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C - Fidelity Investments

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Oktober 3|12<br />

POsitiON<br />

Das <strong>Fidelity</strong> Partner-Magazin<br />

Den Wandel begreifen.<br />

Im Zeichen des § 34f.<br />

Dossier S. 11<br />

Mit dem Wissen aus<br />

zwei Welten. Porträt<br />

Pateo <strong>Investments</strong> S. 18<br />

Custombikes made in<br />

Germany. Motorradkult<br />

zu gewinnen S. 20<br />

Neue<br />

Orientierung<br />

für erfolgreiche<br />

Beratung


D<br />

Q&A<br />

4<br />

Neue Orientierung für erfolgreiche<br />

Beratung<br />

Effi zient und rechtssicher: So positionieren<br />

Sie sich für die Herausforderungen der Zukunft.<br />

11<br />

Den Wandel begreifen<br />

Neue Anforderungen zwingen Berater zur<br />

Veränderung – und die gilt es, zu verstehen.<br />

15<br />

Q&A-Forum<br />

Fragen und Antworten rund um das Thema<br />

Eurokrise und verunsicherte Anleger.<br />

16<br />

Die Eurokrise: Was raten sie?<br />

Anlegerportfolios müssen Antworten auf die aktuellen<br />

Herausforderungen geben. Zwei Positionen.<br />

18<br />

Mit dem Wissen aus zwei Welten<br />

Partnerporträt: Pateo <strong>Investments</strong> – Beratung<br />

mit Asien-Know-how aus erster Hand.<br />

20<br />

Aus dem Vollen gefräst<br />

Hollister’s – Motorradunikate für die Straße.<br />

Mit Gewinnspiel in diesem Magazin!<br />

POsitiON enthält informationen<br />

exklusiv für unabhängige Anlageberater<br />

und ist nicht zur allgemeinen<br />

Veröffentlichung bestimmt.<br />

Für alle Fragen zu den investmentprodukten<br />

von <strong>Fidelity</strong> oder zu<br />

POsitiON wenden sie sich einfach<br />

direkt telefonisch an 0800 0007388<br />

(Montag – Freitag von 8–18 Uhr) oder per<br />

E-Mail an redaktion-position@fil.com<br />

ihren persönlichen Ansprechpartner<br />

vergessen? sie finden ihn online unter<br />

www.fidelity.de/berater<br />

<strong>Fidelity</strong> veröffentlicht ausschließlich produktbezogene Informationen<br />

und erteilt keine Anlageempfehlung. Eine Anlageentscheidung sollte<br />

in jedem Fall auf Grundlage der wesentlichen Anlegerinformationen,<br />

des Verkaufsprospektes, des letzten Geschäftsberichtes und – sofern<br />

nachfolgend veröffentlicht – des jüngsten Halbjahres berichtes<br />

getroffen werden. Diese Unterlagen sind die allein verbind liche Grundlage<br />

des Kaufes und können kostenlos bei FIL Investment Services<br />

GmbH, Postfach 20 02 37, D-60606 Frankfurt am Main oder über<br />

www.fidelity.de angefordert werden. Die genannten Unternehmen<br />

dienen rein illus trativen Zwecken. Dies stellt keine Aufforderung zum<br />

Kauf oder Verkauf der jeweiligen Werte dar, und die genannten Unternehmen<br />

können ggf. nicht zu Fondsbeständen zählen. Die Wertentwicklungen<br />

in der Vergangenheit sind keine Garantie für zukünftige<br />

Ergebnisse. <strong>Fidelity</strong>, Stand: 31. 08. 2012, sofern nicht anders angegeben.<br />

Alle geäußerten Meinungen sind, falls keine anderen Quellen<br />

genannt sind, die von <strong>Fidelity</strong>. Sollten Sie in Zukunft keine weiteren<br />

Marketingunterlagen von uns erhalten wollen, bitten wir Sie um Ihre<br />

schriftliche Mitteilung an den Herausgeber. <strong>Fidelity</strong>, das <strong>Fidelity</strong><br />

Worldwide Investment Logo und das F-Symbol sind Warenzeichen von<br />

FIL Limited. Herausgeber: FIL Investment Services GmbH, Postfach<br />

20 02 37, D-60606 Frankfurt am Main, Oktober 2012, MK6907.<br />

impressum. Herausgeber: FIL Investment Services GmbH, Kastanienhöhe<br />

1, 61476 Kronberg im Taunus<br />

Geschäftsführer: Dr. Christian Wrede<br />

Registergericht: Amtsgericht Königstein im Taunus HRB 6111<br />

Redaktion: Holger Grupe<br />

Konzeption/Realisation: DASSINGCommunication<br />

(position@dassingcommunication.de)


Wer sich ändert,<br />

bleibt<br />

Die Anlagemärkte der Welt durchlaufen tief greifende Veränderungen.<br />

Die enorme Nervosität aufgrund der absehbar<br />

anhaltenden Diskussion über die Staatsverschuldung in den<br />

USA und vielen Euro-Staaten und deren mögliche Konsequenzen<br />

für das Wirtschaftswachstum und die Inflation wird<br />

Anleger noch länger begleiten. Klarer denn je fordern<br />

anspruchsvolle Anleger heute deshalb einen kontinuierlichen<br />

Blick ihres Beraters auf ihr Anlageportfolio. Die „Einmalberatung“<br />

gehört unwiederbringlich der Vergangenheit an.<br />

Regulierungsbehörden in ganz Europa arbeiten in die gleiche<br />

Richtung. Auch sie schreiben eine ständige Überprüfung<br />

der einem Anleger empfohlenen Anlagen vor und sie definie-<br />

ren dabei gleichzeitig den Begriff „unabhängige Beratung“<br />

erstmals eindeutig. Für alle, die sich einer qualitätsvollen<br />

und unabhängigen Anlageberatung verschrieben haben,<br />

eröffnen sich in dieser Situation hervorragende Geschäftsperspektiven.<br />

Allerdings sind sie auch in die Pflicht genommen:<br />

Denn Beratung wird transparenter, strukturierter und<br />

vor allem im Portfoliomanagement zwingend kontinuierlicher<br />

werden müssen – und damit arbeitsintensiver auf notwendig<br />

hohem fachlichen Niveau. Mit dieser Heraus forderung darf<br />

der Berater nicht alleingelassen werden.<br />

Produktlösungen wie Misch- oder Dachfonds greifen<br />

dabei zu kurz. Sie folgen ihren vorgegebenen Strategien<br />

und bilden die individuellen Anlegerziele und -bedürfnisse<br />

nicht in ihren Portfolios ab. Genau diese Leistung wird<br />

aber vom Anleger erwartet und macht es erforderlich, dass<br />

der Berater in einem vollständig integrierten Beratungs-<br />

und Vermögensmanagementprozess unterstützt wird. Hierfür<br />

muss ein Rahmen geschaffen werden, der die Unabhängigkeit<br />

des Beraters gewährleistet, rechtssicher und gleichzeitig<br />

effizient ist. Nur wenige Unternehmen verfügen über<br />

die nötigen Kompetenzen, um diese Unterstützung für Berater<br />

leisten zu können und sich so als Partner für die Zukunft<br />

zu erweisen.<br />

Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre<br />

Dr. Christian Wrede<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

von <strong>Fidelity</strong> Worldwide Investment<br />

in Deutschland und Österreich<br />

… auf ein Wort


4<br />

Neue Orientierung für<br />

erfolgreiche Beratung<br />

Die Kunden erwarten mehr und die Regulierung fordert mehr von der unabhängigen<br />

Beratung. Wer den gestiegenen Anforderungen gerecht werden will, muss sich umorientieren<br />

