12.03.2020 Aufrufe

Musiker Magazin 4/2019 – 1/2020

FESTIVAL: Deutscher Rock & Pop Preis 2019 – Rückblick; Deutscher Rock & Pop Preis 2020 – Anmeldung / STORIES: Singer-Songwriterin Kiara Huber; Ann Doka – Aus »Neu« mach »Neu«. Wandel schreibt Musik; Die Historie der Rock- & Popmusik: Teil 15: THE ROLLING STONES – The greatest Rock & Roll band in the world (Teil 2); Burn Out Laut – Therapeutischer Soulrock; Sven Garrecht – Mit der Kleinkunst im Herzen schafft er eine Symbiose aus grooviger Popmusik und sinnigem Chanson; VOICE OVER PIANO – Entertainment auf höchstem Niveau; COPPER SMOKE – Americana Rock; KÖNIG & MEYER – Stands For your Music – seit 1949; CORAZÓN DEL CARIBE – Pures Karibik- & Kuba-Feeling / MUSIKBUSINESS: Leeza Nail – Wie kann ich Singen zum Beruf machen? / RUBRIKEN: Musiker-News; Produkt-News; CD-Rezensionen; Titelschutzanzeigen; Kleinanzeigen; Impressum

FESTIVAL: Deutscher Rock & Pop Preis 2019 – Rückblick; Deutscher Rock & Pop Preis 2020 – Anmeldung / STORIES: Singer-Songwriterin Kiara Huber; Ann Doka – Aus »Neu« mach »Neu«. Wandel schreibt Musik; Die Historie der Rock- & Popmusik: Teil 15: THE ROLLING STONES – The greatest Rock & Roll band in the world (Teil 2); Burn Out Laut – Therapeutischer Soulrock; Sven Garrecht – Mit der Kleinkunst im Herzen schafft er eine Symbiose aus grooviger Popmusik und sinnigem Chanson; VOICE OVER PIANO – Entertainment auf höchstem Niveau; COPPER SMOKE – Americana Rock; KÖNIG & MEYER – Stands For your Music – seit 1949; CORAZÓN DEL CARIBE – Pures Karibik- & Kuba-Feeling / MUSIKBUSINESS: Leeza Nail – Wie kann ich Singen zum Beruf machen? / RUBRIKEN: Musiker-News; Produkt-News; CD-Rezensionen; Titelschutzanzeigen; Kleinanzeigen; Impressum

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C 10973 F | N o 4/19 <strong>–</strong> 1/20 | 6,00 Euro<br />

Kulturzeitschrift für Rock & Pop <strong>Musiker</strong><br />

www.musiker-online.tv<br />

38. Deutscher<br />

Rock & Pop Preis<br />

am 12. Dezember <strong>2020</strong><br />

in der Siegerlandhalle, Siegen<br />

Aus dem Burnout heraus<br />

laut geworden<br />

Burn Out Laut<br />

LeeZa Nail<br />

Wie kann ich<br />

Singen zum Beruf machen?<br />

Sven Garrecht<br />

Mit der Kleinkunst im Herzen<br />

The greatest<br />

Rock & Roll band<br />

in the world<br />

Voice Over Piano<br />

En ter tain ment<br />

auf höchs tem Ni veau


Angebot<br />

❶ Studiosendung<br />

Zur CD-Veröffentlichung oder einfach so <strong>–</strong> wir<br />

produzieren mit euch eine komplette Studiosendung<br />

wie in den goldenen Zeiten des Musik -<br />

fernsehens. Mit Auftritt zu Playback (unplugged<br />

und live auch möglich) und Interview.<br />

(30 <strong>–</strong> 40 Minuten Videoclip)<br />

➜ 500 Euro<br />

+ Eine Seite Interview und Foto<br />

im <strong>Musiker</strong> <strong>Magazin</strong> (Auflage 20 000 Exemplare)<br />

➜ 1 000 Euro<br />

+ Zwei Seiten Interview und Foto<br />

im <strong>Musiker</strong> <strong>Magazin</strong> (Auflage 20 000 Exemplare)<br />

➜ 1 500 Euro<br />

Die Vorteile im Überblick:<br />

❷ CD-Hearing /<br />

Interview für<br />

Promozwecke in<br />

einem unserer<br />

Filmstudios<br />

Wir reden mit euch über euer Album, hören hinein<br />

und stellen es vor!<br />

Oder es geht einfach um euch als Band / Einzel -<br />

künstler und euer musikalisches Schaffen.<br />

(30 Minuten)<br />

+ Halbe Seite Interview und Foto<br />

im <strong>Musiker</strong> <strong>Magazin</strong> (Auflage 20 000 Exemplare)<br />

➜ 500 Euro<br />

• voll ausgestattetes Filmstudio mit Live-Charakter<br />

• aufgezeichnet wird mit bis zu vier professionellen Kameras<br />

• ihr bestimmt die Inhalte, wir setzen sie in Szene<br />

• bei Bedarf inklusive Visagistin, die dafür sorgt, dass ihr gut ausseht<br />

• Interview mit professioneller Moderatorin (Angebot 1 + 2)<br />

• Konzertbühne (8 m x 4 m) mit Licht, PA und Backline vorhanden*<br />

• ein großer Bildschirm (2 m x 1 m) im Studio steht euch als eure persönliche Werbefläche zur Verfügung<br />

<strong>–</strong> hier können wir euer Logo, das Albumcover, Werbung von Firmen oder sonstige Grafiken einbauen<br />

• ein gut eingespieltes Team vor Ort kümmert sich um alle Belange<br />

• ihr bekommt eine geschnittene Sendung von RockTV inklusive Intro, animierten Bauchbinden und<br />

Abspann<br />

• auf Wunsch stellen wir das Video on-demand auf unserem YouTube-Kanal und sozialen Netzwerken<br />

zur Verfügung für noch mehr Reichweite<br />

❸ Aufzeichnung<br />

Live-Konzert<br />

Ihr braucht ein professionelles Live-Video, um<br />

euch für Konzerte zu bewerben?<br />

Kommt in unser Rock-TV-Studio!<br />

(30 Minuten Videoclip)<br />

➜ 1 000 Euro<br />

★ Unser<br />

Film-Team ist<br />

auch mobil!<br />

Ob Festivalmitschnitt oder Proberaumdreh,<br />

drinnen oder draußen.<br />

Wir kommen mit dem Ü-Wagen vorbei, um<br />

mit bis zu vier festen (!) Kameras aufzuzeichnen.<br />

Auf Anfrage machen wir euch gern ein<br />

individuelles Angebot.<br />

© Kzenon/Fotolia<br />

* Für einen perfekten und professionellen Sound empfehlen wir einen Auftritt mit Vollplayback (Liveund<br />

auch Unplugged-Auftritte sind aber möglich und der Ton kann gegen einen geringen Aufpreis<br />

nachträglich von uns abgemischt werden).<br />

Kulturelles Jugendbildungswerk e.V. <strong>–</strong> RockTV | Kolberger Str. 30 | 21339 Lüneburg<br />

Web. www.musiker-online.tv | Mail. info@musikermagazin.de | Fon. +49(0)4131-233030 | Fax. +49(0)4131-2330315


DEUTSCHER ROCK & POP MUSIKERVERBAND E.V.<br />

DEUTSCHE POPSTIFTUNG UND MUSIKER MAGAZIN<br />

PRÄSENTIEREN:<br />

MUSIKERVERBAND<br />

e.V.<br />

Bundeswettbewerb für Rock- und Popmusikgruppen und Sänger*innen<br />

aller musikstilistischen Bereiche<br />

Preisträger Hauptkategorien<br />

3Plus, 7 Mazes, A.G. Paul, Bird’s View, Chris Brandon,<br />

CUBE SIX, DARI, Dislike Silence, Freddie K., HUMAN, Johannes Kuchta, Kiara Huber, Omnitah,<br />

Oscar Pixner, Rocktail, Sascha Salvati, Saygili/Autschbach, Spy#Row, Steffi Neumann,<br />

STINGER, The Burning Ice Bears, Wattenläufer<br />

Preisträger Sonderkategorien<br />

7 Mazes, A father A son, A.G. PAUL, Achim Amme, Albert Böhne, Alexia Wied, ALWIN SMOKE,<br />

And he bought silver, Andrea Beth, Andreas A. Sutter, Anika Auweiler, Anita »Ite« Wüstner, Annette Meisl,<br />

ARREST, Barbara Zanetti, Barry Alexander King, Bella Marie, Bernd Tietzel,<br />

Bernd-Michael Land, Charlotte Giers, Chris & Jess, Chris Brandon, Christian Hüser, Claudia Hirschfeld,<br />

Colin B, Conny Conrad, Contrast 2, Corazon del Caribe, Corny Held, Coulord Rain, crossfader,<br />

Cyborg-Music-Orchestra, DARI, Denise, Denise Krammer, Die Wittighausen Band,<br />

different image project, Dominik Heinz, Don Tocabajo, Doppelbock, DORIAN BLACK, Dorothea Proschko,<br />

Drunken Swallows, Enna Miau, Erste Deutsche Schlager Partei, Exaltyca, Faryna, Felix <strong>–</strong> Bitterböös,<br />

Florian W. Huber, Fränk Hechler, FreiHerr, Ghosttown Company, Gunnar Nanuk,<br />

Günter Ermann, Gustl das Faulhorn (Nicole Kolb), herrH, Ingrid Hofer, Ive & T.Bo, Jamberry, Jasmin M. & Band,<br />

Jennifer Loosemore, Jim Flagranti feat. Mortal Talking, Johannes Kuchta,<br />

JØRG, Jörg Hecker, Jovis Reissner, Jugend-Musik-Werk Baden e.V., Kat the fox, KEV, KLANGFEDER, KOSMOS,<br />

Leif & Jovis, Leif Lunburg, LETZTE STATION, LEVEL-M, Living Tones, Madeleine, MAFFAYpur,<br />

Manfred Zarrelli, Marc Blue, Marco Rauland, Marie-Luise Cassar, Markus Kohl,<br />

Matea Lesic, Max Biundo, Michael Link, Michaela Kuti, Mrs. Kite, New Visions, Nichts für Ungut,<br />

No!Plush, Omnitah, Oscar Pixner, ÖTTE, PARADIES, Partyband DaCapo, Patricia, Peter Bayreuther,<br />

PIETRO PITTARI, Ralf Richards, Ricarda Jo Eidmann, Rita Belmond, Roberto Bates, Rock & Pop Schule, Rocktail,<br />

Sara Dähn/Voice Over Piano, Sascha Salvati, Saygili/Autschbach, Schirmbeck & Schott,<br />

Schné Ensemble, Sharon Rupa, Slick 50 feat. Oliver Schmidl, SLOWHAND, SOULBRIDGES, Spacemueller,<br />

STINGER, SUPERLIQUID, Susanne Heidrich, The Bluesanovas, The Burning Ice Bears,<br />

Thomas Duesmann, Thomas Mentsches & Band, Thorsten Schmidt/Franco Ferraro, Tim Turusov,<br />

Timo Brauwers, Tina Schüssler & Band, Udo Klopke Band, USED LOOK,<br />

VERMiN, Vonny & Clyde, VOYAGER IV, Wattenläufer, Windflüchter, Wolfgang Nicklaus, wortLAUT, zabeth<br />

Schirmherren<br />

Steffen Mues <strong>–</strong> Bürgermeister der Stadt Siegen und Prof. Martin Maria Krüger <strong>–</strong> Präsident des Deutschen Musikrates<br />

14. DEZEMBER <strong>2019</strong> • KONGRESSZENTRUM SIEGERLANDHALLE • SIEGEN<br />

Bisher publiziert und gesendet vom ZDF (Heute Journal, Aspekte, 3SAT), der ARD (BR, SWF, SR, WDR, NDR, HR) sowie VH-1 und SAT1.<br />

Jährlich publiziert von über 200 Tageszeitungen in Deutschland.<br />

Gefördert aus Mitteln der Deutschen Popstiftung, des Deutschen Rock & Pop <strong>Musiker</strong>verbandes e.V. und des Kulturellen Jugendbildungswerkes e.V.


10 FESTIVAL<br />

37. DEUTSCHER<br />

ROCK & POP PREIS <strong>2019</strong><br />

Zum 37. Mal fand<br />

am 14. Dezember <strong>2019</strong><br />

der Deutsche<br />

Rock & Pop Preis statt.<br />

Austragungsort war,<br />

wie in den letzten<br />

sechs Jahren auch,<br />

die Siegerlandhalle der<br />

Stadt Siegen.<br />

er Bürgermeister der Stadt Siegen und<br />

D Schirmherr dieser Veranstaltung, Steffen<br />

Mues, hielt gegen 13 Uhr zur Eröffnung eine Be -<br />

grüßungsrede, in der er seine Freude an der<br />

guten Zusammenarbeit zwischen der Deutschen<br />

Popstiftung/dem Deutschen Rock & Pop Preis<br />

und der Stadt Siegen erklärte.<br />

Wie jedes Jahr sollte es ein langer Tag werden:<br />

81 Bands und Interpreten standen auf der<br />

Bühne. Eine Band/ein Interpret <strong>–</strong> ein Song.<br />

Die Fachjury bestand aus zwei Teams von<br />

insgesamt 26 Musik-Experten.<br />

Nach der Eröffnung begann der Musik wett be -<br />

werb mit der Kategorie Pop, moderiert vom<br />

Neu zugang Alex Jeanne, die in den Vorjahren<br />

zuvor mit den Backstage-Interviews unterwegs<br />

war.<br />

Ungefähr 1000 <strong>Musiker</strong>innen und <strong>Musiker</strong><br />

strömten an diesem 14. Dezember <strong>2019</strong> in die<br />

Siegerlandhalle, um mit ihrer jeweiligen Band<br />

oder als Interpret aufzutreten oder eben einen<br />

Preis in den Sonderkategorien in Empfang zu<br />

nehmen.<br />

Die bundesweite Presseresonanz des letztjährigen<br />

36. Deutschen Rock & Pop Preises 2018<br />

war überwältigend:<br />

So wurden von der Deutschen Popstiftung<br />

alle Nachberichte von landesweiten Tages zei -<br />

tungen über den Deutschen Rock & Pop Preis<br />

2018 und dessen Teilnehmer über einen beauftragten<br />

Medien-Ausschnittdienst gesammelt und<br />

ausgewertet. Dabei stellte sich heraus, dass in<br />

2018/19 bundesweit über 668 Artikel über diesen<br />

Musikwettbewerb in 2018 veröffentlicht<br />

wurden. Das ist nahezu eine Verdopplung aller<br />

do ku mentierten Artikel zum Vorjahr. Die Aus -<br />

wer tung ergab weiter, dass mit diesem enormen<br />

Presseecho bundesweit ca 9,75 Millionen<br />

potenzielle Leser erreicht wurden (s. TV-Ein -<br />

schaltquoten und -Reichweiten).


11<br />

Damit ist der Deutsche Rock & Pop Preis nicht<br />

nur der älteste und erfolgreichste, sondern auch<br />

im Bereich der bundesweiten Printmedien-<br />

Resonanz der öffentlichkeitswirksamste Musik -<br />

wett bewerb im Bereich der Rock- & Popmusik<br />

in Deutschland. Bewerber der Hauptkate go rien,<br />

die zuvor von einer unabhängigen Jury ausgewählt<br />

und eingeladen wurden, traten an diesem<br />

Tag in der Siegerlandhalle auf <strong>–</strong> inklusive<br />

Linecheck, Aufbau und Darbietung hatte jede<br />

Band fünf Minuten Zeit, die Juroren musikalisch<br />

zu überzeugen.<br />

So unmöglich diese schnellen und knappen<br />

Auftrittsreihenfolgen mit 81 Bands und In ter -<br />

preten zunächst klingen mögen <strong>–</strong> der Deutsche<br />

Rock & Pop Preis beweist Jahr für Jahr das<br />

Gegenteil: Es funktioniert! Und zwar Jahr für<br />

Jahr besser.<br />

Die Hauptkategorien am 14. Dezember er fol g -<br />

ten in dieser Reihenfolge: Pop, Singer-Song -<br />

writer, Hard Rock, Alternative, Funk ’n’ Soul,<br />

Singer und Rock. Der Deutsche Rock & Pop Preis<br />

zeichnete zudem <strong>Musiker</strong>innen und Mu siker,<br />

Produzenten, Songwriter, Instrumen ta listen,<br />

DIE HAUPTGEWINNER:<br />

BIRD’S VIEW<br />

BIRDSVIEW.EU<br />

DARI<br />

WWW.DARI-MUSIK.DE<br />

OMNITAH<br />

WWW.OMNITAH-MUSIC.COM<br />

SAYGILI / AUTSCHBACH<br />

WWW.AUTSCHBACH.DE<br />

STINGER<br />

WWW.STINGERROCKS.DE<br />

A.G. PAUL<br />

OSCAR PIXNER<br />

OSCAR-MEDIA.JIMDOFREE.COM<br />

SASCHA SALVATI<br />

FACEBOOK.COM/SASCHASALVATI<br />

WATTENLÄUFER<br />

WWW.WATTENLÄUFER.COM<br />

Sängerinnen und Sänger etc., insgesamt ca. 130<br />

Sparten der Sonderkategorien, aus.<br />

Unterdessen führten Johnny Silver und Alina<br />

Sebastian als Moderatoren die Zuschauer und<br />

Jury durch das Tagesprogramm der Haupt ka -<br />

te gorien. Während die jüngsten Teilnehmer<br />

dieses kulturellen Musikwettbewerbes gerade<br />

einmal 15 Jahre alt waren, gingen die Ältesten<br />

auf die 70 zu. Musik verbindet Menschen und<br />

Musik kennt keine altersbedingten Grenzen.<br />

Das zeigt der Deutsche Rock & Pop Preis seit<br />

37 Jahren in jedem Jahr erneut. In der Sieger -<br />

landhalle in Siegen treffen sich seit nunmehr<br />

sechs Jahren <strong>Musiker</strong>innen und <strong>Musiker</strong> aller<br />

musikstilistischen Bereiche der Rock & Pop<br />

Musik. Dort feiern sie gemeinsam mit Be geis -<br />

terung ihre Nominierungen und Gewinne.<br />

Nachdem das große Musikprogramm der<br />

Hauptkategorien auf der Hauptbühne beendet<br />

war, war die Show aber noch lange nicht vorbei,<br />

denn jetzt kamen die Preisverleihungen der<br />

Sonderkategorien und folgend der Haupt kate -<br />

gorien. Die Siegerlandhalle war zu diesem Zeit -<br />

punkt prall gefüllt mit zahlreichen <strong>Musiker</strong>innen<br />

8


12 FESTIVAL<br />

DANKSAGUNG<br />

und <strong>Musiker</strong>n aus allen Teilen Deutschlands, die<br />

hofften, zu den Preisträgern zu gehören und aus -<br />

gezeichnet zu werden, sowie mit ihren per ge -<br />

charterten Bus mitgebrachten Fans, die für ihre<br />

Lieblingsband die Daumen drückten und wissen<br />

wollten, wer die Preisträger des Jahres <strong>2019</strong> werden<br />

würden.<br />

Feierlich wurden den Preisträgern ihre Ur -<br />

kunden und Rock-Pop-Oscars überreicht, es<br />

wurde begeistert gejubelt und gefeiert, und nach -<br />

dem die drei Moderatoren den letzten Preisträger<br />

des Abends bekannt gegeben hatten, war es<br />

Zeit für die Presse- und Künstlerfotografen, die<br />

mitgebrachten Familienmitglieder, Fans und<br />

Freunde, die Preisträger zu feiern und per<br />

Handy zu filmen. Wie jedes Jahr gab es sowohl<br />

ein Gruppenfoto mit den Preisträgern der Sonder -<br />

kategorien wie auch der Hauptkategorien. Ge -<br />

meinschaftlich sangen alle Preisträger auf der<br />

Hauptbühne die eingespielte Rock-Hymne von<br />

Queen „We are the Champions“...<br />

Damit ging der 37. Deutsche Rock & Pop Preis<br />

<strong>2019</strong> nach zehn Stunden gegen 23 Uhr zu Ende.<br />

Der Deutsche Rock & Pop <strong>Musiker</strong>verband e.V. und die Deut sche Pop Stiftung<br />

möchten sich als Veranstalter des 37. Deutschen Rock & Pop Preises <strong>2019</strong> beim<br />

Bürger meister der Stadt Siegen und Schirmherren Herrn Steffen Mues, beim zweiten<br />

Schirm herren Prof. Martin Maria Krüger, Präsident des Deutschen Musikrates,<br />

beim gesamten Team der Sieger landhalle, bei Frau Christin Bartel und der Firma<br />

Nordlite, bei allen Helfern und Juroren, bei allen Technikern und Mode ra toren, bei<br />

den Musikgruppen und Sänger*innen für ihren ehrenamtlichen Einsatz an diesem<br />

Kultur festival sowie bei allen Spon soren und unterstützenden Firmen bedanken.<br />

Dieses Kulturfestival wurde wie in den Jahren zuvor durch die beteiligten Teil nehme -<br />

rinnen und Teilnehmer an diesem Festival sowie durch die Mitglieder des Deutschen<br />

Rock & Pop <strong>Musiker</strong> ver ban des und die Deutsche Popstiftung finanziert. Damit<br />

handelt es sich bei dieser großen Kulturveranstaltung im jugend kulturellen Bereich der<br />

Rock- und Pop musik um das einzige bundesweite Festi val, das von <strong>Musiker</strong>n, Kompo -<br />

nisten, Tex tern für junge, kreative Nachwuchs musiker aus ideellen Gründen und ohne<br />

irgendeinen kommerziellen Hintergrund getragen und or ga nisiert wurde.<br />

JURY<br />

TEAM 1: Patrick Ackermann, Daniela Beier, Matthias Bielecke, Prof. Dr. Bernd Giezek, Dr. Nicole<br />

Hirschmann, Timo Hofmann, Peter Kalff, Lothar Krell, Johannes Nolden, Marcus Pengel, André<br />

Scherzer, Lutz Sommer, Mike van Summeren<br />

TEAM 2: Dr. Norbert Aping, Rogelio Azcarate Fernandez, Franziska Bub, Uwe Fischer, Joachim<br />

Griebe, Sylvia Heinz, Carsten Kaiser, Dr. Michael Lorenz, Julia Neigel, Karl Schauer, Thorsten<br />

Schmidt, Jonas Wagner<br />

MODERATION<br />

Alina Sebastian, Alex Jeanne<br />

und John Silver<br />

Und wer diesen von allen teilnehmenden<br />

Mu sikerinnen und <strong>Musiker</strong>n und dem DRMV<br />

als <strong>Musiker</strong>organisation gemeinschaftlich or -<br />

ganisierten, durchgeführten und finanzierten<br />

Musik wettbewerb einmal live erleben möchte,<br />

sollte sich mit seiner Band oder als Interpret für<br />

den 38. Deutschen Rock & Pop Preis <strong>2020</strong> am<br />

12. Dezember <strong>2020</strong> in der Siegerlandhalle in<br />

Siegen bewerben, um an diesem bundesweiten<br />

kulturellen Musikwettbewerb teilzunehmen.<br />

TECHNIK<br />

VIDEOAUFZEICHNUNG: Tobias Blank,<br />

Ahram Choi, Thomas Eggers,<br />

Marie Sophie Koop, Raik Lingner,<br />

Silvia Matschull, Ronja Rabe, Normann Seil<br />

LEINWANDPRODUKTION: Florian Eggers, Ana Seelenmeyer<br />

VERANSTALTUNGSTECHNIK: Nordlite <strong>–</strong> www.nordlite.de<br />

FOTOS: Ludwig Czapla <strong>–</strong> www.fotoknips.de<br />

BEWERBUNGEN<br />

SIND WIEDER MÖGLICH<br />

ab dem 01.03.<strong>2020</strong> unter<br />

INFO@DRMV.DE oder<br />

WWW.MUSIKER-ONLINE.TV<br />

MITARBEITER UND HELFER<br />

Lea Albertsen, Mohamad Almasri, Manfred Augustin, Lynn Barthels, Konrad Beck, Jan Bockelmann,<br />

Nele-Sophie Breuer, Ludwig Czapla, Florian Eggers, Leonad Elze, Yogarajah Garthigeyan,<br />

Jasmin Just, Ole Langhein, Heike Müller, Niklas Opländer, Antonia Ott, Hendrik Pain, Katja Rake,<br />

Pia Rurup, Ole Seelenmeyer, Ana Seelenmeyer, Ulrike Strohmann, Philipp Strunk, Anandaraja<br />

Thanushanth, Hinrich Vogt, Mareike Wittorff u.v.a.


ANMELDUNG<br />

Hiermit melde ich mich/uns für den Deutschen Rock & Pop Preis <strong>2020</strong> an.<br />

FESTIVAL 13<br />

38. DEUTSCHER ROCK & POP PREIS <strong>2020</strong><br />

Band/Künstler/-in: .........................................................<br />

Ansprechpartner/-in: ......................................................<br />

Straße: ..........................................................................<br />

PLZ Ort: ........................................................................<br />

Bundesland: ..................................................................<br />

Tel.: ...............................................................................<br />

Mobil: ............................................................................<br />

Fax: ....................................................................................<br />

E-Mail: ................................................................................<br />

Internet: ..............................................................................<br />

DRMV-Mitgl.-Nr.: ................................................................<br />

GEMA-Mitglied?: q nein q ja:<br />

q angeschl. q außerord. q ordentlich<br />

Anmeldungen in mehreren Sparten sind möglich.<br />

Anmeldegebühr pro Musiksparte: 20,<strong>–</strong> Euro DRMV-Mitglieder /30,<strong>–</strong> Euro DRMV-Nichtmitglieder<br />

Die Anmeldegebühren in Höhe von Euro ............ q in bar beigelegt q als Scheck beigelegt q per Überweisung<br />

Bankverbindung: Deutsche Popstiftung, Postbank Hamburg, IBAN: DE08 2001 0020 0964 2792 08, BIC: PBNKDEFF<br />

Dieses Anmeldeformular, CD und Bewerbungsgebühr bitte spätestens bis 15. Juli <strong>2020</strong> an:<br />

Deutsche Popstiftung, Bewerbung <strong>2020</strong>, Kolberger Str. 30, 21339 Lüneburg<br />

Teilnahmegebühr: 150,<strong>–</strong> Euro je Hauptkategorie und je erste Sonder ka te gorie (alle weiteren 100,-Euro) bei Auswahl<br />

durch die Bundesjury.(Kostenlos: 50 Festival-Eintrittskarten im Wert von 1.000,<strong>–</strong> Euro für eigene Gäste/Fans)<br />

38. DEuTSCHER RoCK & PoP PREiS <strong>2020</strong>: HAuPTKATEgoRiEN<br />

Bitte gewünschte Musiksparte(n) ankreuzen und CD (pro Sparte eine CD!) beilegen! Der jeweils 1. Song wird gewertet!<br />

q 1<br />

q 2<br />

q 3<br />

q 4<br />

q 5<br />

q 6<br />

q 7<br />

q 8<br />

Deutscher Rock Preis (beste Rock-Band)<br />

Deutscher Pop Preis (beste Pop-Band)<br />

Deutscher Hard Rock Preis (beste Hard’n’Heavy-Band)<br />

Deutscher Funk & Soul Preis (beste Funk/Soul-Band)<br />

Deutscher Alternative Preis (beste Alternative-Band)<br />

Deutscher Singer-Songwriter Preis (beste(r) Solosänger(in) <strong>–</strong> Wertung: Eigenkomposition und Stimme)<br />

Deutscher Singer Preis (beste(r) Solosänger(in) <strong>–</strong> Wertung: Stimme)<br />

Deutscher Country Preis (beste Country-Band)<br />

Die durch die Jury ausgewählten Teilnehmer der Hauptkategorien präsentieren sich am 12. Dezember <strong>2020</strong><br />

im Finale auf der Hauptbühne der Siegerlandhalle in Siegen mit jeweils einem Song (maximale Länge: 4 Minuten).<br />

38. DEuTSCHER RoCK & PoP PREiS <strong>2020</strong>: SoNDERKATEgoRiEN<br />

q 9<br />

Beste Filmmusik<br />

q 18<br />

Bestes Trancealbum<br />

q 26<br />

Beste A-Capella-Band<br />

q 10 Bestes Kinderlieder-Album<br />

q 11 Beste Experimentalband<br />

q 12 Beste Crossoverband<br />

q 13 Beste Hardcoreband<br />

q 14 Beste Industrialband<br />

q 15 Beste Progressiveband<br />

q 16 Beste Skaband<br />

q 19<br />

q 20<br />

q 21<br />

q 22<br />

q 23<br />

q 24<br />

Beste(r) Mundart-Interpret(in)<br />

Beste(r) Electronic-Interpret(in)<br />

Bestes Dancehall-Album<br />

Beste Elektropopband<br />

Bestes traditionelles Blues-Album<br />

Beste Rock’n’Roll/Rockabillyband<br />

q 27<br />

q 28<br />

q 29<br />

q 30<br />

q 31<br />

q 32<br />

Bestes Chanson-Album<br />

Beste Punkband<br />

Beste Gothic/Wave-Band<br />

Beste(r) Gospel-Interpret(in)<br />

Beste Gospelgruppe<br />

Bestes Weltmusikalbum<br />

q 17<br />

Beste Nu-Metal-Band<br />

q 25<br />

Beste Cover/Revivalband<br />

q 33<br />

Bestes Hip-Hop-Album<br />

EINSENDESCHLUSS: 15. JULI <strong>2020</strong>


14 FESTIVAL<br />

Bitte gewünschte Musiksparte(n) ankreuzen und CD (pro Sparte eine CD!) beilegen! Der jeweils 1. Song wird gewertet!<br />

BEREICH RoCK:<br />

q 34 Beste Rocksängerin<br />

q 35 Bester Rocksänger<br />

q 36 Bester Rocksong<br />

q 37 Bestes Rockalbum<br />

BEREICH PoP:<br />

q 38 Beste Popsängerin<br />

q 39 Bester Popsänger<br />

q 40 Bester Popsong<br />

q 41 Bestes Popalbum<br />

BEREICH FuNK:<br />

q 42 Beste Funk-Sängerin<br />

q 43 Bester Funk-Sänger<br />

q 44 Bester Funk-Song<br />

q 45 Bestes Funk-Album<br />

BEREICH HARD RoCK:<br />

q 46 Beste Hard-Rock-Sängerin<br />

q 47 Bester Hard-Rock-Sänger<br />

q 48 Bester Hard-Rock-Song<br />

q 49 Bestes Hard-Rock-Album<br />

BEREICH METAl:<br />

q 50 Beste Metal-Sängerin<br />

q 51 Bester Metal-Sänger<br />

q 52 Beste Metal-Band<br />

q 53 Bester Metal-Song<br />

q 54 Bestes Metal-Album<br />

BEREICH FuSIoN-JAzz-RoCK:<br />

q 55 Beste Fusion-Jazz-Rock-Sängerin<br />

q 56 Bester Fusion-Jazz-Rock-Sänger<br />

q 57 Beste Fusion-Jazz-Rock-Band<br />

q 58 Bester Fusion-Jazz-Rock-Song<br />

q 59 Bestes Fusion-Jazz-Rock-Album<br />

BEREICH AlTERNATIvE:<br />

q 60 Beste Alternative-Sängerin<br />

q 61 Bester Alternative-Sänger<br />

q 62 Bester Alternative-Song<br />

q 63 Bestes Alternative-Album<br />

BEREICH NEW AGE:<br />

q 64 Beste New-Age-Band<br />

q 65 Bester New-Age-Song<br />

q 66 Bestes New-Age-Album<br />

BEREICH R’N’B/Soul:<br />

q 67 Beste R’n’B/Soul-Sängerin<br />

q 68 Bester R’n’B/Soul-Sänger<br />

q 69 Beste R’n’B/Soul-Band<br />

q 70 Bester R’n’B/Soul-Song<br />

q 71 Bestes R’n’B/Soul-Album<br />

BEREICH REGGAE:<br />

q 72 Beste Reggae-Sängerin<br />

q 73 Bester Reggae-Sänger<br />

q 74 Beste Reggae-Band<br />

q 75 Bestes Reggae-Album<br />

BEREICH lATIN-PoP:<br />

q 76 Beste Latin-Pop-Sängerin<br />

q 77 Bester Latin-Pop-Sänger<br />

q 78 Beste Latin-Pop-Band<br />

q 79 Bester Latin-Pop-Song<br />

q 80 Bestes Latin-Pop-Album<br />

BEREICH FolKRoCK:<br />

q 81 Beste Folkrocksängerin<br />

q 82 Bester Folkrocksänger<br />

q 83 Beste Folkrockband<br />

q 84 Bester Folkrocksong<br />

q 85 Bestes Folkrockalbum<br />

BEREICH CouNTRy:<br />

q 86 Beste Country-Sängerin<br />

q 87 Bester Country-Sänger<br />

q 88 Bester Country-Song<br />

q 89 Bestes Country-Album<br />

BEREICH SCHlAGER:<br />

q 90 Beste Schlager-Sängerin<br />

q 91 Bester Schlager-Sänger<br />

q 92 Beste Schlager-Band<br />

q 93 Bester Schlager-Song<br />

q 94 Bestes Schlager-Album<br />

BEREICH MuSICAl:<br />

q 95 Beste Musicalsängerin<br />

q 96 Bester Musicalsänger<br />

q 97 Bestes Musicalalbum<br />

Die durch die Jury nominierten Preisträger aller Sonderkategorien werden am 12. Dezember <strong>2020</strong><br />

auf der Hauptbühne der Siegerlandhalle in Siegen bekanntgegeben.<br />

Die Anmeldeformulare können auch unter www.musiker-online.tv heruntergeladen werden.<br />

