<br />
Die größte Gefahr für ein andauerndes<br />
Wachstum sieht der Wissenschaftler<br />
in der steigenden<br />
Staatsverschuldung. „Untersuchungen<br />
zeigen, dass ab einer<br />
Neues aus dem Vatikan<br />
DG München: Sommerfest mit von Gemmingen<br />
Das Sommerfest der <strong>BKU</strong>-Diözesangruppe<br />
München in der<br />
Niederlassung der Ober-Bank<br />
ist schon fast eine Tradition.<br />
Gut 60 Mitglieder und Freunde<br />
des <strong>BKU</strong> kamen aus diesem Anlass<br />
Ende Juli zusammen, mit dabei<br />
auch die <strong>BKU</strong>-Bundesvorsitzende<br />
Marie-Luise Dött, MdB, und <strong>BKU</strong>-<br />
Geschäftsführer Martin J. Wilde.<br />
Zur Einstimmung ging der langjährige<br />
Leiter der deutschsprachigen<br />
Redaktion von Radio Vatikan,<br />
der Jesuitenpater Eberhard<br />
von Gemmingen, der Frage nach,<br />
warum das Pontifikat von Papst<br />
Benedikt XVI. in Deutschland auf<br />
erhebliche Vorbehalte stoße. In<br />
einem kurzweiligen Vortrag mit<br />
Pater von Gemmingen Foto: KNA<br />
Blick hinter die vatikanischen Kulissen<br />
analysierte er das Verhältnis<br />
Roms zur deutschen Kirche.<br />
Im Anschluss gab es eine lebhafte<br />
Diskussion, die beim Buffet intensiv<br />
fortgesetzt wurde. Ein heftiges<br />
Gewitter brachte am späteren<br />
Abend Abkühlung von einem<br />
tropischen Münchener Sommertag.<br />
Staatsverschuldung von 90 Prozent<br />
des Bruttoinlandsprodukts eine<br />
große Gefahr für die Volkswirtschaft<br />
entsteht“, sagte Donges.<br />
In seiner Gegenrede kritisierte<br />
der Vorsitzende der Stiftung<br />
„Denkwerk Zukunft“, Prof. Dr.<br />
Meinhard Miegel das Schwarz-<br />
Weiß-Denken, wonach Wachstum<br />
immer gut sei und Wachstumshemmnisse<br />
immer schlecht, sei zu<br />
undifferenziert. „Wachstum ist wie<br />
Medizin: Es hat eine heilende Wirkung,<br />
aber auch Nebenwirkungen“,<br />
sagte Miegel.<br />
Dies lieferte Stoff für die Diskussion,<br />
die <strong>BKU</strong>-Mitglied Norbert<br />
Nettekoven moderierte. Der Vorstandssprecher<br />
der Volksbank<br />
Bonn Rhein-Sieg, Jürgen Pütz,<br />
plädierte angesichts von rund 100<br />
Teilnehmern dafür, die Veranstaltung<br />
im nächsten Jahr fortzusetzen.<br />
Benedikt Walter<br />
Neue Mitglieder<br />
Ahr, Carsten<br />
Mathildenhof, Nierstein am Rhein<br />
Effert, Carsten<br />
Seniorberater rosenbaum nagy Unternehmensberatung,<br />
Köln<br />
Felder, Dr. Heinz<br />
Senior Vice President Stora Enso,<br />
Düsseldorf<br />
Heinz, Peter<br />
Architekturbüro, Tholey<br />
Hütte, Dr. Johannes<br />
kaufm. Geschäftsführer der MTG Malteser<br />
Trägergesellschaft gGmbH, Köln<br />
Mauel, Dieter<br />
Direktor Wealth Management, Commerzbank<br />
AG, Köln<br />
Otte, Jens Michael<br />
Deutsche Bank AG, Frankfurt Leiter<br />
öffentlicher Sektor<br />
Rieder, Michael<br />
Vorstandsvorsitzender der Altiva AG,<br />
Frankfurt<br />
Späth, Oliver<br />
Steuerberater, Regensburg<br />
Stempfle, Bernhard<br />
Kaufm. Geschäftsführer Messe<br />
Düsseldorf GmbH<br />
■ Übernahme der Mitgliedschaft<br />
Bischöfliche Finanzkammer der Diözese<br />
Würzburg von Dr. Adolf Bauer auf<br />
Albrecht Siedler
Was ist Gerechtigkeit?<br />
DG Düsseldorf diskutierte im Wirtschaftsclub<br />
Eine Tour d´Horizon durch die<br />
Geschichte der Gerechtigkeitsdiskussion<br />