und seinen Beratungsprozess neu, effizient und rechtssicher strukturieren.<br />

thema


„Das wird eine Heidenarbeit!“, haben sich sicher schon so<br />

manche gedacht, die in der unabhängigen Anlageberatung<br />

tätig sind. Mit Sorge blicken sie auf die Vorgaben, die sie<br />

ab dem 1. Januar 2013 erfüllen sollen. Im Sinne des Anlegerschutzes<br />

hat der Gesetzgeber dann die Vermittlung von<br />

Finanzanlagen wie Investmentfonds neu geregelt. Rein formal<br />

ist dazu lediglich eine Erlaubnis nach § 34f statt wie bisher<br />

§ 34c der Gewerbeordnung erforderlich. Doch der neue<br />

Paragraf hat es in sich.<br />

Zunächst einmal gilt es, neue Voraussetzungen zu erfüllen.<br />

Dazu gehört beispielsweise neben dem Abschluss einer<br />

Vermögensschadenhaftpflichtversicherung auch ein Sach-<br />

kundenachweis. Das heißt aber für Berater nicht unbedingt,<br />

dass sie die Schulbank drücken und die erforderliche<br />

IHK-Prüfung ablegen müssen. Wer eine mindestens gleichgestellte<br />

Berufsqualifikation schon mitbringt oder als „alter<br />

Hase“ seit 1. Januar 2006 lückenlos seine Tätigkeit als Berater<br />

oder Vermittler belegt, kann sich das sparen. Auf Dauer<br />

schwerer wiegen die Vorgaben, die künftig tagtäglich in der<br />

Beratungsarbeit erfüllt werden müssen. Denn hier entsteht<br />

ein Aufwand, der sich mit der Zahl der Kunden, die ein Berater<br />

oder Vermittler betreut, multipliziert. Und das kann Zeit<br />

verschlingen: Zeit, die gerade engagierte Berater zu Recht<br />

lieber in die intensive Betreuung ihrer Kunden investieren<br />

würden. ▸<br />

Position Oktober 2012 15


6<br />

Der neue § 34f – die Voraussetzungen<br />

Um eine Gewerbeerlaubnis zu beantragen,<br />

sind folgende Voraussetzungen zu beachten:<br />

• Persönliche Zuverlässigkeit (keine Prüfung bei<br />

Inhabern einer §-34c-GewO-Erlaubnis)<br />

• Geordnete Vermögensverhältnisse (keine Prüfung<br />

bei Inhabern einer §-34c-GewO-Erlaubnis)<br />

• Vermögensschadenhaftpflichtversicherung<br />

(mind. 1,13 Mio. pro Schadenfall, 1,7 Mio. Euro<br />

pro Jahr abzudecken)<br />

Der neue § 34f – die Meilensteine<br />

Ab 01. 01. 2013<br />

• Neue gesetzliche Regelung tritt in Kraft.<br />

• Inhaber von §-34c-GewO-Erlaubnis können<br />

Gewerbeerlaubnis nach § 34f beantragen.<br />

Bis 01. 07. 2013<br />

• Antrag auf Gewerbeerlaubnis nach § 34f muss<br />

eingereicht sein.<br />

Bis 01. 01. 2015<br />

• Nachweis der Sachkunde bzw. gleichgestellter<br />

Abschlüsse muss erbracht sein.<br />

thema<br />

Moderner Berater-Dreikampf:<br />

informieren, protokollieren, dokumentieren<br />

Fast schon vor dem ersten Wort an den Kunden beginnt<br />

künftig die Informationspflicht – mit der sogenannten statusbezogenen<br />

Erstinformation. Der Berater muss darin Namen,<br />

Anschrift, Erlaubnisstatus, Registereintragung und Aufsichtsbehörde<br />

mitteilen. Dann gilt es, mit den Fragen, die den Beratern<br />

in Banken schon aus dem WpHG-Bogen bekannt sind,<br />

ein vollständiges Profil des Anlegers zu erstellen: Was sind<br />

seine Kenntnisse und Erfahrungen, was die finanziellen<br />

Verhältnisse und welche Anlageziele verfolgt er?<br />

Diese vollständige Erhebung dient der verpflichtenden<br />

Überprüfung, ob die empfohlenen Finanzprodukte für den<br />

Anleger geeignet sind. Drei Fragen entscheiden: Entspricht<br />

die Finanzanlage den Zielen des Kunden, kann dieser die<br />

finanziellen Risiken tragen und kann er die mit der Anlage<br />

verbundenen Risiken auch verstehen? Dreimal „ja“ heißt:<br />

geeignet. Sonst darf die Anlage nicht empfohlen werden.<br />

Jetzt nur noch alle Provisionen, Zuwendungen und Gebühren<br />

offenlegen, über Art, Risiken sowie sämtliche weiteren<br />

Kosten der besprochenen Anlageprodukte informieren und<br />

die zusätzlichen produktbezogenen Informationspflichten<br />

nicht vergessen (z. B. KIID). Dann endlich kann die Dokumentation<br />

all dessen in einem geeigneten Protokoll beginnen.<br />

Wer in diesem modernen Berater-Dreikampf nicht zum<br />

Dokumentationsspezialisten mit gelegentlichem Kundenkontakt<br />

werden möchte, muss sein bisheriges Vorgehen überdenken.<br />

Weiter wie bisher mit selbst erstellten Anlegerportfolios und<br />

löchriger Dokumentation ist keine Lösung. Jedenfalls dann<br />

nicht, wenn man das eigene Geschäft rechtssicher und ohne<br />

unkalkulierbare Haftungsrisiken betreiben möchte.<br />

Unabhängig bleiben, rechtssicher und effizient beraten<br />

Wer Auswege sucht, wird sie finden. Doch auch scheinbar<br />

einfache Entscheidungen haben ihren Preis. Die eigene<br />

Positionierung als unabhängiger Berater aufgeben?<br />

Oder nur noch vermögensverwaltende Fonds anbieten?<br />

Letzteres scheint den Aufwand für Beratung, Dokumentation<br />

und Information gegenüber einem für den Anleger betreuten<br />

Portfolio aus verschiedenen Fonds deutlich zu<br />

vermindern. Eine Lösung also, die nicht einmal ein großes<br />

Umdenken und Umorganisieren in den Abläufen der<br />

Beratung erfordert.<br />

Und doch: Was sagt man Kunden, denen man ja künftig alle<br />

Zuwendungen für die Beratungsarbeit offenlegen muss?<br />

Worin besteht die Leistung, für die man als Berater initial<br />

und fortlaufend eine Vergütung erhält? Kann man sich weiter<br />

durch Beratung mit Qualität von den eigenen Wettbewerbern<br />

abgrenzen?


Neue Lösungen jenseits reiner Produktangebote sind gefragt.<br />

Bei der Auswahl sollten Berater jedoch mehr im Blick<br />

haben als nur, möglichst alle Informations-, Beratungs- und<br />

Dokumentationspflichten aus dem neuen § 34f effizient zu<br />

erfüllen. Allein um der Effizienz willen sollte kein Berater<br />

eine Entscheidung treffen, die die Zukunft des eigenen<br />

Geschäftserfolges maßgeblich auf viele Jahre mitbestimmt.<br />

Statt defensiv auf gesetzliche Vorgaben zu reagieren, geht<br />

es gerade heute darum, offensiv die Weichen für die Zukunft<br />

zu stellen. Denn die hält neue Chancen für Berater bereit,<br />

die sich schon heute richtig positionieren.<br />

Neue Chancen auf gleicher Basis<br />

Wer als Berater denkt: „Erledigt, ich habe alle Vorgaben des<br />

§ 34f erfüllt“, der irrt. Die Regulierung geht weiter. Erstmals<br />

in der Geschichte wird sich in wenigen Jahren die Qualität<br />

von Anlageberatung auf der Basis von Gleichbehandlung<br />

und Gleichstellung aller Anbieter beweisen können. Was zunächst<br />

wie eine kühne Behauptung wirkt, halten viele Experten<br />

für den wahrscheinlichsten Ausgang der Umsetzung von<br />

MiFID II in nationales deutsches Recht. Denn obwohl MiFID II<br />

heute erst als Entwurf der Europäischen Kommission vorliegt,<br />

gibt sie eine klare Richtung vor: Ein Berater soll vorab transparent<br />

machen, was die von ihm angebotene Beratung<br />

leistet. Ist sie abhängig oder unabhängig? In welchem Umfang<br />

werden alternative Finanzprodukte für den Anleger sondiert<br />

und auf ihre Eignung überprüft? Das bedeutet: Erstmals wird<br />

es eine einheitliche Definition für „unabhängige Beratung“<br />

geben. Und alle Berater – ganz gleich, ob in Banken, Sparkassen,<br />

Vertriebsorganisationen beschäftigt oder nicht –<br />

werden sich ihren Kunden offenbaren müssen. Wer hier mit<br />

nachvollziehbar unabhängiger Beratung punktet, positioniert<br />

sich an der Qualitätsspitze des Wettbewerbs.<br />

Ein zweiter wichtiger Aspekt von MiFID II zielt auf die Verbesserung<br />

der Qualitätsstandards der empfohlenen Anlagen,<br />

wie zum Beispiel Fondsportfolios. Ob eine Finanzanlage für<br />

den Kunden geeignet ist, soll demnach nicht nur dann geprüft<br />

werden, wenn das Portfolio erstmals zusammengestellt<br />

wird. Zum Schutz des Anlegers soll die Eignung der empfohlenen<br />

Anlage vielmehr immer wieder überprüft werden.<br />

Schließlich wird insgesamt die konsequentere Berücksichtigung<br />

der Anlegerbedürfnisse eingefordert. Vonseiten des<br />

Gesetzgebers würde damit dem Nachdruck verliehen, was<br />

Marketingfachleute seit Jahren empfehlen: „Achtet auf das,<br />

was eure Kunden wirklich wollen.“ Denn nur wer die wahren<br />

Bedürfnisse und das Risikoprofil seiner Kunden kennt und<br />

entsprechend handelt, wird dauerhaft Erfolg haben und<br />

zufriedene Kunden an sich binden.<br />

In seltener Eintracht wirken somit Regulierungsinitiativen und<br />

die Logik des Eigenmarketings von Beratern in die gleiche<br />

Richtung. Bleibt nur die Frage: Was wollen Anleger wirklich?<br />

Anlegerbedürfnis 1: systematisch und<br />

persönlich angemessen anlegen<br />

Was wollen Anleger wirklich?<br />

sehr wichtig<br />

wichtig<br />

weniger wichtig<br />

unwichtig<br />

keine Meinung/weiß nicht<br />

Wie wichtig ist ihnen eine Anlagemöglichkeit, die systematisch ihre persönliche<br />

Risikoneigung und ihre finanzielle situation berücksichtigt?<br />

Quelle: YouGov, Juli 2012<br />

Dieses Kriterium für ihre Geldanlage ist den Befragten<br />

nach einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts<br />

YouGov am wichtigsten von allen. 8 von 10 Befragten<br />

(79 %) wünschen sich demnach Anlagelösungen,<br />

die ihre Risikoneigung und persönliche Situation berücksichtigen<br />

und die Anlage entsprechend der gewählten<br />

Strategie regelmäßig anpassen.<br />

Anleger lassen sich immer weniger von einer vereinzelten<br />

Fondsempfehlung überzeugen. Was sie fordern, kann – ganz<br />

wie die Vorgaben einer künftigen MiFID II – von Beratern nur<br />

im Rahmen einer systematischen Portfoliopflege geleistet<br />

werden. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Anlegerbefragung<br />

aus dem Sommer dieses Jahres. Danach sahen rund<br />

8 von 10 der durch das Meinungsforschungsinstitut YouGov<br />

im Auftrag von <strong>Fidelity</strong> Befragten einen systematischen Portfolioaufbau<br />

und eine fortlaufende Pflege, die das Portfolio<br />

gemäß der gewählten Strategie regelmäßig anpasst, als<br />

wichtiges Kriterium für ihre Geldanlage. Denn die soll ihre<br />

Risikoneigung und ihre persönliche finanzielle Situation<br />

dauerhaft berücksichtigen.<br />

Dass dieses Kriterium mit 79 % von den meisten als wichtig<br />

oder sehr wichtig eingeschätzt wurde, ist sicher auch ein<br />

Reflex auf die unruhigen Zeiten an den Anlagemärkten in den<br />

vergangenen Jahren. Viele Anleger mussten die Erfahrung<br />

machen, dass ihr Portfolio in Zeiten rückläufiger Aktienmärkte<br />

zu offensiv ausgerichtet und damit stärker Kursverlustrisiken<br />

ausgesetzt war, als sie es erwartet hätten.<br />

Denn zu häufig war die Kontinuität der Beratung nach der<br />

ersten Vermittlung eines Anlageproduktes bzw. Erstellung ▸<br />

Position Oktober 2012 7


8<br />

Anlegerbedürfnis 2: breit gestreut über<br />

Anlageklassen investiert sein<br />

thema<br />

sehr wichtig<br />

wichtig<br />

weniger wichtig<br />

unwichtig<br />

keine Meinung/weiß nicht<br />

Wie wichtig ist ihnen eine breite Verteilung der Anlage über verschiedene Anlageklassen<br />

und Regionen, um das Risiko breit zu streuen und damit zu reduzieren?<br />

Quelle: YouGov, Juli 2012<br />

Eine systematische Anlage in ein diversifiziertes Portfolio<br />

unterschiedlicher Anlageklassen wird von Anlegern hoch<br />

geschätzt. Besonders weil sich so auch Risiken reduzieren<br />

lassen. Je höher das Haushaltsnettoeinkommen, desto<br />

entschiedener stellen Kunden diese Anforderung.<br />

Anlegerbedürfnis 3: Fondsanlagen<br />

nachvollziehbar und objektiv auswählen<br />

sehr wichtig<br />

wichtig<br />

weniger wichtig<br />

unwichtig<br />

keine Meinung/weiß nicht<br />

Wie wichtig ist ihnen ein klar nachvollziehbarer Anlageprozess, der objektiven<br />

Kriterien folgt – sich beispielsweise an der Bewertung von Fonds durch unabhängige<br />