MuSIKBuSINESS:<br />

q 98 Bestes Rock-/Pop-Tonstudio (Preis-Leistungs-Verhältnis)<br />

Bew.: CD, Studioausstattung, Mietpreis etc.<br />

q 99 Bestes kreatives Independent-label (Rock & Pop)<br />

Bew.: Produktionsübersicht (CD), Vertriebswege etc.<br />

q 100 Bester Independent Musikverlag (Rock & Pop)<br />

Bew.: Künstlerübersicht, Vermarktungsstrategie etc.<br />

q 101 Beste Booking-Agentur (Rock & Pop)<br />

Bew.: Künstler-, Konzert- und Tourneeübersicht<br />

q 102 Erfolgreicher Musikmanager (Rock & Pop)<br />

Bew.: Künstler- und Vermarktungsunterlagen<br />

q 103 Erfolgreicher Musikproduzent (Rock & Pop)<br />

Bew.: Künstler- und Produktionsangaben, CD<br />

q 104 Kulturpreis für die Förderung der Rock- & Popmusik<br />

in Deutschland<br />

Bew.: Auf Empfehlung <strong>–</strong> keine Gebühren fällig!<br />

MuSIKPRoDuKTIoN:<br />

q 105 Bester neuer Rock- und Popkünstler des Jahres<br />

q 106 Bestes CD-Album des Jahres (deutschsprachig)<br />

q 107 Bestes CD-Album des Jahres (englischsprachig)<br />

q 108 Bester Song des Jahres (deutschsprachig)<br />

q 109 Bester Song des Jahres (englischsprachig)<br />

q 110 Beste Studioaufnahme des Jahres<br />

q 111 Beste Single des Jahres<br />

q 112 Bestes Musikvideo<br />

q 113 Beste Komposition<br />

q 114 Bester deutscher Text<br />

q 115 Bestes Booklet und Inlaycard<br />

q 116 Beste Instrumentalband<br />

q 117 Bestes Instrumentalalbum<br />

q 118 Beste(r) Barpiano-Interpret(in)<br />

INSTRuMENTAlISTEN:<br />

q 119 Beste(r) Instrumentalsolist(in)<br />

q 120 Beste(r) Gitarrist(in)<br />

q 121 Beste(r) Keyboarder(in)<br />

q 122 Beste(r) Schlagzeuger(in)<br />

q 123 Beste(r) Bassist(in)<br />

q 124 Beste(r) Percussionist(in)<br />

q 125 Bestes Arrangement<br />

q 126 Bestes Blasinstrument<br />

EINSENDESCHLUSS: 15. JULI <strong>2020</strong>


STORIES 15<br />

Singer-Songwriterin<br />

KIARA HUBER<br />

»Die Musik motiviert mich im Alltag<br />

ungemein <strong>–</strong> sie beflügelt,<br />

sie begleitet, sie lässt einen in eine<br />

bezaubernde Welt eintauchen.<br />

Musik fasziniert eben ...«<br />

MM: Bei einer Talentshow in der Schule konntest du mit<br />

deiner Stimme begeistern und seitdem ist einiges passiert.<br />

Wie hat das mit der Musik bei dir angefangen?<br />

KIARA HUBER: Schon mit 6 Jahren hatte ich Lust auf ein In -<br />

stru ment. Klavier hat mir da am besten gefallen, aber die Musik -<br />

schule riet mir damals eigentlich davon ab, da meine Hände<br />

noch zu klein dafür wären. Wir haben es trotzdem probiert. Die<br />

Lehrerin meinte dann, ich würde die kleinen Hände mit meinen<br />

flinken Fingern gut ausgleichen (Kiara lacht). Vor mich hergesungen<br />

habe ich eigentlich schon immer in allen möglichen<br />

Situationen, natürlich meistens daheim, dass es niemand<br />

Fremdes hört. Vor etwa drei Jahren war dann diese Talentshow<br />

in meiner Schule. Alleine traute ich mich noch nicht vor so vielen<br />

Leuten, weshalb ich zusammen mit einer Freundin „Love<br />

Yourself“ von Justin Bieber auf der Schulbühne gesungen hab.<br />

Irgendwie scheint es nicht so schlecht angekommen zu sein.<br />

Tja, und seitdem hat es mich quasi gepackt. Das Klavier -<br />

spielen kommt mir als Begleitung natürlich zugute.<br />

MM: Du spielst Klavier, zeichnest, hast Ballett getanzt und<br />

intensiv Handball gespielt. Wie bekommst du das mit der<br />

Schule unter einen Hut?<br />

KIARA: O ja, das ist wirklich nicht immer so einfach. Die Schule<br />

hat selbstverständlich Vorrang. Meine Eltern betonen das immer<br />

gerne (Kiara schmunzelt). Mit Üben, Auftritten, Proben und so ist<br />

eine gute Organisation wichtig. Da bin ich manchmal noch<br />

etwas verpeilt. Ich bin deshalb sehr dankbar, dass mich meine<br />

Eltern hierbei und auch bei den anderen Sachen super unterstützen,<br />

sonst wäre das kaum möglich. Wegen einer schweren<br />

Verletzung im Handball musste ich mit dem Leistungssport leider<br />

aufhören. Dadurch sind einige Trainingszeiten weggefallen<br />

und ich hatte etwas mehr Luft. 8<br />

4/19 <strong>–</strong> 1/20 musiker <strong>Magazin</strong>


16 STORIES<br />

Der Sport ist mir aber trotzdem wichtig, man sollte sich schließlich<br />

immer wieder mal ein bisschen bewegen (lacht). Spaß machen mir<br />

besonders das Fitnesstraining und Hip-Hop-Tanzen. Und wenn ich<br />

dann manchmal etwas Zeit und Lust habe, höre ich Musik und zeichne.<br />

MM: Nachdem deine erste Single veröffentlicht worden ist, steht<br />

deine zweite schon in den Startlöchern. Wie findest du die Themen<br />

für deine Songs?<br />

KIARA: Ich suche meistens gar nicht gezielt danach. Irgendwie kommt<br />

mir im Alltag manchmal was in den Sinn und ich schreibe mir dann ein<br />

paar Worte dazu auf. Ganz spontan ist so meine erste Single entstanden.<br />

Der Stress in der Schule war mal wieder etwas größer, und mir war<br />

danach, mal abzuschalten und irgendwo hinzugehen, um den Kopf freizubekommen,<br />

einfach nichts mehr tun zu müssen. Das ist dann auch<br />

die Botschaft im Song „Ich komm mit“ geworden. Nachdem ich ein<br />

paar Zeilen zusammen hatte, habe ich mich ans Klavier gesetzt und die<br />

Melodie dazu komponiert. Anders beim internationalen Songcontest in<br />

Berlin. Da war ein bestimmtes Thema für eine Eigenkomposition vorgegeben.<br />

Es sollte dabei zum Beispiel um Toleranz und die Vielfältigkeit<br />

auf der Welt gehen. Daraus ist mein allererster eigener Song<br />

„Menschen haus“ als Pianoversion entstanden. Und in meinem ganz<br />

neuen Lied möchte ich meine Gefühle ausdrücken, wie ich jemanden<br />

sehr vermisse. Ich hoffe, das kommt auch so rüber.<br />

MM: Welche Musikrichtung singst bzw. spielst du am liebsten?<br />

rockige Lieder drauf, mit verschiedenen Beats. Das erste Mal haben wir<br />

in einem Song das Pianospiel von mir eingebaut. Mal sehen, wie es<br />

ankommt. Bisher sind wir mit den Rückmeldungen echt zufrieden, das<br />

freut uns. Die Wochen zuvor im Studio waren an strengend, aber<br />

genauso interessant und haben wirklich sehr Spaß gemacht. Mit dem<br />

Toningenieur verstehen wir uns alle gut, das macht es bei den Auf nah -<br />

men leichter. Was meinen Gesang betrifft, bin ich im Studio voll kritisch.<br />

Da muss ein Vers oder Refrain immer wieder mal daran glauben, das<br />

zwanzigste Mal oder noch mehr eingesungen zu werden (Kiara lacht).<br />

Die Release-Party war jedenfalls richtig fett.<br />

MM: Am Anfang habt ihr überwiegend gecovert. Was macht für<br />

dich den Reiz an Cover-Songs aus?<br />

KIARA: Sowohl solo als auch in der Band sind immer wieder Cover-<br />

Songs angesagt. Einen bekannten Song, der mir gefällt, auf meine<br />

eigene Art und Weise zu interpretieren, finde ich echt spannend, und<br />

das fordert mich richtig heraus. Ich meine, anders, als das manchmal<br />

so geglaubt wird, ist das Covern deshalb gar nicht so einfach. Mit<br />

der Band versuchen wir auch, den Cover-Song jeweils in unserem Stil<br />

rüberzubringen. Ob wir bei einem Auftritt covern oder nicht, kommt<br />

natürlich auf den Anlass und das Publikum an. So eine Mischung<br />

aus eigenen und Cover-Songs finde ich ganz nice.<br />

MM: Du konntest schon einiges an Bühnenerfahrung sammeln.<br />

Was waren deine bisherigen Highlights?<br />

KIARA: Da bin ich eigentlich total offen. Mir gefallen reine Balladen<br />

genauso wie schnellere Songs aus dem Rock- und Pop-Genre bis hin<br />

zu Jazz, Soul und R&B. Ich finde, man muss vieles ausprobieren, um seinen<br />

Stil irgendwann zu finden. Bei Solo-Auftritten versuche ich meistens,<br />

möglichst von allem etwas abzudecken, auf Deutsch und Englisch.<br />

MM: Du bist auch begeisterte Frontfrau der Pop-/Rockband<br />

CUBE SIX. Wie habt ihr zusammengefunden und wie läuft es so?<br />

KIARA: Das war echt witzig. Nach der Talentshow hat mich jemand<br />

darauf angesprochen, dass eine Herrenberger Band eine Sängerin<br />

suchen würde. Ich wurde dann zu einem kleinen „Casting“ eingeladen<br />

und musste ein paar Songs vorsingen. Irgendwie hat es gleich super<br />

gepasst zwischen mir und den vier Jungs, haben einen ähnlichen<br />

Humor. Tja, und seitdem bin ich in der Band und es macht mir riesigen<br />

Spaß. Mit meinem Solo-Gesang kann ich mehr ruhigere Titel singen,<br />

mit CUBE SIX gehts oft etwas wilder zu. Wir haben regelmäßig geile<br />

Auftritte und auch den einen oder anderen Contest schon ge wonnen.<br />

Oft werden wir vor Gigs wegen unseres Alters etwas unterschätzt, das<br />

ändert sich dann aber zum Glück meistens, wenn wir anfangen. Eine<br />

Zeitung hat sogar mal geschrieben, dass wir so manche erwachsene<br />

Band locker an die Wand spielen (Kiara grinst).<br />

MM: Gerade habt ihr eure EP veröffentlicht. Wie war’s bei den<br />

Studioaufnahmen und was sind die Botschaften eurer Songs?<br />

KIARA: Mit der Band spielen wir hauptsächlich deutschen Pop und<br />

Rock. Unsere Songs handeln von Themen, die uns so in unserem<br />

Leben bewegen und eigentlich alle Menschen, ob jung oder alt, betreffen.<br />

Natürlich darf die Liebe nicht fehlen, es geht auch um Selbst -<br />

bewusstsein, Neugier und das Abschalten zum Beispiel bei Stress. Auf<br />

der EP sind neben einem etwas ruhigeren Song auch schnellere<br />

KIARA: Das EINE-Welt-Festival in Berlin war schon heftig. Die große<br />

Bühne, viele bekannte Leute aus der Musik, das Publikum und so <strong>–</strong> hier<br />

konnte ich sehr viel Erfahrung sammeln. Auch meine Auftritte beim<br />

Finale des Deutschen Rock & Pop Preises in Siegen haben mich total<br />

beindruckt und waren richtig krass. So viele klasse <strong>Musiker</strong> bei einer<br />

Veranstaltung, ich war völlig geflasht von allem. Mit der Band durften wir<br />

letzten Sommer beim Kesselfestival in Stuttgart auftreten. Das war zwar<br />

nur auf der kleineren Kulturbühne, aber die Stimmung war gigantisch.<br />

Und die berühmten <strong>Musiker</strong> hinter sich ganz nah auf der großen<br />

Bühne zu hören, ist schon mega. Der Hammer ist, dass wir bei dem<br />

New comer-Event uns gegen Erwachsenen-Bands durchgesetzt und<br />

gewonnen haben. Kaum zu glauben, aber wir dürfen nun in diesem<br />

Jahr auf der riesigen Hauptbühne als Opener beim Festival spielen.<br />

MM: Wie steht deine Familie zu deinen musikalischen Ambi tio -<br />

nen? Unterstützt sie dich?<br />

KIARA: Absolut. Ohne meine Eltern könnte ich das alles nicht so<br />

machen. Natürlich achten Sie darauf, dass die Schule nicht zu kurz<br />

kommt. Wenn es darum geht, alles rund um meine Musik zu organisieren<br />

und mir dabei soweit es geht zu helfen, stehen meine Mutter und mein<br />

Vater immer wie eine Eins parat. Sie sind neben meinen Geschwistern<br />

und meinem Opa dazu auch noch meine größten Fans. Richtig cool.<br />

MM: Wie entscheidest du, wer die richtige Unterstützung für deine<br />

musikalische Weiterentwicklung ist? Welche Anfragen seriös sind?<br />

KIARA: Ich bin froh, dass mich meine Familie dabei berät. Natürlich<br />

sind da irgendwann die Grenzen erreicht, wenn es zum Beispiel um<br />

die Pro duktion von Songs geht. Aber selbst dabei ist mir ein Feed -<br />

back meiner Family sehr wichtig, vor allem dann, wenn Leute anfragen,<br />

die musikalisch was mit mir machen wollen. Wenn man wie ich noch<br />

musiker <strong>Magazin</strong> 4/19 <strong>–</strong> 1/20


STORIES 17<br />

nicht so lange Musik macht, ist es auch nicht so leicht zu erkennen,<br />

wer einen in der Ent wick lung weiterbringen kann und möchte. Ich sehe<br />

das aber völlig gechillt. Ganz oben stehen der Spaß und die Lust am<br />

Musik machen. Was gibt es Schöneres. Und dann schauen wir mal, wie<br />

das alles noch so wird.<br />

MM: Wie wichtig ist dir die Präsenz in sozialen Medien?<br />

KIARA: Ich glaube, sich und seine Musik im Netz zu zeigen ist kaum wegzudenken,<br />

wenn man musikalisch vorankommen möchte. Bei An fragen<br />

für Auftritte oder wenn man sich für einen Contest bewerben will, wird<br />

immer nach den Kanälen und der Website gefragt. Ohne wird das eher<br />

schwierig, kann ich mir vorstellen. Deshalb ist es für mich natürlich wichtig,<br />

dass ich da das eine oder andere zu meiner Musik vorstellen kann.<br />

Aber das kostet auch Zeit und die fehlt mir dann woanders wieder. Meine<br />

Eltern können ein Lied davon singen (Kiara lacht).<br />

MM: Was sind deine weiteren musikalischen Ziele?<br />

KIARA: Meine zweite Solo-Single steht vor der Veröffentlichung. Ich<br />

habe in den letzten Wochen immer wieder daran gearbeitet, weil ich noch<br />

nicht ganz zufrieden war. Bei mir läuft das noch nicht so schnell, ich brauche<br />

da etwas länger. Zuletzt war es in der Schule stressig, weshalb ich<br />

weniger Zeit hatte. Jetzt gehe ich aber wieder verstärkt an das Kom po -<br />

nieren ran. Muss mal sehen, wie das dann mit möglichen weiteren Pro -<br />

duktionen in der Zukunft so läuft. Habe jedenfalls richtig Bock darauf. Mit<br />

meinem Gesangs- und Klavierlehrer möchte ich meine Klavierbegleitung<br />

auch noch weiter ausbauen. Das finde ich für Auftritte cool und es bringt<br />

mir Spaß. Und mit der Band versuchen wir, in nächster Zeit auch weitere<br />

Songs zu schreiben und unseren Stil zu erweitern. Aber klar, ich weiß:<br />

Erst die Schule (Kiara grinst).<br />

WeB: WWW.KIARAHUBER.DE | IntervIeW: RONJA RABE<br />

Fotos: SIMONE SIMONS; FRANK HUBER<br />

4/19 <strong>–</strong> 1/20 musiker <strong>Magazin</strong>


18 STORIES<br />

Sie schreibt alle Songs und<br />

Texte selbst und<br />

veröffentlichte im April 2018<br />

auf ihrem Label<br />

NASH*DASH Records.<br />

Und sie hat viel zu erzählen,<br />

denn Ann hat vor Kurzem<br />

ihr komplettes Leben auf<br />

links gedreht:<br />

Neue Liebe, neues Leben,<br />

neuer Job.<br />

Das Mädel vom Main<br />

wechselte an die Weser,<br />

tauschte die Frankfurter<br />

Skyline gegen die<br />

Bremer Stadtmusikanten.<br />

Ein solcher Wandel<br />

ist eine Herausforderung,<br />

die zwar neuen<br />

Raum schafft, aber auch<br />

Fragen aufwirft.<br />

MM: Wann hast du deine Liebe zum Country<br />

entdeckt?<br />

ANN DOKA: Mit 14 saß ich Sonntag mittags vor<br />

dem Radio und hörte zufällig den „American<br />

Country Countdown“ auf AFN (American Forces<br />

Network), als plötzlich der Song „I Swear“ in einer<br />

Countryversion von John Michael Montgomery<br />

gespielt wurde. Ich war zu dieser Zeit ein großer<br />

Fan der Band All4One, die den Song als Pop-<br />

Ballade in die Charts gebracht hatten. Was ich<br />

dann erst bemerkte: Den Originalsong hatte John<br />

Michael Montgomery geschrieben <strong>–</strong> und nicht<br />

etwa All4One.<br />

Mein Onkel schenkte mir dann die CD von<br />

John Michael Montgomery zu Weihnachten, und<br />

ich hörte mir die Akkorde der Songs mit meiner<br />

Gitarre raus, um sie mit den Texten aus dem<br />

Booklet zu singen. Das war der Beginn meiner<br />

Leidenschaft für Country-Pop-Musik.<br />

MM: Dein aktuelles Duett „Only If“ hast du<br />

mit dem Nashville Singer-Songwriter Brooks<br />

West geschrieben und im Frühjahr veröffentlicht.<br />

Wie kam es zu der Zusammenarbeit?<br />

ANN DOKA: Brooks und ich hatten uns vor ein<br />

paar Jahren in Nashville, TN (USA), kennengelernt.<br />

Ich fand seine Stimme unglaublich schön und<br />

fragte ihn dann im letzten Jahr, ob wir nicht mal<br />

ein Duett zusammen schreiben wollten. Er sagte<br />

gleich zu. Als ich dann im August 2018 nach einer<br />

privaten Trennung für eine längere Auszeit nach<br />

Nashville kam, setzten wir unser Vorhaben in die<br />

Tat um und schrieben in seiner Küche in East<br />

Nashville unser Duett „Only If“. In dem Song geht<br />

es um die Gedanken zweier Liebender, die sich<br />

voneinander entfernt haben und noch nicht sicher<br />

sind, ob diese Liebe noch eine Chance hat.<br />

Beide kommen in dem Song zu dem Schluss:<br />

„Only If“ (Nur wenn …)<br />

MM: Wie war es, im Studio in Nashville aufzunehmen?<br />

ANN DOKA: In Nashville zu produzieren ist immer<br />

eine beeindruckende Erfahrung. Man steht plötzlich<br />

neben Studiomusikern, die man schon<br />

selbst mit großen Künstlern auf der Bühne gesehen<br />

hat. So durfte ich unter anderem schon mit<br />

Chris Rodriguez (Gitarre <strong>–</strong> Kelly Clarkson & Keith<br />

Urban), Vail Johnson (Bass <strong>–</strong> Kenny G, Keb’ Mo’,<br />

Whitney Houston) und Bruce Bouton (Pedal Steel <strong>–</strong><br />

Lady Antebellum) aufnehmen und jetzt jüngst „Only<br />

If“ mit dem Produzenten Jonathan Lawrence<br />

Jrade-Rice produzieren.<br />

Unglaublich finde ich, dass die Studiomusiker<br />

in die Demoaufnahmen der Songs meist gar nicht<br />

reinhören, bevor sie ins Studio kommen. Sie be -<br />

kommen vor Ort die im „Nashville Number System“<br />

notierten Akkorde und spielen dann einfach, was<br />

musiker <strong>Magazin</strong> 4/19 <strong>–</strong> 1/20


STORIES 19<br />

ANN DOKA<br />

»LOST BUT FOUND«<br />

Jost Nickel<br />

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von Jost Nickel<br />

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ISBN 978-3-947998-00-5<br />

