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Gazette Wilmersdorf März 2020

Gazette für Wilmersdorf, Schmargendorf, Grunewald und Halensee

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GAZETTE VERBRAUCHERMAGAZIN

Wilmersdorf

Wilmersdorf · Schmargendorf · Grunewald · Halensee März 2020

Grunewaldturm

Ein Ehrenmal

für den Kaiser

GRATIS ZUM MITNEHMEN


1 | Gazette | 2020 | Datei: Guthmann-2020.indd

2 | Gazette Wilmersdorf | März 2020

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Mietendeckel, Milieuschutz, Mietpreisbremse:

Womit müssen Eigentümer und

Mieter im neuen Jahr rechnen?

Die Guthmann Estate GmbH berät seit

2006 Eigentümer, Verkäufer und Käufer

von Mietshäusern in Berlin. Über tausend

Besucher informieren sich täglich auf

dem Informationsportal des Berliner Maklerund

Research-Hauses über die Entwicklungen

auf dem Immobilienmarkt Berlin. Wir haben

Geschäftsführer Peter Guthmann gefragt, was

2020 auf Eigentümer zukommt.

Herr Guthmann, was sind die Themen auf

dem Immobilienmarkt in diesem Jahr?

Zunächst mal könnten die Nachrichten nicht

besser sein. Die Metropolregion entwickelt

eine nie gekannte Dynamik. Tesla, Amazon,

SAP und Siemens, es läuft gut in Berlin und

Brandenburg. Das Wachstum bringt Arbeitsplätze.

Und die Arbeitnehmer wollen und

müssen irgendwo wohnen. Das Problem ist,

dass schon heute weit über 200.000 Wohnungen

fehlen. Eigentlich sollten die Berliner

in den nächsten Jahren über nichts anderes

reden als Neubau. Der Senat setzt aber den

Schwerpunkt weiter auf Regulierung. Das beherrschende

Thema wird also weiterhin der

Mietendeckel sein. Außerdem könnten neue

Milieuschutzgebiete ausgerufen werden.

Wo genau?

In Steglitz-Zehlendorf läuft derzeit ein Screening.

Vom Ergebnis hängt ab, ob es weiterführende

Untersuchungen geben wird, die dann

in Milieuschutzgebiete münden. Im Gespräch

sind unter anderem Zehlendorf Nord, Südende

und Lankwitz-Kirche. Außerdem werden

Gebiete in Charlottenburg, Mitte, Friedrichshain

und Spandau untersucht.

Werden die Mieten in Berlin jetzt günstiger?

Die durchschnittliche Quadratmetermiete

liegt bei etwa sieben Euro nettokalt. Das ist

das Ergebnis des Mietspiegels von 2019, der

vom Senat erstellt und von Senatorin Lompscher

und allen Verbänden anerkannt wurde.

Dafür wurden die Mieten von knapp 1,4 Millionen

Wohnungen untersucht. Im Ergebnis

liegen etwa 70 Prozent der Mieter in Berlin

um sieben Euro netto-kalt. Die ganz große

Mehrheit der Mieter findet das vollkommen

in Ordnung.

Es ist alles in Ordnung?

Nein. Aber die Schwierigkeiten liegen nicht

im Bestand. Sie beginnen erst mit der Suche

nach einer neuen Wohnung. Zum einen

gestaltet sich die Suche mehr als schwierig.

Kein Wunder, denn in Berlin fehlen weit über

200.000 Wohnungen. Man müsste also bauen,

bauen, bauen. Wenn es genug Wohnungen

gäbe, würden die Neuvertragsmieten auch

wieder fallen. In anderen Städten, z. B. in Hamburg,

hat man das verstanden. In Berlin noch

nicht. Weil es nicht genug Wohnungen gibt,

haften viele Menschen notgedrungen an ihrer

Wohnung, egal ob sie zu groß oder zu klein

ist. Die gesellschaftlichen Auswirkungen sind

enorm. Wenn alte Menschen die zu groß gewordenen

Wohnungen nicht freigeben können,

weil es keine kleineren und bezahlbaren

Alternativen gibt, ziehen junge Menschen

immer später von zuhause aus und verschieben

den Kinderwunsch. Im schlimmsten Fall

kehren die Menschen Berlin den Rücken,

denn wer keine Bleibe findet, sucht sein Glück

anderswo. Egal ob Lehrer, Polizist, Krankenschwester,

Unternehmer oder Angestellter.

Die rot-rot-grüne Wohnungspolitik setzt die

Zukunft der Stadt aufs Spiel.

Wo sehen Sie Ihre Rolle in diesem Markt?

In der Beratung, Information und in der

Schaffung von Transparenz. In Berlin werden

die Mieter durch eine Vielzahl von Gesetzen

geschützt. Es muss auch Experten

für Eigentümer, Vermieter und Investoren

geben. Das sind wir. Egal ob Mietendeckel,

Mietpreisbremse, Milieuschutzgebiete, Umwandlungsverordnung,

Vorkaufsrechte oder

Sanierungsgebiet.

Vermieterschutz statt Mieterschutz also?

Die Stadt braucht beides. Richtig ist, dass

Eigentum verpflichtet. Aber wer weiß das

besser, als die Berliner Eigentümer und Vermieter?

Wer hat denn in Zeiten von Leerstand

und Krisen in den Bestand investiert

und neue Wohnungen gebaut? Das waren

alteingesessene Familien und kleine Eigentümer.

Seit Generationen halten diese Berliner

etwa ein Viertel der Mietwohnungen, die

sie Instand halten, modernisieren, verwalten

und mit Krediten finanzieren. Das sind keine

Haie. Mir fehlt die Fantasie zu verstehen, wie

im Jahr 2020 Politiker auf die Idee kommen,

es gebe kein Recht auf Rendite. Der Sachverhalt

ist umgekehrt: Ohne Rendite gäbe es in

freien Marktwirtschaften keine Wohnungen.

Wie geht 2020 weiter?

Zunächst bleibt abzuwarten, wie die Gerichte

den Mietendeckel bewerten. Bis dahin

bleibt die Verunsicherung groß. Eigentümer

sollten aber auf jeden Fall Strategien für ihre

Immobilien entwickeln. Entscheidungen

können meist nicht mehr von jetzt auf sofort

getroffen werden, sondern bedürfen längerer

Vorbereitung. Das betrifft Investitionen,

Entwicklung und Verkauf gleichermaßen.

Wer jetzt verkaufen will, trifft einen guten

Zeitpunkt am Markt. Die Marktpreise sind

gut, das Interesse an Immobilien in Berlin

ist weiterhin groß.

Was empfehlen Sie?

Ich empfehle, sich mit den Verordnungen,

Gesetzen und Regeln auseinanderzusetzen.

Eigentümer sollten informiert sein. Ich

empfehle gerne einen unverbindlichen Beratungstermin

in unserem Haus. Wir finden

gemeinsam mit unseren Kunden heraus,

was das Beste für ihn oder sie und für die

Immobilie ist.

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WORT DES BEZIRKSBÜRGERMEISTERS WORT DES BEZIRKSBÜRGERMEISTERS Gazette Gazette Wilmersdorf Wilmersdorf | März | 22020 | | 3

Liebe Bürgerinnen und Bürger in

Charlottenburg-Wilmersdorf!

