17.03.2020 Aufrufe

SB_14.814B

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

7.3 Messung der Verschiebung<br />

Während des Abkühlens ändert sich die Gitterstruktur des Grundwerkstoffs. Das kfz-<br />

Austenitgitter wandelt sich diffusionslos in das krz-Gitter des Martensits um. Die<br />

Umwandlung ist mit komplizierten Scher- und Verformungsvorgängen verbunden<br />

[Sch04]. Nach der Umwandlung bleibt der Kohlenstoff im krz-Gitter des Martensits<br />

zwangsgelöst. Er verursacht eine Verzerrung des krz-Gitters in z-Richtung. Die<br />

Martensitbildung bewirkt eine Volumenänderung im Bauteil. Sie ist eine Ursache der<br />

plastischen Verformung, da die Dichte des Martensits (7,68 g/cm 3 ) bei Raumtemperatur<br />

kleiner als die Dichte des Austenits (7,80 g/cm 3 ) ist (Sys08).<br />

Daher wurden die Verformung der Bauteile experimentell ermittelt und mit den<br />

Simulationsergebnissen verglichen. Die Messungen der Verschiebungen in z-<br />

Richtung erfolgte mit Hilfe eines Messtasters. Für die Bestimmung der Verschiebungen<br />

wurde ein Kreis mit einem Durchmesser von 110 mm auf der Oberfläche als<br />

Messweg ausgewählt [Abb. 7.7]. Entlang dieses Messweges wurden Verschiebungen<br />

für acht Punkte ausgewertet. Die Messungen ergaben, dass nach dem Löten die<br />

Bauteile aus X20Cr13 in z-Richtung verformt waren.<br />

Die Ergebnisse verdeutlichen, dass alle Proben aus X20Cr13 am Ende des Lötzyklus<br />

verformt waren. Die maximalen Werte der Verschiebungen sind in Abb. 7.8 dargestellt.<br />

Durch das Einbringen von unsymmetrischen, temperierten Kanälen im Bauteil<br />

bildeten sich während des Lötzyklus unterschiedliche Temperaturgradienten aus.<br />

Diese führten zu inhomogenen thermischen Verformungen. Während der Abkühlphase<br />

wurden sie durch das unterschiedliche Kontraktionsverhalten behindert,<br />

dadurch entstanden höhere inhomogene Spannungszustände, die nach Überschreiten<br />

der Fließgrenze zum Versagen führen können.<br />

4<br />

5<br />

6<br />

3<br />

7<br />

2<br />

10 mm<br />

1<br />

8<br />

Abb. 7.7: Messtaster für die Ermittlung der Verzüge in z-Richtung<br />

56

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!