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Unter der Staleke 216, Winter 2019

Heimatzeitung für die Gemeinde Hagen im Bremischen – Die STALEKE erscheint vier Mal im Jahr und wird kostenlos an alle Haushalte der Gemeinde Hagen im Bremischen verteilt.

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Amtsdamm 75<br />

27628 Hagen<br />

48 | WINTER <strong>2019</strong><br />

04746<br />

6000<br />

Der Trendsetter in Sachen Haar.<br />

Am 24. Dezember ist geschlossen,<br />

dafür haben wir am<br />

23. Dezember von 8.30 Uhr<br />

bis 18.00 Uhr für Sie geöffnet<br />

– sichern Sie sich jetzt Ihre Termine!<br />

Das gesamte Haarscharf-Team<br />

wünscht frohe Weihnachten<br />

und einen guten Rutsch ins<br />

neue Jahr 2020!<br />

Hagen im Bremischen · Loxstedt<br />

Am Gew.-park 5 · 27628 Hagen i. Brem. · Tel & Fax (0 47 46) 72 67 68<br />

Heinrich-Luden-Str.· 27612 Loxstedt · Telefon (0 47 44) 91 39 23<br />

Internet:www.haarscharf-hagen.de<br />

rer mit <strong>der</strong> Absicht geworden,<br />

einmal Direktor zu werden.“<br />

Eigentlich hatte er bereits eine<br />

Zusage für einen Platz als Offiziersanwärter<br />

von einer Ree<strong>der</strong>ei<br />

und wollte Kapitän werden<br />

– bis zu seinem Auslandsaufenthalt<br />

im amerikanischen Bundesstaat<br />

Massachusetts. Die<br />

wilde Zeit mit Woodstock und<br />

dem Vietnamkrieg verän<strong>der</strong>te<br />

ihn. „Mir wurde klar, dass ich<br />

etwas mit Menschen machen<br />

wollte“, erzählt er.<br />

Bei seinem Amtsantritt schrieb<br />

die Waldschule rote Zahlen.<br />

Tetzner fackelte nicht lange.<br />

„Mir wurde klar, dass wir uns<br />

anstrengen müssen, wenn wir<br />

verhin<strong>der</strong>n wollen, dass uns<br />

die Schüler weglaufen“. Als die<br />

Waldschule nach drei Jahren<br />

dank eines größeren Fremdsprachenangebots<br />

und Investitionen<br />

des Schulträgers die<br />

200er-Marke knackte, war die<br />

Freude über den Schülerzuwachs<br />

groß.<br />

Die Motivation hielt. Zwei weitere<br />

Meilensteine folgten: Die<br />

Orientierungsstufe wurde abgeschafft,<br />

und 2009 wurde die<br />

Oberstufe an <strong>der</strong> Waldschule<br />

eingeführt – ein „wirtschaftliches<br />

Muss“, das für höhere<br />

Finanzhilfen sorgte. Die Waldschule<br />

wurde schließlich zum<br />

vollausgebauten Gymnasium.<br />

„Das hatte damals keiner für<br />

möglich gehalten. Welche Gemeinde<br />

mit 11.000 Menschen<br />

hat schon ein eigenes Gymnasium?“<br />

Wenn Tetzner über die Waldschule<br />

spricht, verwendet er die<br />

„Wir-Form“, so als wäre sie ein<br />

festes Familienmitglied. Im Dorf<br />

wird <strong>der</strong> Pensionär oft gefragt,<br />

wie es ihm ohne Schule geht.<br />

„Ich sage den Leuten, dass ich<br />

eine sehr schöne Zeit als Vollblut-Direktor<br />

hatte, aber mich<br />

nun auf eine neue Lebensphase<br />

freue“, erklärt er.<br />

Zeit für Besuch. Tochter Karin<br />

kommt mit dem kleinen Enkelsohn<br />

Johannes Lars vorbei. Sein<br />

Leben lang stand für Tetzner<br />

die Waldschule an erster Stelle.<br />

Seine Frau Marlies, die ebenfalls<br />

viele Jahre dort lehrte,<br />

und seine drei Kin<strong>der</strong> mussten<br />

oft zurückstecken. Wirklich<br />

etwas voneinan<strong>der</strong> hatten sie<br />

nur in den wenigen, gemeinsamen<br />

Urlauben. Für den Familienmenschen<br />

Tetzner war das<br />

nicht leicht. „Ich genieße jetzt<br />

… o<strong>der</strong> beim Wan<strong>der</strong>n in Wacken.<br />

die neu hinzugewonnene Zeit“.<br />

Das Ehepaar hat sich viel vorgenommen,<br />

möchte reisen.<br />

Im Frühjahr 2018 waren sie<br />

für einen Monat in Finnland,<br />

in einem Blockhaus mitten<br />

im Nirgendwo. „Dagegen ist<br />

<strong>der</strong> Landkreis Cuxhaven überbevölkert“,<br />

scherzt er. In <strong>der</strong><br />

Kälte wan<strong>der</strong>ten sie durch die<br />

schneeweiße Landschaft. Dabei<br />

bevorzugt <strong>der</strong> Pädagoge<br />

eigentlich den Sommer. Im Juli<br />

dieses Jahres segelte Tetzner<br />

von Glasgow nach Island. Dort<br />

machte <strong>der</strong> Hagener anschließend<br />

mit seiner Frau Urlaub.<br />

Das wilde karge Land hat beide<br />

beeindruckt. „Ich bewun<strong>der</strong>e<br />

die Islän<strong>der</strong>, die außerhalb <strong>der</strong><br />

Hauptstadt leben“, sagt Tetzner.<br />

Mit großer Leidenschaft<br />

wan<strong>der</strong>t er zudem in seiner<br />

Freizeit quer durch Deutschland,<br />

abseits bekannter Wege<br />

auf möglichst gera<strong>der</strong> Linie<br />

nach Nord und Süd. „Es macht<br />

viel Freude. Wir sind jetzt bis<br />

zum Nord-Ostsee-Kanal gekommen“,<br />

berichtet er stolz.<br />

Tetzner blickt zur Uhr. Es ist 9:30<br />

Uhr. „Jetzt klingelt es drüben<br />

zur Pause“. Auch wenn er sie beruflich<br />

hinter sich gelassen hat,<br />

im Herzen wird Klaus Tetzner<br />

die Waldschule wohl immer bei<br />

sich tragen. s Milena Schwoge<br />

UNTER DER STALEKE

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