Gazette Wilmersdorf März 2020
Gazette für Wilmersdorf, Schmargendorf, Grunewald und Halensee
Gazette für Wilmersdorf, Schmargendorf, Grunewald und Halensee
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
GAZETTE VERBRAUCHERMAGAZIN
Wilmersdorf
Wilmersdorf · Schmargendorf · Grunewald · Halensee März 2020
Grunewaldturm
Ein Ehrenmal
für den Kaiser
GRATIS ZUM MITNEHMEN
1 | Gazette | 2020 | Datei: Guthmann-2020.indd
2 | Gazette Wilmersdorf | März 2020
ANZEIGE
Mietendeckel, Milieuschutz, Mietpreisbremse:
Womit müssen Eigentümer und
Mieter im neuen Jahr rechnen?
Die Guthmann Estate GmbH berät seit
2006 Eigentümer, Verkäufer und Käufer
von Mietshäusern in Berlin. Über tausend
Besucher informieren sich täglich auf
dem Informationsportal des Berliner Maklerund
Research-Hauses über die Entwicklungen
auf dem Immobilienmarkt Berlin. Wir haben
Geschäftsführer Peter Guthmann gefragt, was
2020 auf Eigentümer zukommt.
Herr Guthmann, was sind die Themen auf
dem Immobilienmarkt in diesem Jahr?
Zunächst mal könnten die Nachrichten nicht
besser sein. Die Metropolregion entwickelt
eine nie gekannte Dynamik. Tesla, Amazon,
SAP und Siemens, es läuft gut in Berlin und
Brandenburg. Das Wachstum bringt Arbeitsplätze.
Und die Arbeitnehmer wollen und
müssen irgendwo wohnen. Das Problem ist,
dass schon heute weit über 200.000 Wohnungen
fehlen. Eigentlich sollten die Berliner
in den nächsten Jahren über nichts anderes
reden als Neubau. Der Senat setzt aber den
Schwerpunkt weiter auf Regulierung. Das beherrschende
Thema wird also weiterhin der
Mietendeckel sein. Außerdem könnten neue
Milieuschutzgebiete ausgerufen werden.
Wo genau?
In Steglitz-Zehlendorf läuft derzeit ein Screening.
Vom Ergebnis hängt ab, ob es weiterführende
Untersuchungen geben wird, die dann
in Milieuschutzgebiete münden. Im Gespräch
sind unter anderem Zehlendorf Nord, Südende
und Lankwitz-Kirche. Außerdem werden
Gebiete in Charlottenburg, Mitte, Friedrichshain
und Spandau untersucht.
Werden die Mieten in Berlin jetzt günstiger?
Die durchschnittliche Quadratmetermiete
liegt bei etwa sieben Euro nettokalt. Das ist
das Ergebnis des Mietspiegels von 2019, der
vom Senat erstellt und von Senatorin Lompscher
und allen Verbänden anerkannt wurde.
Dafür wurden die Mieten von knapp 1,4 Millionen
Wohnungen untersucht. Im Ergebnis
liegen etwa 70 Prozent der Mieter in Berlin
um sieben Euro netto-kalt. Die ganz große
Mehrheit der Mieter findet das vollkommen
in Ordnung.
Es ist alles in Ordnung?
Nein. Aber die Schwierigkeiten liegen nicht
im Bestand. Sie beginnen erst mit der Suche
nach einer neuen Wohnung. Zum einen
gestaltet sich die Suche mehr als schwierig.
Kein Wunder, denn in Berlin fehlen weit über
200.000 Wohnungen. Man müsste also bauen,
bauen, bauen. Wenn es genug Wohnungen
gäbe, würden die Neuvertragsmieten auch
wieder fallen. In anderen Städten, z. B. in Hamburg,
hat man das verstanden. In Berlin noch
nicht. Weil es nicht genug Wohnungen gibt,
haften viele Menschen notgedrungen an ihrer
Wohnung, egal ob sie zu groß oder zu klein
ist. Die gesellschaftlichen Auswirkungen sind
enorm. Wenn alte Menschen die zu groß gewordenen
Wohnungen nicht freigeben können,
weil es keine kleineren und bezahlbaren
Alternativen gibt, ziehen junge Menschen
immer später von zuhause aus und verschieben
den Kinderwunsch. Im schlimmsten Fall
kehren die Menschen Berlin den Rücken,
denn wer keine Bleibe findet, sucht sein Glück
anderswo. Egal ob Lehrer, Polizist, Krankenschwester,
Unternehmer oder Angestellter.
Die rot-rot-grüne Wohnungspolitik setzt die
Zukunft der Stadt aufs Spiel.
Wo sehen Sie Ihre Rolle in diesem Markt?
In der Beratung, Information und in der
Schaffung von Transparenz. In Berlin werden
die Mieter durch eine Vielzahl von Gesetzen
geschützt. Es muss auch Experten
für Eigentümer, Vermieter und Investoren
geben. Das sind wir. Egal ob Mietendeckel,
Mietpreisbremse, Milieuschutzgebiete, Umwandlungsverordnung,
Vorkaufsrechte oder
Sanierungsgebiet.
Vermieterschutz statt Mieterschutz also?
Die Stadt braucht beides. Richtig ist, dass
Eigentum verpflichtet. Aber wer weiß das
besser, als die Berliner Eigentümer und Vermieter?
Wer hat denn in Zeiten von Leerstand
und Krisen in den Bestand investiert
und neue Wohnungen gebaut? Das waren
alteingesessene Familien und kleine Eigentümer.
Seit Generationen halten diese Berliner
etwa ein Viertel der Mietwohnungen, die
sie Instand halten, modernisieren, verwalten
und mit Krediten finanzieren. Das sind keine
Haie. Mir fehlt die Fantasie zu verstehen, wie
im Jahr 2020 Politiker auf die Idee kommen,
es gebe kein Recht auf Rendite. Der Sachverhalt
ist umgekehrt: Ohne Rendite gäbe es in
freien Marktwirtschaften keine Wohnungen.
Wie geht 2020 weiter?
Zunächst bleibt abzuwarten, wie die Gerichte
den Mietendeckel bewerten. Bis dahin
bleibt die Verunsicherung groß. Eigentümer
sollten aber auf jeden Fall Strategien für ihre
Immobilien entwickeln. Entscheidungen
können meist nicht mehr von jetzt auf sofort
getroffen werden, sondern bedürfen längerer
Vorbereitung. Das betrifft Investitionen,
Entwicklung und Verkauf gleichermaßen.
Wer jetzt verkaufen will, trifft einen guten
Zeitpunkt am Markt. Die Marktpreise sind
gut, das Interesse an Immobilien in Berlin
ist weiterhin groß.
Was empfehlen Sie?
Ich empfehle, sich mit den Verordnungen,
Gesetzen und Regeln auseinanderzusetzen.
Eigentümer sollten informiert sein. Ich
empfehle gerne einen unverbindlichen Beratungstermin
in unserem Haus. Wir finden
gemeinsam mit unseren Kunden heraus,
was das Beste für ihn oder sie und für die
Immobilie ist.
+49 30 69004240
info@guthmann.estate
www.guthmann.estate
WORT DES BEZIRKSBÜRGERMEISTERS WORT DES BEZIRKSBÜRGERMEISTERS Gazette Gazette Wilmersdorf Wilmersdorf | März | 22020 | | 3
Liebe Bürgerinnen und Bürger in
Charlottenburg-Wilmersdorf!
Unser Bezirk ist in besonderer
Weise durch Vielfalt und Kreativität
geprägt. Das großartige
ehrenamtliche
Engagement vielerorts
gehört maßgeblich mit
dazu! In diesem Jahr
freuen wir uns auf das
schöne Jubiläum der
Verleihung des 20. Ehrenamtspreises.
Verleihung des
20. Ehrenamtspreises:
Vorschläge erwünscht!
Reinhard Naumann
Ob beispielhaft im Sportverein, in
der religionsgemeinschaft, in der
Gewerkschaft, im Partnerschaftsverein,
im kulturellen oder ökologischen
Bereich, in der Integrationsarbeit
oder beim Technischen
Hilfswerk: Das ehrenamtliche Engagement
ist für unser menschliches
Miteinander unverzichtbar!
Deshalb bitte ich Sie herzlich, uns
Vorschläge für aus Ihrer Sicht zu
ehrende Bürgerinnen und Bürger,
aber auch Gruppen oder Organisationen
zu übermitteln, die in
Charlottenburg-Wilmersdorf ansässig
sein müssen (mit Anschrift
und Telefonnummer der Vorgeschlagenen).
Ihren Vorschlag senden
Sie bitte bis Freitag, 20. März
2020, an das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf,
Abteilung
Soziales und Gesundheit, Soz 430,
Otto-Suhr-Allee 100, 10585 Berlin
oder per E-Mail an ehrenamt@
charlottenburg-wilmersdorf.de.
