MAGNIFICAT April 2020
Thema des Monats April: „Mit den Psalmen jubeln“ Inhalt (neben Morgen- und Abendgebet sowie Texten der Eucharistiefeier): · Das Bild im Blick Leben für alle · Thema des Monats Gott ist König. Grund zum Jubeln. Der 47. Psalm · Unter die Lupe genommen „Alle Jubeljahre“. Ein heiliges Jahr Unterschiedliche Ostertermine der Kirchen · Singt dem Herrn ein neues Lied Wir wollen alle fröhlich sein · Engagiertes Christsein Die Pfingstkirchen · Die Mitte erschließen Gottesdienstliche Christologie · Themen und Termine Gebetsanliegen des Papstes Heilige des Monats: Bernadette Soubirous Urbi et Orbi: die Segnungsloggia im Petersdom Woche für das Leben Gottesdienste im ZDF DOMRADIO · Gebete und Gesänge Confiteor Erbarme dich, Herr, unser Gott Marianische Antiphon „Ave Regina caelorum“ Marianische Antiphon „Regina caeli“ · Namenstagskalender
Thema des Monats April: „Mit den Psalmen jubeln“
Inhalt (neben Morgen- und Abendgebet sowie Texten der Eucharistiefeier):
· Das Bild im Blick
Leben für alle
· Thema des Monats
Gott ist König. Grund zum Jubeln. Der 47. Psalm
· Unter die Lupe genommen
„Alle Jubeljahre“. Ein heiliges Jahr
Unterschiedliche Ostertermine der Kirchen
· Singt dem Herrn ein neues Lied
Wir wollen alle fröhlich sein
· Engagiertes Christsein
Die Pfingstkirchen
· Die Mitte erschließen
Gottesdienstliche Christologie
· Themen und Termine
Gebetsanliegen des Papstes
Heilige des Monats: Bernadette Soubirous
Urbi et Orbi: die Segnungsloggia im Petersdom
Woche für das Leben
Gottesdienste im ZDF
DOMRADIO
· Gebete und Gesänge
Confiteor
Erbarme dich, Herr, unser Gott
Marianische Antiphon „Ave Regina caelorum“
Marianische Antiphon „Regina caeli“
· Namenstagskalender
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Zum Titelbild<br />
Auferstehung Christi<br />
Rheinauer Psalter,<br />
Konstanz (?), um 1260,<br />
Ms. Rh. 167, fol. 107r,<br />
© Zentralbibliothek Zürich<br />
Der Rheinauer Psalter ist ein herausragendes Werk der spätgotischen Buchmalerei.<br />
Dies gilt in besonderer Weise für die 10 ganzseitigen Miniaturen, weniger<br />
für die Initialen und die Textgestaltung. In ihm begegnet uns ein Spätwerk des<br />
deutschen Zackenstils.<br />
Die Entstehung wird um 1260 in Konstanz angenommen. Es ist die Zeit des<br />
Interregnums; 1250 starb der letzte Stauferkaiser Friedrich II., und erst 1273<br />
wurde Rudolf von Habsburg zum neuen deutschen König gewählt. Die starke<br />
Betonung des Petrus im Miniaturenzyklus spricht für eine gewünschte starke<br />
Stellung des Papsttums in dieser Situation.<br />
Der Psalter bietet den lateinischen Text der 150 Psalmen, die im Chorgebet<br />
der Mönche im Laufe einer Woche gebetet und gesungen wurden. Wegen ikonographischer<br />
Neuerungen und Loslösung von monastischen Traditionen ist es<br />
aber gut möglich, dass der Psalter nicht in einem Kloster hergestellt und nicht<br />
von einem Kleriker in Auftrag gegeben wurde, sondern von einem Laien.<br />
Im Vorderdeckel schrieb P. Blasius Hauntinger OSB, Bibliothekar im Benediktinerkloster<br />
Rheinau, er habe das Buch 1817 bei einer Auktion gekauft. Den<br />
Namen des Klosters auf einer Rheininsel in der Nähe von Schaffhausen trägt der<br />
Codex bis heute. 1862 wurde das Kloster vom Rat der Stadt Zürich aufgehoben,<br />
und die dort aufbewahrten Handschriften kamen zwei Jahre später in die Kantonsbibliothek<br />
nach Zürich, die 1916 in der Zentralbibliothek Zürich aufging.<br />
Unser Titelbild zeigt den auferstehenden Christus, der gerade mit beherztem<br />
Schritt und hoch erhobener Rechten das Grab verlässt. Er schaut den Betrachter<br />
direkt an und scheint ihn mit seinem neu gewonnenen Leben anstecken zu<br />
wollen.<br />
Heinz Detlef Stäps
So spricht der Herr:<br />
schaut<br />
mich an<br />
ich bin<br />
das Leben<br />
aller<br />
Heinz Detlef Stäps<br />
Auferstehung Christi, Rheinauer Psalter,<br />
Konstanz (?), um 1260, Ms. Rh. 167, fol. 107r,<br />
© Zentralbibliothek Zürich<br />
Karte aus: <strong>MAGNIFICAT</strong>. Das Stundenbuch, Ausgabe: <strong>April</strong> <strong>2020</strong><br />
© Butzon & Bercker GmbH, Kevelaer, www.magnificat.de
Benedictus<br />
epriesen sei der Herr, der Gott Israels! *<br />
Denn er hat sein Volk besucht und ihm<br />
Erlösung geschaffen;<br />
er hat uns einen starken Retter erweckt *<br />
im Hause seines Knechtes David.<br />
So hat er verheißen von alters her *<br />
durch den Mund seiner heiligen Propheten.<br />
Er hat uns errettet vor unsern Feinden *<br />
und aus der Hand aller, die uns hassen;<br />
er hat das Erbarmen mit den Vätern an uns vollendet /<br />
und an seinen heiligen Bund gedacht, *<br />
an den Eid, den er unserm Vater Abraham geschworen hat;<br />
er hat uns geschenkt, dass wir, aus Feindeshand befreit, /<br />
ihm furchtlos dienen in Heiligkeit und Gerechtigkeit *<br />
vor seinem Angesicht all unsre Tage.<br />
Und du, Kind, wirst Prophet des Höchsten heißen; /<br />
denn du wirst dem Herrn vorangehn *<br />
und ihm den Weg bereiten.<br />
Du wirst sein Volk mit der Erfahrung des Heils beschenken *<br />
in der Vergebung der Sünden.<br />
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes *<br />
wird uns besuchen das aufstrahlende Licht aus der Höhe,<br />
um allen zu leuchten, die in Finsternis sitzen<br />
und im Schatten des Todes, *<br />
und unsre Schritte zu lenken auf den Weg des Friedens.<br />
Ehre sei dem Vater und dem Sohn *<br />
und dem Heiligen Geist.<br />
Wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit *<br />
und in Ewigkeit. Amen.<br />
Lk 1, 68–79 – VIII. Ton, vgl. GL 1975 681 · KG 267,<br />
alternative Melodie im V. Ton: vgl. GL 617, 2
Magnificat<br />
eine Seele preist die Größe des Herrn, *<br />
und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.<br />
Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd<br />
hat er geschaut. *<br />
Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter.<br />
Denn der Mächtige hat Großes an mir getan, *<br />
und sein Name ist heilig.<br />
Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht *<br />
über alle, die ihn fürchten.<br />
Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten: *<br />
Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind;<br />
er stürzt die Mächtigen vom Thron *<br />
und erhöht die Niedrigen.<br />
Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben *<br />
und lässt die Reichen leer ausgehn.<br />
Er nimmt sich seines Knechtes Israel an *<br />
und denkt an sein Erbarmen,<br />
das er unsern Vätern verheißen hat, *<br />
Abraham und seinen Nachkommen auf ewig.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Lk 1, 46–55 – IX. Ton, vgl. GL 631, 4 · GL 1975 689 · KG 274<br />
Nunc dimittis<br />
un lässt du, Herr, deinen Knecht, *<br />
wie du gesagt hast, in Frieden scheiden.<br />
Denn meine Augen haben das Heil gesehen, *<br />
das du vor allen Völkern bereitet hast,<br />
ein Licht, das die Heiden erleuchtet, *<br />
und Herrlichkeit für dein Volk Israel.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Lk 2, 29–32 – III. Ton, vgl. GL 665, 3 · GL 1975 700, 3 · KG 290
<strong>April</strong> <strong>2020</strong><br />
Mit den Psalmen<br />
jubeln<br />
Schall von Jubel und Rettung in den Zelten der Gerechten:<br />
Die Rechte des HERRN, Taten der Macht vollbringt sie,<br />
die Rechte des HERRN, sie erhöht,<br />
die Rechte des HERRN, Taten der Macht vollbringt sie.<br />
Psalm 118, Verse 15–16<br />
VERLAG BUTZON & BERCKER KEVELAER
Jahresthema 2<br />
Mit den Psalmen ...<br />
Dezember 2019<br />
Januar <strong>2020</strong><br />
Februar <strong>2020</strong><br />
März <strong>2020</strong><br />
Die Heilige Woche <strong>2020</strong><br />
<strong>April</strong> <strong>2020</strong><br />
Mai <strong>2020</strong><br />
Juni <strong>2020</strong><br />
Juli <strong>2020</strong><br />
August <strong>2020</strong><br />
September <strong>2020</strong><br />
Oktober <strong>2020</strong><br />
November <strong>2020</strong><br />
sehnen<br />
segnen<br />
loben<br />
bitten<br />
klagen<br />
jubeln<br />
verstehen<br />
singen<br />
fluchen<br />
dichten<br />
staunen<br />
danken<br />
leben und sterben<br />
Die Texte vom Vorabend des Palmsonntags<br />
bis zum Abend des Ostersonntags<br />
finden Sie in der Sonderausgabe<br />
„Die Heilige Woche <strong>2020</strong>“.
3<br />
Inhalt<br />
Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />
Das Bild im Blick<br />
Leben für alle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
Morgengebet, Texte zur Eucharistiefeier, Abendgebet 10<br />
Thema des Monats<br />
Gott ist König. Grund zum Jubeln. Der 47. Psalm . . . . . . 255<br />
Unter die Lupe genommen<br />
„Alle Jubeljahre“. Ein heiliges Jahr . . . . . . . . . . . . . . . . 257<br />
Unterschiedliche Ostertermine der Kirchen . . . . . . . . . . 261<br />
Singt dem Herrn ein neues Lied<br />
Wir wollen alle fröhlich sein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 263<br />
Engagiertes Christsein<br />
Die Pfingstkirchen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 266<br />
Die Mitte erschließen<br />
Gottesdienstliche Christologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 269<br />
Themen und Termine<br />
Gebetsanliegen des Papstes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />
Heilige des Monats: Bernadette Soubirous . . . . . . . . . . . 272<br />
Urbi et Orbi: die Segnungsloggia im Petersdom . . . . . . . 276<br />
Woche für das Leben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 278<br />
Gottesdienste im ZDF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 280<br />
DOMRADIO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 280
Inhalt 4<br />
Gebete und Gesänge<br />
Confiteor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />
Erbarme dich, Herr, unser Gott . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />
Eröffnung von Morgen- und Abendgebet . . . . . . . . . . . 281<br />
Marianische Antiphon Ave Regina caelorum . . . . . . . . . 282<br />
Marianische Antiphon Regina caeli . . . . . . . . . . . . . . . 283<br />
Namenstagskalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 284<br />
Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 286<br />
Leserservice . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 287<br />
Quellennachweis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 288<br />
Abkürzungen:<br />
GL: Gotteslob 2013<br />
GL 1975: Gotteslob 1975<br />
KG: Kath. Gebet- und Gesangbuch der deutschsprachigen Schweiz<br />
EG: Evangelisches Gesangbuch<br />
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daher 50 % weniger Nutzholz und Energie als herkömmliches<br />
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5Editorial<br />
Liebe Leserinnen und Leser!<br />
Gewiss haben Sie sich schon gefragt, was dieses „Halleluja“<br />
bedeutet. In den Kirchen, zumal in der Osterzeit, wird es<br />
häufig gesprochen und gesungen – und das manchmal so sachlich,<br />
ja blutleer, dass einem ganz flau dabei wird. Im Grunde<br />
ist’s ganz einfach: Hallelu-Jah heißt „Lobet JHWH!“ Also nicht<br />
irgendeinen „Herrn“ oder „Gott“, nein: genau diesen, den einen,<br />
der diesen Namen trägt. Den Gott Israels. Den Jesus „Vater“<br />
gerufen hat. Was aber heißt da „loben“? Wohl weniger ein<br />
auf die Schulter klopfendes „Hast du gut gemacht!“, das eine<br />
Lehrerin oder ein Vater einem braven Kind zukommen lässt.<br />
Ursprünglich steckt im Verbum hillel, wovon das „hallelu“<br />
sich ableitet, wohl das gellende Trillern, das orientalische<br />
Frauen heute noch hören lassen, wenn es etwas zu feiern gibt.<br />
Durchdringender Jubel ist das. Lebensfreude pur. Und nun stellen<br />
Sie sich vor: Auch das hebräische Wort für die Psalmen,<br />
Tehillim, hängt damit zusammen. Die Psalmen, ein Buch voller<br />
Jubellieder. Spätestens hier fragt man sich: Wie das? Wo die Klage<br />
im Psalmenbuch solch breiten Raum einnimmt! Es braucht<br />
vielleicht Zeit, um sehen zu lernen: Beides gehört aufs Engste<br />
zusammen. Was ist das für ein Jubel, der nicht das Leid, nicht<br />
das Scheitern kennt? Und umgekehrt: Wenn die Psalmen das<br />
Gotteslob alles Lebendigen zum Ziel haben (vgl. Ps 150, 6), eine<br />
Lebenshaltung, die JHWHs Huld und Treue preist, die sich am<br />
zugewandten, verlässlichen Gott selbst freut – wie sollte dann<br />
nicht auch die Not, die klagend vor ihn getragen wird, Ausdruck<br />
dieser lebendigen Beziehung sein? Psalm 126 ist mir persönlich<br />
der liebste Jubelpsalm. Weil beides in ihm steckt, Klage und<br />
Freude. Und weil er die Wende Gott zutraut: „Ja, groß hat der<br />
HERR an uns gehandelt. Da waren wir voll Freude.“ (3)<br />
Ihr Johannes Bernhard Uphus
Das Bild im Blick 6<br />
Leben für alle<br />
Im Rheinauer Psalter befindet sich die Miniatur der Auferstehung<br />
Christi direkt vor dem Text von Psalm 81, der mit einer<br />
großen E-Initiale auf deren Rückseite beginnt. Ps 81 (nach alter<br />
Zählung Ps 80) ist ein Festpsalm zum Laubhüttenfest. Dieses<br />
hohe jüdische Fest („Sukkot“), das eine ganze Woche lang gefeiert<br />
wird und seine besondere Prägung durch die Aufstellung<br />
von Laubhütten in Gärten oder auf Balkonen erhält, blickt zurück<br />
auf das Zelten Israels mit seinem Gott in der Wüste nach<br />
der Befreiung aus der Knechtschaft Ägyptens (Ps 81, 7 f.), auf<br />
den Bundesschluss mit Gott am Sinai (Ps 81, 9–11), und mahnt<br />
das Volk Gottes zur Bundestreue (Ps 81, 12–17). In Ps 81, 4b<br />
wird der Tag des Festes am Vollmond genannt, was sich auf<br />
den Termin des Laubhüttenfestes bezieht. In christlicher Lesart<br />
wurde hier oft an das Osterfest gedacht, das ja in westlicher<br />
Tradition am Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond gefeiert<br />
wird. Dadurch ist wahrscheinlich die Kombination der<br />
Auferstehungsminiatur gerade mit diesem Psalm motiviert.<br />
Keiner hat es gesehen<br />
Die christliche Kunst setzte bei ihrem Bemühen, die Auferstehungsbotschaft<br />
zu verbildlichen, bei der Darstellung der Frauen<br />
am Grab an. Schon um 233 wurde diese Szene im Baptisterium<br />
von Dura Europos (im heutigen Syrien) dargestellt. Ab dem 6.<br />
Jahrhundert kam dann die Darstellung des Engels, der die Osterbotschaft<br />
verkündet, hinzu. Erst ab dem Mittelalter wagte<br />
es die Kunst aber, ein Geschehen abzubilden, das in der Bibel<br />
nicht beschrieben wird: die Auferstehung selbst. Niemand war<br />
in jener Nacht dabei und könnte beschreiben, wie es geschehen<br />
ist; was da geschehen ist, entzieht sich unseren menschlichen<br />
Vorstellungen. Es geht bei diesen Bildern ja auch nicht darum,<br />
das Auferstehungsgeschehen zu beschreiben. Es geht vielmehr
7<br />
Das Bild im Blick<br />
um den Betrachter. Sein Glaube soll durch die Darstellung dieser<br />
Szene gestärkt werden, die Kunst will durch die Darstellung<br />
dieses Geheimnisses die Hoffnung der Christen auf das Leben<br />
nach dem Tod festigen. Die Bilder des auferstehenden Christus<br />
sind Andachtsbilder, die zu Gebet und Meditation einladen.<br />
Kraftvolles Leben<br />
Wie alle Miniaturen im Rheinauer Psalter ist auch die Auferstehungsminiatur<br />
von einem gemalten Rahmen eingefasst, der<br />
einen kostbaren Metallrahmen imitiert. Aufgelegtes und poliertes<br />
Blattgold an den vier Ecken und an zwölf weiteren Stellen,<br />
die goldene Cabochons (gewölbte runde oder ovale Schmuckformen)<br />
evozieren, verleiht der Miniatur eine besondere Feierlichkeit.<br />
Kreuzförmig gelegte Rubine füllen die Felder zwischen<br />
den goldenen Schmuckformen. Dieser imitierte Steinschmuck<br />
kann als königliches Motiv gedeutet werden und verweist vielleicht<br />
auf den kostbaren Schmuck der Reichsinsignien, die zur<br />
Entstehungszeit der Handschrift keinen Kaiser oder König hatten,<br />
der sie in Besitz hätte nehmen können.<br />
Die Miniatur wird beherrscht durch die Figur des auferstehenden<br />
Herrn. Sie wird vor einem polierten Goldgrund mit<br />
blauer Rahmung in Szene gesetzt. Bildparallel füllt ein offener<br />
Sarkophag die gesamte Breite des Bildfeldes. Ein mit Rauten<br />
besetztes Ornamentband bildet den oberen Abschluss der Seitenwand,<br />
die unruhig in Grünbraun gemustert ist. Der Herr<br />
tritt aus dem Grab heraus, indem er entschlossen einen Fuß<br />
aus dem Grab setzt, der auf dem stilisierten Deckel des Sarkophags<br />
(mit gleicher Musterung) landet. Mit der stark blutenden<br />
Nagelwunde wirkt es fast so, als werde hier nochmals an den<br />
Kreuzbalken mit dem angenagelten Fuß erinnert. In jedem Fall<br />
erhalten der unbekleidet gezeigte Unterschenkel und der Fuß<br />
eine besondere Betonung. Kraftvoll erhebt der Auferstehende<br />
den rechten Arm zu einer Siegesgeste. In der Linken (beide
Das Bild im Blick 8<br />
Hände zeigen die Nagelwunden) hält er einen Kreuzstab mit<br />
Triumphfahne. Auch der aus dem Sarkophag herausquellende<br />
Mantelzipfel zeugt von Bewegung und Leben und wird auf diese<br />
Weise zum Siegeszeichen. Überhaupt ist die Malweise von<br />
Mantel und Tunika Christi mit ihren changierenden Farbtönen<br />
in Braun-Grün-Blau-Rosa und ihrer lebendigen Faltenmodellierung<br />
besonders qualitätvoll. Am ausgestreckten rechten Arm,<br />
um die Seitenwunde und am Halsausschnitt zeigt sich, warum<br />
dieser Stil spätgotischer Kunst „Zackenstil“ heißt.<br />
Besonders auffallend ist die Betonung der Seitenwunde.<br />
Das Gewand wird geöffnet und zeigt den Leib Christi mit der<br />
stark blutenden Wunde. Nicht zufälligerweise bildet die Wunde<br />
genau den Mittelpunkt des Bildfeldes über der ornamental<br />
hervorgehobenen Sarkophagkante. Leib und Blut Christi sprechen<br />
natürlich für eine eucharistische Interpretation. Auf der<br />
anderen Seite legt sich aber auch ein Verweis auf die Heilig-<br />
Blut-Reliquie im nicht weit vom Bodensee entfernten Kloster<br />
Weingarten nahe, die bis heute eine starke Verehrung erfährt.<br />
Der Kopf Jesu wird von einem großen Kreuznimbus gerahmt<br />
und von ornamental in Wellen gelegten braunen Haaren. Er ist<br />
leicht zur Seite und nach unten gedreht, doch der Herr schaut<br />
den Betrachter direkt an. Der Blick ist gütig und hat etwas Abwartend-Fragendes,<br />
als wollte der Herr fragen: „Was bedeutet<br />
dir, Mensch, meine Auferstehung?“<br />
Besiegte Mächte<br />
Von der Bewachung des Grabes berichtet nur der Evangelist<br />
Matthäus (vgl. Mt 27, 57–61). Er erzählt auch, dass die Wächter<br />
mit der Erscheinung des Engels aus Furcht vor ihm erbebten<br />
und wie tot waren (vgl. Mt 28, 4). Die Wächter sind deshalb<br />
meistens mit geschlossenen Augen dargestellt. Hier aber haben<br />
sie die Augen geöffnet und folgen dem Geschehen. Zwei sind<br />
mit Kettenhemden als Soldaten gekennzeichnet und schau-
9<br />
Das Bild im Blick<br />
en den Auferstehenden an. Der rechte Wächter hält den Sarkophagdeckel<br />
fest, der mittlere weist mit dem Zeigefinger auf<br />
Christus und berührt den linken Wächter am Arm. Dieser trägt<br />
keine Rüstung und hat den Blick gesenkt, als wenn er noch in<br />
Todesstarre gefangen wäre. Ohne Zweifel soll hier zum Ausdruck<br />
kommen, dass die bösen, feindlichen Mächte besiegt<br />
sind, dass aber auch sie beginnen, die Bedeutung der Auferstehung<br />
zu begreifen und sich auf den ausrichten, der das Leben<br />
für alle errungen hat.<br />
Heinz Detlef Stäps
Mittwoch, 1. <strong>April</strong> <strong>2020</strong><br />
Namenstag: hl. Irene, hl. Agape und hl. Chionia (Märtyrerinnen,<br />
† 304) · hl. Hugo von Grenoble (Bischof, Förderer der Kartäuser,<br />
† 1132) · Cäsarius von Speyer (Franziskaner, † um 1239)<br />
Ökumenischer Gedenktag: Amalie Sieveking (Mitbegründerin der Diakonie<br />
in Deutschland, 1794–1859)<br />
Morgengebet<br />
Herr, öffne meine Lippen.<br />
Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.<br />
Wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit.<br />
Amen.<br />
Hymnus<br />
Schon zieht herauf des Tages Licht,<br />
wir flehn zu Gott voll Zuversicht:<br />
Bewahre uns an diesem Tag<br />
vor allem, was uns schaden mag.<br />
Bezähme unserer Zunge Macht,<br />
dass sie nicht Hass und Streit entfacht;<br />
lass unsrer Augen hellen Schein<br />
durch Böses nicht verdunkelt sein.<br />
Rein sei das Herz und unversehrt<br />
und allem Guten zugekehrt.<br />
Und gib uns jeden Tag das Brot<br />
für unsre und der Brüder Not.<br />
Senkt sich hernieder dann die Nacht<br />
und ist das Tagewerk vollbracht,
11<br />
Mittwoch, 1. <strong>April</strong> · Morgen<br />
sei dir all unser Tun geweiht<br />
zum Lobe deiner Herrlichkeit.<br />
Dich, Vater, Sohn und Heil’ger Geist,<br />
voll Freude alle Schöpfung preist,<br />
der jeden neuen Tag uns schenkt<br />
und unser ganzes Leben lenkt. Amen.<br />
Nach: Iam lucis orto sidere; Ambrosius (?), † 397<br />
Melodie: GL 90 · GL 1975 704 · KG 679 · EG 469<br />
Psalm 36 Verse 2–13<br />
Der Frevler spricht: „Ich bin entschlossen zum Bösen.“ *<br />
In seinen Augen gibt es kein Erschrecken vor Gott.<br />
Er gefällt sich darin, *<br />
sich schuldig zu machen und zu hassen.<br />
Die Worte seines Mundes sind Trug und Unheil; *<br />
er hat es aufgegeben, weise und gut zu handeln.<br />
Unheil plant er auf seinem Lager, /<br />
er betritt schlimme Wege *<br />
und scheut nicht das Böse.<br />
Herr, deine Güte reicht, so weit der Himmel ist, *<br />
deine Treue, so weit die Wolken ziehn.<br />
Deine Gerechtigkeit steht wie die Berge Gottes, *<br />
deine Urteile sind tief wie das Meer.<br />
Herr, du hilfst Menschen und Tieren. *<br />
Gott, wie köstlich ist deine Huld!<br />
Die Menschen bergen sich im Schatten deiner Flügel, /<br />
sie laben sich am Reichtum deines Hauses; *<br />
du tränkst sie mit dem Strom deiner Wonnen.<br />
Denn bei dir ist die Quelle des Lebens, *<br />
in deinem Licht schauen wir das Licht.<br />
Erhalte denen, die dich kennen, deine Huld *<br />
und deine Gerechtigkeit den Menschen mit redlichem Herzen!