ihnen dazu einfällt. Diese spontane Kreativität lässt<br />

einen einfach nur mit offenem Mund dasitzen. Nicht<br />

umsonst nennt man diese Profi-Studiomusiker „the<br />

hired guns“.<br />

auch in Deutschland gäbe <strong>–</strong> aber nicht in diesem<br />

Umfang. Auch erlebe ich die Amerikaner häufig<br />

offener in ihrer Art.<br />

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Rockgitarre<br />

von Rob Collomb<br />

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Bass<br />

von Christoph Herder<br />

MM: Wie hat dir Nashville an sich gefallen?<br />

ANN DOKA: Nashville ist zu Recht als „Music<br />

City“ bekannt. Die Menge an Musik, die einem<br />

vor Ort begegnet, ist einfach unfassbar. Ob auf<br />

dem touristisch geprägten Broadway, wo sich Bar<br />

an Bar reiht <strong>–</strong> und in jeder Bar ab 10 Uhr morgens<br />

bis in die Nacht Livemusik zu hören ist <strong>–</strong>,<br />

oder in den unzähligen kleinen Live-Locations,<br />

Songwriting Sessions, Open States, Bluegrass<br />

Jams und natürlich auch privaten Jamsessions<br />

auf irgendeiner Veranda von Menschen, die man<br />

gerade erst kennengelernt hat. Einfach großartig.<br />

Dazu dann noch die Studioarbeit mit tollen Mu -<br />

sikern und Produzenten. Nicht, dass es das nicht<br />

MM: Nachdem du im Februar <strong>2019</strong> bereits im<br />

ZDF Morgenmagazin zu Gast warst, bist du<br />

im Juni im ZDF Fernsehgarten vor Millionen<br />

TV-Zuschauern aufgetreten. Wie war das für<br />

dich und wie kam es dazu?<br />

ANN DOKA: Vor so vielen Zuschauern live im Fern -<br />

sehen aufzutreten, ist natürlich eine große Ehre.<br />

Brooks kam extra aus Nashville eingeflogen, damit<br />

wir unseren gemeinsamen Song präsentieren<br />

konnten. Da fühlte man sich nicht ganz so nervös,<br />

weil man zu zweit auf der Bühne stand.<br />

Generell kann man sagen, dass solche Auf -<br />

tritte eher kein Zufall sind. Mein Promoter hat in<br />

den letzten Jahren mehrfach versucht, mich in<br />

8<br />

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20 STORIES<br />

»Gerade meine<br />

Co-Writings in Nashville<br />

haben mein<br />

Songwriting sehr<br />

verändert. Ich lasse den<br />

Prozess mehr fließen <strong>–</strong><br />

habe aber gleichzeitig<br />

seitdem immer<br />

die 3-Minuten-Regel in<br />

meinem Hinterkopf,<br />

damit man auch als<br />

Newcomer eine Chance<br />

hat, im Radio<br />

gespielt zu werden.«<br />

ANN DOKA &<br />

BROOKS WEST<br />

„Only If“<br />

VÖ: 15. FEBRUAR <strong>2019</strong><br />

ANN DOKA &<br />

„Lost But Found“<br />

VÖ: 13.APRIL 2018<br />

ANNDOKA.COM<br />

WWW.FACEBOOK.COM/ANNDOKA<br />

WWW.YOUTUBE.COM/ANNDOKA<br />

solchen Formaten zu platzieren. Mit „Only If“ und<br />

Brooks als Duett-Partner hat es nun endlich ge -<br />

klappt.<br />

Zerrissenheit, aber auch die Zuversicht und den<br />

Glauben an das noch unbekannte Neue. Irgendwie<br />

geht es ja doch immer weiter.<br />

MM: Wie gehst du beim Komponieren deiner<br />

Songs vor?<br />

ANN DOKA: Ich räume immer erst meine Woh -<br />

nung auf, bis ich mich zumindest wohlfühle. Auch<br />

muss ich das Gefühl haben, dass meine To-do-<br />

Liste einigermaßen überschaubar ist. Dann setze<br />

ich mich mit meiner Gitarre ins Wohnzimmer und<br />

schaue, welche Melodien mir so einfallen.<br />

Dazu singe ich einen beliebigen Text <strong>–</strong> und<br />

plötzlich passt ein Wort zur Melodie. Irgendwie<br />

habe ich das Gefühl, die Melodie findet schon die<br />

passenden Worte. In den letzten Jahren schrieb<br />

ich auch gern mit anderen <strong>Musiker</strong>n zusammen,<br />

weil man mal wieder auf neue Ideen kommt und<br />

andere musikalische Einflüsse erfährt.<br />

Worte verwende, die den Singfluss stören oder<br />

sich zu deutsch anhören. Auch lasse ich immer<br />

noch mal einen Native Speaker über meine Texte<br />

schauen und mache Aussprachetraining, bevor<br />

ich die Songs im Studio einsinge. Inhaltlich ist mir<br />

wichtig, dass ich Geschichten erzähle, die nah<br />

am Menschen sind.<br />

Die Psychologie der Menschen ist daher oft<br />

ein Thema, das mich für Songs inspiriert.<br />

MM: Mit wem würdest du noch gern mal<br />

einen Song schreiben oder singen?<br />

ANN DOKA: Oh … das sind so viele! Aber ganz<br />

oben stehen mit Sicherheit Ilse de Lange, Tina<br />

Dico, Phil Vassar … und Bryan Adams.<br />

MM: Wie sehen deine musikalischen Pläne<br />

für <strong>2020</strong> aus?<br />

MM: Dein letztes Album heißt „Lost But<br />

Found“. Was hat es mit dem Titel auf sich?<br />

ANN DOKA: Verloren <strong>–</strong> aber trotzdem irgendwie<br />

aufgehoben … das war mein Gefühl, als ich das<br />

Album geschrieben habe.<br />

Ich war gerade von Frankfurt nach Bremen ge -<br />

zogen <strong>–</strong> hatte meinen Job, Freunde und meine<br />

Familie hinter mir gelassen.<br />

Auf dem Album konnte ich alles niederschreiben,<br />

was mich in dieser Zeit beschäftigte. Die<br />

Gerade meine Co-Writings in Nashville haben<br />

mein Songwriting sehr verändert. Ich lasse den<br />

Prozess mehr fließen <strong>–</strong> habe aber gleichzeitig<br />

seitdem immer die 3-Minuten-Regel in meinem<br />

Hinterkopf, damit man auch als Newcomer eine<br />

Chance hat, im Radio gespielt zu werden.<br />

MM: Was ist dir bei den Texten wichtig?<br />

ANN DOKA: Mir ist wichtig, dass die Texte auch<br />

für Englisch-Muttersprachler Sinn ergeben und<br />

sich rund anhören. Also dass ich z. B. keine<br />

ANN DOKA: Ich sehe Pläne eher als einen Weg,<br />

auf dem man seine Route immer wieder an passt.<br />

Mein Plan ist also: flexibel bleiben und Chancen<br />

nutzen, wenn sie sich ergeben. Aber insgeheim<br />

stehen da natürlich trotzdem noch ein großer<br />

Radio-Hit und ein Auftritt in der Festhalle Frankfurt<br />

auf meiner Liste. Ob das realistisch ist, wird sich<br />

zeigen :-).<br />

WEB: ANNDOKA.COM<br />

INTERVIEW: RONJA RABE<br />

FOTOqUELLE: NASH*DASH RECORDS<br />

musiker <strong>Magazin</strong> 4/19 <strong>–</strong> 1/20


STORIES 21<br />

The greatest Rock & Roll<br />

band in the world|TEIL 2<br />

4/19 <strong>–</strong> 1/20 musiker <strong>Magazin</strong>


22 STORIES<br />

Januar 1970 hoffte der britische Melody<br />

Im<br />

Maker, die Beatles und die Rolling Stones<br />

würden sich noch im selben Jahr auflösen: „Mal<br />

ehrlich: Sie hatten ihre Zeit und müssen selbst<br />

zugeben, dass ihr Konzept jetzt nur noch Lange -<br />

weile verbreitet.“ Kaum ein Blatt hat jemals so<br />

danebengelegen. Nur in einem Punkt behielt der<br />

Melody Maker recht: Im April 1970 trennten sich<br />

die Beatles endgültig. Aber ihre Musik hatte sich<br />

überhaupt nicht abgenutzt, und mit „Abbey<br />

Road“ hatten sie gerade erst im September 1969<br />

ein weiteres fantastisches Album vorgelegt, das<br />

anlässlich seiner Neuveröffentlichung im Jahr<br />

<strong>2019</strong> wieder zum Verkaufsschlager wurde. Die<br />

Rolling Stones waren sogar lebendiger denn je.<br />

Ihre im Dezember 1969 veröffentlichte LP „Let<br />

It Bleed“ ist ein Hauptwerk der Rockmusik, und<br />

die Band steuert heute auf ihr 60-jähriges Be -<br />

stehen zu, ohne dass Langeweile aufkommt.<br />

1970 bedeutete eine Zäsur für die Band. Ihr<br />

Vertrag mit dem Label Decca lief aus, sie trennten<br />

sich auch von ihrem Manager Allen Klein und<br />

machten sich mit ihrem eigenen Label selbstständig.<br />

Dessen Markenzeichen ist die ausgestreckte<br />

rote Zunge, die wohl auch diejenigen<br />

kennen, die an der Musik der Rolling Stones<br />

nichts finden. Die schwierige Trennung von Klein<br />

und seiner Firma ABKCO im Juli 1970 ließ den<br />

Manager aber weiterhin kräftig an den bis dahin<br />

veröffentlichten Platten der Band verdienen,<br />

sodass die Rolling Stones für eine neue wirtschaftliche<br />

Basis sorgen mussten. Allerdings<br />

konnte Kleins Firma bis auf eine Ausnahme im<br />

CD-Zeitalter keine extended versions von Alben<br />

der Band veröffentlichen, wie es beim Werk so<br />

vieler berühmter Rockmusiker zur Selbst ver -<br />

ständlichkeit geworden ist. Da Vollmachten für<br />

die Veröffentlichung von bisher nicht erschienenem<br />

Material aus jener Zeit fehlten, musste<br />

auch die jüngste Wiederveröffentlichung von „Let<br />

It Bleed“ ohne bislang unbekannte Aufnahmen<br />

auskommen. 2009 kam allerdings die ABKCO-<br />

Box „Get Yer Ya-Yahs Out“ mit vier 1969 nicht<br />

erschienenen Songs und dem New Yorker Vor -<br />

programm heraus, das B. B. King sowie Ike &<br />

Tina Turner bestritten hatten. Vermutlich hatte<br />

Klein sich vor 50 Jahren die Rechte an den<br />

Konzertmitschnitten der Band jener Tournee ge -<br />

sichert.<br />

Musikalisch gedieh die Band zu Beginn ihrer<br />

zurückgewonnenen Freiheit prächtig. Sie landete<br />

im April 1971 einen musikalischen und finanziel -<br />

len Coup, der seinesgleichen sucht: zunächst<br />

mit der Single „Brown Sugar“ und wenige Tage<br />

darauf mit ihrem 13. Album „Sticky Fingers“.<br />

Erstmals prangte die rote Zunge auf dem gelben<br />

Untergrund der LP-Labels, und das Platten cover<br />

hatte der weltbekannte Pop-Art-Künstler Andy<br />

Warhol gestaltet. Die fotografierte Jeans mit<br />

einem echten Reißverschluss, der sich<br />

selbst verständlich aufziehen ließ, gehört zu<br />

den Ikonen der LP-Cover in der Rockmusik.<br />

Auch als das Album Anfang der 1990er-Jahre<br />

als CD veröffentlicht wurde, wurde immer noch<br />

ein echter Reißverschluss für das Cover eingearbeitet.<br />

Das Album wurde zum erfolgreichsten<br />

der Band-Karriere und lässt die Rolling Stones<br />

auf künstlerischer Höhe glänzen. Sowohl der<br />

ausgekoppelte wilde Song „Brown Sugar“ mit<br />

seinem zotigen Text als auch das mit hervorragenden<br />

Stücken gespickte Album insgesamt<br />

haben Musikgeschichte geschrieben. Nach<br />

„Goin’ Home“ von Aftermath zeigten die Rolling<br />

Stones mit „Can’t You Hear Me Knocking“ zum<br />

ersten Mal wieder, wie spannend sie improvisieren<br />

können. In späteren Jahren haben sie dieses<br />

Stück bei ihren gigantischen Rock shows<br />

wiederholt eingebaut. Von „Brown Sugar“ wurde<br />

eine weitere Version im Studio während Keith<br />

Richards’ Geburtstag mit Al Kooper am Key -<br />

board und Eric Clapton als Leadgitarrist aufgenommen<br />

und sollte ursprünglich als Single veröffentlicht<br />

werden. Ein solcher Leckerbissen<br />

fand natürlich seinen Weg auf Bootlegs. 2015<br />

kam er offiziell auf einer hervorragenden zweiten<br />

CD der extended version von „Sticky Fingers“<br />

heraus, die Studio- und Live-Aufnah men enthält.<br />

Auch live blieb die Band ein Ereignis, wie<br />

zum Beispiel ihr Auftritt im Londoner Marquee<br />

Club von Anfang März 1971 demonstriert,<br />

2015 in der Serie „From the Vault“ erschienen.<br />

Gitarrist Mick Taylor bereicherte die Musik der<br />

Rolling Stones mit seinen exquisiten Soli, während<br />

Keith Richards Rhythmus-Gitarrist blieb <strong>–</strong><br />

bis zu Taylors Ausscheiden. Mick Jaggers<br />

Bühnen show veranlasste Kritiker zu immer<br />

neuen Superlativen. Tina Turner zufolge soll er<br />

zwar 1966 in der Royal Albert Hall anlässlich des<br />

gemeinsamen Auftritts von ihr eine Reihe von<br />

Tanzschritten gelernt haben. Aber entschei dend<br />

ist, was Jagger für seine Per for mance daraus<br />

gemacht hat. Die Band wurde rasch vermögend.<br />

Um den hohen britischen Steuern zu entkommen,<br />

wurden die Rolling Stones zu Steuer flücht -<br />

lingen, die im Frühjahr 1971 ihren Wohnsitz nach<br />

Südfrankreich verlegten. Mick Jagger führte<br />

außerdem ein Leben im Jetset. Im Mai 1971 heiratete<br />

er in Frank reich die seinerzeit als glamouröses<br />

Partygirl gel tende Bianca Pérez-Mora<br />

Macias aus Nicaragua. Als die Ehe acht Jahre<br />

später ge schieden wurde, behielt Mrs. Jagger<br />

ihren klingenden Ehenamen.<br />

In Südfrankreich wurden die noch in London<br />

begonnenen Aufnahmen für das Doppelalbum<br />

»Gradlinig war die Karriere<br />

der Rolling Stones freilich<br />

nicht. Seit 1970 durchliefen<br />

sie Höhen und Tiefen,<br />

rauften sich wieder<br />

zusammen und wurden ab<br />

Ende der 1980er-Jahre<br />

zur Gelddruckmaschine<br />

des Rock-Business<br />

schlechthin, die auch nach<br />

einer erneuten<br />

Unterbrechung des<br />

Tournee-Betriebes ihre Fans<br />

rund um die Welt<br />

zu begeistern versteht.«<br />

„Exile On Main Street“ von 1972 eher schleppend<br />

zu Ende geführt, weil in Frankreich der<br />

Drogen kon sum innerhalb der Band und ihrer<br />

Entourage zunahm. Bill Wyman hielt sich zwar<br />

zurück, und Charlie Watts wandte sich erst viel<br />

später kurzfristig dem Heroin zu und entkam<br />

dem Suchtmittel erfolgreich. Mick Taylor fühlte<br />

sich von Jagger und Richards, die beide harte<br />

Drogen nahmen, unter Druck gesetzt und verfiel<br />

den Rauschmitteln immer mehr. Einen Ein -<br />

druck von der Situation der Band vermittelt<br />

Robert Franks’ Film „Cocksucker Blues“ über die<br />

US-Tourneen der Rolling Stones in den Jahren<br />

1972 und 1973. Unverblümt zeigt der Streifen<br />

das nicht nur von Musik, sondern auch exzessivem<br />

Sex und Drogen konsum bestimmte Tourne -<br />

eleben. Das drohte allerdings künftige Ein reisen<br />

in die USA als wichtigem Rock musik-Markt nicht<br />

zu ge fährden. Deswegen verhinderte die Band<br />

ge richtlich, dass der Film in die Kinos kam.<br />

Heute, über vier Jahrzehnte danach, kann man<br />

sich „Cocksucker Blues“ bei YouTube zu Gemüte<br />

führen, wenn man den Hinweis bestätigt hat, der<br />

Film könne Nutzern unangemessen erscheinen.<br />

Aus heutiger Sicht ist „Exile On Main Street“<br />

ein weiterer Rolling-Stones-Klassiker und sogar<br />

eines der wichtigsten Werke der Rockmusik,<br />

aus dem die erfolgreiche Single „Tumbling Dice“<br />

ausgekoppelt wurde. Die unter ungünstigen Be -<br />

dingungen zustande gekommene Produktion<br />

fanden damals aber längst nicht alle gut, da<br />

das Album irgendwie unfertig wirkte und ungeschliffen<br />

war. Die Ablehnung ist schon lange<br />

revidiert worden, sodass „Exile On Main Street“<br />

musiker <strong>Magazin</strong> 4/19 <strong>–</strong> 1/20


STORIES 23<br />

Zwei für Paris geplante Konzerte wurden nach<br />

Brüssel verlegt, wohin französische Fans mit<br />

einem von RTL Radio angemieteten Sonde rzug<br />

anreisen konnten. Diese „Brussels Affair“ wurde<br />

bald als Bootlegs vertrieben.<br />

Weiterhin mit Taylor entstand das im Spät -<br />

sommer 1973 veröffentlichte, ebenso be liebte<br />

wie ausgezeichnete Album „Goats Head Soup“<br />

mit dem Balladen-Renner „Angie“, der nicht nur<br />

Platz eins der Hitparaden belegte, sondern häufig<br />

zum Repertoire von Live-Auftritten der Band<br />

gehörte. Wie der Geschmack sich ändern kann:<br />

Damals geißelten manche den Song als „grausigen<br />

Fehler“ und als „Albtraum“. Im Vorfeld von<br />

„Goats Head Soup“ gab es wieder einmal Ärger.<br />

Jaggers Songtexte waren noch nie etwas für<br />

zartbesaitete Zeitgenossen. Aber der Titel<br />

„Starfucker“ war denn doch zu viel für Ahmet<br />

Ertegun, bei dessen Label Atlantic die Platten<br />

der Rolling Stones mittlerweile in den USA<br />

erschienen. Deshalb wurde der Titel in „Star<br />

Star“ geändert. Der unverändert eindeutige<br />

Songtext blieb jedoch ein Aufreger und berei-<br />

als eines der wenigen Alben der Rolling Stones<br />

wie „Sticky Fingers“ in den 2010er-Jahren in<br />

einer erweiterten Fassung mit zu sätzlichen<br />

Songs auf den Markt kam.<br />

Noch konnten die Rolling Stones Hit-Singles<br />

in den Hitparaden platzieren, und das gelang<br />

ihnen in immer größer werdenden Abständen<br />

immerhin bis 2016. Der Trend verlagerte sich<br />

indessen seit der ersten Hälfte der 1970er-<br />

Jahre zu den LP-Produktionen. Pink Floyd forcierte<br />

dies geradezu im März 1973 mit dem<br />

Konzeptalbum „Dark Side Of The Moon“. Als<br />

Live-Attraktion waren die Rolling Stones in den<br />

USA und in Europa gefragter denn je. Kein<br />

Geringerer als der berühmte Rock-Promoter Bill<br />

Graham nannte sie „die größte Attraktion seit<br />

Menschengedenken“. Die Attraktion setzte sich<br />

aus einer Reihe von Faktoren zusammen: der<br />

Musik der Rolling Stones mit Richards’ einprägsamen<br />

Riffs, dem Können der Band mit -<br />

glieder und ihrer Begleitmusiker, Mick Taylors<br />

Soli, die manchem Rezensenten „die Ohren<br />

übergehen“ ließen, und der vitalen Bühnenshow<br />

des geborenen Entertainers Mick Jagger. Die<br />

Konzerte fanden zunehmend in riesigen Arenen<br />

statt, wobei die Band nun erst recht von der<br />

Aura des ausschweifenden und verruchten<br />

Lebens umweht wurde. Zunehmend ließen<br />

sich die <strong>Musiker</strong>nmit einem VIP-Catering im<br />

VIP-Stil versorgen, was heute schon lange zum<br />

Standard ihrer Konzerte gehört.<br />

Immer wieder bereitete Richards’ Drogen kon -<br />

sum den Rolling Stones Schwierigkeiten. Als<br />

man ihn erneut mit unerlaubten Substanzen<br />

erwischte, verweigerten französische Behörden<br />

den Rolling Stones die Einreise nach Frank -<br />

reich zu Live-Auftritten, die für Spätsommer/<br />

Frühherbst 1973 während der Europa-Tournee<br />

der Band geplant waren.<br />

Dadurch endete nicht nur das freiwillige<br />

Frankreich-Exil, es machte auch das Gerücht<br />

die Runde, Jagger wolle Richards durch Ron<br />

Wood von den Faces ersetzen. Es wurde außer -<br />

dem gemunkelt, die Rolling Stones würden mit<br />

den Faces, aber ohne Rod Stewart fusionieren,<br />

der eine Solo-Karriere im Auge hatte. Im End -<br />

effekt wurde Wood schon bald anstelle von<br />

Mick Taylor neuer Gitarrist der Band.<br />

tete der Band Schwierigkeiten bei öffentlichen<br />

Auftritten.<br />

Alles schien wie gewohnt auf Hochtouren<br />

weiterzugehen: der exzessive Tournee-Betrieb<br />

und Richards’ Drogenkonsum, dessen Folgen<br />

in seinem Gesicht zunehmend sichtbar wurden.<br />

Als erstes Bandmitglied widmete sich<br />

Bassist Bill Wyman 1974 Solo-Projekten mit<br />

den Alben „Monkey Grip“ und „Smokin’ TNT“,<br />

mit Buddy Guy trat er außerdem gemeinsam<br />

auf dem Montreux Jazz Festival auf. Innerhalb<br />

der Band nahmen Spannungen zu, und Mick<br />

Taylor schied bei den Rolling Stones zum<br />

Bedauern seiner Mitstreiter aus. Seine Soli<br />

waren Leckerbissen. Davon konnte man sich<br />

zum Beispiel bei Bild- und Tonaufnahmen<br />

über zeugen, die ab den 1980er-Jahren bei verschiedenen<br />

Auftritten mit John Mayall aufgezeichnet<br />

wurden, durch dessen Album<br />

„Crusade“ die Rolling Stones auf Taylor aufmerksam<br />

geworden waren.<br />

Das noch mit Taylor entstandene, im Herbst<br />

1974 herausgekommene Album „It’s Only Rock<br />

‘N’ Roll“ wurde erstmals von den Glimmer<br />

Twins produziert. Das war ein Pseudonym für<br />

Jagger und Richards, die schon früh eine gegen -<br />

seitige Hassliebe verband, die beide nicht selten<br />

verleitete, öffentlich abschätzig übereinander<br />

zu reden. Derlei Spannungen hatten nun zugenommen,<br />

und das blieb nicht ohne Spuren für<br />

das Album. Vielleicht wirkt es deswegen trotz<br />

mancher guter Stücke heterogen. „It’s Only<br />

Rock ‘N’ Roll“ wurde jedoch auch so ein<br />

8<br />

4/19 <strong>–</strong> 1/20 musiker <strong>Magazin</strong>


24 STORIES<br />

Verkaufserfolg und der Titelsong ein beliebter<br />

Klassiker. Für Taylor musste nach der Fertig -<br />

stellung der neuen LP Ersatz gefunden werden.<br />

Im Januar 1975 jammten die Rolling Stones<br />

mit Rory Gallagher und Jeff Beck, danach wurden<br />

im Februar Aufnahmen mit dem Studio-<br />

Gitarristen Wayne Perkins, mit Ron Wood und<br />

Harvey Mandel (Ex-Canned-Heat) hergestellt.<br />

Im Gespräch waren aber außerdem auch Wilco<br />

Johnson von Dr. Feelgood, Shadow-Gitarrist<br />

Hank Marvin, Mott-the-Hoople-Gitarrist Mick<br />

Ronson und Bobby Tench. Das Rennen machte<br />

Wood, der sich bereits an dem Song „It’s Only<br />

Rock ‘N’ Roll“ beteiligt hatte. Richards und<br />

Wood harmonierten musikalisch bestens, allerdings<br />

auch in puncto Sucht, denn Wood war<br />

Alkoholiker. Beide wechselten sich einander<br />

künftig bei Soli und an der Rhyth musgitarre ab.<br />

Spätere Konzertmit schnitte auf DVD und Blu-<br />

Ray präsentieren auch Richards mit vielen herrlichen<br />

Gitarrensoli. 1976 erschien die musi kalisch<br />

und stilistisch abwechslungsreiche LP „Black<br />

and Blue“ mit Wood als Mitglied der Rolling<br />

Stones. Zu hören sind auch einige der getesteten<br />

Gitarristen. Als Erstveröffentlichung hätte<br />

das Innencover-Foto von „Black And Blue“<br />

heute wohl keine Chance gehabt: eine gefesselte,<br />

malträtierte junge Frau in Unterwäsche<br />

über der Abbildung des Album-Außencovers.<br />

Eine Parodie ersetzte die Frau durch einen<br />

ge fesselten Mann, der Jagger ähnelt, ein T-Shirt<br />

mit der Rolling-Stones-Zunge trägt und von<br />

einer jungen Frau ausgelacht wird.<br />

Stressfreies Leben blieb für die Haupt akteure<br />

Jagger und Richards ein Fremdwort. Während<br />

die Presse Jaggers Privatleben, der ab 1977<br />

mit dem Fotomodell Jerry Hall zusammenlebte,<br />

mit Argusaugen verfolgte, hatte der Junkie<br />

Richards ständig Ärger mit der Strafjustiz. Er<br />

behauptete, stets chemisch reine Substanzen<br />

zu sich genommen und dadurch auf seine Ge -<br />

sundheit geachtet zu haben. Jahre später ersetzte<br />

Richards Rauschmittel durch Alkohol, den er<br />

nicht als Droge ansah. Doch auf diese Weise<br />

hatte er nur den Teufel mit dem Beelzebub aus -<br />

getrieben. Richards erlitt im Laufe der Jahre<br />

jedenfalls verschiedene Unfälle, die ihn hinderten,<br />

Konzerte zu geben. Erst seit 2018 soll er<br />

nun auch trocken sein. Jagger reagierte allerdings<br />

auf die Drogen-Eskapaden seines anderen<br />

Glimmer Twins, sagte sich in der zweiten Hälfte<br />

der 1970er-Jahre von den berauschenden Sub -<br />

stanzen los und ernährte sich fortan be wusster.<br />

Musikalisch erreichte die Band mit herausragenden<br />

Songs aus der Feder von Jagger und<br />

Richards 1978 und dem Spitzenalbum „Some<br />

Girls“ einen neuen Höhepunkt, das der treibende<br />

Song „Miss You“ im Disco-Sound einleitet, der<br />

ebenfalls zu einem Konzertklassiker wurde.<br />

„Some Girls“ ist das dritte Album aus der Post-<br />

Decca-Zeit, das später in einer erweiterten<br />

Fas sung wiederveröffentlicht wurde. Was Femi -<br />

nis tinnen damals und bei der Wiederveröffent -<br />

lichung wohl zu dem Albumcover mit Frauen-<br />

Perücken auf den Köpfen der Bandmitglieder<br />

und Werbung aus den 1950er-Jahren für Büsten -<br />

halter, die aus dem Metallwaren-Handel zu stammen<br />

scheinen, gesagt haben mögen?<br />

Auch die beiden nachfolgenden Alben<br />

„Emotional Rescue“ (1980), das gemeinhin als<br />

schwächer eingeschätzt wird, und „Tattoo You“<br />

von 1981 wurden zu Kassenschlagern. „Start<br />

Me Up“ aus „Tattoo You“ ist einer der beliebtes -<br />

ten Songs der Band mit einem energischen<br />

Gitarrenriff von Richards. „Emotional Rescue“<br />

offenbarte freilich Erosionserscheinungen, denn<br />

dieses Album wurde nur noch mit einem Rumpf<br />

der Band eingespielt, wohl ohne Wyman und<br />

ganz sicher ohne Richards, dem es egal war,<br />

ob die Rolling Stones einen weiteren Hit haben<br />

würden. Charlie Watts begann nun auch, Solo -<br />

projekte zu verfolgen.<br />

Dennoch ließ sich die Band-Maschine wieder<br />

auf Hochtouren bringen, und das nach fast<br />

20 Jahren Rolling Stones <strong>–</strong> eine für das Rock -<br />

geschäft fast schon unglaubliche Zeitspanne.<br />

Jagger orakelte zwar mittlerweile, dass er wohl<br />

nicht mehr lange so tun könne, als sei er noch<br />

18. Aber Live-LPs und Konzertmitschnitte auf<br />

Bildträgern kamen heraus, dabei Hal Ashbys<br />

Film „Let’s Spend The Night Together“. Die Band<br />

trat mit der Blues-Ikone Muddy Waters auf und<br />

schloss im Herbst 1983 mit CBS einen Vertrag<br />

über vier Alben, für den sie 28 Millionen Pfund<br />

kassierte. Und wieder stand Steuersparen im<br />

Fokus, weshalb der Vertrag nicht in Groß bri -<br />

tannien, sondern in Paris unterzeichnet wurde.<br />

1983 und 1985 erschienen die Alben „Under-<br />

cover“ und „Dirty Work“, die sich ebenfalls ausgezeichnet<br />

verkauften. Eigeninteressen befeuerten<br />

Jaggers und Richards’ Hassliebe aufs<br />

Neue. Jagger lehnte es ab, zur Verkaufs för de -<br />

rung beider Alben mit den Rolling Stones auf<br />

Tournee zu gehen. Das eher mittelmäßige Werk<br />

„Dirty Work“ mit dem Erfolgssong „Harlem<br />

Shuffle“ schien der Schwanengesang der Band<br />

zu sein. Ein Songtitel wie „Had It With You“<br />

klingt geradezu symptomatisch und durch Ian<br />

Stewarts Herzinfarkt-Tod im Dezember 1985<br />

der unwiderrufliche Schlussstrich zu sein. Als<br />

Roadmanager, Keyboarder der Band und quasi<br />

sechster Rolling Stone war er seit Band-Grün -<br />

dung dabei gewesen und nach der Ein -<br />

schätzung von Bandmitgliedern „der Kitt, der<br />

alles zusammenhielt“.<br />

Richards’ Äußerung, er werde Jagger den<br />

Hals aufschlitzen, wenn dieser ohne die Rolling<br />

Stones auf Tour ginge, hielt Jagger genau davon<br />

nicht ab. Er legte 1985 und 1987 seine Solo -<br />

alben „She’s The Boss“ und „Primitive Cool“<br />

vor und zog damit um die Welt, um zu allem<br />

Überfluss bei seinen Auftritten reichlich Songs<br />

der Rolling Stones zu spielen. Auch auf dem<br />

Live-Aid-Konzert trat er am 13. Juli 1985 nur<br />

solo und gemeinsam mit Tina Turner auf, während<br />

Richards Bob Dylan bei dessen Auftritt auf<br />

der Gitarre begleitete. Mit David Bowie hatte<br />

Jagger außerdem die Single „Dancing In The<br />

Street“ aufgenommen, die ebenfalls auf die-<br />

musiker <strong>Magazin</strong> 4/19 <strong>–</strong> 1/20


STORIES 25<br />

»Die Vitalität der Rolling Stones<br />

ist seither ungebrochen, und man darf sicher sein,<br />

dass die geschäftstüchtige Band ihre Fans auch<br />

künftig mit zahlreichen Veröffentlichungen aus dem<br />

Fundus von Konzert-Aufzeichnungen<br />

be denken wird, die die Portemonnaies öffnen.<br />

Für <strong>2020</strong> sind schon wieder Live-Auftritte<br />

angekündigt, und man darf gespannt sein, wie das<br />

60-jährige Bestehen der Ur ge steine der Rockmusik<br />

gefeiert werden wird.«<br />

sem denkwürdigen Konzert zu hören war.<br />

Womöglich als Retourkutsche auf diese Ak ti vi -<br />

täten und das drohende Ende der Rolling<br />

Stones spielte Richards 1988 sein Soloalbum<br />

„Talk Is Cheap“ ein und ging mit seiner Band<br />

X-Pensive Winos auf Tournee.<br />

Jaggers Pläne, auch solo zum Superstar zu<br />

werden, gingen jedoch nicht auf. Richards und<br />

er rauften sich danach im Januar 1989 bei einem<br />

Treffen auf Barbados wieder zusammen, schrieben<br />

Stücke für ein neues Album und unterbrachen<br />

im selben Monat ihre Arbeiten, um an den<br />

Feierlichkeiten zur Aufnahme der Rolling Stones<br />

in die Rock and Roll Hall of Fame teilzunehmen.<br />

Vor ihnen lag eine Zukunft finanziellen Erfolges,<br />

der alles Bisherige in den Schatten stellen sollte.<br />

Die Bühnenshows ihrer Welttourneen wuchsen<br />

ins Gigantische und waren vielleicht sogar Vor -<br />

bild für Roger Waters’ ebenso gigantische Live-<br />

Inszenierungen des Pink-Floyd-Albums „The<br />

Wall“ bis in die jüngste Vergangenheit. Mit ihrem<br />

im August 1989 veröffentlichten Album „Steel<br />

Wheels“ und dem Hit „Mixed Emotions“ knüpften<br />

die Rolling Stones musikalisch an ihre besten<br />

Zeiten an. Richards bürgte wie bisher für einzigartige<br />

Riffs als musikalisches Marken zeichen, die<br />

den Songs der Band den unverwechselbaren<br />

Gänsehaut-Reiz verliehen. Allein für ihre US-<br />

Tournee „Steel Wheels“ wurden der Band Ein -<br />

nahmen von 70 Millionen Dollar garantiert. Um<br />

die Bühne aus den USA zur Europa-Tour „Urban<br />

Jungle“ zu transportieren, waren allein zwei Flug -<br />

zeuge des Typs Boeing 747 nötig, und künftig<br />

mussten immer mehr Lkw-Züge eingesetzt werden,<br />

um den Tross von einem Veran stal tungs ort<br />

zum anderen zu bewegen. Riesige Kulissen,<br />

ebensolche aufblasbare Puppen, darunter passend<br />

zum Song „Honky Tonk Women“, sowie<br />

Video wände in größter Dimension und aufwendige<br />

Lichteffekte gehörten zur Ausstattung <strong>–</strong> und<br />

eine überwältigende Show. Die Shows sind häufig<br />

auch durch illustre Gäste wie Eric Clapton, Bo<br />

Diddley und Buddy Guy mit elektrisierenden<br />

Parts angereichert worden, um nur wenige zu<br />

nennen.<br />

Zum Glück erstickten die Rolling Stones ihre<br />

Musik nicht durch Gigantomanie. Sie ist bis in<br />

die heutigen Tage bei den zahlreichen Auf tritten<br />

der Band mitreißend geblieben. Mittlerweile gibt<br />

es zahlreiche Live-Mitschnitte auf CD, DVD<br />

und Blu-Ray aus der Zeit seit dem Neustart 1989,<br />

die trotz eines Repertoires mit vielen Wieder -<br />

ho lungen so erstaunlich frisch wirken. Die<br />

Rolling Stones sind zwar Rock-Krösusse, aber<br />

sie geben sich bei ihren Konzerten nicht nur kurz<br />

die Ehre, um wie eine durch Festhallen tingelnde<br />

Oldie-Band jahrzehntelang immer nur wieder<br />

denselben einen Hit herunterzuspielen.<br />

Die gigantischen Ausmaße des Rock-Un ter -<br />

nehmens bekamen 1991 mit 38,1 Millionen Dollar<br />

durch den neuen Plattenvertrag der Band mit<br />

Virgin Records einen saftigen Anschub. 1993<br />

stieg dann überraschend Bassist Bill Wyman<br />

aus und widmete sich fortan seinen Solo-Akti -<br />

vitäten. Er veröffentlichte zahlreiche Alben und<br />

mehrere Bücher über die Rolling Stones und<br />

die Geschichte des Blues. An Wymans Stelle<br />

spielt seit 1994 der Jazzmusiker Darryl Jones<br />

den Bass bei den Rolling Stones. Offizielles<br />

Mit glied der Band ist er aber auch nach nunmehr<br />

bald 26 Jahren nicht geworden.<br />

Der Erfolg der nächsten Alben „Voodoo<br />

Lounge“ (1994) und „Bridges To Babylon“ (1997)<br />

stellte sich wie selbstverständlich ein, und der<br />

Titel „Love Is Strong“ geriet zu einem neuen be -<br />

sonders einprägsamen Rolling Stones-Song.<br />

8<br />

4/19 <strong>–</strong> 1/20 musiker <strong>Magazin</strong>


26 STORIES<br />

Ihrer Exklusivität gewann die Band eine neue<br />

Facette ab, indem sie vor ihren Fans in kleinen<br />

Clubs auftrat, die gegenüber den Shows in den<br />

Arenen eine geradezu intime Atmosphäre hatten.<br />

Etwas davon hat die Live-CD „Stripped“<br />

von 1995 eingefangen, die in solchen Clubs auf -<br />

genommen wurde. Gleichwohl schickten die<br />

Welttourneen der Rolling Stones sich an, noch<br />

größer zu werden als zuvor schon. <strong>2019</strong> er -<br />

schien unter dem Titel „Bridges To Bremen“ der<br />

Mitschnitt des Auftritts der Band im Bremer<br />

Weserstadion am 21. September 1998. Nach -<br />

dem die Band auf der riesigen und üppig ausgestatteten<br />

Bühne in voller Besetzung mit allen<br />

Begleitmusikern eine ganze Reihe von Songs<br />

gespielt hatte, wurde eine sehr lange Glieder -<br />

brücke über das Publikum ausgefahren, hin zu<br />

einer kleinen Bühne, zu der die Band über die<br />

Brücke ging und dort dem Publikum kräftig<br />

ein heizte. Sicherlich unvergessliche Momente.<br />

In den folgenden Jahren setzten die Rolling<br />

Stones ihre Konzerte rund um die Welt für ihre<br />

Anhänger fort, die ihnen willig folgten. Das bis<br />

dato letzte Album mit neuen Songs von Jagger<br />

und Richards war 2005 „A Bigger Bang“. In dem<br />

Jahr berichtete Ron Wood von einem Alkohol -<br />

entzug und seinem ersten nüchternen Auftritt<br />

überhaupt. Prompt titulierte Richards ihn als<br />

Schwächling.<br />

2007 rechnete die Presse der Band vor, in<br />

den vergangenen 20 Jahren 450 Millionen Dollar<br />

eingenommen und mit 7,2 Millionen Dollar nur<br />

1,5 % Steuern gezahlt zu haben. Damit erinnert<br />

die Band an den Club von Global Playern à la<br />

Amazon, Apple, Facebook und Google, die er -<br />

folg reich ihre Steuerverpflichtungen drücken.<br />

Im selben Jahr drehte der rockbegeisterte<br />

Meister regisseur Martin Scorcese den Konzert -<br />

film „Shine A Light“ von zwei Auftritten der<br />

Rolling Stones im New Yorker Beacon Theater,<br />

bei dem Mick Jagger durch einen exquisit ausgeleuchteten<br />

Seiteneingang zum Song „Sym pathy<br />

For The Devil“ direkt wie der Teufel aus dem<br />

Höllenfeuer auf die Bühne zu kommen scheint.<br />

Auf der Berlinale 2008 wurde der Film in An we -<br />

senheit von Scorcese und der Band vorgestellt.<br />

Insbesondere seit 2010 brachte das Mana -<br />

gement der Band verstärkt Live-Mitschnitte auf<br />

den Markt. Es erschienen unter anderem die<br />

Filme „Charlie Is My Darling“ über die Rolling<br />

Stones in Irland im Jahr 1965, mit Brian Jones,<br />

und „Some Girls <strong>–</strong> Live In Texas ’78“. Im Mittel -<br />

punkt steht wohl die CD/DVD-Serie „From the<br />

Vault“ mit Konzertmitschnitten aus den Jahren<br />

von 1971 bis 2015, die es mittlerweile auf acht<br />

Alben gebracht hat, wenn man die Neu ver -<br />

öffentlichung des immer noch unvollständigen<br />

Hyde-Park-Konzerts von 1969 dazurechnet.<br />

Dazu wurde ab November 2011 eine vielteilige<br />

offizielle Bootleg-Serie mit „The Brussels Affair“<br />

1973 aufgelegt. Illegale Bootlegs von Konzerten<br />

der Band lassen sich kaum zählen. Ganz offiziell<br />

hingegen wurde 2015 die wunderbare Box<br />

„Totally Stripped“ mit noch mehr Live-Auf nah -<br />

men von Auftritten der Rolling Stones des<br />

Jahres 1995 in kleinen Clubs herausgegeben.<br />

Hin und wieder wurden Reibereien zwischen<br />

Jagger und Richards laut. Als Jagger im<br />

Dezember 2003 vom britischen Königshaus<br />

wegen seiner Verdienste um die Popmusik ge -<br />

adelt wurde und nun wie andere <strong>Musiker</strong> auch<br />

ein Sir war, bezeichnete Richards die Ehrung<br />

öffentlich als lächerlich. Seiner Auffassung nach<br />

stammte sie von dem Establishment, das früher<br />

alles daran gesetzt hatte, ihn und Jagger ins Ge -<br />

fängnis zu bringen. Jagger ging mit dieser Kritik<br />

souverän um: „Ich glaube, das Establishment,<br />

wie wir es kannten, gibt es nicht mehr.“ Weitere<br />

Angriffe gegen Jagger enthielt Richards’ 2010<br />

erschienene Autobiografie „Life“. Zunächst entschuldigte<br />

Richards sich etwas dafür, erklärte<br />

dann aber, er habe sich für nichts zu entschuldigen.<br />

Jagger habe er nur beschwichtigt, damit die<br />

Band weiter zusammen arbeiten kann. Wo die<br />

Wahrheit liegt, wissen wohl nur die Be teil i g ten.<br />

Nach dem Ende ihrer Europa-Tournee im<br />

August 2007 hatte die Band ihre Live-Auftritte<br />

ein gestellt. Gemeinsame Aktivitäten blieben bis<br />

auf Weiteres aus. Nur scheinbar fanden sich die<br />

Rolling Stones samt ihrer ehemaligen Mitglieder<br />

Bill Wyman und Mick Taylor zu den Aufnahmen<br />

der im April 2011 veröffentlichten CD „Boogie<br />

4 Stu <strong>–</strong> A Tribute To Ian Stewart“ des Pianisten<br />

Ben Waters zusammen. Alle spielten und san-<br />

gen jedoch nur getrennt voneinander im Studio,<br />

und die einzelnen Aufnahmen wurden zusammengemischt.<br />

Im November 2011 ließ Jagger<br />

als Leadsänger des Albums „SuperHeavy“ unter<br />

anderem mit dem Ex-Eurhythmics-Gitarristen<br />

David Stewart von sich hören.<br />

Als das 50-jährige Bandjubiläum näherte, brachen<br />

die Rolling Stones nach einer Jam-Session<br />

im November 2011 zu einer neuen Tournee auf,<br />

und wieder klingelten die Kassen lauter denn je.<br />

Dazu wurden Bill Wyman und Mick Taylor verpflichtet,<br />

jedoch jeder nur für einige Titel, nicht<br />

aber ein gesamtes Konzert. Wyman zeigte sich<br />

über die Kürze seiner Auf tritte enttäuscht und<br />

stieg nach wenigen Ter minen aus. Taylor hingegen<br />

war begeistert, weil er sich nach eigenen<br />

Angaben im Kreise der Band wie zu Hause fühlte.<br />

So sehr können Erlebnisse und die Ein schät -<br />

zungen von ihnen auseinanderliegen. An der<br />

Tournee nahmen abermals namhafte Gäste teil,<br />

unter ihnen Jeff Beck, Eric Clapton, Lady Gaga<br />

und Bruce Springsteen. Die Rolling Stones spielten<br />

außerdem im Dezember 2012 ein Wohl tätig -<br />

keits kon zert zugunsten der Opfer der Hurrikans<br />

Sandy und wurden unter anderem deswegen<br />

2013 mit dem NME Award als beste Liveband<br />

des Jahres 2012 geehrt. Es entstand auch ein<br />

weiterer Dokumentarfilm über die Geschichte der<br />

Band: „Crossfire Hurricane <strong>–</strong> The Rise Of The<br />

Rolling Stones“ (2012). 2013 setzte die Band ihre<br />

Live-Konzerte fort, bei denen im Mai und Juni<br />

wieder Mick Taylor mit auf der Bühne stand und<br />

das Publikum mit seinen Soli begeisterte.<br />

Aus der Fülle der Konzerte ragt wohl der<br />

Auftritt vom 25. März 2016 in Havanna heraus,<br />

der im Anschluss an die Südamerika-Tournee<br />

musiker <strong>Magazin</strong> 4/19 <strong>–</strong> 1/20


STORIES 27<br />

»Zum Glück erstickten<br />

die Rolling Stones ihre Musik nicht<br />

durch Gigantomanie.<br />

Sie ist bis in die heutigen Tage bei<br />

den zahlreichen Auf tritten der Band<br />

mitreißend geblieben.«<br />

der Band stattfand, die Anfang Februar des Jahres in Santiago de<br />

Chile begonnen hatte. Es war das erste Rockkonzert auf Kuba überhaupt<br />

und dazu kostenfrei. Jagger sprach sein Publikum immer direkt<br />

an und tat dies in Havanna auf Spanisch. Festgehalten wurden die<br />

südamerikanischen und karibischen Er eignisse auf den Blu-Rays „Olé,<br />

Olé, Olé!: A Trip Across Latin America“ und „Havanna Moon“, und<br />

auch das lohnt sich anzusehen. Ende 2016 erschien das bislang letzte<br />

Studio album der Rolling Stones: „Blue & Lonesome“, eingespielt in<br />

kurzer Zeit mit Gästen wie Eric Clapton, Chuck Leavell und Jim Keltner.<br />

Die Band coverte dieses Mal ausschließlich alte Blues- und Rhythmand-Blues-Songs<br />

und begab sich damit auf eine Zeitreise an den<br />

Anfang der Bandkarriere. Das Album wurde ein enormer Erfolg, wohl<br />

aber eher wegen des Bandnamens. Ob weniger be kannte <strong>Musiker</strong> mit<br />

dem Re pertoire international Aufmerksamkeit hätten erregen können?<br />

Die Vitalität der Rolling Stones ist seither ungebrochen, und man<br />

darf sicher sein, dass die geschäftstüchtige Band ihre Fans auch künftig<br />

mit zahlreichen Veröffentlichungen aus dem Fundus von Konzert-<br />

Aufzeichnungen be denken wird, die die Portemonnaies öffnen. 2017<br />

begann in Europa die „No Filter Tour“, die die Band zu mehreren Auf -<br />

tritten nach Deutsch land führte. Im selben Jahr wurde bekannt, dass<br />

Gitarrist Ron Wood, jahrzehntelang ein schwerer Raucher und Trinker,<br />

mehrfach vergeblich versucht hatte, von der Sucht loszukommen, nun<br />

wegen Lungenkrebses einen Teil seiner Lunge hatte entfernen lassen.<br />

Die Tournee endete erst am 30. August <strong>2019</strong> mit Ver spätung in Miami,<br />

weil Jagger sich im Frühjahr eines Eingriffs am Herzen unterziehen<br />

musste. Davon hatte er sich allerdings außergewöhnlich schnell erholt<br />

und absolvierte seine Auftritte mit der ge wohnten Agilität, über die man<br />

bei einem 75-jährigen nur staunen kann. Für <strong>2020</strong> sind schon wieder<br />