Assistenzhunde Willkommen
Nicht nur aufgrund des Nationalen
Aktionsplans zur UN-Behindertenrechtskonvention
(UN-
BrK), sondern auch allein der
Fairness halber ist allen Menschen
mit chronischer Beeinträchtigung
die Teilnahme am öffentlichen
Leben und damit
die Teilhabe am gesellschaftlichen
Leben genauso
wie allen anderen
Bürgerinnen und Bürgern
zu ermöglichen.
Die sogenannten Assistenzhunde,
zu denen sowohl
Blindenführhunde
als auch Hunde für andere Einschränkungen
zählen, sind für die
Betroffenen in dieser Hinsicht von
großer Bedeutung. Leider ist dies
vielen Menschen nicht bewusst,
weshalb die Assistenzhundteams
oft mit Vorurteilen und zutrittsverweigerung
zu kämpfen haben.
Durch die Kampagne des Bundesministeriums
für Arbeit und
Soziales „Assistenzhund Willkommen
– hier & überall“ soll
für das Thema sensibilisiert und
Menschen mit Assistenzhunden
der grundsätzliche zugang in allen
Einrichtungen gewährleistet
werden. Die Bezirksverordnetenversammlung
und das Bezirksamt
Charlottenburg-Wilmersdorf unterstützen
die Kampagne ausdrücklich.
Kooperationsvereinbarung
unterzeichnet
In Charlottenburg-Wilmersdorf
erinnern inzwischen über 3.500
Stolpersteine insbesondere an
die Opfer der Shoah. Maßgeblichen
Anteil daran hat die zivilgesellschaftliche
Stolpersteininitiative
Charlottenburg-Wilmersdorf.
Kürzlich habe ich mit der Sprecherin
Gisela Morel-Tiemann unsere
gemeinsame Kooperationsvereinbarung
unterzeichnet, denn
die Erinnerungs- und Gedenkkultur
hat einen hohen Stellenwert
bei uns im Bezirk. Ich danke der
Stolpersteininitiative sehr für ihre
unermüdliche recherchearbeit
und den zugewandten Kontakt,
den sie fast immer vor der Verlegung
mit Angehörigen der Opfer
der Nazi-Barbarei, die oftmals aus
dem Ausland anreisen, pflegt.
Kiezspaziergang
Traditionell stehen im März-Kiezspaziergang
die Frauen im Mittelpunkt.
Er findet am Samstag,
dem 14. März 2020, beginnend
um 14 Uhr vor dem Hotel Ambert,
das früher als Hotel Artemisia ein
Hotel nur für Frauen war, in der
Brandenburgischen Straße 18
(U-Bahnhof Konstanzer Straße),
10707 Berlin, statt.
Von dort geht es weiter zum Preußenpark
bis hin zu dem Weltladen
A Janela. Enden wird der Spaziergang
beim Bildungs- und Beratungszentrum
für Frauen in der
Lebensmitte „raupe und Schmetterling“
in der Pariser Straße 3,
10719 Berlin.
Die Teilnahme ist wie immer kostenfrei.
Alle Interessierten sind
willkommen. Informationen über
die bisherigen Kiezspaziergänge
finden Sie im Internet unter www.
kiezspaziergaenge.de .
Für Ihre Anregungen, Lob und
Kritik bin ich für Sie wie gewohnt
unter naumann@charlottenburgwilmersdorf.de
erreichbar.
Ihr
reinhard Naumann
Verbraucherzentrale
Berlin
umgezogen
Bereits 1953 hat sie begonnen:
Die Geschichte von einer, die
auszog, Verbraucherwissen zu
lehren und Beratung zu bieten.
Schon einige Male hat die Verbraucherzentrale
Berlin in ihrer
Geschichte bereits den Sitz gewechselt.
Am 17. Februar öffneten
sich die Türen nun zum
ersten Mal am neuen Standort
in der Ordensmeisterstraße 15 –
16 in Tempelhof.
„Der Umzug ist geschafft“, freut
sich Dörte Elß, Vorstand der Verbraucherzentrale
Berlin. „Wir haben
die Beratungen am neuen
Standort wieder aufgenommen
und bereits die ersten Verbraucherinnen
und Verbraucher
empfangen. Auch wenn der
Weg für viele von ihnen nun ein
wenig weiter ist als zum Bahnhof
Zoologischer Garten, haben wir
schon viele positive Rückmeldungen
zu den schönen neuen
Räumlichkeiten erhalten. Wir
beginnen nun mit den Vorbereitungen
zur offiziellen Eröffnung,
zu der ich jetzt schon alle Interessierten
herzlich einlade“, so Elß.
Die offizielle Eröffnung des neuen
Standortes findet am 12. März
2020 statt. Zwischen 17 und
19 Uhr sind alle Verbraucherinnen
und Verbraucher herzlich
eingeladen mitzufeiern und dem
Expertenteam der Verbraucherzentrale
Berlin ihre Fragen zu
stellen.
Das digitale Umzugstagebuch
mit weiteren Informationen finden
Interessierte unter www.
verbraucherzentrale-berlin.de/
umzug
Ihre Immobilienverrentung
Machen Sie bares Geld aus Ihrer Immobilie und bleiben
Sie wohnen. Als Spezialisten für Immobilienverrentung
beraten wir Sie anbieterunabhängig und persönlich.
Es gibt weit mehr interessante Möglichkeiten als die
bekannte Leibrente.
Profitieren Sie weiterhin von unserem
Online-Bieterverfahren für echte Höchstpreise
Ihrer Immobilie.
Interessiert? Rufen Sie mich an!
Oliver Preikschat
Dipl.-Wi-Ing (FH)
Büroleiter Berlin
Tel. 0151 40 77777 5
o.preikschat@garant-immo.de
www.garant-immo.de
KIRCHHOFF
RECHTSANWÄLTE
STEUERBERATER
Dr. Michael Kirchhoff
Rechtsanwalt - Steuerberater
Fachanwalt für Steuerrecht
Fachanwalt für Handels- und Gesellschaftsrecht
Hohenzollerndamm 201
10717 Berlin
Telefon: 030/8649830
dr@michael-kirchhoff.com
www.michael-kirchhoff.com
www.gazette-berlin.de
AUSGEZEICHNET
TOP
Steuerberater
FOCUS-MONEY TEST 2008
4 | Gazette Wilmersdorf | März 2020
Ein Ehrenmal für den Kaiser
Grunewaldturm erinnert an den 100. Geburtstag von Kaiser Wilhelm I.
Ob man mit dem Schiff auf der
Havel schippert oder im Auto auf
der Havelchaussee fährt – der
55 Meter hohe Grunewaldturm
überragt die Baumwipfel und ist
nicht zu übersehen. Aber auch
vom Turm selbst ist die Aussicht
phänomenal. Weit über Wald
und Wasser hinweg kann man
die Augen in 36 Metern Höhe
von der Aussichtsplattform aus
schweifen lassen.
Begonnen wurde der Bau des
Turms im Grunewald – genauer
auf dem höchsten Punkt des
78,5 Meter hohen Karlsbergs –
im Jahr 1897. Der Beschluss des
Landkreises Teltow fiel aufgrund
des 100-jährigen Geburtstages
von Kaiser Wilhelm I. – bis
1871 preußischer König Wilhelm
I. Dieser war allerdings
1888 verstorben und erlebte
den Turmbau nicht mehr. Sein
Sohn Wilhelm II. genehmigte
den Entwurf des Architekten
Franz Schwechten. Von ihm
Der Grunewaldturm 1899, im Jahr seiner Fertigstellung.
Inspektion für Ihre Sicherheit
Nasse Wände, Feuchte Keller?
Komplettlösungen gegen Feuchtigkeit und
drückendes Wasser – auch ohne Schachten
von innen ausgeführt
Mariendorfer Damm 159
12107 Berlin
(030) 36 80 15 86/87
Fax 36 80 15 88
www.inserf-bautenschutz.de
TÜV-geprüfter Fachbetrieb – Mitglied im Holz- und Bautenschutzverband
Gregor Römhild
Andrea Kuhr
Dr. Axel von Stein-Lausnitz
Wir
bieten Ihnen in
allen Bereichen
der Zahnmedizin
eine kompetente
und moderne
Behandlung.
Zahnärzte am Bundesplatz
Bundesallee 55
10715 Berlin
Tel. 030 853 51 13
www.zahnaerzteambundesplatz.de
Gazette Wilmersdorf | März 2020 | 5
6 | Gazette Wilmersdorf | März 2020
Der schwarze Adler, Wappentier
Preußens und der rote Adler
Brandenburgs zieren den Turm.
stammen auch die Entwürfe für
die Schultheiss-Brauerei an der
Schönhauser Allee und die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche
am Zoo. Nach der Rodung des
künftigen Bauplatzes konnte
man im Sommer 1897 mit dem
Bau beginnen. Im März 1899
war der Turm fertig gebaut, am
9. Juni des gleichen Jahres feierte
man die Einweihung der
neuen Attraktion im Grunewald.