Morgen · Mittwoch, 1. <strong>April</strong> 12<br />
Lass mich nicht kommen unter den Fuß der Stolzen; *<br />
die Hand der Frevler soll mich nicht vertreiben.<br />
Dann brechen die Bösen zusammen, *<br />
sie werden niedergestoßen und können nie wieder aufstehn.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Vertreibe das Böse aus unserer Welt, guter Vater. Richte deine<br />
Gerechtigkeit auf, und lass uns mit allen unseren Mitgeschöpfen<br />
aus deiner Fülle leben.<br />
Lesung Jes 50, 5–7<br />
Gott, der Herr, hat mir das Ohr geöffnet. Ich aber wehrte<br />
mich nicht und wich nicht zurück. Ich hielt meinen Rücken<br />
denen hin, die mich schlugen, und denen, die mir den<br />
Bart ausrissen, meine Wangen. Mein Gesicht verbarg ich nicht<br />
vor Schmähungen und Speichel. Doch Gott, der Herr, wird mir<br />
helfen; darum werde ich nicht in Schande enden. Deshalb mache<br />
ich mein Gesicht hart wie einen Kiesel; ich weiß, dass ich<br />
nicht in Schande gerate.<br />
Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />
Benedictus, Magnificat und Nunc dimittis finden Sie auf einem heraustrennbaren<br />
Gebetsblatt am Anfang des Heftes. Die dazugehörigen Antiphonen werden<br />
jeweils vor und nach diesen Gesängen aus dem Evangelium gebetet.<br />
Antiphon zum Benedictus:<br />
Wenn ihr in meinem Wort bleibt, seid ihr meine Jünger. Ihr<br />
werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch<br />
befreien.<br />
Bitten<br />
Jesus, Gesalbter, Sohn deines Vaters, du lehrst uns, dass Glaube<br />
und Gehorsam zwei Seiten der einen Gottesbeziehung sind.<br />
Wir bitten dich:<br />
A: Begleite uns auf unserem Weg.
13<br />
Mittwoch, 1. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />
– Verleih uns Kraft, wenn wir zu dir unsere Hände erheben.<br />
– Lass uns spüren, wie gut es tut, den Willen des Vaters zu<br />
leben.<br />
– Hilf uns, deiner Güte zu trauen und deinem Wort zu folgen.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Barmherziger Gott, du selber weckst in uns das Verlangen, dir<br />
zu dienen. Heilige uns durch Werke der Buße, erleuchte und<br />
stärke uns, damit wir treu den Weg deiner Gebote gehen. Darum<br />
bitten wir durch Jesus Christus, deinen Sohn, unseren<br />
Herrn und Gott, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir<br />
lebt und herrscht in alle Ewigkeit.<br />
Bei d e n Orationen, die mit „Darum bitten wir durch Jesus Christus“ enden,<br />
soll die oben angegebene abschließende Formel gebetet werden.<br />
Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />
und führe uns zum ewigen Leben.<br />
Texte zur Eucharistiefeier<br />
Du hast mich von meinen Feinden befreit, o Herr,<br />
mich über meine Gegner erhoben,<br />
dem Mann der Gewalt mich entrissen.<br />
Ps 18, 49<br />
Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />
Lesung aus dem Buch Daniel Dan 3, 14–21.49.91–92.95<br />
In jenen Tagen sprach König Nebukadnezzar: Ist es wahr,<br />
Schadrach, Meschach und Abed-Nego: Ihr verehrt meine
Eucharistie · Mittwoch, 1. <strong>April</strong> 14<br />
Götter nicht und betet das goldene Standbild nicht an, das ich<br />
errichtet habe? Nun, wenn ihr bereit seid, sobald ihr den Klang<br />
der Hörner, Pfeifen und Zithern, der Harfen, Lauten und Sackpfeifen<br />
und aller anderen Instrumente hört, sofort niederzufallen<br />
und das Standbild anzubeten, das ich habe machen lassen,<br />
ist es gut; betet ihr es aber nicht an, dann werdet ihr noch zur<br />
selben Stunde in den glühenden Feuerofen geworfen. Welcher<br />
Gott kann euch dann aus meiner Gewalt erretten? Schadrach,<br />
Meschach und Abed-Nego erwiderten dem König Nebukadnezzar:<br />
Wir haben es nicht nötig, dir darauf zu antworten: Wenn<br />
überhaupt jemand, so kann nur unser Gott, den wir verehren,<br />
uns erretten; auch aus dem glühenden Feuerofen und aus deiner<br />
Hand, König, kann er uns retten. Tut er es aber nicht, so<br />
sollst du, König, wissen: Auch dann verehren wir deine Götter<br />
nicht und beten das goldene Standbild nicht an, das du errichtet<br />
hast.<br />
Da wurde Nebukadnezzar wütend; sein Gesicht verzerrte<br />
sich vor Zorn über Schadrach, Meschach und Abed-Nego. Er<br />
ließ den Ofen siebenmal stärker heizen, als man ihn gewöhnlich<br />
heizte. Dann befahl er, einige der stärksten Männer aus seinem<br />
Heer sollten Schadrach, Meschach und Abed-Nego fesseln<br />
und in den glühenden Feuerofen werfen. Da wurden die Männer,<br />
wie sie waren, gefesselt und in den glühenden Feuerofen<br />
geworfen. Aber der Engel des Herrn war zusammen mit Asarja<br />
und seinen Gefährten in den Ofen hinabgestiegen. Er trieb die<br />
Flammen des Feuers aus dem Ofen hinaus.<br />
Der König Nebukadnezzar fragte seine Räte: Haben wir nicht<br />
drei Männer gefesselt ins Feuer geworfen? Sie gaben dem König<br />
zur Antwort: Gewiss, König! Er erwiderte: Ich sehe aber<br />
vier Männer frei im Feuer umhergehen. Sie sind unversehrt,<br />
und der vierte sieht aus wie ein Göttersohn. Da rief Nebukadnezzar<br />
aus: Gepriesen sei der Gott Schadrachs, Meschachs und<br />
Abed-Negos. Denn er hat seinen Engel gesandt und seine Diener<br />
gerettet. Im Vertrauen auf ihn haben sie lieber den Befehl<br />
des Königs missachtet und ihr Leben dahingegeben, als dass sie
15<br />
Mittwoch, 1. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />
irgendeinen anderen als ihren eigenen Gott verehrten und anbeteten.<br />
Antwortpsalm Dan 3, 52–56<br />
Gepriesen bist du, Herr, du Gott unserer Väter. *<br />
Kehrvers: Gerühmt und verherrlicht in Ewigkeit.<br />
Gepriesen bist du im Tempel deiner heiligen Herrlichkeit. *<br />
Kehrvers: Gerühmt und verherrlicht in Ewigkeit.<br />
Gepriesen bist du, der in die Tiefen schaut<br />
und auf Kerubim thront.*<br />
Kehrvers: Gerühmt und verherrlicht in Ewigkeit.<br />
Gepriesen bist du auf dem Thron deiner Herrschaft.*<br />
Kehrvers: Gerühmt und verherrlicht in Ewigkeit.<br />
Gepriesen bist du am Gewölbe des Himmels.*<br />
Kehrvers: Gerühmt und verherrlicht in Ewigkeit.<br />
Kehrvers vgl. Vers 52b, ferner GL 616, 4 oder GL 1975 677, 2 oder KG 264, 1<br />
Ruf vor dem Evangelium vgl. Lk 8, 15<br />
Lob dir, Christus, König und Erlöser!<br />
Selig, die das Wort mit aufrichtigem Herzen hören und Frucht<br />
bringen in Geduld.<br />
Lob dir, Christus, König und Erlöser!<br />
Aus dem hl. Evangelium nach Johannes Joh 8, 31–42<br />
In jener Zeit sprach Jesus zu den Juden, die an ihn glaubten:<br />
Wenn ihr in meinem Wort bleibt, seid ihr wirklich meine Jünger.<br />
Dann werdet ihr die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit<br />
wird euch befreien. Sie erwiderten ihm: Wir sind Nachkommen<br />
Abrahams und sind noch nie Sklaven gewesen. Wie kannst du<br />
sagen: Ihr werdet frei werden?<br />
Jesus antwortete ihnen: Amen, amen, das sage ich euch: Wer<br />
die Sünde tut, ist Sklave der Sünde. Der Sklave aber bleibt nicht<br />
für immer im Haus; nur der Sohn bleibt für immer im Haus.
Eucharistie · Mittwoch, 1. <strong>April</strong> 16<br />
Wenn euch also der Sohn befreit, dann seid ihr wirklich frei.<br />
Ich weiß, dass ihr Nachkommen Abrahams seid. Aber ihr wollt<br />
mich töten, weil mein Wort in euch keine Aufnahme findet. Ich<br />
sage, was ich beim Vater gesehen habe, und ihr tut, was ihr von<br />
eurem Vater gehört habt.<br />
Sie antworteten ihm: Unser Vater ist Abraham. Jesus sagte zu<br />
ihnen: Wenn ihr Kinder Abrahams wärt, würdet ihr so handeln<br />
wie Abraham. Jetzt aber wollt ihr mich töten, einen Menschen,<br />
der euch die Wahrheit verkündet hat, die Wahrheit, die ich von<br />
Gott gehört habe. So hat Abraham nicht gehandelt. Ihr vollbringt<br />
die Werke eures Vaters.<br />
Sie entgegneten ihm: Wir stammen nicht aus einem Ehebruch,<br />
sondern wir haben nur den einen Vater: Gott.<br />
Jesus sagte zu ihnen: Wenn Gott euer Vater wäre, würdet<br />
ihr mich lieben; denn von Gott bin ich ausgegangen und gekommen.<br />
Ich bin nicht in meinem eigenen Namen gekommen,<br />
sondern er hat mich gesandt.<br />
Impuls zum Evangelium<br />
Wenn wir über unsere Sünden nachdenken sollen, was fällt<br />
uns da ein? Den Gesprächspartnern Jesu nicht eben viel. Sie<br />
fühlen sich sündenfrei, sie haben sich nichts vorzuwerfen.<br />
Was haben sie denn Verwerfliches getan? Doch in biblischer<br />
Sicht sündigen Menschen dann, wenn sie Geschöpfe – oder<br />
die Schöpfungen von Geschöpfen – mit dem Schöpfer selbst,<br />
mit Gott, verwechseln. Für den Apostel Paulus heißt sündigen,<br />
„die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes mit Bildern, die<br />
einen vergänglichen Menschen und fliegende, vierfüßige und<br />
kriechende Tiere darstellen“, zu vertauschen (Röm 1, 23). Die<br />
von uns verehrten Bilder sehen möglicherweise so aus: Ansehen,<br />
Sicherheit, Unauffälligkeit, Perfektion. Sünde ist nicht<br />
einfach mit unmoralischem Verhalten gleichzusetzen. Sünde<br />
ist ein Vertauschen, eine (Selbst-)Täuschung. Sündigen heißt<br />
(sich) täuschen, heißt Schöpfer und Geschöpf vertauschen. Jeder<br />
von uns will bejaht, bestätigt, beachtet, geliebt und gelobt
17<br />
Mittwoch, 1. <strong>April</strong> · Abend<br />
sein. Das gehört zum Menschsein. Verdeckt oder offen suchen<br />
wir Ansehen, Bedeutung und Größe, wenigstens Untadeligkeit;<br />
laut oder leise, müde und doch unermüdlich kämpfen<br />
wir um Hab und Gut, um Geld oder Geltung. Doch wir werden<br />
nie satt. Es ist nie genug. Genug ist nur das Schöpferwort: Ich<br />
selbst habe dich ins Leben gerufen. Keine noch so gute Schulnote,<br />
sondern ein Liebeswort: „Es war sehr gut.“ (Gen 1, 31)<br />
Abendgebet<br />
O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />
Herr, eile, mir zu helfen.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Die vollständige Fassung der Eröffnungen von Morgen- und Abendgebet finden<br />
Sie mit Noten auf Seite 281.<br />
Innehalten am Abend<br />
Das Fasten ist die Speise der Seele. Wie die körperliche Speise<br />
stärkt, so macht das Fasten die Seele kräftiger und verschafft<br />
ihr bewegliche Flügel.<br />
Johannes Chrysostomos (Kirchenlehrer,<br />
seit 397 Patriarch von Konstantinopel, um 350–407)<br />
• Was stärkt meine Seele?<br />
• Was verschafft ihr Beweglichkeit und Weite?<br />
Confiteor – oder – Erbarme dich (Seite 27)<br />
Ich bekenne Gott, dem Allmächtigen, und allen Brüdern und<br />
Schwestern, dass ich Gutes unterlassen und Böses getan habe –<br />
ich habe gesündigt in Gedanken, Worten und Werken – durch<br />
meine Schuld, durch meine Schuld, durch meine große Schuld.<br />
Darum bitte ich die selige Jungfrau Maria, alle Engel und Heiligen<br />
und euch, Brüder und Schwestern, für mich zu beten bei<br />
Gott, unserem Herrn.
Abend · Mittwoch, 1. <strong>April</strong> 18<br />
Hymnus<br />
Ich grüße dich am Kreuzesstamm,<br />
du hochgelobtes Gotteslamm,<br />
mit andachtsvollem Herzen.<br />
Hier hängst du zwar in lauter Not<br />
und bist gehorsam bis zum Tod,<br />
vergehst in tausend Schmerzen;<br />
doch sieht mein Glaube wohl an dir,<br />
dass Gottes Majestät und Zier<br />
in diesem Leibe wohne<br />
und dass du hier so würdig seist,<br />
dass man dich Herr und König heißt,<br />
als auf dem Ehrenthrone.<br />
Ich folge dir durch Tod und Leid,<br />
o Herzog meiner Seligkeit,<br />
nichts soll mich von dir trennen.<br />
Du gehst den engen Weg voran;<br />
dein Kreuzestod macht offne Bahn<br />
den Seelen, die dich kennen.<br />
Ach Jesu, deine höchste Treu<br />
macht, dass mir nichts unmöglich sei,<br />
da du für mich gestorben;<br />
ich scheue nicht den bittern Tod<br />
und bin gewiss in aller Not:<br />
„Wer glaubt, ist unverdorben.“<br />
Valentin Ernst Löscher 1722<br />
EG 90 · Melodie: GL 267 · GL 1975 166 · KG 380<br />
Psalm 27 Verse 7–14<br />
Vernimm, o Herr, mein lautes Rufen; *<br />
sei mir gnädig und erhöre mich!<br />
Mein Herz denkt an dein Wort:<br />
„Sucht mein Angesicht!“ *<br />
Dein Angesicht, Herr, will ich suchen.