brachte der August-<br />
Jour Fixe der DG Düsseldorf<br />
im Wirtschaftsclub mit ihrem<br />
Geistlichen Berater, Pater Johannes<br />
Zabel OP.<br />
Einen besonderen Schwerpunkt<br />
legte Zabel auf die Haltung von<br />
Papst Benedikt: Die Gerechtigkeit<br />
als Begriff, der immer unschärfer<br />
werde, je mehr man sich<br />
ihm nähere, werde weit übertrof-<br />
Aktuelle Termine<br />
■ Oktober<br />
01.10. DG Stuttgart: 15.00 Uhr, Geistliche<br />
Teestunde mit Dr. Weigele, Schloss<br />
Mittelbiberach<br />
12.10. 18.00 Uhr, Dortmund: Kommende-<br />
Forum mit Handwerkspräsident<br />
Otto Kentzler in Zusammenarbeit<br />
mit dem <strong>BKU</strong>: Dem Fachkräftemangel<br />
mit Migranten begegnen?<br />
Sozialinstitut Kommende, Brackeler<br />
Hellweg in Dortmund, Infos und Anmeldung<br />
unter www.kommendedortmund.de<br />
20.10. DG Sauerland: Unternehmertag<br />
Sparkasse Attendorn<br />
20.10. DG Leipzig: 12.00 Uhr, Mittagstisch,<br />
Restaurant Apels Garten<br />
21.10. DG München: 19.00 Uhr, Schlüsselqualifikation<br />
„Lüge“<br />
21.10. DG Köln mit Ordo Socialis: 19.00<br />
Uhr, Vortrag Bernhard Vogel: Globale<br />
Welt und Soziale Gerechtigkeit:<br />
Themen und Herausforderungen<br />
der Zukunft, Karl-Rahner-<br />
Akademie Köln, Jabachstraße 4-8.<br />
22.-<br />
24.10. DG Erfurt: Fahrt nach Regensburg<br />
25.10. DG Berlin: 17.00 Uhr Mitgliederversammlung,<br />
18.15 Uhr Gottesdienst,<br />
19.00 Uhr Vortrag Religionsunterricht,<br />
Katholische Akademie<br />
Berlin<br />
28.10. DG Würzburg: 19.30 Uhr, Führung<br />
durch die Ausstellung „M.<br />
Beckmann und A. Dürer – Apokalypsen“,<br />
Museum am Dom<br />
29.-<br />
31.10. <strong>BKU</strong>-Bundestagung in Hamburg<br />
■ November<br />
02.11. DG Koblenz: Vortrag Thomas<br />
Krings, „Hochleistung und Menschlichkeit“<br />
03.11. DG Hamburg: 19.30 Uhr, Vortrag<br />
Finanzsenator Carsten Frigge, Hafen-Klub<br />
Hamburg<br />
09.11. DG Köln: Kaminabend im Bankhaus<br />
fen von der Liebe als Movens für<br />
menschliches Handeln, und zwar in<br />
der Ausprägung „liebe Deinen<br />
Nächsten wie Dich selbst!“ Auf<br />
diese Weise bestehe eine große<br />
Chance, dass Handeln von allen Beteiligten<br />
als „gerecht“ wahrgenommen<br />
werde.<br />
Intensive Debatten schlossen sich<br />
an: Ist es gerecht, dass wir<br />
T-Shirts für sechs Euro kaufen, deren<br />
niedriger Preis mit vergifteter<br />
Umwelt und Hungerlöhnen subventioniert<br />
wird, ohne die es aber<br />
Metzler mit Graf Bernstorff<br />
11.11. DG Würzburg: 19.00 Uhr, Martinsgans<br />
in der Marktbärbel<br />
15.11. Unternehmertag in Ludwigshafen<br />
(Pesch-Haus)<br />
15.11. DG Aachen: 19.00 Uhr, Gottesdienst<br />
mit Diakon Dr. Klaus Molzberger,<br />
„Vergangenem nachtrauern<br />
heißt Gegenwärtiges versäumen“<br />
Kapelle der Franziskusschwestern,<br />
Jungfernweg 1, Krefeld.<br />
16.11. DG Stuttgart: 19.00 Uhr:<br />
AEU/<strong>BKU</strong> Veranstaltung, u.a. mit<br />
Justizminister Prof. Dr. Ulrich Groll,<br />
Haus der Kath. Kirche, Stuttgart<br />
16.11. DG Magdeburg: Informationsabend<br />
Patientenverfügung, Betreutes Wohnen<br />
und Hospiz mit Notar Wolfgang<br />
Gründer und Martin Schelenz<br />
17.11. DG Regensburg: 12.30 Uhr, Mittagstisch<br />
im Restaurant Frederico<br />
Secondo, Deichgasse 1, Regensburg<br />