Die Inschrift erinnert an König Wilhelm I. von Preußen, den späteren
deutschen Kaiser.
Der Turm im Stil der märkischen
Backsteingotik ist mit Türmchen,
Giebelchen und Spitzbogenfenstern
verziert. Zwei Wappen
schmücken ihn – zum einen der
rote Adler Brandenburgs und der
schwarze preußische Adler. Die
Inschriften „Koenig Wilhelm I.
zum Gedaechtniss“ – womit man
sich auf Wilhelm I. als preußischen
König bezog – und „Der
Kreis Teltow baute mich 1897“
erinnern an den Geehrten und
die Initiatoren des Turms. Die
Turmspitze befindet sich 86 Meter
über dem Wasserspiegel der
Havel. Über dem Podest, in dem
ein Restaurant untergebracht ist,
ist die Ehrenhalle. In ihr ist ein
großes Marmorstandbild von Kaiser
Wilhelm I. zu sehen. An den
Wänden wurden eiserne Reliefplatten
befestigt mit den Portraits
der Feldherren Roon und Moltke,
des „Eisernen Kanzlers“ Otto von
Bismarck und Prinz Friedrich Karl,
zu dessen Ehren der Berg „Karlsberg“
heißt. Die aufwändigen
Mosaike an den Decken wurden
von August Oetken entworfen.
Der Name des Turms war anfangs
Kaiser-Wilhelm-Turm, im
Volksmund auch Kaiserturm oder
Wilhelmturm. Seit dem 15. September
1948 wird er offiziell als
Grunewaldturm bezeichnet.
Der Grunewaldturm steht unter
Denkmalschutz.
Im Oktober 2007 musste der
Turm für Besucher gesperrt werden,
der Grund waren marode
Treppenstufen. Im Zuge der
Sanierung kamen immer mehr
Bauschäden ans Tageslicht, so
dass sich die Arbeiten bis 2011
hinzogen. Seitdem kann der Grunewaldturm
wieder besucht werden
und alle, die 3,- Euro Eintritt
entrichten und die 204 Stufen bis
zur Aussichtsplattform tapfer erklimmen,
können den wunderbaren
Ausblick über Fluss und Wald
sowie den Anblick der Silhouette
der Stadt genießen. Geöffnet ist
der Turm an der Havelchaussee
61, 14193 Berlin, täglich ab
10 Uhr.
HOTEL
MARKGRAF
KLOSTER LEHNIN
Hotel Markgraf &
Restaurant Korbbogen
Friedensstr. 13, 14797 Kloster Lehnin
☎ 03382 / 7650
www.hotel-markgraf.de
Ostern auf dem Land 10. bis 13. April 2020
3 x Übernachtung mit Begrüßungscocktail, Frühstück,
geführte Wanderung mit Picknick
3-Gang-Wahlmenü: Dessertbüffet, traditionelles Lammhaxenessen
Märkisches Abendbüffet, Osterfeuer im Hotelgarten,
Entspannung in der Sauna
ab EUR 173,- pro Person
Wir laden Sie ein, sich von uns verwöhnen zu lassen.
Familie Meyer und Mitarbeiter
Suchen Sie noch ein Restaurant für Ihr Osteressen?
Wir kochen täglich für Sie ab 12 Uhr. Reservierung erbeten.
Am Ostersonntag zusätzlich von 11 bis 14 Uhr Osterbrunch EUR 35,50 pro Person
• Kreativer Kindertanz
• Ballett + Jazz
• Streetdance · HipHop ·
Breakdance
• Contemporary
• ZUMBA® · Pilates · Yoga *
Foto: Visivasnc / AdobeStock
S
I V E D E
I N
B E R L
Modernste Technik für perfektes Sehen
GLEITSICHTBRILLE IN PERFEKTION
Wir fertigen Ihre Brille zielgenau mit
unserem neuen Zentriersystem an –
damit fließen alle Messdaten in die
Fertigung der Brillengläser!
Ihr traditionelles Fachgeschäft in bester
Lage: Sivede Augenoptik lässt keine
Wünsche rund um gutes Sehen offen.
Wobei gutes Sehen untertrieben
ist – das erfahrene Team ruht nicht
länger, bis Ihr Sehergebnis perfekt
ist. Verkehrsgünstig und citynah an
der Uhlandstraße 155/Ecke Ludwigkirchstraße
gelegen, beeindruckt
das gepflegte Geschäft mit den einladenden
Räumen schon von außen.
Das Wohlfühlambiente setzt sich im
Inneren fort. Hier sind Sie in besten
Händen und das spürt man auch.
Schon die große Auswahl an Brillen
namhafter Hersteller lässt einem die
Qual der Wahl. Doch hier ist für jede
Gesichtsform und jeden Geschmack
das Richtige vorrätig. Zeitlose Klassiker
wie Rodenstock und Braun,
Sportliches von Porsche Design,
Chic von Dior – viele, viele Marken,
darunter auch Ray Ban, Starck, Tom-
Vollautomatische Augendiagnose
inkl. Augendruckmessung
Ford, Giorgio Armani, Lunor, Lesca
Lunetier, Hackett London, Marc
Cain, Persol, Wollenweber hornline,
Berliner Hersteller wie ic!berlin
und Mykita lassen die Herzen höher
schlagen und laden zum Anfassen,
Aufsetzen und Ansehen ein.
Für die Diagnostik Ihrer Augen
steht modernste Ausrüstung zur
Verfügung. Der Visionix VX 120 ist
mit neuester Wellenfronttechnologie
am Start. Er kombiniert unterschiedlichste
Werte und erstellt anhand der
Ergebnisse eine Art topografischer
Karte Ihrer Augenoberfläche. Kleinste
Unebenheiten werden so erkannt
und in die Berechnung mit einbezogen.
Dank dieser hohen Genauigkeit
können auch Linsentrübungen, erhöhter
Augeninnendruck – der unbehandelt
zum Glaukom (grüner Star)
führen kann – sowie kleinste Schielstellungen
frühzeitig erkannt werden.
Anschließend wird Ihre Brille mit dem
Messfoto des Rodenstock-Impressionist
nach den exakten Werten für
Sie gefertigt.
Ob Fernsicht-, Lese- oder Gleitsichtbrille:
Selbstverständlich
werden hierfür nur Gläser von
deutschen Premiumherstellern
verwendet, die in der hauseigenen
Werkstatt den idealen Schliff
bekommen.
Wer auch mal ohne Brille gut (aus)
sehen will, kann auf eine vielfältige
Kontaktlinsenauswahl zurückgreifen.
Tageslinse, Monatslinse, harte
und weiche Kontaktlinsen – die Produkte
bekannter Marken garantieren
Die Voraussetzung für perfektes
Sehen und ein Höchstmaß an
Verträglichkeit!
eine sichere Handhabung sowie Qualität
und Tragekomfort. Für schwierige
Fälle ist auch vorgesorgt: Die alltagstaugliche
Gleitsichtlinse lässt Sie Ihre
Sehprobleme komplett vergessen
und auch bei Astigmatismus ist die
richtige Kontaktlinse im Programm.
Im Sommer aktuell: Sonnenschutz
für die empfindlichen Augen. Die
Auswahl an Sonnenbrillen lässt keine
Wünsche offen. Selbstverständlich
wird auch die Sonnenbrille problemlos
an Ihre Werte angepasst und sorgt
für perfektes Sehvergnügen bei strahlendem
Wetter.
Neugierig geworden? Besuchen Sie uns!
SiVEDE
BERLIN
SIVEDE Berlin AUGENOPTIK e.K.
Inh. Klaus-Klemens Heller
Uhlandstraße 155 Ecke Ludwigkirchstraße ☎ 88 68 32 33 www.sivede.de
8 | Gazette Charlottenburg Wilmersdorf | März & Wilmersdorf 2020
www.gazette-berlin.de
Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) diskutiert
Denkmalschutz im Spannungsfeld zwischen Stadterneuerung und Baubehinderung?
Denkmalschutz – wertvoll für die Geschichte Berlins oder ein Hindernis für neue Gebäude?
In den folgenden Beiträgen nehmen die Fraktionen der BVV zu dem Thema Stellung.
Berlin SPD-Fraktion
Oft dienen Modernisierungsmaßnahmen
weniger dem Gedanken der Stadterneuerung
als vielmehr der Gewinnmaximierung
der Eigentümer und führen obendrein noch
zu einer Verdrängung von Mieter*innen aus
unserem Innenstadtbezirk - und das ganz
unabhängig davon, ob es sich um Gebäude
mit oder ohne Denkmalschutz handelt. In
der krassesten Form wird vom Eigentümer
sogar der Abriss eines durchaus noch intakten
Gebäudes angestrebt, selbst wenn es ein bemerkenswert
historisches Zeugnis darstellt,
das identitätsstiftend für die Gegenwart ist.