19<br />
Mittwoch, 1. <strong>April</strong> · Abend<br />
Verbirg nicht dein Gesicht vor mir; /<br />
weise deinen Knecht im Zorn nicht ab! *<br />
Du wurdest meine Hilfe.<br />
Verstoß mich nicht, verlass mich nicht, *<br />
du Gott meines Heiles!<br />
Wenn mich auch Vater und Mutter verlassen, *<br />
der Herr nimmt mich auf.<br />
Zeige mir, Herr, deinen Weg, *<br />
leite mich auf ebener Bahn trotz meiner Feinde!<br />
Gib mich nicht meinen gierigen Gegnern preis; *<br />
denn falsche Zeugen stehen gegen mich auf und wüten.<br />
Ich aber bin gewiss, zu schauen *<br />
die Güte des Herrn im Land der Lebenden.<br />
Hoffe auf den Herrn und sei stark! *<br />
Hab festen Mut und hoffe auf den Herrn!<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Dich suchen wir, du unser Gott. Im Angesicht unserer Schwestern<br />
und Brüder lass uns deine Spur erblicken.<br />
Lesung Eph 4, 32 – 5, 2<br />
Seid gütig zueinander, seid barmherzig, vergebt einander,<br />
weil auch Gott euch durch Christus vergeben hat. Ahmt Gott<br />
nach als seine geliebten Kinder und liebt einander, weil auch<br />
Christus uns geliebt und sich für uns hingegeben hat als Gabe<br />
und Opfer, das Gott gefällt.<br />
Magnificat – Lobgesang Mariens<br />
Antiphon zum Magnificat:<br />
Ihr wollt mich töten, weil ich euch die Wahrheit verkünde, die<br />
Wahrheit, die ich von Gott gehört habe.
Abend · Mittwoch, 1. <strong>April</strong> 20<br />
Fürbitten<br />
„Wenn ihr in meinem Wort bleibt, seid ihr wirklich meine Jünger.“<br />
Jesu Verständnis von Jüngerschaft, von wahrer Nachfolge<br />
ist unmissverständlich. Auf Gottes Wort hören, das Gute wollen,<br />
das Rechte tun, das ist wahre Jüngerschaft. Bitten wir Gott<br />
um seinen Beistand:<br />
V: Du Gott des Lebens, A: wir bitten dich, erhöre uns.<br />
Für alle, die im Dienst der Kirche an deren Fehlern und Verfehlungen<br />
leiden:<br />
– Lass sie erfahren, dass sie auf deinen Geist vertrauen können,<br />
der reinigt, erneuert und belebt.<br />
Für alle, die an vielen Orten unserer Welt dein Wort verkünden<br />
und deinen Geist erfahrbar machen:<br />
– Stärke sie und ermutige sie in ihrem Tun.<br />
Für alle, die an Leib und Seele krank sind, besonders für alle,<br />
die dauerhaft Schmerzen ertragen müssen:<br />
– Lass sie liebevolle Pflege, Hilfe und Begleitung erfahren.<br />
Für unsere lieben Verstorbenen und für alle Toten:<br />
– Lass sie für immer in deiner hellen und trostreichen Gegenwart<br />
geborgen sein.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Barmherziger Gott, du selber weckst in uns das Verlangen, dir<br />
zu dienen. Heilige uns durch Werke der Buße, erleuchte und<br />
stärke uns, damit wir treu den Weg deiner Gebote gehen. Darum<br />
bitten wir durch Jesus Christus.<br />
Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />
gewähre uns der allmächtige Herr.<br />
Ave Regina caelorum (Seite 282)
Donnerstag, 2. <strong>April</strong> <strong>2020</strong><br />
Heiliger Franz von Páola<br />
Franz von Páola (1416 oder 1436–1507), der Gründer des Ordens<br />
der Paulaner, lebte in Páola (Kalabrien). Aufgrund eines<br />
Versprechens gaben die Eltern ihn mit etwa 13 Jahren in ein Franziskanerkloster,<br />
das er jedoch nach zwei Jahren verließ, um sich in<br />
der Nähe von Páola in die Einsamkeit zurückzuziehen und fortan<br />
unter strengster Askese zu leben. Dort sammelten sich Gleichgesinnte<br />
um ihn, für die er 1454 in Cosenza ein Kloster baute, die<br />
Keimzelle des neuen Ordens der „Mindesten Brüder“ („Minimi“,<br />
weil sie noch bescheidener lebten als die franziskanischen Minoriten,<br />
oder auch „Paulaner“ genannt). Franz legte der Gemeinschaft<br />
eine verschärfte Franziskanerregel zugrunde: strenge Schweigevorschriften<br />
und ständiges Fasten bei völligem Verzicht auf Fleisch<br />
und tierische Produkte. Trotz dieser strengen Vorschriften verbreitete<br />
der Orden sich noch zu seinen Lebzeiten sehr rasch. – 1482<br />
wurde Franz von Papst Sixtus IV. an den französischen Hof gesandt,<br />
um dem sterbenden König Ludwig XI. beizustehen. Er blieb<br />
in Frankreich und diente dem neuen König Karl VIII. in den folgenden<br />
25 Jahren als treuer Ratgeber. Schon zwölf Jahre nach seinem<br />
Tod wurde er von Papst Leo X. heiliggesprochen.<br />
Namenstag: hl. Theodosia von Tyrus (Theodora, Märtyrerin, † 307) ·<br />
hl. Maria von Ägypten (Einsiedlerin, 5. Jh.) · hl. Eustasius (Abt, 629) ·<br />
Sandrina (Ordensfrau, † 1458)<br />
Ökumenischer Gedenktag: Friedrich von Bodelschwingh (ev. Theologe,<br />
Leiter der Stiftungen Bethel, 1831–1910)<br />
Morgengebet<br />
Herr, öffne meine Lippen.<br />
Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />
Ehre sei dem Vater ...
Morgen · Donnerstag, 2. <strong>April</strong> 22<br />
Hymnus<br />
Hört die Mahnung der Schrift:<br />
Jetzt ist die Zeit der Gnade da.<br />
Paulus sagt uns das Wort:<br />
Jetzt ist die Stunde unsres Heils;<br />
empfangt nicht vergeblich die göttliche Gabe.<br />
Maßvoll lebe der Leib,<br />
wachsam und lauter sei der Geist,<br />
dass der Weg dieser Zeit<br />
Durchgang zur Auferstehung sei.<br />
Die Erde zu heilen, schuf Gott diese Tage.<br />
Zeichen schauen wir nun,<br />
Irdisches wird zum Bilde hier;<br />
denn das kreisende Jahr<br />
lässt nach des Winters Frost und Nacht<br />
den Frühling die Erde für Ostern bereiten.<br />
Lasst uns loben den Herrn,<br />
lieben die Werke, die er schuf,<br />
froh erwarten den Tag,<br />
der die Verheißung uns erfüllt!<br />
Dem Vater, dem Sohne, dem Geist sei die Ehre!<br />
Amen.<br />
Zeitgenössisch<br />
Melodie: Benediktinisches Antiphonale 1, 142 f.<br />
Psalm 119 <br />
Verse 17–24 Gimel<br />
Herr, tu deinem Knecht Gutes, erhalt mich am Leben! *<br />
Dann will ich dein Wort befolgen.<br />
Öffne mir die Augen *<br />
für das Wunderbare an deiner Weisung!<br />
Ich bin nur Gast auf Erden. *<br />
Verbirg mir nicht deine Gebote!
23<br />
Donnerstag, 2. <strong>April</strong> · Morgen<br />
In Sehnsucht nach deinem Urteil *<br />
verzehrt sich allezeit meine Seele.<br />
Du drohst den Stolzen. *<br />
Verflucht sei, wer abirrt von deinen Geboten!<br />
Nimm von mir Schmach und Verachtung! *<br />
Denn was du vorschreibst, befolge ich.<br />
Wenn auch Fürsten gegen mich beraten: *<br />
dein Knecht sinnt nach über deine Gesetze.<br />
Deine Vorschriften machen mich froh; *<br />
sie sind meine Berater.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Du, Vater, gibst uns, was wir brauchen, du erhältst uns am Leben.<br />
Deinem Wort wollen wir folgen.<br />
Lesung <br />
Hebr 2, 9b–l0<br />
Wir sehen Jesus um seines Todesleidens willen mit Herrlichkeit<br />
und Ehre gekrönt; so war es Gottes gnädiger Wille,<br />
dass er für alle den Tod erlitt. Denn es war angemessen, dass<br />
Gott, für den und durch den das All ist und der viele Söhne<br />
zur Herrlichkeit führen wollte, den Urheber ihres Heils durch<br />
Leiden vollendete.<br />
Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />
Antiphon zum Benedictus:<br />
Jesus sagte zu den Scharen der Juden und zu den Hohenpriestern:<br />
Ihr hört nicht, weil ihr nicht aus Gott seid. Wer aus Gott<br />
ist, hört die Worte Gottes.<br />
Bitten<br />
Gepriesen sei Jesus Christus, der uns nahekommen will. Zu ihm<br />
rufen wir:<br />
A: Zeige uns deine Gegenwart.
Eucharistie · Donnerstag, 2. <strong>April</strong> 24<br />
– In der Klarheit dieses Frühlingsmorgens.<br />
A: Zeige uns deine Gegenwart.<br />
– In den Worten der Heiligen Schrift.<br />
– In den Taten der Liebe, die wir einander erweisen.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Allmächtiger Gott, erhöre unser Gebet und beschütze uns, denn<br />
wir setzen unsere ganze Hoffnung auf dich. Reinige uns von<br />
aller Sünde und hilf uns, in deiner Gnade zu leben, damit wir<br />
Erben deiner Verheißung werden. Darum bitten wir durch Jesus<br />
Christus.<br />
Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />
und führe uns zum ewigen Leben.<br />
Texte zur Eucharistiefeier<br />
Christus ist der Mittler des Neuen Bundes;<br />
durch seinen Tod erhalten die Berufenen<br />
die Verheißung des ewigen Lebens.<br />
Vgl. Hebr 9, 15<br />
Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />
Lesung aus dem Buch Genesis <br />
Gen 17, 1a.3–9<br />
In jenen Tagen erschien der Herr dem Abram. Abram fiel auf<br />
sein Gesicht nieder; Gott redete mit ihm und sprach: Das<br />
ist mein Bund mit dir: Du wirst Stammvater einer Menge von<br />
Völkern. Man wird dich nicht mehr Abram nennen. Abraham<br />
– Vater der Menge – wirst du heißen; denn zum Stammvater
25<br />
Donnerstag, 2. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />
einer Menge von Völkern habe ich dich bestimmt. Ich mache<br />
dich sehr fruchtbar und lasse Völker aus dir entstehen; Könige<br />
werden von dir abstammen. Ich schließe meinen Bund zwischen<br />
mir und dir samt deinen Nachkommen, Generation um<br />
Generation, einen ewigen Bund: Dir und deinen Nachkommen<br />
werde ich Gott sein. Dir und deinen Nachkommen gebe ich<br />
ganz Kanaan, das Land, in dem du als Fremder weilst, für immer<br />
zu eigen, und ich will ihnen Gott sein. Und Gott sprach zu<br />
Abraham: Du aber halte meinen Bund, du und deine Nachkommen,<br />
Generation um Generation.<br />
Impuls zur Lesung<br />
Bund, das ist ein biblisches Schlüsselwort. Es ist auch der<br />
Schlüssel zu dem entscheidenden Gespräch zwischen Gott<br />
und Abram / Abraham im 17. Kapitel des Buches Genesis. Der<br />
große und starke Gott, den Israel verehrt, ist zugleich der Gott<br />
des Erbarmens, Gott, den die Erde berührt und der die Erde<br />
berührt. Der Bund mit Abraham ist eine solche Berührung. Die<br />
Nachkommen, die Gott zwei alten Menschen verheißt, Abraham<br />
und seiner Frau Sarai / Sara (V. 15), sind eine solche Berührung.<br />
Was wird von denen erwartet, die Gott berührt? Was<br />
erwartet sie? „Wandle vor mir und sei ganz!“, das sagt Gott<br />
dem Abraham (vgl. Gen 17, 1b). Mit Gott im Bunde sein, heißt<br />
nicht zuerst, dieses tun und jenes lassen zu müssen. Gottes<br />
Bund ermutigt den Menschen vielmehr zu einer Bewegung,<br />
die das ganze Leben erneuert – „Wandel“ trifft das Gemeinte<br />
sehr gut –, zu einem Leben als Gottes Gegenüber. Wer mit<br />
Gott im Bunde ist, muss sich nicht selbst übertreffen, muss<br />
sich nicht zerreißen zwischen hier und dort, sondern darf vor<br />
Gottes Angesicht (sich) wandeln und wird ganz.<br />
Antwortpsalm Ps 105, 4–9<br />
Kehrvers:<br />
Der Herr ist unser Gott; ewig denkt er an seinen Bund.
Eucharistie · Donnerstag, 2. <strong>April</strong> 26<br />
Fragt nach dem Herrn und seiner Macht; *<br />
sucht sein Antlitz allezeit!<br />
Denkt an die Wunder, die er getan hat, *<br />
an seine Zeichen und die Beschlüsse aus seinem Mund.<br />
Kehrvers:<br />
Der Herr ist unser Gott; ewig denkt er an seinen Bund.<br />
Bedenkt es, ihr Nachkommen seines Knechtes Abraham, *<br />
ihr Kinder Jakobs, die er erwählt hat.<br />
Er, der Herr, ist unser Gott. *<br />
Seine Herrschaft umgreift die Erde. – Kehrvers<br />
Ewig denkt er an seinen Bund, *<br />
an das Wort, das er gegeben hat für tausend Geschlechter,<br />
an den Bund, den er mit Abraham geschlossen, *<br />
an den Eid, den er Isaak geschworen hat. – Kehrvers<br />
Kehrvers siehe Verse 7a.8a,<br />
ferner GL 60, 1 · GL 1975 233, 7 · KG 271 (VI. Ton)<br />
Ruf vor dem Evangelium <br />
vgl. Ps 95, 7d.8a<br />
Lob dir, Christus, König und Erlöser!<br />
Wenn ihr heute seine Stimme hört, verhärtet nicht euer Herz!<br />
Lob dir, Christus, König und Erlöser!<br />
Aus dem hl. Evangelium nach Johannes Joh 8, 51–59<br />
In jener Zeit sprach Jesus zu den Juden: Amen, amen, ich sage<br />
euch: Wenn jemand an meinem Wort festhält, wird er auf<br />
ewig den Tod nicht schauen. Da sagten die Juden zu ihm: Jetzt<br />
wissen wir, dass du von einem Dämon besessen bist. Abraham<br />
und die Propheten sind gestorben, du aber sagst: Wenn jemand<br />
an meinem Wort festhält, wird er auf ewig den Tod nicht erleiden.<br />
Bist du etwa größer als unser Vater Abraham? Er ist<br />
gestorben, und die Propheten sind gestorben. Für wen gibst du<br />
dich aus?
27<br />
Donnerstag, 2. <strong>April</strong> · Abend<br />
Jesus antwortete: Wenn ich mich selbst ehre, so gilt meine<br />
Ehre nichts. Mein Vater ist es, der mich ehrt, er, von dem ihr<br />
sagt: Er ist unser Gott. Doch ihr habt ihn nicht erkannt. Ich aber<br />
kenne ihn, und wenn ich sagen würde: Ich kenne ihn nicht, so<br />
wäre ich ein Lügner wie ihr. Aber ich kenne ihn und halte an<br />
seinem Wort fest. Euer Vater Abraham jubelte, weil er meinen<br />
Tag sehen sollte. Er sah ihn und freute sich.<br />
Die Juden entgegneten: Du bist noch keine fünfzig Jahre alt<br />
und willst Abraham gesehen haben? Jesus erwiderte ihnen:<br />
Amen, amen, ich sage euch: Noch ehe Abraham wurde, bin<br />
ich. Da hoben sie Steine auf, um sie auf ihn zu werfen. Jesus<br />
aber verbarg sich und verließ den Tempel.<br />
Abendgebet<br />
O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />
Herr, eile, mir zu helfen.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Innehalten am Abend<br />
Ihr werdet von der wahren Tugend so viel haben als ihr von der<br />
wahren Demut haben werdet.<br />
Franz von Páola (Heiliger des Tages)<br />
• Die „wahre Demut“: Wer lebt sie in meinen Augen überzeugend?<br />
• Was könnte Demut für mich heißen, in meinen Alltag übersetzt?<br />
Confiteor (Seite 17) – oder:<br />
V: Erbarme dich, Herr, unser Gott, erbarme dich.<br />
A: Denn wir haben vor dir gesündigt.<br />
V: Erweise, Herr, uns deine Huld.<br />
A: Und schenke uns dein Heil.
Abend · Donnerstag, 2. <strong>April</strong> 28<br />
Hymnus<br />
Lass blind mich, Herr, die Wege gehn,<br />
die deine sind.<br />
Will deine Führung nicht verstehn,<br />
bin ja dein Kind!<br />
Bist Vater der Weisheit,<br />
auch Vater mir.<br />
Führest durch Nacht du auch,<br />
führst du doch zu dir.<br />
Herr, lass geschehen, was du willst,<br />
ich bin bereit!<br />
Auch wenn du nie mein Sehnen stillst<br />
in dieser Zeit.<br />
Bist ja der Herr der Zeit.<br />
Das Wann ist dein.<br />
Dein ew’ges Jetzt,<br />
einst wird es mein.<br />
Mach alles wahr, wie du es planst<br />
in deinem Rat.<br />
Wenn still du dann zum Opfer mahnst,<br />
hilf auch zur Tat.<br />
Lass überseh’n mich ganz mein kleines Ich,<br />
dass ich mir selber tot, nur leb für dich.<br />
Edith Stein (1891–1942)<br />
Psalm 25 Verse 12–22<br />
Wer ist der Mann, der Gott fürchtet? *<br />
Ihm zeigt er den Weg, den er wählen soll.<br />
Dann wird er wohnen im Glück, *<br />
seine Kinder werden das Land besitzen.<br />
Die sind Vertraute des Herrn, die ihn fürchten; *<br />
er weiht sie ein in seinen Bund.
29<br />
Donnerstag, 2. <strong>April</strong> · Abend<br />
Meine Augen schauen stets auf den Herrn; *<br />
denn er befreit meine Füße aus dem Netz.<br />
Wende dich mir zu und sei mir gnädig; *<br />
denn ich bin einsam und gebeugt.<br />
Befrei mein Herz von der Angst, *<br />
führe mich heraus aus der Bedrängnis!<br />
Sieh meine Not und Plage an *<br />
und vergib mir all meine Sünden!<br />
Sieh doch, wie zahlreich meine Feinde sind, *<br />
mit welch tödlichem Hass sie mich hassen!<br />
Erhalte mein Leben und rette mich, /<br />
lass mich nicht scheitern! *<br />
Denn ich nehme zu dir meine Zuflucht.<br />
Unschuld und Redlichkeit mögen mich schützen, *<br />
denn ich hoffe auf dich, o Herr.<br />
O Gott, erlöse Israel *<br />
aus all seinen Nöten!<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, wer deine Stimme hört, ist<br />
nicht länger dein Knecht, sondern dein Vertrauter. In der Freiheit<br />
deines Geistes lass uns dir dienen.<br />
Lesung Hebr 13, 12–15<br />
Jesus hat, um durch sein eigenes Blut das Volk zu heiligen,<br />
außerhalb des Tores gelitten. Lasst uns also zu ihm vor das<br />
Lager hinausziehen und seine Schmach auf uns nehmen. Denn<br />
wir haben hier keine Stadt, die bestehen bleibt, sondern wir<br />
suchen die künftige. Durch ihn also lasst uns Gott allezeit das<br />
Opfer des Lobes darbringen, nämlich die Frucht der Lippen, die<br />
seinen Namen preisen.
