Unter der Staleke 217, Frühjahr 2020
Heimatzeitung für die Gemeinde Hagen im Bremischen – Die STALEKE erscheint vier Mal im Jahr und wird kostenlos an alle Haushalte der Gemeinde Hagen im Bremischen verteilt.
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EDITORIAL
Liebe Leserinnen und Leser unsere Heimatzeitung,
Die Fastenzeit ist
fast vorbei!
die 40 Tage Fastenzeit zwischen Karneval und Ostern sind immer populärer geworden.
Viele Menschen nehmen daran teil und üben in bestimmten Bereichen ihres Lebens
Verzicht. Woher das stammt und warum man das macht, ist manchen nicht so ganz
bewusst. Vereinfacht dargestellt ist Fastenzeit in Anlehnung an Jesus und die Wüstenzeit
entstanden. Dort musste er den Verlockungen des Teufels mehrfach widerstehen.
Daraus haben später die Christen die Fastenzeit als Bußzeit und Vorbereitung auf das
Hochfest Ostern festgelegt.
Doch reichen 40 Tage Enthaltsamkeit aus, um eine Sinnesänderung nachhaltig zu erzeugen?
Im Bereich der digitalen Medien bezweifele ich das. Jeder von uns hat mittlerweile
ein Smartphone. Wir texten, mailen, posten und schenken dem Smartphone viel
Zeit. Wir sind immer online, durchgehend erreichbar und werden meist von unwichtigen
Informationen versorgt. Wir sind immer in Alarmbereitschaft!
Eine Studie mit ca. 60.000 Smartphone-Nutzern brachte zum Vorschein, dass diese
Smartphones abhängig, unproduktiv und unglücklich machen. Es stellte sich auch
heraus, dass dieses Verhalten kein Tick der Jugend ist, sondern sich durch sämtliche
Bildungs- und Altersschichten zieht. Eine Erkenntnis, die ernst zu nehmen ist! Ich hatte
ein interessantes Telefonat mit einem Freund, der den Anstoß für dieses Editorial gab.
Ein Problem ist zu erkennen: Die digitale Kommunikation ist nicht ohne Wirkung.
Ob WhatsApp-Gruppe, Facebook – wir kommunizieren immer mehr über diese Medien.
Die Folge ist, dass wir uns ab und zu den Weg zu Freunden oder zugehörigen Vereinen
sparen. „Ich habe doch das Thema schon im Chat mit den Freunden diskutiert“, bekommt
man dann zu hören. Fakt ist hierbei, dass sich der Austausch unter Freunden
schon in Teilen verändert hat. Wie oft wird zum Geburtstag eine digitale Grußkarte oder
per Facebook ein Post versendet. Die Abmeldung zu Veranstaltungen per Email oder
SMS geht einfacher. Der klassische Anruf ist nicht mehr „in“. Digital zu funken ist einfacher,
schneller, unkomplizierter anonymer und leichter.
Damit soll die digitale Welt nicht verteufelt werden, sie bringt uns viele Vorteile. Es
bedarf allerdings einer bewussteren Umgangsweise und manchmal einer digitalen
Entgiftung. Das digitale Miteinander ist aber auch kein Grund für Panik und Besorgnis.
Wer die Vorteile der Technik zu nutzen weiß, wird auch davon profitieren, soll aber nicht
allen digitalen Verlockungen nachgeben.
Digitale Entgiftung heißt Gegenbewegung. Viele wollen den Rückwärtsgang einlegen:
Mit Menschen reden, die Umgebung sinnlich wahrnehmen. Es gibt mittlerweile Ferienangebote
ohne Smartphone – doch danach geht es meistens so weiter wie zuvor.
Wer die Nutzung reduzieren will muss seine Gewohnheiten ändern.
Fangen wir damit an!
Ihr Gerhard Wüst
UNTER DER STALEKE FRÜHJAHR 2020 | 3