Misslich, dass das Landesdenkmalamt noch
immer nicht alle Gebäude in Berlin erfasst hat,
die denkmalschutzwürdig sind. Und misslich,
dass allzu häufig der Denkmalschutz nicht
konsequent von den Denkmalbehörden
gegen das Ansinnen mancher Investoren
verteidigt wird. Das betrifft insbesondere Gebäude,
die unter Ensembleschutz stehen. Ein
stärkeres Miteinander statt Gegeneinander
wäre wirklich wünschenswert! Das denkmalwerte
Alte bewahren, behutsam sanieren
und energetisch ertüchtigen, gleichzeitig
das Neue fördern, bezahlbaren Wohnraum
schaffen und mit dem bestmöglichen Energie-Standard
versehen, nur das kann eine
nachhaltige, richtungweisende Stadtentwicklungspolitik
sein. Christiane Timper
CDU-Fraktion
Denkmalschutz ist wichtig, dafür treten wir
ein. Es ist angebracht und richtig, im Einzelfall
zu prüfen, ob der Denkmalschutz wirklich
im Vordergrund steht oder ob es nur darum
geht, eine Modernisierung/Veränderung zu
verhindern. Es sind nicht nur denkmalrechtliche
Bedenken zu berücksichtigen. Um als BVV
eine „qualifizierte“ Kontrolle ausüben zu können,
muss die Denkmalschutzbehörde eine
Aufstellung erarbeiten aus der hervorgeht,
welche Gebäude wirklich denkmalschutzwürdig
sind. Es kann nicht sein, dass Mieter
bestimmen/vortragen, welches Gebäude unter
Denkmalschutz zu stellen ist. Dies kann
zur Verhinderung von Bauvorhaben führen,
denn manchmal ist es notwendig, etwas Altes
abzureißen, auch wenn es dem Einzelnen
nicht gefällt, um etwas Neues zu schaffen.
Um es auf einen Nenner zu bringen, wir fordern
Transparenz und Erklärung des BA´s,
warum wie entschieden/genehmigt wurde,
bevor Bescheide versendet werden und die
BVV keine Möglichkeit mehr hat, eingreifen
zu können. Der Denkmalbeirat ist nicht nur
ein Alibi für den Stadtrat, sondern in seiner
Zusammensetzung mit den Fachleuten ein
kompetenter Entscheidungsträger. Er muss
vor einer Entscheidung prüfen, ob ein Gebäude
die Kriterien für eine Unterschutzstellung
erfüllt oder ein Bauvorhaben verhindert werden
soll.
Hans-Joachim Fenske
B‘90/Grünen-Fraktion
Oft ist unsere Geschichte nur noch anhand
unserer gebauten Umgebung erlebbar. Wir
Grünen treten daher grundsätzlich dafür ein,
dass historisch wertvolle Gebäude erhalten
bleiben und unter Denkmalschutz gestellt
werden. Für die Unterschutzstellung ist allerdings
nicht der Bezirk, sondern das Landesdenkmalamt
(LDA) zuständig. Bedauerlicherweise
erhebt das LDA nicht systematisch
und für ganz Berlin, welche Gebäude denkmalwürdig
sind und welche nicht, sondern
überlässt es überraschenderweise dem Zufall.
Daher kommt es in letzter Zeit häufig zu Fällen,
in denen Investoren historisch wertvolle
Gebäude abreißen oder gravierend verändern
möchten, die leider vom LDA nicht unter
Denkmalschutz gestellt wurden.
Dennoch darf Denkmalschutz nicht zum
Selbstzweck werden. Gebäude müssen
auch in Zukunft nutzbar bleiben und dürfen
nicht reine Museen der Vergangenheit
darstellen. Daher müssen sie auch an neue
Nutzungen angepasst werden können oder
an neue Anforderungen an Brandschutz und
Klimaschutz. Weshalb darf eine denkmalgeschützte
Fassade z.B. nicht begrünt werden?
Weltweit gibt es viele Fälle von innovativen
Verschmelzungen zwischen Alt und Neu. Die
Transformation der ehemaligen Kantgaragen
in ein Gewerbe-Haus für Moderne Mobilität
ist ein Vorbild in unserem Bezirk.
Jenny Wieland
FDP-Fraktion
In Charlottenburg-Wilmersdorf gibt es aktuell
1.921 Denkmale. Denkmale sind identitätsstiftendes
baukulturelles Erbe, welches
zu schützen ist. Das Landesdenkmalamt ist
die bezirksübergreifende Fachbehörde für
Denkmalpflege in Berlin.
Oft hört man, Denkmalschutz verhindere
Stadterneuerung. Ist dem so? Im Spannungsfeld
zwischen Erneuern und Bewahren hat
die Denkmalpflege die oft kleinteilige Aufgabe,
denkmalwerte Substanz zu erkennen
und zu schützen, aber auch die Aufgabe,
liebgewonnenes der Erneuerung Preis zu
geben. Einfach ist dies nicht, denn gerade
gegenüber dem Bürger sind Entscheidungen
oft schwer zu vermitteln. Somit ist es folgerichtig,
dass bei avisierten Veränderungen im
Wohnumfeld gerne der Denkmalschutz als
Rettungsanker genutzt wird. Ist dies jedoch
die Aufgabe des Denkmalschutzes?
Um diese komplexe Aufgabe kompetent zu
meistern fordert die FDP-Fraktion seit Jahren
personelle Verstärkungen für die bezirkliche
Denkmalschutzbehörde. Denn ob es sich um
schützenswerte Substanz handelt, kann nur
nach zeitintensiver und fachkundiger Analyse
gesagt werden.
Der Denkmalbeirat des Bezirks berät den
Stadtentwicklungsausschuss. Es ist gut, dass
dieses Fachgremium existiert. Der Gedanke,
den Denkmalschutz zur Bauverhinderung zu
nutzen, sollte aufgegeben werden, da dies
den Denkmalschutz langfristig schwächt.
Johannes Heyne
Alternative
für
Deutschland
AfD-Fraktion
Denkmalschutz und Stadterneuerung beschäftigen
die Bürgerinnen und Bürger in
unserem Bezirk immer wieder – jüngste Beispiele:
der Erhalt des ICC und der Stadtvilla
aus dem 19. Jhdt. in der Wilhelmsaue Nr. 17.
Unser architektonisches Kulturerbe steht
unter dem Druck von Stadterneuerung und
globaler Investitionsbegehren. Die ständig
steigenden Grundstückspreise verschärfen
diesen Druck kontinuierlich. Stadterneuerung
ist unumgänglich - und sie birgt vielerlei
Chancen. Sicherlich lässt sich der Verlust mittelmäßiger
Gebäude verschmerzen. Es muss
nicht alles musealisiert und Denkmalschutz
darf nicht zu einem sinnentleerten Instrument
der Baubehinderung werden. Andererseits
muss Rücksicht genommen werden
auf die Gefühle der Einwohnerschaft. Sie
dürfen nicht einfach den kalten Regeln von
Investition und Profit geopfert werden. Wird
Neues gebaut, hat es sich selbstverständlich
in das Angestammte einzupassen.
Genauso wie Kunst, Musik, Malerei und
Literatur unser kulturelles Gedächtnis ausmachen,
so auch die Architektur mit der
Gestaltung des öffentlichen Raums. Tradition
und Identität sind Grundlagen unserer
Zivilisation.
Der Philosoph Odo Marquard sagt: Zukunft
braucht Herkunft. Dem stimmt die AfD-Fraktion
aus vollem Herzen zu.
Michael Seyfert
Linksfraktion
Denkmalschutz steht nicht gegen Stadterneuerung,
sondern gegen ungebremstes
Verwertungsinteresse des Stadtraums. Es
geht um bau-kulturelles Erbe, Einzigartigkeit,
Engagement von Bürger*innen und lebenswerte
Gestaltung. Denkmalerhaltung und
Stadterneuerung bilden keinen Gegensatz,
sie reagieren vielmehr von unterschiedlicher
Warte auf die notwendige Weiterentwicklung
der Stadt. Im Sinne einer traditionsbewussten
Zukunftsorientierung erteilt kluger
Denkmalschutz den gesichts- und identitätslosen
Retorten und einer nicht ortsbezogener
Allerweltsarchitektur eine Absage. Auch im
Sinne der erforderlichen Schonung vorhandener
Ressourcen ist der Erhaltung des Vorhandenen
Priorität einzuräumen.
Stadtentwicklung erfordert auch situationsbezogene,
zeitgemäße Lösungen und den
regelmäßigen Gedankenaustausch zwischen
Architekt*innen und Denkmalpfleger*innen
als unverzichtbare Partner*innen im Stadtentwicklungsprozess.
Das erfordert hohe Qualitätsmaßstäbe an
Denkmalpflege und Stadterneuerung. Der
an Profit orientierten Tendenz zu Wegwerfmentalität
und „Wegwerfarchitektur“
wirkt sie durch gezielte Aufklärungs- und
Bildungsmaßnahmen genauso entgegen wie
der Verwischung der Grenzen von Denkmalerhaltung
und Rekonstruktionen.
