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Kim Riddlebarger: Streitfall Millennium

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Kapitel 16: Die Auswertung<br />

kann das sein? Wo lehrt die Schrift eine solche Vermischung Auferstandener<br />

und Nichtauferstandener? Wie wir gesehen haben,<br />

erwarten alle neutestamentlichen Autoren die Vollendung bei der<br />

Wiederkunft Christi. Von einem Zwischenschritt auf dem Weg<br />

zur Vollendung in Form eines irdischen <strong>Millennium</strong>s wissen sie<br />

nichts.<br />

In diesem Zusammenhang scheint ein anderes Problem noch<br />

schwerwiegender zu sein: Unter welchen Umständen können Menschen,<br />

die bei der Wiederkunft Christi auf Erden leben, dem Gericht<br />

entkommen? Die Schrift sagt klar, dass Christus wiederkehrt,<br />

um die Welt zu richten, die Toten aufzuerwecken und alle Dinge<br />

neu zu machen. Die dann noch lebenden Gläubigen werden entrückt,<br />

um ihrem Herrn in der Luft zu begegnen. Auch die verstorbenen<br />

Gläubigen werden auferstehen und dabei sein (1Thes 4,15-17).<br />

Die aber, die nicht zu Christus gehören, werden seinen Zorn zu<br />

spüren bekommen und vor das Jüngste Gericht gestellt werden (Mt<br />

24,37-41). Das gilt für alle Ungläubigen, die bei der Wiederkunft<br />

unseres Herrn noch am Leben sind.<br />

Deshalb müssen Prämillennialisten erklären, wer diese Menschen<br />

sind, die in natürlichen Leibern während des <strong>Millennium</strong>s<br />

die Erde bevölkern. Wie sind solche Menschen zu erklären, die bei<br />

der Wiederkunft des Herrn nicht gerichtet oder auferweckt werden?<br />

Das ist besonders problematisch, weil Jesus selbst sagt, dass alle,<br />

die der zukünftigen Welt angehören, »Söhne der Auferstehung«<br />

sind (Lk 20,34-38). Außerdem sagt Paulus, dass »Fleisch und Blut<br />

das Reich Gottes nicht ererben können« (1Kor 15,50). Wenn das<br />

Zeitliche vergangen ist, können Menschen in natürlichen Leibern<br />

nicht die Erde nach der Wiederkunft Christi bevölkern.<br />

Um das Problem des Bösen und der letzten Abtrünnigkeit im<br />

<strong>Millennium</strong> zu umgehen, behaupten Prämillennialisten, das Jüngste<br />

Gericht würde erst nach dem Tausendjährigen Reich stattfinden.<br />

Bei solchen Stellen wie Matthäus 25,31-46, die ausdrücklich lehren,<br />

dass das Jüngste Gericht bei der Wiederkunft unseres Herrn stattfindet,<br />

postulieren Prämillennialisten stattdessen eine Lücke von<br />

tausend Jahren zwischen der Wiederkunft und dem Jüngsten Gericht.<br />

Dennoch pochen Prämillennialisten darauf, dass ihre Auslegung<br />

auf einer buchstäblichen Hermeneutik beruht sowie auf<br />

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