Live-Auftritte in Florida angekündigt, und man darf gespannt sein, wie<br />

das 60-jährige Bestehen der Ur ge steine der Rockmusik im Jahr 2022<br />

gefeiert werden wird, die sich seit jeher auf ihren Ausnahme-Drummer<br />

Charlie Watts verlassen konnte. Trotz allen gesundheitlichen Raub -<br />

baus, den insbesondere Richards und Wood an ihrer Gesundheit ge -<br />

trieben haben, haben diese unverwüstlichen <strong>Musiker</strong> wohl die Energie,<br />

dies auch noch zu erleben. Long Live Rock ‘n’ Roll!<br />

Nächste FolGe: JEFF BECK <strong>–</strong> WHO ELSE?<br />

WeB: WWW.ROLLINGSTONES.COM<br />

text: NORBERT APING<br />

Fotoquelle: UNIVERSAL MUSIC GROUP;<br />

WIKIPEDIA<br />

DR. NORBERT APING<br />

Geboren 1952, Buchautor und Direktor des<br />

Amtsgerichts a. D. in Buxtehude<br />

THE<br />

MUSIC<br />

POP-UP<br />

MARKET<br />

plaza’20<br />

Rhythm is in Frankfurt <strong>–</strong><br />

zwei Tage lang ist alles drin!<br />

Play.Listen.Enjoy.<br />

Live-Events, Workshops, Performances, Talks und jede Menge<br />

Stars der internationalen Musikszene live erleben.<br />

Bei der „Home of Drums“ mit Profis an den Sets sitzen. Bei der<br />

„International Vintage Show“ Legenden bestaunen <strong>–</strong> oder<br />

selbst kaufen oder verkaufen. Auf der Plattenbörse nach Vinylund<br />

CD-Raritäten stöbern. Und als Zugabe ein Streifzug über<br />

das Street Food Festival. Und das alles parallel zur Musikmesse<br />

auf demselben Gelände. Take a walk on the wild side!<br />

03./04.04.<strong>2020</strong><br />

/ MESSE FRANKFURT MESSEGELÄNDE /<br />

musikmesse-plaza.com


28 STORIES<br />

Kompromisslos<br />

taktvolle Drumbeats,<br />

sensibel-energetische<br />

Gitarrensoli,<br />

ein fundamental<br />

verspielter Bass,<br />

gepaart<br />

mit bildhaften<br />

deutschsprachigen<br />

Texten in<br />

brachialzartem<br />

Stimmgewand<br />

ergeben<br />

Burn Out Laut.<br />

Therapeutischer Soulrock<br />

Aus dem Burnout<br />

heraus Laut geworden.<br />

MM: Die Musik ist für euch wahrscheinlich<br />

auch persönlich noch bedeutsamer als für<br />

manch andere Bands, Burn Out Laut nicht<br />

einfach nur ein gut klingender Bandname.<br />

Was steckt dahinter?<br />

SEaN WarWIcK (Gesang): Ich hatte einen Burn -<br />

out, konnte meinen Beruf als Kameramann überhaupt<br />

nicht mehr ausüben und entschied mich<br />

etwa sieben monate später, nur noch musik<br />

machen zu wollen. Ich verkaufte meine Eigen tums -<br />

woh nung, um dies tun zu können, und tat mich mit<br />

meinem Freund und Gitarristen Tom Plück zu -<br />

sammen. Wir begannen im mai 2017, Songs zu<br />

komponieren. So sind wir aus dem Burnout „laut“<br />

geworden. Letztendlich stehen wir als Band und<br />

jeder einzelne für den Transformations pro zess, aus<br />

einer schweren Lebenskrise etwas Tolles zu gestalten.<br />

Dieses Thema findet sich in vielen Texten wieder,<br />

z.B. in „Nur ein Typ“, „mein Es“, „Gib mir<br />

Kraft“, „Vertrau“ und viele mehr.<br />

Tom PLücK (Gitarre): Der Burnout ist der auf -<br />

hänger für den Namen. Jeder von uns hat seine<br />

persönliche Krise erlebt. Die Depression von<br />

Sascha (Bass), die gesundheitlichen Probleme<br />

unseres Schlagzeugers und meine komplette Er -<br />

blindung, die Ende 2018 eingetreten ist.<br />

MM: Aus negativen Erlebnissen etwas Schö -<br />

nes gestalten. Was möchtet ihr mit eurer<br />

Musik erreichen?<br />

Tom: Wir wollen zeigen, dass es wichtig ist, achtsam<br />

miteinander umzugehen und sich nicht fertigzumachen,<br />

nur weil man anders aussieht, eine<br />

Behinderung oder sonstige macken hat.<br />

SEaN: Ich finde es toll, wenn wir eine Vor bild -<br />

funktion einnehmen können. Egal was einen<br />

umhaut, man kann wieder zu sich finden. mach<br />

das, was du liebst, umgib dich mit Leuten, die dir<br />

gut tun, und es geht wieder bergauf. D. h. für<br />

mich auch manchmal abschied nehmen, von<br />

menschen, die mir nicht gut getan haben. So habe<br />

ich mich nach meinem Burnout von drei meiner<br />

engsten Freunde distanziert, was ich immer noch<br />

als eine gute Entscheidung empfinde.<br />

MM: Was sind eure musikalischen Ein flüsse?<br />

Tom: Ich habe Soulmusik mit der muttermilch<br />

aufgenommen. Zu Hause wurden früher viel James<br />

Brown und Wilson Picket gehört. Später kamen<br />

dann die Blues-Klassiker hinzu. Und natürlich die<br />

großen Bands der 70er-Jahre, z.B. Jimi Hendrix,<br />

Led Zeppelin, Van Halen u.v.m. Ich mag aber<br />

musiker <strong>Magazin</strong> 4/19 <strong>–</strong> 1/20


STORIES 29<br />

BURN OUT LAUT<br />

„Sitzung Eins“<br />

VÖ: 12. DEZEMBER <strong>2019</strong><br />

BURNOUTLAUT.DE<br />

WWW.FACEBOOK.COM/BURNOUTLAUT.DE<br />

BESETZUNG:<br />

SEAN WARWICK <strong>–</strong> GESaNG, orGEL | TOM PLÜCK <strong>–</strong> GITarrE<br />

SASCHA MANDELKOW <strong>–</strong> BaSS | MIRKO GRUSA <strong>–</strong> ScHLaGZEUG<br />