Volker Fischer
1 235 Zeinen pro Fraktion
Vorwort --
SPD 1229
CDU 1301
Grüne 1284
FDP 1339
AfD 1254
Linke 1238
Dem Originalklang auf der Spur
Camesina Quartett präsentiert musikalische Ausgrabungen auf Augenhöhe
Im 2007 gegründeten Camesina
Quartett kommen namhafte
Musik-Experten der historischen
Aufführungspraxis zusammen.
Die Musiker demonstrieren authentisch
Alte Musik, indem sie
sich mit ihrer Kammermusik dem
einstigen Originalklang durch
CAMESINA
QUART
ETT
umfangreiche Quellenkenntnis
und historisch korrekte Anwendung
meisterhaft annähern. So
konnte sich das Camesina Quartett
in Berlin zur festen Größe der
„historisierenden“ Streichquartette
entwickeln.
Dr. Johannes Gebauer, Musikwissenschaftler,
Barock-Violinist und
Gründer des Ensembles, pendelt
voller Pioniergeist regelmäßig
zwischen Berlin-Zehlendorf und
Bern, um aus seinen umfangreichen
Forschungen weitere
musikalische „Ausgrabungen“ in
ihrer Originalgestalt dem Publikum
von heute verständlich zu
machen und über Konzerte des
von ihm gegründeten Camesina
Quartetts näherzubringen.
Seinen Namen erhielt das
Quartett nach dem Wiener Camesina-Haus
(heutiges „Mozart-Haus“),
das W. A. Mozart von
1784 – 1787 bewohnte. Benannt
ist das Haus nach dem berühmten
Stuckateur Alberto Camesina,
der die barocke Stuckdecke
verzierte, unter der Mozart sein
Arbeitszimmer eingerichtet haben
soll.
Hier spielte Mozart seine Joseph
Haydn gewidmeten Streichquartette
dem Musikerfreund erstmals
vor und sollen sich Joseph Haydn
(1. Violine), Carl Ditters von Dittersdorf
(2. Violine) W. A. Mozart
(Viola) und Joseph Baptist Vanhal
(Violoncello) zum gemeinsamen
Musizieren im Quartett getroffen
haben.
„Wie klang eigentlich diese Musik
damals? Welche Instrumente
nutzte man, oder wie war die Sitzordnung
der Musizierenden? Und
wie interpretierte der Komponist
das von ihm geschriebene Stück
auf dem Instrument damaliger
Zeit?“ fragt sich so manch Musikinteressierter
unserer Tage.
Akustische Antwort darauf will
das Camesina Quartett mit ausgewählten
Streichquartetten
alter Meister von Beethoven bis
Reissiger geben, mit historischen
Streich-Instrumenten und Bögen,
auf Darmsaiten gespielt. Dabei
Foto: Olga Vasilkova / AdobeStock
orientiert sich das Quartett an
Forschungserkenntnissen, welche
Aussagen über Interpretationspraktiken
von damals geben
und dem Hörenden die vorgetragenen
Stücke so originalgetreu
wie möglich vermittelbar machen,
ohne Schnörkel unserer
Tage. Sich an die historischen Vorbilder
zu halten, ist dabei Gebot.
Stationen – von Zehlendorf
über Cambridge nach Bern
Saitenherstellung aus Schafdarm im Jahr 1918 in einer der wohl
damals größten Fabriken zur Saiten- und Catgutherstellung, der Firma
E. Künzel & Co in Markneukirchen im Vogtland.
Foto: Berliner Fotograf Waldemar Titzenthaler
Quelle: Ausstellungsbeiheft zur Ausstellung „Saiten- und
Catgutherstellung in und um Markneukirchen“ von Dr. Wilhelm Geipel
Gazette Wilmersdorf | März 2020 | 9
Ohne Violinist Dr. Johannes
Gebauer und seine Berner Forschungsergebnisse
zum Thema
Interpretationspraxis des
19. Jahrhunderts gäbe es das Camesina
Quartett in seiner historisierenden
Exaktheit wohl kaum.
Schon früh interessierte Johannes
Gebauer sich für Kammermusik.
In Berlin-Zehlendorf aufgewachsen,
erhielt er im Alter
von fünf Jahren seinen ersten
Violinen-Unterricht bei Irene
Wilhelmi. Er war mehrfacher
Preisträger bei Musikwettbewerben
wie „Jugend musiziert“ und
„Kammerwettbewerb der Berliner
Schulen“.
Johannes besuchte das für sein
hohes musikalisches Bildungsniveau
bekannte Droste-Hülshoff-Gymnasium
und spielte
bereits dort im Schüler-Quartett.
Nach dem Abitur studierte er
Musikwissenschaft am King´s
College Cambridge. Neben einem
Stipendium für Instrumental- und
Kammermusik-Unterricht erhielt
er dort einen Sonderpreis des
Provost des Colleges für seine
musikalischen Verdienste. Noch
während des Studiums gründete
Johannes Gebauer mehrere Ensembles
wie das Cambridge Baroque
Sinfonia und die Camerata
Berolinensis.
Er wurde musikwissenschaftlicher
Publikations-Mitarbeiter
von Christopher Hogwood, war
jüngstes Mitglied der Academy of
Ancient Music und des Collegium
Musicum 90. Im Rahmen seines
Aufbaustudiums an der Schola
Cantorum Basiliensis konzentrierte
sich Gebauer auf Kammermusikstudien.
Danach kehrte er nach
Berlin zurück. Er spielt als Geiger
ein Repertoire von Barockmusik
bis Romantik und bevorzugt dabei
historische Instrumente.
In unterschiedlichen Funktionen
– vom Solisten bis zum Gastkonzertmeister
der Detmolder Barockakademie
– wurde Gebauer
Mitglied deutscher und internationaler
Ensembles für Alte Musik,
darunter das Bach Ensemble New
York und das L´Orfeo Barockorchester
Linz.
2007schließlich gründete er als
Primarius das Camesina Quartett,
mit dem er inzwischen drei nicht
nur in Fachkreisen hochangesehene
CDs mit Streichquartetten
10 | Gazette Wilmersdorf | März 2020
von Carl Gottlieb Reissiger, Jan
Ladislav Dussek und Johann
Baptist Vanhal auf historischen
Instrumenten eingespielt hat.
Immer wieder ist Camesina auch
gerngesehener Gast hochkarätiger
Festivals und Konzertserien.
Von der Forschung zur Praxis
Dr. Johannes Gebauer forscht zur
Interpretationspraxis seit 2012
an der Hochschule der Künste in
Bern: „Dort lassen sich Forschung
und Interpretationspraxis optimal
verbinden, kann in der Praxis
ausprobiert werden, was an
Erkenntnissen aus der Forschung
hervorgegangen ist“, beschreibt
Dr. Gebauer seine Arbeit an der
Berner Hochschule.
2017 promovierte er summa
cum laude mit seiner Dissertation
zu dem Musiker und Geigen-Virtuosen
Joseph Joachim
(1831 –1907), Zeitgenosse von
Robert Schumann und Johannes
Brahms, von dem noch bemerkenswerte
Tondokumente
erhalten sind.
Um den Originalklang der von
Joachim gespielten Stücke von
damals originalgetreu herausarbeiten
zu können, wurden im
Rahmen der Forschungsarbeit
komplizierte Nachbauten erster
früher Aufnahmegeräte notwendig.
Mit ihnen nahm man
dann die von Gebauer nachgespielten
Klänge auf, um ein ungefähres
Gefühl für die durch
die Aufnahmetechnik damaliger
Tage bedingte Tonveränderungen
bekommen zu können. Das
Nachspielen der in überlieferten
Tonaufnahmen festgehaltenen
Joachim-Interpretationen auf einem
möglichst originalgetreuen,
komplizierten Geigen-Nachbau
nach altem Vorbild folgte: Wurden
zu Joachims Zeit Darmsaiten
noch überwiegend aus Schafdarm
hergestellt – für eine Saite
werden etliche Därme benötigt
– sind die heutigen Saiten meist
aus Metall oder Kunststoff gefertigt,
auf historischen Instrumenten
eher aus Rinderdarm, was
jedoch Unterschiede für Klang
und Belastbarkeit bedeutet. Wero.
Dr. Johannes Gebauer
(Violine 1) und Irina
Alexandrowna (Viola), l.u. Mareike
Beckmann (Violine 2) und r.u.
Kathrin Sutor (Violoncello).