Unser Bezirk ist in besonderer

Weise durch Vielfalt und Kreativität

geprägt. Das großartige

ehrenamtliche

Engagement vielerorts

gehört maßgeblich mit

dazu! In diesem Jahr

freuen wir uns auf das

schöne Jubiläum der

Verleihung des 20. Ehrenamtspreises.

Verleihung des

20. Ehrenamtspreises:

Vorschläge erwünscht!

Reinhard Naumann

Ob beispielhaft im Sportverein, in

der religionsgemeinschaft, in der

Gewerkschaft, im Partnerschaftsverein,

im kulturellen oder ökologischen

Bereich, in der Integrationsarbeit

oder beim Technischen

Hilfswerk: Das ehrenamtliche Engagement

ist für unser menschliches

Miteinander unverzichtbar!

Deshalb bitte ich Sie herzlich, uns

Vorschläge für aus Ihrer Sicht zu

ehrende Bürgerinnen und Bürger,

aber auch Gruppen oder Organisationen

zu übermitteln, die in

Charlottenburg-Wilmersdorf ansässig

sein müssen (mit Anschrift

und Telefonnummer der Vorgeschlagenen).

Ihren Vorschlag senden

Sie bitte bis Freitag, 20. März

2020, an das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf,

Abteilung

Soziales und Gesundheit, Soz 430,

Otto-Suhr-Allee 100, 10585 Berlin

oder per E-Mail an ehrenamt@

charlottenburg-wilmersdorf.de.

Assistenzhunde Willkommen

Nicht nur aufgrund des Nationalen

Aktionsplans zur UN-Behindertenrechtskonvention

(UN-

BrK), sondern auch allein der

Fairness halber ist allen Menschen

mit chronischer Beeinträchtigung

die Teilnahme am öffentlichen

Leben und damit

die Teilhabe am gesellschaftlichen

Leben genauso

wie allen anderen

Bürgerinnen und Bürgern

zu ermöglichen.

Die sogenannten Assistenzhunde,

zu denen sowohl

Blindenführhunde

als auch Hunde für andere Einschränkungen

zählen, sind für die

Betroffenen in dieser Hinsicht von

großer Bedeutung. Leider ist dies

vielen Menschen nicht bewusst,

weshalb die Assistenzhundteams

oft mit Vorurteilen und zutrittsverweigerung

zu kämpfen haben.

Durch die Kampagne des Bundesministeriums

für Arbeit und

Soziales „Assistenzhund Willkommen

– hier & überall“ soll

für das Thema sensibilisiert und

Menschen mit Assistenzhunden

der grundsätzliche zugang in allen

Einrichtungen gewährleistet

werden. Die Bezirksverordnetenversammlung

und das Bezirksamt

Charlottenburg-Wilmersdorf unterstützen

die Kampagne ausdrücklich.

Kooperationsvereinbarung

unterzeichnet

In Charlottenburg-Wilmersdorf

erinnern inzwischen über 3.500

Stolpersteine insbesondere an

die Opfer der Shoah. Maßgeblichen

Anteil daran hat die zivilgesellschaftliche

Stolpersteininitiative

Charlottenburg-Wilmersdorf.

Kürzlich habe ich mit der Sprecherin

Gisela Morel-Tiemann unsere

gemeinsame Kooperationsvereinbarung

unterzeichnet, denn

die Erinnerungs- und Gedenkkultur

hat einen hohen Stellenwert

bei uns im Bezirk. Ich danke der

Stolpersteininitiative sehr für ihre

unermüdliche recherchearbeit

und den zugewandten Kontakt,

den sie fast immer vor der Verlegung

mit Angehörigen der Opfer

der Nazi-Barbarei, die oftmals aus

dem Ausland anreisen, pflegt.

Kiezspaziergang

Traditionell stehen im März-Kiezspaziergang

die Frauen im Mittelpunkt.

Er findet am Samstag,

dem 14. März 2020, beginnend

um 14 Uhr vor dem Hotel Ambert,

das früher als Hotel Artemisia ein

Hotel nur für Frauen war, in der

Brandenburgischen Straße 18

(U-Bahnhof Konstanzer Straße),

10707 Berlin, statt.

Von dort geht es weiter zum Preußenpark

bis hin zu dem Weltladen

A Janela. Enden wird der Spaziergang

beim Bildungs- und Beratungszentrum

für Frauen in der

Lebensmitte „raupe und Schmetterling“

in der Pariser Straße 3,

10719 Berlin.

Die Teilnahme ist wie immer kostenfrei.

Alle Interessierten sind

willkommen. Informationen über

die bisherigen Kiezspaziergänge

finden Sie im Internet unter www.

kiezspaziergaenge.de .

Für Ihre Anregungen, Lob und

Kritik bin ich für Sie wie gewohnt

unter naumann@charlottenburgwilmersdorf.de

erreichbar.

Ihr

reinhard Naumann

Verbraucherzentrale

Berlin

umgezogen

Bereits 1953 hat sie begonnen:

Die Geschichte von einer, die

auszog, Verbraucherwissen zu

lehren und Beratung zu bieten.

Schon einige Male hat die Verbraucherzentrale

Berlin in ihrer

Geschichte bereits den Sitz gewechselt.

Am 17. Februar öffneten

sich die Türen nun zum

ersten Mal am neuen Standort

in der Ordensmeisterstraße 15 –

16 in Tempelhof.

„Der Umzug ist geschafft“, freut

sich Dörte Elß, Vorstand der Verbraucherzentrale

Berlin. „Wir haben

die Beratungen am neuen

Standort wieder aufgenommen

und bereits die ersten Verbraucherinnen

und Verbraucher

empfangen. Auch wenn der

Weg für viele von ihnen nun ein

wenig weiter ist als zum Bahnhof

Zoologischer Garten, haben wir

schon viele positive Rückmeldungen

zu den schönen neuen

Räumlichkeiten erhalten. Wir

beginnen nun mit den Vorbereitungen

zur offiziellen Eröffnung,

zu der ich jetzt schon alle Interessierten

herzlich einlade“, so Elß.

Die offizielle Eröffnung des neuen

Standortes findet am 12. März

2020 statt. Zwischen 17 und

19 Uhr sind alle Verbraucherinnen

und Verbraucher herzlich

eingeladen mitzufeiern und dem

Expertenteam der Verbraucherzentrale

Berlin ihre Fragen zu

stellen.

Das digitale Umzugstagebuch

mit weiteren Informationen finden

Interessierte unter www.

verbraucherzentrale-berlin.de/

umzug

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4 | Gazette Wilmersdorf | März 2020

Ein Ehrenmal für den Kaiser

Grunewaldturm erinnert an den 100. Geburtstag von Kaiser Wilhelm I.

Ob man mit dem Schiff auf der

Havel schippert oder im Auto auf

der Havelchaussee fährt – der

55 Meter hohe Grunewaldturm

überragt die Baumwipfel und ist

nicht zu übersehen. Aber auch

vom Turm selbst ist die Aussicht

phänomenal. Weit über Wald

und Wasser hinweg kann man

die Augen in 36 Metern Höhe

von der Aussichtsplattform aus

schweifen lassen.

Begonnen wurde der Bau des

Turms im Grunewald – genauer

auf dem höchsten Punkt des

78,5 Meter hohen Karlsbergs –

im Jahr 1897. Der Beschluss des

Landkreises Teltow fiel aufgrund

des 100-jährigen Geburtstages

von Kaiser Wilhelm I. – bis

1871 preußischer König Wilhelm

I. Dieser war allerdings

1888 verstorben und erlebte

den Turmbau nicht mehr. Sein

Sohn Wilhelm II. genehmigte

den Entwurf des Architekten

Franz Schwechten. Von ihm

Der Grunewaldturm 1899, im Jahr seiner Fertigstellung.