auch John coltrane, Zappa, genau so gerne auch<br />

mal moderne Sachen aus dem Bereich Hip-Hop<br />

wie z.B. N.E.r.D.<br />

SEaN: Da ich früher eine art Verbot gespürt habe,<br />

mich mit musik zu beschäftigen, habe ich mich<br />

mit anfang 20 viel eingesperrt und statt musik zu<br />

hören einfach Klavier gespielt und gesungen. Ich<br />

habe sehr gerne Jazz-Standards für mich ge -<br />

spielt. Wenn ich dann doch musik gehört habe,<br />

waren das immer Sänger, die sich die Seele aus<br />

dem Leib geschrien haben, wie Kurt cobain, Joe<br />

cocker, Janis Joplin und James Brown. Später<br />

habe ich dann gerne mal Soul-musik gehört. Ein<br />

schöner abend mit ner heißen Braut, rotwein<br />

und marvin Gaye. Herrlich.<br />

MM: Deutsche Texte, gesungen von einem<br />

halb englischen Belgier. Warum habt ihr euch<br />

für Songs in Deutsch entschieden?<br />

SEaN: Wir haben eine message und die soll<br />

ankommen. Wer hört denn bei englischen Texten<br />

schon genau hin? Darüber hinaus mag ich die<br />

deutsche Sprache sehr gerne. Sie ist sehr genau,<br />

eignet sich für mich sehr gut, um schöne Bilder<br />

und Emotionen zu erzeugen oder auch mal<br />

albernen Kram loszuwerden, wie z.B. im Song<br />

„Ich Krach Das“, wo dann einige Zeilen übrigens<br />

doch wieder tiefe Wahrheiten beinhalten.<br />

Tom: Ich würde es sogar noch deutlicher formulieren.<br />

Bei deutschen Texten ist man gezwungen<br />

den Text zu hören und zu verstehen. Da kann<br />

man gar nicht anders. Das nutzen wir, um unsere<br />

Botschaft zu übermitteln.<br />

8<br />

4/19 <strong>–</strong> 1/20 musiker <strong>Magazin</strong>


30 STORIES<br />

MM: Wie ist euer Verhältnis untereinander in<br />

der Band?<br />

SEaN: Voll die Zweckgemeinschaft! (Lacht)<br />

Tom: Wir sind sehr familiär unterwegs. Wir bereden<br />

alles mögliche und sind füreinander da.<br />

SEaN: Tom, Sascha und ich kennen uns schon<br />

seit vielen Jahren, da wir früher in einer anderen<br />

combo zusammen gecovert haben. Die Band -<br />

mitglieder sind meine engsten Freunde. auch<br />

mirko, der erst seit vier monaten dabei ist, zähle<br />

ich zu meinem engsten Freundeskreis. Unser Pro -<br />

jekt schweißt uns zusammen.<br />

MM: Ihr teilt die Leidenschaft für Musik und<br />

sagt, das Musikmachen hat für euch auch<br />

eine therapeutische Wirkung. Wie kann man<br />

sich das vorstellen?<br />

Tom: musik ist für mich wie die Luft zum atmen.<br />

ohne geht es nicht. Ich kann meine Gefühle,<br />

egal ob positiv oder negativ, auf der Gitarre rauslassen.<br />

Wenn ich dann mal die Sau rauslasse,<br />

fühle ich mich hinterher viel besser. Ich kann<br />

dann einen schwierigen Tag viel besser durchstehen<br />

oder mich von einem Scheiß-Tag besser<br />

erholen.<br />

SEaN: Bei mir sind es mehrere Sachen gleichzeitig.<br />

Erlebe ich etwas, was mich emotional um -<br />

haut, schreibe ich einen Song und mir geht es<br />

besser. Das Kack-Erlebnis hat mir zu einer neuen<br />

Blüte verholfen. Das tut mir gut. ansonsten heilt<br />

mich das musizieren jedes mal wieder. Ich muss<br />

nur einen Jazz-akkord auf dem Klavier anspielen<br />

und entspanne mich. mit den Jungs zusammen<br />

zu rocken, egal ob auf der Bühne oder im Probe -<br />

raum, hat jedes mal wieder etwas magisches.<br />

Unser Zusammenhalt wird spürbar.<br />

MM: Auf eurer Homepage bietet ihr mit eurer<br />

Musik einen „freundlichen Arschtritt zur per -<br />

sönlichen Weiterentwicklung“ an. Geht dieser<br />

„Arschtritt“ auch an euch?<br />

SEaN: Dieser arschtritt geht hauptsächlich erst<br />

mal an uns. Die musik, und für mich insbesondere<br />

die Texte, erinnern mich immer wieder daran, dass<br />

ich auf mich aufpassen will, dass ich so handle,<br />

wie es mir gut tut.<br />

Tom: Ja genau, es hat auch den Zweck, uns<br />

selbst zu bestärken. Wir machen uns mit unserer<br />

musik selbst neuen mut, dass wir uns trauen,<br />

neue Dinge auszuprobieren oder gestärkt in den<br />

neuen Tag gehen können.<br />

SEaN: Und wer will, kann es uns ja gleichtun!<br />

MM: Was kann man bei euren Auftritten er -<br />

warten?<br />

Tom: Eine positiv geladene, musikalisch unterhaltsame<br />

Show. Wir sind musikalisch nicht so<br />

festgelegt, dass wir nur rocknummern im Pro -<br />

gramm haben. Wir verarbeiten auch andere<br />

mu si kalische Einflüsse, die eher dem Blues, Soul<br />

und auch Funk zuzuordnen sind. Da mischen<br />

musiker <strong>Magazin</strong> 4/19 <strong>–</strong> 1/20


STORIES 31<br />

sich schnelle Num mern mit Balladen und anderem<br />

Kram.<br />

SEaN: mir ist unsere authentizität wichtig. Wir<br />

zeigen uns so, wie wir sind, und alle, die kommen,<br />

sind eingeladen, sich mit sich selbst und allem<br />

wohlzufühlen. Darüber hinaus finde ich, dass wir<br />

es gut hingekriegt haben, catchy melodien zu<br />

komponieren, die von vielen Leuten direkt mitgesungen<br />

werden. Und nein, wir machen keinen<br />

Schlager.<br />

MM: Organisiert ihr eure Auftritte selber?<br />

SEaN: Bis jetzt ja. Es werden zum Glück auch<br />

immer mehr. Den Job würden wir allerdings sehr<br />

gerne abgeben, und wir freuen uns, wenn Booker<br />

auf uns zukommen!<br />

MM: Wenn ihr die Möglichkeit dazu habt, mit<br />

welchem Künstler/mit welcher Band würdet<br />

ihr gerne mal zusammenarbeiten?<br />

SEaN: Bis ich so weit bin, mal ne Nummer mit<br />

Queen trällern zu dürfen, wäre es mir eine Ehre,<br />

mit Udo Lindenberg auf ner Bühne zu stehen.<br />

Tom: Ich könnte mir das mit Xavier Naidoo vorstellen.<br />

Der hat eine sehr prägnante, soulige<br />

Stimme und gute musiker am Start.<br />

MM: Was sind eure kurzfristigen und langfristigen<br />

Ziele für die Zukunft?<br />

»Bei deutschen Texten ist man gezwungen, den Text<br />

zu hören und zu verstehen.<br />

Da kann man gar nicht anders. Das nutzen wir, um<br />

unsere Botschaft zu übermitteln.«<br />

SEaN: Kurzfristig wollen wir davon leben können<br />

und langfristig sehr gut. mir ist klar, dass wir dafür<br />

viele Schritte gehen müssen, und die gehen wir.<br />

Wir haben ein musikvideo zu unserem Song<br />

„mein Es“ gedreht, am 12.12.<strong>2019</strong> kam unsere<br />

erste EP raus, wir spielen wo es geht und knüpfen<br />

neue Kontakte. Unsere Website www.burnoutlaut.de<br />

sieht auch immer besser aus. Darüber<br />

hinaus ist mir wichtig, unsere Botschaft weiter zu<br />

transportieren. Ich möchte menschen helfen, aus<br />

ihrem Leben was Geiles zu machen. Das muss<br />

für mich nicht nur über die musik geschehen. Ich<br />

kann mir auch vorstellen, Seminare oder Videocoachings<br />

zum Thema Persönlichkeitsent wick -<br />

lung zu geben. Die musik ist in meinem Leben<br />

aber definitiv ein muss.<br />

Tom: Ne Finca mit Pool auf malle (Lacht). Es wäre<br />

schön, von der musik leben zu können, da es für<br />

mich das Wichtigste in meinem Leben ist!<br />

WEB: WWW.BURNOUTLAUT.DE<br />

INTErVIEW: RONJA RABE<br />

FoToQUELLE: BURN OUT LAUT<br />

4/19 <strong>–</strong> 1/20 musiker <strong>Magazin</strong>


32 STORIES<br />

MM: Bist du <strong>Musiker</strong>, Kabarettist oder beides?<br />

SVEN GARRECHT: Das überlasse ich gerne<br />

dem Publikum. Bisher habe ich sowohl auf Ka -<br />

barettbühnen als auch auf Musikfestivals spielen<br />

dürfen.<br />

Auf der Bühne spiele ich Lieder, erzähle Anek -<br />

doten und trage Gedichte vor. Es kommt vor,<br />

dass an Stellen gelacht wird, bei denen ich das<br />

auch so geplant habe. Aber es gibt auch erns -<br />

tere Lieder und Themen.<br />

Ich freue mich, wenn die Leute kommen, um<br />

Musik zu hören, und ich freue mich genauso,<br />

wenn sie kommen, um zu lachen. Ob sie dann<br />

hinterher sagen, sie waren bei einem <strong>Musiker</strong><br />

oder bei einem Kabarettisten, ist mir eigentlich<br />

egal. Blöd wäre nur, wenn sie gar nicht erst<br />

kämen.<br />

MM: Dein neues Programm <strong>–</strong> wann, wie, was<br />

und wo?<br />

SVEN: Daran schreibe ich gerade. Die Premiere<br />

ist für dieses Jahr angesetzt. Wahrscheinlich<br />

wird es eine in der Schweiz geben und eine in<br />

meiner Heimatstadt Seligenstadt, davon einmal<br />

solo und einmal mit Band. Wann und wo<br />

genau ich dann sein muss, schau ich hoffentlich<br />

rechtzeitig auf meiner Homepage nach.<br />

Was genau im neuen Programm passiert,<br />

kann ich natürlich noch nicht verraten. Sagen<br />

kann ich Folgendes: Ich werde singen, Klavier<br />

spielen und eine Mütze tragen.<br />

MM: Trittst du lieber mit Band, im Duo oder<br />

alleine auf?<br />

SVEN: Alles sehr gerne. Wenn ich alleine spiele,<br />

habe ich natürlich die Möglichkeit, mehr mit dem<br />

Publikum zu interagieren oder einfach mal während<br />

eines Liedes eine kurze Ge schichte einzuschieben.<br />

Im Duo spiele ich mit einem Multiinstrumen -<br />

talisten. Da ist der Reiz natürlich das Wechseln<br />

der Instrumente.<br />

Und mit Band kann man die Lieder eben mu -<br />

sikalisch ausloten. Da gibt es dann mal ein Gi -<br />

tar rensolo oder einen mehrstimmigen Chorsatz<br />

<strong>–</strong> das ist alleine schwierig.<br />

MM: Was sind gute Lieder? Kann man jemals<br />

mit einem Lied zufrieden sein?<br />

Mit der Kleinkunst<br />

im Herzen<br />

schafft er eine<br />

Symbiose aus grooviger<br />

Popmusik und<br />

sinnigem Chanson<br />

SVEN: Man vielleicht, ich leider nicht. Ich habe<br />

noch nie ein Lied geschrieben und gesagt:<br />

Fertig <strong>–</strong> besser geht’s nicht. Deswegen muss<br />

ich mich jedes Mal dazu überwinden, an einem<br />

bestimmten Punkt zu sagen: Fertig <strong>–</strong> besser<br />

8<br />

musiker <strong>Magazin</strong> 4/19 <strong>–</strong> 1/20


STORIES 33<br />

4/19 <strong>–</strong> 1/20 musiker <strong>Magazin</strong>


34 STORIES<br />

kann ich’s nicht. Ab dann spiele ich das Lied<br />

zwar, höre aber nie auf zu überlegen, ob man<br />

nicht doch noch etwas daran ändern könnte.<br />

Es kam schon vor, dass ich eine Nummer jahrelang<br />

gespielt habe und dann plötzlich singe<br />

ich aus Versehen eine Zeile anders und es<br />

gefällt mir besser. Und dann lasse ich das erst<br />

einmal so, bis mir wieder was anderes einfällt.<br />

Es gibt Menschen, die müssen halbjährlich ihre<br />

Einrichtung in der Wohnung umstellen. Bei mir<br />

sind es die Lieder.<br />

Die Frage danach, was ein gutes Lied ist,<br />

lässt sich wahrscheinlich nicht mit objektiven<br />

Maßstäben beurteilen. Ich glaube ich kann<br />

Liedern nicht so viel abgewinnen, wenn ich das<br />

Gefühl habe, sie wollen sich anbiedern. Wenn<br />

jemand ein Lied schreibt, weil er das Bedürfnis<br />

hat, das zu tun, unabhängig von Erfolg oder Ge -<br />

fälligkeit, dann muss es nicht meinem persönlichen<br />

Geschmack entsprechen, aber es ist ein<br />

gutes Lied. Konstantin Wecker hat ein Stück<br />

mit dem Titel „Ich singe, weil ich ein Lied hab“.<br />

Das scheint mir der richtige Ansatz zu sein.<br />

SVEN GARRECHT<br />

„Kleinstadttiger“ <strong>–</strong> EP<br />

VÖ: NOVEMBER 2018<br />

WWW.SVENGARRECHT.DE<br />

WWW.FACEBOOK.COM/SVENGARRECHT<br />

MM: Was kannst du uns über das Geheim nis<br />

von Soleiern verraten?<br />

SVEN: Mir ist es wichtig, meinem Publikum mit -<br />

zuteilen, dass ich hervorragende Soleier mache,<br />

damit sie wissen: Gott sei Dank, er kann wenigs -<br />

tens irgendwas gut. Das Rezept habe ich von<br />

einem befreundeten Koch, aber natürlich muss<br />

ich das für mich behalten. So viel sei gesagt: Die<br />

Eier sollten vorher gekocht werden.<br />

MM: Dein aktuelles Programm heißt „Klein-<br />

stadt-Tiger“. Gibt es einen Bezug zu deiner<br />

Kindheit in Seligenstadt?<br />

SVEN: Ja, den gibt es. Ich erzähle ein paar Anek -<br />

doten aus meiner Kindheit und berichte von<br />

Phänomenen des Lebens in der Kleinstadt. Wobei<br />

mir mittlerweile klar geworden ist, dass es die<br />

überall gibt, egal ob Groß- oder Klein stadt.<br />

Zum Beispiel handelt das Lied „Auf der Lügen -<br />

bank“ von einem Ort in meiner Heimat, den man<br />

offiziell zum Knotenpunkt für Klatsch, Un sinn<br />

und Schwindeleien erklärt hat. Ich dachte immer,<br />

so was gäbe es nur bei uns, aber neulich kam<br />

nach dem Konzert ein Herr zu mir und sagte: „So<br />

was haben wir auch, heißt bei uns Rathaus.“<br />

MM: Wie bist du zur Musik und deinem eigenen<br />

Projekt gekommen?<br />

SVEN: Ich hielt es eigentlich schon immer für<br />

die einzig richtige Idee, <strong>Musiker</strong> zu werden. Also<br />

habe ich zunächst Saxophon studiert und dann<br />

in einigen Bands gespielt.<br />

musiker <strong>Magazin</strong> 4/19 <strong>–</strong> 1/20


STORIES 35<br />

»Sven Garrecht hat begriffen, dass, wenn<br />

die Welt wirklich jeden Tag schlechter wird,<br />

gestern zwar alles noch nicht ganz<br />

so schlimm war, wie es im Moment ist,<br />

aber dann immerhin heute noch<br />

alles besser ist, als es morgen sein wird.<br />

Zum Raufen gehen ihm sowieso<br />

langsam die Haare aus und für Masochismus<br />

ist er einfach viel zu bequem.<br />

Was ihm allerdings scheinbar nie ausgeht,<br />

sind die Sprüche.<br />

Frisch, frech, charmant <strong>–</strong><br />

und keiner davon ist auch nur halb so alt<br />

wie die Kappe, die er trägt.«<br />

Als ich dann angefangen habe, eigene Lieder<br />

und Texte zu schreiben, wurde mir klar, dass<br />

gleichzeitig singen und Saxophon spielen zwar<br />

überraschenderweise geht, aber ziemlich kacke<br />

klingt. Deshalb bin ich dann auf das Klavier ge -<br />

wechselt. Und so ist es geblieben.<br />

MM: Was ist für dich ein gutes Konzert?<br />

SVEN: Es war ein gutes Konzert, wenn das Pu -<br />

blikum mit mir gemeinsam einen schönen Abend<br />

hatte. Ob das jetzt war, weil sie gelacht haben,<br />

gerührt waren, ihnen die Musik gefallen hat<br />

oder sie zwischendurch eingenickt sind, spielt<br />

dabei keine Rolle.<br />

MM: Wie wichtig ist „Autentizität“ und<br />

schreibt man das nicht eigentlich mit „th“?<br />

SVEN: Richtig, es heißt eigentlich Autentizithät.<br />

Mir kommt es so vor, als würde das gerade<br />

zum neuen Trendbegriff werden <strong>–</strong> jeder sucht<br />

danach, jeder fragt danach. Ich glaube, wenn<br />

man etwas gerne tut, dann ist das per se au -<br />

thentisch.<br />

MM: Macht Musik nur Spaß oder auch Ar beit?<br />

SVEN: Musik macht nur Spaß. Arbeit macht die<br />

Zeit dazwischen.<br />

Web: WWW.SVENGARRECHT.DE<br />

IntervIeW: RONJA RABE<br />

Fotos: MATHIAS NEUBAUER;<br />

MORTEN ROESCH<br />

4/19 <strong>–</strong> 1/20 musiker <strong>Magazin</strong>


36 STORIES<br />

musiker <strong>Magazin</strong> 4/19 <strong>–</strong> 1/20


STORIES 37<br />

VOICE<br />

OVER<br />

PIANO<br />

En ter tain ment<br />

auf höchs tem Ni veau<br />

welt weit <strong>–</strong> haut nah<br />

Sängerin Sara Dähn und der Komponist<br />

Die<br />

und Entertainer Thomas Blaeschke treten seit<br />

2012 gemeinsam als Voice Over Piano mit Band und<br />

Orchester national und international auf.<br />

MM: Als Voice Over Piano seid ihr international<br />

unterwegs. Was waren die bisherigen High -<br />

lights?<br />

VOICE OVER PIANO: Highlights gibt es mittlerweile<br />

einige, da die Länder und Gegebenheiten unterschiedlicher<br />

nicht hätten sein können.<br />

Sicherlich zählen in den USA die Auftritte in New<br />

York City, Sacramento und San Francisco sowie in<br />

Palm Beach dazu. Dort gibt es unheimlich viele gute<br />

Kollegen, und man muss sich erst einmal vor einem<br />

Publikum behaupten, das Vielfalt und Qualität ge -<br />

wohnt ist. Beim ersten Mal hatten wir sehr großen<br />

Respekt vor diesem Umstand, merkten dann aber,<br />

dass wir ankommen, und haben unser Ding gemacht.<br />

Aufregend waren die Konzerte in Krisengebieten<br />

wie Afghanistan, im Kosovo, in Bosnien, im Irak oder<br />

aber auch in anderen Staaten mit anderer Kultur wie<br />

Usbekistan, Russland oder Korea. Doch das Publi -<br />

kum ist immer sehr dankbar und schnell vergisst man<br />

die außergewöhnlichen Umstände und spielt einfach<br />

nur für die Leute dort.<br />

Ansonsten waren sicherlich die Highlights auch<br />

die mehrfachen Auftritte im Bundeskanzleramt oder<br />

in Ministerien in Berlin.<br />

Am emotionalsten waren das offizielle Singen einmal<br />

der deutschen Nationalhymne bei einem Festakt im<br />

Bundesministerium der Verteidigung und erst jetzt<br />

<strong>2019</strong> die Hymnen der USA und Deutschlands bei<br />

den Feierlichkeiten zum Independence Day <strong>2019</strong> im<br />

US-Generalkonsulat Hamburg. Da lastete großer<br />

Druck auf uns und es kam häufig der Hinweis „Ver-<br />

singt euch bloß nicht“ <strong>–</strong> puh, das war bereits im<br />

Vorfeld anstrengend. Aber bei YouTube findet man<br />

nun das Video dazu und wir sind sehr zufrieden.<br />

Die deutsche Nationalhymne und auch gleich die<br />

Kameruns auf Französisch und die Europahymne<br />

auf Deutsch und Französisch folgten dann übrigens<br />

schon gleich in Afrika zum zentralen Konzert zum<br />

„Tag der deutschen Einheit“ über das Auswärtige<br />

Amt und die Deutsche Botschaft in Yaoundé, der<br />

Hauptstadt Kameruns, Anfang Oktober <strong>2019</strong>. Das<br />

war nochmals eine Schippe aufregender, weil 600<br />

Gäste aus verschiedenen Nationen kamen: internationale<br />

Gäste aus Politik und Wirtschaft, Medien ver -<br />

treter, insbesondere das Corps Diplomatique und<br />

kamerunische Regie rungsvertreter. Als die Hymnen<br />

durch waren, haben wir (erleichtert) zwei Stunden ge -<br />

rockt mit unserer Band, u. a. wegen des Mauer falls mit<br />

„Wind Of Change“ von den Scorpions. Danach waren<br />

die weiteren Aktivitäten, u. a. ein Konzert für das<br />

Goethe-Institut Kamerun, gefühlt einfach.<br />

8<br />

4/19 <strong>–</strong> 1/20 musiker <strong>Magazin</strong>


38 STORIES<br />

MM. Wie kreiert ihr eure Shows? Was ist das<br />

Besondere daran?<br />

VOICE OVER PIANO: Das Besondere an unseren<br />

Shows ist bereits der Fakt, dass Sara als Frau<br />

auch viele originäre Männerstücke singt. Mal mit<br />

Backing Vocals, mal nur solo, mal mit Piano-<br />

Begleitung oder mit unserer Band oder unserem<br />

Orchester. Dadurch ergibt sich eine große Band -<br />

breite eigener Inter pre tationen und Arrange ments,<br />

aber auch eigener Songs.<br />

MM: Woraus besteht euer Repertoire?<br />

VOICE OVER PIANO: Nun ja, das Publikum<br />

braucht keine Kopien großartiger Originale. Wenn<br />

man also etwas covert, sollte es in der Art so verändert<br />

sein, dass es quasi einen eigenen Stil darstellt.<br />

Ich sagte ja bereits: Sara als Frau singt die<br />

Titel, egal, ob sie im Original von Mann oder Frau<br />

sind, in unserer Interpretation und in unserem<br />

Stil. Wir passen die Arrangements an unsere<br />

Band, das Orchester an. Wir legen großen Wert<br />

auf Interpretation, denn man muss die Texte und<br />

deren Inhalte leben, um sie glaubhaft oder, wie<br />

vielfach immer wieder ge sagt wird, authentisch<br />

zum Publikum zu transportieren.<br />

über uns erfahren, und scheut auch nicht, auf<br />

Zwischenrufe oder Fragen zu reagieren.<br />

MM: Kooperiert ihr mit anderen Künstlern?<br />

VOICE OVER PIANO: Ja, wir suchen immer wieder<br />

Kooperationen, weil man dadurch einfach<br />

unglaublich tolle andere Dinge machen kann als<br />

immer nur das eigene. Man bekommt super An -<br />

regungen und Ideen.<br />

MM: Wie drückt ihr eure Visionen in der<br />

Musik, aber auch in den Videos aus?<br />

VOICE OVER PIANO: Nun, wir schreiben unsere<br />

eigenen Songs und bewegen uns dabei durch<br />

mehrere Genres. Und wir haben ein großes Re -<br />

pertoire mit Cover-Songs, die wir in unserem Stil<br />

darbieten. Darunter Songs von Queen, ABBA,<br />

Udo Jürgens, Frank Sinatra, Beyoncé, Gloria<br />

Gaynor, von Trude Herr, Georg Kreisler, Friedrich<br />

Holländer und Günter Neumann. Also Rock, Pop,<br />

Hot Country, Chanson und auch Musical titel, die es<br />

ja auch vielfach in die Charts schafften.<br />

MM: Wie habt ihr euren eigenen Stil gefunden?<br />

Im Übrigen versuchen wir, auch sprachlich in<br />

deutschsprachigen Gebieten die Masse auf<br />

Deutsch zu singen, weil die Texte dadurch auch<br />

wirklich verstanden werden (die mitschwingenden<br />

Konnotationen). In englischsprachigen Ländern<br />

machen wir das auf Englisch und wir haben auch<br />

mal französische Titel im Angebot.<br />

Eine zweite Stärke unseres Programms ist, dass<br />

Thomas nicht nur Bandleader und Pianist ist,<br />

sondern auch ein unglaublich guter Moderator<br />

und Entertainer. Er schafft es, dass die Zu schauer<br />

humorvoll Wissenswertes über die Songs oder<br />

VOICE OVER PIANO: Also Text und Musik müssen<br />

zueinander passen und sich gegenseitig tragen<br />

<strong>–</strong> Musik kann Text unglaublich unterstützen.<br />

Aber Texte müssen, auch wenn sie mal witzig<br />

sind, immer auch Inhalt haben und eine gewisse<br />

Eloquenz beinhalten. Wir lieben speziell diesen<br />

Weg, der nicht der einzig gangbare ist, denn es<br />

gib ja viele andere Macharten. Wobei wir nicht<br />

ein gesungenes Wort „Liebe“ durch ein Auflegen<br />

der Hand aufs eigene Herz unterstreichen. Das<br />

ist too much. Es ist doch aber genial, wenn man<br />

einen Satz so singen kann, dass das Gefühl gleich<br />

transportiert wird.<br />

musiker <strong>Magazin</strong> 4/19 <strong>–</strong> 1/20


STORIES 39<br />

VOICE OVER PIANO<br />

weltweit <strong>–</strong> hautnah<br />

VÖ: 30. JULI 2018<br />

WWW.VOICEOVERPIANO.COM<br />

FACEBOOK.COM/VOICEOVERPIANO<br />

MAIL@VOICEOVERPIANO.COM<br />

Sara weiß sich zu bewegen, denn sie hat ja nebst Gesang<br />

auch Tanz studiert. Sie hat eine unglaubliche Bühnen -<br />

präsenz. Das kommt immer wieder von den Zu schauern<br />

im Nachgang als Rückmeldung.<br />

MM: Ihr seid auch schon vor berühmten Persönlich -<br />

keiten aufgetreten. Ist man da besonders aufgeregt?<br />

Besonders weiche,<br />

instrumentenschonende<br />

<br />

VOICE OVER PIANO: Klar, selbst bei Wiederholungen wie<br />

bei Bundeskanzlerin Merkel oder Verteidigungsministerin<br />

von der Leyen waren wir aufgeregt, denn man will es auf<br />

diesem Niveau auch selbst unbeschreiblich gut machen.<br />

Oder es ist auch immer so, dass man Respekt davor hat,<br />

wenn Kollegen oder andere Fachleute im Publikum sitzen.<br />

Die hören und sehen ja alles. Diese Aufregung ist gut.<br />

Man muss diese Energie einfach nur für den Auftritt nutzen,<br />

dann ist das ein Gewinn für die Performance.<br />

MM: Ich habe gehört, für nächstes Jahr ist unter anderem<br />

ein Auftritt in der Elbphilharmonie geplant?<br />

VOICE OVER PIANO: Die Elbphilharmonie ist eines unserer<br />

großen Ziele, und wir stricken derzeit an dem Programm<br />

und der Besetzung, um ein rundes Konzept zu präsentieren,<br />

das eben uns ausmacht. Auch hier wollen wir natürlich<br />

nicht einfach nur ein Konzert geben, sondern dem ehrwürdigen<br />

Rahmen entsprechend ein niveauvolles Konzert<br />

geben, das positiv nachhaltig in Erinnerung bleibt. Man will<br />

ja wiederholt wiederkommen. Wir würden dort mit Band<br />

und Orchester auftreten.<br />

MM: Was sind eure weiteren musikalischen Ziele und<br />

Pläne?<br />

Besuch uns<br />

auf der Prolight+Sound:<br />

Halle 8.0 Stand A60<br />

VOICE OVER PIANO: Wir schreiben natürlich an weiteren<br />

eigenen Songs, die ja wichtiger Teil unserer Definition<br />

sind. Themen gibt es genug. Und dann wollen wir mittelfristig<br />

auch noch häufiger in die großen und ganz großen<br />

Hallen und auf Open Airs. Parallel arbeiten wir natürlich<br />

daran, dass wir über ein großes Label auch entsprechende<br />

Aufgaben bekommen, weitere CD-Produktionen durch zu -<br />

führen, Konzertprogramme zu kreieren und auch verstärkt in<br />

den Medien präsent zu sein mit Auftritten und Songs.<br />

Unsere Songs findet man bereits bei iTunes, Spotify,<br />

YouTube etc. Und es kommen in Kürze weitere hinzu.<br />

Sicher und platzsparend <strong>–</strong><br />

Die »Guardian« Gitarrenständer<br />

· Schafft Platz im Studio oder Zuhause<br />

· Flexible Schutzbügel zwischen den Gitarren<br />

· In verschiedenen Ausführungen für 3, 4 oder 5 Gitarren<br />

erhältlich (E-Gitarren / Akustikgitarren)<br />

· Rollensatz (4 Lenkrollen) optional erhältlich<br />

· Transluzente Version zum Schutz vor Pigmentwanderungen<br />

bei Nitrolacken<br />

WEB: WWW.VOICEOVERPIANO.COM<br />

INTERVIEW: RONJA RABE<br />

FOTOS: CHRISTINE LUTZ<br />

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5 Jahre Garantie<br />

www.k-m.de


40 STORIES<br />

Hätte Tom Petty zusammen mit Johnny Cash eine Band gegründet,<br />

Bruce Springsteen und Neil Young dazu eingeladen,<br />

dann wäre das vermutlich die Revolution in der Geschichte<br />

der Rock-Musik gewesen. Unvorstellbar?<br />

musiker <strong>Magazin</strong> 4/19 <strong>–</strong> 1/20


STORIES 41<br />

MM: Warum Copper SMoke, zu Deutsch<br />

„kupfer rauch“? Was steckt hinter eurem<br />

Namen?<br />

COPPER SMOKE: COPPER SMOKE war ein typisches<br />

Ergebnis eines Brainstormings <strong>–</strong> der Name<br />

bleibt hängen und passt zur Musik. Interessant ist<br />

vielmehr, was Außenstehende hineininterpretieren,<br />

von der rauchenden Pistolenkugel bis hin zum<br />

kupfernen Whiskykessel der amerikanischen<br />

Moonshiner-Schwarzbrenner.<br />

MM: Copper SMoke existieren ja bereits einige<br />

Jahre <strong>–</strong> du, Frank, bist im raum Würzburg<br />

auch als Solokünstler bekannt. Wie und mit welchem<br />

Ziel habt ihr euch als Band zusammengefunden?<br />

COPPER SMOKE: Wir haben uns über die Musik<br />

kennengelernt <strong>–</strong> wie oftmals, durch Zufall. Ich habe<br />

in diversen Rockbands gespielt und durch mein<br />

Interesse zur Country-Musik bin ich vor über zehn<br />

Jahren in einer Country-Cover-Band gelandet. Dort<br />

habe ich den Keyboarder Jobst und den Drummer<br />

Christof kennengelernt. Wir haben uns gleich gut<br />

verstanden und hatten die gleichen musikalischen<br />

Vorlieben. Ab da war klar, dass wir etwas Eigenes<br />

mit eigenem Songmaterial machen wollten. Mit<br />

Dieter an der Sologitarre und Horst am Bass haben<br />

wir dann auch relativ schnell genau die erfahrenen<br />

<strong>Musiker</strong> und Menschen gefunden, die heute<br />

COPPER SMOKE ausmachen. Und das Wichtigste:<br />

es passt sowohl musikalisch als auch menschlich!<br />

MM: Americana oder auch einflüsse aus der<br />

Country- und Southern-rock-Szene sind bei<br />

euch nicht zu überhören. Was fasziniert euch<br />

am Übersee-Sound?<br />

COPPER SMOKE: Ich kann mich im Americana/<br />

Alternative-Country und Folk am besten ausdrü -<br />

cken. Diese Musik ist einfach gemacht, um Ge -<br />

schichten zu erzählen.<br />

8<br />

Nicht ganz, denn die Würzburger Band steht genau<br />

für diesen Sound.<br />

4/19 <strong>–</strong> 1/20 musiker <strong>Magazin</strong>


42 STORIES<br />

Das hat ja auch eine lange Tradition mit Leuten<br />

wie Bob Dylan, Neil Young und vor allem<br />

Townes Van Zandt. Und ja klar, ein gewisser<br />

Hang zur Cowboy-Romantik ist zumindest bei<br />

mir nicht von der Hand zu weisen.<br />

MM: entstehen eure Songs mehr aus der<br />

Band arbeit oder legst du als Songwriter das<br />

Arran ge ment der von dir geschriebenen<br />

Songs alleine fest?<br />

COPPER SMOKE: Die Songideen und vor allem<br />

die Texte kommen fast ausschließlich von mir.<br />

Manchmal ist es nur eine Idee, manchmal ist<br />

bereits ein komplettes Arrangement im Kopf,<br />

jedoch basteln wir immer zusammen mit der<br />

ganzen Band an den Arrangements. Es ist immer<br />

wieder spannend wie sich Songs während des<br />

Arrangementprozesses entwickeln <strong>–</strong> manchmal<br />

steht ein Song schon nach ein bis zwei Pro -<br />

ben; wir hatten aber auch schon Songs, deren<br />

Entstehungsprozess sich über Monate hinzog.<br />

MM: Woher holst du deine Songideen? Die<br />

Texte haben ja doch oft einen nachdenklichen<br />

und melancholischen Unterton. Ist<br />

Musik generell ein Ventil, um solche Gefühle<br />

zu verarbeiten?<br />

COPPER SMOKE: Ein Ventil ist die Musik auf<br />

jeden Fall. Man kann persönliche Erlebnisse<br />

damit sehr gut verarbeiten und sich von der<br />

Seele schreiben. Das soll aber nicht heißen, dass<br />

ich nur negative Erlebnisse hatte (lacht). Aber<br />

oftmals lohnt es sich eben, schwierige oder<br />

traurige Themen anzugehen, da sie manchmal<br />

auch als Tabuthema gelten. Viele Men schen finden<br />

sich in solchen Texten selbst wieder, das<br />

kann dann auch eine positive Wirkung haben.<br />

Ein fröhlicher Text dagegen regt wenig zum<br />

Nachdenken an und verpufft meiner Meinung<br />

nach sehr schnell. Da fehlt mir einfach der Tief -<br />

gang. By the way, schön, dass du den Texten<br />

zugehört hast. Ist leider nicht immer selbstverständlich,<br />

was ich aber auch nachvollziehen<br />

kann. Viele haben nicht mehr die Zeit, sich einen<br />

Song intensiv anzuhören. Aber dennoch hab<br />

ich auch schon den ein oder anderen „Party-<br />

Song“ geschrieben, hier geht’s dann meistens<br />

etwas augenzwinkernd um die Folgen des über -<br />

mäßigen Alkoholgenusses.<br />

»Zusammen bringen die fünf Franken gute 100 Jahre Bühnenerfahrung mit<br />

und überzeugen durch Spielfreude<br />

und mit ihrem Markenzeichen, dem mehrstimmigen Gesang.«<br />

musiker <strong>Magazin</strong> 4/19 <strong>–</strong> 1/20


STORIES 43<br />

MM: könnt ihr uns schon etwas über eure<br />

neue CD verraten?<br />

COPPER SMOKE: Wie vorhin gesagt, ziehen<br />

sich ja manche Songarrangements ganz schön<br />

in die Länge, deshalb könnte der Titel der<br />

neuen CD gar nicht treffender sein: „It’s About<br />

Time“. Seit unserem letzten Longplayer „Second<br />

Chance“, für den wir mit einem 2. Preis beim<br />

Deutschen Rock und Pop Preis ausgezeichnet<br />

wurden, sind mittlerweile über vier Jahre vergangen.<br />

Wir haben alle Songs als komplette<br />

Band live im Studio aufgenommen und haben<br />

nur sehr wenig mit Overdubs bei den Key boards<br />

und der Leadgitarre gearbeitet. Unserer Mei -<br />

nung nach klingen die acht neuen Songs<br />

dadurch wesentlich authentischer, organischer<br />

und natürlicher.<br />

MM: Ihr habt die neue CD ganz altmodisch<br />

aus der eigenen Tasche finanziert. Wie ist<br />

eure Meinung zum Thema Crowdfunding,<br />

auf das ja heutzutage gerade junge <strong>Musiker</strong><br />

verstärkt zurückgreifen?<br />

COPPER SMOKE: Crowdfunding ist eine super<br />

Sache. So was konnte man sich vor 10 bis 15<br />

Jahren kaum in der Form vorstellen. Wir haben<br />

unser Album aber <strong>–</strong> wie du sagst <strong>–</strong> altmodisch<br />

aus eigener Tasche bezahlt. Wir wollten diesmal<br />

einfach nichts dem Zufall überlassen und haben<br />

so ziemlich alles selbst in die Hand genommen.<br />

Die Leute da draußen, die Bock auf COPPER<br />

SMOKE haben, unterstützen uns sowieso da -<br />

durch, dass sie zu unseren Konzerten kommen<br />

oder Shirts und CDs kaufen. Ist ja auch eine Art<br />

Crowdfunding. Danke an dieser Stelle an unser<br />

Publikum, unsere Freunde, Fans usw.!<br />

MM: könntet ihr euch vorstellen, eure Ver -<br />

öffentlichungen in Zukunft vielleicht über<br />

ein Label „an den Mann“ zu bringen? Gerade<br />

in Sachen Marketing bietet ein Label ja<br />

häufig Vorteile ...<br />

COPPER SMOKE: Absolut! Ein Label oder ein<br />

Vertrieb ist für jeden Künstler interessant, da<br />

man dadurch eine größere Zielgruppe erreichen<br />

kann. Es ist zwar heutzutage nicht mehr<br />

zwingend nötig, sich an ein Label zu binden,<br />

aber Bandarbeit ist nicht nur Songs schreiben<br />

BESETZUNG:<br />

FRANK HALBIG <strong>–</strong> GesanG / Gitarre<br />

HORST METZ <strong>–</strong> Bass / GesanG<br />

JOBST BRAUN <strong>–</strong> Keys / Piano / GesanG<br />

DIETER ENGELHARDT <strong>–</strong> Gitarre / GesanG<br />

CHRISTOF AMANN <strong>–</strong> schlaGzeuG / GesanG<br />

und arrangieren, Platten aufnehmen oder live<br />

spielen. Die großen Zeitfresser sind und waren<br />

schon immer Marketing, Promotion und Boo king.<br />

Wir werden daher bei der neuen Ver öf fent lichung<br />

mit einem Musiklabel und Ver trieb zusam men -<br />

arbeiten, das uns in Sachen digitalen und physischen<br />

Vertrieb und beim Marke ting unterstützen<br />

wird.<br />

MM: Seht ihr euch selbst als Liveband oder<br />

ist es auf Dauer befriedigender, im stillen<br />

käm merlein Musik zu schreiben und irgend -<br />

wann zu veröffentlichen?<br />

COPPER SMOKE: Definitiv sind wir eine Live -<br />

band. Wir wollen raus zu den Leuten. Nur dann<br />

bekommen wir das zurück, wofür wir im „stillen<br />

Kämmerlein“ arbeiten. Aber ehrlich gesagt ist<br />

es manchmal schon leicht frustrierend. Man<br />

hat es als Liveband, die eigene Songs spielt,<br />

nicht immer leicht, Veranstalter davon zu überzeugen,<br />

vielleicht doch nicht die 25. Coveroder<br />

Tributeband zu engagieren, sondern offen<br />

für „Unbekanntes“ zu sein. Alle Locations, bei<br />

denen wir bisher spielen durften, haben uns<br />

durch die Bank immer für weitere Termine ge -<br />

bucht, weil das Publikum immer begeistert war<br />

und am Ende zufrieden nach Hause ging.<br />

Dennoch wollen wir natürlich auch zukünftig<br />

gute Studioarbeit abliefern. Vielleicht dauert es<br />

ja bis zur nächsten CD nicht wieder vier Jahre? ;)<br />

MM: Wo sehen sich Copper SMoke in fünf<br />

Jahren <strong>–</strong> was sind eure Ziele?<br />

COPPER SMOKE: Wo wir uns in fünf Jahren<br />

sehen? Keine Ahnung. Ich hoffe, wir bleiben ge -<br />

sund und können auch in fünf Jahren noch an<br />

großartigen Songs arbeiten. Das ist unser größtes<br />

Ziel. Gemeinsam Musik machen, die wir lieben.<br />

Wenn wir bis dahin noch fünfmal so viele<br />

Menschen dazugewinnen, denen unsere Musik<br />

genauso viel Spaß macht, haben wir alles richtig<br />

gemacht. Vielen Dank an das <strong>Musiker</strong><br />

<strong>Magazin</strong> dafür, dass wir uns und unsere Musik<br />

hier vorstellen durften.<br />

WeB: COPPERSMOKE1.JIMDO.COM<br />

intervieW: RONJA RABE<br />

Fotoquelle: COPPER SMOKE<br />

COPPER SMOKE<br />

„It’s About Time“<br />

VÖ: 15. NOVEMBER <strong>2019</strong><br />

COPPERSMOKE1.JIMDO.COM<br />

WWW.FACEBOOK.COM/COPPERSMOKE<br />

4/19 <strong>–</strong> 1/20 musiker <strong>Magazin</strong>


44 STORIES<br />

KÖNIG & MEYER<br />

Stands For Your Music<br />

seit 1949<br />

»Unsere Philosophie<br />

ist es, qualitativ<br />

hochwertige und<br />

langlebige Produkte<br />

umweltgerecht<br />

zu fertigen, damit sich<br />

<strong>Musiker</strong> weltweit<br />

auf das Wesentliche<br />

konzentrieren<br />

können <strong>–</strong> ihre Musik.«<br />

KÖNIG & MEYER<br />

AUF DER<br />

PROLIGHT+SOUND:<br />

Halle 8.0 Stand a60<br />

eit vielen Jahren unterstützt das Unternehmen König & Meyer die Kulturveranstaltungen für<br />

S die zahlreichen zumeist jungen Rock- & Pop-<strong>Musiker</strong>*innen aus den 16 Bundesländern<br />

„deutscher Rock & Pop Preis“, zuerst fünf Jahre lang im Wiesbadener Kongresszentrum und jetzt<br />

seit sechs Jahren in der Siegerlandhalle in Siegen. das Unternehmen unterstützt damit seit langer Zeit<br />

das kulturelle engagement der gemeinnützigen deutschen Pop Stiftung und des deutschen<br />

Rock & Pop <strong>Musiker</strong>verbandes e.V. unter der Schirmherrschaft des Präsidenten des deutschen<br />

Musikrates und des Bürgermeisters der Stadt Siegen als austragungsort. es handelt sich hier seit<br />

nunmehr 37 Jahren um eine Kulturveranstaltung, an der jährlich bis zu 1000 <strong>Musiker</strong>innen und <strong>Musiker</strong><br />

aus allen teilen deutschlands vor und hinter der Bühne zumeist ehrenamtlich mitwirken.<br />