Foto Silke Woweries
Seit über 30 Jahren
Schlüssel- und Schlossdienst
Klaus-Uwe Ittner
Dipl. Informatiker (TU)
Rüdesheimer Platz 7
14197 Berlin
☎ 030 / 827 029 88
info@kluware.de
Schreibwaren, Schulartikel und Bürobedarf
Foto: Romolo Tavani / Fotolia
Eingetragen in der
polizeilichen Errichterliste
Bundesverband
Sicherungstechnik Deutschland
Mitglied der
Handwerkskammer Berlin
Türöffnungsnotdienst
· Beratung
· Reparatur
· Montage
Trautenaustraße 16 · 10717 Berlin
Tel. 030 / 873 50 50 · mail@sicherheitstechnik-eichhorst.de
www.sicherheitstechnik-eichhorst.de
Besuchen Sie auch die Galerie 16
Gazette Wilmersdorf | März 2020 | 11
den heute auf speziellen Wunsch
noch Schafdarmsaiten gefertigt,
erfolgt die Reinigung des Darmes
vorab chemisch anstatt manuell
wie einst. Der gereinigte Darm
besitzt so andere Eigenschaften
als sein historisches Vorbild, d.h.
die aus ihm gefertigten Saiten
sind ebenfalls anders belast- und
spielbar als früher. – Nur EINE
„Wissenschaft für sich“ auf dem
mühsamen Weg zum Originalklang.
Übrigens: Gebauers Arbeit
erscheint in diesem Jahr als
Monographie im Verlag Beethoven-Haus
Bonn. Ab März
forscht der Musikwissenschaftler
in einem vom Schweizer
Nationalfonds geförderten Forschungsprojekt
an „annotierten
Stimmenmaterialien des 19. Jahrhunderts“,
d.h. zu „Randbemerkungen
überlieferter Notendokumente“.
Camesina Quartett-Mitglieder
Aktuell spielt im Camesina
Quartett neben Dr. Gebauer
(Violone 1) Mareike Beckmann
(Violine 2), studierte Geigerin/
Barockvioline mit Konzertdiplom
und Musikwissenschaftlerin mit
Schwerpunkt historische Aufführungspraxis.
Sie dissertierte
über den Geiger August Wilhelj.
In beratender Funktion ist sie bei
Concerto Köln tätig, sieht ihre
Arbeit als Schnittstelle zwischen
Wissenschaft und Praxis und findet
Gleichgesinnte im Camesina
Quartett.
Mit sieben Jahren begann sie das
Violinspiel und erhielt eine Frühförderung
in Frankfurt, wo sie
später auch studierte und sich auf
historische Streichinstrumente
spezialisierte. Zusätzlich studierte
sie in Würzburg Barockvioline.
Weiteres Quartett-Mitglied ist
die in den USA geborene und in
Deutschland aufgewachsene Cellistin
Kathrin Sutor. Sie studierte
historische Aufführungspraxis
an der UdK Berlin und in den
USA, spielte u. a. im Deutschen
Sinfonie-Orchester Berlin und
war Solocellistin im European
Union Baroque Orchestra. Sie ist
Mitglied des Festspielorchesters
Göttingen und Stimmführerin
im Pariser Insula Orchestra. U.a.
mit der Akademie für Alte Musik
Berlin ist sie regelmäßig als Solocellistin
in Konzerten und Musikproduktionen
zu hören. Durch
und durch Kammermusikerin, ist
die an der Universität Potsdam
als Dozentin für Violoncello tätige
Kathrin Sutor in etlichen namhaften
Quartetten Mitglied und engagiert
sich bei den Friedenauer
Kammerkonzerten.
Viertes festes Standbein des Camesina
Quartetts mit ihrer Viola
ist seit Gründung die in Sibirien
geborene Irina Alexandrowna,
die am Glinka-Konservatorium in
Novosibirsk studierte und 1993
mit dem Ensemble Debut den
Grand Prix in Belgien gewann. Sie
spielte beim staatlichen Sinfonieorchester
Altaj im sibirischen Barnaul
und unterrichtete dort Kammermusik,
ist Mitgründerin des
dortigen Lyceums zur Förderung
musikalisch begabter Kinder.
Zur Alten Musik und zu Johannes
Gebauer fand sie mit ihrer Gambe
als Mitglied des Spezialensembles
Ars Longa sowie des Bach
Ensemble New York und der Cappella
Coloniensis. In Köln schloss
sie ein Aufbaustudium im Fach
Viola ab und hatte regelmäßige
Engagements beim WDR-Sinfonieorchester.
Sie war Mitglied
mehrerer renommierter Kammermusik-Ensembles
und -Orchester
und wandte sich immer stärker
der Alten Musik zu. Heute leitet
sie die Abteilung für musikalische
Früherziehung in der Musikschule
Charlottenburg-Wilmersdorf.
Mit ihrem Mann Dr. Johannes Gebauer
und ihren drei Söhnen lebt
sie in der Nähe vom Mexikoplatz
im Berliner Südwesten.
Konzerttermine 2020 mit dem
Camesina Quartett:
Am 22. März 2020 um 17 Uhr
„Streichquartett-Transparenzen“
im Kammersaal Friedenau: Ludwig
von Beethoven Streichquartett
nach der Klaviersonate op. 14
Nr. 1 und Streichquartett op. 127.
Werkeinführung: Volkmar Braunbehrens
Voraussichtliche weitere Termine:
29. August, 26. September und
31. Oktober 2020:
Zunächst dreiteilige Konzertreihe
zu den sechs 1781 vollendeten
Streichquartetten op. 33 von
Joseph Haydn und den ebenfalls
sechs, von W. A. Mozart 1784 veröffentlichten
und Haydn gewidmeten
Streichquartetten.
Näheres unter www.quartetttransparenzen.de
und www.
kammermusiksaal-friedenau.de
Jacqueline Lorenz
12 | Gazette Wilmersdorf | März 2020
Verborgene Räume
Ausstellung in der Kommunalen Galerie zeigt architektonische,
poetische und imaginierte Räume
Lothar Seruset, A.N., 2019, Linol-Holzschnitt überarbeitet, 80 x 110 cm
auf 100 x 125 cm Foto: © VG Bild-Kunst 2020
Während der Titel eher die Entdeckung
von unbekannten architektonischen
Räumlichkeiten
erwarten lässt, geht es in den
gezeigten künstlerischen Arbeiten
auch um poetische und
imaginierte Räume, die sich in
unseren Gedanken entfalten. Es
sind Räume, die sich unsichtbar
festgeschrieben haben, Räume,
die wir wahrnehmen, für dessen
Dimension es aber kaum eine
bildliche Darstellung gibt. Alle
drei Positionen stellen grundsätzliche
Fragen zu unserem Lebensraum
sowie zu unserem Umgang
mit Lebenszeit. Die Auffassung
von Raum wird hier ganz unterschiedlich
artikuliert und regt
zum Nachdenken an.
Anna Arnskötter formt in Terrakotta
und Keramik energetische
Speicherräume. Diese archetypischen
Modelle von Bauten, die es
nicht gibt, stehen in ihrer ganzen
Würde menschenleer und autark
da. Es sind Elementarräume, angelehnt
an Reservoire und landwirtschaftliche
Behältnisse, Wasser-
und Leuchttürme, archaische
Behausungen und Räume stiller
Andacht. Es sind auch soziale
und philosophische Räume. So
verschieden wie ihre angedeutete
Bestimmung sein könnte,
es sind Zeugnisse menschlicher
Zivilisation und Speicher dessen,
was wir als Menschen brauchen.
Gleichzeitig greift das häufige
Turmmotiv unser beharrliches
Streben nach hochsteigenden
Utopien auf.
Harriet Groß nennt ihre in
schwarz-weiß ausgeführten Arbeiten
Raumzeichnungen. Sie
greifen Erinnerungs- oder Ideenräume
auf und können als
Notationen von Denkprozessen
gelesen werden. Groß definiert
diese Räume mit Tusche, dem
Cutter auf Papier und Metallfolie,
oder mit Schnüren und Stangen
im Raum. Sie folgt der Linie, die
durch Wiederholung, Irritation
und Unterbrechung, gleich
musikalischen Partituren, einen
Rhythmus sichtbar werden lässt.
Zugleich verweist sie auf die Möglichkeitsfelder
von Schatten und
Pausen, die Zwischenräume und
Übergänge veranschaulichen.
Räume eröffnen sich hier der
Imagination.
Bei den Arbeiten in Holz und Keramik
von Lothar Seruset steht der
sonst in der Ausstellung nur gedachte
Mensch physisch im Mittelpunkt.
Die Skulpturengruppe
Jerusalem zeigt sieben im Kreis
angeordnete Figuren, die jeweils
auf schwarzen Hunden balancieren
und selbst wiederum Gotteshäuser
unterschiedlicher Religionen,
ein Boot und eine KZ-Baracke
auf dem Kopf tragen. Mit ihren
großen Händen und Füßen sind
die ausdrucksvollen Akteure kraftvoll
und hilflos zugleich und dazu
verdammt, fortwährend zu tragen
und nicht zu stürzen. Sie vertreten
das Weltkarussell des Lebens
und sind darauf konzentriert, ihr
Schicksal zu meistern. Ihre Tragik
berührt. Wie Heiligenfiguren verkörpern
sie verborgene Denkräume
der Menschheit.