24.11. DG Leipzig: 12.00 Uhr, Mittagstisch,<br />
Restaurant Apels Garten<br />
25.11. DG München 19.00 Uhr, Bogenhausener<br />
Kreis, Kanzlei Bardehle<br />
& Partner, Bogenhausen<br />
27.11. DG Ruhrgebiet: Adventliche Begegnung,<br />
Propstei St. Augustinus,<br />
Gelsenkirchen<br />
28.-<br />
30.11. Münchener Ordo-Gespräche<br />
29.11. DG Berlin: Vortrag mit Claudia<br />
Nothelle<br />
30.11. DG Osnabrück, „Unternehmerische“<br />
Einstimmung auf die Adventzeit<br />
mit Dompfarrer Ulrich<br />
Beckwermert<br />
30.11. DG Aachen: Rorategottesdienst mit<br />
Domprobst Msgr. Helmut Poque<br />
„Taufet Himmel den Gerechten“,<br />
Priesterseminar Aachen<br />
■ Dezember<br />
01.12. DG Hamburg: 18.15 Uhr, Gottesdienst<br />
im Mariendom, anschließend<br />
Gänsessen im Restaurant Cox, Lange<br />
Reihe 68, 20093 Hamburg<br />
überhaupt keine Jobs vor Ort gäbe,<br />
weil wir unser Land und unsere<br />
Bauern vor Agrarimporten aus<br />
diesen Ländern schützen?<br />
Ist es gerecht, das Kartellrecht so<br />
weit auszudehnen, dass Menschen<br />
und Unternehmen in einen gnadenlosen<br />
Wettbewerb gezwungen<br />
werden, der auf der einen Seite zu<br />
den niedrigsten Preisen im Konsumgüterhandel<br />
weltweit führt,<br />
auf der anderen Seite zu harten<br />
Arbeitsbedingungen mit niedrigen<br />
Löhnen?<br />
02.12. DG Köln: Orgelkonzert St. Andreas<br />
und anschließend gemeinsames<br />
Abendessen<br />
02.-<br />
05.12. Besinnungstage Kloster Himmerod<br />
03.12. DG Magdeburg: 13.00 Uhr Mittagstisch<br />
bei Bralo<br />
07.12. DG Freiburg: 18.00 Uhr, Weihnachtliche<br />
Besinnung<br />
08.12. DG Regensburg: Mitgliederversammlung<br />
im Kolpinghaus (Burschenzimmer)<br />
08.12. DG Rhein-Main: Veranstaltung mit<br />
Julia Klöckner und Marie-Luise<br />
Dött, MdB u.a. bei der KAS in<br />
Mainz<br />
09.12. DG Würzburg: 19.30 Uhr, Besuch<br />
des Diözesanarchives der Diözese<br />
Würzburg<br />
09.12. DG Stuttgart: 19.00 Uhr, Nikolauslesung<br />
in der Eselsmühle, Leinfelden-<br />
Echterdingen<br />
13.12. DG Berlin: Weihnachtsfeier mit Pater<br />
Thomas, OP<br />
13.12. DG Münster: 17.00 Uhr Unternehmertag<br />
mit dem Bistum im Franz-<br />
Hitze-Haus, vorher u.U. Mitgliederversammlung<br />
14.12. DG München: 19.00 Uhr, Abschlussgottesdienst<br />
15.12. DG Leipzig: 12.00 Uhr, Mittagstisch,<br />
Restaurant Apels Garten<br />
■ Vorschau<br />
31.01. Neujahrsempfang in Berlin mit Bundesminister<br />
Dr. Thomas de Maizière<br />
10.-<br />
12.02. Eichstätter Gespräche<br />
17.-<br />
18.02. Jenaer Gespräche, 2. Teil<br />
24.-<br />
26.02. Kongress Christlicher Führungskräfte<br />
in Nürnberg<br />
01.-<br />
02.04. Frühjahrstagung in Speyer<br />
02.-<br />
07.05. Romreise<br />
7.-9.10. Bundestagung in Aachen<br />
<strong>BKU</strong>-Journal 3 2010 35<br />
<strong>BKU</strong>-Intern
I M P R E S S U M<br />
G 2943 F<br />
bku-JOURNAL<br />
Quartalszeitschrift des Bundes Katholischer Unternehmer.<br />
Herausgeber: Bund Katholischer Unternehmer e.V.,<br />
Georgstraße 18, 50676 Köln,<br />
Telefon 0221/27237-0, Fax 0221/2723727<br />
E-Mail: unterberg@bku.de<br />
Internet: http://www.bku.de<br />
Redaktion: Peter Unterberg<br />
Druck: Zimmermann Druck und Medien, Köln<br />
Erscheinung: viermal jährlich<br />
Bezugspreis: 4,00 Euro<br />
ISSN 1865-4576<br />
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