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Unter der Staleke 216, Winter 2019

Heimatzeitung für die Gemeinde Hagen im Bremischen – Die STALEKE erscheint vier Mal im Jahr und wird kostenlos an alle Haushalte der Gemeinde Hagen im Bremischen verteilt.

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echt, wo es Verhaltensweisen<br />

mit Konsequenzen belegt, die<br />

die Privatsphäre des Einzelnen<br />

beson<strong>der</strong>s verletzen.<br />

b) Strafrecht<br />

In Deutschland gibt es an<strong>der</strong>s<br />

als in Österreich keinen speziellen<br />

Straftatbestand in Bezug auf<br />

Cyber-Mobbing. Je nach konkretem<br />

Vorfall können aber die<br />

Straftatbestände Beleidigung<br />

(§ 185 StGB), Üble Nachrede (§<br />

186 StGB) und Verleumdung (§<br />

187 STGB) einschlägig sein.<br />

Wenn heimlich mitgeschnittene<br />

Tonaufnahmen veröffentlich<br />

o<strong>der</strong> unerlaubt aufgenommene<br />

Fotos verbreitet<br />

werden, kommen zudem die<br />

Verletzung <strong>der</strong> Vertraulichkeit<br />

des Wortes (§ 201 StGB) und die<br />

Verletzung des höchstpersönlichen<br />

Lebensbereiches durch<br />

Bildaufnahmen (§ 201 a StGB)<br />

in Betracht. Soll man durch<br />

den Übergriff zu einem bestimmten<br />

Verhalten veranlasst<br />

werden o<strong>der</strong> wurde man gar<br />

konkret bedroht, dürften auch<br />

Nötigung (§ 240 StGB) und Bedrohung<br />

(§ 241 StGB) greifen. Es<br />

gibt Fälle, in denen Videos von<br />

körperlichen Gewalttätigkeiten<br />

verbreitet werden. Hier kommt<br />

nicht nur <strong>der</strong> Tatbestand <strong>der</strong><br />

Körperverletzung (§§ 223 StGB<br />

ff) ins Spiel, son<strong>der</strong>n auch <strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> unerlaubten Gewaltdarstellung<br />

(§ 131 StGB). Je nach<br />

Fallgestaltung können weitere<br />

Straf- und Bußgeldvorschriften<br />

Anwendung finden.<br />

Gerade bei Schülern setzt eine<br />

Strafbarkeit aber Strafmündigkeit<br />

voraus, die erst ab 14 Jahren<br />

gegeben ist. Letztlich empfiehlt<br />

sich eine Strafanzeige und<br />

ein Strafantrag aber auch bei<br />

jüngeren Tätern, damit diesen<br />

deutlich gemacht wird, dass sie<br />

mit ihrem Verhalten Grenzen<br />

überschritten haben und dieses<br />

nicht einfach hingenommen<br />

wird. Hier besteht dann immerhin<br />

noch die Möglichkeit, auf<br />

<strong>der</strong>en zukünftige Entwicklung<br />

über die Jugendhilfe und über<br />

das Familiengericht (§§ 1666 f<br />

BGB) einzuwirken.<br />

c) Zivilrecht<br />

Zivilrechtlich kann sich ein Opfer<br />

von Cyber-Mobbing mit <strong>Unter</strong>lassungs-,<br />

Beseitigungs- und<br />

Schadensersatzansprüchen an<br />

den Täter wenden (u.a. §§ 1004<br />

BGB analog und § 823 I, bzw. §<br />

823 II BGB) und die Beachtung<br />

seines allgemeinen Persönlichkeitsrechts<br />

erzwingen. Das<br />

geht am schnellsten mit einer<br />

einstweiligen Verfügung. Auch<br />

Schmerzensgeld kann in entsprechenden<br />

Fällen eingefor<strong>der</strong>t<br />

werden. Die Altersgrenze<br />

beträgt hier auch nicht 14 Jahre<br />

wie im Strafrecht, son<strong>der</strong>n eine<br />

Deliktsfähigkeit kann ab 7 Jahren<br />

bestehen.<br />

Die Schädiger sind über WhatsApp<br />

oft leicht auszumachen<br />

und die Beweislage ist dabei in<br />

<strong>der</strong> Regel gut. Schwieriger ist<br />

es, wenn anonym etwas über<br />

YouTube o<strong>der</strong> Facebook pp. gepostet<br />

wurde. In dem Fall kann<br />

man sich an die Plattformbetreiber<br />

wenden und Löschung<br />

verlangen (§§ 7ff TMG). Dieser<br />

muss einem in bestimmten<br />

Fällen auch mitteilen, wer hinter<br />

dem Post steckt (§ 14 III – V<br />

TMG), sofern es ihm denn bekannt<br />

ist.<br />

d) Verwaltungsrecht<br />

Wenn es sich um Cybermobbing<br />

mit konkret schulischem<br />

Bezug handelt, d.h. es sich nicht<br />

nur um einen privaten Konflikt<br />

zwischen Schülern handelt,<br />

son<strong>der</strong>n z.B. Äußerungen im<br />

WhatsApp-Klassenchat erfolgt<br />

sind, ein Foto aus dem Sportunterricht<br />

gepostet wurde<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong>/dem Geschädigten<br />

eine unbefangene Teilnahme<br />

am <strong>Unter</strong>richt und dem Alltag<br />

<strong>der</strong> Schule nicht mehr möglich<br />

ist, kann auch die Schule sofort<br />

vollziehbare Ordnungsmaßnahmen<br />

ergreifen.<br />

Denkbar ist hier eine sofortige<br />

Suspendierung des Täters<br />

vom <strong>Unter</strong>richt, das Versetzen<br />

des Täters in eine Parallelklasse<br />

o<strong>der</strong> auch ein Schulverweis.<br />

Dabei kommt es immer auf das<br />

konkrete Fehlverhalten, die<br />

Häufigkeit <strong>der</strong> Verfehlungen,<br />

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UNTER DER STALEKE WINTER <strong>2019</strong> | 19<br />

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