Lothar Seruset, Jerusalem (Detail),
2017, Holz bemalt,190 x 400 x
400 cm Foto: Holger Biermann,
© VG Bild-Kunst 2020
Die Ausstellung ist noch bis
19. April zu sehen. Öffnungszeiten:
Dienstag, Donnerstag, Freitag
10 – 17 Uhr, Mittwoch 10 –
19 Uhr, Samstag und Sonntag 11
– 17 Uhr. Der Eintritt ist frei. Kommunale
Galerie Berlin, Hohenzollerndamm
176, 10713 Berlin
Seit
1966
Das Bayerische Spezialitäten-Restaurant
Hohenzollerndamm 185
10713 Berlin-Wilmersdorf
☎ (030) 822 51 33
www.zum-haxenwirt-berlin.de
Mo-Fr ab 15 · Sa und So ab 16 Uhr
Wir bitten um telefonische Reservierung ab 13 Uhr
Gazette Wilmersdorf | März 2020 | 13
„Mutter und Kind“ und
„100 Jahre Groß-Berlin“
Zwei Ausstellungen mit Werken von Käthe Kollwitz
Gleich zwei Sonderausstellungen
im Käthe-Kollwitz-Museum: Die
Ausstellung „Mutter und Kind“
zeigt ca. 20 Werke aus Privatbesitz,
die bisher noch nicht öffentlich
gezeigt wurden. Sie zeichnet
hier die innige Verbindung zwischen
Müttern, Babys und Kleinkindern,
ob beim Stillen oder
spielerischen Miteinander. Die
Zeichnungen mit ungezwungenen
Darstellungen liebevoller Beziehungen
eröffnen einen neuen
Blick auf die Werke der Käthe Kollwitz,
die meistens auf das Elend
und soziale Ungerechtigkeiten in
Berlin hinwies.
In der Ausstellung „100 Jahre
Groß-Berlin“ wird deutlich, wie
die Künstlerin sich für den Zusammenschluss
Berlins mit den umliegenden
Städten, Dörfern und
Landgemeinden einsetzte. Sie,
die in ihren Zeichnungen oft das
Förderung für Schulhöfe
in Charlottenburg
Die Nehring-Grundschule und
die Friedensburg-Oberschule in
Berlin-Charlottenburg erhalten
im Rahmen der Aktion „Schulhofträume“
eine Förderung in
Höhe von jeweils 15.000 Euro.
Mit der Aktion „Schulhofträume“
fördern das Deutsche Kinderhilfswerk,
ROSSMANN und
Procter & Gamble deutschlandweit
die Sanierung und Umgestaltung
maroder oder ungestalteter
Schulhöfe mit insgesamt
270.000 Euro. Damit werden die
oft vernachlässigten Außenbereiche
von Schulen mit neuen
Spiel- und Bewegungsangeboten,
naturnahen Arealen und
altersgerechten Rückzugsräumen
umgestaltet. Zumeist die
gesamte Schule, allen voran die
Schülerinnen und Schüler selbst,
sind daran beteiligt.
In der Nehring-Grundschule
gibt es künftig einen Garten
mit grünem Klassenzimmer und
eine von Wind- und Solarenergie
betriebene Experimentierecke,
einen eigenen Lehmofen, ein
Baumhaus, eine vielfältige Bepflanzung,
Ecken zum Erholen
und anregende Spielmöglichkeiten,
die zum Klettern und
Toben einladen – so sieht der
Schulhoftraum aus, den sich die
Schülerinnen und Schüler dank
der Projektförderung erfüllen
und damit einen weiteren, ganz
besonderen Lernort schaffen
können.
Ein Ort der Kommunikation und
der Aktivität, des praktischen
Gestaltens und praktischen Lernens
soll der Schulhof der Friedensburg-Oberschule
zukünftig
sein. Die Umsetzung ist vor
allem über einen naturnahen
Außenbereich, die Errichtung
von Hochbeeten, eine Hofbühne
sowie von den Schülerinnen
und Schülern selbst gestaltete
Rückzugsräume geplant. Über
die genaue Ausgestaltung entscheiden
die Schülerinnen und
Schüler demokratisch im laufenden
Prozess, und bauen zusammen
mit externen Künstlerinnen
und Künstlern alles selbst.
Ballett • Jazz • Hip Hop • Pilates
Int. Dance Academy Berlin / Ausbildungsstätte für Bühnentanz Ergänzungsschule nach § 102 / BAFÖG berechtigt
AM MEXIKOPLATZ
Lindenthaler Allee 11
14163 Zehlendorf
Tel. 030-873 88 18
STEGLITZ
Rheinstr. 45-46
12161 Berlin
Tel. 030-873 88 18
www.ballettschulen-hans-vogl.de
Elend der Berliner Arbeiterfamilien
darstellte, sah die Verbindung
mit wohlhabenden Umlandgemeinden
positiv. Sie hatte schon
früh die Gründung eines Zweckverbands
unterstützt. Auch die
Zeit nach dem Zusammenschluss
bis zur Hyperinflation wird thematisiert.
In der Ausstellung sind
ca. 30 selten gezeigte Zeichnungen
und Grafiken zu sehen.
Beide Ausstellungen werden bis
zum 3. Mai gezeigt. Käthe-Kollwitz-Museum,
Fasanenstraße 24,
10719 Berlin. Geöffnet ist täglich
von 11 bis 18 Uhr. Weitere Informationen
unter kaethe-kollwitz.
de .
Käthe Kollwitz, Arbeiterfrau
mit schlafendem Jungen, 1927,
Kreidelithografie.
Foto: Käthe-Kollwitz-Museum
Berlin, Privatsammlung NRW
STAHNSDORF
Ruhlsdorfer Str. 14-16
14532 Stahnsdorf
Tel. 03329/ 645 262
14 | Gazette Wilmersdorf | März 2020
Ferien 2020
Kinder bei Gasteltern in den
Niederlanden
Die Internationale Berliner Kinder-
und Jugendhilfe e. V. vermittelt
im Auftrag des Berliner Senats
seit vielen Jahren kostengünstige
Reisen in den Sommerferien zu
Gastfamilien in den Niederlanden.
Dieses Ferienangebot richtet sich
vor allem an Berliner Familien aller
Nationalitäten mit geringem oder
gar keinem Einkommen. Der Kostenbeitrag
für eine Reise zu einer
Gastfamilie nach den Niederlanden
wird mit einem Reisekostenanteil
ab 40,- Euro für die Osterferien
und für die Sommerferien ab
70,- Euro einkommensabhängig
berechnet. Bei Erstanmeldungen
werden Mädchen und Jungen
aus Charlottenburg-Wilmersdorf
im Alter zwischen 6 und 10 Jahren
vermittelt.
In den Osterferien findet die Reise
nach Holland PK I (Pax Kinderhulp)
vom 3.4. – 18.4.2020 statt.
Die Reisetermine für die Sommerferien
2020 sind:
Bei Erstanmeldung des Kindes
nach Holland PK II ist die 2-wöchige
Reise vom 17. Juli bis 31. Juli
2020. Bei Wiedereinladung des
Kindes nach Holland PK II ist die
3-wöchige Reise vom 17. Juli bis
8. August 2020.
Nach der ersten Einladung entwickelt
sich in den meisten Fällen
eine enge und freundschaftliche
Beziehung zwischen dem Berliner
Kind und seiner Gastfamilie, in die
auch die Berliner Familie eingebunden
ist. Daraus resultieren
regelmäßig Wiedereinladungen
und Freundschaften, die jahrzehntelang
bestehen können.
Beratung und Anmeldung erfolgen
bei Frau Karaman, Otto-Suhr-Allee
100, 10585 Berlin,
Zimmer: 434 a, Tel.: 9029 – 14683,
E-Mail: cw333205@charlottenburg-wilmersdorf.de
WILMERSDORFER
SENIORENSTIFTUNG
Geborgen im Kiez.
Sie suchen ein Pflegeheim?
Was bieten wir?
Einzelzimmer
Schöne Umgebung mit Garten
Gute Verkehrsanbindung
Eigene Möbel, soweit gewünscht
Viele Betreuungsaktivitäten
Eigene Küche
Besuchen Sie uns:
• Hohensteiner Straße 6-12, 14197 Berlin
• Koenigsallee 15, 14193 Berlin
• Lentzeallee 2-4, 14195 Berlin
www.wilmersdorfer-seniorenstiftung.de
Tel.: 030 / 82 77 992 – 70
E-Mail: kontakt@wilmstift.de
Neue Medienboxen
in der Bibliothek
Bezirksgeschichte ins Klassenzimmer
Die Stadtbibliothek Charlottenburg-Wilmersdorf
bietet zwei
neue Medienboxen zum Thema
„Charlottenburg-Wilmersdorf
– Bezirksgeschichte ins Klassenzimmer,
Schulklassen ins Bezirksmuseum“
an.
Die Boxen enthalten je 20 Bücher
und Hefte sowie eine DVD
zu Geschichte, Kunst und Kultur,
zum Erkunden und Entdecken im
Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf,
außerdem ein Puzzlespiel
mit Motiven aus dem Museum
Charlottenburg-Wilmersdorf in
der Villa Oppenheim. Dazu gibt
es einen Leitfaden mit Anregungen
für den Unterricht.