Abend · Donnerstag, 2. <strong>April</strong> 30<br />
Magnificat – Lobgesang Mariens<br />
Antiphon zum Magnificat:<br />
Du bist noch keine fünfzig Jahre alt und willst Abraham gesehen<br />
haben? Amen, amen, ich sage euch: Ehe Abraham wurde,<br />
bin ich.<br />
Fürbitten (Gebetsanliegen des Papstes)<br />
– Beten wir, dass jene, die unter Suchterkrankungen leiden,<br />
Hilfe und Beistand bekommen.<br />
Näheres zu diesem Gebetsanliegen erfahren Sie auf www.magnificat.de/<br />
aktuelles.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Allmächtiger Gott, erhöre unser Gebet und beschütze uns, denn<br />
wir setzen unsere ganze Hoffnung auf dich. Reinige uns von<br />
aller Sünde und hilf uns, in deiner Gnade zu leben, damit wir<br />
Erben deiner Verheißung werden. Darum bitten wir durch Jesus<br />
Christus.<br />
Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />
gewähre uns der allmächtige Herr.<br />
Ave Regina caelorum (Seite 282)
Freitag, 3. <strong>April</strong> <strong>2020</strong><br />
Namenstag: hl. Richard von Chichester (Bischof, † 1253) · hl. Gandolf<br />
(Einsiedler, † 1260) · Elisabeth Koch (Ordensgründerin, † 1899)<br />
Ökumenischer Gedenktag: Gerhard Tersteegen (pietistischer Mystiker,<br />
Dichter, 1697–1769)<br />
Morgengebet<br />
Herr, öffne meine Lippen.<br />
Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Hymnus<br />
O Herz des Königs aller Welt,<br />
des Herrschers in dem Himmelszelt,<br />
dich grüßt mein Herz in Freuden.<br />
Du Träger aller Bürd und Last,<br />
du aller Müden Ruh und Rast,<br />
du Trost in allen Leiden.<br />
Ach, wie bezwang und drang dich doch<br />
dein edle Lieb, ins bittre Joch<br />
der Schmerzen dich zu geben,<br />
da du dich neigtest in den Tod,<br />
zu retten aus der Todesnot<br />
mich und mein armes Leben.<br />
Lass deine Flamm und starke Glut<br />
durch all mein Herze, Geist und Mut<br />
mit allen Kräften dringen.
Morgen · Freitag, 3. <strong>April</strong> 32<br />
Lass deine Lieb und Freundlichkeit<br />
zur Gegenlieb und Dankbarkeit<br />
mich armen Sünder bringen.<br />
Paul Gerhardt 1656<br />
KG 209 · GL 1975 549 – andere Fassung: GL 369<br />
Psalm 35 Verse 13–16<br />
Ich zog ein Bußkleid an, als sie erkrankten, /<br />
und quälte mich ab mit Fasten. *<br />
Nun kehre mein Gebet zurück in meine Brust!<br />
Als wäre es ein Freund oder ein Bruder, *<br />
so ging ich betrübt umher,<br />
wie man Leid trägt um die Mutter, *<br />
trauernd und tief gebeugt.<br />
Doch als ich stürzte, lachten sie *<br />
und taten sich zusammen.<br />
Sie taten sich gegen mich zusammen *<br />
wie Fremde, die ich nicht kenne.<br />
Sie hören nicht auf, mich zu schmähen; /<br />
sie verhöhnen und verspotten mich, *<br />
knirschen gegen mich mit den Zähnen.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Immer wieder machen wir die Erfahrung, dass andere nicht zu<br />
schätzen wissen, was wir für sie getan, und nicht wahrnehmen,<br />
wie sehr wir uns um sie bemüht haben. Gott, unsere Hoffnung,<br />
lass uns nicht verbittern. Lass unseren guten Willen Frucht<br />
bringen.<br />
Lesung Jes 52, 13–15<br />
Seht, mein Knecht hat Erfolg, er wird groß sein und hoch<br />
erhaben. Viele haben sich über ihn entsetzt, so entstellt sah<br />
er aus, nicht mehr wie ein Mensch, seine Gestalt war nicht
33<br />
Freitag, 3. <strong>April</strong> · Morgen<br />
mehr die eines Menschen. Jetzt aber setzt er viele Völker in<br />
Staunen, Könige müssen vor ihm verstummen. Denn was man<br />
ihnen noch nie erzählt hat, das sehen sie nun; was sie niemals<br />
hörten, das erfahren sie jetzt.<br />
Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />
Antiphon zum Benedictus:<br />
Viele gute Werke habe ich vor euren Augen getan. Für welches<br />
wollt ihr mich töten?<br />
Bitten<br />
Jesus, du gibst uns Anteil an deinem Auftrag. Wir bitten dich:<br />
A: Mach uns zu Zeugen deiner Liebe.<br />
– Stärke in uns die Gewissheit, dass du uns mit allen Schwächen<br />
und Fehlern zu Boten deines Friedens berufen hast.<br />
– Hilf, dass wir allen unsere Nähe schenken, die trauern und<br />
keinen Ausweg sehen.<br />
– Lass uns gerade den Fremden und Außenseitern freundlich<br />
und offen begegnen.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Barmherziger Gott, wir haben aus menschlicher Schwachheit<br />
gefehlt und können aus eigener Kraft dem Netz der Sünde nicht<br />
entrinnen. Komm uns in deiner Güte zu Hilfe und befreie uns<br />
von aller Schuld. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />
Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />
und führe uns zum ewigen Leben.
Eucharistie · Freitag, 3. <strong>April</strong> 34<br />
Texte zur Eucharistiefeier<br />
Herr, sei mir gnädig, denn mir ist angst.<br />
Entreiß mich der Hand meiner Feinde und Verfolger.<br />
Herr, lass mich nicht scheitern, denn ich rufe zu dir.<br />
Ps 31, 10.16.18<br />
Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />
Lesung aus dem Buch Jeremia Jer 20, 10–13<br />
Jeremia sprach: Ich hörte das Flüstern der vielen: Grauen ringsum!<br />
Zeigt ihn an! Wir wollen ihn anzeigen. Meine nächsten<br />
Bekannten warten alle darauf, dass ich stürze: Vielleicht lässt er<br />
sich betören, dass wir ihm beikommen können und uns an ihm<br />
rächen. Doch der Herr steht mir bei wie ein gewaltiger Held.<br />
Darum straucheln meine Verfolger und kommen nicht auf. Sie<br />
werden schmählich zuschanden, da sie nichts erreichen, in ewiger,<br />
unvergesslicher Schmach. Aber der Herr der Heere prüft<br />
den Gerechten, er sieht Herz und Nieren. Ich werde deine Rache<br />
an ihnen erleben; denn dir habe ich meine Sache anvertraut.<br />
Singt dem Herrn, rühmt den Herrn; denn er rettet das<br />
Leben des Armen aus der Hand der Übeltäter.<br />
Antwortpsalm Ps 18, 2–7.20<br />
Kehrvers:<br />
In meiner Not rief ich zum Herrn, und er hörte mein Rufen.<br />
Ich will dich rühmen, Herr, meine Stärke, *<br />
Herr, du mein Fels, meine Burg, mein Retter,<br />
mein Gott, meine Feste, in der ich mich berge, *<br />
mein Schild und sicheres Heil, meine Zuflucht. – Kehrvers<br />
Ich rufe: Der Herr sei gepriesen!, *<br />
und ich werde vor meinen Feinden gerettet.
35<br />
Freitag, 3. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />
Mich umfingen die Fesseln des Todes, *<br />
mich erschreckten die Fluten des Verderbens. – Kehrvers<br />
Die Bande der Unterwelt umstrickten mich, *<br />
über mich fielen die Schlingen des Todes.<br />
In meiner Not rief ich zum Herrn *<br />
und schrie zu meinem Gott. – Kehrvers<br />
Aus seinem Heiligtum hörte er mein Rufen, *<br />
mein Hilfeschrei drang an sein Ohr.<br />
Er führte mich hinaus ins Weite, *<br />
er befreite mich, denn er hatte an mir Gefallen. – Kehrvers<br />
Kehrvers vgl. Vers 7, ferner GL 76, 1 (I. Ton) oder GL 1975 698, 1 (II. Ton)<br />
oder KG 644 (IV. Ton)<br />
Ruf vor dem Evangelium <br />
vgl. Joh 6, 63b.68c<br />
Christus, du ewiges Wort des Vaters, Ehre sei dir!<br />
Deine Worte, Herr, sind Geist und Leben. Du hast Worte des<br />
ewigen Lebens.<br />
Christus, du ewiges Wort des Vaters, Ehre sei dir!<br />
Aus dem hl. Evangelium nach Johannes Joh 10, 31–42<br />
In jener Zeit hoben die Juden Steine auf, um Jesus zu steinigen.<br />
Jesus hielt ihnen entgegen: Viele gute Werke habe ich im<br />
Auftrag des Vaters vor euren Augen getan. Für welches dieser<br />
Werke wollt ihr mich steinigen?<br />
Die Juden antworteten ihm: Wir steinigen dich nicht wegen<br />
eines guten Werkes, sondern wegen Gotteslästerung; denn du<br />
bist nur ein Mensch und machst dich selbst zu Gott.<br />
Jesus erwiderte ihnen: Heißt es nicht in eurem Gesetz: Ich<br />
habe gesagt: Ihr seid Götter? Wenn er jene Menschen Götter<br />
genannt hat, an die das Wort Gottes ergangen ist, und wenn die<br />
Schrift nicht aufgehoben werden kann, dürft ihr dann von dem,<br />
den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat, sagen: Du
Eucharistie · Freitag, 3. <strong>April</strong> 36<br />
lästerst Gott – weil ich gesagt habe: Ich bin Gottes Sohn? Wenn<br />
ich nicht die Werke meines Vaters vollbringe, dann glaubt mir<br />
nicht. Aber wenn ich sie vollbringe, dann glaubt wenigstens<br />
den Werken, wenn ihr mir nicht glaubt. Dann werdet ihr erkennen<br />
und einsehen, dass in mir der Vater ist und ich im Vater<br />
bin.<br />
Wieder wollten sie ihn festnehmen; er aber entzog sich ihrem<br />
Zugriff. Dann ging Jesus wieder weg auf die andere Seite des<br />
Jordan, an den Ort, wo Johannes zuerst getauft hatte; und dort<br />
blieb er. Viele kamen zu ihm. Sie sagten: Johannes hat kein Zeichen<br />
getan; aber alles, was Johannes über diesen Mann gesagt<br />
hat, ist wahr. Und viele kamen dort zum Glauben an ihn.<br />
Impuls zum Evangelium<br />
Jesus, der Sohn Gottes (V. 36). Allgemeine fromme Empörung.<br />
Es steht ja etwas auf dem Spiel. Gottes Gottsein steht auf dem<br />
Spiel. Gottes Einzigkeit. Jesus sitzt auf der Anklagebank, aber<br />
vor der Zeit, und weder vor dem Hohenpriester (Joh 18, 19–24)<br />
noch vor Pilatus (Joh 19, 7). „Ich bin Gottes Sohn“ – ist das<br />
nicht unausweichlich Gotteslästerung? Jesus antwortet auf<br />
den Vorwurf mit einem Wort der ihm, dem frommen Juden,<br />
ebenso wie seinen Gegnern heiligen Schrift, deren bleibende<br />
Gültigkeit Jesus betont. Jesus argumentiert (V. 34–36) mit<br />
dem 82. Psalm, einem „der spektakulärsten Texte der Bibel“<br />
(Erich Zenger). Warum spektakulär? Weil der Gott Israels dort<br />
jene „Götter“ und „Söhne des Höchsten“ (Ps 82, 6) nennt, an<br />
die das Wort Gottes einst ergangen ist, so die Auslegung des<br />
Johannes-Evangeliums und der Rabbinen. Jesus argumentiert<br />
nun in einem Schluss vom Kleineren auf das Größere: Wenn<br />
schon die Söhne Gottes genannt werden dürfen, die das Wort<br />
Gottes am Fuße des Sinai hörten, dann muss es erst recht erlaubt<br />
sein, Sohn Gottes den Einen zu nennen, der Gottes Wort<br />
authentisch kundtut, der in unvergleichlicher Nähe zum Vater<br />
steht. Jesu fraglos gute Werke (V. 32) zeigen, dass in ihm der
37<br />
Freitag, 3. <strong>April</strong> · Abend<br />
Vater und dass er im Vater ist. Denn der „spektakuläre“ 82.<br />
Psalm, auf den Jesus sich hier beruft, um den Vorwurf der Anmaßung<br />
und Lästerung zu widerlegen, bestimmt das Gott-Sein<br />
Gottes, bestimmt Gottes Einzigkeit einzig und allein dadurch,<br />
dass dieser sein Schicksal unwiderruflich an das der Armen<br />
und Entrechteten gebunden hat.<br />
Abendgebet<br />
O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />
Herr, eile, mir zu helfen.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Innehalten am Abend<br />
Die erste Frage soll nicht sein: Was kann ich von meinem<br />
Nächsten erwarten?, sondern: Was kann der Nächste von mir<br />
erwarten?<br />
Friedrich von Bodelschwingh (evangelischer Pastor<br />
und Theologe, er arbeitete in der Inneren Mission,<br />
Begründer der Bodelschwinghschen Anstalten, 1831–1910)<br />
• Welche Erwartungen anderen gegenüber sind mir zur Gewohnheit<br />
geworden?<br />
• Wem könnte ich mit etwas Unerwartetem eine Freude machen<br />
– wen könnte ich tatsächlich überraschen?<br />
Confiteor (Seite 17) – oder – Erbarme dich (Seite 27)<br />
Hymnus<br />
Ehre sei dir, Christe,<br />
der du littest Not,<br />
an dem Stamm des Kreuzes<br />
für uns bittern Tod,
Abend · Freitag, 3. <strong>April</strong> 38<br />
herrschest mit dem Vater<br />
in der Ewigkeit:<br />
Hilf uns armen Sündern<br />
zu der Seligkeit.<br />
Kyrie, eleison.<br />
14. Jahrhundert<br />
Melodie: GL 1975 499 · KG 388 · EG 75<br />
Psalm 26<br />
Verschaff mir Recht, o Herr;<br />
denn ich habe ohne Schuld gelebt. *<br />
Dem Herrn habe ich vertraut, ohne zu wanken.<br />
Erprobe mich, Herr, und durchforsche mich, *<br />
prüfe mich auf Herz und Nieren!<br />
Denn mir stand deine Huld vor Augen, *<br />
ich ging meinen Weg in Treue zu dir.<br />
Ich saß nicht bei falschen Menschen, *<br />
mit Heuchlern hatte ich keinen Umgang.<br />
Verhasst ist mir die Schar derer, die Unrecht tun; *<br />
ich sitze nicht bei den Frevlern.<br />
Ich wasche meine Hände in Unschuld; *<br />
ich umschreite, Herr, deinen Altar,<br />
um laut dein Lob zu verkünden *<br />
und all deine Wunder zu erzählen.<br />
Herr, ich liebe den Ort, wo dein Tempel steht, *<br />
die Stätte, wo deine Herrlichkeit wohnt.<br />
Raff mich nicht hinweg mit den Sündern, *<br />
nimm mir nicht das Leben zusammen mit dem der Mörder!<br />
An ihren Händen klebt Schandtat, *<br />
ihre Rechte ist voll von Bestechung.<br />
Ich aber gehe meinen Weg ohne Schuld. *<br />
Erlöse mich und sei mir gnädig!
39<br />
Freitag, 3. <strong>April</strong> · Abend<br />
Mein Fuß steht auf festem Grund. *<br />
Den Herrn will ich preisen in der Gemeinde.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Dir vertrauen wir, ewiger Gott, du bist der Grund, auf dem wir<br />
stehen. Erweise uns deine Huld, damit wir in Treue unseren<br />
Weg vor dir gehen.<br />
Lesung 1 Petr 2, 21b–24<br />
Christus hat für euch gelitten und euch ein Beispiel gegeben,<br />
damit ihr seinen Spuren folgt. Er hat keine Sünde begangen,<br />
und kein trügerisches Wort war in seinem Mund. Er wurde<br />
geschmäht, schmähte aber nicht; er litt, drohte aber nicht, sondern<br />
überließ seine Sache dem gerechten Richter. Er hat unsere<br />
Sünden mit seinem Leib auf das Holz des Kreuzes getragen,<br />
damit wir tot seien für die Sünden und für die Gerechtigkeit<br />
leben. Durch seine Wunden seid ihr geheilt.<br />
Magnificat – Lobgesang Mariens<br />
Antiphon zum Magnificat:<br />
Wenn ihr mir nicht glaubt, dann glaubt doch den Werken, die<br />
ich im Namen meines Vaters tue.<br />
Fürbitten<br />
„In jener Zeit kamen viele der Juden, die zu Maria, der Schwester<br />
des Lazarus, gekommen waren und gesehen hatten, was Jesus<br />
getan hatte, zum Glauben an ihn.“ Gott, du hast Maria, die<br />
Schwester des Lazarus, zur Zeugin und Bekennerin gemacht.<br />
Wir bitten dich um deinen Beistand für alle, die keine Hoffnung<br />
mehr haben:<br />
V: Du unsere Hoffnung, A: höre unser Rufen.<br />
– Für alle, deren Lebenshoffnungen sich zerschlagen haben<br />
und die voll Trauer und Verzweiflung sind.
Abend · Freitag, 3. <strong>April</strong> 40<br />
– Für alle Menschen, die sich glaubend, hoffend und liebend zu<br />
dir und ihren Nächsten bekennen.<br />
V: Du unsere Hoffnung, A: höre unser Rufen.<br />
– Für alle, die einen Bruder, eine Schwester verloren haben.<br />
– Für alle, die den Trauernden durch ihre treue Gegenwart und<br />
ihr offenes Ohr Trost spenden.<br />
– Für die Verantwortlichen in der Kirche, die vertrauend neue<br />
Wege wagen.<br />
– Für alle, die deine Gegenwart hier und heute erfahrbar machen.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Barmherziger Gott, wir haben aus menschlicher Schwachheit<br />
gefehlt und können aus eigener Kraft dem Netz der Sünde nicht<br />
entrinnen. Komm uns in deiner Güte zu Hilfe und befreie uns<br />
von aller Schuld. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />
Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />
gewähre uns der allmächtige Herr.<br />
Ave Regina caelorum (Seite 282)
Samstag, 4. <strong>April</strong> <strong>2020</strong><br />
Heiliger Isidor<br />
Isidor (560–636) ist einer der Nationalheiligen Spaniens. Er gilt<br />
als letzter abendländischer Kirchenvater und zählt zu den bedeutendsten<br />
Schriftstellern des Frühmittelalters. Der Sohn einer vornehmen<br />
Familie wurde nach dem Tod der Eltern von seinem Bruder<br />
Leander erzogen, in dessen Nachfolge er um 600 Erzbischof<br />
von Sevilla wurde. Isidor förderte besonders die asketische und<br />
wissenschaftliche Ausbildung des Klerus und gründete bischöfliche<br />
Schulen, denen er große Bibliotheken angliederte. Als einer der<br />
führenden Theologen seiner Zeit nahm er am dritten Konzil von<br />
Toledo (589) teil und leitete die zweite Synode in Sevilla (619) und<br />
das vierte Reichskonzil von Toledo (633). Mit seinen zahlreichen<br />
Schriften, die eine Fülle des antiken Wissens vor dem Vergessen bewahrten,<br />
beeinflusste er maßgeblich die Glaubens- und Sittenlehre<br />
bis ins späte Mittelalter.<br />
Namenstag: Konrad von Weißenau (Prämonstratenser, Abt, † 1241) ·<br />
Heinrich Richter (Kölner Priester und Kolping-Präses, † 1945)<br />
Ökumenischer Gedenktag: Martin Luther King jr. (us-am. Baptistenpastor,<br />
Menschenrechtsaktivist, 1929–1968)<br />
Morgengebet<br />
Herr, öffne meine Lippen.<br />
Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />
Ehre sei dem Vater ...