MM: Spielt auch bei Ihnen die Förderung der<br />

kreativen, musikbegeisterten jungen Men -<br />

schen in Deutschland in ihren Zielset zun gen<br />

und Entscheidungen eine besondere Rolle?<br />

GaBRiela KöniG: Musik überwindet kulturelle<br />

Gren zen und bringt Menschen zusammen. deshalb<br />

spielt die Förderung von <strong>Musiker</strong>n, Musikensembles<br />

und -institutionen generell eine wichtige Rolle.<br />

deshalb unterstützen wir verschiedene so wohl re -<br />

gionale als auch überregionale Projekte. dabei sind<br />

wir nicht auf ein Genre oder ein be stimmtes thema<br />

festgelegt. allerdings ist nach wuchs för de rung, wie<br />

auch die teilnahme an dem deutschen Rock & Pop<br />

Preis zeigt, ein Schwer punkt in der Förderung.<br />

Wenn bei jungen Men schen interesse und Spaß<br />

am Musizieren geweckt und aktiv gefördert werden,<br />

sorgt dies für den erhalt und eine weitere<br />

Verbrei tung von Musik. dies ist auch für uns lang -<br />

fristig von essenzieller Bedeutung.<br />

MM: Was verbinden Sie mit dem Thema<br />

Musik? Sind Sie selbst musikalisch?<br />

GaBRiela KöniG: Seit 70 Jahren steht die Marke<br />

König & Meyer in der Musikwelt für hochwertiges<br />

Musikzubehör mit unverwechselbaren designs und<br />

hoher Funktionalität. ein Schlüssel zum er folg<br />

des Unternehmens ist hierbei die hohe Ferti gungs -<br />

tiefe. Fast alle einzelteile der Produkte werden im<br />

eigenen Haus in deutschland hergestellt. Per ma -<br />

nent wird in moderne Produktionsprozesse investiert.<br />

Von der entwicklung über die Produktion<br />

bis hin zur Vermarktung gilt für uns die kompromisslose<br />

Orientierung am hohen Qualitäts an -<br />

spruch. 280 Mitarbeiter sorgen in Wertheim dafür,<br />

dass die gut 1 500 Produkte effizient gefertigt und<br />

fristgerecht mit bester Qualität und gutem Ser vice<br />

in 80 länder der Welt ausgeliefert werden.<br />

MM: <strong>2019</strong> war sehr durch die Bewegung<br />

„Fridays for Future“ geprägt. Dass Ihnen die<br />

Umwelt als Unternehmen am Herzen liegt,<br />

kann man an vielen Ihrer Maßnahmen er -<br />

kennen. Was ist Ihr persönlicher An spruch <strong>–</strong><br />

und wie viel Spielraum hat ein Unter neh men,<br />

das wirtschaftlich denken muss?<br />

GaBRiela KöniG: dass Musik guttut, die Kreati -<br />

vität und das Sozialverhalten verbessert, ist ja<br />

hinreichend bekannt. ich persönlich höre sehr<br />

gerne Musik. Musik hebt die laune, lenkt ab und<br />

unterhält. ich besuche auch gern mal ein Kon zert<br />

von Klassik bis Rock. leider spiele ich selbst kein<br />

instrument, wobei dies immer noch auf meiner<br />

„to-do“- bzw. „Bucket“-liste steht.<br />

MM: Was für ein Unternehmen verbirgt sich<br />

hinter dem K&M-Signet? Was zeichnet das<br />

Unternehmen in Ihren Augen aus?<br />

GaBRiela KöniG: Wir übernehmen weit über<br />

den Rahmen gesetzlicher Vorgaben hinaus auch<br />

eine Verantwortung im Bereich Umweltschutz. Um<br />

eine nachhaltige und möglichst umweltschonende<br />

Pro duktion zu verwirklichen, wird bereits seit<br />

Jahren kontinuierlich daran gearbeitet, abfälle zu<br />

vermeiden, emissionen zu verringern, erneuerbare<br />

energiequellen zu nutzen und Ressourcen zu<br />

schonen. So konnten wir beispielsweise den<br />

Wasser verbrauch seit 1979 um 94 % senken.<br />

Ressourcenschonung spart am ende auch Kosten<br />

für das Unternehmen. König & Meyer ist nach


STORIES 45<br />

den normen iSO 14001 und eMaS ii zertifiziert<br />

und wurde für sein engagement im Umwelt schutz<br />

vom land Baden-Württemberg ausgezeichnet.<br />

Weitere Projekte im Hinblick auf eine CO 2 -neutrale<br />

Produktion und die weitere nutzung von erneuerbaren<br />

energien sind bereits in Planung.<br />

MM: Lassen Sie uns bei der jüngeren Gene -<br />

ration einhaken. Auch dieses Jahr kann das<br />

Unternehmen eine Ausbildungsquote von<br />

knapp 9 % realisieren. In Zeiten von Fach -<br />

kräfte mangel und der steigenden Akade mi -<br />

ker quote ist das nicht selbstverständlich. Wie<br />

wichtig ist es für Sie, auch als Ausbildungs -<br />

un ternehmen zu agieren?<br />

GaBRiela KöniG: Gerade durch unsere hohe<br />

Wert schöpfungskette und den hohen Qualitäts -<br />

an spruch sind wir auf gut qualifizierte Mitarbeiter<br />

angewiesen. deshalb setzen wir seit Jahrzehnten<br />

auf die ausbildung im eigenen Unternehmen<br />

sowohl in technischen als auch in kaufmännischen<br />

Berufen. So sichern wir uns die Fachkräfte<br />

von morgen. Viele ehemalige auszubildende arbeiten<br />

heute in verantwortungsvollen Führungs posi -<br />

tionen im Unternehmen. die betriebliche ausbil -<br />

dung fördert langfristig die Wettbewerbsfähigkeit,<br />

steigert die Produktivität und innovationskraft<br />

des Unternehmens.<br />

Problem. die Marktkonzentration schreitet immer<br />

schneller voran, in deren Folge ganze Regionen<br />

von einer musikalischen Grundversorgung vor<br />

Ort ausgeschlossen sein können. dazu kommt<br />

noch die katastrophale Situation des vielfach nicht<br />

mehr angebotenen Musikunterrichts an allgemein -<br />

bildenden Schulen. dies setzt einen ge fährlichen<br />

Kreislauf in Gang, in dessen weiteren Verlauf im<br />

schlimmsten Falle Musizieren nicht mehr stattfindet.<br />

dies ist für die gesamte Branche eine ernst zu<br />

nehmende Situation.<br />

MM: Mit dem Bau des neuen Logistik zen -<br />

trums 2017 in Wertheim hat König & Meyer<br />

erneut ein klares Bekenntnis zur Stand ort -<br />

wahl gemacht. Eine mutige Investition in<br />

Zeiten, in denen so manches Unternehmen<br />

Teile seiner Produktion ins Ausland verlagert.<br />

Welche Rolle spielt der Standort Deutschland/<br />

Wertheim für Sie?<br />

GaBRiela KöniG: Wir sehen auf jeden Fall die<br />

klassischen Standortfaktoren wie den hohen<br />

Grad der Mitarbeiterqualifikation, die infrastrukturellen<br />

Verhältnisse und die hohen Qualitäts stan -<br />

dards in deutschland weiterhin als große Vorteile<br />

gegenüber der Produktion in anderen ländern.<br />

auch die politische Stabilität und die damit verbundene<br />

Planungssicherheit bieten gute Rahmen -<br />

bedingungen für unser Unternehmen in deutsch -<br />

land. Mit der eigenen Fertigung garantieren wir<br />

deutsche Umwelt- und arbeitsschutz bedingungen.<br />

Vor allem können wir schnell und flexibel auf<br />

nachfragespitzen und spezielle Kundenwünsche<br />

reagieren, außerdem neue Produkte und kleinere<br />

Serien kurzfristig umsetzen. Obwohl es die nach -<br />

teile wie höhere Stückkosten und arbeits kosten<br />

gibt, hat sich die Strategie der Produktion in<br />

deutschland bisher für uns immer bewährt.<br />

MM: Auf der Namm-Show <strong>2020</strong> haben Sie<br />

15 neue Produkte vorgestellt. Ist Innovation<br />

eher Kernkompetenz Ihres Unternehmens<br />

oder not wendiges Instrumentarium? Es gibt<br />

ja Marktbeobachter, die der Musik branche im<br />

Augenblick eher wenig Innovationskraft at -<br />

tes tieren.<br />

GaBRiela KöniG: Jedes Jahr stellen wir neue<br />

innovative Produkte auf den verschiedenen<br />

8<br />

MM: Welche Entwicklungen würden Sie im<br />

Be reich Kultur und Musik begrüßen? Und<br />

welche Entwicklungen bereiten Ihnen Sorge?<br />

GaBRiela KöniG: Für uns ist die Zahl der<br />

Schließungen im einzelhandel ein gravierendes<br />

4/19 <strong>–</strong> 1/20 musiker <strong>Magazin</strong>


46 STORIES<br />

»Gerade durch unsere hohe<br />

Wert schöpfungskette und den hohen<br />

Qualitäts an spruch sind wir auf<br />

gut qualifizierte Mitarbeiter angewiesen.<br />

Deshalb setzen wir seit Jahrzehnten<br />

auf die Ausbildung im eigenen<br />

Unternehmen sowohl in technischen als<br />

auch in kaufmännischen Berufen.<br />

So sichern wir uns<br />

die Fachkräfte von morgen.«<br />

Messen vor. als mittelständisches Unternehmen<br />

und Branchenführer für Premiumzubehör ist in no -<br />

vation eine wichtige Kernkompetenz. Viele ideen<br />

für neue Produkte kommen vom Markt, etwa von<br />

unseren Kunden, wie Händlern, endverbrauchern<br />

oder auch von unseren endorsement-Partnern,<br />

die unsere Produkte im einsatz haben. die ideen<br />

gehen in unsere hauseigene Konstruktions- und<br />

entwicklungsabteilung. Hier setzen sieben Mitar -<br />

beiter marktfähige ideen in Konzepte, Proto typen<br />

und serienreife Produkte um. Bevor das Produkt<br />

endgültig auf den Markt kommt, wird es auf Herz<br />

und nieren getestet. Bei innovativen erfindungen<br />

werden neue Produkte bzw. deren Funktionen und<br />

designs patentiert und geschützt.<br />

MM: Die Musikmesse und Prolight + Sound<br />

in Frankfurt hat mit nachlassender Rele vanz<br />

zu kämpfen, gemessen an der Ausstelleroder<br />

Besucherzahl. Was bedeutet diese Ent -<br />

wicklung für den Musikstandort Deutschland/<br />

für Hersteller, <strong>Musiker</strong>, Handel und Kultur?<br />

GaBRiela KöniG: die Musikmesse / Prolight +<br />

Sound ist zwar nach wie vor die größte Messe<br />

europas für den Musikbereich, allerdings ist sie


STORIES 47<br />

»Ein Schlüssel zum Er folg<br />

des Unternehmens<br />

ist hierbei die hohe<br />

Fertigungstiefe.<br />

Fast alle Einzelteile der<br />

Produkte werden im<br />

eigenen Haus in<br />

Deutschland hergestellt.<br />

Von der Entwicklung<br />

über die Produktion bis hin<br />

zur Vermarktung gilt<br />

für uns die kompromisslose<br />

Orientierung am<br />

hohen Qualitätsanspruch.«<br />

in den letzten Jahren stark geschrumpft. tat -<br />

sächlich braucht die Musikbranche aber eine euro -<br />

päische Plattform, neben USa und asien. Jeder<br />

Marktteilnehmer sollte sich dessen be wusst sein.<br />

durch die Messe entsteht eine erhöhte aufmerk -<br />

samkeit für das thema Musik und Musik machen<br />

im allgemeinen. Messen ermöglichen per sönliche<br />

Kontakte, networking und Markt analysen. Sie sind<br />

zudem eine art Stimmungsbarometer für die Bran -<br />

che. auch in heutigen Zeiten der stark wachsenden<br />

digitalisierung sind internationale Branchen -<br />

treffen unersetzlich, gerade im B2B-Bereich. Wir<br />

unterstützen Frankfurt nach wie vor und stellen<br />

auch in diesem Jahr wieder aus.<br />

MM: Ihr Unternehmen bietet fünf Jahre Ga -<br />

ran tie auf K&M-Produkte. Damit sich diese<br />

Leis tung rechnet, müssen Sie fest davon<br />

überzeugt sein, dass sich Ihre Produkte qualitativ<br />

klar von den Produkten anderer Marken<br />

differenzieren. Was macht Sie da so sicher?<br />

GaBRiela KöniG: Wir bekommen oft Feedback<br />

von Kunden, die teilweise ihr K&M-Produkt seit<br />

30 Jahren oder länger im einsatz haben. die Re -<br />

kla mationsquote bei uns im Haus bewegt sich<br />

dementsprechend auf einem sehr niedrigen niveau.<br />

Produktionsprozesse werden bei uns ständig op -<br />

timiert und überwacht, dazu wird konsequent in<br />

den Maschinenpark reinvestiert. alles orientiert sich<br />

am Premiumanspruch, das be ginnt schon beim<br />

Roh material. Wir arbeiten mit einem zertifizierten<br />

Quali tätsmanagementsystem. Über allem steht für<br />

uns die absolute Kunden zufrieden heit, bei der die<br />

Fünf jahresgarantie einen wichtigen Baustein bildet.<br />

MM: Das Unternehmen feierte <strong>2019</strong> sein 70-<br />

jähriges Bestehen: Bitte nach 70 Jahren Rück -<br />

schau einen spontanen Satz für zu künftige<br />

innovative Entwicklungen …<br />

GaBRiela KöniG: die Zukunft des Unterneh mens<br />

sehen wir nach wie vor am Standort Wert heim.<br />

industrie 4.0 und die Robotik werden sicherlich<br />

unsere Produktionsprozesse weiter be einflussen<br />

und verändern. Maschinen und an la gen werden<br />

zudem immer energieeffizienter. So werden wir<br />

zukünftig ein breiter aufgestelltes Pro dukt pro -<br />

gramm rationeller und umweltschonender fertigen<br />

können.<br />

WeB: WWW.K-M.DE<br />

inteRVieW: MUSIKER MAGAZIN<br />

liVe-BildeR: LUDWIG CZAPLA<br />

FOtOQUelle: KÖNIG & MEYER


48 STORIES<br />

MM: Ihr habt drei Preise beim Deutschen Rock<br />

& Pop Preis 2018 mit nach Hause ge nom men.<br />

Wie ging es danach für euch weiter?<br />

MATThIAS: Die Preisverleihung in Siegen war ein<br />

großartiges Erlebnis. Ich finde es toll, welchen<br />

kul turellen und fördernden Beitrag die Leute<br />

beim DrMV und der Deutschen Popstiftung<br />

durch den Deutschen rock und Pop Preis für<br />

uns <strong>Musiker</strong> leisten. Man spürt, dass es hier<br />

noch um die Musik geht und nicht um hohe wirtschaftliche<br />

In teressen wie bei manch anderen<br />

Casting-Shows und Wettbewerben. Dass hierbei<br />

auch das Genre Latin-Musik vertreten ist,<br />

finde ich eine tolle Sache.<br />

Als wir von der Preisverleihung zurückkamen,<br />

wurden wir mit Glückwünschen, Interview- und<br />

Presseanfragen nur so überhäuft. Wir haben dann<br />

zahlreiche Interview-Termine im Dezember 2018<br />

und im Januar <strong>2019</strong> geführt. Und so langsam<br />

reali sierst du dann auch, dass du es nicht nur ge -<br />

träumt hast.<br />

Es ist natürlich auch eine tolle Motivation, um<br />

neue Sachen zu schreiben und vor allem weiter<br />

gute Musik zu machen.<br />

MM: Wie ist Corazón del Caribe entstanden?<br />

MArITZA: Ich stamme ja ursprünglich aus Kuba<br />

und bin mit der Musik dort groß geworden. In meiner<br />

Familie gibt es viele begabte <strong>Musiker</strong> und<br />

Tänzerinnen. Um als <strong>Musiker</strong> oder Artist auf Kuba<br />

aufzutreten oder vermittelt zu werden, muss man<br />

eine Prüfung beim staatlichen ICM (Kubanisches<br />

Musikinstitut) bestehen.<br />

Als ich diese Prüfung in Kuba abgelegt hatte,<br />

wurde ich von einer internationalen Konzertagentur<br />

engagiert und wir haben dann Jahr für Jahr<br />

Tourneen in Deutschland und Europa mit einer<br />

kubanischen Show-Band auf großen Bühnen<br />

gespielt. 2009 waren wir sogar in der ZDF-Show<br />

„Wetten dass …?“ auf Mallorca.<br />

2015 habe ich dann Matthias kennengelernt<br />

und er hat mir von seiner Idee für das Projekt<br />

„Corazón del Caribe“ erzählt. Ich war zunächst<br />

musiker <strong>Magazin</strong> 4/19 <strong>–</strong> 1/20


Corazón del Caribe<br />

Pures Karibik- & Kuba-Feeling<br />

STORIES 49<br />

Ob als Hochzeitsband, Party- und Dinner-Band<br />

oder für Sommerfeste <strong>–</strong> die Formation<br />

um die kubanische Sängerin „Maritza“ und<br />

den Flamenco-Gitarristen und<br />

Multi-<strong>Musiker</strong> Matthias steht für musikalisches<br />

Temperament und Leidenschaft und<br />

begeistert mit den Top-Hits aus der Karibik,<br />

Spanien und Lateinamerika<br />

überrascht, dass ein deutscher <strong>Musiker</strong> und Kom -<br />

ponist so viel Talent und Wissen für die Musik<br />

aus Kuba und der Karibik mitbringt. Und da war<br />

nach der ersten gemeinsamen Session für uns<br />

beide sofort klar, dass wir dieses Projekt gemeinsam<br />

machen werden.<br />

MM: Welchen Musikstil präsentiert ihr?<br />

MATThIAS: Die Musik aus der Karibik ist so bunt<br />

wie die Vielfalt der Kulturen dort. Ich habe viele<br />

Jahre vor „Corazón del Caribe“ bereits mit spanischen<br />

und kubanischen <strong>Musiker</strong>n zusammengearbeitet<br />

und bin über den spanischen Flamenco<br />

zu dieser Musik gekommen.<br />

Die Musik auf Kuba ist natürlich geprägt von<br />

der Kultur, den rhythmen und den Menschen<br />

dort, speziell aus Spanien und Afrika. Daher auch<br />

der Name afro-kubanische Musik.<br />

Die Stilrichtung von „Corazón del Caribe“ ist<br />

bunt gemischt, wir spielen kubanischen Son,<br />

Salsa, Cumbia aus Kolumbien, Merengue aus<br />

der Dominikanischen republik, bis hin zu den<br />

aktuellen Charthits, speziell reggaeton, Flamencound<br />

Latin-Pop.<br />

MM: Was fasziniert euch an der Musik?<br />

MArITZA: Das Geheimnis unserer durch rhyth -<br />

mus geprägten Musik ist sicherlich das Lebens -<br />

gefühl, das dadurch vermittelt wird.<br />

Meer, bunte Cocktails, lebensfrohe Menschen<br />

und viel rhythmus, Tanz und Fiesta. Und wir<br />

nehmen unser begeistertes Publikum jedes Mal<br />

von Neuem mit auf diese exotische reise durch<br />

die Karibik. Das ist auch genau das, was wir in<br />

unseren Live-Konzerten erreichen wollen: einen<br />

Karibik-Kurzurlaub für unser Publikum.<br />

Maritza ist hierfür die perfekte Front-Frau, vermittelt<br />

sie doch durch ihre ansteckende Lebens -<br />

freude genau dieses Gefühl. hinzu kommt die<br />

jahrelange Erfahrung als Tänzerin. In unserer Show<br />

sind auch zwei kleine Karibik-Tanz-Crash kurse<br />

eingebaut, bei denen wir inmitten der Spiel sets<br />

kleine Choreografien mit dem Publikum gemeinsam<br />

gestalten, quasi als kleine Tanz unter richt-<br />

Einlage für Cumbia und Bachata <strong>–</strong> ein echtes<br />

highlight für unsere Gäste.<br />

MM: Organisation, Booking, Management <strong>–</strong><br />

wer macht bei euch was?<br />

Musik in der Karibik ist die Animation zum Tan -<br />

zen, zur Bewegung des Körpers. Man kann einfach<br />

nicht still sitzen. Und diese Musik ist pures<br />

Lebensgefühl. Der Tanz bringt dich auf eine andere<br />

spirituelle Ebene. Man tanzt nicht, wenn man sich<br />

glücklich fühlt, sondern man tanzt, um sich glück -<br />

lich zu fühlen. Diese Musik versetzt dich sofort in<br />

eine positive Stimmung, macht dich glücklich<br />

MATThIAS: Im Prinzip machen wir das alles selbst<br />

und aus eigener hand. Für das Booking arbeiten<br />

wir zusätzlich mit diversen Agenturen zusammen.<br />

Das Programm und die Show richten wir auf die<br />

jeweils anstehende Show oder Veranstaltung aus.<br />

Das Management, Promotion, Internet und das<br />

gesamte Organisatorische im Background machen<br />

wir im Moment noch alles selbst.<br />

und gibt dir Energie. Du kannst all deinen Stress<br />

von dir abwerfen.<br />

MM: Wie funktioniert das Musik-Business<br />

in der Karibik oder speziell auf Kuba?<br />

MM: Was meint ihr, welche Bedeutung hat<br />

Latin Music in der heutigen Zeit in Deutsch -<br />

land?<br />

MArITZA: Kuba ist voll von guten <strong>Musiker</strong>n und<br />

Talenten und der Staat tut viel für die Förderung<br />

von Kunst und Kultur, aber es wird auch streng<br />

MATThIAS: Speziell in Deutschland verbindet man kontrolliert.<br />

mit unserer Musik natürlich das Lebensgefühl der<br />

Karibik und die damit verbundenen Erinne run gen<br />

und Sehnsüchte wie Traumurlaub unter Palmen,<br />

Sonne, weißen Sandstränden, das türkisblaue<br />

Das Musik-Business ist auch dort ein hartes<br />

Geschäft. Zunächst benötigst du als <strong>Musiker</strong><br />

eine staatliche Zulassung vom ICM (Ministerium 8<br />

4/19 <strong>–</strong> 1/20 musiker <strong>Magazin</strong>


50 STORIES<br />

für Kultur und Musik), um überhaupt öffentlich live<br />

zu spielen, zum Beispiel auf öffentlichen Veran -<br />

staltungen oder im Tourismus, z. B. in den großen<br />

hotels.<br />

Internet ist in Kuba noch wenig verbreitet, sehr<br />

teuer und erst so langsam im Kommen. Das macht<br />

es für die Künstler nicht einfach, sich selbst zu<br />

vermarkten, z. B. über YouTube oder Social Media.<br />

Und die Auftritte und Gagen sind auch von der<br />

Bezahlung her nicht vergleichbar mit Europa.<br />

Letztendlich kann man sagen, dass vieles vom<br />

Staat beeinflusst wird. Egal ob Texte, Auftritte oder<br />

auch politische Themen in der Musik.<br />

Im Dezember 2018 wurde von der neuen re -<br />

gierung ein sogenanntes Dekret 349 erlassen, das<br />

für sehr viel Zündstoff in der Musikszene gesorgt<br />

hat. Es besagt unter anderem, dass das Kultus -<br />

ministerium per Vertrag jeder Form von künstlerischer<br />

öffentlicher<br />

Darbietung zu stim men<br />

muss. Und die Mei nungen<br />

über Sinn und Un sinn sind<br />

sehr geteilt.<br />

MM: Habt ihr auch neue eigene Songs in<br />

Arbeit? Ist ein Album geplant?<br />

MATThIAS: Im Moment kann ich so viel verraten,<br />

dass wir eine Single mit dem Titel „El Color de tu<br />

alma (die Farbe deiner Seele)“ und zwei weitere<br />

Songs bereits soweit fertig produziert haben, die<br />

nun kurz vor der Veröffentlichung stehen und im<br />

Juli bei den Streaming-Diensten publiziert werden.<br />

Das letzte Album „Para toda la vida“ haben wir<br />

in 2017 produziert und Ende 2017 veröffentlicht.<br />

Theoretisch würde das neue Material auch für<br />

ein weiteres Album reichen.<br />

Aber wir wollen uns na -<br />

türlich mit einigen Sachen<br />

auch Zeit lassen. Wir sind<br />

gut gebucht, da wollen wir<br />

uns verstärkt auf die Live-<br />

Konzerte konzentrieren.<br />

MM: Wie entstehen eure Kompositionen?<br />

Was ist die Inspiration?<br />

MATThIAS: Maritza schreibt den Großteil der<br />

Texte und ich produziere die Musik dazu. Die<br />

Ideen kommen überall und zu jeder Tages- und<br />

Nachtzeit. Da heißt es nur, das handy griffbereit<br />

zu haben, um die Idee oder Textzeile schnell aufzuzeichnen.<br />

Die Inspiration ist das Leben, die Liebe, es<br />

sind Intuitionen des Moments. Manchmal hast<br />

du das Gefühl, dass dir eine Idee geschenkt wird<br />

musiker <strong>Magazin</strong> 4/19 <strong>–</strong> 1/20


STORIES 51<br />

und du musst sie nur greifen. Ich denke, das<br />

bleibt das große Geheimnis in der Musik.<br />

Manchmal hast du Eingebungen, bei denen<br />

du spürst, dass sie nicht von dir selbst kommen,<br />

sondern dass sie dir von irgendwoher<br />

geschenkt werden.<br />

MM: Wo nehmt ihr eure Songs auf?<br />

MArITZA: Den hauptteil der Arrangements<br />

sowie auch den Gesang und das Mastering<br />

produzieren wir im hauseigenen Studio hier<br />

bei uns in Deutschland. Manche Aufnahmen<br />

nehmen wir in einem befreundeten Studio in<br />

havanna, Kuba auf.<br />

MM: Welche Konzerte standen bei euch<br />

an?<br />

MATThIAS: Im Sommer ist bei uns hochsaison<br />

für die Live-Konzerte. Wir waren auf<br />

Kreta, haben dort insgesamt acht Konzerte<br />

und Veranstaltungen gespielt und auch ein<br />

Video gedreht.<br />

Die folgenden drei Monate haben wir hauptsächlich<br />

in Deutschland ge spielt, Sommerfeste,<br />

Karibik-Events, Beach-Abende in Freibädern,<br />

karibische Events auf Wein gütern und natürlich<br />

auch viele Firmen- und Privatver anstal tun -<br />

gen. Ende September waren wir dann zwei<br />

Wochen auf Kuba für Auf nahmen und einen<br />

Videodreh.<br />

MM: Was ist eure Vision für <strong>2020</strong>?<br />

MArITZA: In jedem Fall wollen wir „Corazón<br />

del Caribe“ und unsere eigenen Songs weiter<br />

nach vorne bringen, viele Live-Konzerte spielen<br />

und weiter nette Menschen auf unseren<br />

Veranstaltungen kennenlernen.<br />

Und wer weiß, vielleicht klappt es mit dem<br />

radio-Sommerhit <strong>2020</strong> in Deutschland aus der<br />

Feder von „Corazón del Caribe“. Das wäre in<br />

jedem Fall eine tolle Vision.<br />

WEB: WWW.CARIBE-MUSIC.COM<br />

INTErVIEW: RONJA RABE<br />

FOTOqUELLE: CORAZÓN DEL CARIBE<br />

hINTErGrUNDFOTO: © IGOR /ADOBE<br />

STOCK<br />

GrAFIK: © ELENAMEDVEDEVA / ADOBE<br />

STOCK


52 MUSIKBUSINESS<br />

Leeza Nail<br />

WIE KANN ICH<br />

SINGEN ZUM BERUF<br />

MACHEN?<br />

Geht das überhaupt? Muss ich dazu<br />

berühmt sein? Wie kann man davon<br />

leben? Was ist neben dem Singen noch<br />

wichtig für den Beruf? Muss ich Noten<br />

lesen können oder geht es<br />

auch ohne? Und was ist mit Ansagen auf<br />

der Bühne? Kann ich das üben?<br />

MM: Wie wichtig sind die eigenen Erwar tun -<br />

gen ans Singen?<br />

LEEZA NAIL: Ich finde es wichtig, sich darüber klar<br />

zu werden, welche Erwartungen ich habe, wenn<br />

ich singen (lernen) will.<br />

Denn es ist ein Unterschied, ob jemand einfach<br />

„just for fun“ singen oder das Singen zu seinem<br />

Beruf machen möchte. Es ist ein Unterschied,<br />

ob jemand plant, nur für sich allein oder in einem<br />

Chor mit vielen anderen oder als Frontsängerin in<br />

einer Band zu singen. Und es ist ein Unterschied,<br />

ob man „nur“ singen lernen will oder auch an<br />

Grund lagen zu weiteren Bereichen wie z. B. der<br />

Rhythmik, der Melodik, Harmonik usw. interessiert<br />

ist. Jemand, der Singen zu seinem Beruf machen<br />

will, sollte am besten noch vor dem Studium in<br />

Erfahrung bringen, was denn noch alles <strong>–</strong> außer<br />

dem Handwerk Singen <strong>–</strong> zu dem Beruf ge hört. Das<br />

habe ich versucht, in meinem Buch zu verdeutlichen<br />

<strong>–</strong> selbstverständlich ohne einen Anspruch auf<br />

Vollständigkeit zu erheben.<br />

MM: Wie stellt sich ein*e Anfänger*in den<br />

Beruf des Sängers/der Sängerin vor?<br />

LEEZA NAIL: Wie ich aus eigener Erfahrung weiß,<br />

gibt es eine Menge Teilbereiche, mit denen sich<br />

ein*e zukünftige*r Berufssänger*in zusätzlich zu<br />

den musikalischen Grundlagen beschäftigen muss.<br />

Vielen ist das aber zu Beginn ihres Stu diums nicht<br />

klar. Man hat natürlich schon mal was von der<br />

Künstlersozialkasse gehört, und irgendwie weiß<br />

man auch, dass man ein Mikrofon und coole Kla -<br />

motten für den Auftritt braucht, aber da ist noch<br />

einiges mehr. Und was es dann letztlich wirklich<br />

bedeutet, als freiberufliche*r Sänger*in für Jobs,<br />

für effektives Üben, für Tricks gegen Lampen fieber,<br />

für eine vernünftige Absicherung und darüber<br />

hinaus für die Erhaltung der eigenen Gesundheit<br />

zu sorgen, wird oft erst klar, wenn man schon<br />

mittendrin steckt. Ich glaube jedoch, es ist gut,<br />

sich mit dem ein oder anderen dieser Themen<br />

schon im Vorfeld zu beschäftigen, um wenigstens<br />

ungefähr zu wissen, was auf einen zukommt.<br />

MM: Was sind die Ziele?<br />

LEEZA NAIL: Geld zu verdienen ist für Berufs sän -<br />

ger*innen nicht nur mit Auftritten möglich. Und<br />

vielleicht bin ich ja auch gar nicht der Typ für die<br />

große Bühne, aber dennoch leidenschaftliche*r<br />

<strong>Musiker</strong>*in, dann ist vielleicht eher die Studioarbeit<br />

was für mich. Ob ich damit meinen Lebens unter -<br />

halt bestreiten kann und will, muss ich natürlich<br />

herausfinden, oder nach weiteren Alternativen<br />

suchen. Zum Beispiel unterrichten. Ganz generell<br />

sollte ich mich fragen: Ist die Freiberuflichkeit,<br />

bei der ich größtmögliche Freiheit in der Arbeits -<br />

gestaltung, aber auch ein höheres Risiko habe,<br />

überhaupt etwas für mich? Oder bin ich vielleicht<br />

als fest angestellte Sängerin in einem Theater<br />

oder Gesangslehrerin in einer Musikschule, wo ich<br />

meine Absicherung habe und mein festes Gehalt<br />

beziehe, besser aufgehoben? Auch sich mit diesen<br />

Fragen zu befassen, dazu soll mein Buch anregen.<br />

MM: Es reicht doch, wenn ich gut singen<br />

kann, oder?<br />

LEEZA NAIL: Manchmal denken das Anfän -<br />

ger*innen. Vielleicht haben sie es so von anderen<br />

erzählt bekommen oder bisher nur Erfahrungen<br />

gemacht, die diese Annahme bestätigen. Doch<br />

wer Singen zum Beruf machen will, kann damit<br />

sehr schnell an seine Grenzen geraten. Darum<br />

kann ich auch in diesem Fall nur dazu ermuntern,<br />

sich bei Berufssänger*innen, die schon lange im<br />

Geschäft sind, zu informieren und zu überlegen,<br />

ob und wie man den eigenen Weg gestalten will.<br />

Gerade auch dafür habe ich die Interviews eingefügt,<br />

in denen vier Berufssänger*innen und ein<br />

Bandleader sehr detailreich von ihren Erfah run -<br />

gen berichten.<br />

MM: Muss ich unbedingt Noten lesen/schreiben<br />

können?<br />

musiker <strong>Magazin</strong> 4/19 <strong>–</strong> 1/20


MUSIKBUSINESS 53<br />

LEEZA NAIL<br />

The Singer’s Coach <strong>–</strong> Der Karriere-Ratgeber<br />

Alles, was ambitionierte Sänger*innen wissen sollten!<br />

ISBN13: 9783947998081; DIN A4, 160 SEITEN; 18,95 EURO<br />

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Versicherungen für<br />

alle Eventualitäten ®<br />

LEEZANAIL.DE | FACEBOOK.COM/LEEZA.NAIL.AUTORIN<br />

Diese und viele andere (brennende)<br />

Fragen werden in den insgesamt<br />

15 Kapiteln von The Singer’s Coach,<br />

dem Karriere-Ratgeber für<br />

ambitionierte Sängerinnen und Sänger,<br />

behandelt. Neben der Praxis<br />

des Singens und der Vermittlung<br />

handwerklicher Grundlagen<br />

behandelt sie alle die Themen,<br />

die sowohl für Hobbysänger als auch<br />

für eine professionelle<br />

Gesangskarriere relevant sind.<br />

LEEZA NAIL: Es ist ein kontroverses Thema, das mit den Noten. Natürlich<br />

gibt es zahlreiche Beispiele von fantastischen <strong>Musiker</strong>*innen, die niemals<br />

Notenlesen oder -schreiben gelernt haben. Sie machen <strong>–</strong> im besten Fall<br />

ein Leben lang <strong>–</strong> aus dem Bauch heraus ihre Musik und es funktioniert prima.<br />

Dennoch kann ich nur empfehlen, Notenkenntnisse zu erwerben <strong>–</strong> zumindest<br />

Grundkenntnisse. Sicher muss nicht jede*r Sänger*in perfekt vom<br />

Blatt singen können, man kommt vielleicht sogar gut ohne durch, aber es<br />

erleichtert die Sache sehr, wenn man Ahnung von der Materie hat, also<br />

auch, was die Themen Harmonielehre, Rhythmik, Gehörbildung usw.<br />

betrifft. Nicht zuletzt steigert es das eigene Selbstbewusstsein und lässt<br />

Kollegen/Kolleginnen Vorschläge, die man macht, eher respektieren.<br />

MM: Wie finde ich beim Singen meinen eigenen Stil?<br />

LEEZA NAIL: Auch das ist eine Frage, mit der sich viele umtreiben. Manch<br />

eine*r denkt vielleicht, man dürfe auf gar keinen Fall andere Sänger*innen<br />

kopieren. Aber das halte ich für falsch. Im Gegenteil: Ich rufe gerade zu<br />

Beginn der Gesangsausbildung dazu auf, so oft wie möglich die Lieblings -<br />

sänger*innen zu kopieren und dabei zu versuchen, genauso wie sie zu singen.<br />

Natürlich sollte sich das nicht auf nur ein einziges Vorbild beschränken.<br />

Und ob mit oder ohne Kopieren gilt: so oft wie möglich üben <strong>–</strong> denn<br />

je mehr ich mich generell mit dem Singen beschäftige, umso besser entwickelt<br />