Dritte und der bisherigen Wertentwicklung der Anlagen orientiert?<br />

Quelle: YouGov, Juli 2012<br />

Objektivität, Nachvollziehbarkeit und Transparenz zählen für<br />

Anleger bei der Auswahl der im Anlegerportfolio enthaltenen<br />

Fonds. Ein unabhängiger Berater, der hier punktet, gewinnt<br />

besonders an Ansehen bei Besserverdienern: Ab einem<br />

Haushaltsnettoeinkommen von 4.000 Euro wird dieses Kriterium<br />

nämlich sogar von 83 % der Befragten als sehr wichtig oder<br />

wichtig einschätzt.<br />

eines Portfolios nicht sichergestellt. Gerade wenn sie am<br />

dringendsten erforderlich gewesen wäre, fand Beratung<br />

vielfach nicht statt. Hier gehen Anlegerbedürfnisse und die<br />

Forderungen der Regulierungsverantwortlichen Hand in<br />

Hand. Ein Anleger und sein Portfolio sollten kontinuierlich<br />

betreut werden. Berater müssen ihren Kunden auf Dauer<br />

zur Seite stehen und die Eignung ihres Portfolios auch unter<br />

veränderten Bedingungen an den Investmentmärkten immer<br />

wieder überprüfen.<br />

Der von den Anlegern eingeforderte Zuschnitt auf die persönlichen<br />

fi nanziellen Verhältnisse spricht – ebenso wie die<br />

Regulierungsinitiativen – gegen „Eines-für-alle“-Lösungen in<br />

der Anlageberatung. Die individuellen Bedürfnisse des<br />

Anlegers müssen ernst genommen werden. Das fängt schon<br />

dabei an, dass ein vom Kunden benannter Zeitpunkt, zu<br />

dem angelegtes Kapital wieder entnommen werden soll,<br />

schon bei der Planung der Anlage berücksichtigt werden<br />

sollte. Also nicht zunächst investieren und dann einmal sehen.<br />

Sondern zum Beispiel von Anfang an planen, mit einem<br />

systematischen Ablaufmanagement erzielte Gewinne möglichst<br />

rechtzeitig vor dem Entnahmezeitpunkt zu sichern.<br />

Auch zur Frage, wie ihr Portfolio aufgebaut sein sollte,<br />

haben Anleger gemäß der Befragung klare Vorstellungen:<br />

Eine breite Streuung über unterschiedliche Anlageklassen<br />

wird eindeutig bevorzugt. Gerade unter Besserverdienern<br />

wird dem mit 85 % der Nennungen enorme Wichtigkeit<br />

beigemessen. Und die Auswahl der enthaltenen Fonds soll<br />

objektiv und nach einem für den Anleger nachvollziehbaren<br />

Verfahren erfolgen. Auch bei dieser Frage ist die attraktive<br />

Kundenzielgruppe für die unabhängige Beratung besonders<br />

anspruchsvoll: 83 % der Befragten mit einem Haushaltsnettoeinkommen<br />

über 4.000 Euro stuften dieses Kriterium für ihre<br />

Geldanlage als wichtig oder sehr wichtig ein.<br />

Die Zukunft der Anlageberatung entscheidet sich daran,<br />

wie gut sie den geänderten Kundenbedürfnissen und der<br />

absehbaren Entwicklung weiterer regulatorischer Anforderungen<br />

gerecht wird. Beides weist in eine gemeinsame<br />

Richtung – eine kontinuierliche Betreuung diversifi zierter<br />

Anlegerportfolios.<br />

Verlustaversion bestimmt Anlageentscheidungen<br />

Die regelmäßige Überprüfung des Anlegerportfolios und<br />

eine sinnvolle Streuung der Anlagen, wie Anleger und Regulierer<br />

sie fordern, ist zunächst eine eher formale Anforderung.<br />

Sie beantwortet nicht die Frage: Wie und mit welchem<br />

Augenmerk sollte das Portfolio aufgebaut und gemanagt<br />

werden? Seit den wissenschaftlichen Arbeiten von Daniel<br />

Kahneman und Amos Tversky („Prospect Theory“, 1979) gilt<br />

als erwiesen, dass die Angst vor Verlusten bei der Anlageentscheidung<br />

schwerer wiegt als die Aussicht auf Gewinne.<br />

Die aktuelle YouGov-Studie belegt dieses Grundverständnis


erneut: Die befragten Anleger in Deutschland sehen den<br />

Kapitalschutz als einen ihrer wesentlichen Entscheidungsfaktoren.<br />

Andererseits: Selbst starke Schwankungen gehören gerade<br />

in den letzten Jahren zum üblichen Bild der Investmentmärkte.<br />

Wer die Verlustaversion als grundlegendes Kundenbedürfnis<br />

ernst nimmt, sollte daher versuchen, immer wieder<br />

einmal vorkommende Kursverluste in ihrer Wirkung auf die<br />

Wertentwicklung der Anlagen des Kunden systematisch und<br />

für den Kunden nachvollziehbar abzumildern. Das spricht<br />

beispielsweise dafür, in einem Fondsportfolio Fonds mit geringem<br />

„Drawdown“ bevorzugt auszuwählen.<br />

Heute an morgen und übermorgen denken<br />

Berater, die heute darüber entscheiden, wie sie die Anforderungen<br />

des neuen § 34f erfüllen sollen, dürfen nicht nur das<br />

Heute im Blick haben. Wer sich langfristig als unabhängiger<br />

Qualitätsberater positionieren möchte, für den lassen die<br />

kommende MiFID II und die immer nachdrücklicher formulierten<br />

Anforderungen von Anlagekunden nur einen Schluss<br />

zu: Es gilt, Abläufe zu schaff en, mit denen eine systematische<br />

Portfoliolösung, die auf die persönlichen Wünsche des Anlegers<br />

eingeht, effi zient umsetzbar wird. Das ist die zentrale<br />

Aufgabe, die schon heute zu bewältigen ist. Denn ein reines<br />

Abhaken der gesetzlichen Anforderungen aus dem § 34f<br />

greift zu kurz. Es geht jetzt darum, aktiv und off ensiv die Zukunft<br />

des eigenen Geschäftserfolgs zu sichern. �<br />

„Mit sAM bereit für die Zukunft”<br />

Philipp von Königsmarck,<br />

Leiter Vertrieb unabhängige<br />

Finanzdienstleister, <strong>Fidelity</strong><br />

Wir stellen Ihnen mit SAM, der<br />

Strategischen Anlagemodellierung<br />

von <strong>Fidelity</strong>, ein gänzlich<br />

neuartiges System zum<br />

Vermögens management bereit.<br />

In einem durchgängigen<br />

Prozess ist Ihre Tätigkeit als<br />

unabhängiger Berater mit<br />

unserer als unabhängiger<br />

Vermögensverwalter verbunden.<br />

Mit SAM beraten Sie<br />

haftungssicher und doch für<br />

Ihre Kunden nachvollziehbar<br />

unabhängig. Durch diese<br />

Lösung für ein umfassendes<br />

Vermögensmanagement stellt<br />

sich <strong>Fidelity</strong> an die Seite der<br />

unabhängigen Beratung – als<br />

Lösungspartner und nicht nur<br />

als Produktgeber. Mit SAM<br />

Es gilt, Abläufe zu schaffen,<br />

mit denen eine systematische<br />

Portfoliolösung,<br />

die auf die persönlichen<br />

Wünsche des Anlegers<br />

eingeht, effizient umsetzbar<br />

wird.<br />

können Sie sich als Berater<br />

ganz auf die Arbeit mit dem<br />

Anleger konzentrieren. In<br />

einem klar strukturierten Vorge<br />

hen erstellen Sie das Kundenprofil<br />

und ordnen diesem<br />

eines von fünf nach Risiko-<br />

Rendite-Gesichtspunkten gestaffelten<br />

Fondsport folios zu.<br />

Unterstützt von SAM verfassen<br />

Sie dazu auf ein fache Weise<br />

rechtssichere Protokolle.<br />

An der Schnittstelle zu den<br />

Portfolios übernehmen die<br />

Experten für Vermögensver-<br />

waltung und Abwicklung<br />

unter dem Dach von <strong>Fidelity</strong>.<br />

Die Auswahl der Fonds, in<br />

die investiert wird, geschieht<br />

dabei nach objektiven Kriterien.<br />

Mit ihrer Hilfe werden<br />

die für den Anlegertyp geeigneten<br />

Fondsprodukte aus<br />

einem Universum von über<br />

8.000 in Deutschland zugelassenen<br />

Fonds aus gewählt.<br />

Zu Recht können Sie als<br />

Berater damit auf die Unabhängigkeit<br />

Ihrer Beratung<br />

verweisen. Denn die Fondsprodukte<br />

aller wichtigen ▸<br />

Position Oktober 2012 9


10<br />

Mit sAM von <strong>Fidelity</strong>:<br />

die Pflichten von heute erfüllen und … … die Chancen von morgen ergreifen.<br />

Mit SAM erfüllen Finanzanlagenvermittler<br />

die Vorgaben des § 34f äußerst effizient:<br />

� Statusbezogene Erstinformation<br />

� Einholen von Informationen über den<br />

Anleger und Pflicht zur Empfehlung<br />

geeigneter Anlagen<br />

� Beschreibung der Art und der Risiken<br />

der Finanzanlagen<br />

� Darstellung von Kosten und Nebenkosten<br />

� Provisionen, Gebühren und sonstige<br />

Zuwendungen offenlegen<br />

� Anfertigung eines Beratungsprotokolles<br />

� Produktinformationsblatt (KIID)<br />

namhaften Anbieter – und<br />

eben nicht nur von <strong>Fidelity</strong><br />

oder einer Handvoll<br />

Fondsgesellschaften<br />

– werden auf ihre<br />

Eignung für den<br />

Anleger geprüft.<br />

Entscheidend für<br />

die Auswahl eines<br />

Fonds ist dabei<br />

neben generellen<br />

Qualitätskriterien die Frage,<br />

wie sehr ein Fonds auf Kursverluste<br />

an den Anlagemärkten<br />

reagiert. Je geringer das<br />

aus den historischen Daten<br />

ablesbare Verlustrisiko, desto<br />

besser. Dadurch tragen Sie<br />

als Berater mit SAM der Verlustaversion<br />

Ihrer Anlegerkunden<br />

Rechnung. Mit SAM<br />

findet kontinuierlich eine<br />

thema<br />

Überprüfung des Portfolios<br />

statt. Quartalsweise stehen<br />

dazu die ausgewählten<br />

Fonds auf dem Prüfstand<br />

und jährlich<br />

wird ein Rebalancing<br />

durchgeführt.<br />

So wird das Anlageportfolio<br />

jedes<br />

Ihrer Kunden<br />

immer wieder auf<br />

das für den Anleger<br />

eingangs vereinbarte Profil<br />

adjustiert. Ist mit dem Kunden<br />

ein geplanter Entnahmezeitpunkt<br />

vereinbart, setzt mehrere<br />

Jahre vorher ein Ablaufmanagement<br />

ein, das den<br />

Anteil risikoreicherer Anlageklassen<br />

vermindert und schließ -<br />

lich vor der Entnahme in eine<br />

schwankungsarme Anlage<br />

in Geldmarktfonds mündet.<br />

SAM ist ein Service der FIL Finance Services GmbH im Auftrag der FFB (FIL Fondsbank GmbH).<br />