Morgen · Samstag, 4. <strong>April</strong> 42<br />
Hymnus<br />
O Jesu Christe, wahres Licht,<br />
erleuchte, die dich kennen nicht,<br />
und bringe sie zu deiner Herd,<br />
dass ihre Seel auch selig werd.<br />
Erfülle mit dem Gnadenschein,<br />
die in Irrtum verführet sein,<br />
auch die, so heimlich ficht noch an<br />
in ihrem Sinn ein falscher Wahn;<br />
und was sich sonst verlaufen hat<br />
von dir, das suche du mit Gnad<br />
und ihr verwundt Gewissen heil,<br />
lass sie am Himmel haben teil.<br />
Den Tauben öffne das Gehör,<br />
die Stummen richtig reden lehr,<br />
die nicht bekennen wollen frei,<br />
was ihres Herzens Glaube sei.<br />
Erleuchte, die da sind verblendt,<br />
bring her, die sich von uns getrennt;<br />
versammle, die zerstreuet gehn,<br />
mach feste, die im Zweifel stehn.<br />
So werden sie mit uns zugleich<br />
auf Erden und im Himmelreich<br />
hier zeitlich und dort ewiglich<br />
für solche Gnade preisen dich.<br />
Johann Heermann 1630<br />
EG 72 – GL 485 · GL 1975 643 (geänderter Text)<br />
Psalm 34 Verse 12–23<br />
Kommt, ihr Kinder, hört mir zu! *<br />
Ich will euch in der Furcht des Herrn unterweisen.<br />
Wer ist der Mensch, der das Leben liebt *<br />
und gute Tage zu sehen wünscht?
43<br />
Samstag, 4. <strong>April</strong> · Morgen<br />
Bewahre deine Zunge vor Bösem *<br />
und deine Lippen vor falscher Rede!<br />
Meide das Böse und tu das Gute; *<br />
suche Frieden und jage ihm nach!<br />
Die Augen des Herrn blicken auf die Gerechten, *<br />
seine Ohren hören ihr Schreien.<br />
Das Antlitz des Herrn richtet sich gegen die Bösen, *<br />
um ihr Andenken von der Erde zu tilgen.<br />
Schreien die Gerechten, so hört sie der Herr; *<br />
er entreißt sie all ihren Ängsten.<br />
Nahe ist der Herr den zerbrochenen Herzen, *<br />
er hilft denen auf, die zerknirscht sind.<br />
Der Gerechte muss viel leiden, *<br />
doch allem wird der Herr ihn entreißen.<br />
Er behütet all seine Glieder, *<br />
nicht eines von ihnen wird zerbrochen.<br />
Den Frevler wird seine Bosheit töten; *<br />
wer den Gerechten hasst, muss es büßen.<br />
Der Herr erlöst seine Knechte; *<br />
straflos bleibt, wer zu ihm sich flüchtet.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Jesus, dein Knecht, hat allen Gutes getan, und du hast ihn dem<br />
Verderben entrissen. Treuer Gott, hilf uns auf, und lass uns deinen<br />
Frieden suchen.<br />
Lesung <br />
Jes 65, 1b–3a<br />
Ich sagte: Hier bin ich, hier bin ich! Den ganzen Tag streckte<br />
ich meine Hände aus nach einem abtrünnigen Volk, das einen<br />
Weg ging, der nicht gut war, nach seinen eigenen Plänen, nach<br />
einem Volk, das in seinem Trotz mich ständig ärgert.
Morgen · Samstag, 4. <strong>April</strong> 44<br />
Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />
Antiphon zum Benedictus:<br />
Nicht nur für Israel ist Jesus gestorben, sondern auch um die<br />
Kinder Gottes aus allen Völkern zu sammeln.<br />
Bitten<br />
Gott hat jede, jeden von uns unverwechselbar erschaffen, mit<br />
vielfältigen Gaben, mit unvergleichlicher Würde. Ihn bitten<br />
wir:<br />
V: Du unser Vater, A: erweise uns deine Liebe.<br />
– Dass wir uns selbst als dein Kind sehen lernen und die Möglichkeiten<br />
entfalten, die du in uns angelegt hast.<br />
– Dass wir uns annehmen mit unseren Fehlern und Schwächen<br />
und gut zu uns sind.<br />
– Dass wir heil werden und anderen guttun, weil wir mit dir<br />
und uns im Reinen sind.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Barmherziger Gott, du wirkst das Heil der Menschen zu jeder<br />
Zeit; in diesen Tagen aber bist du uns besonders nahe. Trage<br />
Sorge für dein Volk, schütze die Getauften und alle, die sich auf<br />
die Taufe vorbereiten. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />
Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />
und führe uns zum ewigen Leben.
45<br />
Samstag, 4. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />
Texte zur Eucharistiefeier<br />
Herr, halte dich nicht fern!<br />
Du, meine Stärke, eile mir zu Hilfe.<br />
Ich bin ein Wurm und kein Mensch,<br />
der Leute Spott, vom Volk verachtet.<br />
Ps 22, 20.7<br />
Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />
Lesung aus dem Buch Ezechiel Ez 37, 21–28<br />
So spricht Gott, der Herr: Ich hole die Israeliten aus den Völkern<br />
heraus, zu denen sie gehen mussten; ich sammle sie<br />
von allen Seiten und bringe sie in ihr Land. Ich mache sie in<br />
meinem Land, auf den Bergen Israels, zu einem einzigen Volk.<br />
Sie sollen alle einen einzigen König haben. Sie werden nicht<br />
länger zwei Völker sein und sich nie mehr in zwei Reiche teilen.<br />
Sie werden sich nicht mehr unrein machen durch ihre Götzen<br />
und Gräuel und durch all ihre Untaten. Ich befreie sie von aller<br />
Sünde, die sie in ihrer Untreue begangen haben, und ich mache<br />
sie rein. Dann werden sie mein Volk sein, und ich werde ihr<br />
Gott sein.<br />
Mein Knecht David wird ihr König sein, und sie werden alle<br />
einen einzigen Hirten haben. Sie werden nach meinen Rechtsvorschriften<br />
leben und auf meine Gesetze achten und sie erfüllen.<br />
Sie werden in dem Land wohnen, das ich meinem Knecht<br />
Jakob gegeben habe und in dem ihre Väter gewohnt haben.<br />
Sie und ihre Kinder und Kindeskinder werden für immer darin<br />
wohnen, und mein Knecht David wird für alle Zeit ihr Fürst<br />
sein. Ich schließe mit ihnen einen Friedensbund; es soll ein<br />
ewiger Bund sein. Ich werde sie zahlreich machen. Ich werde<br />
mitten unter ihnen für immer mein Heiligtum errichten, und<br />
bei ihnen wird meine Wohnung sein. Ich werde ihr Gott sein,
Eucharistie · Samstag, 4. <strong>April</strong> 46<br />
und sie werden mein Volk sein. Wenn mein Heiligtum für alle<br />
Zeit in ihrer Mitte ist, dann werden die Völker erkennen, dass<br />
ich der Herr bin, der Israel heiligt.<br />
Impuls zur Lesung<br />
In einer Zeichenhandlung – zwei Hölzer, durch Beschriftung<br />
als Nordreich und Südreich kenntlich, werden eins in der<br />
Hand des Propheten – hat Ezechiel gerade im Auftrag des<br />
Herrn die künftige Einheit des gespaltenen Gottesvolkes vor<br />
Augen geführt (Ez 37, 15–20). Nun gilt es, das stumme Zeichen<br />
zu erklären. Das Holz steht für ein Königreich und stellt<br />
auch den Herrscherstab, das Zepter, dar. „Sie werden nicht länger<br />
zwei Völker sein und sich nie mehr in zwei Reiche teilen.“<br />
Mit einem geteilten Land und mit dem Jubel, aber auch der<br />
Mühsal der Wiedervereinigung kennen wir uns ja ein wenig<br />
aus … Hier geht es aber nicht bloß um die Wiedervereinigung<br />
getrennter, sondern sogar untergegangener Reiche. Nicht allein<br />
Wiedervereinigung, sondern Wiederherstellung kündigt der<br />
Prophet an! Dies alles wird aber nur möglich sein, wenn Gott<br />
die Herzen reinigt und erneuert und Sünde von den Menschen<br />
nimmt; wenn Menschen bereit sind, von ihrem Götzendienst<br />
und den aus ihm folgenden Untaten abzulassen. So erlässt der<br />
wahre Gott Schulden – und heilt von Entzweiung und Tod.<br />
Antwortpsalm <br />
Jer 31, 10–12b.13<br />
Kehrvers:<br />
Der Herr wird uns hüten wie ein Hirt seine Herde.<br />
Hört, ihr Völker, das Wort des Herrn. *<br />
Verkündet es auf den fernsten Inseln und sagt:<br />
Er, der Israel zerstreut hat, wird es auch sammeln *<br />
und hüten wie ein Hirt seine Herde. – Kehrvers<br />
Denn der Herr wird Jakob erlösen *<br />
und ihn befreien aus der Hand des Stärkeren.
47<br />
Samstag, 4. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />
Sie kommen und jubeln auf Zions Höhe, *<br />
sie strahlen vor Freude über die Gaben des Herrn. – Kehrvers<br />
Dann freut sich das Mädchen beim Reigentanz, *<br />
Jung und Alt sind fröhlich.<br />
Ich verwandle ihre Trauer in Jubel, *<br />
tröste und erfreue sie nach ihrem Kummer. – Kehrvers<br />
Kehrvers vgl. Vers 10d, ferner GL 653, 3 (V. Ton)<br />
oder GL 1975 646, 4 (IV. Ton) oder KG 615 (VII. Ton)<br />
Ruf vor dem Evangelium Ez 18, 31<br />
Christus, du ewiges Wort des Vaters, Ehre sei dir!<br />
So spricht Gott, der Herr: Werft alle Vergehen von euch, die<br />
ihr verübt habt! Schafft euch ein neues Herz und einen neuen<br />
Geist!<br />
Christus, du ewiges Wort des Vaters, Ehre sei dir!<br />
Aus dem hl. Evangelium nach Johannes Joh 11, 45–57<br />
In jener Zeit kamen viele der Juden, die zu Maria, der Schwester<br />
des Lazarus, gekommen waren und gesehen hatten, was<br />
Jesus getan hatte, zum Glauben an ihn. Aber einige von ihnen<br />
gingen zu den Pharisäern und berichteten ihnen, was er getan<br />
hatte. Da beriefen die Hohenpriester und die Pharisäer eine<br />
Versammlung des Hohen Rates ein. Sie sagten: Was sollen wir<br />
tun? Dieser Mensch tut viele Zeichen. Wenn wir ihn gewähren<br />
lassen, werden alle an ihn glauben. Dann werden die Römer<br />
kommen und uns die heilige Stätte und das Volk nehmen.<br />
Einer von ihnen, Kajaphas, der Hohepriester jenes Jahres, sagte<br />
zu ihnen: Ihr versteht überhaupt nichts. Ihr bedenkt nicht,<br />
dass es besser für euch ist, wenn ein einziger Mensch für das<br />
Volk stirbt, als wenn das ganze Volk zugrunde geht. Das sagte<br />
er nicht aus sich selbst; sondern weil er der Hohepriester jenes<br />
Jahres war, sagte er aus prophetischer Eingebung, dass Jesus<br />
für das Volk sterben werde. Aber er sollte nicht nur für das
Eucharistie · Samstag, 4. <strong>April</strong> 48<br />
Volk sterben, sondern auch, um die versprengten Kinder Gottes<br />
wieder zu sammeln. Von diesem Tag an waren sie entschlossen,<br />
ihn zu töten.<br />
Jesus bewegte sich von nun an nicht mehr öffentlich unter<br />
den Juden, sondern zog sich von dort in die Gegend nahe der<br />
Wüste zurück, an einen Ort namens Efraim. Dort blieb er mit<br />
seinen Jüngern.<br />
Das Paschafest der Juden war nahe, und viele zogen schon<br />
vor dem Paschafest aus dem ganzen Land nach Jerusalem hinauf,<br />
um sich zu heiligen. Sie fragten nach Jesus und sagten<br />
zueinander, während sie im Tempel zusammenstanden: Was<br />
meint ihr? Er wird wohl kaum zum Fest kommen. Die Hohenpriester<br />
und die Pharisäer hatten nämlich, um ihn festnehmen<br />
zu können, angeordnet: Wenn jemand weiß, wo er sich aufhält,<br />
soll er es melden.<br />
Die Texte vom Vorabend des Palmsonntags<br />
bis zum Abend des Ostersonntags<br />
finden Sie in der Sonderausgabe<br />
„Die Heilige Woche <strong>2020</strong>“.
stermontag<br />
13. <strong>April</strong> <strong>2020</strong><br />
Namenstag: hl. Hermenegild (westgot. Königssohn, † 585) · hl. Martin<br />
I. (Papst, † 655) · hl. Paulus Diaconus (Benediktiner auf Montecassino,<br />
Gelehrter am Hof Karls des Großen, † um 799) · Paternus von<br />
Paderborn (Inkluse, † 1058) · sel. Ida von Boulogne († 1113)<br />
Noch bis zum kommenden Donnerstag, den 16. <strong>April</strong>, feiern unsere<br />
jüdischen Mitbürger Pessach.<br />
Morgengebet<br />
Herr, öffne meine Lippen.<br />
Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />
Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />
Hymnus<br />
Zu diesem Lied finden Sie eine Auslegung auf den Seiten 263–<br />
265.<br />
Wir wollen alle fröhlich sein<br />
in dieser österlichen Zeit,<br />
denn unser Heil hat Gott bereit.<br />
Halleluja, Halleluja,<br />
Halleluja, Halleluja.<br />
Gelobt sei Christus, Marien Sohn.<br />
Es ist erstanden Jesus Christ,<br />
der an dem Kreuz gestorben ist;<br />
ihm sei Lob, Ehr zu aller Frist.
Morgen · Ostermontag, 13. <strong>April</strong> 50<br />
Halleluja, Halleluja,<br />
Halleluja, Halleluja.<br />
Gelobt sei Christus, Marien Sohn.<br />
Er hat zerstört der Höllen Pfort,<br />
die Seinen all herausgeführt<br />
und uns erlöst vom ewgen Tod.<br />
Halleluja, Halleluja,<br />
Halleluja, Halleluja.<br />
Gelobt sei Christus, Marien Sohn.<br />
Es singt der ganze Erdenkreis<br />
dem Gottessohne Lob und Preis,<br />
der uns erkauft das Paradeis.<br />
Halleluja, Halleluja,<br />
Halleluja, Halleluja.<br />
Gelobt sei Christus, Marien Sohn.<br />
Des freu sich alle Christenheit<br />
und lobe die Dreifaltigkeit<br />
von nun an bis in Ewigkeit.<br />
Halleluja, Halleluja,<br />
Halleluja, Halleluja.<br />
Gelobt sei Christus, Marien Sohn.<br />
Medingen bei Lüneburg um 1380 und bei Cyriakus Spangenberg<br />
Eisleben 1568; 2.–5. Strophe: nach „Resurrexit Dominus“ (14. Jh.)<br />
GL 326 · GL 1975 223 · KG 447 · EG 100<br />
Canticum Hos 6, 1–6<br />
Antiphon:<br />
Die Antiphon wird zu Beginn und am Ende eines Canticums gebetet.<br />
Lasst uns streben nach Erkenntnis, nach der Erkenntnis des<br />
Herrn. Halleluja.<br />
Kommt, wir kehren zum Herrn zurück! /<br />
Denn er hat uns geschlagen, er wird uns auch heilen; *<br />
er hat verwundet, er wird auch verbinden.
51<br />
Ostermontag, 13. <strong>April</strong> · Morgen<br />
Nach zwei Tagen gibt er uns das Leben zurück, /<br />
am dritten Tag richtet er uns wieder auf *<br />
und wir leben vor seinem Angesicht.<br />
Lasst uns streben nach Erkenntnis, *<br />
nach der Erkenntnis des Herrn.<br />
Er kommt so sicher wie das Morgenrot; /<br />
er kommt zu uns wie der Regen, *<br />
wie der Frühjahrsregen, der die Erde tränkt.<br />
Was soll ich tun mit dir, Efraim? *<br />
Was soll ich tun mit dir, Juda?<br />
Eure Liebe ist wie eine Wolke am Morgen *<br />
und wie der Tau, der bald vergeht.<br />
Darum schlage ich drein durch die Propheten, /<br />
ich töte sie durch die Worte meines Mundes. *<br />
Dann leuchtet mein Recht auf wie das Licht.<br />
Denn nicht Schlachtopfer will ich, sondern Liebe, *<br />
nicht Brandopfer, sondern Erkenntnis Gottes.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Lesung Dtn 30, 11.14<br />
Dieses Gebot, auf das ich dich heute verpflichte, geht nicht<br />
über deine Kraft und ist nicht fern von dir. Nein, das Wort<br />
ist ganz nah bei dir, es ist in deinem Mund und in deinem Herzen,<br />
du kannst es halten.<br />
Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />
Antiphon zum Benedictus:<br />
Jesus legte ihnen dar, ausgehend von Mose und allen Propheten,<br />
was über ihn geschrieben steht in der gesamten Schrift.<br />
Halleluja.
Morgen · Ostermontag, 13. <strong>April</strong> 52<br />
Bitten<br />
Jesus, Auferstandener, du hast die Emmausjünger begleitet und<br />
sie getröstet. Wir bitten dich:<br />
A: Bleibe bei uns, Herr.<br />
Gehe den Weg unseres Lebens mit uns<br />
– und gib uns Menschen, mit denen wir teilen können, was<br />
uns bewegt.<br />
Erschließe uns die heiligen Schriften,<br />
– dass wir deine Sendung und deine Botschaft immer besser<br />
verstehen.<br />
Sei du Brot und Wein unseres Lebens;<br />
– steh uns im Alltag bei und schenke uns deine Freude.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Gott, du Herr allen Lebens, durch die Taufe schenkst du deiner<br />
Kirche Jahr für Jahr neue Söhne und Töchter. Gib, dass alle<br />
Christen in ihrem Leben dem Sakrament treu bleiben, das sie<br />
im Glauben empfangen haben. Darum bitten wir durch Jesus<br />
Christus.<br />
Christus Jesus, der Auferstandene,<br />
komme den Seinen zu Hilfe.<br />
In der ewigen Herrlichkeit<br />
zähle er uns seinen Heiligen zu.<br />
Nach dem Te Deum
53<br />
Ostermontag, 13. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />
Eucharistiefeier<br />
Liedvorschläge: GL 325, 326, 331, 332, 336 · KG 440, 443, 445,<br />
447, 450, 683<br />
Der Herr ist vom Tod auferstanden, wie er gesagt hat.<br />
Freut euch und frohlockt, denn er herrscht in Ewigkeit.<br />
Halleluja.<br />
Gloria<br />
Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />
Lesung aus der Apostelgeschichte Apg 2, 14.22b–33<br />
Am Pfingsttag trat Petrus auf, zusammen mit den Elf; er erhob<br />
seine Stimme und begann zu reden: Ihr Juden und alle<br />
Bewohner von Jerusalem! Dies sollt ihr wissen, achtet auf meine<br />
Worte!<br />
Jesus, den Nazoräer, einen Mann, den Gott vor euch beglaubigt<br />
hat durch Machttaten, Wunder und Zeichen, die er durch<br />
ihn in eurer Mitte getan hat, wie ihr selbst wisst – ihn, der<br />
nach Gottes beschlossenem Willen und Vorauswissen hingegeben<br />
wurde, habt ihr durch die Hand von Gesetzlosen ans Kreuz<br />
geschlagen und umgebracht.<br />
Gott aber hat ihn von den Wehen des Todes befreit und auferweckt;<br />
denn es war unmöglich, dass er vom Tod festgehalten<br />
wurde. David nämlich sagt über ihn:<br />
Ich hatte den Herrn beständig vor Augen. Denn er steht mir<br />
zur Rechten, dass ich nicht wanke. Darum freute sich mein<br />
Herz und frohlockte meine Zunge und auch mein Leib wird<br />
in Hoffnung wohnen; denn du gibst meine Seele nicht der Unterwelt<br />
preis, noch lässt du deinen Frommen die Verwesung<br />
schauen. Du hast mir die Wege zum Leben gezeigt, du wirst<br />
mich erfüllen mit Freude vor deinem Angesicht.