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Gazette Wilmersdorf | März 2020 | 5


6 | Gazette Wilmersdorf | März 2020

Der schwarze Adler, Wappentier

Preußens und der rote Adler

Brandenburgs zieren den Turm.

stammen auch die Entwürfe für

die Schultheiss-Brauerei an der

Schönhauser Allee und die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche

am Zoo. Nach der Rodung des

künftigen Bauplatzes konnte

man im Sommer 1897 mit dem

Bau beginnen. Im März 1899

war der Turm fertig gebaut, am

9. Juni des gleichen Jahres feierte

man die Einweihung der

neuen Attraktion im Grunewald.

Die Inschrift erinnert an König Wilhelm I. von Preußen, den späteren

deutschen Kaiser.

Der Turm im Stil der märkischen

Backsteingotik ist mit Türmchen,

Giebelchen und Spitzbogenfenstern

verziert. Zwei Wappen

schmücken ihn – zum einen der

rote Adler Brandenburgs und der

schwarze preußische Adler. Die

Inschriften „Koenig Wilhelm I.

zum Gedaechtniss“ – womit man

sich auf Wilhelm I. als preußischen

König bezog – und „Der

Kreis Teltow baute mich 1897“

erinnern an den Geehrten und

die Initiatoren des Turms. Die

Turmspitze befindet sich 86 Meter

über dem Wasserspiegel der

Havel. Über dem Podest, in dem

ein Restaurant untergebracht ist,

ist die Ehrenhalle. In ihr ist ein

großes Marmorstandbild von Kaiser

Wilhelm I. zu sehen. An den

Wänden wurden eiserne Reliefplatten

befestigt mit den Portraits

der Feldherren Roon und Moltke,

des „Eisernen Kanzlers“ Otto von

Bismarck und Prinz Friedrich Karl,

zu dessen Ehren der Berg „Karlsberg“

heißt. Die aufwändigen

Mosaike an den Decken wurden

von August Oetken entworfen.

Der Name des Turms war anfangs

Kaiser-Wilhelm-Turm, im

Volksmund auch Kaiserturm oder

Wilhelmturm. Seit dem 15. September

1948 wird er offiziell als

Grunewaldturm bezeichnet.

Der Grunewaldturm steht unter

Denkmalschutz.

Im Oktober 2007 musste der

Turm für Besucher gesperrt werden,

der Grund waren marode

Treppenstufen. Im Zuge der

Sanierung kamen immer mehr

Bauschäden ans Tageslicht, so

dass sich die Arbeiten bis 2011

hinzogen. Seitdem kann der Grunewaldturm

wieder besucht werden

und alle, die 3,- Euro Eintritt

entrichten und die 204 Stufen bis

zur Aussichtsplattform tapfer erklimmen,

können den wunderbaren

Ausblick über Fluss und Wald

sowie den Anblick der Silhouette

der Stadt genießen. Geöffnet ist

der Turm an der Havelchaussee

61, 14193 Berlin, täglich ab

10 Uhr.

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8 | Gazette Charlottenburg Wilmersdorf | März & Wilmersdorf 2020

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Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) diskutiert

Denkmalschutz im Spannungsfeld zwischen Stadterneuerung und Baubehinderung?

Denkmalschutz – wertvoll für die Geschichte Berlins oder ein Hindernis für neue Gebäude?

In den folgenden Beiträgen nehmen die Fraktionen der BVV zu dem Thema Stellung.

Berlin SPD-Fraktion

Oft dienen Modernisierungsmaßnahmen

weniger dem Gedanken der Stadterneuerung

als vielmehr der Gewinnmaximierung

der Eigentümer und führen obendrein noch

zu einer Verdrängung von Mieter*innen aus

unserem Innenstadtbezirk - und das ganz

unabhängig davon, ob es sich um Gebäude

mit oder ohne Denkmalschutz handelt. In

der krassesten Form wird vom Eigentümer

sogar der Abriss eines durchaus noch intakten

Gebäudes angestrebt, selbst wenn es ein bemerkenswert

historisches Zeugnis darstellt,

das identitätsstiftend für die Gegenwart ist.

Misslich, dass das Landesdenkmalamt noch

immer nicht alle Gebäude in Berlin erfasst hat,

die denkmalschutzwürdig sind. Und misslich,

dass allzu häufig der Denkmalschutz nicht

konsequent von den Denkmalbehörden

gegen das Ansinnen mancher Investoren

verteidigt wird. Das betrifft insbesondere Gebäude,

die unter Ensembleschutz stehen. Ein

stärkeres Miteinander statt Gegeneinander

wäre wirklich wünschenswert! Das denkmalwerte

Alte bewahren, behutsam sanieren

und energetisch ertüchtigen, gleichzeitig

das Neue fördern, bezahlbaren Wohnraum

schaffen und mit dem bestmöglichen Energie-Standard

versehen, nur das kann eine

nachhaltige, richtungweisende Stadtentwicklungspolitik

sein. Christiane Timper

CDU-Fraktion

Denkmalschutz ist wichtig, dafür treten wir

ein. Es ist angebracht und richtig, im Einzelfall

zu prüfen, ob der Denkmalschutz wirklich

im Vordergrund steht oder ob es nur darum

geht, eine Modernisierung/Veränderung zu

verhindern. Es sind nicht nur denkmalrechtliche

Bedenken zu berücksichtigen. Um als BVV

eine „qualifizierte“ Kontrolle ausüben zu können,

muss die Denkmalschutzbehörde eine

Aufstellung erarbeiten aus der hervorgeht,

welche Gebäude wirklich denkmalschutzwürdig

sind. Es kann nicht sein, dass Mieter

bestimmen/vortragen, welches Gebäude unter

Denkmalschutz zu stellen ist. Dies kann

zur Verhinderung von Bauvorhaben führen,

denn manchmal ist es notwendig, etwas Altes

abzureißen, auch wenn es dem Einzelnen

nicht gefällt, um etwas Neues zu schaffen.

Um es auf einen Nenner zu bringen, wir fordern

Transparenz und Erklärung des BA´s,

warum wie entschieden/genehmigt wurde,

bevor Bescheide versendet werden und die

BVV keine Möglichkeit mehr hat, eingreifen

zu können. Der Denkmalbeirat ist nicht nur

ein Alibi für den Stadtrat, sondern in seiner

Zusammensetzung mit den Fachleuten ein

kompetenter Entscheidungsträger. Er muss

vor einer Entscheidung prüfen, ob ein Gebäude

die Kriterien für eine Unterschutzstellung

erfüllt oder ein Bauvorhaben verhindert werden

soll.

Hans-Joachim Fenske

B‘90/Grünen-Fraktion

Oft ist unsere Geschichte nur noch anhand

unserer gebauten Umgebung erlebbar. Wir

Grünen treten daher grundsätzlich dafür ein,

dass historisch wertvolle Gebäude erhalten

bleiben und unter Denkmalschutz gestellt

werden. Für die Unterschutzstellung ist allerdings

nicht der Bezirk, sondern das Landesdenkmalamt

(LDA) zuständig. Bedauerlicherweise

erhebt das LDA nicht systematisch

und für ganz Berlin, welche Gebäude denkmalwürdig

sind und welche nicht, sondern

überlässt es überraschenderweise dem Zufall.