Neue Anforderungen von Kunden und MiFID II:<br />

Mit SAM haben Berater heute schon Antworten.<br />

„Unabhängige<br />

Beratungsqualität“<br />

Kontinuierliche<br />

Portfoliopflege<br />

(Eignung regelmäßig<br />

prüfen)<br />

Verlustaversion<br />

Kundenbedürfnisse<br />

über Risikoprofil hinaus<br />

berücksichtigen<br />

MiFID II Kunden SAM<br />

Alle Informationen, Dokumentationen<br />

und Reportings, die<br />

mit diesem Prozess verbunden<br />

sind, stellt SAM unter<br />

Ihrem Namen und mit Ihrem<br />

Logo für Ihre Kunden bereit.<br />

So erlebt der Anleger eine<br />

einheitliche und durchgängige<br />

Beratungsleistung, mit der<br />

Sie sich als Berater über Jahre<br />

immer wieder professionell<br />

profilieren.<br />

SAM ist damit weit mehr als<br />

die schnelle, effiziente Lösung<br />

für Herausforderungen durch<br />

die aktuelle Gesetzgebung<br />

(§ 34f GewO). SAM liefert<br />

bereits heute überzeugende<br />

Antworten, mit denen Sie die<br />

künf tigen Chancen aus MiFID II<br />

wirkungsvoll nutzen können.<br />

Nicht nur werden auch die<br />

Über 8.000 Fonds<br />

in Prüfung, objektive<br />

Auswahl<br />

4 x jährlich Fondsprüfung,<br />

1 x jährlich<br />

Rebalancing<br />

Fondsauswahl für<br />

verminderten<br />

„Drawdown“<br />

Ablaufmanagement<br />

Vorgaben dieser Richtlinie<br />

schon heute erfüllt und Sie<br />

können sich eindeutig unabhängig<br />

positionieren: Sie<br />

können auch die Bedürfnisse<br />

von Anlegern tatsächlich in<br />

den Mittelpunkt Ihrer Tätigkeit<br />

rücken. Denn mit SAM haben<br />

Sie die Mittel dazu – und Sie<br />

haben wieder die Zeit, sich<br />

eingehend der Beratung Ihrer<br />

Kunden zu widmen!<br />

Weitere informationen<br />

zu sAM fi nden sie unter<br />

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Den Wandel begreifen<br />

Wolfgang Roth, trainer und Coach<br />

Changemanagement ist heute in aller Munde. Wenn Unternehmen<br />

– gleich, ob Einzelunternehmer oder Großkonzern –<br />

neuen Marktkonstellationen begegnen müssen, wenn<br />

Anpassung zur Notwendigkeit wird und in etablierte Denkmuster<br />

und Prozesse eingreift, dann ist Changemanagement<br />

gefragt. Oft werden unter diesem Begriff die systematischen<br />

Maßnahmen zusammengefasst, mit denen alle Mitarbeiter<br />

einer großen Unternehmensorganisation wirkungsvoll „auf die<br />

neue Linie gebracht“ werden sollen. Als Coach weiß ich:<br />

Diese Maßnahmen sind wichtig. Aber der Erfolg eines grundlegenden<br />

Wandels liegt im Einzelnen, der den Wandel<br />

für sich verstehen und realisieren muss. Und als Coach von<br />

Führungskräften weiß ich: Gerade Entscheider und Unternehmer<br />

sind herausgefordert, wenn es gilt, sich neu zu orientieren<br />

und alle Dimensionen einer notwendigen Veränderung<br />

für sich „klarzukriegen“. Die Herausforderungen für die,<br />

die an der Spitze stehen, sind dabei in den ersten Schritten<br />

unabhängig von der Größe der Unternehmen, in denen sie<br />

an entscheidender Stelle tätig sind. Der Weg vom „Verdammt, da<br />

müssen wir grundlegend ran“ zum „So, das ist jetzt die richtige<br />

Weise, der Herausforderung zu begegnen und Veränderungen<br />

wirkungsvoll umzusetzen“ ist im Kopf der Entscheider im Prinzip<br />

derselbe: ganz gleich, ob sie selbstständige Unternehmer sind<br />

und „nur“ für sich verantwortlich oder ob sie als Konzernlenker<br />

Tausende von Mitarbeitern zu führen haben.<br />

Offen sein für Neues<br />

„Es muss sich etwas ändern, aber ich weiß gar nicht, wie ich<br />

das noch hinkriegen soll.“ Das hört man als Coach gar nicht<br />

so selten. Kein Wunder also, dass Veränderungsdruck, gerade<br />

wenn er von außen kommt wie beispielsweise durch die gesetzlichen<br />

Vorgaben in Form des § 34f, erst einmal schlicht als<br />

Störung wahrgenommen wird. Als Menschen leben wir unsere<br />

Gewohnheiten, als Menschen im Beruf folgen wir Routinen,<br />

die wir seit Jahren trainiert haben, die uns erfolgreich und<br />

Kompakt:<br />

Dossier<br />

03.12<br />

Regulierung und gestiegene Kundenerwartungen verändern<br />

die Anlageberatung in Deutschland von Grund<br />

auf. Wer weiterhin erfolgreich sein will, muss dem Wandel<br />

aktiv begegnen. Bei Beratern ist heute Offenheit gefragt,<br />

strategische Entscheidungsfähigkeit und konsequente<br />

Umsetzung. Der erfahrene Coach Wolfgang Roth blickt<br />

auf die Erfordernisse des Changemanagements aus<br />

einem radikal subjektiven Blickwinkel: Jeder von uns<br />

muss als Person für sich Wandel zulassen und seine<br />

inneren Gesetz mäßigkeiten verstehen, um notwendige<br />

Veränderungen entschlossen voranzutreiben.<br />

zu dem gemacht haben, was wir heute sind. Insbesondere wer<br />

selbst auch noch operativ eingebunden und vertrieblich tätig<br />

ist, hat das Gesetz der großen Zahl verinnerlicht, weiß, wie viele<br />

Anläufe er zum Abschluss braucht, spürt fast körperlich den<br />

Rhythmus von Gesprächsvorbereitung, Beratungsgespräch,<br />

Nachbereitung. Wenn sich jetzt die Rahmenbedingungen<br />

ändern, verändert sich ganz, ganz viel. Doch wer ist offen<br />

dafür? In der Coaching-Praxis mache ich oft eine erstaunliche<br />

Erfahrung: Gestandene Manager und Unternehmer können<br />

mir in aller Regel ganz genau erklären, warum das ein oder<br />

andere, was sie in der Vergangenheit angepackt haben,<br />

nicht funktioniert hat. Jeder trägt seine „Liste der Gründe<br />

des Scheiterns“ quasi abrufbereit mit sich herum. Ganz anders<br />

bei den Fragen, warum etwas geklappt hat, warum Entscheidungen<br />

in der Vergangenheit erfolgreich waren, warum<br />

eine Vorgehensweise sich bewährt hat: „Glück gehabt“ oder<br />

„Ich hatte einen Lauf“ sind nicht selten die ersten spontanen<br />

Antworten. Hier gilt es, als Erstes anzusetzen. Wer weiß,<br />

warum er erfolgreich war, wird sich leichter tun, auch erfolgreiche<br />

Strategien für die Zukunft zu entwickeln. Also begin-<br />

Position Oktober 2012<br />

11


12<br />

nen Sie, positiv zu denken; gönnen Sie sich im Kopf eine<br />

„Liste der Erfolgsgründe“!<br />

Alternativen zulassen<br />

„Wenn das die neuen Pflichten sind, denen wir unterliegen,<br />

dann können wir ja praktisch nur …“ Halt! Bringen Sie sich<br />

aus diesem Denkmodus heraus! Sinnvoll verändern kann nur,<br />

wer erst einmal alle denkbaren Alternativen zulässt. Oft hilft<br />

schon ein altmodisches Brainstorming mit sich selbst: Zettel<br />

auf den Tisch und Stift in die Hand! Und alle Möglichkeiten,<br />

die einem so einfallen, unzensiert zulassen. Wie könnte man<br />

auf die neuen Vorgaben reagieren? Haftungsdach, auswandern<br />

nach Hawaii, sich Verstärkung holen für all die<br />

Dokumentation, kooperieren, um Anforderungen effizienter<br />

genügen zu können etc. Sammeln Sie Alternativen!<br />

Realität wahrnehmen<br />

Bevor Sie nun an die Auswahl aus diesen Alternativen gehen,<br />

machen Sie sich klar: Gerade in Situationen, in denen fundamental<br />

neu sogar über das Paradigma des eigenen Geschäftsmodells<br />

nachgedacht werden muss, ist es schwierig,<br />

Fakten und Daten, die man zur Verfügung hat, richtig zu<br />

deuten und zu gewichten. Denn was Fakten bedeuten, ändert<br />

sich mit den Werten, auf deren Basis wir sie wahrnehmen.<br />

Hier spielt im Berufsleben ganz viel von der Unternehmenskultur<br />

hinein. Je kleiner ein Unternehmen, desto mehr ist<br />

die natürlich vom individuellen Charakter des Unternehmers<br />

geprägt. Und die besondere Herausforderung besteht darin,<br />

dass niemand dem selbstständigen Unternehmer den Spiegel<br />

vorhält. Aber immer gibt es Beispiele dafür, dass Tatsachen<br />

Unverrückbare tatsachen:<br />

oft eine Frage der Perspektive<br />

6<br />

Bitte das Blatt<br />

um 180° drehen.<br />

Dossier<br />

Bitte das Blatt<br />

um 180° drehen.<br />

ganz unterschiedlich bewertet werden und trotzdem aus<br />

der Perspektive des einzelnen Entscheiders als objektiv und<br />

unverrückbar erscheinen. Machen Sie sich das kleine<br />

Perspektivenspiel um „16“ und „91“ zunutze und übertragen<br />

Sie die gewonnenen Erkenntnisse! Überprüfen Sie einmal Ihre<br />

„unverrückbaren Tatsachen“ aus einer anderen Perspektive:<br />

„Kernaufgaben können wir nicht an andere auslagern“,<br />

„Meine/unsere Kunden sind so speziell, dass sie gar nicht<br />

auf andere Weise beraten werden können als bisher“ etc.<br />

Ziele klar erfassen<br />

Wer nicht weiß, wohin er geht, wird nicht ankommen. Bevor<br />

Sie sich für eine Ihrer Alternativen oder eine Kombination<br />

aus mehreren entscheiden, machen Sie sich Ihr Ziel klar und<br />

malen Sie sich den Weg aus, den Sie gehen wollen. Wer nur<br />

die ersten Weggabelungen in den Blick nimmt, entscheidet<br />

unsicher. Oder er bleibt stehen, weil er nicht entscheiden<br />

kann. A oder B, links oder rechts, den Berg noch mal hinauf<br />

oder lieber ins Tal? Nur wer sich ein Bild (ganz wie eine<br />

Karte) davon macht, wie es nach dem ersten Abzweig<br />

weitergeht, wird mit der nötigen Sicherheit und Zuversicht<br />