Eucharistie · Ostermontag, 13. <strong>April</strong> 54<br />
Brüder, ich darf freimütig zu euch über den Patriarchen David<br />
reden: Er starb und wurde begraben und sein Grabmal ist bei<br />
uns erhalten bis auf den heutigen Tag. Da er ein Prophet war<br />
und wusste, dass Gott ihm einen Eid geschworen hatte, einer<br />
von seinen Nachkommen werde auf seinem Thron sitzen, sagte<br />
er vorausschauend über die Auferstehung des Christus: Er gab<br />
ihn nicht der Unterwelt preis und sein Leib schaute die Verwesung<br />
nicht. Diesen Jesus hat Gott auferweckt, dafür sind wir<br />
alle Zeugen. Zur Rechten Gottes erhöht, hat er vom Vater den<br />
verheißenen Heiligen Geist empfangen und ihn ausgegossen,<br />
wie ihr seht und hört.<br />
Antwortpsalm Ps 89, 2–5<br />
Kehrvers: Halleluja – oder:<br />
Von der Huld des HERRN will ich ewig singen.<br />
Von der Huld des HERRN will ich ewig singen, *<br />
von Geschlecht zu Geschlecht mit meinem Mund<br />
deine Treue verkünden.<br />
Denn ich bekenne: Auf ewig ist Huld gegründet, *<br />
im Himmel deine Treue gefestigt. – Kehrvers<br />
„Ich habe einen Bund geschlossen mit meinem Erwählten *<br />
und David, meinem Knecht, geschworen:<br />
Auf ewig gebe ich deinem Haus festen Bestand *<br />
und von Geschlecht zu Geschlecht<br />
gründe ich deinen Thron.“ – Kehrvers<br />
Kehrvers siehe Vers 2a, ferner GL 657, 3 (II. Ton)<br />
oder GL 1975 527, 2 · KG 428, 2 (VIII. Ton)<br />
Lesung aus dem ersten Korintherbrief 1 Kor 15, 1–8.11<br />
Ich erinnere euch, Schwestern und Brüder, an das Evangelium,<br />
das ich euch verkündet habe. Ihr habt es angenommen;<br />
es ist der Grund, auf dem ihr steht. Durch dieses Evangelium<br />
werdet ihr gerettet werden, wenn ihr festhaltet an dem Wort,
55<br />
Ostermontag, 13. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />
das ich euch verkündet habe, es sei denn, ihr hättet den Glauben<br />
unüberlegt angenommen.<br />
Denn vor allem habe ich euch überliefert, was auch ich empfangen<br />
habe: Christus ist für unsere Sünden gestorben, gemäß<br />
der Schrift, und ist begraben worden. Er ist am dritten Tag auferweckt<br />
worden, gemäß der Schrift, und erschien dem Kephas,<br />
dann den Zwölf.<br />
Danach erschien er mehr als fünfhundert Brüdern zugleich;<br />
die meisten von ihnen sind noch am Leben, einige sind entschlafen.<br />
Danach erschien er dem Jakobus, dann allen Aposteln.<br />
Zuletzt erschien er auch mir, gleichsam der Missgeburt.<br />
Ob nun ich verkünde oder die anderen: Das ist unsere Botschaft<br />
und das ist der Glaube, den ihr angenommen habt.<br />
Impuls zur Lesung<br />
„Wer früher stirbt, ist länger tot.“ So der Titel eines Kinofilms<br />
unserer Tage. Wer begraben wird, ist wirklich tot. Führende,<br />
jedenfalls lautstarke Mitglieder der korinthischen Gemeinde<br />
bestreiten die Totenauferstehung. Da ist für Paulus die glaubwürdig<br />
überlieferte Begräbnisnotiz bedeutsam und hilfreich.<br />
Er entnimmt sie einer urchristlichen Glaubensformel, die,<br />
dicht gedrängt, so ziemlich all das enthält, was Paulus in seinen<br />
Briefen das Evangelium, die Botschaft vom Heilen und<br />
Heilwerden durch Jesus von Nazaret, von Gott her, nennt.<br />
Ruf vor dem Evangelium vgl. Lk 24, 32<br />
Halleluja. Halleluja.<br />
Brannte nicht unser Herz, als der Herr unterwegs mit uns redete<br />
und uns den Sinn der Schriften eröffnete?<br />
Halleluja.<br />
Aus dem hl. Evangelium nach Lukas Lk 24, 13–35<br />
Am ersten Tag der Woche waren zwei von den Jüngern Jesu<br />
auf dem Weg in ein Dorf namens Emmaus, das sechzig Sta-
Eucharistie · Ostermontag, 13. <strong>April</strong> 56<br />
dien von Jerusalem entfernt ist. Sie sprachen miteinander über<br />
all das, was sich ereignet hatte. Und es geschah: Während sie<br />
redeten und ihre Gedanken austauschten, kam Jesus selbst hinzu<br />
und ging mit ihnen. Doch ihre Augen waren gehalten, sodass<br />
sie ihn nicht erkannten. Er fragte sie: Was sind das für Dinge,<br />
über die ihr auf eurem Weg miteinander redet?<br />
Da blieben sie traurig stehen und der eine von ihnen – er<br />
hieß Kleopas – antwortete ihm: Bist du so fremd in Jerusalem,<br />
dass du als Einziger nicht weißt, was in diesen Tagen dort geschehen<br />
ist? Er fragte sie: Was denn?<br />
Sie antworteten ihm: Das mit Jesus aus Nazaret. Er war ein<br />
Prophet, mächtig in Tat und Wort vor Gott und dem ganzen<br />
Volk. Doch unsere Hohepriester und Führer haben ihn zum<br />
Tod verurteilen und ans Kreuz schlagen lassen. Wir aber hatten<br />
gehofft, dass er der sei, der Israel erlösen werde. Und dazu ist<br />
heute schon der dritte Tag, seitdem das alles geschehen ist.<br />
Doch auch einige Frauen aus unserem Kreis haben uns in<br />
große Aufregung versetzt. Sie waren in der Frühe beim Grab,<br />
fanden aber seinen Leichnam nicht. Als sie zurückkamen, erzählten<br />
sie, es seien ihnen Engel erschienen und hätten gesagt,<br />
er lebe. Einige von uns gingen dann zum Grab und fanden alles<br />
so, wie die Frauen gesagt hatten; ihn selbst aber sahen sie nicht.<br />
Da sagte er zu ihnen: Ihr Unverständigen, deren Herz zu träge<br />
ist, um alles zu glauben, was die Propheten gesagt haben.<br />
Musste nicht der Christus das erleiden und so in seine Herrlichkeit<br />
gelangen? Und er legte ihnen dar, ausgehend von Mose<br />
und allen Propheten, was in der gesamten Schrift über ihn geschrieben<br />
steht.<br />
So erreichten sie das Dorf, zu dem sie unterwegs waren. Jesus<br />
tat, als wolle er weitergehen, aber sie drängten ihn und sagten:<br />
Bleibe bei uns; denn es wird Abend, der Tag hat sich schon<br />
geneigt! Da ging er mit hinein, um bei ihnen zu bleiben. Und<br />
es geschah: Als er mit ihnen bei Tisch war, nahm er das Brot,<br />
sprach den Lobpreis, brach es und gab es ihnen. Da wurden<br />
ihre Augen aufgetan und sie erkannten ihn; und er entschwand
57<br />
Ostermontag, 13. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />
ihren Blicken. Und sie sagten zueinander: Brannte nicht unser<br />
Herz in uns, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn<br />
der Schriften eröffnete?<br />
Noch in derselben Stunde brachen sie auf und kehrten nach<br />
Jerusalem zurück und sie fanden die Elf und die mit ihnen versammelt<br />
waren. Diese sagten: Der Herr ist wirklich auferstanden<br />
und ist dem Simon erschienen. Da erzählten auch sie, was<br />
sie unterwegs erlebt und wie sie ihn erkannt hatten, als er das<br />
Brot brach.<br />
Credo<br />
Gabengebet<br />
Gott, du hast deinem Volk durch das Bekenntnis des Glaubens<br />
und den Empfang der Taufe neues Leben geschenkt. Nimm die<br />
Gaben (der Neugetauften und aller) deiner Gläubigen gnädig an<br />
und lass uns in dir Seligkeit und ewiges Leben finden. Darum<br />
bitten wir durch Christus, unseren Herrn.<br />
Präfation<br />
In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, Vater, immer und überall<br />
zu danken, diese Tage aber aufs Höchste zu feiern, da unser<br />
Osterlamm geopfert ist, Jesus Christus. Denn er ist das wahre<br />
Lamm, das die Sünde der Welt hinwegnimmt. Durch seinen Tod<br />
hat er unseren Tod vernichtet und durch seine Auferstehung<br />
das Leben neu geschaffen. Darum jubelt heute der ganze Erdkreis<br />
in österlicher Freude, darum preisen dich die himmlischen<br />
Mächte und die Chöre der Engel und singen das Lob deiner<br />
Herrlichkeit.<br />
Kommunionvers vgl. Röm 6, 9<br />
Christus ist vom Tod erstanden; er stirbt nicht mehr. Gebrochen<br />
ist die Macht des Todes. Halleluja.
Abend · Ostermontag, 13. <strong>April</strong> 58<br />
Schlussgebet<br />
Allmächtiger Gott, du hast uns durch die österlichen Geheimnisse<br />
auf den Weg des Lebens geführt. Lass deine Gnade in uns<br />
mächtig werden, damit wir uns deiner Gaben würdig erweisen<br />
und unseren Weg zu dir vollenden. Darum bitten wir durch<br />
Christus, unseren Herrn.<br />
Feierlicher Schlusssegen<br />
Der allmächtige Gott hat uns durch die Auferstehung seines<br />
Sohnes aus Sünde und Tod befreit; er segne euch und schenke<br />
euch seine Freude.<br />
Und Christus, mit dem wir auferstanden sind durch den Glauben,<br />
bewahre in euch die Gabe der Erlösung.<br />
Gott hat uns in der Taufe angenommen als Kinder seiner Gnade;<br />
er schenke euch das verheißene Erbe.<br />
Das gewähre euch der dreieinige Gott, der Vater und der<br />
Sohn † und der Heilige Geist.<br />
Abendgebet<br />
O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />
Herr, eile, mir zu helfen.<br />
Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />
Innehalten am Abend<br />
Der Glaube lässt uns begreifen, dass es etwas Unbegreifliches<br />
gibt.<br />
Anselm von Canterbury (Theologe und Philosoph,<br />
Erzbischof von Canterbury, Kirchenlehrer, 1033–1109)<br />
• Das unbegreifliche Licht der Auferstehung – wie leuchtet es<br />
mir auf?<br />
• Was leuchtet mir ein, an diesem Ostertag?
59<br />
Ostermontag, 13. <strong>April</strong> · Abend<br />
Confiteor (Seite 17) – oder – Erbarme dich (Seite 27)<br />
Hymnus<br />
Du fragst uns am Wege: Was tragt ihr mit euch?<br />
Was ist es, worüber ihr trauert?<br />
Was macht euch verzagt und was lastet auf euch?<br />
Was füllt eure Seele mit Schwermut?<br />
Die Antwort: Wir tragen des Lebens Gewicht,<br />
die Schwere des Alltags, die Schmerzen,<br />
all das, was uns ängstigt und was uns enttäuscht.<br />
Das tragen wir mit uns, das lastet auf uns.<br />
Wir legen es dir in die Hände.<br />
Du fragst uns am Wege: Und was bringt ihr noch?<br />
Was ist es, worüber ihr froh seid?<br />
Was füllt ihr als Wein in den goldenen Kelch?<br />
Was gebt ihr als Brot in die Schale?<br />
Die Antwort: Wir bringen die Liebe, das Glück,<br />
wir bringen die Sehnsucht nach Leben.<br />
Wir sind auf dem Weg und wir haben ein Ziel.<br />
Wir geben von Herzen, was du uns geschenkt.<br />
Wir legen es dir in die Hände.<br />
Helmut Schlegel,<br />
© 2015 Dehm Verlag, Limburg<br />
Canticum Mt 5, 3–10<br />
Antiphon:<br />
Selig, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen.<br />
Halleluja.<br />
Selig, die arm sind vor Gott; *<br />
denn ihnen gehört das Himmelreich.<br />
Selig die Trauernden; *<br />
denn sie werden getröstet werden.
Abend · Ostermontag, 13. <strong>April</strong> 60<br />
Selig, die keine Gewalt anwenden; *<br />
denn sie werden das Land erben.<br />
Selig, die hungern und dürsten<br />
nach der Gerechtigkeit; *<br />
denn sie werden satt werden.<br />
Selig die Barmherzigen; *<br />
denn sie werden Erbarmen finden.<br />
Selig, die ein reines Herz haben; *<br />
denn sie werden Gott schauen.<br />
Selig, die Frieden stiften; *<br />
denn sie werden Söhne Gottes genannt werden.<br />
Selig, die um der Gerechtigkeit willen<br />
verfolgt werden; *<br />
denn ihnen gehört das Himmelreich.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Antiphon:<br />
Selig, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen.<br />
Halleluja.<br />
Lesung Offb 3, 19–20<br />
Wen ich liebe, den weise ich zurecht und nehme ich in<br />
Zucht. Mach also Ernst und kehr um! Ich stehe vor der<br />
Tür und klopfe an. Wer meine Stimme hört und die Tür öffnet,<br />
bei dem werde ich eintreten, und wir werden Mahl halten, ich<br />
mit ihm und er mit mir.<br />
Magnificat – Lobgesang Mariens<br />
Antiphon zum Magnificat:<br />
Jesus ging mit hinein, um bei ihnen zu bleiben. Und als er mit<br />
ihnen zu Tische saß, nahm er das Brot und sprach den Lobpreis.<br />
Dann brach er das Brot und gab es ihnen. Halleluja.
61<br />
Ostermontag, 13. <strong>April</strong> · Abend<br />
Fürbitten<br />
Jesus, Auferstandener, du hast die Emmausjünger begleitet und<br />
dich ihnen zu erkennen gegeben. Wir bitten dich:<br />
V: Sei uns nahe, A: schenk uns dein Leben.<br />
Für alle, die nach einem Schicksalsschlag kein Licht mehr sehen;<br />
– lass sie durch andere Menschen Beistand und Geborgenheit<br />
erfahren.<br />
Für alle, die miteinander unterwegs sind;<br />
– lass sie im aufrichtigen Gespräch echte Weggemeinschaft erleben.<br />
Für alle, die gemeinsam die Heilige Schrift meditieren;<br />
– lass deine Stimme ihr Herz entzünden.<br />
Für alle, die sich nach ökumenischer Mahlgemeinschaft sehnen;<br />
– mach sie in deiner Nachfolge bereit, das Trennende zu überwinden.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Gott, du Herr allen Lebens, durch die Taufe schenkst du deiner<br />
Kirche Jahr für Jahr neue Söhne und Töchter. Gib, dass alle<br />
Christen in ihrem Leben dem Sakrament treu bleiben, das sie<br />
im Glauben empfangen haben. Darum bitten wir durch Jesus<br />
Christus.<br />
Der auferstandene Herr erfülle uns mit österlicher Freude<br />
und sei unser Licht in der Dunkelheit.<br />
Regina caeli (Seite 283)
ienstag<br />
der Osteroktav<br />
14. <strong>April</strong> <strong>2020</strong><br />
Namenstag: hl. Tiburtius (Märtyrer, † zwischen 180 und 230) · sel.<br />
Hadwig von Meer (Prämonstratenserin, † um 1200) · sel. Lidwina<br />
von Schiedam (Ludwina, Lidia, Mystikerin, † 1433) · Ernestine von<br />
Neuburg (Karmelitin, Priorin, † 1775)<br />
Morgengebet<br />
Herr, öffne meine Lippen.<br />
Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />
Hymnus<br />
Christ ist erstanden<br />
von der Marter alle.<br />
Des solln wir alle froh sein;<br />
Christ will unser Trost sein.<br />
Kyrieleis.<br />
Wär er nicht erstanden,<br />
so wär die Welt vergangen.<br />
Seit dass er erstanden ist,<br />
so freut sich alles, was da ist.<br />
Kyrieleis.<br />
Halleluja, Halleluja,<br />
Halleluja.<br />
Des solln wir alle froh sein;<br />
Ehre sei dem Vater ... Halleluja.
63<br />
Dienstag, 14. <strong>April</strong> · Morgen<br />
Christ will unser Trost sein.<br />
Kyrieleis.<br />
Salzburg um 1150, Klosterneuburg 1325, Wittenberg 1529/Bautzen 1567,<br />
GL 318 · GL 1975 213 · KG 436 · EG 99<br />
Psalm 24<br />
Dem Herrn gehört die Erde und was sie erfüllt, *<br />
der Erdkreis und seine Bewohner.<br />
Denn er hat ihn auf Meere gegründet, *<br />
ihn über Strömen befestigt.<br />
Wer darf hinaufziehn zum Berg des Herrn, *<br />
wer darf stehn an seiner heiligen Stätte?<br />
Der reine Hände hat und ein lauteres Herz, *<br />
der nicht betrügt und keinen Meineid schwört.<br />
Er wird Segen empfangen vom Herrn *<br />
und Heil von Gott, seinem Helfer.<br />
Das sind die Menschen, die nach ihm fragen, *<br />
die dein Antlitz suchen, Gott Jakobs.<br />
Ihr Tore, hebt euch nach oben, /<br />
hebt euch, ihr uralten Pforten; *<br />
denn es kommt der König der Herrlichkeit.<br />
Wer ist der König der Herrlichkeit? *<br />
Der Herr, stark und gewaltig,<br />
der Herr, mächtig im Kampf.<br />
Ihr Tore, hebt euch nach oben, /<br />
hebt euch, ihr uralten Pforten; *<br />
denn es kommt der König der Herrlichkeit.<br />
Wer ist der König der Herrlichkeit? *<br />
Der Herr der Heerscharen,<br />
er ist der König der Herrlichkeit.<br />
Ehre sei dem Vater ...
Morgen · Dienstag, 14. <strong>April</strong> 64<br />
Du König der Herrlichkeit, ziehe ein in dein Heiligtum. Mach<br />
unsere Herzen weit, damit wir allezeit aus dir leben.<br />
Lesung Apg 13, 30–33<br />
Gott hat Jesus von den Toten auferweckt, und er ist viele<br />
Tage hindurch denen erschienen, die mit ihm zusammen<br />
von Galiläa nach Jerusalem hinaufgezogen waren und die jetzt<br />
vor dem Volk seine Zeugen sind. So verkünden wir euch das<br />
Evangelium: Gott hat die Verheißung, die an die Väter ergangen<br />
ist, an uns, ihren Kindern, erfüllt, indem er Jesus auferweckt<br />
hat, wie es schon im zweiten Psalm heißt: Mein Sohn bist du,<br />
heute habe ich dich gezeugt.<br />
Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />
Antiphon zum Benedictus:<br />
Geht eilends hin und sagt den Jüngern: Der Herr ist auferstanden.<br />
Halleluja.<br />
Bitten<br />
Jesus, Sohn einer fernen Zeit, in mancher Hinsicht gibst du uns<br />
Rätsel auf. Wir bitten dich:<br />
V: Du unser Erlöser, A: komm uns entgegen.<br />
– Dass wir sehen lernen, wie sehr deine Botschaft auch uns<br />
heute angeht.<br />
– Dass wir mit dir im Wort der Heiligen Schrift und in der Feier<br />
der Sakramente vertrauter werden.<br />
– Dass uns die Augen aufgehen und wir spüren, wie nah du<br />
uns bist.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Allmächtiger Gott, du hast dein Volk durch die österlichen Geheimnisse<br />
befreit und gestärkt. Bleibe bei uns mit deiner Gnade
65<br />
Dienstag, 14. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />
und führe uns zur vollkommenen Freiheit, damit der Osterjubel,<br />
der uns heute erfüllt, sich in der Freude des Himmels vollendet.<br />
Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />
Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />
und führe uns zum ewigen Leben.<br />
Eucharistiefeier<br />
Gott hat euch getränkt aus den Quellen der Weisheit.<br />
In seiner Gnade werdet ihr stark.<br />
Er wird euch krönen mit ewiger Herrlichkeit. Halleluja.<br />
Vgl. Sir 15, 3–4<br />
Gloria<br />
Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />
Lesung aus der Apostelgeschichte Apg 2, 14a.36–41<br />
Am Pfingsttag trat Petrus auf, zusammen mit den Elf; er erhob<br />
seine Stimme und begann zu reden: Ihr Juden und alle<br />
Bewohner von Jerusalem! Mit Gewissheit erkenne das ganze<br />
Haus Israel: Gott hat ihn zum Herrn und Messias gemacht, diesen<br />
Jesus, den ihr gekreuzigt habt.<br />
Als sie das hörten, traf es sie mitten ins Herz, und sie sagten<br />
zu Petrus und den übrigen Aposteln: Was sollen wir tun, Brüder?<br />
Petrus antwortete ihnen: Kehrt um, und jeder von euch lasse<br />
sich auf den Namen Jesu Christi taufen zur Vergebung seiner<br />
Sünden; dann werdet ihr die Gabe des Heiligen Geistes empfangen.<br />
Denn euch und euren Kindern gilt die Verheißung und all<br />
denen in der Ferne, die der Herr, unser Gott, herbeirufen wird.<br />
Mit noch vielen anderen Worten beschwor und ermahnte er<br />
sie: Lasst euch retten aus dieser verdorbenen Generation! Die<br />
nun, die sein Wort annahmen, ließen sich taufen. An diesem
Eucharistie · Dienstag, 14. <strong>April</strong> 66<br />
Tag wurden ihrer Gemeinschaft etwa dreitausend Menschen<br />
hinzugefügt.<br />
Antwortpsalm Ps 33, 4–5.18–20.22<br />
Kehrvers: Halleluja – oder:<br />
Von deiner Huld, o Herr, ist die Erde erfüllt.<br />
Denn das Wort des Herrn ist wahrhaftig, *<br />
all sein Tun ist verlässlich.<br />
Er liebt Gerechtigkeit und Recht, *<br />
die Erde ist erfüllt von der Huld des Herrn. – Kehrvers<br />
Doch das Auge des Herrn ruht auf allen,<br />
die ihn fürchten und ehren, *<br />
die nach seiner Güte ausschaun;<br />
denn er will sie dem Tod entreißen *<br />
und in der Hungersnot ihr Leben erhalten. – Kehrvers<br />
Unsre Seele hofft auf den Herrn; *<br />
er ist für uns Schild und Hilfe.<br />
Lass deine Güte über uns walten, o Herr, *<br />
denn wir schauen aus nach dir. – Kehrvers<br />
Kehrvers vgl. Vers 5b, ferner GL 401 · GL 1975 496 · KG 85, 7 (VI. Ton)<br />
oder GL 1975 745, 1 (IX. Ton)<br />
Ruf vor dem Evangelium vgl. Ps 118, 24<br />
Halleluja. Halleluja.<br />
Das ist der Tag, den der Herr gemacht; lasst uns jubeln und<br />
seiner uns freuen.<br />
Halleluja.<br />
Aus dem hl. Evangelium nach Matthäus Mt 28, 8–15<br />
Nachdem die Frauen die Botschaft des Engels vernommen<br />
hatten, verließen sie sogleich das Grab und eilten voll<br />
Furcht und großer Freude zu seinen Jüngern, um ihnen die Botschaft<br />
zu verkünden.