Daher kommt es in letzter Zeit häufig zu Fällen,

in denen Investoren historisch wertvolle

Gebäude abreißen oder gravierend verändern

möchten, die leider vom LDA nicht unter

Denkmalschutz gestellt wurden.

Dennoch darf Denkmalschutz nicht zum

Selbstzweck werden. Gebäude müssen

auch in Zukunft nutzbar bleiben und dürfen

nicht reine Museen der Vergangenheit

darstellen. Daher müssen sie auch an neue

Nutzungen angepasst werden können oder

an neue Anforderungen an Brandschutz und

Klimaschutz. Weshalb darf eine denkmalgeschützte

Fassade z.B. nicht begrünt werden?

Weltweit gibt es viele Fälle von innovativen

Verschmelzungen zwischen Alt und Neu. Die

Transformation der ehemaligen Kantgaragen

in ein Gewerbe-Haus für Moderne Mobilität

ist ein Vorbild in unserem Bezirk.

Jenny Wieland

FDP-Fraktion

In Charlottenburg-Wilmersdorf gibt es aktuell

1.921 Denkmale. Denkmale sind identitätsstiftendes

baukulturelles Erbe, welches

zu schützen ist. Das Landesdenkmalamt ist

die bezirksübergreifende Fachbehörde für

Denkmalpflege in Berlin.

Oft hört man, Denkmalschutz verhindere

Stadterneuerung. Ist dem so? Im Spannungsfeld

zwischen Erneuern und Bewahren hat

die Denkmalpflege die oft kleinteilige Aufgabe,

denkmalwerte Substanz zu erkennen

und zu schützen, aber auch die Aufgabe,

liebgewonnenes der Erneuerung Preis zu

geben. Einfach ist dies nicht, denn gerade

gegenüber dem Bürger sind Entscheidungen

oft schwer zu vermitteln. Somit ist es folgerichtig,

dass bei avisierten Veränderungen im

Wohnumfeld gerne der Denkmalschutz als

Rettungsanker genutzt wird. Ist dies jedoch

die Aufgabe des Denkmalschutzes?

Um diese komplexe Aufgabe kompetent zu

meistern fordert die FDP-Fraktion seit Jahren

personelle Verstärkungen für die bezirkliche

Denkmalschutzbehörde. Denn ob es sich um

schützenswerte Substanz handelt, kann nur

nach zeitintensiver und fachkundiger Analyse

gesagt werden.

Der Denkmalbeirat des Bezirks berät den

Stadtentwicklungsausschuss. Es ist gut, dass

dieses Fachgremium existiert. Der Gedanke,

den Denkmalschutz zur Bauverhinderung zu

nutzen, sollte aufgegeben werden, da dies

den Denkmalschutz langfristig schwächt.

Johannes Heyne

Alternative

für

Deutschland

AfD-Fraktion

Denkmalschutz und Stadterneuerung beschäftigen

die Bürgerinnen und Bürger in

unserem Bezirk immer wieder – jüngste Beispiele:

der Erhalt des ICC und der Stadtvilla

aus dem 19. Jhdt. in der Wilhelmsaue Nr. 17.

Unser architektonisches Kulturerbe steht

unter dem Druck von Stadterneuerung und

globaler Investitionsbegehren. Die ständig

steigenden Grundstückspreise verschärfen

diesen Druck kontinuierlich. Stadterneuerung

ist unumgänglich - und sie birgt vielerlei

Chancen. Sicherlich lässt sich der Verlust mittelmäßiger

Gebäude verschmerzen. Es muss

nicht alles musealisiert und Denkmalschutz

darf nicht zu einem sinnentleerten Instrument

der Baubehinderung werden. Andererseits

muss Rücksicht genommen werden

auf die Gefühle der Einwohnerschaft. Sie

dürfen nicht einfach den kalten Regeln von

Investition und Profit geopfert werden. Wird

Neues gebaut, hat es sich selbstverständlich

in das Angestammte einzupassen.

Genauso wie Kunst, Musik, Malerei und

Literatur unser kulturelles Gedächtnis ausmachen,

so auch die Architektur mit der

Gestaltung des öffentlichen Raums. Tradition

und Identität sind Grundlagen unserer

Zivilisation.

Der Philosoph Odo Marquard sagt: Zukunft

braucht Herkunft. Dem stimmt die AfD-Fraktion

aus vollem Herzen zu.

Michael Seyfert

Linksfraktion

Denkmalschutz steht nicht gegen Stadterneuerung,

sondern gegen ungebremstes

Verwertungsinteresse des Stadtraums. Es

geht um bau-kulturelles Erbe, Einzigartigkeit,

Engagement von Bürger*innen und lebenswerte

Gestaltung. Denkmalerhaltung und

Stadterneuerung bilden keinen Gegensatz,

sie reagieren vielmehr von unterschiedlicher

Warte auf die notwendige Weiterentwicklung

der Stadt. Im Sinne einer traditionsbewussten

Zukunftsorientierung erteilt kluger

Denkmalschutz den gesichts- und identitätslosen

Retorten und einer nicht ortsbezogener

Allerweltsarchitektur eine Absage. Auch im

Sinne der erforderlichen Schonung vorhandener

Ressourcen ist der Erhaltung des Vorhandenen

Priorität einzuräumen.

Stadtentwicklung erfordert auch situationsbezogene,

zeitgemäße Lösungen und den

regelmäßigen Gedankenaustausch zwischen

Architekt*innen und Denkmalpfleger*innen

als unverzichtbare Partner*innen im Stadtentwicklungsprozess.

Das erfordert hohe Qualitätsmaßstäbe an

Denkmalpflege und Stadterneuerung. Der

an Profit orientierten Tendenz zu Wegwerfmentalität

und „Wegwerfarchitektur“

wirkt sie durch gezielte Aufklärungs- und

Bildungsmaßnahmen genauso entgegen wie

der Verwischung der Grenzen von Denkmalerhaltung

und Rekonstruktionen.

Volker Fischer

1 235 Zeinen pro Fraktion

Vorwort --

SPD 1229

CDU 1301

Grüne 1284

FDP 1339

AfD 1254

Linke 1238


Dem Originalklang auf der Spur

Camesina Quartett präsentiert musikalische Ausgrabungen auf Augenhöhe

Im 2007 gegründeten Camesina

Quartett kommen namhafte

Musik-Experten der historischen

Aufführungspraxis zusammen.

Die Musiker demonstrieren authentisch

Alte Musik, indem sie

sich mit ihrer Kammermusik dem

einstigen Originalklang durch

CAMESINA

QUART

ETT

umfangreiche Quellenkenntnis

und historisch korrekte Anwendung

meisterhaft annähern. So

konnte sich das Camesina Quartett

in Berlin zur festen Größe der

„historisierenden“ Streichquartette

entwickeln.

Dr. Johannes Gebauer, Musikwissenschaftler,

Barock-Violinist und

Gründer des Ensembles, pendelt

voller Pioniergeist regelmäßig

zwischen Berlin-Zehlendorf und

Bern, um aus seinen umfangreichen

Forschungen weitere

musikalische „Ausgrabungen“ in

ihrer Originalgestalt dem Publikum

von heute verständlich zu

machen und über Konzerte des

von ihm gegründeten Camesina

Quartetts näherzubringen.