Die Medien eignen sich für den
Sachunterricht der 1. bis 4. Klasse
(Themen: Kind, Wohnen und
Zeit) sowie für Gesellschaftswissenschaften
der 5. und 6. Klasse
(Themen: Stadt und städtische
Foto: Stadtbibliothek Charlottenburg-Wilmersdorf
Vielfalt, Kinderwelten und Religionen).
Eine der Medienboxen steht in
der Dietrich-Bonhoeffer-Bibliothek,
Brandenburgische Straße
2, 10713 Berlin, zum Ausleihen
für Lehrerinnen und Lehrer
bereit.
Die zweite bleibt in der Ingeborg-Bachmann-Bibliothek,
Nehringstraße 10, 14059 Berlin,
für Projekte mit Schulgruppen
in Zusammenarbeit mit dem
Museum Charlottenburg-Wilmersdorf.
Kontakt: Dietrich-Bonhoeffer-Bibliothek
☎ (030) 9029 15907
oder Ingeborg-Bachmann-Bibliothek
☎ (030) 9029 24313.
Weitere Informationen zur Stadtbibliothek:
www.stadtbibliothek.
charlottenburg-wilmersdorf.de
oder www.wir-bieten-vielfalteinen-ort.de
.
DER STAUBSAUGER LADEN BERLIN
Passendes Zubehör, Ersatzteile und
Service für Staubsauger aller Marken z.B.
Electrolux * Vorwerk * Lux * SEBO
Seit 30 Jahren Ihr unabhängiger Kundendienst
Verkauf von Staubsaugern und gewerblichen Reinigungsgeräten,
Ersatzteile und Zubehör, Schnellreparatur, Abhol - und Bringdienst.
Staubsaugerbeutel auch für alle alten Geräte !!!
Sie finden uns unweit der Deutschen Oper und U-Bahnhof Bismarckstraße
Bismarckstraße 56, 10627 Berlin Charlottenburg
Tel.: 030-88499390 - Mo-Fr 10.30-18.00 Uhr, Sa 10.30-14.00 Uhr
Geld verdienen wenn andere noch schlafen,
Nebenjob nach Maß
Für die Verteilung der Tageszeitungen in Ihrem Kiez
suchen wir zuverlässige Zusteller für den Bereich
Charlottenburg und Wilmersdorf
Die Zustellung der Tageszeitungen erfolgt in den frühen
Morgenstunden in der Zeit von 3 – 6 Uhr.
Sie sind mobil und möchten Ihre Rente aufbessern?
Sie suchen als Hinzuverdiener ALG I + II, Student oder
Hausfrau einen Nebenjob, um finanziell flexibel zu sein?
Dann freuen wir uns auf Ihre Bewerbung
Mail job@berlinlastmile.de
Telefon +49 30 23 09 53 17
www.berlinlastmile.de
BERLIN
LASTMILE
RATGEBER
Gazette Wilmersdorf | März 2020 | 15
Verkehrsregeln auf Parkplätzen
und im Parkhaus
Wann gilt die Straßenverkehrsordnung?
Vorfahrt, Fahrtrichtung oder
Geschwindigkeit – wie sich
Autofahrer im Straßenverkehr
verhalten sollen, regelt die Straßenverkehrsordnung.
Aber gilt
sie auch auf Parkplätzen oder im
Parkhaus? Michaela Rassat, Juristin
der D.A.S. Rechtsschutz erläutert,
worauf Autofahrer bei der
Parkplatzsuche achten sollten.
Wo gilt die
Straßenverkehrsordnung?
Die Straßenverkehrsordnung
(StVO) gilt überall dort, wo öffentlicher
Verkehr stattfindet.
Das heißt: Auf allen Straßen und
Plätzen, die für die Allgemeinheit
zugänglich und zugelassen sind.
„Es kommt also nicht darauf an,
ob eine Straße oder ein Parkplatz
Eigentum der Gemeinde
oder Privateigentum ist, sondern
darauf, ob jeder sie ohne Weiteres
befahren und nutzen darf“,
erläutert Michaela Rassat. Nach
dem Bundesgerichtshof kann
auch der private Parkplatz einer
Sparkasse öffentlicher Verkehrsraum
sein (Az. 4 StR 165/17).
Parkplätze und Parkhäuser von
Supermärkten und Einkaufszentren
gelten in der Regel ebenfalls
als öffentlicher Verkehrsraum.
Flächen, die nur ein kleinerer
Personenkreis nutzen darf und
die eindeutig ausgeschildert
oder mit Schranken gesperrt
sind, sind nicht öffentlich. Beispiel:
Der Parkplatz für die Mitarbeiter
eines Betriebes. „Dabei
spielt es übrigens keine Rolle, ob
das Hinweisschild ‚Hier gilt die
StVO‘ aufgestellt ist oder nicht“,
ergänzt Rassat.
Mit Schrittgeschwindigkeit
auf Parkplatzsuche
Dennoch gibt es einen Unterschied
zwischen dem Verkehr auf
Straßen und dem auf öffentlich
zugänglichen Parkflächen: Auf
letzteren findet in erster Linie
ein sogenannter ruhender Verkehr
statt, das heißt, Fahrzeuge
bewegen sich langsam fort. Nach
einem Urteil des Landgerichts
Saarbrücken (Az. 13 S 122/12)
sollten Verkehrsteilnehmer dort
auch jederzeit damit rechnen,
dass ein anderer Fahrer gerade
aus- oder einparkt. „Das bedeutet
in der Praxis: Schrittgeschwindigkeit
– also 10 km/h – fahren
und immer bremsbereit sein“,
erklärt die D.A.S. Juristin. Überhöhte
Geschwindigkeit kann bei
einem Zusammenstoß zu einer
Teilschuld führen – insbesondere
beim Rückwärtsausparken.
Keine Vorfahrt im Parkhaus
Eine weitere Besonderheit auf
Parkplätzen ist, dass Fahrspuren
dort nicht wie Verkehrsstraßen
mit entsprechenden Vorfahrtsregeln
verknüpft sind – sie dienen
ausschließlich der Suche nach
Parkbuchten. Wer von rechts aus
einer Parkbucht kommt, genießt
daher in der Regel keine Vorfahrt.
Das bekannte „rechts vor
links“ gilt nur, wenn die Fahrspuren
eindeutig Straßencharakter
haben, wie auch das Amtsgericht
Solingen (Az. 11 C 193/06) entschied.
Das Amtsgericht Düsseldorf
(Az. 51 C 14792/11) ging
noch weiter: Selbst markierte
Fahrspuren auf Parkplätzen und
in Parkhäusern dienen nicht
grundsätzlich dem fließenden
Verkehr. „Deshalb können sich
Autofahrer auf die üblichen
Vorfahrtsregeln wie ‚rechts vor
links‘ nicht verlassen“, erläutert
die D.A.S. Expertin das Urteil.
Auch auf der vermeintlichen
„Hauptfahrbahn“ besteht kein
Vorfahrtsrecht. Parkplatzsuchende
müssen in besonderem
Maße das Gebot zur gegenseitigen
Rücksichtnahme beachten,
welches in Paragraph 1 der StVO
verankert ist, und sich miteinander
verständigen. Übrigens:
Autofahrer in Parkhäusern oder
auf Parkplätzen müssen jederzeit
mit „Falschfahrern“ rechnen.
Selbst wenn die Fahrbahnen mit
Pfeilen versehen sind, dienen
sie lediglich als Empfehlung für
die Fahrtrichtung (Amtsgericht
Homburg, Az. 4 C 175/02).
Impressum Gazette Wilmersdorf · März Nr. 3/2020 · 40. Jahrgang
Das Gazette Verbrauchermagazin erscheint monatlich in
Wilmersdorf, Charlottenburg, Steglitz, Zehlendorf sowie
Schöneberg & Friedenau.
Online-Ausgaben www.gazette-berlin.de
Verlag
Gazette Verbrauchermagazin GmbH
Ruhlsdorfer Straße 95, Haus 42 · 14532 Stahnsdorf
☎ 03329 / 645 15 70
Redaktion Karl-Heinz Christ · redaktion@gazette-berlin.de
Freie Redakteurin Jacqueline Lorenz · ☎ 0172 / 630 26 88
Anzeigen Daniel Gottschalk · ☎ 030 / 323 38 54
anzeigen@gazette-berlin.de
Druck
Humburg Media Group · 28325 Bremen
Nächste Ausgabe April Nr. 4/2020
Anzeigen-/Redaktionsschluss 16.03.2020
Erscheinung 02.04.2020
16 | Gazette Wilmersdorf | März 2020
BERLINER
ANSICHTEN!
Rita Dittmer Freie Texterin
Joachim-Friedrich-Straße 18 in Halensee
Tel. 32 76 49 49 · Montag geschlossen
WWW.BELLAVISTA-AUGENOPTIK.DE
Immobilien GmbH