szenarien bis zum Ziel zu Ende denken<br />

B<br />

C<br />

?<br />

die richtigen Entscheidungen treffen. Denken Sie also voraus.<br />

Entwerfen Sie Szenarien und prüfen Sie, welcher Weg Sie an<br />

Ihr Ziel führen wird. Heute fragen Sie sich vielleicht, wie Sie<br />

die Pflichten zur Eignungsprüfung, zur Information und zur<br />

Dokumentation nach den Bestimmungen des § 34f GewO<br />

am einfachsten erfüllen können. Mehrere Möglichkeiten bestehen<br />

dazu – mehrere Abzweige von Ihrem bisherigen Weg.<br />

Welcher Sie am besten ans Ziel führt, erkennen Sie, wenn<br />

Sie weiter denken. Was bedeutet meine Entscheidung in<br />

einem Jahr, in fünf Jahren oder zehn? Wie wird sie sich unter<br />

den dann wahrscheinlichsten Szenarien auswirken?<br />

Ansatzpunkte finden<br />

Erfolg<br />

A C<br />

Klar, wohin die Reise gehen soll? Dann muss geklärt werden,<br />

wo denn mit guter Aussicht auf Erfolg angesetzt werden<br />

kann. Entwickeln Sie dazu für sich beispielsweise eine Mindmap.<br />

Schreiben Sie alle Einflussgrößen auf, die auf Ihren Geschäftserfolg<br />

einwirken und halten Sie die Art und Weise fest, wie<br />

Ihr Unter nehmen handelt: gesetzliche Vorgaben, Abläufe,<br />

Prozesse, Kundenwünsche, Fähigkeiten (eigene oder die von<br />

Mitarbeitern), Ressourcen, Auslastung, Adresspool, regionales<br />

Einzugsgebiet etc. In dieser Übersicht gehen Sie dann Punkt<br />

für Punkt durch, welche Einflussgrößen Sie verändern können<br />

und welche nicht. Wegstreichen, was nicht in Ihrer Macht<br />

steht, verändert zu werden! So bekommen Sie Schritt für<br />

B<br />

A


,,sinnvoll verändern kann nur,<br />

wer erst einmal alle denkbaren<br />

Alternativen zulässt.“<br />

Schritt mehr Übersicht und wissen schließlich, welche Handlungsfelder<br />

Ihre „Strategie für die Zukunft“ bespielen kann.<br />

Mindmap: Finden sie heraus, wo ihre strategie ansetzt<br />

Adressen<br />

Ressourcen<br />

Region<br />

Auslastung<br />

Wandel<br />

Fähigkeiten<br />

Eine strategie entwickeln und verstehen<br />

Jetzt, wo Sie gesehen haben, auf welchen Handlungs feldern<br />

Sie ansetzen können, kann die Strategieentwicklung für den<br />

bevorstehenden Wandel beginnen. Denn Ihre zu findende<br />

Strategie ist der Weg, auf dem Sie die Differenz vom jetzigen<br />

Zustand zu Ihrem definierten Ziel überbrücken. Veränderungen<br />

sind dabei auf den identifizierten Handlungsfeldern<br />

möglich – passend zu Ihrem Geschäftsmodell. Häufig erlebe<br />

ich, dass gerade an dieser Stelle der vorher entfachte Enthusiasmus<br />

schwindet. Denn keine Strategie wird ohne Nachteile<br />

sein, wird sich ohne unerwünschte Begleiterscheinungen realisieren<br />

lassen. In dieser Situation ist es für den einzelnen Entscheider<br />

hilfreich, sich dessen bewusst zu sein. Und er muss in<br />

der Lage sein, die Qualität der mit einer Strategie verbundenen<br />

Vor- und Nachteile möglichst objektiv einzuschätzen.<br />

Dabei hilft ganz oft eine einfache Regel: Formulieren Sie alternative<br />

Strategien aus – und dann bewerten Sie diese aus<br />

dem Blickwinkel aller, die von der Umsetzung der Strategien<br />

berührt sein werden. Setzen Sie sich den Hut eventuell betrof-<br />

§<br />

Abläufe<br />

Kunden<br />

Prozesse<br />

fener Mitarbeiter auf, die künftig veränderten Abläufen folgen<br />

sollen, oder den Ihrer Kunden, die Sie und Ihre Beratungsdienstleistung<br />

anders erleben, bzw. den Ihrer Partnerin oder<br />

Ihres Partners, die oder der Sie bei noch größerem Zeitaufwand<br />

für Dokumentationsarbeit im Büro noch seltener zu<br />

Gesicht bekommt etc.<br />

Wenn Sie so Ihre alternativen Strategien, die Sie alle zu<br />

Ihrem künftigen Unternehmenserfolg führen, von allen Seiten<br />

„abklopfen“, bekommen Sie ein sehr verlässliches Gefühl dafür,<br />

was der für Sie und Ihr Unternehmen richtige Weg ist. Und<br />

diese Zuversicht ist die beste Voraussetzung, auch die Umsetzung<br />

mit der nötigen Konsequenz und Ausdauer anzugehen.<br />

Umsetzen, überprüfen, nachsteuern<br />

Dossier<br />

03.12<br />

Gedacht ist noch nicht gemacht. Die beste Strategie bleibt<br />

ohne eine konsequente Umsetzung ein Papiertiger. Und hierzu<br />

ist Ausdauer gefragt. Denn selbst beim Einzelunternehmer<br />

treten Widerstände auf (der innere Schweinehund) und<br />

für den Unternehmenslenker ist Changemanagement als<br />

Durchsetzung in die Organisation hinein ein ganz brisantes<br />

Thema. Als wichtig erweist sich hier, die Umsetzung von<br />

Veränderung als eine Art Kreislauf zu betrachten. Experten<br />

haben das einmal den PDCA-Zyklus getauft. Dessen Idee<br />

ist einfach. Ausgehend von einer Analyse – das ist die<br />

abgeschlossene Strategiefindung – wird ein Plan („Plan“)<br />

erstellt für die Umsetzung. In einer zweiten Phase wird<br />

nach diesem Plan gehandelt („Do“). Und anschließend<br />

folgt die Überprüfung der Ergebnisse („Check“) anhand<br />

von Erfolgskriterien, die man vorher klar definiert haben<br />

sollte. Daran sieht man, was noch zu tun bleibt („Act“),<br />

worauf der Kreislauf mit einer verbesserten oder ergänzten<br />

Umsetzungsplanung wieder von vorn beginnt. Grundlegender<br />

Wandel in einem Unternehmen ist kein Sprint, sondern<br />

ein Langstreckenlauf. Wer beispielsweise den gesamten<br />

Prozess der Anlageberatung umkrempelt, um auf lange<br />

Sicht effizienter und zugleich ohne rechtliche Unsicherheiten<br />

arbeiten zu können, hat einmalig einige Steine umzudrehen.<br />

Abläufe im Beratungsgespräch werden anders, aber<br />

auch die Prozesse in der nachgelagerten Betreuung des<br />

Kunden. Das kann nicht sofort mit letzter Perfektion funktionieren.<br />

Nur wer über eine klare Motivation und die Gewissheit<br />

Position Oktober 2012 01 13


14<br />

Dossier<br />

03.12<br />

Der PDCA-Zyklus: umsetzen und nachsteuern<br />

• Fehler<br />

beheben<br />

• Verbesserungen<br />

zur Zielerreichung<br />

• Überprüfung<br />

anhand von<br />

Erfolgskriterien<br />

• soll-ist-Vergleich<br />

• Abweichungen<br />

verfügt, mit der Strategie auf dem richtigen Weg zu sein,<br />

wird Runde um Runde ans Ziel kommen. Die Erfahrung zeigt:<br />

Ein Abflachen der Motivationskurve im Verlauf der Veränderung<br />

hat oft mit nicht geklärten Zielen oder unausgewogener<br />

Strategiefindung zu tun. Alles, was sich ein Entscheider<br />

in der Strategiephase vermeintlich spart, wird als Bumerang<br />

in Form einer Motivationsdelle zurückkommen.<br />

Andere mitnehmen<br />

Auch der Berater als Einzelunternehmer ist nie ganz allein:<br />

eine administrative Hilfe im Büro, das persönliche Netzwerk<br />

oder auch nur der Partner, der einmal das Telefon abnimmt.<br />

Je größer das eigene Unternehmen, desto wichtiger wird es,<br />

Kollegen und Mitarbeiter auf dem Weg des Wandels mitzunehmen.<br />

Dazu nur zwei Anmerkungen, die allerdings zentral<br />

sind: Der persönliche Dialog ist durch nichts zu ersetzen.<br />

Und: Lassen Sie Mitarbeitern Zeit, die veränderten Prozesse,<br />

Ihre Gründe und die Vorteile für den Einzelnen zu begreifen.<br />

Was man nach meiner Erfahrung gern vergisst ist nämlich,<br />

dass man selbst Wochen oder Monate gebraucht hat, um<br />

für sich zu einer Klärung zu gelangen. Das Gegenüber soll<br />

Dossier<br />

• Alternativen<br />

durchdenken<br />

• Strategie<br />

festlegen<br />

5. Act<br />

4. Check<br />

1. Analyse<br />

Managementsystem<br />

2. Plan<br />

3. Do<br />

• Konkrete Ziele<br />

in Zahlen<br />

• Umsetzungsvorgaben<br />

• Prozesse<br />

anwenden<br />

• Änderungen<br />

umsetzen<br />

das dann aber in zwei Minuten verarbeiten. Deshalb rate<br />

ich: Bevor Sie anderen erklären, welche Aufgaben ihnen<br />

künftig zukommen oder was sich für sie ändern wird, vergegenwärtigen<br />

Sie sich den Prozess, den Sie selbst bis<br />

dahin durchlaufen haben. Erinnern Sie sich an Ihre Ängste,<br />

Ihre Zweifel, Ihre vorübergehende Ratlosigkeit, Ihre Überlegungen<br />

und Prüfungen von Alternativen, Ihre guten Gründe,<br />

warum Sie gerade den Weg gewählt haben, auf dem Sie<br />

sich jetzt gerade gemeinsam befinden. Geben Sie Ihrem<br />

Gegenüber Einblick hierein und gewähren Sie ihm genügend<br />

Zeit, die einzelnen Phasen Ihrer Entscheidungsfindung<br />

auch emotional für sich nachzuvollziehen. Das kostet sicher<br />

mehr Zeit als ein hingeworfenes „Wir schreiben Protokolle<br />

ab jetzt so und so“. Aber denken Sie an das Langstreckenrennen,<br />

das vor Ihnen liegt, und daran, dass das gesamte<br />

Team, sei es klein oder groß, nur mit einer starken, auf dem<br />

Vertrauen in die Richtigkeit des eingeschlagenen Weges<br />

beruhenden Motivation erfolgreich ins Ziel kommen wird.<br />

Wolfgang Roth begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche.<br />

Nach Erfahrungen u. a. als<br />

Teamleiter im Vertrieb, Verkaufsleiter und Geschäftsführer<br />

durchlief er eine umfassende Ausbildung mit<br />

Weiterbildungen zum Coach und Trainer. Seit vielen<br />

Jahren berät er Einzelpersonen sowie Führungskräfte<br />

von Unternehmen im In- und Ausland.<br />

