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des Lotwerkstoffs in den Grundwerkstoff. Die alternative Verwendung von Silizium<br />

und Phosphor führt hingegen zu einer Reduzierung der Diffusion [Zar88].<br />

4.2 Eigenspannungen<br />

Eigenspannungen sind Spannungen im Innern eines Werkstückes, die ohne Eingriff<br />

von äußeren mechanischen Beanspruchungen vorhanden sind. Unabhängig von der<br />

Entstehungsursache wird zwischen drei Arten von Eigenspannungen unterschieden<br />

( Ι ., ΙΙ.<br />

und ΙΙΙ . Art) [Rad02].<br />

Ι ΙΙ ΙΙΙ<br />

σ = σ + σ + σ<br />

[4.1]<br />

Die Eigenspannungen der Ι . Art werden auch Makroeigenspannungen genannt. Sie<br />

erstrecken sich über den makroskopischen Bereich und werden über mehrere<br />

Kristallite ermittelt. Beim Abkühlen von mehrphasigen Werkstoffen können Spannungen<br />

der ersten Art infolge von Temperaturgradienten oder Phasenumwandlungen<br />

auftreten.<br />

Der Mittelwert der Eigenspannungen Ι . Art ist definitionsgemäß über große Bereiche<br />

eines Bauteils konstant, damit sind diese Spannungen phasenunabhängig [Sch00,<br />

Pyz97] und durch<br />

⎡<br />

=<br />

⎢<br />

⎣<br />

∫<br />

∫<br />

σ<br />

ES<br />

ES Ι<br />

σ , ⎢ ⎥<br />

[4.2]<br />

dv<br />

dv⎤<br />

⎥<br />

⎦<br />

viele Körner<br />

gegeben. Die Eigenspannungen zweiter Art werden als Mikroeigenspannungen<br />

bezeichnet. Sie entstehen in mehrphasigen Werkstoffen als Folge der unterschiedlichen<br />

thermischen Ausdehnungskoeffizienten der einzelnen Phasen. In Hartphasen<br />

bilden sich beispielsweise sogenannte Mikrodruckeigenspannungen, da die Hartphasen<br />

einen geringeren thermischen Ausdehnungskoeffizienten als die Metallmatrix<br />

besitzen. Aus Gleichgewichtsgründen sind die Eigenspannungen in der Metallmatrix<br />

Mikrozugeigenspannungen. Die Eigenspannungen der ΙΙ . und ΙΙΙ . Art sind phasenabhängig<br />

und können beispielsweise durch Versetzungswechselwirkung entstehen.<br />

Diese Spannungen können als gegenseitige Verspannung der Phasen bezeichnet<br />

werden [Rad02].<br />

⎡<br />

ES<br />

⎤<br />

ΙΙ ∫ σ dv<br />

ES , ES,<br />

Ι<br />

σ = ⎢ ⎥ −σ<br />

[4.3]<br />

⎢ ⎥<br />

⎣ ∫ dv<br />

⎦<br />

ein Korn<br />

ES ES , Ι ES , ΙΙ<br />

[ σ −σ<br />

−σ<br />

]<br />

an einer Stelle<br />

ES , ΙΙΙ<br />

σ =<br />

[4.4]<br />

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