sich meine eigene Stimme, mein eigener Stil. Der bildet sich dann<br />

ganz von allein, als eine Mischung aus meinen Vorbildern, der Musik, die<br />

ich liebe, und meinen eigenen physischen und psychischen Vorausset -<br />

zungen.<br />

Ganz gleich, gegen was Sie sich schützen möchten:<br />

Wir sind seit über 30 Jahren Ihr kompetenter Versicherungspartner<br />

rund um das Thema Entertainment<br />

und Events. Und sogar freundlicher Besuch<br />

aus dem All ist bei uns mitversichert.<br />

MM: Muss ich auch reden/moderieren können?<br />

8


54 MUSIKBUSINESS<br />

LEEZA NAIL: Wenn du live auftreten willst, ja. Wenn<br />

du dich als Sänger*in etablieren willst, an den/die<br />

sich die Leute um deiner selbst willen erinnern, ja.<br />

Als reine*r Studiosänger*in brauchst du das eher<br />

nicht, aber ansonsten … Nochmal: Ja. Ich habe es<br />

nur sehr selten erlebt, dass ein Bandleader einer<br />

Band die komplette Moderation alleine über nom -<br />

men hat. Die meisten Bandleader*innen sind froh<br />

um Un ter stützung oder erwarten sogar von vorneherein,<br />

dass der/die Sänger*in diesen Part selbstverständlich<br />

übernimmt. Und es ist ja auch eine<br />

prima Chance für dich, deinem Publikum näher -<br />

zukommen. Warum solltest du das nicht nutzen?<br />

MM: Was mache ich bei Lampenfieber?<br />

LEEZA NAIL: Lampenfieber ist sicher nicht das<br />

Erste, an das man denkt, wenn man singen will.<br />

Aber manchmal kommen selbst publikumsgewohnte<br />

Sänger*innen an einen Punkt, an dem sie<br />

plötzlich feststellen: „Ui, jetzt habe ich aber ganz<br />

schön Herzklopfen.“ Es kann nicht schaden, für<br />

diesen Fall ein paar Tricks zu kennen, mit denen<br />

man sich den Auftritt zumindest erleichtern kann.<br />

Auch ohne sich vorher was einzuwerfen oder<br />

durch übermäßigen Alkoholkonsum die Konzen -<br />

tration zu verlieren.<br />

MM: Sollte man Kompromisse eingehen zu -<br />

gunsten der Rentabilität?<br />

LEEZA NAIL: Eine Frage, die jeder nur für sich<br />

selbst beantworten kann. Manchmal tut man sich<br />

schwer, Kompromisse einzugehen, Musik zu<br />

machen, die einem so gar nicht zusagt, nur, um<br />

genügend Kohle zu verdienen. Und es kann ein<br />

schaler Geschmack zurückbleiben, wenn man<br />

an irgendeinem Punkt seiner Karriere das Gefühl<br />

hat, nur noch „Dienst nach Vorschrift“ zu machen,<br />

weil man das Geld braucht und weil die „Leute ja<br />

eh nicht wirklich zuhören“. Das kann frustrierend<br />

sein. Andererseits kann es ebenso frustrierend<br />

sein, wenn man aus diesem Grund mit der Musik<br />

ganz aufhört, obwohl sie einem doch eigentlich<br />

so am Herzen liegt. Für die meisten wird es <strong>–</strong> wie<br />

so oft <strong>–</strong> ein Kompromiss sein aus „Dienstleistung<br />

für den Kunden“ und der „Kunst des Singens“.<br />

Daran ist nichts Verwerfliches. Nur eines sollte<br />

dabei nie verloren gehen: der Spaß an der Musik.<br />

»Für die meisten wird es <strong>–</strong> wie so oft <strong>–</strong><br />

ein Kompromiss sein aus<br />

„Dienstleistung für den Kunden“ und der<br />

„Kunst des Singens“.<br />

Daran ist nichts Verwerfliches.<br />

Nur eines sollte dabei nie verloren gehen:<br />

der Spaß an der Musik.«<br />

MM: Warum ist die Gesundheit so wichtig fürs<br />

Singen?<br />

LEEZA NAIL: Singen ist eine körperlich sehr an -<br />

strengende Leistung. Auch wenn es im besten<br />

Fall nach Leichtigkeit klingt und aussieht. Aber wer<br />

mehrere Abende hintereinander viele Stunden auf<br />

der Bühne steht und alles gibt, kann sich ganz<br />

schön auspowern. Natürlich trainiert jeder Gig<br />

Stim me und Körper, nur sollte man bei aller Eu -<br />

phorie (und allem Stress) aufmerksam bleiben, in<br />

seinen Körper hineinhören, um zu erkennen, wann<br />

es genug, wann Erholung angesagt ist. Und dann<br />

auch dafür sorgen, dass Körper und Psyche zu<br />

dieser Erholung kommen. Es ist viel besser und<br />

WEB: LEEZANAIL.DE<br />

FACEBOOK.COM/LEEZA.NAIL.AUTORIN<br />

erhöht nebenbei die Leistungs fähig keit, wenn man<br />

auf ausreichend Schlaf und Ent spannung, eine<br />

ge sunde Ernährung und Bewe gung und einen<br />

Ausgleich achtet. Das und so oft wie möglich zu<br />

lachen, kann ich jedem nur empfehlen. (Natürlich<br />

auch Nicht-Sänger*innen ;-))<br />

INTERVIEW: OLE SEELENMEYER<br />

FOTOS: © CAROLA SCHMITT<br />

musiker <strong>Magazin</strong> 4/19 <strong>–</strong> 1/20


PRODUKT-NEWS 55<br />

ALESIS STRIKE PRO SPECIAL EDITION E-DRUM-SET<br />

Professionelles E-Drum-Set mit echter Bass-Drum.<br />

ELFTEILIGES PROFI E-DRUM KIT<br />

MIT 20” BASS DRUM UND ÜBER<br />

1800 SOUNDS<br />

Das Alesis Strike Pro Special Edition E-Drum-<br />

Set ist ein High-End E-Drum-Set mit Bass<br />

Drum in Originalgröße und leistungsfähigem<br />

E-Drum-Modul. Neben einer 14“ großen<br />

Dual Zone Snare gibt es vier Tom-Pads, drei<br />

Crash-Cymbals sowie Ride und Hi-Hat . Alle<br />

Trommelkessel des Alesis Strike Pro Special<br />

Edition E-Drum-Set haben realistische Größen<br />

und bestehen aus Holz. Meshheads der neuesten<br />

Generation und vollgummierte Becken -<br />

pads in gehämmerter Optik sorgen für realistisches<br />

Spielgefühl. Das Herzstück des<br />

Alesis Strike Pro Special Edition E-Drum-Set<br />

ist das Performance-Modul: 1800 vorgespeicherte<br />

Sounds in 136 Kits sowie 16 GB<br />

externer Speicherplatz machen das Modul<br />

zum Allrounder für jeden Musikstil. Auch<br />

Backingtracks können auf diesem E-Drum<br />

abgespielt werden. Das farbige LED-Display<br />

in 4,3“ mit Hintergrundbeleuchtung verspricht<br />

intuitive und einfache Bedienung. Die acht<br />

direkten Ausgänge bieten professionelles<br />

Hand ling im Live-Einsatz, so kann jedes Pad<br />

oder ein Playback einzeln in den Mix gesendet<br />

werden. Das robuste Stahl rack mit vier<br />

Beinen sorgt für ein stabiles Alesis Strike<br />

Pro Special Edition E-Drum-Set in jeder<br />

Situation.<br />

HOLZKESSEL IN REALISTISCHEN<br />

GRÖSSEN: STRIKE PRO<br />

SPECIAL EDITION MIT 20“ BASS DRUM<br />

Die Hybridholz-Kessel der Snare und der<br />

Toms haben die Standardgrößen akustischer<br />

Schlagzeuge (8“, 10“, 12“, 14“) , somit erhält<br />

man ein realistisches Spielgefühl. Dieses wird<br />

durch die innovativen Mesh heads und das<br />

Enhanced Articulation System verstärkt. Die<br />

gummierten Cymbal-Pads haben eine ge -<br />

hämmerte Oberfläche und verfügen natürlich<br />

über eine Choke-Funktion. Mit drei Crash-<br />

Cymbals, einem Ride und einer Hi-Hat in<br />

Stan dardgröße bieten sich dem Drummer<br />

viele Möglichkeiten, das eigene Spiel perfekt<br />

umzusetzen. Das Highlight bildet die 20“<br />

große Bass Drum, die perfekten Rebound<br />

und perfektioniertes Gefühl bietet. Auch das<br />

optische Bild wird dadurch erheblich aufgewertet,<br />

wenn es beispielsweise um das Büh -<br />

nen bild geht.<br />

VIELSEITIGER SOUND FÜR PROFIS:<br />

ALESIS-STRIKE-PERFORMANCE-MODUL<br />

Über 1800 vorgespeicherte Sounds (bestehend<br />

aus 45 000 Einzelsamples) in 136 Kits<br />

stehen von Beginn an auf dem Modul zur<br />

Verfügung. Zusätzlich ist eine 16-GB-SD-Card<br />

mit dabei, mit der sich beliebige WAV-Dateien<br />

sampeln lassen. Es stehen USB/MIDI-An -<br />

schlüsse für die Nutzung mit Musik produk -<br />

tions software und dem neuen Strike-<br />

Software Editor zur Verfügung. Mit diesem<br />

Editor können Drummer ihre eigenen Samples<br />

in In strumente mit mehrfachen Anschlag -<br />

stärken schichten und einbauen, sich so<br />

ein individuelles Drum Kit zusammenstellen,<br />

welches dann per USB auf das Modul<br />

übertragen wird. Dank des farbigen 4,3“-<br />

LED-Displays bietet das Alesis Strike eine<br />

intuitive Be dienstruktur und verbesserte<br />

Übersicht.<br />

www.musicstore.de<br />

RODE NT-USB-MINI<br />

Die moderne Komplettlösung für Streaming & Heimstudio<br />

Das Rode NT-USB-mini ist ein kompaktes, modernes USB-<br />

Mikro fon in stabiler, schwerer Ausführung mit hervorragenden<br />

klanglichen Eigenschaften. Vollkommen neuartig ist der magnetische<br />

Tischfuß, auf den das NT-USB-mini einfach aufgesteckt<br />

und ohne Schrauben oder Drehen ausgerichtet werden kann,<br />

möchte man es nicht an einem Schwenkarm oder Stativ befestigen.<br />

Das Mikrofon ist außerdem mit einem latenzfreien Kopf -<br />

hörerausgang mit Lautstärkeregler und exzellenten Digital wandlern<br />

ausgestattet.<br />

Es eignet sich somit vorzüglich für alle Anwender, die eine un -<br />

komplizierte Komplettlösung mit tollem Klang suchen, z. B. Streamer,<br />

YouTuber oder Podcaster, kann aber auch für die Aufnahme von<br />

Gesang oder akustischen Instrumenten verwendet werden. Das<br />

NT-USB-mini ist Class Compliant, kann also ohne zusätzliche<br />

Treiber installation verwendet werden und wird von Ihrem<br />

Computer automatisch erkannt.<br />

Weitere Informationen: www.musicstore.de<br />

RODE NT-USB-MINI ÜBERSICHT:<br />

• hochwertige Kondensatorkapsel<br />

• Richtcharakteristik: Niere<br />

• integrierter Popschutz<br />

• Grenzschalldruckpegel: 121 dBA-bewertet (@ 1% THD)<br />

• Frequenzgang: 20 Hz <strong>–</strong> 20 kHz<br />

• eingebautes 24bit/48kHz-Audio-Interface mit USB-C-An -<br />

schluss<br />

• Class Compliant <strong>–</strong> wird sofort vom Rechner erkannt<br />

• Kopfhörerausgang: 3,5-mm-Stereoklinke mit Lautstärke regler<br />

• schaltbares Direkt-Monitoring für latenzfreies Mikrofon signal<br />

• Systemvoraussetzung: Windows 10/Mac OS 10.12<br />

• Stromversorgung über USB<br />

• schwenkbares Stahlgehäuse mit mattschwarzer Be -<br />

schichtung<br />

• dank Gabelhalterung perfekt positionierbar<br />

• bequem abnehmbarer magnetischer Tischsockel<br />

• Maße (BxTxH): 54,5 x 43,9 x 108,1 mm<br />

• Maße Tischsockel (Durchmesser x Höhe): 89,3 mm x 32,4 mm<br />

• Gewicht: 585 g<br />

• inkl. USB-C- auf USB-A-Kabel<br />

4/19 <strong>–</strong> 1/20 musiker <strong>Magazin</strong>


56 PRODUKT-NEWS<br />

JOST NICKEL<br />

SNARE BOOK<br />

In Jost Nickels neuestem Werk SNARE BOOK<br />

dreht sich alles um die kleine Trommel. Auf<br />

124 Seiten bietet er dem Leser eine Fülle ver -<br />

schiedener, variantenreicher Snare-Übun gen<br />

zur Verbesserung der Spieltechnik und des<br />

generellen Rhythmus-Verständnisses. „Ich<br />

übe gerne, mag aber keine Übungen, bei<br />

denen ich ständig das Gleiche spielen soll“,<br />

sagt Jost. „Dann schweife ich gedanklich<br />

ab und kann mich aufgrund der mangelnden<br />

Variationen kaum dazu motivieren, weiter zu<br />

üben. Natur lich ist Üben Wiederholung, aber<br />

ich will mich auch nicht langweilen.“<br />

In gewohnt strukturierter Form präsentiert<br />

Jost Übungskonzepte in verschiedenen Takt -<br />

arten und Subdivisions zur systematischen<br />

Verbesserung rhythmischer Flexibilität und<br />

motorischer Unab hängigkeit sowie besserer<br />

Spielkontrolle über Tempowechsel, die den<br />

rhythmischen Über blick stärken und dazu<br />

beitragen, dass die Übungen in diesem Buch<br />

spannend und ab wechslungsreich bleiben.<br />

„Mein SNARE BOOK ist definitiv KEIN typisches<br />

Rudiments-Buch“, fügt Jost hinzu.<br />

„Ich bin mir sicher, dass der Varianten reich -<br />

tum der Übungen in diesem Buch dazu beiträgt,<br />

dass du dich gut konzentrieren kannst<br />

und so Spaß beim Üben hast. Das macht es<br />

leichter, Übungen so oft zu spielen, wie es<br />

für das Weiter kommen erforderlich ist.“ Ge -<br />

genstand des ersten Kapitels ist eine Viel -<br />

zahl verschiedener Warm-up-Übungen, bei<br />

denen beispielsweise be kannte Hand sätze<br />

mit für diese Handsätze ungewöhnlichen<br />

Akzentuie rungen, Subdivisions und Takt arten<br />

kombiniert werden.<br />

Zusätzlich findet man Ostinato-Übungen, die<br />

die Unabhängigkeit verbessern, und Inter -<br />

locking-Übungen für eine bessere Koordina -<br />

tion. Klare Konzepte prägen den zweiten Teil<br />

des Buches, in dem Jost Schritt für Schritt<br />

durch Übungen zu Double-Stroke Rolls,<br />

Flams, Multiple Strokes, Ruffs, Inverted<br />

Double-Stroke Rolls, Paradiddles u. a. führt.<br />

Sie versetzen den Nutzer in die Lage, sich<br />

seine eigenen Übungen auszudenken, indem<br />

er die Herangehensweise beibehält, aber<br />

den Inhalt ändert.<br />

Jost Nickels SNARE BOOK ist auch ideal<br />

zum Üben unterwegs auf dem Drum Pad.<br />

Die 12-seitige Beilage mit Lesetexten macht<br />

das Paket komplett. Spannend!<br />

Weitere Informationen:<br />

www.alfredmusic.de<br />

Buch & Lesetexte (Beilage) | ISBN-13: 978-3-947998-11-1 | 21,95 Euro | DIN A4, 124 Seiten | 20279G<br />

Auch als englische Ausgabe erhältlich: book & reading texts | ISBN-13: 978-3-947998-12-8 | 21,95 Euro | DIN A4, 124 Seiten | 20279US<br />

A STAR IS BORN<br />

Music from the Original Motion Picture Soundtrack<br />

A STAR IS BORN<br />

ORIGINAL SONGBOOK FOR PIANO / VOCAL / GUITAR<br />

„A Star is Born“ ist eine Neuverfilmung des<br />

gleichnamigen Film klassikers aus dem Jahr<br />

1937 (A Star is Born <strong>–</strong> Ein Stern geht auf).<br />

Der Musikfilm aus dem Jahr 2018 von<br />

Bradley Cooper erzählt die Geschichte um<br />

den Country-Star Jackson Maine (Bradley<br />

Cooper) und die talentierte junge Frau Ally<br />

(Lady Gaga), die mit Jacksons Hilfe zum Star<br />

wird.<br />

Die Geschichte ist nicht nur einfühlsam und<br />

intim erzählt und durch die beiden Haupt -<br />

dar steller be eindruckend und überzeugend<br />

gespielt; der Film besticht insbesondere durch<br />

seinen vielseitigen, einzigartigen und teilweise<br />

sehr emotionalen Sound track, der von<br />

Lady Gaga und Bradley Cooper live eingesungen<br />

wurde.<br />

Die Piano/Vocal/Guitar-Noten zur Hit-Single<br />

„Shallow“ und zum gesamten Soundtrack<br />

sind nun bei Alfred Music erhältlich.<br />

Das Piano/Vocal/Guitar-Songbook zu dem erfolgreichen Musikfilm<br />

mit Lady Gaga und Bradley Cooper aus dem Jahr 2018. Beinhaltet<br />

die bewegenden und vielseiteigen Songs aus der dritten<br />

Neuverfilmung des Films inkl. der Hit-Single „Shallow“. Inkl.<br />

Originalfotos und Film-Artwork.<br />

Titles: Black Eyes * La Vie en Rose * Maybe It’s Time * Alibi *<br />

Shallow * Music To My Eyes * Diggin’ My Grave * Always<br />

Remember Us This Way * Look What I Found * Heal Me * I Don’t<br />

Know What Love Is * Is That Alright? * Why Did You Do That? * Hair<br />

Body Face * Before I Cry * Too Far Gone * I’ll Never Love Again.<br />

Songbook; 47776; ISBN 13: 9781470641535; 29,95 €<br />

SHALLOW<br />

ORIGINAL SHEET MUSIC FOR<br />

PIANO / VOCAL / GUITAR<br />

Sheet Music; 47825;<br />

ISBN 13: 9781470641528; 5,95 €<br />

Weitere Informationen:<br />

www.alfredmusic.de<br />

musiker <strong>Magazin</strong> 4/19 <strong>–</strong> 1/20


PRODUKT-NEWS 57<br />

DANTE-AUDIOWANDLER<br />

VON TASCAM<br />

UNTERSTÜTZEN JETZT<br />

DEN SMPTE-STANDARD ST 2110<br />

STARK VERBESSERTER WINDOWS-TREIBER<br />

FÜR EINE REIHE VON TASCAM-AUDIOINTERFACES<br />

Tascam hat neue Windows-Treiber der Version 4.0 für sechs<br />

seiner USB-Audiointerfaces entwickelt, die es Benutzern<br />

er möglichen, die Rechenleistung eines modernen Com puters<br />

voll auszunutzen und Musikproduktions umge bungen mit<br />

extrem kurzer Latenzzeit zu realisieren. Mit den neuen<br />

Treibern lässt sich die Audiopuffergröße eines US-20x20,<br />

US-16x08, US-4x4, US-2x2, US-1x2 und iXR jetzt bereits<br />

auf einen Wert ab vier Samples einstellen (64 Samples in<br />

früheren Versionen). Entsprechende Rechenpower vorausgesetzt,<br />

ist die resultierende Latenz eines solchen Systems<br />

praktisch nicht mehr wahrnehmbar und ideal beispielsweise<br />

für präzise synchronisierte Overdubs.<br />

Als weitere Verbesserungen nennt Tascam eine höhere Ge -<br />

samt stabilität, eine optimierte Darstellung des Software-<br />

Fensters je nach Bildschirmauflösung und eine neue Ein -<br />

stel lung für US-4x4, US-2x2 und US-1x2, durch die der<br />

Computer das Interface immer automatisch als Standard -<br />

gerät für die Audioeingabe und -ausgabe verwendet.<br />

Weitere Informationen: www.tascam.de<br />

Passend zur Installations-Messe ISE erweitert Tascam drei<br />

bestehende Produkte per Firmware-Update um den SMPTE-<br />

Standard ST 2110, der das separate Kodieren und Übertragen<br />

von Medienströmen über ein IP-Netzwerk ermöglicht. Die<br />

Dante-Audiowandler ML-16D, ML-32D und die Erweite rungs -<br />

karte IF-DA64 für den 64-Spur-Recorder DA-6400 sollen<br />

damit in der Lage sein, lineare PCM-Audiosignale entsprechend<br />

ST 2110-30 in den IP-Datenstrom einzubinden.<br />

Tascam weist darauf hin, dass die neue Funktionalität nur<br />

in Verbindung mit einem aktuellen Dante Domain Manager<br />

(Version 1.1 oder höher) nutzbar ist.<br />

ST 2110 wurde entwickelt, um die Rechen- und Netz werk -<br />

auslastung der Geräte zu verringern und Nutzern die Mög -<br />

lich keit zu geben, dem Stream nur den für sie relevanten<br />

Teil der Paketdaten zu entnehmen. Darüber hinaus ist der<br />

Standard AES67-verträglich und ermöglicht die hochpräzise<br />

Synchronisierung der einzelnen Medienströme per Precision<br />

Time Protocol.<br />

Weitere Informationen: www.tascam.de<br />

INTEGRIERTE PRODUKTIONSUMGEBUNG FÜR MUSIK- UND<br />

MULTIMEDIADESIGNER<br />

Tascam Model 12 ist ein kompaktes Komplettpaket für Ton -<br />

mischung, Aufnahme und Produktion speziell für <strong>Musiker</strong>,<br />

Multimedia-Schaffende, Songwriter und Solokünstler. Es<br />

besteht aus einem Mischer mit zehn Eingängen, 12-Spur-<br />

Audiorecorder, USB-Audio-Interface, MIDI-Schnittstelle, DAW-<br />

Steuerfunktionen und einzigartigen Podcasting-Funktionen<br />

wie Mix-Minus und Smartphone-Eingang.<br />

Das platzsparende und erschwingliche Model 12 vereint<br />

das Gefühl einer analogen Oberfläche mit dem effizienten<br />

Workflow und der makellosen Qualität digitaler Aufnahmeund<br />

Produktionssysteme und unterstützt Ihren kreativen<br />

Prozess von Anfang bis Ende.<br />

Weitere Informationen: www.tascam.de<br />

4/19 <strong>–</strong> 1/20 musiker <strong>Magazin</strong>


58 PRODUKT-NEWS<br />

TOM SCHÄFER<br />

DRUM GROOVES DER POPKULTUR <strong>–</strong> 138 GROOVES <strong>–</strong> 110 DRUMMER<br />

Die DNA des modernen Schlagzeugspiels seit Erfindung des Backbeats.<br />

Eine Zeitreise durch die Groove-Jahrzehnte von den 50ern bis heute. Von Afro-Beat bis Swag.<br />

„Drum Grooves der Popkultur“ ist eine Hommage an die<br />

wunderbare Welt des Schlagzeugspiels, die mit den Drum-<br />

Monstern der 1940er-Jahre Fahrt aufnahm und durch die<br />

inspirative Popkultur kreative Höchstleistungen entwickelte.<br />

Schlagzeuger brennen für Grooves, denen eine besondere<br />

Magie innewohnt. Dabei kann Magie auf vielfältige Weise<br />

entstehen. Sei es durch spielerische Komplexität, durch ein<br />

bewundernswertes Feel, durch Ideenreichtum, durch spannende<br />

rhythmische Architekturen oder eine bestimmte<br />

Ästhetik. Wie unterschiedlich die Faszination eines Drum -<br />

grooves auch ausgeprägt sein mag <strong>–</strong> jeder Groove geht<br />

immer auf seine kreative Kernidee zurück. Es ist die eigentliche<br />

Urzelle <strong>–</strong> die DNA. Und diese kommt häufig in nur<br />

wenigen Takten als essentieller Baustein zum Ausdruck.<br />

Auch wenn eine Notation niemals das Feel des Augenblicks<br />

einfangen kann, so bietet sie dennoch Zugang zu jenen<br />

berauschenden Errungenschaften, die als Drumgrooves der<br />

Popkultur in diesem Buch zu einem Gipfeltreffen zusammenfinden.<br />

Der kreative Drang des Schlagzeugspiels nährt sich aus der<br />

Inspiration und teilt damit das Kapital der Vergangenheit.<br />

Insofern richtet das Buch den Blick genauso auf die heutige<br />

Groove-Kultur wie auf die Zeit der Pioniere, die in den 30erund<br />

40er-Jahren den Grundstein des modernen Schlag -<br />

zeugspiels legten. Ohne den Jazz und ohne Drum-Monster<br />

wie Buddy Rich, Gene Krupa oder Louie Bellson wäre die<br />

Entwicklung womöglich komplett anders verlaufen.<br />

Vielleicht hätte Heavy Metal nie stattgefunden. Denn Metal<br />

ist komplett das Gegenteil von Jazz. Und ohne Referenz<br />

lässt sich kein Gegenteil entwickeln.<br />

Die Auswahl der Grooves im Buch basiert auf jenen in der<br />

„Drummers World“ häufig zitierten Schlagzeugern und ihren<br />

einflussreichen Spielarten. Auch Drum-historische Re cher -<br />

chen haben Einfluss auf die Auswahl genommen und die<br />

Bedeutung eines Schlagzeug-Grooves im Kontext der Zeit<br />

hat eine Rolle gespielt. Insofern findet der intelligente Mini -<br />

ma lismus hier genauso statt wie das komplett ausgehexte<br />

Double-Bassdrum-Play. Anders gesagt: „Da Da Da“ ist im<br />

Kontext der Schlagzeug-Pop-Historie genauso bedeutsam<br />

wie „Sound Of Muzak“, „Radar Love“, „Bleed“ oder „In The<br />

Air Tonight“.<br />

Hier begegnen sich Grooves, die sich unabhängig von jeglichen<br />

Styles und Genres im kreativen Raum bewegen und<br />

doch eines gemeinsam haben: Es sind Zeitdokumente, die auf<br />

ihre ureigene Weise die Strömungen der Popkultur spiegeln<br />

und als „Alltime Classics“ eine prägende Rolle einnehmen.<br />

Eine vollständige Liste an Iconic-Grooves kann es natürlich<br />

nicht geben. Denn jeder wird seine eigenen bedeutenden<br />

Favourites haben, die zu den Groovetracks des Lebens zählen.<br />

Diese facettenreiche Werkschau ermöglicht inspirative Ent -<br />

deckungen genauso wie das Aufstöbern längst vergessener<br />

Grooves sowie die Begegnung mit überraschend Neuem<br />

oder ein Wiedersehen mit alten Bekannten.<br />

Die Liste der Drumgrooves folgt einer chronologischen Time -<br />

line. Insofern sind die Grooves entsprechend dem Zeit punkt<br />

ihrer Entstehung bzw. Veröffentlichung sortiert. Auf diese<br />

Weise lassen sich Strömungen und Entwicklungen erkennen,<br />

die in der Pionierzeit noch von relativ linearer Gestalt waren,<br />

aber spätestens seit den 1970er-Jahren eine sich exponentiell<br />

ausbreitende Mehrdimensionalität erreichten.<br />

Zudem lassen sich zwischen den Zeilen auch manche in -<br />

spirative Quellen entdecken, derer sich Drummer immer<br />

schon gerne bedient haben und die Entstehung mancher<br />

Drumgrooves erklärbar machen.<br />

Das Buch versteht sich als Werkschau in einer zeitchronologischen<br />

Dramaturgie, die für eine praxisbezogene An -<br />

wendung (z. B. im Unterricht) aber nicht bindend sein muss.<br />

Denn die Alltime Classic Drumgrooves sind einzelne und in<br />

sich geschlossene Kapitel, denen man sich je nach Inte -<br />

ressen s lage und Wissensdurst widmen kann. Anders gesagt:<br />

Man schlägt zufällig eine Seite auf und wird (hoffentlich)<br />

immer auf einen Goldfund stoßen.<br />

Die abgebildeten Grooves beziehen sich auf die Kernideen<br />

der Drumtracks, die in ein-, zwei- oder viertaktigen Noten -<br />

darstellungen erfasst sind. Jene Groove-Pattern können als<br />

„geloopte“ Sequenzen gespielt werden und dienen als<br />

Inspirationsquelle für das eigene Repertoire.<br />

Einige Grooves zeigen verknüpfte Drum-Fills, die entweder<br />

ein Bestandteil des Patterns sind oder als wichtiger Indi -<br />

kator die schöpferische Idee mitprägen. In diesem Fall sei<br />

jedem die Freiheit gegönnt, das Fill zu isolieren und separat<br />

zu spielen oder es im Kontext des gesamten Patterns zu<br />

belassen.<br />

Über die jeweiligen QR-Codes können Video- bzw. Audio -<br />

tracks angewählt werden, um die Hördimension als weitere<br />

Kraftquelle hinzuzuziehen.<br />

Auch die Notationen <strong>–</strong> wenn nicht anders erklärt <strong>–</strong> beziehen<br />

sich auf die Audio/Video-Links.<br />

Viel Groove also bei dieser Reise durch 60 Jahre Drum -<br />

grooves der Popkultur und damit eine tolle Ergänzung zum<br />

Unterricht.<br />

Tom Schäfer arbeitet freiberuflich<br />

als Autor, Fotograf<br />

und <strong>Musiker</strong> mit Schwer -<br />

punkt Percussion & Schlag -<br />

zeug. In den 1980er- und<br />

1990er-Jahren tourte er mit<br />

Pop-, Electronic- und World -<br />

music-Projekten durch Euro -<br />

pa. Als Mitbegründer und<br />

kreativer Kopf des Percus -<br />

sion-Performance-Projekts<br />

„Om Buschman“ spielte er<br />

Hun derte von Shows im In- und Ausland. In vielen Episoden<br />

begleitete er das Ambient-Music-Bandkollektiv Papalagi<br />

und war Teil des Projekts Deep Blue, mit dem er die Live-<br />

Musik für den Dokumentarfilm auf kino-event-reisen entwickelte.<br />

Als Live- und Studio-Drummer der Band Farfarello ist er<br />

u. a. auf den CDs „Live It“, „Traumzeit“ sowie auf dem von<br />

Eroc produzierten Album „Movements“ zu hören.<br />

Neben zahlreichen Percussiontracks für Studiopro duk tionen<br />

hat Tom Schäfer in seiner Laufbahn über 1000 Konzerte<br />

gespielt <strong>–</strong> neben den oben erwähnten Künstlern u. a. auch<br />

mit Ray Wilson, Fidibus sowie dem internationalen<br />

Percussion-Star Nippy Noya. Er ist Autor des Fachbuchs<br />

„Hand- & Effect-Percussion“ und Produzent der DVD „Die<br />

Welt der Small Percussion“.<br />

Weiterhin ist er verantwortlich für die Percussion-Sounds<br />

der „Real Mega Drums“ Sample-Library. Zudem gastiert er<br />

regelmäßig als Workshop-Dozent bei Drum- und Percussion-<br />

Events. Zu seinen weiteren Arbeitsfeldern gehören die Foto -<br />

grafie und die Entwicklung von Percussion-In stru menten<br />

für internationale Hersteller.<br />

Seit 1988 ist Tom Schäfer Redakteur des Schlagzeug-<br />

<strong>Magazin</strong>s „Sticks“. mit seiner über 30-jährigen Erfahrung<br />

als Autor und Fotograf portraitierte er die Größen der internationalen<br />

Drummer-Szene. Durch viele persönliche Kon -<br />

takte zu den Stars hatte er das Privileg investigativer Ge -<br />

spräche zum Thema Groove- und Popkultur des Schlag -<br />

zeugspiels.<br />

ISBN 978-3-89775-181-1; 29,80 Euro<br />

192 Farbseiten, 138 Grooves, 110 Drummer, 242 Fotos,<br />

148 Notenbeispiele<br />

Weitere Informationen: www.leu-verlag.de<br />

musiker <strong>Magazin</strong> 4/19 <strong>–</strong> 1/20


PRODUKT-NEWS 59<br />

40 JAHRE MUSIKMESSE: PFLICHTTERMIN FÜR ALLE MUSIKER!<br />

Bereits seit 1980 ist die Musikmesse in Frankfurt am Main<br />

ein wichtiger Partner der internationalen Musikwirtschaft.<br />

Zum 40. Geburtstag (1. bis 4. April) präsentiert die Ver -<br />

anstaltung die Neuheiten hunderter Aussteller <strong>–</strong> sowie ein<br />

randvolles Eventprogramm voller Business, Emotion und<br />

Inspiration. Während an den ersten beiden Tagen der professionelle<br />

Austausch zwischen Unternehmen, Händlern,<br />

Lehrer*innen und Berufsmusikern im Vordergrund steht,<br />

öffnet sich die Musikmesse am Freitag und Samstag verstärkt<br />

der breiten Musikszene.<br />

Unzählige hochkarätige Künstler geben in Workshops und<br />

Masterclasses ihr Wissen am Instrument weiter: darunter<br />

Gitarrenhelden wie Richie Faulkner (Judas Priest), Gus G.<br />

(Ozzy Osbourne) und Jennifer Batten (u.a. Michael Jackson),<br />

Top-Drummer wie Ash Soan (u.a. Adèle, Cher, Seal), Brian<br />

Tichy (Whitesnake) und John Riley (u.a. Miles Davis, Woody<br />

Herman) sowie Deep-Purple-Keyboarder Don Airey.<br />

Während der Publikumstage am Freitag und Samstag geht<br />

zusätzlich der Pop-up-Erlebnismarkt „Musikmesse Plaza“<br />

in seine zweite Runde. Hier kann jedermann Instrumente<br />

sowie Lifestyle-Produkte antesten und sogar direkt kaufen.<br />

In diesem Rahmen feiert zudem das neue Community Event<br />

„Home of Drums“ seine Premiere. Die Veranstaltung vereint<br />

Produktpräsentation bekannter Marken wie DW, Gretsch,<br />

Natal, Pearl, Roland und Zildjan mit Wissensvermittlung und<br />

Live-Performances.<br />

Abends bebt ganz Frankfurt bei den Konzerten des „Musik-<br />

messe Festival“. Direkt auf dem Messegelände performen<br />

unter anderem Top-Artists wie Freya Ridings, Max Herre und<br />

Moop Mama.<br />

Infos zu Tickets und Programm unter<br />

www.musikmesse.com; www.musikmesse-plaza.com;<br />

www.musikmesse-festival.com<br />

4-FACH-GITARRENSTÄNDER »GUARDIAN 3+1«<br />

17534-016-00 <strong>–</strong> schwarz mit transluzenten Elementen<br />

Hochwertiger Mehrfachgitarrenständer für eine Akustik- und<br />

3 E-Gitarren. Der Guardian hält die verschiedensten Gitar -<br />

ren sicher, platzsparend und übersichtlich für den Mu siker<br />

bereit. Speziell abgestimmte und dämpfende Auflagen sorgen<br />

für einen sicheren und instrumentenschonenden Halt<br />

der Gitarren. Die flexiblen Schutzbügel verhindern ein Ver -<br />

drehen der Gitarre und schützen sie beim Abstellen oder<br />

Herausnehmen vor einem unbeabsichtigten Anschlagen.<br />

Die weichen Auflagepads aus hochwertigem thermoplastischen<br />

Elastomers haben dämpfende Eigenschaften. Dadurch<br />

nehmen sie das Eigengewicht der Gitarre schonend auf<br />

und verhindern Beschädigungen am Instrument. Für den<br />

Transport kann der Guardian dank eines innovativen Klapp -<br />

mechanismus angenehm getragen und sogar aufrecht ab -<br />

gestellt werden. Hochflexible Anlagearme mit integrierten<br />

Plektren-Haltern ermöglichen das schonende Einstellen<br />

der Gi tar ren und gewährleisten zudem „freiliegende“ Saiten.<br />

Durch seine schlanke Bauweise kann der Guardian auch<br />

sehr platzsparend direkt vor einer Wand positioniert werden.<br />

Die transluzenten Elemente verhindern zudem Ver fär -<br />

bungen vom Ständer zu Gitarren mit Nitrolack-Lackierung.<br />

Aufstellmaß: 626 x 335 mm<br />

Größe zusammengelegt: 626 x 670 x 173 mm<br />

Höhe: 700 mm | Gewicht: 3,7 kg<br />

EAN: 4016842829552<br />

Weitere Informationen: www.k-m.de<br />

4/19 <strong>–</strong> 1/20 musiker <strong>Magazin</strong>


60 PRODUKT-NEWS<br />

SHURE STARTET KAMPAGNE<br />

MIT ADAM LEVINE ZUR EINFÜHRUNG<br />

DER NEUEN AONIC-SERIE<br />

MIT KABELLOSEN KOPFHÖRERN<br />

MIT NOISE CANCELLING<br />

UND TRUE-WIRELESS-OHRHÖRERN<br />

Shure, ein weltweit führender Hersteller von Audio equipment,<br />

der die Branche seit über 90 Jahren maßgeblich prägt, gab<br />

auf der CES bekannt, dass Adam Levine das Gesicht der<br />

Kampagne zur Einführung einer neuen Serie von kabellosen<br />

Kopfhörern mit Noise Cancelling und True-Wireless-Ohrhörern<br />

wird. Levine kooperiert bereits seit über zehn Jah ren mit Shure<br />

und wird nun Teil der Werbekampagne des Unternehmens zur<br />

Einführung neuer Produkte im Frühling <strong>2020</strong>.<br />

Die neuen kabellosen Kopfhörer mit Noise Cancelling und<br />

die True-Wireless-Ohrhörer ergänzen das bisherige Shure-<br />

Portfolio hochwertiger Ohr- und Kopfhörer für den Con sumer-<br />

Bereich.<br />

„Die größten Legenden der Musikgeschichte <strong>–</strong> Elvis, die<br />

Beatles, Jimi Hendrix, Aretha Franklin und viele weitere <strong>–</strong><br />

haben im Studio und auf den bedeutendsten Bühnen dieser<br />

Welt auf Mikrofone und Equipment von Shure vertraut“,<br />

sagte Eduardo Valdes, Senior Director of Global Marketing<br />

for Musician and Consumer Audio bei Shure. „Jetzt können<br />

Musikliebhaber auf der ganzen Welt diese herausragende<br />

Audioqualität erleben <strong>–</strong> jederzeit und überall.”<br />

Zu den neuen Produkten gehören unter anderem die kabellosen<br />

AONIC 50 Kopfhörer mit Noise Cancelling, die in jeder<br />

Hinsicht besonderen Komfort bieten. Das Shure-Portfolio<br />

umfasst Kopfhörer für die Musikindustrie, die von Audio-<br />

Profis den ganzen Tag getragen werden <strong>–</strong> die Entwicklung<br />

komfortabler, hochwertiger Kopfhörer mit 20 Stunden Akku -<br />

laufzeit ist also sozusagen Teil der DNA des Unternehmens.<br />

Zur neuen Serie gehören zudem die AONIC 215 True<br />

Wireless Sound Isolating Ohrhörer, die mit der gleichen<br />

Technologie ausgestattet sind, die Shure für das In-Ear-<br />

Monitoring auf der Bühne einsetzt. Diese Ohrhörer bieten<br />

bei bis zu acht Stunden Akkulaufzeit und drei zusätzlichen<br />

Vollladungen über die Ladebox eine herausragende Klang -<br />

qualität sowie einmaligen Komfort mit sicherem Halt für ein<br />

ungestörtes, erstklassiges Hörerlebnis.<br />

Die AONIC-Serie basiert auf jahrzehntelanger Studio er -<br />

fahrung und überzeugt mit ihrer hochwertigen Ausführung<br />

und professionellen Features selbst die anspruchsvollsten<br />

Hörer. Shure AONIC Ohr- und Kopfhörer garantieren Musik -<br />

liebhabern und <strong>Musiker</strong>n ein erstklassiges Hörerlebnis <strong>–</strong> ob<br />

im Zug, im Fitnessstudio oder zu Hause.<br />

Um mit der AONIC-Serie die gewohnte Shure-Audioqualität<br />

zu erzielen, legten die Entwickler besonderen Wert auf eine<br />

präzise Unterdrückung der Umgebungsgeräusche ohne Be -<br />

einträchtigung der Klangeigenschaften. Die neuesten Blue -<br />

tooth®-Technologien und -Codecs sorgen dafür, dass die<br />

Hörer die legendäre Shure-Klangqualität auch kabellos er -<br />

leben können.<br />

Mit ihrem herausragenden Tragekomfort und der erstklassigen,<br />

robusten Konstruktion mit Liebe zum Detail setzt die<br />

AONIC-Serie neue Maßstäbe für kabellose Ohr- und Kopf -<br />

hörer. Hervorragender Klang und einmalige Features garantieren<br />

das perfekte Hörerlebnis:<br />

• Akkulaufzeit <strong>–</strong> Mit nur einer Ladung rund um den<br />

Globus fliegen<br />

• Anpassbares Noise Cancelling <strong>–</strong> Für ungestörten<br />

Hörgenuss<br />

• Environment Mode <strong>–</strong> Mit der speziell entwickelten,<br />

kostenlosen ShurePlus PLAY App für iOS und Android<br />

lässt sich der Anteil der Umgebungs geräusche beliebig<br />

anpassen<br />

CES-Besucher können die neuen Ohr- und Kopfhörer in einer<br />

realistischen Umgebung am Shure-Messestand (#<strong>2020</strong>0)<br />

vorab live erleben. Für jede AONIC-Demo auf der Messe<br />

spendet Shure einen Betrag an Save The Music, eine gemein -<br />

nützige Organisation, die Kindern, Schulen und Gemein den<br />

hilft, durch Musizieren ihr volles Potenzial zu entwickeln.<br />

Alle Besucher, die an einer Produktpräsentation teilnehmen,<br />

haben die Chance, ein Paar Kopfhörer, Ohr hörer oder<br />

VIP-Tickets für das Lollapalooza <strong>2020</strong> in der Shure-Heimat -<br />

stadt Chicago zu gewinnen. Um über die Kampagne mit<br />

Adam Levine und die neuen Produkte auf dem Laufenden<br />

zu bleiben, können sich Fans auf www.shure.com/AONIC<br />

registrieren.<br />

Weitere Informationen: www.shure.de<br />

musiker <strong>Magazin</strong> 4/19 <strong>–</strong> 1/20


PRODUKT-NEWS 61<br />

AKAI MPC ONE<br />

Sampling Workstation<br />

Die Akai MPC One ist eine professionelle Standalone Sampling Workstation mit einem 7-<br />

