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3 Stand der Technik<br />

In der Urform- und Umformtechnik nimmt die geregelte Temperierung von Werkzeugen<br />

mit steigender Tendenz eine zeit- und somit kostenbestimmende Funktion ein.<br />

Stellvertretend sind hier die Kunststoffverarbeitung mittels Spritzgießen und Heiß-/<br />

Warm-Prägen sowie verwandte Prozesse (PIM) zu nennen. Zunehmend werden die<br />

Verfahrenstechniken der Werkzeugtemperierung jedoch auch weiteren Formgebungsverfahren<br />

zugänglich gemacht. Untersuchungen zum Temperieren von<br />

Warmumformwerkzeugen, namentlich beim Schmieden [Müs02], Druckgießen oder<br />

Tiefziehen [Mey05] belegen, dass damit eine Verbesserung der Bauteilqualität und<br />

kürzere Zykluszeiten sowie höhere Umformgrade [Haf02] erzielt werden können. Der<br />

Trend zum Einsatz von konturangepasster Temperaturführung im Werkzeug ist<br />

deshalb gegenwärtig in allen Bereichen der Formgebung zu erkennen, wobei das<br />

Verarbeiten von Kunststoffen eine Vorreiterrolle einnimmt.<br />

In der Tabelle 1 sind die derzeitigen Vor- und Nachteile von fluidischer Temperierung<br />

zusammengefasst.<br />

Tabelle 1:<br />

Vor- und Nachteile fluidischer Temperierung, nach [Ehr02, Sch01]<br />

Temperierung<br />

mittels Fluiden<br />

Vorteile<br />

• einfacher Werkzeugaufbau<br />

• Flexibilität des Formeinsatzes<br />

bei Verwendung von<br />

Stammwerkzeugen<br />

• Verwendung standardisierter<br />

Temperiertechnologie<br />

• Temperiertechnik und -<br />

steuerung außerhalb des<br />

Werkzeuges<br />

Nachteile<br />

• Aufwendiger Formenbau durch<br />

geometrieangepassten Verlauf<br />

der Temperierkanäle<br />

• Fügeprozess (Vakuumlöten,<br />

Diffusionsschweißen)<br />

Ein wesentlicher Nachteil herkömmlich gefertigter Temperierkanäle liegt in der<br />

mangelnden Konturanpassung bezüglich der Formgeometrie. Häufig wird die Lage<br />

der Kanäle als letzter Schritt bei der Werkzeugkonstruktion festgelegt. Um einen<br />

aufwendigen Formenbau zu vermeiden werden sich treffende Bohrungen mit großen<br />

Querschnitten um die Kontur gelegt, stellenweise verschlossen und mit Anschlüssen<br />

versehen.<br />

Mit den konventionell eingesetzten Verfahren im Werkzeug- und Formenbau können<br />

die konstruktiv optimierten und konturangepassten Kanalstrukturen nicht oder nur mit<br />

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