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11 Zusammenfassung und Ausblick<br />

Das vorliegende Forschungsvorhaben umfasste die Modellbildung des Hochtemperaturlötens<br />

von temperierten Werkzeugen und die Entwicklung eines interaktiven<br />

Moduls zur vereinfachten Bedienung. Die Arbeiten dienen dazu, Spannungen,<br />

Verzüge und Temperaturfelder während des Lötprozesses zu berechnen. Die FEM-<br />

Methode ermöglicht die Untersuchung der während des Lötzyklus entstehenden<br />

Eigenspannungen unter Berücksichtigung unterschiedlicher Abkühlraten (Temperaturgradienten).<br />

Dadurch lässt sich zum einen der Temperatur-Zeit-Verlauf optimieren<br />

und zum anderen wird das Überschreiten der tolerierbaren Spannungen im Grundbzw.<br />

Lotwerkstoff während des Lötprozesses verhindert. Die Simulation mittels FEM-<br />

Methode ist nicht nur auf die untersuchten Demonstratorgeometrien beschränkt,<br />

sondern kann für unterschiedliche Geometrien mit verschiedenen Komplexitäten<br />

angewendet werden.<br />

Die Kopplung von CAD mit FEM wird erstmalig für das Hochtemperaturlöten zur<br />

kombinierten Optimierung von Bauteil- und Prozessdesign für kmU verfügbar. So ist<br />

es bereits anhand von Werkstoffdatenblättern möglich, die Dimensionierung und<br />

Gestaltung der Bauteile hinsichtlich des Fügeprozesses durchzuführen. Hieraus<br />

ergeben sich neue Gestaltungsmöglichkeiten, die zum Erschließen neuer Anwendungsgebiete<br />

genutzt werden können. Dieses wird insbesondere da der Fall sein, wo<br />

heute die Bauteilgröße durch die im Lötprozess entstehenden Eigenspannungen<br />

begrenzt ist. Neben den Anwendungen im Formwerkzeugbau können die Ergebnisse<br />

beispielsweise zum Löten von Heißkanalverteilern sowie Einspritzdüsen für Großdieselmotore<br />

genutzt werden.<br />

Aufbauend auf den Forschungsergebnissen wurde in diesem Zusammenhang eine<br />

interaktive Benutzeroberfläche für das Simulationsprogramm erstellt, die auch die<br />

kmU, die über kein Personal mit FEM-Kenntnissen verfügen, in die Lage versetzt,<br />

qualitative Berechnungen durchzuführen. Dadurch können konstruktive und fertigungstechnische<br />

Anpassungen beim kmU bewertet werden, die das Ergebnis des<br />

Fertigungsprozesses kostensparend positiv beeinflussen.<br />

Temperierbare Werkzeuge werden mittels CAD konstruiert und vorwiegend die<br />

Einzelteile in kmu gefertigt und von Lohnlötbetrieben mittels Hochtemperaturlöten<br />

gefügt. Basierend auf den bereits vorhandenen CAD-Daten kann mittels einer FEM-<br />

Software der Fügeprozess und die Konstruktion analysiert und iterativ optimiert<br />

werden, so dass Entwicklungszeit und Ausschuss minimiert werden. Durch die<br />

industrielle Nutzung der erarbeiteten Erkenntnisse können neue Anwendungsfelder<br />

erschlossen werden. Die wirtschaftlichen Vorteile des betrachteten Prozesses sind<br />

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