kontakt@wolfgang-roth.de


Q&A-Forum<br />

Ein Kunde möchte aus seinem in Euro<br />

denominierten schwellenlandfonds in<br />

die Us-Dollar-tranche wechseln, weil<br />

er einen weiter schwächer werdenden<br />

Euro fürchtet. ich halte das für unnötig.<br />

Wie kann ich ihn zurückhalten?<br />

(Harald K., Duisburg)<br />

Zum Wechsel der Tranche besteht in<br />

der Tat kein Anlass. Es kommt immer<br />

auf die Währung an, in der die Titel,<br />

die im Fonds gehalten werden, ursprünglich<br />

erworben wurden. Das jeweilige<br />

Verhältnis von dieser Währung<br />

zu der Währung, in der letztlich das<br />

Depot bewertet und Gelder des Anlegers<br />

ein- oder ausgezahlt werden,<br />

entscheidet. In den Schwellenländern<br />

sind häufig nebeneinander Aktien<br />

oder Anleihen verfügbar, die in Hartwährung<br />

(dann oft US-Dollar) oder<br />

lokaler Währung gehandelt werden.<br />

Wer tatsächlich auf eine Euro-Abwertung<br />

spekulieren möchte, kann das<br />

auch mit einer in Euro denominierten<br />

Fonds tranche. Wer allerdings mit Fonds<br />

auf Währungschancen setzen möchte,<br />

sollte sicherstellen, dass das Fondsmanagement<br />

Währungsrisiken nicht<br />

Gewinnen mit <strong>Fidelity</strong><br />

<strong>Fidelity</strong> freut sich mit der Gewinnerin des Möbel-Unikats<br />

aus der Manufaktur von Piet Hein Eek.<br />

Wir gratulieren:<br />

Petra Adler, Pirna<br />

durch ein Hedging zu vermindern<br />

versucht. Denn in dem Maße, in dem<br />

Währungsrisiken in einem Fonds abgesichert<br />

werden, sind im Umkehrschluss<br />

auch die Chancen eingeschränkt. Zumal<br />

eine Hedging-Strategie die Kostenstruktur<br />

zuungunsten des Anlegers verändert.<br />

Aufschluss gibt hier der Blick<br />

in die Anlagestrategie des Fonds.<br />

Einer meiner Kunden befürchtet einen<br />

Euro-Zusammenbruch. Auch wenn es<br />

diesen Fall noch nicht gab: Gibt es<br />

Beispiele, wie Fonds bzw. Aktien eine<br />

Währungsumstellung „überleben“?<br />

(Peter S., Würzburg)<br />

Es gibt tatsächlich Hinweise, dass<br />

Aktien auch unter den extremen Umständen<br />

einer Währungsumstellung<br />

den Erwartungen, die man an einen<br />

Sachwert hat, gerecht werden. Blickt<br />

man auf die Währungsreform 1948 in<br />

Deutschland zurück, stellt man fest:<br />

Mit Aktien hatten Anleger damals gerade<br />

im Vergleich zu Bankguthaben<br />

und Spareinlagen das bessere Ende<br />

für sich. Diese wurden nämlich von<br />

einem Tag auf den anderen am 20. Juni<br />

1948 nominell auf 6,5 % ihres Ursprungswertes<br />

abgewertet (für 100 Reichsmark<br />

bekamen Sparer gerade einmal 6,50 DM<br />

gutgeschrieben, während beispielsweise<br />

Mieten und offizielle Löhne im Verhältnis<br />

eins zu eins fortgeschrieben wurden).<br />

Eine Untersuchung an der Humboldt-<br />

Universität in Berlin zeigt, dass sich die<br />

Aktien deutscher Großunternehmen<br />

nach zwischenzeitlich starken Kurseinbrüchen<br />

durch die Verunsicherung im<br />

Zusammenhang mit der Reform sehr<br />

gut behauptet haben: Von Januar 1948<br />

bis Dezember 1954 erzielten die in<br />

der Untersuchung als DAX-Vorläufer<br />

betrachteten Aktien eine positive Durchschnittsrendite<br />

von 4,57 % pro Jahr<br />

(„Die Rendite deutscher Blue-chip-Aktien<br />

in der Nachkriegszeit – Rückberechnung<br />

des DAX für die Jahre 1948 bis 1954“,<br />

Stehle/Wulff/Richter, Berlin 1999).<br />

sie haben Fragen?<br />

redaktion-position@fil.com<br />

Gewinnen Sie in diesem Heft eine original Hollister’s<br />

Motorradjacke. Der renommierte deutsche Hersteller von<br />

Custombikes fertigt im beschaulichen Schwarzwald ganz<br />

nach den Wünschen der motorradbegeisterten Kunden<br />

fahrbare Kunstwerke – mehr auf seite 23.<br />

Position Oktober 2012 15 1


16<br />

Mein Rat in der Euro-<br />

und staatsschuldenkrise:<br />

investieren in<br />

flexible, aktiv allokierendevermögensverwaltende<br />

Fonds.<br />

Die Diskussion um die Rettung des Euro<br />

nimmt kein Ende. Viele Anleger sind<br />

verunsichert. Doch weder das Verharren<br />

in Tages- und Festgeld noch die Flucht<br />

in teure Immobilienabenteuer sind derzeit<br />

angezeigt. Denn in Bezug auf das<br />

Zinsniveau besteht wenig Aussicht auf<br />

Besserung – im Gegenteil. Und so ist<br />

bei Festgeld & Co nur eines sicher: der<br />

programmierte Wertverlust nach Steuern<br />

und Inflation.<br />

Was kann man tun? Erst einmal die Krise<br />

und ihre Grundmechanismen verstehen.<br />

Denn nur die Politik wegen der internationalen<br />

Staatsschulden anzuprangern,<br />

greift zu kurz. Ursprünglicher Ausgangspunkt<br />

der Krise ist der Glaube an effizien -<br />

te Finanzmärkte und die Erwartung,<br />

dass man mithilfe der modernen Portfoliotheorie<br />

in der Lage sei, Risiken mathematisch<br />

kontrollieren zu können. Die<br />

in dieser Überzeugung über zwei Jahrzehnte<br />

aufgebaute Vermögensblase<br />

platzte in der Finanzkrise von 2008 mit<br />

der Pleite von Lehman Brothers. Für die<br />

entstandene Bankenverschuldung kamen<br />

im Wesentlichen die Steuerzahler auf.<br />

Positionen<br />

Hartmut Leinweber,<br />

Geschäftsführer,<br />

FinanzSozietät Marburg GmbH<br />

Diversifikation<br />

erhält Vermögen<br />

Mit der Folge, dass sich die Staatsschulden<br />

der westlichen Industrienationen<br />

um rund 30 % erhöhten, während die<br />

Investoren geschont wurden.<br />

En passant traten nun die Konstruktionsfehler<br />

der Eurozone zutage. Ungleich-<br />

gewichte in den Handelsbilanzen und<br />

auseinanderdriftende Wettbewerbsfähigkeit<br />

einzelner Euroländer konnten<br />

jetzt nicht mehr über Auf- oder Abwertung<br />

ausgeglichen werden.<br />

Weder Euro- noch Schuldenkrise stellen<br />

dabei ein Solvenzproblem dar, vielmehr<br />

handelt es sich um ein grundlegendes<br />

Verteilungsproblem. Denn Schulden und<br />

Vermögen sind nur zwei Seiten der gleichen<br />

Medaille. Sollen Schulden relativ<br />

abgebaut werden, müssen Vermögen<br />

relativ sinken. Wenn das Wachstum zum<br />

Schuldenabbau nicht ausreicht, wird<br />

die Politik um Vermögensbesteuerung<br />

und/oder Inflationierung mit Finanzrepression<br />

nicht herumkommen.<br />

In dieser Situation müssen Anleger die<br />

Hoffnung auf vermögenserhaltende<br />

„risikolose“ Zinsen aufgeben. Bei der<br />

Investition in Sachwerte sollten günstig<br />

bewertete, dividendenstarke Aktien<br />

bevorzugt werden. Immobilien stehen wir<br />

eher skeptisch gegenüber. Genauso<br />

wichtig ist die Allokation von ertragsstarken<br />

Unternehmensanleihen und<br />

Staatspapieren aus stabilen Ländern.<br />

Rohstoffe und der vermeintlich ultimative<br />

„Werterhalter“ Gold können durchaus<br />

auch Berücksichtigung finden.<br />

Niemand kann genau vorhersagen, ob<br />

und wie sich Staatsschulden- und<br />

Eurokrise im Einzelnen auflösen werden.<br />

Deshalb kommt der bestmöglichen<br />

Diversifikation in die verschiedenen Anlageklassen,<br />

Regionen und auch Währungen<br />

besondere Bedeutung zu. Und<br />

es geht darum, schnell die richtigen<br />

Anlageentscheidungen zu treffen und<br />

sie ggf. zu revidieren, wenn Marktveränderungen<br />

dies erfordern. Dieses Ziel<br />

lässt sich am besten mit Fonds verwirklichen,<br />

die vermögensverwaltend und<br />

benchmarkfrei dynamisch Märkte allokieren<br />

und so auf Markt- wie auf Einzeltitelebene<br />

Chancen ergreifen oder<br />

Risiken vermeiden. Die besten dieser<br />

Angebote für unsere Kunden auszuwählen<br />

und diese Auswahl immer wieder zu<br />

prüfen, ist unsere Aufgabe. �


Entschieden, aber<br />

flexibel anlegen<br />

Der von manchem Anleger lang gehegte<br />

Wunschtraum vom sicheren Hafen,<br />

in dem nennenswerte Renditen und<br />

Erträge ohne Risiko zu haben sind, ist für<br />

jeden sichtbar ausgeträumt. Das ist gut<br />

für Anleger und Berater. Denn jede Anlage<br />

bringt Risiken mit sich und nicht nur<br />

Rendite. Heute steht somit nicht Renditeoptimierung,<br />

sondern Flexibilität zum<br />

Verfolgen angemessener Vermögensziele<br />

im Vordergrund. Dazu bedienen<br />

wir uns einer breiten Palette verschiedener<br />

Anlageklassen, darunter Immobilien,<br />

Anleihefonds, Aktienfonds und auch Beteiligungen.<br />

in der Rubrik „Positionen“ stellen<br />

wir unterschiedliche Überzeugungen<br />

gegenüber: heute zum<br />

thema „Die Eurokrise: Was raten<br />

sie ihren Kunden?“.<br />

ihre Kollegen vertreten unterschiedliche<br />

Ansätze. Wie beraten sie<br />

selbst in der aktuellen situation?<br />

schreiben sie uns unter<br />

redaktion-position@fil.com<br />

Sowohl auf der Anleihen- als auch auf<br />

der Aktienseite ergeben sich heute gerade<br />

durch die Veränderungen der ökonomischen<br />

Welt für Anleger interessante<br />

Konstellationen. Bei den Anleihen hinken<br />

z. B. Sicherheitsmerkmale wie Ratings<br />

der tatsächlichen Risikobewertung durch<br />

die Marktteilnehmer oft hinterher. Ein<br />

Beispiel: 10-jährige französische und indonesische<br />