Seinen Namen erhielt das

Quartett nach dem Wiener Camesina-Haus

(heutiges „Mozart-Haus“),

das W. A. Mozart von

1784 – 1787 bewohnte. Benannt

ist das Haus nach dem berühmten

Stuckateur Alberto Camesina,

der die barocke Stuckdecke

verzierte, unter der Mozart sein

Arbeitszimmer eingerichtet haben

soll.

Hier spielte Mozart seine Joseph

Haydn gewidmeten Streichquartette

dem Musikerfreund erstmals

vor und sollen sich Joseph Haydn

(1. Violine), Carl Ditters von Dittersdorf

(2. Violine) W. A. Mozart

(Viola) und Joseph Baptist Vanhal

(Violoncello) zum gemeinsamen

Musizieren im Quartett getroffen

haben.

„Wie klang eigentlich diese Musik

damals? Welche Instrumente

nutzte man, oder wie war die Sitzordnung

der Musizierenden? Und

wie interpretierte der Komponist

das von ihm geschriebene Stück

auf dem Instrument damaliger

Zeit?“ fragt sich so manch Musikinteressierter

unserer Tage.

Akustische Antwort darauf will

das Camesina Quartett mit ausgewählten

Streichquartetten

alter Meister von Beethoven bis

Reissiger geben, mit historischen

Streich-Instrumenten und Bögen,

auf Darmsaiten gespielt. Dabei

Foto: Olga Vasilkova / AdobeStock

orientiert sich das Quartett an

Forschungserkenntnissen, welche

Aussagen über Interpretationspraktiken

von damals geben

und dem Hörenden die vorgetragenen

Stücke so originalgetreu

wie möglich vermittelbar machen,

ohne Schnörkel unserer

Tage. Sich an die historischen Vorbilder

zu halten, ist dabei Gebot.

Stationen – von Zehlendorf

über Cambridge nach Bern

Saitenherstellung aus Schafdarm im Jahr 1918 in einer der wohl

damals größten Fabriken zur Saiten- und Catgutherstellung, der Firma

E. Künzel & Co in Markneukirchen im Vogtland.

Foto: Berliner Fotograf Waldemar Titzenthaler

Quelle: Ausstellungsbeiheft zur Ausstellung „Saiten- und

Catgutherstellung in und um Markneukirchen“ von Dr. Wilhelm Geipel

Gazette Wilmersdorf | März 2020 | 9

Ohne Violinist Dr. Johannes

Gebauer und seine Berner Forschungsergebnisse

zum Thema

Interpretationspraxis des

19. Jahrhunderts gäbe es das Camesina

Quartett in seiner historisierenden

Exaktheit wohl kaum.

Schon früh interessierte Johannes

Gebauer sich für Kammermusik.

In Berlin-Zehlendorf aufgewachsen,

erhielt er im Alter

von fünf Jahren seinen ersten

Violinen-Unterricht bei Irene

Wilhelmi. Er war mehrfacher

Preisträger bei Musikwettbewerben

wie „Jugend musiziert“ und

„Kammerwettbewerb der Berliner

Schulen“.

Johannes besuchte das für sein

hohes musikalisches Bildungsniveau

bekannte Droste-Hülshoff-Gymnasium

und spielte

bereits dort im Schüler-Quartett.

Nach dem Abitur studierte er

Musikwissenschaft am King´s

College Cambridge. Neben einem

Stipendium für Instrumental- und

Kammermusik-Unterricht erhielt

er dort einen Sonderpreis des

Provost des Colleges für seine

musikalischen Verdienste. Noch

während des Studiums gründete

Johannes Gebauer mehrere Ensembles

wie das Cambridge Baroque

Sinfonia und die Camerata

Berolinensis.

Er wurde musikwissenschaftlicher

Publikations-Mitarbeiter

von Christopher Hogwood, war

jüngstes Mitglied der Academy of

Ancient Music und des Collegium

Musicum 90. Im Rahmen seines

Aufbaustudiums an der Schola

Cantorum Basiliensis konzentrierte

sich Gebauer auf Kammermusikstudien.

Danach kehrte er nach

Berlin zurück. Er spielt als Geiger

ein Repertoire von Barockmusik

bis Romantik und bevorzugt dabei

historische Instrumente.

In unterschiedlichen Funktionen

– vom Solisten bis zum Gastkonzertmeister

der Detmolder Barockakademie

– wurde Gebauer

Mitglied deutscher und internationaler

Ensembles für Alte Musik,

darunter das Bach Ensemble New

York und das L´Orfeo Barockorchester

Linz.

2007schließlich gründete er als

Primarius das Camesina Quartett,

mit dem er inzwischen drei nicht

nur in Fachkreisen hochangesehene

CDs mit Streichquartetten


10 | Gazette Wilmersdorf | März 2020

von Carl Gottlieb Reissiger, Jan

Ladislav Dussek und Johann

Baptist Vanhal auf historischen

Instrumenten eingespielt hat.

Immer wieder ist Camesina auch

gerngesehener Gast hochkarätiger

Festivals und Konzertserien.

Von der Forschung zur Praxis

Dr. Johannes Gebauer forscht zur

Interpretationspraxis seit 2012

an der Hochschule der Künste in

Bern: „Dort lassen sich Forschung

und Interpretationspraxis optimal

verbinden, kann in der Praxis

ausprobiert werden, was an

Erkenntnissen aus der Forschung

hervorgegangen ist“, beschreibt

Dr. Gebauer seine Arbeit an der

Berner Hochschule.

2017 promovierte er summa

cum laude mit seiner Dissertation

zu dem Musiker und Geigen-Virtuosen

Joseph Joachim

(1831 –1907), Zeitgenosse von

Robert Schumann und Johannes

Brahms, von dem noch bemerkenswerte

Tondokumente

erhalten sind.

Um den Originalklang der von

Joachim gespielten Stücke von

damals originalgetreu herausarbeiten

zu können, wurden im

Rahmen der Forschungsarbeit

komplizierte Nachbauten erster

früher Aufnahmegeräte notwendig.

Mit ihnen nahm man

dann die von Gebauer nachgespielten

Klänge auf, um ein ungefähres

Gefühl für die durch

die Aufnahmetechnik damaliger

Tage bedingte Tonveränderungen

bekommen zu können. Das

Nachspielen der in überlieferten

Tonaufnahmen festgehaltenen

Joachim-Interpretationen auf einem

möglichst originalgetreuen,

komplizierten Geigen-Nachbau

nach altem Vorbild folgte: Wurden

zu Joachims Zeit Darmsaiten

noch überwiegend aus Schafdarm

hergestellt – für eine Saite

werden etliche Därme benötigt

– sind die heutigen Saiten meist

aus Metall oder Kunststoff gefertigt,

auf historischen Instrumenten

eher aus Rinderdarm, was

jedoch Unterschiede für Klang

und Belastbarkeit bedeutet. Wero.

Dr. Johannes Gebauer

(Violine 1) und Irina

Alexandrowna (Viola), l.u. Mareike

Beckmann (Violine 2) und r.u.

Kathrin Sutor (Violoncello).

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Gazette Wilmersdorf | März 2020 | 11

den heute auf speziellen Wunsch

noch Schafdarmsaiten gefertigt,

erfolgt die Reinigung des Darmes

vorab chemisch anstatt manuell

wie einst. Der gereinigte Darm

besitzt so andere Eigenschaften

als sein historisches Vorbild, d.h.

die aus ihm gefertigten Saiten

sind ebenfalls anders belast- und

spielbar als früher. – Nur EINE

„Wissenschaft für sich“ auf dem

mühsamen Weg zum Originalklang.

