SB_14.814B
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Zusammenfassung<br />
Das Forschungsziel, lötgerechte Konstruktions- und Verfahrensstrategien zum<br />
Hochtemperaturlöten mit prozessintegrierter Wärmebehandlung von temperierbaren<br />
Formwerkzeugen zu entwickeln, wurde erreicht. Im Rahmen des Forschungsvorhabens<br />
wurde ein Modell des Lötprozesses erstellt, in dem auch Umwandlungen der<br />
Werkstoffe berücksichtigt sind. Die Validierung des Modells erfolgte unter anderem<br />
mit experimentellen Messungen wie der Temperaturverläufe bei der Demonstratorfertigung.<br />
Diese belegen, dass während des Hochtemperaturlötens von Bauteilen mit<br />
komplexen Innengeometrien größere Temperaturgradienten in den Komponenten<br />
entstehen. Die Bauteile wurden an der Oberfläche durch Strahlung erwärmt. Es<br />
traten wärmeleitungsbedingt Temperaturgradienten auf, die zu einem inhomogenen<br />
Erwärmen bzw. Abkühlen des Bauteils führen. Die Temperaturdifferenzen bewirken<br />
neben der Änderung der Werkstoffeigenschaften, auf Grund der Wärmebehandlung,<br />
Spannungen. Übersteigen diese die Festigkeitswerte der Grundwerkstoffe bzw. des<br />
Lotes treten Verformungen bzw. Rossbildung auf. Mit dem Modell ist es möglich,<br />
Geometrien bzw. die Prozessführung simulationstechnisch zu bewerten und<br />
anzupassen. Um kmU, die über kein speziell im Bereich FEM-Kenntnisse qualifiziertes<br />
Personal verfügen, die gewonnen Erkenntnisse nutzbar zur Verfügung zu stellen,<br />
wurde darüber hinaus eine interaktive Benutzeroberfläche für die genutzte Modellierungssoftware<br />
erarbeitet. Durch die Eingabe „einfacher“ Daten, wie z.B. Werkstoffe<br />
(Grundwerkstoffe, Lot), Lötspaltbreite und Temperatur-Zeit-Zyklus sowie den Import<br />
der Bauteilgeometrien können Simulationen gestartet werden, die als Ergebnisse<br />
konkrete Informationen zum resultierenden Eigenspannungszustand und den zu<br />
erwartenden kritischen Bauteilbereichen, in denen es zum Versagen kommen kann,<br />
liefert. Durch die Bereitstellung lötgerechter Konstruktionsstrategien wird der<br />
Fertigungsprozess insgesamt positiv beeinflusst.<br />
Das Forschungsvorhaben wurde aus Haushaltsmitteln des Bundesministeriums für<br />
Wirtschaft und Technologie [BMWi] über die Arbeitgemeinschaft industrieller<br />
Forschungsvereinigungen [Otto von Geuricke] e.V. [AiF] [AiF-Nr.: 14.814 BR<br />
DVS.Nr. 07.03.2-2] gefördert und von der Forschungsvereinigung Schweißen und<br />
verwandte Verfahren e.V. des DVS unterstützt. Für die Unterstützung sei gedankt.<br />
Das Ziel des Vorhabens wurde erreicht.<br />
Univ.- Prof. Dr.-Ing. J. Wilden<br />
Verantwortlicher Projektleiter