67<br />
Dienstag, 14. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />
Plötzlich kam ihnen Jesus entgegen und sagte: Seid gegrüßt!<br />
Sie gingen auf ihn zu, warfen sich vor ihm nieder und umfassten<br />
seine Füße. Da sagte Jesus zu ihnen: Fürchtet euch nicht!<br />
Geht und sagt meinen Brüdern, sie sollen nach Galiläa gehen,<br />
und dort werden sie mich sehen.<br />
Noch während die Frauen unterwegs waren, kamen einige<br />
von den Wächtern in die Stadt und berichteten den Hohenpriestern<br />
alles, was geschehen war. Diese fassten gemeinsam<br />
mit den Ältesten den Beschluss, die Soldaten zu bestechen. Sie<br />
gaben ihnen viel Geld und sagten: Erzählt den Leuten: Seine<br />
Jünger sind bei Nacht gekommen und haben ihn gestohlen,<br />
während wir schliefen. Falls der Statthalter davon hört, werden<br />
wir ihn beschwichtigen und dafür sorgen, dass ihr nichts zu<br />
befürchten habt. Die Soldaten nahmen das Geld und machten<br />
alles so, wie man es ihnen gesagt hatte. So kommt es, dass dieses<br />
Gerücht bei den Juden bis heute verbreitet ist.<br />
Impuls zum Evangelium<br />
Sie kommen. Sie kommen „beim Aufleuchten des ersten Tags<br />
der Woche“, so wörtlich der griechische Text (Mt 28, 1). Sie<br />
kommen, die Jüngerinnen, jene Frauen, die Jesus vertrauen,<br />
denen Jesus vertraut. Denen er etwas zutraut. Etwas, ja alles.<br />
Sie antworten mit Gottesfurcht und furchtloser Freude. Sie<br />
sind bereit, hellhörig die Botschaft zu vernehmen. Und das<br />
trägt. Die frommen jüdischen Frauen, die an Jesus glauben,<br />
sind die einzigen Zeugen, nicht der Auferweckung selbst, aber<br />
der Offenbarung des Engels und Jesu, und beider Botschaft<br />
von der Auferweckung. Die zweite Botschaft des Engels (Mt<br />
28, 7) ist nicht minder wichtig: Die Jünger werden Jesus in Galiläa<br />
sehen. Nach Verrat und Flucht werden sie neu gerufen<br />
und berufen – ohne Vorleistung ihrerseits. Glaube und Nachfolge,<br />
hier und jetzt. Die Jünger glauben der Osterbotschaft der<br />
Frauen (Mt 28, 16). Das zählt. Biblische Zählung, Zählung von<br />
Gott her, der nicht zählt.
Eucharistie · Dienstag, 14. <strong>April</strong> 68<br />
Gabengebet<br />
Gütiger Gott, nimm unsere Gaben an und gewähre uns deinen<br />
Schutz, damit wir die Taufgnade, die wir empfangen haben,<br />
nicht verlieren und zur ewigen Freude gelangen, die du für uns<br />
bereitet hast. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.<br />
Präfation<br />
In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, Vater, immer und überall<br />
zu danken, diese Tage aber aufs Höchste zu feiern, da unser<br />
Osterlamm geopfert ist, Jesus Christus. Denn er ist das wahre<br />
Lamm, das die Sünde der Welt hinwegnimmt. Durch seinen Tod<br />
hat er unseren Tod vernichtet und durch seine Auferstehung<br />
das Leben neu geschaffen. Darum jubelt heute der ganze Erdkreis<br />
in österlicher Freude, darum preisen dich die himmlischen<br />
Mächte und die Chöre der Engel und singen das Lob deiner<br />
Herrlichkeit.<br />
Kommunionvers Kol 3, 1–2<br />
Ihr seid mit Christus auferstanden; darum strebt nach dem, was<br />
im Himmel ist, wo Christus zur Rechten Gottes sitzt. Richtet<br />
euren Sinn auf das Himmlische und nicht auf das Irdische. Halleluja.<br />
Schlussgebet<br />
Allmächtiger Gott, in der Taufe hast du uns das Heil geschenkt.<br />
Mache unsere Herzen würdig, die Freude des kommenden<br />
Heils zu erlangen. Darum bitten wir durch Christus, unseren<br />
Herrn.<br />
Schlusssegen<br />
Gott, unser Retter, gib deinen Gläubigen die Gnade, die österlichen<br />
Geheimnisse immer wieder zu empfangen und die Heilsgüter<br />
der kommenden Welt zu erwarten. Lass sie feststehen in
69<br />
Dienstag, 14. <strong>April</strong> · Abend<br />
der Gnade der Taufe und führe sie durch diese Feier zur ewigen<br />
Freude. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.<br />
Der Segen des allmächtigen Gottes, des Vaters und des Sohnes<br />
† und des Heiligen Geistes, komme auf euch herab und bleibe<br />
bei euch allezeit.<br />
Abendgebet<br />
O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />
Herr, eile, mir zu helfen.<br />
Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />
Innehalten am Abend<br />
Nur für heute werde ich keine Angst haben. Ganz besonders<br />
werde ich keine Angst haben, mich an allem zu freuen, was<br />
schön ist – und ich werde an die Güte glauben.<br />
Angelo Giuseppe Roncalli (Papst Johannes XXIII., 1881–1963)<br />
• Wer oder was hilft mir, weniger Angst zu haben?<br />
• Durch wen bin ich in meinem Leben ermutigt worden,<br />
„mich an allem zu freuen, was schön ist“?<br />
Confiteor (Seite 17) – oder – Erbarme dich (Seite 27)<br />
Hymnus<br />
Dreifaltigkeit, dreiein’ger Gott,<br />
du Licht voll Glut und Seligkeit:<br />
nun, da der Sonnenball versinkt,<br />
geh du in unsrem Herzen auf.<br />
Dich preist am Morgen unser Lied,<br />
dich rufen wir am Abend an,<br />
zu dir erhebt sich unser Herz<br />
an jedem Tag, den du uns schenkst.
Abend · Dienstag, 14. <strong>April</strong> 70<br />
Du ew’ger Vater, du Gott Sohn,<br />
du, beider Odem, Heil’ger Geist:<br />
Erhöre gütig unser Flehn,<br />
allmächtige Dreifaltigkeit. Amen.<br />
Nach: O lux, beata Trinitas; 7.–8. Jahrhundert<br />
Melodie: GL 539 · GL 1975 605 · KG 781 · EG 142<br />
Psalm 119 <br />
Verse 1–8 Alef<br />
Wohl denen, deren Weg ohne Tadel ist, *<br />
die leben nach der Weisung des Herrn.<br />
Wohl denen, die seine Vorschriften befolgen *<br />
und ihn suchen von ganzem Herzen,<br />
die kein Unrecht tun *<br />
und auf seinen Wegen gehen.<br />
Du hast deine Befehle gegeben, *<br />
damit man sie genau beachtet.<br />
Wären doch meine Schritte fest darauf gerichtet, *<br />
deinen Gesetzen zu folgen!<br />
Dann werde ich niemals scheitern, *<br />
wenn ich auf all deine Gebote schaue.<br />
Mit lauterem Herzen will ich dir danken, *<br />
wenn ich deine gerechten Urteile lerne.<br />
Deinen Gesetzen will ich immer folgen. *<br />
Lass mich niemals im Stich!<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Wer auf deine Stimme hört, barmherziger Gott, den lässt du<br />
nicht fallen. Wir danken dir, dass du zu uns sprichst, und bitten<br />
dich: Schärfe unsere Sinne, dass deine Weisung uns erreicht.<br />
Lesung 1 Joh 4, 9<br />
Die Liebe Gottes wurde unter uns dadurch offenbart, dass<br />
Gott seinen einzigen Sohn in die Welt gesandt hat, damit<br />
wir durch ihn leben.
71<br />
Dienstag, 14. <strong>April</strong> · Abend<br />
Magnificat – Lobgesang Mariens<br />
Antiphon zum Magnificat:<br />
Jesus kam den Frauen entgegen und sprach: Seid gegrüßt! Sie<br />
warfen sich vor ihm nieder und umfassten seine Füße. Halleluja.<br />
Fürbitten<br />
Lasst uns beten für alle, die sich nach Auferstehung sehnen:<br />
V: Gott des Lebens, A: wende uns dein Antlitz zu.<br />
– Für alle, die kein Gehör und keine Anerkennung finden.<br />
– Für alle, die mit dem Scheitern einer Beziehung zurechtkommen<br />
müssen.<br />
– Für kranke, einsame und alte Menschen.<br />
– Für die Angehörigen von Menschen, die durch Katastrophen<br />
umkommen.<br />
– Für die Sterbenden, die das Nahen des Todes spüren.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Allmächtiger Gott, du hast dein Volk durch die österlichen Geheimnisse<br />
befreit und gestärkt. Bleibe bei uns mit deiner Gnade<br />
und führe uns zur vollkommenen Freiheit, damit der Osterjubel,<br />
der uns heute erfüllt, sich in der Freude des Himmels vollendet.<br />
Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />
Regina caeli (Seite 283)<br />
Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />
gewähre uns der allmächtige Herr.
ittwoch<br />
der Osteroktav<br />
15. <strong>April</strong> <strong>2020</strong><br />
Namenstag: hl. Huna (Unna, † um 687) · sel. Nidger von Augsburg<br />
(Bischof, † nach 829) · Waltmann von Antwerpen (Waldo, Prämonstratenser,<br />
Abt, † 1138)<br />
Ökumenischer Gedenktag: Caroline Fliedner (Leiterin der Kaiserswerther<br />
Diakonissenanstalt, 1811–1892)<br />
Morgengebet<br />
Herr, öffne meine Lippen.<br />
Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />
Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />
Hymnus<br />
Jerusalem, du neue Stadt,<br />
gib deinen Liedern neuen Klang,<br />
in reiner Freude darfst du jetzt<br />
der Ostern hohes Fest begehn.<br />
Des Todes Drache unterliegt,<br />
der Held aus Juda siegt mit Macht,<br />
da seiner Stimme heller Schall<br />
die Toten aus den Gräbern ruft.<br />
Was mit Gewalt der Tod geraubt,<br />
gibt jetzt die Unterwelt zurück.<br />
Befreit aus der Gefangenschaft,<br />
folgt Jesus die erlöste Schar.
73<br />
Mittwoch, 15. <strong>April</strong> · Morgen<br />
Er triumphiert in Herrlichkeit,<br />
und weithin spannt sich seine Macht,<br />
er eint den Himmel und die Welt<br />
zum Reich, in dem er ewig herrscht.<br />
Dem Herrn sei Preis und Herrlichkeit,<br />
der aus dem Grabe auferstand,<br />
dem Vater und dem Geist zugleich<br />
durch alle Zeit und Ewigkeit. Amen.<br />
Nach: Chorus novae Ierusalem; Fulbert von Chartres, † 1029<br />
Melodie: GL 338 – andere Melodien: GL 329 · GL 1975 220 · KG 455 · EG 440<br />
Psalm 68 Verse 12–21<br />
Der Herr entsendet sein Wort; *<br />
groß ist der Siegesbotinnen Schar.<br />
Die Könige der Heere fliehen, sie fliehen. *<br />
Im Haus verteilt man die Beute.<br />
Was bleibt ihr zurück in den Hürden? *<br />
Du Taube mit silbernen Schwingen, mit goldenem Flügel!<br />
Als der Allmächtige die Könige vertrieb, *<br />
fiel Schnee auf dem Zalmon.<br />
Ein Gottesberg ist der Baschanberg, *<br />
ein Gebirge, an Gipfeln reich, ist der Baschan.<br />
Warum blickt ihr voll Neid, ihr hohen Gipfel, /<br />
auf den Berg, den Gott sich zum Wohnsitz erwählt hat? *<br />
Dort wird der Herr wohnen in Ewigkeit.<br />
Die Wagen Gottes sind zahllos, tausendmal tausend. *<br />
Vom Sinai zieht der Herr zu seinem Heiligtum.<br />
Du zogst hinauf zur Höhe, *<br />
führtest Gefangene mit;<br />
Du nahmst Gaben entgegen von den Menschen. *<br />
Auch Empörer müssen wohnen bei Gott, dem Herrn.
Morgen · Mittwoch, 15. <strong>April</strong> 74<br />
Gepriesen sei der Herr, Tag für Tag! *<br />
Gott trägt uns, er ist unsre Hilfe.<br />
Gott ist ein Gott, der uns Rettung bringt, *<br />
Gott, der Herr, führt uns heraus aus dem Tod.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Du, Gott, bringst uns Rettung, du bringst uns Hilfe. Führ uns<br />
heraus aus dem Tod!<br />
Lesung 1 Joh 1, 1–2<br />
Was von Anfang an war, was wir gehört haben, was wir<br />
mit unseren Augen gesehen, was wir geschaut und was<br />
unsere Hände angefasst haben, das verkünden wir, vom Wort<br />
des Lebens sprechen wir. Denn das Leben wurde offenbart; wir<br />
haben gesehen und bezeugen und verkünden euch das ewige<br />
Leben, das beim Vater war und uns offenbart wurde.<br />
Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />
Antiphon zum Benedictus:<br />
Jesus sprach: Maria! Da wandte sich Maria um und sagte: Meister!<br />
Er sprach: Halte mich nicht fest, denn ich bin noch nicht<br />
aufgefahren zu meinem Vater. Halleluja.<br />
Bitten<br />
Jesus, Auferstandener, du riefst Maria Magdalena beim Namen,<br />
und sie erkannte dich. Deshalb bitten wir:<br />
A: Lass uns deine Stimme hören.<br />
Manchmal sind wir mit Blindheit geschlagen und wir erkennen<br />
dich nicht;<br />
– ruf uns beim Namen, dass wir deine Gegenwart wahrnehmen.<br />
Wenn wir deine Nähe spüren, würden wir dich am liebsten<br />
festhalten;<br />
– mach uns bereit, die notwendige Rückkehr in den Alltag zu<br />
akzeptieren.
75<br />
Mittwoch, 15. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />
Du hast uns berufen, unseren Schwestern und Brüdern deine<br />
Auferstehung zu verkünden;<br />
– lass uns mit deiner Liebe auf sie zugehen, dass sie von deinem<br />
Leben ergriffen werden.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Gnädiger Gott, du schenkst deinem Volk jedes Jahr die österliche<br />
Freude durch das hohe Fest der Auferstehung Christi. Führe uns<br />
durch die Feier, die wir auf Erden begehen, zur unvergänglichen<br />
Freude im Himmel. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />
Der barmherzige Gott wende sich uns zu,<br />
er schenke uns Ruhe und Vertrauen<br />
und erweise uns seine Gnade.<br />
Eucharistiefeier<br />
Kommt her, die ihr von meinem Vater gesegnet seid,<br />
nehmt das Reich in Besitz,<br />
das seit Anfang der Welt für euch bestimmt ist. Halleluja.<br />
Mt 25, 34<br />
Gloria<br />
Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />
Lesung aus der Apostelgeschichte Apg 3, 1–10<br />
In jenen Tagen gingen Petrus und Johannes um die neunte<br />
Stunde zum Gebet in den Tempel hinauf. Da wurde ein Mann<br />
herbeigetragen, der von Geburt an gelähmt war. Man setzte<br />
ihn täglich an das Tor des Tempels, das man die Schöne Pforte
Eucharistie · Mittwoch, 15. <strong>April</strong> 76<br />
nennt; dort sollte er bei denen, die in den Tempel gingen, um<br />
Almosen betteln.<br />
Als er nun Petrus und Johannes in den Tempel gehen sah, bat<br />
er sie um ein Almosen. Petrus und Johannes blickten ihn an,<br />
und Petrus sagte: Sieh uns an! Da wandte er sich ihnen zu und<br />
erwartete, etwas von ihnen zu bekommen.<br />
Petrus aber sagte: Silber und Gold besitze ich nicht. Doch was<br />
ich habe, das gebe ich dir: Im Namen Jesu Christi, des Nazoräers,<br />
geh umher!<br />
Und er fasste ihn an der rechten Hand und richtete ihn auf.<br />
Sogleich kam Kraft in seine Füße und Gelenke; er sprang auf,<br />
konnte stehen und ging umher. Dann ging er mit ihnen in den<br />
Tempel, lief und sprang umher und lobte Gott. Alle Leute sahen<br />
ihn umhergehen und Gott loben. Sie erkannten ihn als den, der<br />
gewöhnlich an der Schönen Pforte des Tempels saß und bettelte.<br />
Und sie waren voll Verwunderung und Staunen über das,<br />
was mit ihm geschehen war.<br />
Antwortpsalm Ps 105, 1–4.6–9<br />
Kehrvers: Halleluja – oder:<br />
Die den Herrn suchen, sollen sich von Herzen freuen.<br />
Dankt dem Herrn! Ruft seinen Namen an! *<br />
Macht unter den Völkern seine Taten bekannt!<br />
Singt ihm und spielt ihm, *<br />
sinnt nach über all seine Wunder! – Kehrvers<br />
Rühmt euch seines heiligen Namens! *<br />
Alle, die den Herrn suchen, sollen sich von Herzen freuen.<br />
Fragt nach dem Herrn und seiner Macht; *<br />
sucht sein Antlitz allezeit! – Kehrvers<br />
Bedenkt es, ihr Nachkommen seines Knechtes Abraham, *<br />
ihr Kinder Jakobs, die er erwählt hat.<br />
Er, der Herr, ist unser Gott. *<br />
Seine Herrschaft umgreift die Erde. – Kehrvers
77<br />
Mittwoch, 15. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />
Ewig denkt er an seinen Bund, *<br />
an das Wort, das er gegeben hat für tausend Geschlechter,<br />
an den Bund, den er mit Abraham geschlossen, *<br />
an den Eid, den er Isaak geschworen hat. – Kehrvers<br />
Kehrvers siehe Vers 3b, ferner GL 60, 1 · GL 1975 233, 7 · KG 271 (VI. Ton)<br />
Ruf vor dem Evangelium vgl. Ps 118, 24<br />
Halleluja. Halleluja.<br />
Das ist der Tag, den der Herr gemacht; lasst uns jubeln und<br />
seiner uns freuen.<br />
Halleluja.<br />
Aus dem hl. Evangelium nach Johannes Joh 20, 11–18<br />
In jener Zeit stand Maria draußen vor dem Grab und weinte.<br />
Während sie weinte, beugte sie sich in die Grabkammer hinein.<br />
Da sah sie zwei Engel in weißen Gewändern sitzen, den<br />
einen dort, wo der Kopf, den anderen dort, wo die Füße des<br />
Leichnams Jesu gelegen hatten. Die Engel sagten zu ihr: Frau,<br />
warum weinst du? Sie antwortete ihnen: Man hat meinen Herrn<br />
weggenommen, und ich weiß nicht, wohin man ihn gelegt hat.<br />
Als sie das gesagt hatte, wandte sie sich um und sah Jesus<br />
dastehen, wusste aber nicht, dass es Jesus war. Jesus sagte zu<br />
ihr: Frau, warum weinst du? Wen suchst du? Sie meinte, es sei<br />
der Gärtner, und sagte zu ihm: Herr, wenn du ihn weggebracht<br />
hast, sag mir, wohin du ihn gelegt hast. Dann will ich ihn holen.<br />
Jesus sagte zu ihr: Maria! Da wandte sie sich ihm zu und sagte<br />
auf Hebräisch zu ihm: Rabbuni!, das heißt: Meister. Jesus sagte<br />
zu ihr: Halte mich nicht fest; denn ich bin noch nicht zum Vater<br />
hinaufgegangen. Geh aber zu meinen Brüdern, und sag ihnen:<br />
Ich gehe hinauf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem<br />
Gott und zu eurem Gott.<br />
Maria von Magdala ging zu den Jüngern und verkündete ihnen:<br />
Ich habe den Herrn gesehen. Und sie richtete aus, was er<br />
ihr gesagt hatte.