Übrigens: Gebauers Arbeit

erscheint in diesem Jahr als

Monographie im Verlag Beethoven-Haus

Bonn. Ab März

forscht der Musikwissenschaftler

in einem vom Schweizer

Nationalfonds geförderten Forschungsprojekt

an „annotierten

Stimmenmaterialien des 19. Jahrhunderts“,

d.h. zu „Randbemerkungen

überlieferter Notendokumente“.

Camesina Quartett-Mitglieder

Aktuell spielt im Camesina

Quartett neben Dr. Gebauer

(Violone 1) Mareike Beckmann

(Violine 2), studierte Geigerin/

Barockvioline mit Konzertdiplom

und Musikwissenschaftlerin mit

Schwerpunkt historische Aufführungspraxis.

Sie dissertierte

über den Geiger August Wilhelj.

In beratender Funktion ist sie bei

Concerto Köln tätig, sieht ihre

Arbeit als Schnittstelle zwischen

Wissenschaft und Praxis und findet

Gleichgesinnte im Camesina

Quartett.

Mit sieben Jahren begann sie das

Violinspiel und erhielt eine Frühförderung

in Frankfurt, wo sie

später auch studierte und sich auf

historische Streichinstrumente

spezialisierte. Zusätzlich studierte

sie in Würzburg Barockvioline.

Weiteres Quartett-Mitglied ist

die in den USA geborene und in

Deutschland aufgewachsene Cellistin

Kathrin Sutor. Sie studierte

historische Aufführungspraxis

an der UdK Berlin und in den

USA, spielte u. a. im Deutschen

Sinfonie-Orchester Berlin und

war Solocellistin im European

Union Baroque Orchestra. Sie ist

Mitglied des Festspielorchesters

Göttingen und Stimmführerin

im Pariser Insula Orchestra. U.a.

mit der Akademie für Alte Musik

Berlin ist sie regelmäßig als Solocellistin

in Konzerten und Musikproduktionen

zu hören. Durch

und durch Kammermusikerin, ist

die an der Universität Potsdam

als Dozentin für Violoncello tätige

Kathrin Sutor in etlichen namhaften

Quartetten Mitglied und engagiert

sich bei den Friedenauer

Kammerkonzerten.

Viertes festes Standbein des Camesina

Quartetts mit ihrer Viola

ist seit Gründung die in Sibirien

geborene Irina Alexandrowna,

die am Glinka-Konservatorium in

Novosibirsk studierte und 1993

mit dem Ensemble Debut den

Grand Prix in Belgien gewann. Sie

spielte beim staatlichen Sinfonieorchester

Altaj im sibirischen Barnaul

und unterrichtete dort Kammermusik,

ist Mitgründerin des

dortigen Lyceums zur Förderung

musikalisch begabter Kinder.

Zur Alten Musik und zu Johannes

Gebauer fand sie mit ihrer Gambe

als Mitglied des Spezialensembles

Ars Longa sowie des Bach

Ensemble New York und der Cappella

Coloniensis. In Köln schloss

sie ein Aufbaustudium im Fach

Viola ab und hatte regelmäßige

Engagements beim WDR-Sinfonieorchester.

Sie war Mitglied

mehrerer renommierter Kammermusik-Ensembles

und -Orchester

und wandte sich immer stärker

der Alten Musik zu. Heute leitet

sie die Abteilung für musikalische

Früherziehung in der Musikschule

Charlottenburg-Wilmersdorf.

Mit ihrem Mann Dr. Johannes Gebauer

und ihren drei Söhnen lebt

sie in der Nähe vom Mexikoplatz

im Berliner Südwesten.

Konzerttermine 2020 mit dem

Camesina Quartett:

Am 22. März 2020 um 17 Uhr

„Streichquartett-Transparenzen“

im Kammersaal Friedenau: Ludwig

von Beethoven Streichquartett

nach der Klaviersonate op. 14

Nr. 1 und Streichquartett op. 127.

Werkeinführung: Volkmar Braunbehrens

Voraussichtliche weitere Termine:

29. August, 26. September und

31. Oktober 2020:

Zunächst dreiteilige Konzertreihe

zu den sechs 1781 vollendeten

Streichquartetten op. 33 von

Joseph Haydn und den ebenfalls

sechs, von W. A. Mozart 1784 veröffentlichten

und Haydn gewidmeten

Streichquartetten.

Näheres unter www.quartetttransparenzen.de

und www.

kammermusiksaal-friedenau.de

Jacqueline Lorenz


12 | Gazette Wilmersdorf | März 2020

Verborgene Räume

Ausstellung in der Kommunalen Galerie zeigt architektonische,

poetische und imaginierte Räume

Lothar Seruset, A.N., 2019, Linol-Holzschnitt überarbeitet, 80 x 110 cm

auf 100 x 125 cm Foto: © VG Bild-Kunst 2020

Während der Titel eher die Entdeckung

von unbekannten architektonischen

Räumlichkeiten

erwarten lässt, geht es in den

gezeigten künstlerischen Arbeiten

auch um poetische und

imaginierte Räume, die sich in

unseren Gedanken entfalten. Es

sind Räume, die sich unsichtbar

festgeschrieben haben, Räume,

die wir wahrnehmen, für dessen

Dimension es aber kaum eine

bildliche Darstellung gibt. Alle

drei Positionen stellen grundsätzliche

Fragen zu unserem Lebensraum

sowie zu unserem Umgang

mit Lebenszeit. Die Auffassung

von Raum wird hier ganz unterschiedlich

artikuliert und regt

zum Nachdenken an.

Anna Arnskötter formt in Terrakotta

und Keramik energetische

Speicherräume. Diese archetypischen

Modelle von Bauten, die es

nicht gibt, stehen in ihrer ganzen

Würde menschenleer und autark

da. Es sind Elementarräume, angelehnt

an Reservoire und landwirtschaftliche

Behältnisse, Wasser-

und Leuchttürme, archaische

Behausungen und Räume stiller

Andacht. Es sind auch soziale

und philosophische Räume. So

verschieden wie ihre angedeutete

Bestimmung sein könnte,

es sind Zeugnisse menschlicher

Zivilisation und Speicher dessen,

was wir als Menschen brauchen.

Gleichzeitig greift das häufige

Turmmotiv unser beharrliches

Streben nach hochsteigenden

Utopien auf.

Harriet Groß nennt ihre in

schwarz-weiß ausgeführten Arbeiten

Raumzeichnungen. Sie

greifen Erinnerungs- oder Ideenräume

auf und können als

Notationen von Denkprozessen

gelesen werden. Groß definiert

diese Räume mit Tusche, dem

Cutter auf Papier und Metallfolie,

oder mit Schnüren und Stangen

im Raum. Sie folgt der Linie, die

durch Wiederholung, Irritation

und Unterbrechung, gleich

musikalischen Partituren, einen

Rhythmus sichtbar werden lässt.

Zugleich verweist sie auf die Möglichkeitsfelder

von Schatten und

Pausen, die Zwischenräume und

Übergänge veranschaulichen.

Räume eröffnen sich hier der

Imagination.