Zoll-Vollfarb-Multi-Touch-Display und läuft ohne Computeranbindung. Sie besitzt den<br />

bekannten Workflow der MPC-Reihe und gibt sich mit ihren Funktionen und Features<br />

betont ergebnisorientiert. Mit ihren richtungsweisenden Performance-Möglichkeiten<br />

zusammen mit der nahtlos integrierten MPC-Software wird sie dadurch zum bisher zentralen<br />

Tool auf der Bühne und im Studio.<br />

KONTROLLE IN HOCHAUFLÖSUNG<br />

Aus dem Herzen der Akai MPC One strahlt ein 7-Zoll-<br />

Vollfarb-Multi-Touch-Display. Die Editierung von MIDI-<br />

Events, das Hinzufügen von Effekten, Editieren von Step-<br />

Sequenzen, Arrangieren, Sampeln und vieles mehr gelingt<br />

so auf intuitive Weise.<br />

MPC ONE & MODULARSYSTEME<br />

Acht frei konfigurierbare CV/Gate-Ausgänge ermöglichen<br />

die Verbindung zwischen der Akai MPC One und einem<br />

Modularsystem. Auch andere Synthesizer, die über CV/ -<br />

Gate-Ausgänge verfügen, können auf diese Weise von der<br />

MPC One gesteuert werden.<br />

PLUGIN-SYNTHESIZER<br />

Die Akai MPC One beinhaltet die drei leistungsstarken PlugIn-<br />

Synthesizer TUBESYNTH, BASSLINE und ELECTRIC, die als<br />

vollwertige Instrumente ohne eine notwendige Com puter -<br />

anbindung genutzt werden können:<br />

TUBESYNTH<br />

TubeSynth emuliert den Sound klassischer analoger<br />

Polysynths, kombiniert mit 5 integrierten AIR-Effekten. Der<br />

Synthesizer enthält alle wichtigen Parameter sehr detailreich<br />

in einer speziellen grafischen Benutzeroberfläche auf<br />

den Touch-Displays der MPC Live und MPC X. Tube Synth<br />

wurde von AIR Music Tech entwickelt und basiert auf der<br />

gleichen Analog-Modeling-Technologie, die schon im be -<br />

kannten Plugin-Synthesizer Vacuum Pro zu finden ist. Das<br />

Layout wurde so angepasst, dass eine bequeme Steuerung<br />

über die MPC-Q-Links gewährleistet ist.<br />

Tube synth ist ausgestattet mit einer umfangreichen Samm -<br />

lung an Preset-Sounds inklusive breit schwebenden Pad-<br />

Sounds, harten Plucks, vibrierenden Bässen und ausdrucksstarken<br />

Lead-Sounds.<br />

BASSLINE<br />

AIR Bassline emuliert den Sound von klassischen Vintage-<br />

Mono-Synthesizern.<br />

Zudem sind 4 AIR-Effekte und 2 Distortion-Algorithmen<br />

enthalten.<br />

ELECTRIC<br />

AIR Electric emuliert den Sound klassischer E-Pianos.<br />

BELEUCHTETE PADS<br />

Über die anschlagdynamischen Pads werden die Noten in<br />

den Sequenzer der Akai MPC One eingespielt und die<br />

Sounds getriggert. Für eine noch bessere Übersicht sind<br />

die Pads in RGB-Farben hintergrundbeleuchtet.<br />

SPEICHERUMFANG DER AKAI MPC ONE<br />

Die Akai MPC One bietet eine interne Speicherkapazität<br />

von 2 GB; es sind bereits 2 GB Sample Content enthalten!<br />

Die Größe des Arbeitsspeichers beträgt 2GB RAM. Weitere<br />

Samples können auf einer SD-Karte abgelegt werden<br />

(Medium nicht im Lieferumfang enthalten). Als weitere<br />

Schnittstellen sind zwei USB-2.0-Slots für externe Fest -<br />

platten oder die Verbindung mit MIDI-Controllern vorhanden.<br />

AKAI MPC ONE IM ÜBERBLICK:<br />

• Standalone MPC <strong>–</strong> funktioniert ohne Compute ran bin -<br />

dung<br />

• Hochauflösendes 7-Zoll-Multi-Touch-Display<br />

• 16 anschlagdynamische Pads<br />

• Stereo Line Ein- und Ausgänge<br />

• Acht frei konfigurierbare CV/Gate-Ausgänge (via vier<br />

TRS-Buchsen)<br />

• vier Q-Link-Regler, vierfach umschaltbar<br />

• 2 GB interner Speicher (2 GB Sound Content inklusive)<br />

• 2 GB RAM<br />

• SD Karten Slot<br />

• zwei USB-2.0-Anschlüsse für externe Festplatten<br />

oder für die Verbindung mit MIDI-Controllern<br />

Artikel: SYN0007366-000<br />

Weitere Informationen: www.musicstore.de<br />

4/19 <strong>–</strong> 1/20 musiker <strong>Magazin</strong>


62 REZENSIONEN<br />

GHOSTHER<br />

»Through Fire«<br />

Gut fünf Jahre nach Bandgründung treten die vier Nordrhein-<br />

Westfalen von GHOSTHER mit ihrem ersten Langspieler<br />

„Through Fire“ auf die Bildfläche der deutschen Metal-Szene.<br />

Optisch und haptisch macht das über Rough Trade und<br />

Noizegate erschienene Album bereits einiges her: Ein aufwendig<br />

und liebevoll gestaltetes Artwork trifft auf ein hochwertig<br />

produziertes Digipak <strong>–</strong> das wünscht man sich häufiger<br />

von Undergroundbands <strong>–</strong> erster Pluspunkt an dieser Stelle für<br />

die Band. Doch können GHOSTHER auch musikalisch überzeugen?<br />

Klare Antwort: Ja, sie können. Reihenweise tanzbare<br />

Alternative-Metal-Songs im oberen Midtempo-Bereich werden<br />

hier geliefert, die man sich sogleich auf den Dancefloors der<br />

hiesigen Rock-Clubs vorstellen kann. Kraftvolle Riffs treffen<br />

hier auf simples, aber effektives Drumming, das die Melo die -<br />

bögen perfekt unterstützt. Vergoldet wird das alles von<br />

Sängerin Jennys Stimme, die die Songs je nach Gesangs stil<br />

mal in melancholische, freudige oder wütende Rich tun gen<br />

lenkt. Musikalisch sind die zehn Songs vor allem Fans von<br />

offensichtlichen Vergleichsbands wie Paramore oder<br />

Halestorm zu empfehlen. Allerdings hört der aufmerksame<br />

Hörer stellenweise starke Anleihen an die Architects, frühe<br />

Nickelback oder Alter Bridge heraus. Generell atmet „Through<br />

Fire“ eher den Geist der späten 90er und frühen 2000er,<br />

moderne Sound-Elemente bringen die Musik aber immer<br />

wieder ins Hier und Jetzt zurück. Empfehlenswert.<br />

www.ghosther.com<br />

P.S.<br />

ALL OUR FRIENDS ARE DEAD<br />

»See You Soon«<br />

„Musik aus der Zeit, als man noch Haare trug“ ist das Motto<br />

der sieben Mitglieder von ALL OUR FRIENDS ARE DEAD.<br />

Klingt erst einmal komisch <strong>–</strong> und das ist es tatsächlich auch,<br />

abgesehen davon, dass wie so oft mindestens ein Quänt -<br />

chen Wahrheit drinsteckt. Denn einerseits hat sich die Band<br />

auf das Neuinterpretieren von wahren Klassikern der Popund<br />

Rockgeschichte spezialisiert, andererseits tut sie dies<br />

mit einer Leichtigkeit und Fröhlichkeit, die eine dauerhafte<br />

gute Laune während des Hörvorgangs entstehen lässt. Wie<br />

die Band ihre aufwendigen Arrangements so bekannter<br />

Songs wie „How Sweet It Is“ (Marvin Gaye), „I’m Not In Love“<br />

(10cc) oder „Here Comes The Sun“ (Beatles) umsetzt und<br />

präsentiert, zeigt einmal mehr die der Musik ganz eigene<br />

und spezielle innewohnende Art von Humoristik. Verspielte<br />

Klaviere und Gitarren treffen auf fröhlichen Gesang, leichte<br />

Schlagzeug-Rhythmen und süffisante Background-Chöre.<br />

Zehn Cover-Versionen werden präsentiert, die einerseits darauf<br />

schließen lassen, was für eine hervorragende und ein -<br />

gespielte Band hier zusammen agiert, und andererseits die<br />

Neugierde darauf wecken, wie die Band wohl mit Eigen -<br />

kompositionen klingen mag. Für weitstirnige Kenner der<br />

Pophistorie ist „Sell Your Soul“ in jedem Fall ein Leckerbissen.<br />

allourfriendsaredead.de<br />

P.S.<br />

LUCA VASTA<br />

»Stella«<br />

Mit „Stella“ hat Luca Vasta ein Popjuwel erschaffen, das<br />

alle Facetten des Genres schimmernd aufgreift und widerspiegelt.<br />

Träumerische Melodien geben dynamischen Beats<br />

die Hand, unbändige Lebensfreude wechselt sich mit bittersüßer<br />

Melancholie ab. Luca Vastas weiches Italienisch<br />

schmiegt sich in die Akkorde, wird immer wieder von englischen<br />

Phrasen aufgebrochen und hebelt somit jegliche<br />

sprachlichen Grenzen aus: Die in Remscheid geborene<br />

Deutsche mit italienischen Wurzeln scheint durch und durch<br />

Weltbürgerin zu sein. Die Grenzen der Popmusik lotet sie<br />

charmant und selbstbewusst aus: Folkloristisch angehauchte<br />

Melodien zeigen sich im Song „Rosa“. Auf „Time“ finden<br />

elektronische Klänge Platz, während „American Dreams“<br />

mit Streichern und einem fast schon hymnischen Chor auffährt.<br />

Dass bei der Produktion des Albums ein Profi am<br />

Werk war (Philipp Steinke arbeitet u. a. mit Mark Forster<br />

und Revolverheld zusammen), hört man jedem einzelnen<br />

Song an. Der musikalischen Vielfalt des <strong>2019</strong> erschienen<br />

Albums einen roten Faden zu verpassen, ist genial gelungen:<br />

„Stella“ ist durchweg hörenswert und zeigt den Facetten -<br />

reichtum, mit dem Luca Vasta ihre Liebe zur Popmusik feiert.<br />

www.lucavasta.com<br />

L.K.<br />

FRIENDS OF MUSIC<br />

»Ghostrider«<br />

Die FRIENDS OF MUSIC machen es einem wahrlich nicht<br />

leicht, etwas über sie herauszufinden. Das Booklet ihres<br />

Albums „Ghostrider“ von <strong>2019</strong> gibt keine Webadressen preis,<br />

das Label teilt online auch keine Informationen und auch<br />

längere Google-Recherche bleibt erfolglos. Zur Band historie<br />

kann daher wenig gesagt werden, die Musik der drei<br />

Musikfreunde lässt sich jedoch eindeutig beschreiben und<br />

zuordnen. Zehn Stücke sind auf „Ghostrider“ enthalten, die<br />

alle den Geist von klassischem, rockgeprägtem Südstaaten-<br />

Country atmen. Stücke wie „I’m Coming Home“ oder „Driving<br />

Home To Alice“ sind wunderbar vorstellbar beim sommerlichen<br />

Barbecue, einer Spritztour über die Landstraßen der Republik<br />

oder beim Bikertreffen. Auch die für die Szene obligatorische<br />

Cover-Version eines Songs von Country-Über vater Johnny<br />

Cash hat es auf die Platte geschafft: „Ghost Riders In The Sky“<br />

wird in gleich drei unterschiedlichen Varianten präsentiert.<br />

Daneben sind auch das eingangs erwähnte „I’m Coming<br />

Home“ sowie der getragene Song „Confusion“ neben einer<br />

Radio-Version auch in einer tanzbaren Club-Version enthalten.<br />

So summieren sich die sechs Lieder inklusive ihrer band -<br />

eigenen-Coverversionen auf eine kurzweilige Dreivierte l stunde,<br />

die nicht nur deutlich macht, was der Country-Underground in<br />

Deutschland kann, sondern die auch noch Zeit bietet, über den<br />

stilistischen Tellerrand hinauszublicken.<br />

P.S.<br />

THE MAZE<br />

»From Small Things«<br />

Es müssen nicht immer die ganz großen Geschichten sein <strong>–</strong><br />

das stellt die Band theMaze auf ihrem Album „From Small<br />

Things“ unter Beweis. Der Bandname ist bei näherer Betrach -<br />

tung der langen Bandgeschichte bezeichnend: Bereits vor über<br />

25 Jahren fanden sich Frank Senftleben und Heiner Lehmann<br />

mit ihrem Kollegen Enrico Thoms zusammen, um sich zwischenzeitlich<br />

wieder zu trennen, eigene Wege zu gehen und<br />

das Bandprojekt schließlich zu zweit aufleben zu lassen. Frank<br />

Senftleben und Heiner Lehmann kreieren auf „From Small<br />

Things“ eine solide Mischung aus Pop, Rock und Blues und<br />

verstehen es, den typischen Bandklang wenn nötig aufzupeppen,<br />

sei es durch Einsatz eines Glocken spiels in „The Sound<br />

Of Her Words“ oder einer Querflöte in „Worst Case Scenario“.<br />

Nummern wie „Get The Beat Back“ gehen ordentlich voran,<br />

während eben genanntes „Worst Case Scenario“ oder „Never<br />

Wanna Go Again“ durch entspannten Groove überzeugen. Die<br />

kleinen Dinge des Lebens stehen in der Tat im Mittelpunkt des<br />

Albums. In „If We Kiss“ fragt sich Sänger Frank Senftleben, ob<br />

aus einer Freundschaft vielleicht doch Liebe entstehen kann.<br />

„Eye To Eye“ erzählt vom Freiheitsdrang und der Versuchung,<br />

auszubrechen und den Alltag einfach hinter sich zu lassen.<br />

Das Album, dem ein paar mehr musikalische Ecken und<br />

Kanten sicherlich nicht geschadet hätten, endet mit dem<br />

Aufruf, die kleinen Dinge im Blick zu behalten und sie zum<br />

Positiven zu wenden; sind sie es doch, die unser Leben am<br />

Ende so richtig lebenswert machen.<br />

www.themaze.de<br />

L.K.<br />

musiker <strong>Magazin</strong> 4/19 <strong>–</strong> 1/20


REZENSIONEN 63<br />

WATTENLÄUFER<br />

»Wi bruuk keen Kalifornien!«<br />

Wozu nach Kalifornien ziehen, wenn man auch an der Nordsee<br />

wohnen kann? Das fragen sich die WATTENLÄUFER auf ihrer<br />

neuesten Platte und bringen die Antwort gleich mit: „Wi bruuk<br />

keen Kalifornien!“ Da kann man schließlich keinen „Gröönkohl<br />

op‘n Disch“ essen! Gleich der erste titelgebende Song macht<br />

ordentlich Stimmung und bringt eine Fröhlichkeit und<br />

Lebenszugewandtheit mit, die sich trotz besungenen typisch<br />

norddeutschen „Schietwetter“ durchs Album zieht. Klassiker<br />

wie der „Jung mit‘n Tüdel band“ oder das „Shanty Party-Rock-<br />

Potpourri“ werden sym pathisch aufgegriffen und mit einem<br />

eigenen musikalischen Touch versehen, die Herkunft und der<br />

Dialekt mit Humor genommen. Aus dem bekannten „Im<br />

Wagen vor mir“ wird so zum Beispiel „In dr Boot för mi“. Die<br />

sechsköpfige Platt rock-Band ist mit hörbarem Spaß und<br />

Leiden schaft bei der Sache und kombiniert eingängige<br />

Melodien voller Leich tig keit mit ihrem Dialekt. Auch die gefühlvollen<br />

Stücke „Ik bliev bei dir“ und „Fresenhof“ können überzeugen.<br />

Fazit: „Wi bruuk keen Kalifornien!“ sollte mit seinen<br />

bodenständigen und humorvollen Songs definitiv auch Fans<br />

außerhalb Nord deutsch lands begeistern.<br />

www.wattenläufer.com<br />

L.K.<br />

VIVID CURLS<br />

»… nicht müde werden!«<br />

Sozialkritische Texte, Gänsehaut erzeugender Harmonie ge -<br />

sang, ein Mix aus Rockröhre und lyrischem Mezzosopran: Die<br />

VIVID CURLS wagen die Kombination von Anspruch und Inhalt<br />

mit dramatischer, eingängiger Melodik, abwechslungsreichen<br />

Rhythmen und fein herausgearbeiteten Songstrukturen.<br />

Hier trifft klassisches deutsches Liedermachertum àla<br />

Konstantin Wecker oder Reinhard Mey auf modernes Song -<br />

writing nach Art vieler bekannter neuer „Deutschpop-<br />

Poeten“. Inka Kuchler und Irene Schindler widmen sich<br />

inhaltlich dabei den brandaktuellen Themen unserer Zeit:<br />

die Zerrissenheit in der Gesellschaft, der Kampf um eine<br />

bessere Zukunft, das Streben der Jugend nach einer Politik,<br />

die Umwelt und zukünftige Generationen in den Fokus nimmt.<br />

Dazu werden sie unterstützt von einer hochqualitativen Band:<br />

perkussives Gitarrenspiel oder verträumtes Fingerpicking<br />

treffen auf Mundharmonika-Einspieler und Percussion -<br />

elemente.<br />

VIVID CURLS brauchen nicht viel, um ihren allseits gepriesenen<br />

und mit diversen Preisen ausgezeichneten Gesang<br />

zu unterstützen, und doch bespielen sie auf “... nicht müde<br />

werden!” die gesamte Bandbreite der ihnen zur Verfügung<br />

stehenden Mittel der musikalischen Arrangements. Diese<br />

Band breite und Aktualität ist es denn auch, die den VIVID<br />

CURLS in der Vergangenheit diverse Auszeichnungen wie den<br />

Förder preis für junge Liedermacher der Hanns-Seidel-<br />

Stiftung eingebracht hat. Wenn das Duo so weitermacht,<br />

dürften noch einige weitere Preise dazukommen <strong>–</strong> sei es für<br />

die tolle Musik oder ihre zum Nachdenken anregenden Texte.<br />

www.vivid-curls.de<br />

P.S.<br />

THOMAS MENTSCHES & BAND<br />

»The Lierfeld Tapes«<br />

Seit vielen Jahren ist Thomas Mentsches bereits als Singer<br />

und Songwriter in klassischer angloamerikanischer Tradition<br />

aktiv und auf den Bühnen der Republik sowie auf Platte<br />

unterwegs. Bereits seit zehn Jahren wird er dabei von seinen<br />

beiden Weggefährten Volker Arndt und Ali Ottmann<br />

begleitet, die Mentsches’ Sound mit ihrer großen musikalischen<br />

Erfahrung aus Klassik, Jazz und Reggae bereichern.<br />

Verfeinert durch die spezielle Stimme von Thomas Mentsches<br />

entsteht ein eigenständiger und unabhängiger Sound, der<br />

in dieser Form in Deutschland nicht häufig zu hören ist.<br />

Sein neuestes Werk „The Lierfeld Tapes“ spiegelt diese<br />

Eigen ständigkeit zum wiederholten Male eindrucksvoll<br />

wider. Regelmäßig holt sich Mentsches in den legendären<br />

Bars und Pubs der britischen Insel historische und musikalische<br />

Inspiration für seine neuen Werke und auch diese<br />

regelmäßigen Stippvisiten an den Wiegen der Singer-<br />

Songwriter-Szene hört man dem Album eindrucksvoll an.<br />

Auch dieses Album ist inhaltlich geprägt von den für Thomas<br />

Mentsches typischen Geschichten über Freude und Nöte<br />

des sprichwörtlichen „kleinen Mannes“. Diese auf vielen<br />

Reisen gemachten und gesammelten Erfahrungen und Er -<br />

zählungen verarbeitet der Sänger gemeinsam mit seinen<br />

beiden Mitstreitern zu einer wundervollen Platte, die den<br />

Geist der britischen Inseln atmet und zeitgleich doch einen<br />

eigenen Touch durchscheinen lässt.<br />

www.facebook.com/Thomas.Mentsches.Band P.S.<br />

FRANK MARTIAN<br />

»Where Ends Meet«<br />

<strong>2019</strong> erschien mit „Where Ends Meet“ nach langer Warte -<br />

zeit das neue Album von Frank Schulz alias Frank Martian.<br />

Das Album weckt musikalisch und stimmlich viele Erinne -<br />

rungen an die progressiven Pop- und Rockbands aus Groß -<br />

britannien in den 80er-, 90er- und frühen 2000er-Jahren.<br />

Elektronische Ele mente werden hier mit progressiven Ge -<br />

sangs strukturen und Rockriffs miteinander verbunden. Trotz<br />

der überwiegend düsteren Grundstimmung ist „Where<br />

Ends Meet“ eine positive, doch nicht übermäßig nostalgische<br />

oder verklärte Aus einandersetzung mit der gesellschaftlichen<br />

und der eigenen Vergangenheit. Für Frank<br />

Martian stellt das Album „ein ehrliches Statement und eine<br />

packende, faszinierende und oft auch tanzbare Abbildung<br />

der Vielschichtigkeit unseres modernen Lebens“ dar <strong>–</strong> ein<br />

Statement, welches das Album treffend und passend<br />

zusammenfasst. Mit der Unterstützung exzellenter <strong>Musiker</strong><br />

wird hier über elf zeitgemäß produzierte Songs die für<br />

Martian typische große stilistische Bandbreite an Ge schichten<br />

von Trennung, Tod, Begierden und Liebe präsentiert. Mal<br />

zynisch, mal erschreckend deutlich und mal mit einem<br />

Augen zwinkern <strong>–</strong> musikalisch immer eigenwillig, auf Eigen -<br />

ständigkeit bedacht und keinem einengenden musikalischen<br />

Korsett folgend. Ein sehr ambitioniertes Werk.<br />

www.protonmusic.de<br />

CAPELLASTREET<br />

»Dicht an dicht«<br />

Stark vom Zeitgeist geprägt präsentieren sich CAPELLA-<br />

STREET mit ihrer neuen Single „Dicht an dicht“. Zusammen<br />

mit einem Video widmen sie sich in ihrem Song der aktuellen<br />

Klimadebatte und beziehen auch gleich eindeutig Stel -<br />

lung: Das Stück ist einerseits vom Aufruf zu mehr Umwelt -<br />

bewusstsein geprägt und andererseits ein Aufruf, sich den<br />

aktuellen Protesten für eine umweltfreundlichere Zukunft<br />

anzuschließen. Dabei geben sich CAPELLASTREET auch<br />

bewusst überhaupt keine Mühe, subtil zu klingen: Offen<br />

wollen sie dazu motivieren, sich „Dicht an dicht“ in der<br />

Fridays-for-Future-Bewegung zu sammeln und den Protest<br />

so auf der Straße zu unterstützen. Begleitet von elektronischen<br />

Beats und garniert mit poppigen und rockigen Ele -<br />

menten entsteht so ein Protestsong, der die Hörer aufrütteln<br />

und zur Aktion motivieren soll.<br />

facebook.com/CAPELLASTREET-267568193278873 P.S.<br />

Rezensenten:<br />

L.K. <strong>–</strong> LINDA KNAUER<br />

P.S. <strong>–</strong> PHILIPP STRUNK<br />

4/19 <strong>–</strong> 1/20 musiker <strong>Magazin</strong>


64 TITELSCHUTZANZEIGEN<br />

Titelschutzanzeigen müssen uns fertig layoutet<br />

zugesandt weden.<br />

Sie können nur noch gegen Bargeld<br />

veröffentlicht werden<br />

Anzeige 45 x 20 mm<br />

(fertig layoutet):<br />

20,<strong>–</strong> € für Mitglieder<br />

30,<strong>–</strong> € für Nichtmitglieder<br />

TIM TURUSOV<br />

„On The Way To The<br />

Distant Stars“<br />

VÖ: 22.03.<strong>2019</strong><br />

www.turusov.com<br />

BANJHANKRI<br />

„Cinema“<br />

VÖ: 01.06.2018<br />

delia@freygangband.de<br />

A CUP OF-T<br />

„Live & Pure“<br />

VÖ: 01.10.<strong>2019</strong><br />

www.acupof-t.de<br />

ECLIPSE SOL-AIR<br />

„Bartòks Crisis“<br />

VÖ: 22.03.<strong>2019</strong><br />

www.eclipse-sol-air.com<br />

LAST JETON<br />

„Black Swan“<br />

VÖ: 01.06.2018<br />

www.lastjeton.com<br />

DACAPO<br />

„Covers“<br />

VÖ: 06.09.<strong>2019</strong><br />

www.tanzband-dacapo.de<br />

EKKY MEISTER<br />

„EkkStrakt“<br />

VÖ: 29.02.<strong>2019</strong><br />

www.ekkymeister.de<br />

CASSROLL<br />

„Ich schau in deine Augen“<br />

VÖ: 11.05.2018<br />

markowsky.reinhard@<br />

t-online.de<br />

JOSEF BECKER<br />

„We all grew older“<br />

VÖ: 16.08.<strong>2019</strong><br />

BETTY GEE & FRIENDS<br />

„The Essence Of Life Is Love“<br />

VÖ: 15.02.<strong>2019</strong><br />

www.jazz-art.de<br />

JØRG<br />

„We Call It Blues“<br />

VÖ: 20.04.2018<br />

www.joergausingolstadt.de<br />

CAPELLASTREET<br />

„Dicht an dicht“<br />

VÖ: 16.08.<strong>2019</strong><br />

facebook.com/CAPELLASTREET-<br />

267568193278873<br />

JÖRG KUHFUSS<br />

„Evangelium VS.NAK“<br />

VÖ: 08.02.<strong>2019</strong><br />

JOGALO<br />

„Jogalo and<br />

the Funkey Fellas“<br />

VÖ: 18.02.<strong>2020</strong><br />

WATTENLÄUFER<br />

„We bruuk keen Kalifornien“<br />

VÖ: 09.08.<strong>2019</strong><br />

joerg-kuhfuß@t-online.de<br />

jojobamusic@gmx.de<br />

www.wattenlaeufer.de<br />

CD-Veröffentlichungen in den weltweiten<br />

digitalen Downloadportalen<br />

über<br />

<strong>–</strong> MUSIKER ONLINE <strong>–</strong><br />

Infos: info@musikermagazin.de<br />

BOOMTOWN SHAKEDOWN<br />

„Heimat“<br />

VÖ: 08.02.<strong>2019</strong><br />

prallator@gmx.de<br />

CAPELLASTREET<br />

„Close to close“<br />

VÖ: 20.12.<strong>2019</strong><br />

thiboe@gmx.de<br />

CIRCUS GENARD<br />

„Southie Kids“<br />

VÖ: 09.08.<strong>2019</strong><br />

www.circus-genard.de<br />

DORIAN BLACK<br />

„Winter“<br />

VÖ: 05.04.<strong>2019</strong><br />

www.dorian-black.de<br />

MOW<br />

„Kasper“<br />

VÖ: 13.12.2018<br />

stefan.lauterbach@arcor.de<br />

JAMBERRY<br />

„Schicksal“<br />

22.11.<strong>2019</strong><br />

jamberry-music.de<br />

THE NEW TEAM PROJECT<br />

„New Trinity“<br />

VÖ: 19.07.<strong>2019</strong><br />

www.the-new-team-project.de<br />

DORIAN BLACK<br />

„This Will Make You<br />

Love Again“<br />

VÖ: 15.03.<strong>2019</strong><br />

www.dorian-black.de<br />

EINGEHÄNGT<br />

„Eingehängt“<br />

VÖ: 24.08.2018<br />

frank.proft@web.de<br />

DIE ROCKMEDIZINER<br />

„… auf Krankenschein“<br />

VÖ: 22.11.<strong>2019</strong><br />

ALEX FRIDL<br />

„Weida gezz“<br />

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DORIAN BLACK<br />

„Sweet Thing“<br />

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„Wildes Herz“<br />

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Jenna Akua Hoff<br />

„Happy Holidays“<br />

VÖ: 16.11.<strong>2019</strong><br />

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HARALD JOST<br />

„Tiefgefrorenes“<br />

VÖ: 07.06.<strong>2019</strong><br />

DORIAN BLACK<br />

„Time Runs Backwards“<br />

VÖ: 08.03.<strong>2019</strong><br />

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AETERNOM<br />

„Fight for the Kingdom“<br />

VÖ: 29.06.2018<br />

joerg.klein@guitar-ondemand.de<br />

FRANK PROFT<br />

„Stück zurück“<br />

VÖ: 15.11.<strong>2019</strong><br />

www.proft-live.de<br />

DOMINION FORCE<br />

„Dominion Force“<br />

VÖ: 31.05.<strong>2019</strong><br />

www.facebook.com/Dominion-<br />

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PETER PANDURANGA<br />

„Das Leben ist leicht“<br />

FRANK PROFT<br />

„Sehnsucht“<br />

BARBARA ZANETTI<br />

„Dein Leben“<br />

ECLIPSE SOL-AIR<br />

„Mutter Erde“<br />

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ECLIPSE SOL-AIR<br />

„Schizohilia“<br />

VÖ: 29.03.<strong>2019</strong><br />

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CASSROLL<br />

„Atom Roulette“<br />

15.06.2018<br />

mark.sky1952@gmail.com<br />

FRANK PROFT<br />

„Schon im Himmel gesehen“<br />

VÖ: 18.10.<strong>2019</strong><br />

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KARMA BITCH<br />

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Verantwortl. Redakteur (V.i.S.d.P.):<br />

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Freie Mitarbeiter und Gastautoren:<br />

Norbert Aping, Nele-Sophie Breuer,<br />

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Anzeigenleitung:<br />

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Layout:<br />

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Lektorat:<br />

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Druck:<br />

L.N. Schaffrath GmbH & Co. KG<br />

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<strong>Musiker</strong> <strong>Magazin</strong> erscheint 4 x jährlich<br />

Copyright und Copyrightnachweis für alle<br />

Beiträge: Nachdruck, auch auszugsweise,<br />

sowie Vervielfältigungen jeder Art<br />

nur mit schriftlicher Genehmigung des<br />

Heraus gebers. Druckirrtümer vorbehalten.<br />

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