Staatsanleihen können gegenwärtig<br />

zu etwa gleichen Kosten gegen<br />

Kreditausfälle abgesichert werden (die<br />

Prämie für Credit Default Swaps liegt im<br />

Bereich von 180 Basispunkten). Auf der<br />

anderen Seite stehen jedoch Kupons von<br />

rund 2 % für die französische und ungefähr<br />

5,8 % für die indonesische Anleihe.<br />

Wieso also die französische bevorzugen?<br />

Neben den Kupons bildet auch die<br />

Währungsallokation unabhängig vom<br />

krisengeschüttel ten Euro eine zweite<br />

wichtige Rendite- und Absicherungskomponente.<br />

Dabei geht es nicht nur um<br />

Schwellenländer: Beispielsweise konnte<br />

auch der japanische Yen in den vergangenen<br />

drei Monaten rund 12 % gegenüber<br />

dem Euro zulegen.<br />

Auf der Aktienseite wählen wir gern<br />

gezielt aus dem Angebot an Schwellenländerfonds.<br />

In vielen Anlegerportfolios<br />

fristen sie mit einem Anteil von weniger<br />

als 10 % ein Schattendasein. Welchen<br />

Gerd Bennewirtz,<br />

Gründer und Geschäftsführer der<br />

SJB FondsSkyline OHG 1989 sowie FondsBlogger<br />

unter www.sjbblog.de<br />

Es gibt noch immer<br />

tragfähige Anlageideen:<br />

Durch gezielte<br />

Fondsauswahl lassen<br />

sie sich effizient<br />

realisieren.<br />

Sinn macht das, wenn Schwellenländer<br />

inzwischen rund 34 % der Wirtschaftsleistung<br />

beisteuern? Tendenz steigend!<br />

Auch wenn die wirtschaftliche Unsicherheit<br />

an der Kursentwicklung von Schwellenlandaktien<br />

nicht spurlos vorüber -<br />

gegangen ist, stimmen hier im Gegensatz<br />

zu den Industriestaaten die Faktoren<br />

für die weitere Entwicklung und einen<br />

flexibleren Umgang auch mit Krisen: niedriger<br />

staatlicher Verschuldungsgrad,<br />

relativ hohes Wirtschaftswachstum, wachsende<br />

Mittelschichten, noch nicht ausgeschöpfte<br />

fiskalpolitische Spielräume ...<br />

Aktien und Anleihen aus Schwellenländern<br />

sind für eine gute Diversifikation<br />

unverzichtbar. Und die bleibt in Zeiten<br />

der Unsicherheit auch 2012 das Entscheidende<br />

für zufriedene Anleger.<br />

Auf dieser breiten Basis können wir<br />

uns bei fundamentalen Veränderungen<br />

schnell flexibel positionieren. Unsere<br />

Man danten profitieren von dieser Flexibilität<br />

und unseren Anlage ideen, je<br />

nach persönlichem Risikoprofil, in einer<br />

der drei von uns angebotenen vermögensverwaltenden<br />

Strategien. �<br />

Position Oktober 2012 17


18<br />

Mit dem Wissen<br />

aus zwei Welten<br />

Die Pateo investments GmbH ist<br />

auf Wachstumskurs: ihre beiden<br />

Geschäftsfelder – die unabhängige<br />

Vermögensberatung und die Unternehmensberatung<br />

– profitieren dabei<br />

von der unmittelbaren Erfahrung des<br />

Gründers Geng Jun Wu in den aufstrebenden<br />

Regionen Asiens und<br />

insbesondere Chinas.<br />

Die Wurzeln der Expertise der Pateo<br />

<strong>Investments</strong> GmbH aus Berlin liegen<br />

in dem kleinen südchinesischen Ort<br />

Qingtian. Denn dort wurde der Geschäftsführer<br />

und Gründer von Pateo <strong>Investments</strong><br />

geboren. Geng Jun Wu pflegt<br />

nach wie vor intensive Beziehungen mit<br />

dem Süden Chinas und hat so unmittel-<br />

Partnerporträt<br />

bare Einblicke in eine der am stärksten<br />

wachsenden Wirtschafts regionen des<br />

Landes. Das BIP dieser Region wuchs<br />

mit durchschnittlich 16 % pro Jahr zwischen<br />

2000 und 2005 fast doppelt so<br />

schnell wie Chinas Gesamtwirtschaft.<br />

Zu Hause in zwei Welten<br />

Während der Schulzeit in Europa ent-<br />

wickelte Geng Jun Wu eine Vorliebe<br />

für Zahlen und ökonomische Prinzipien.<br />

Deshalb studierte er später auch Wirtschaftswissenschaften<br />

und sammelte<br />

einige Jahre Berufserfahrung bei der<br />

Commerzbank in Berlin. „Die globalisierte<br />

Welt mit all ihren Möglichkeiten<br />

reizte mich, deshalb wechselte ich zur<br />

internationaleren Citibank und dort<br />

in die Vermögensberatung“, erläutert<br />

Geng Jun Wu. Und weiter: „Nach<br />

einigen Jahren in leitenden Funktionen<br />

wollte ich meine eigenen Ideen verwirklichen.<br />

Offenheit und Zugänglichkeit<br />

waren und sind für mich grund-<br />

legende Prinzipien.“ Folgerichtig heißt<br />

seine eigene Firma „pateo“, lateinisch<br />

für „offenstehen“, „zugänglich sein“.<br />

Pateo – zwei in einem<br />

Pateo versteht sich einerseits als Vermögensmanager<br />

mit langjähriger<br />

Beratungserfahrung und andererseits<br />

als Consulting-Unternehmen, das den<br />

Kunden bei der Bewältigung komplexer


Finanzfragen zur Seite steht. Ob es um<br />

Anlageentscheidungen weltweit,<br />

zum Beispiel in den aufstrebenden<br />

asiatischen Märkten, geht oder ob<br />

ein Unternehmen sein Engagement in<br />

der Region beginnen oder ausbauen<br />

möchte – Pateo <strong>Investments</strong> steht mit<br />

besonderer Beratungsexpertise und<br />

Vor-Ort-Beziehungen zur Verfügung.<br />

Geschäftsführer Wu ist regelmäßig vor<br />

Ort, um an Symposien wie zuletzt an<br />

der Peking University im Dezember 2011<br />

teilzunehmen. Mit diesem Wissen kann<br />

Pateo Unternehmen begleiten, die über<br />

einen Einstieg in den Wachstumsmarkt<br />

China nachdenken. „Wir klären Hindernisse<br />

vor dem unternehmerischen Engagement.<br />

Man könnte es eine formale<br />

sowie eine kulturelle ‚Due Diligence‘<br />

nennen, mit dem Ziel, das Beste aus<br />

zwei Welten zu kombinieren“, erläutert<br />

er das ganz besondere Angebot in<br />

der Unternehmensberatung. Das junge,<br />

aufstrebende Unternehmen ist überzeugt,<br />

dass kaum ein anderer Marktteilnehmer<br />

das Leben in beiden Welten<br />

so authentisch und in einem Bild erfassen<br />

kann. Das ist die fundierte Basis für<br />

Investmententscheidungen der Kunden<br />

im Wertpapiersegment wie auch in der<br />

Unterstützung für Unternehmer.<br />

Ein engagiertes, professionelles team<br />

Ein wesentlicher Eckpfeiler des Erfolges<br />

von Pateo <strong>Investments</strong> ist das hoch<br />

motivierte Team, das mit Spaß und<br />

Überzeugung täglich partnerschaftliche<br />

Zusammenarbeit lebt. Seit Anfang 2012<br />

wird Pateo <strong>Investments</strong> durch zwei<br />

weitere Berater aus dem Private Banking<br />

und engagierte Mitarbeiter in der<br />

Vertriebsunterstützung verstärkt.<br />

Schon von Anfang an legte das Team<br />

von Pateo dem eigenen Anspruch<br />

gemäß Wert auf offene Kommunikation:<br />

Im Zweimonatsrhythmus erscheint ein<br />

kostenloser Newsletter für Kunden und<br />

Partner. Neben einem komprimierten<br />

Rückblick über Wirtschaftsereignisse<br />

soll er vor allem durch selektierte<br />

Verbraucherthemen einen echten<br />

Mehrwert beim Leser schaffen.<br />

Bereit für die Zukunft<br />

der Vermögensberatung<br />

In der Anlageberatung mit Fonds bietet<br />

Pateo <strong>Investments</strong> neben dem klassischen<br />

Provisionsgeschäft bereits heute<br />

ein innovatives Beratungsmodell, das<br />

sich in der Vergütung am Wertzuwachs<br />

des Kundenvermögens orientiert. Damit<br />

geht das Team um Geschäftsführer Wu<br />

bewusst in Vorleistung und macht seinen<br />

Erfolg abhängig vom Erfolg des Kunden.<br />

Aufgrund ihrer modernen IT-Struktur<br />

wie auch ihres standardisierten Dokumentationsprozesses<br />

sieht sich die<br />

Pateo <strong>Investments</strong> GmbH bereits heute<br />

bestens gerüstet, die Anforderungen<br />

von morgen zu erfüllen. Darüber hinaus<br />

Das team von Pateo investments in Berlin<br />

(v. l. n. r.): Nina Dropcova, Arne Trebeljahr,<br />

Melanie Bien, Geng Jun Wu, Stephanie Baldauf,<br />

Franziska Utes<br />

ist der Sachkundenachweis aller Berater<br />

vollumfänglich gegeben. Das vereinfacht<br />

den Anpassungsprozess an die<br />

kommenden gesetzlichen Vorgaben<br />

und schafft Räume für die erfolgreiche<br />

tägliche Arbeit mit dem Kunden.<br />

Geng Jun Wu sieht die Pateo <strong>Investments</strong><br />

GmbH in der Anlageberatung und<br />

auch durch die Diversifikation des Geschäftsmodells<br />

sehr gut positioniert.<br />

Und er merkt an: „Die Reformen der<br />

Anlageberatung können die Chance<br />

bieten, eine nachhaltig bessere Beratungsqualität<br />

am Markt zu etablieren.<br />

Und: Gemeinsam geht es bekanntlich<br />

besser als allein. Wir sprechen oft mit<br />

anderen Beratern, um sinnvolle Lösungen<br />

für eine Nachfolgeregelung oder eine<br />

gezielte Kooperation zu erörtern.“<br />

Auch hier erweise sich, sagt Wu,<br />

„Erfolg durch Partnerschaft“ nicht nur<br />

als Marketingfloskel, sondern als Grundprinzip<br />

einer für alle Seiten erfolgreichen<br />

Unternehmensstrategie. �<br />

Position Oktober 2012 19


20<br />

Aus dem Vollen gefräst<br />

sobald im schwarzwald bei Volker<br />

sichler eine neue Motorradfelge benötigt<br />

wird, wird ein 100 Kilogramm<br />

schwerer Aluminiumblock in eine<br />

dreidimensional arbeitende CNC-<br />

Fräse gespannt. Danach vergeht<br />

eine geraume Zeit.<br />

Die maßgearbeitete Felge wird mit<br />