Bei den Arbeiten in Holz und Keramik

von Lothar Seruset steht der

sonst in der Ausstellung nur gedachte

Mensch physisch im Mittelpunkt.

Die Skulpturengruppe

Jerusalem zeigt sieben im Kreis

angeordnete Figuren, die jeweils

auf schwarzen Hunden balancieren

und selbst wiederum Gotteshäuser

unterschiedlicher Religionen,

ein Boot und eine KZ-Baracke

auf dem Kopf tragen. Mit ihren

großen Händen und Füßen sind

die ausdrucksvollen Akteure kraftvoll

und hilflos zugleich und dazu

verdammt, fortwährend zu tragen

und nicht zu stürzen. Sie vertreten

das Weltkarussell des Lebens

und sind darauf konzentriert, ihr

Schicksal zu meistern. Ihre Tragik

berührt. Wie Heiligenfiguren verkörpern

sie verborgene Denkräume

der Menschheit.

Lothar Seruset, Jerusalem (Detail),

2017, Holz bemalt,190 x 400 x

400 cm Foto: Holger Biermann,

© VG Bild-Kunst 2020

Die Ausstellung ist noch bis

19. April zu sehen. Öffnungszeiten:

Dienstag, Donnerstag, Freitag

10 – 17 Uhr, Mittwoch 10 –

19 Uhr, Samstag und Sonntag 11

– 17 Uhr. Der Eintritt ist frei. Kommunale

Galerie Berlin, Hohenzollerndamm

176, 10713 Berlin

Seit

1966

Das Bayerische Spezialitäten-Restaurant

Hohenzollerndamm 185

10713 Berlin-Wilmersdorf

☎ (030) 822 51 33

www.zum-haxenwirt-berlin.de

Mo-Fr ab 15 · Sa und So ab 16 Uhr

Wir bitten um telefonische Reservierung ab 13 Uhr


Gazette Wilmersdorf | März 2020 | 13

„Mutter und Kind“ und

„100 Jahre Groß-Berlin“

Zwei Ausstellungen mit Werken von Käthe Kollwitz

Gleich zwei Sonderausstellungen

im Käthe-Kollwitz-Museum: Die

Ausstellung „Mutter und Kind“

zeigt ca. 20 Werke aus Privatbesitz,

die bisher noch nicht öffentlich

gezeigt wurden. Sie zeichnet

hier die innige Verbindung zwischen

Müttern, Babys und Kleinkindern,

ob beim Stillen oder

spielerischen Miteinander. Die

Zeichnungen mit ungezwungenen

Darstellungen liebevoller Beziehungen

eröffnen einen neuen

Blick auf die Werke der Käthe Kollwitz,

die meistens auf das Elend

und soziale Ungerechtigkeiten in

Berlin hinwies.

In der Ausstellung „100 Jahre

Groß-Berlin“ wird deutlich, wie

die Künstlerin sich für den Zusammenschluss

Berlins mit den umliegenden

Städten, Dörfern und

Landgemeinden einsetzte. Sie,

die in ihren Zeichnungen oft das

Förderung für Schulhöfe

in Charlottenburg

Die Nehring-Grundschule und

die Friedensburg-Oberschule in

Berlin-Charlottenburg erhalten

im Rahmen der Aktion „Schulhofträume“

eine Förderung in

Höhe von jeweils 15.000 Euro.

Mit der Aktion „Schulhofträume“

fördern das Deutsche Kinderhilfswerk,

ROSSMANN und

Procter & Gamble deutschlandweit

die Sanierung und Umgestaltung

maroder oder ungestalteter

Schulhöfe mit insgesamt

270.000 Euro. Damit werden die

oft vernachlässigten Außenbereiche

von Schulen mit neuen

Spiel- und Bewegungsangeboten,

naturnahen Arealen und

altersgerechten Rückzugsräumen

umgestaltet. Zumeist die

gesamte Schule, allen voran die

Schülerinnen und Schüler selbst,

sind daran beteiligt.

In der Nehring-Grundschule

gibt es künftig einen Garten

mit grünem Klassenzimmer und

eine von Wind- und Solarenergie

betriebene Experimentierecke,

einen eigenen Lehmofen, ein

Baumhaus, eine vielfältige Bepflanzung,

Ecken zum Erholen

und anregende Spielmöglichkeiten,

die zum Klettern und

Toben einladen – so sieht der

Schulhoftraum aus, den sich die

Schülerinnen und Schüler dank

der Projektförderung erfüllen

und damit einen weiteren, ganz

besonderen Lernort schaffen

können.

Ein Ort der Kommunikation und

der Aktivität, des praktischen

Gestaltens und praktischen Lernens

soll der Schulhof der Friedensburg-Oberschule

zukünftig

sein. Die Umsetzung ist vor

allem über einen naturnahen

Außenbereich, die Errichtung

von Hochbeeten, eine Hofbühne

sowie von den Schülerinnen

und Schülern selbst gestaltete

Rückzugsräume geplant. Über

die genaue Ausgestaltung entscheiden

die Schülerinnen und

Schüler demokratisch im laufenden

Prozess, und bauen zusammen

mit externen Künstlerinnen

und Künstlern alles selbst.

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Elend der Berliner Arbeiterfamilien

darstellte, sah die Verbindung

mit wohlhabenden Umlandgemeinden

positiv. Sie hatte schon

früh die Gründung eines Zweckverbands

unterstützt. Auch die

Zeit nach dem Zusammenschluss

bis zur Hyperinflation wird thematisiert.

In der Ausstellung sind

ca. 30 selten gezeigte Zeichnungen

und Grafiken zu sehen.

Beide Ausstellungen werden bis

zum 3. Mai gezeigt. Käthe-Kollwitz-Museum,

Fasanenstraße 24,

10719 Berlin. Geöffnet ist täglich

von 11 bis 18 Uhr. Weitere Informationen

unter kaethe-kollwitz.

de .

Käthe Kollwitz, Arbeiterfrau

mit schlafendem Jungen, 1927,

Kreidelithografie.

Foto: Käthe-Kollwitz-Museum

Berlin, Privatsammlung NRW

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14 | Gazette Wilmersdorf | März 2020

Ferien 2020

Kinder bei Gasteltern in den

Niederlanden

Die Internationale Berliner Kinder-

und Jugendhilfe e. V. vermittelt

im Auftrag des Berliner Senats

seit vielen Jahren kostengünstige

Reisen in den Sommerferien zu

Gastfamilien in den Niederlanden.

Dieses Ferienangebot richtet sich

vor allem an Berliner Familien aller

Nationalitäten mit geringem oder

gar keinem Einkommen. Der Kostenbeitrag

für eine Reise zu einer

Gastfamilie nach den Niederlanden

wird mit einem Reisekostenanteil

ab 40,- Euro für die Osterferien

und für die Sommerferien ab

70,- Euro einkommensabhängig

berechnet. Bei Erstanmeldungen

werden Mädchen und Jungen

aus Charlottenburg-Wilmersdorf

im Alter zwischen 6 und 10 Jahren

vermittelt.

In den Osterferien findet die Reise

nach Holland PK I (Pax Kinderhulp)

vom 3.4. – 18.4.2020 statt.

Die Reisetermine für die Sommerferien

2020 sind:

Bei Erstanmeldung des Kindes

nach Holland PK II ist die 2-wöchige

Reise vom 17. Juli bis 31. Juli

2020. Bei Wiedereinladung des

Kindes nach Holland PK II ist die

3-wöchige Reise vom 17. Juli bis

8. August 2020.

Nach der ersten Einladung entwickelt

sich in den meisten Fällen

eine enge und freundschaftliche

Beziehung zwischen dem Berliner

Kind und seiner Gastfamilie, in die

auch die Berliner Familie eingebunden

ist. Daraus resultieren

regelmäßig Wiedereinladungen

und Freundschaften, die jahrzehntelang

bestehen können.

Beratung und Anmeldung erfolgen

bei Frau Karaman, Otto-Suhr-Allee

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E-Mail: kontakt@wilmstift.de

Neue Medienboxen

in der Bibliothek

Bezirksgeschichte ins Klassenzimmer

Die Stadtbibliothek Charlottenburg-Wilmersdorf

bietet zwei

neue Medienboxen zum Thema

„Charlottenburg-Wilmersdorf

– Bezirksgeschichte ins Klassenzimmer,

Schulklassen ins Bezirksmuseum“

an.

Die Boxen enthalten je 20 Bücher

und Hefte sowie eine DVD

zu Geschichte, Kunst und Kultur,

zum Erkunden und Entdecken im

Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf,

außerdem ein Puzzlespiel

mit Motiven aus dem Museum

Charlottenburg-Wilmersdorf in

der Villa Oppenheim. Dazu gibt

es einen Leitfaden mit Anregungen

für den Unterricht.

Die Medien eignen sich für den

Sachunterricht der 1. bis 4. Klasse

(Themen: Kind, Wohnen und

Zeit) sowie für Gesellschaftswissenschaften

der 5. und 6. Klasse

(Themen: Stadt und städtische

Foto: Stadtbibliothek Charlottenburg-Wilmersdorf

Vielfalt, Kinderwelten und Religionen).

Eine der Medienboxen steht in

der Dietrich-Bonhoeffer-Bibliothek,

Brandenburgische Straße

2, 10713 Berlin, zum Ausleihen

für Lehrerinnen und Lehrer

bereit.

Die zweite bleibt in der Ingeborg-Bachmann-Bibliothek,

Nehringstraße 10, 14059 Berlin,

für Projekte mit Schulgruppen

in Zusammenarbeit mit dem

Museum Charlottenburg-Wilmersdorf.

Kontakt: Dietrich-Bonhoeffer-Bibliothek

☎ (030) 9029 15907

oder Ingeborg-Bachmann-Bibliothek

☎ (030) 9029 24313.

Weitere Informationen zur Stadtbibliothek:

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Gazette Wilmersdorf | März 2020 | 15

Verkehrsregeln auf Parkplätzen

und im Parkhaus

Wann gilt die Straßenverkehrsordnung?

Vorfahrt, Fahrtrichtung oder

Geschwindigkeit – wie sich

Autofahrer im Straßenverkehr

verhalten sollen, regelt die Straßenverkehrsordnung.

Aber gilt

sie auch auf Parkplätzen oder im

Parkhaus? Michaela Rassat, Juristin

der D.A.S. Rechtsschutz erläutert,

worauf Autofahrer bei der

Parkplatzsuche achten sollten.

Wo gilt die

Straßenverkehrsordnung?

Die Straßenverkehrsordnung

(StVO) gilt überall dort, wo öffentlicher

Verkehr stattfindet.

Das heißt: Auf allen Straßen und

Plätzen, die für die Allgemeinheit

zugänglich und zugelassen sind.

„Es kommt also nicht darauf an,

ob eine Straße oder ein Parkplatz

Eigentum der Gemeinde

oder Privateigentum ist, sondern

darauf, ob jeder sie ohne Weiteres

befahren und nutzen darf“,

erläutert Michaela Rassat. Nach

dem Bundesgerichtshof kann

auch der private Parkplatz einer

Sparkasse öffentlicher Verkehrsraum

sein (Az. 4 StR 165/17).

Parkplätze und Parkhäuser von

Supermärkten und Einkaufszentren

gelten in der Regel ebenfalls

als öffentlicher Verkehrsraum.

Flächen, die nur ein kleinerer

Personenkreis nutzen darf und

die eindeutig ausgeschildert

oder mit Schranken gesperrt

sind, sind nicht öffentlich. Beispiel:

Der Parkplatz für die Mitarbeiter

eines Betriebes. „Dabei

spielt es übrigens keine Rolle, ob

das Hinweisschild ‚Hier gilt die

StVO‘ aufgestellt ist oder nicht“,

ergänzt Rassat.

Mit Schrittgeschwindigkeit

auf Parkplatzsuche

Dennoch gibt es einen Unterschied

zwischen dem Verkehr auf

Straßen und dem auf öffentlich

zugänglichen Parkflächen: Auf

letzteren findet in erster Linie

ein sogenannter ruhender Verkehr

statt, das heißt, Fahrzeuge

bewegen sich langsam fort. Nach

einem Urteil des Landgerichts

Saarbrücken (Az. 13 S 122/12)

sollten Verkehrsteilnehmer dort

auch jederzeit damit rechnen,

dass ein anderer Fahrer gerade

aus- oder einparkt. „Das bedeutet

in der Praxis: Schrittgeschwindigkeit

– also 10 km/h – fahren

und immer bremsbereit sein“,

erklärt die D.A.S. Juristin. Überhöhte

Geschwindigkeit kann bei

einem Zusammenstoß zu einer

Teilschuld führen – insbesondere

beim Rückwärtsausparken.

Keine Vorfahrt im Parkhaus

Eine weitere Besonderheit auf

Parkplätzen ist, dass Fahrspuren

dort nicht wie Verkehrsstraßen

mit entsprechenden Vorfahrtsregeln

verknüpft sind – sie dienen

ausschließlich der Suche nach

Parkbuchten. Wer von rechts aus

einer Parkbucht kommt, genießt

daher in der Regel keine Vorfahrt.

Das bekannte „rechts vor

links“ gilt nur, wenn die Fahrspuren

eindeutig Straßencharakter

haben, wie auch das Amtsgericht

Solingen (Az. 11 C 193/06) entschied.

Das Amtsgericht Düsseldorf

(Az. 51 C 14792/11) ging

noch weiter: Selbst markierte

Fahrspuren auf Parkplätzen und

in Parkhäusern dienen nicht

grundsätzlich dem fließenden

Verkehr. „Deshalb können sich

Autofahrer auf die üblichen

Vorfahrtsregeln wie ‚rechts vor

links‘ nicht verlassen“, erläutert

die D.A.S. Expertin das Urteil.

Auch auf der vermeintlichen

„Hauptfahrbahn“ besteht kein

Vorfahrtsrecht. Parkplatzsuchende

müssen in besonderem

Maße das Gebot zur gegenseitigen

Rücksichtnahme beachten,

welches in Paragraph 1 der StVO

verankert ist, und sich miteinander

verständigen. Übrigens:

Autofahrer in Parkhäusern oder

auf Parkplätzen müssen jederzeit

mit „Falschfahrern“ rechnen.

Selbst wenn die Fahrbahnen mit

Pfeilen versehen sind, dienen

sie lediglich als Empfehlung für

die Fahrtrichtung (Amtsgericht

Homburg, Az. 4 C 175/02).

Impressum Gazette Wilmersdorf · März Nr. 3/2020 · 40. Jahrgang

Das Gazette Verbrauchermagazin erscheint monatlich in

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16 | Gazette Wilmersdorf | März 2020

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