einer Vielzahl überlegt ausgeführter<br />

Arbeitsschritte fahrfertig gemacht. Sie<br />

wird aus der Fräse genommen, optisch<br />

und technisch geprüft, präzise von der<br />

kleinsten Unwucht befreit und minutiös<br />

poliert, bevor dann in aller Ruhe edles<br />

Leben<br />

schwarzes Gummi aufgezogen wird.<br />

Bei einem Hinterrad typischerweise in<br />

250er-Breite – gern auch mal mehr.<br />

Falls jetzt jemand glaubt, bei den Felgen<br />

werde hier außergewöhnlicher Aufwand<br />

getrieben, so ist das ganz richtig.<br />

Dieser Aufwand und die Liebe zum<br />

Detail stecken in jedem Bauteil des<br />

Motorrads. Und das ist, was die Marke<br />

Hollister’s auszeichnet. Volker Sichler<br />

sagt es ganz deutlich: „Das muss so<br />

sein: Jedes Bauteil ist perfekt. In einer<br />

Felge stecken genauso viel Zeit und<br />

Ideen wie in jedem anderen Teil.“<br />

Und das sieht man den Bikes auch an.<br />

Die Manufaktur für feine Unterschiede<br />

Es klingt ein bisschen nach Understatement,<br />

wenn Volker Sichler sein Unternehmen<br />

schlicht als „Manufaktur“<br />

bezeichnet. Denn Hollister‘s MotorCycles<br />

wurde vom Kraftfahrt-Bundesamt in<br />

Flensburg zertifiziert und mit eigener<br />

Herstellernummer versehen. Die Manufaktur<br />

ist einer der wenigen eigenständigen<br />

Motorradhersteller in Deutschland.<br />

Selbstverständlich haben sogar die individuellsten<br />

Custombikes von Hollister‘s<br />

eine europaweite EC-Betriebserlaubnis,<br />

die auch auf anderen Kontinenten eine


Zulassung erleichtert. Die Hollister‘s<br />

werden in die ganze Welt verkauft,<br />

geliefert wird oft sogar per Luftfracht.<br />

„Unsere Kunden kaufen ihre Bikes,<br />

um irgendwo in dieser Welt auf ihren<br />

Lieblingsstrecken unterwegs zu sein.<br />

Also wird jede einzelne Hollister‘s ganz<br />

genau nach den Wünschen unserer<br />

Kunden gebaut. Hollister‘s zu fahren<br />

ist etwas ganz anderes, als auf den<br />

seelenlosen Fließbandprodukten der<br />

Industrie zu hocken – aber für die Zulassungsbehörden<br />

ist sie trotzdem nur ein<br />

Motorrad wie alle anderen auch.“<br />

In jedem Unikat spiegelt sich die Persönlichkeit<br />

des Menschen, für den die<br />

Maschine gebaut wurde. Die Manufaktur<br />

stimmt bei Bedarf selbst den Rahmen genau<br />

auf den künftigen Besitzer ab. Lack,<br />

Design, Schriftzüge, Reifen, die Abstimmung<br />

des Motors, Polsterung und Material<br />

des Sattels: Oft vergehen Wochen, bis<br />

eine Bestellung in allen Details besprochen<br />

ist. Und dann braucht der Kunde<br />

etwas Geduld. Bei Kauf preisen von sechzigtausend<br />

Euro – oder mehr – dauert<br />

es noch einmal sehr lange, bis die Motorräder<br />

gebaut und perfekt eingefahren<br />

an ihre Eigner übergeben werden.<br />

Die Kunden kommen aus der ganzen<br />

Welt, aber manche Modelle gibt es<br />

trotzdem nicht für jeden. Bei der Excite<br />

No. 1 zum Beispiel gab es eine rigide<br />

Editions-Politik: Für jeden Staat stand<br />

genau ein Bike zur Verfügung. Nur für<br />

Deutschland machte Sichler eine Ausnahme:<br />

ein Bike für jedes deutsche<br />

Bundesland.<br />

Jedes dieser Motorräder entsteht in<br />

einem baden-württembergischen Bilderbuchdorf:<br />

Horgen. „Gar nicht so weit<br />

von Rottweil, wo ich damals mit gerade<br />

einmal fünfzehn Jahren gelegentlich ▸<br />

Position Oktober 2012<br />

21


22<br />

Meinungsverschiedenheiten mit den<br />

Ordnungshütern hatte, weil ich das<br />

schnellste Mofa der Stadt fuhr“, erklärt<br />

der Unternehmer. Im Grunde war bereits<br />

das frühe frisierte Mofa ein Custombike.<br />

Vor allem war es der Anfang<br />

davon, mit den eigenen Händen auffallende<br />

Zweiräder zu bauen. Als Volker<br />

Sichler reifer wurde, genügte es dem<br />

gelernten Maschinenbauelektroniker<br />

nicht mehr, Harleys und anderes<br />

umzubauen. Nichts weniger als eine<br />

eigene Marke – das wollte er. Und<br />

er war sich ganz sicher, dass seine<br />

Bikes immer komplett von Hand gebaut<br />

werden müssen.<br />

Leben<br />

Volker sichler,<br />

schon immer Motorradindividualist, kümmert sich<br />

um die Wünsche derer, denen ein Motorrad von<br />

der Stange viel zu langweilig wäre<br />

technik aus dem Kuhstall<br />

Alle Custombikes von Hollister‘s werden<br />

in einem ehemaligen Kuhstall gebaut.<br />

Kreatives Chaos darf man hier allerdings<br />

nicht erwarten. Eher wirkt diese<br />

Traumfabrik wie der Kommandostand<br />

eines Kraftwerks – oder wie ein blitzsauberer<br />

Operationssaal. Eine eingeschworene<br />

Mannschaft von Mitarbeitern<br />

und handverlesene Zulieferer sorgen<br />

hier dafür, dass Volker Sichlers Qualitätsanspruch<br />

eingehalten wird.<br />

„Einen Kabelbaum kann man auch<br />

unsichtbar verlegen – man muss sich<br />

nur die Arbeit machen. Und wenn<br />

man sich die Zeit nimmt, kann man alle<br />

WIG-Schweißnähte am Rahmen vor<br />

dem Lackieren so bearbeiten, dass sie<br />

weder zu sehen noch zu fühlen sind.“<br />

Einig ist sich das Team im Kuhstall in<br />

seiner Verachtung für Kunststoffe, die<br />

beim Bau von Großserienmotorrädern<br />

immer öfter verwendet werden. Im<br />

Schwarzwald glaubt man noch an<br />

Metall, Chrom, Gummi und Leder.<br />

Die Alternative zur Kuckucksuhr<br />

Volker Sichler ist ein rastloser Ideen-<br />

generator: Vor einigen Jahren fand er


Hollister’s Classic,<br />

Individualität statt Standard, auch<br />

beim Klassiker im „curved style“<br />

es langweilig, Motorräder mit einem<br />

Schlüssel oder einem Startknopf zu starten.<br />

Da kooperierte er mit dem Uhrenspezialisten<br />

Junghans – und jetzt fahren<br />

einige Hollister‘s durch die Gegend,<br />

deren Motoren nur durch ein spezielles<br />

Funksignal der Armbanduhr anspringen.<br />

Was Sichler heute immer wieder umtreibt,<br />

ist der Kern seines Produkts.<br />

Motoren muss er bislang immer noch<br />

von außen zukaufen – aber auch wenn<br />

die Kubikmonster in der Horgener<br />

Manufaktur noch sehr veredelt werden,<br />

steht der eigene Sichler-Motor ganz<br />

oben auf der inneren Wunschliste des<br />

Unternehmers.<br />

Einfach nur gut<br />

Florida 2002: Die Hollister‘s Phantom<br />

wird bei der Daytona Bike Week als<br />

„Schönstes Motorrad der Welt“ ausgezeichnet<br />

– und im Mutterland der<br />

Custombikes bedeutet es eine gewaltige<br />

Anerkennung, ausgerechnet<br />

ein europäisches Bike zu prämieren.<br />

Stuttgart 2003: Die Excite No. 1 erhält<br />

den baden-württembergischen Designpreis<br />

„Balance“. Essen 2004: Der red<br />

dot design award geht an Hollister‘s.<br />

Die Preise hat Volker Sichler in eine<br />

Vitrine gestellt, aber was ihn wirklich<br />

antreibt, sind die Wünsche seiner Kunden<br />

nach dem ultimativen Bike.<br />

Bei Custombikes gibt es einen ganz<br />

klaren Design-Trend: Jedes ist anders.<br />

Die Hollister‘s verkörpern dabei den<br />

klassisch gewordenen „curved style“,<br />

der sie trotz ihrer schieren Größe und<br />

bärenstarken Motoren unglaublich<br />

filigran und elegant gleiten lässt. Hinzu<br />

kommen höchste handwerkliche<br />

Qualität und ein außergewöhnlicher<br />

Sound. Wirklich laut wird eine Hollister‘s<br />

niemals, aber sie klingt trotzdem so<br />

selbstbewusst, dass sich jeder nach ihr<br />

umdreht. Das liegt vermutlich daran,<br />

dass man den geschmeidigen Lauf des<br />

Motors einer vorbeifahrenden Hollister‘s<br />

nicht nur hört, sondern auch durch ein<br />

leichtes Vibrieren in der Magengegend<br />

spüren kann.<br />

Nachdem er zehn Jahre lang Einzelstücke<br />

gebaut hatte, hat Volker Sichler im Jahr<br />

2009 beschlossen, in überschaubarer<br />

Anzahl ein Motorrad in Serie zu bauen –<br />

glücklicherweise macht er dabei nur<br />

einen einzigen Kompromiss: Der Preis<br />

ist niedriger als bei den Unikaten. Wer<br />

sich dem starken Auftritt gewachsen<br />

fühlt, kann nun schon für knapp dreißigtausend<br />

Euro eine Hollister‘s fahren.<br />

Angesichts des Gebotenen ist das geradewegs<br />

günstig, finden seine Kunden.<br />

Wenn er sich von seinen Prinzipien verabschieden<br />

würde, könnte Volker Sichler<br />

vermutlich Umsatz und Gewinn erhöhen.<br />

Und aus der jetzigen Produk tionsstätte<br />

im ehemaligen Kuhstall würde irgendwann<br />

ein Firmen-Museum. Aber warum<br />

sollte der Manufaktur-Inhaber sich<br />

von Prinzipien verabschieden, die ihn<br />

zum ungekrönten König in der Welt<br />

der Custombikes gemacht haben? �<br />

www.hollisters.de<br />

Beiträge der Rubrik „Leben“ dienen ausschließlich der Information<br />

und Unterhaltung. <strong>Fidelity</strong> gibt damit in keiner Weise Investmentempfehlungen<br />

bezüglich eventuell enthaltener Produkt- oder Dienstleistungserbringer,<br />

ihrer Branchen oder Regionen. Ebenso erfolgte<br />

keine Prüfung der Beiträge durch <strong>Investments</strong>pezialisten von <strong>Fidelity</strong>.<br />

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Position Oktober 2012 23


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