Eucharistie · Mittwoch, 15. <strong>April</strong> 78<br />
Impuls zum Evangelium<br />
Dreimal spricht das heutige Evangelium von Maria Magdalenas<br />
Tränen. Ist es wichtig, dass Maria weint? Ihre Tränen<br />
sind notwendig. Es ist gut, dass die Trauernde zurückkehrt an<br />
den Ort des Verlustes, dass sie mit ihren Tränen zur Stelle ist,<br />
dass sie ihre Trauer an Ort und Stelle zu Grabe trägt. Die Tränen,<br />
die die Jüngerin hier vergießt, stehen für die Tiefe ihres<br />
Schmerzes, für die Wucht des erlittenen Verlustes. Sie stehen<br />
aber auch schon für die lösende, die erlösende Kraft, der sie in<br />
ihrem Leben begegnet ist und die sie nun, nach einer dramatischen<br />
Wendung, findet. Von der sie gefunden wird. Von der sie<br />
sich finden lässt. „Maria!“ „Rabbuni!“<br />
Gabengebet<br />
Barmherziger Gott, nimm die Opfergaben für das Heil der Menschen<br />
gnädig an und mache uns gesund an Leib und Seele. Darum<br />
bitten wir durch Christus, unseren Herrn.<br />
Präfation<br />
In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, Vater, immer und überall<br />
zu danken, diese Tage aber aufs Höchste zu feiern, da unser<br />
Osterlamm geopfert ist, Jesus Christus. Denn er ist das wahre<br />
Lamm, das die Sünde der Welt hinwegnimmt. Durch seinen Tod<br />
hat er unseren Tod vernichtet und durch seine Auferstehung<br />
das Leben neu geschaffen. Darum jubelt heute der ganze Erdkreis<br />
in österlicher Freude, darum preisen dich die himmlischen<br />
Mächte und die Chöre der Engel und singen das Lob deiner<br />
Herrlichkeit.<br />
Kommunionvers vgl. Lk 24, 35<br />
Die Jünger erkannten den Herrn Jesus, als er das Brot brach.<br />
Halleluja.
79<br />
Mittwoch, 15. <strong>April</strong> · Abend<br />
Schlussgebet<br />
Allmächtiger Gott, das Sakrament, das wir empfangen haben,<br />
tilge unsere alte Schuld und mache uns zu einer neuen Schöpfung.<br />
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.<br />
Schlusssegen<br />
Der allmächtige Gott hat uns durch die Auferstehung seines<br />
Sohnes aus Sünde und Tod befreit; er segne euch und schenke<br />
euch seine Freude.<br />
Und Christus, mit dem wir auferstanden sind durch den Glauben,<br />
bewahre in euch die Gabe der Erlösung.<br />
Gott hat uns in der Taufe angenommen als Kinder seiner Gnade;<br />
er schenke euch das verheißene Erbe.<br />
Das gewähre euch der dreieinige Gott, der Vater und der<br />
Sohn † und der Heilige Geist.<br />
Abendgebet<br />
O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />
Herr, eile, mir zu helfen.<br />
Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />
Innehalten am Abend<br />
Die Aufgabe wechselt nicht nur von Mensch zu Mensch – entsprechend<br />
der Einzigartigkeit jeder Person –, sondern auch<br />
von Stunde zu Stunde, gemäß der Einmaligkeit jeder Situation.<br />
Viktor Emil Frankl (österreichischer Psychiater und Therapeut, 1905–1997)<br />
• Wie kann ich das erkennen, was mir aufgegeben ist?<br />
• Was könnte meine Aufgabe heute sein, in „der Einmaligkeit<br />
der Situation“?<br />
Confiteor (Seite 17) – oder – Erbarme dich (Seite 27)
Abend · Mittwoch, 15. <strong>April</strong> 80<br />
Hymnus<br />
Christus, du Licht vom wahren Licht,<br />
des höchsten Vaters einz’ger Sohn,<br />
du hast durch der Apostel Wort<br />
der ganzen Welt das Heil geschenkt.<br />
Als deine Zeugen riefst du sie,<br />
gabst ihnen Auftrag und Gewalt,<br />
die Saat des Evangeliums<br />
in allen Ländern auszustreun.<br />
Durch ihre Predigt glauben wir,<br />
dass du der Weg zum Leben bist.<br />
Hilf uns, der Botschaft treu zu sein,<br />
die sie im Tode uns bezeugt.<br />
Herr Jesus, dir sei Ruhm und Preis,<br />
der seine Zeugen uns gesandt,<br />
Lob auch dem Vater und dem Geist<br />
durch alle Zeit und Ewigkeit. Amen.<br />
Nach: Summi Parentis unice (Summi tonantis unice);<br />
Entstehungszeit unbekannt, sehr alt<br />
Melodie: GL 546 · KG 473 – andere Melodie: EG 437<br />
Psalm 28 Verse 1–3.6–9<br />
Zu dir rufe ich, Herr, mein Fels. *<br />
Wende dich nicht schweigend ab von mir!<br />
Denn wolltest du schweigen, *<br />
würde ich denen gleich, die längst begraben sind.<br />
Höre mein lautes Flehen, wenn ich zu dir schreie, *<br />
wenn ich die Hände zu deinem Allerheiligsten erhebe.<br />
Raff mich nicht weg mit den Übeltätern und Frevlern, /<br />
die ihren Nächsten freundlich grüßen, *<br />
doch Böses hegen in ihrem Herzen.<br />
Der Herr sei gepriesen! *<br />
Denn er hat mein lautes Flehen erhört.
81<br />
Mittwoch, 15. <strong>April</strong> · Abend<br />
Der Herr ist meine Kraft und mein Schild, *<br />
mein Herz vertraut ihm.<br />
Mir wurde geholfen. Da jubelte mein Herz; *<br />
ich will ihm danken mit meinem Lied.<br />
Der Herr ist die Stärke seines Volkes, *<br />
er ist Schutz und Heil für seinen Gesalbten.<br />
Hilf deinem Volk und segne dein Erbe, *<br />
führe und trage es in Ewigkeit!<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
In der Feier dieser Tage sagst du uns: Wir dürfen glauben, dass<br />
du dich nicht von uns wendest. Du erhörst unser Flehen, gütiger<br />
Gott, du hilfst uns auf. Darum jubeln wir und danken dir.<br />
Lesung 2 Petr 1, 16<br />
Wir sind nicht irgendwelchen klug ausgedachten Geschichten<br />
gefolgt, als wir euch die machtvolle Ankunft Jesu<br />
Christi, unseres Herrn, verkündeten, sondern wir waren Augenzeugen<br />
seiner Macht und Größe.<br />
Magnificat – Lobgesang Mariens<br />
Antiphon zum Magnificat:<br />
Ich stand am Grabe und weinte; da sah ich meinen Herrn. Halleluja.<br />
Fürbitten<br />
„Maria von Magdala ging zu den Jüngern und verkündete ihnen:<br />
Ich habe den Herrn gesehen.“ So war sie die erste Zeugin<br />
der Auferstehung; glaubend und hoffend wurde sie zur Apostolin<br />
der Apostel. Sie vertraute auf Gottes Wirkmacht und verkündete<br />
die Frohe Botschaft. Wir bitten Gott um seinen Beistand:<br />
V: Du Gott des Lebens, A: höre unser Rufen.<br />
– Erfülle deine Kirche mit österlicher Freude und hilf ihr, der<br />
Welt Frieden zu bringen.
Abend · Mittwoch, 15. <strong>April</strong> 82<br />
– Belebe alle, die in Traurigkeit gefangen sind, und hilf ihnen,<br />
ins Helle zu finden.<br />
V: Du Gott des Lebens, A: höre unser Rufen.<br />
– Ermutige die vielen Menschen, die auf dem Weg zu einer<br />
geschwisterlichen Kirche sind, und schenke ihnen die Kraft,<br />
die aus dem Glauben erwächst.<br />
– Stärke die verfolgten Christen und ihre bedrohten Gemeinden,<br />
und lass sie solidarische Hilfe erfahren.<br />
– Nimm unsere Verstorbenen, die uns Geborgenheit und Glück<br />
geschenkt haben, bei dir auf und lass sie in deinem Licht und<br />
deiner Wärme geborgen sein.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Gnädiger Gott, du schenkst deinem Volk jedes Jahr die österliche<br />
Freude durch das hohe Fest der Auferstehung Christi. Führe uns<br />
durch die Feier, die wir auf Erden begehen, zur unvergänglichen<br />
Freude im Himmel. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />
Regina caeli (Seite 283)<br />
Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />
gewähre uns der allmächtige Herr.
onnerstag<br />
der Osteroktav<br />
16. <strong>April</strong> <strong>2020</strong><br />
Namenstag: hl. Benedikt Josef Labre (Pilger, „Vagabund Gottes“, † 1783) ·<br />
hl. Bernadette Soubirous (Ordensfrau, Seherin von Lourdes, † 1879,<br />
siehe auch den Beitrag auf den Seiten 272–276)<br />
Ökumenischer Gedenktag: Sundar Singh (ind. Theologe, Missionar,<br />
1888 – nach 1929)<br />
Morgengebet<br />
Herr, öffne meine Lippen.<br />
Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />
Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />
Hymnus<br />
Die ganze Welt, Herr Jesu Christ,<br />
Halleluja, Halleluja,<br />
in deiner Urständ fröhlich ist.<br />
Halleluja, Halleluja.<br />
Das himmlisch Heer im Himmel singt,<br />
Halleluja, Halleluja,<br />
die Christenheit auf Erden klingt.<br />
Halleluja, Halleluja.<br />
Jetzt grünet, was nur grünen kann,<br />
Halleluja, Halleluja,<br />
die Bäum zu blühen fangen an.<br />
Halleluja, Halleluja.
Morgen · Donnerstag, 16. <strong>April</strong> 84<br />
Es singen jetzt die Vögel all,<br />
Halleluja, Halleluja,<br />
jetzt singt und klingt die Nachtigall.<br />
Halleluja, Halleluja.<br />
Der Sonnenschein jetzt kommt herein,<br />
Halleluja, Halleluja,<br />
und gibt der Welt ein neuen Schein.<br />
Halleluja, Halleluja.<br />
Die ganze Welt, Herr Jesu Christ,<br />
Halleluja, Halleluja,<br />
in deiner Urständ fröhlich ist.<br />
Halleluja, Halleluja.<br />
Friedrich Spee 1623, 1. u. 6. Str.: „Urständ“ = Auferstehung<br />
GL 332 · GL 1975 219 · KG 449 · EG 110<br />
Psalm 118 Verse 19–29<br />
Öffnet mir die Tore zur Gerechtigkeit, *<br />
damit ich eintrete, um dem Herrn zu danken.<br />
Das ist das Tor zum Herrn, *<br />
nur Gerechte treten hier ein.<br />
Ich danke dir, dass du mich erhört hast; *<br />
du bist für mich zum Retter geworden.<br />
Der Stein, den die Bauleute verwarfen, *<br />
er ist zum Eckstein geworden.<br />
Das hat der Herr vollbracht, *<br />
vor unseren Augen geschah dieses Wunder.<br />
Dies ist der Tag, den der Herr gemacht hat; *<br />
wir wollen jubeln und uns an ihm freuen.<br />
Ach, Herr, bring doch Hilfe! *<br />
Ach, Herr, gib doch Gelingen!<br />
Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn! /<br />
Wir segnen euch, vom Haus des Herrn her. *<br />
Gott, der Herr, erleuchte uns.
85<br />
Donnerstag, 16. <strong>April</strong> · Morgen<br />
Mit Zweigen in den Händen<br />
schließt euch zusammen zum Reigen, *<br />
bis zu den Hörnern des Altars!<br />
Du bist mein Gott, dir will ich danken; *<br />
mein Gott, dich will ich rühmen.<br />
Danket dem Herrn, denn er ist gütig, *<br />
denn seine Huld währt ewig.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Gott, unser Retter, du hast den Verworfenen zum Eckstein gemacht.<br />
Dies ist dein Tag: Öffne uns das Tor zur Gerechtigkeit,<br />
dass wir eintreten und dir danken.<br />
Lesung Röm 8, 10–11<br />
Wenn Christus in euch ist, dann ist zwar der Leib tot aufgrund<br />
der Sünde, der Geist aber ist Leben aufgrund der<br />
Gerechtigkeit. Wenn der Geist dessen in euch wohnt, der Jesus<br />
von den Toten auferweckt hat, dann wird er, der Christus Jesus<br />
von den Toten auferweckt hat, auch euren sterblichen Leib lebendig<br />
machen durch seinen Geist, der in euch wohnt.<br />
Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />
Antiphon zum Benedictus:<br />
Jesus trat in die Mitte seiner Jünger und sprach: Friede sei mit<br />
euch. Halleluja.<br />
Bitten<br />
Lasst uns beten zu Jesus Christus, der uns seinen Frieden bringt:<br />
A: Komm in unsere Mitte.<br />
– Gib uns Geduld, wenn wir auf deine Nähe warten.<br />
– Lass nicht zu, dass unsere verschlossenen Türen dich daran<br />
hindern, uns zu begegnen.<br />
– Hilf, dass wir in der Not unserer Schwestern und Brüder deine<br />
Wunden erblicken.
Eucharistie · Donnerstag, 16. <strong>April</strong> 86<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Gott und Vater, du hast die vielen Völker im Bekenntnis deines<br />
Namens geeint. Gib, dass alle, die aus dem Wasser der Taufe<br />
wiedergeboren sind, eins werden im Glauben und in Werken<br />
der Liebe. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />
Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />
und führe uns zum ewigen Leben.<br />
Eucharistiefeier<br />
Deine siegreiche Hand rühmen sie alle, o Herr,<br />
denn die Weisheit hat den Mund der Stummen geöffnet<br />
und die Zunge der Unberedten gelöst. Halleluja.<br />
Vgl. Weish 10, 20–21<br />
Gloria<br />
Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />
Lesung aus der Apostelgeschichte Apg 3, 11–26<br />
Petrus und Johannes hatten im Tempel einen Gelähmten<br />
geheilt. Da er sich Petrus und Johannes anschloss, lief das<br />
ganze Volk bei ihnen in der sogenannten Halle Salomos zusammen,<br />
außer sich vor Staunen.<br />
Als Petrus das sah, wandte er sich an das Volk: Israeliten, was<br />
wundert ihr euch darüber? Was starrt ihr uns an, als hätten wir<br />
aus eigener Kraft oder Frömmigkeit bewirkt, dass dieser gehen<br />
kann?<br />
Der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, der Gott unserer Väter,<br />
hat seinen Knecht Jesus verherrlicht, den ihr verraten und<br />
vor Pilatus verleugnet habt, obwohl dieser entschieden hatte,
87<br />
Donnerstag, 16. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />
ihn freizulassen. Ihr aber habt den Heiligen und Gerechten<br />
verleugnet und die Freilassung eines Mörders gefordert. Den<br />
Urheber des Lebens habt ihr getötet, aber Gott hat ihn von den<br />
Toten auferweckt. Dafür sind wir Zeugen. Und weil er an seinen<br />
Namen geglaubt hat, hat dieser Name den Mann hier, den<br />
ihr seht und kennt, zu Kräften gebracht; der Glaube, der durch<br />
ihn kommt, hat ihm vor euer aller Augen die volle Gesundheit<br />
geschenkt.<br />
Nun, Brüder, ich weiß, ihr habt aus Unwissenheit gehandelt,<br />
ebenso wie eure Führer. Gott aber hat auf diese Weise erfüllt,<br />
was er durch den Mund aller Propheten im Voraus verkündigt<br />
hat: dass sein Messias leiden werde.<br />
Also kehrt um, und tut Buße, damit eure Sünden getilgt werden<br />
und der Herr Zeiten des Aufatmens kommen lässt und Jesus<br />
sendet als den für euch bestimmten Messias. Ihn muss freilich<br />
der Himmel aufnehmen bis zu den Zeiten der Wiederherstellung<br />
von allem, die Gott von jeher durch den Mund seiner heiligen<br />
Propheten verkündet hat.<br />
Mose hat gesagt: Einen Propheten wie mich wird euch der<br />
Herr, euer Gott, aus euren Brüdern erwecken. Auf ihn sollt ihr<br />
hören in allem, was er zu euch sagt. Jeder, der auf jenen Propheten<br />
nicht hört, wird aus dem Volk ausgemerzt werden. Und<br />
auch alle Propheten von Samuel an und alle, die später auftraten,<br />
haben diese Tage angekündigt.<br />
Ihr seid die Söhne der Propheten und des Bundes, den Gott<br />
mit euren Vätern geschlossen hat, als er zu Abraham sagte:<br />
Durch deinen Nachkommen sollen alle Geschlechter der Erde<br />
Segen erlangen. Für euch zuerst hat Gott seinen Knecht erweckt<br />
und gesandt, damit er euch segnet und jeden von seiner<br />
Bosheit abbringt.<br />
Antwortpsalm Ps 8, 2.5–9<br />
Kehrvers: Halleluja – oder:<br />
Herr, unser Herrscher, wie gewaltig ist dein Name auf der ganzen<br />
Erde!
Eucharistie · Donnerstag, 16. <strong>April</strong> 88<br />
Herr, unser Herrscher, /<br />
wie gewaltig ist dein Name auf der ganzen Erde; *<br />
über den Himmel breitest du deine Hoheit aus.<br />
Was ist der Mensch, dass du an ihn denkst, *<br />
des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst?<br />
Kehrvers: Halleluja – oder:<br />
Herr, unser Herrscher, wie gewaltig ist dein Name auf der ganzen<br />
Erde!<br />
Du hast ihn nur wenig geringer gemacht als Gott, *<br />
hast ihn mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt.<br />
Du hast ihn als Herrscher eingesetzt<br />
über das Werk deiner Hände, *<br />
hast ihm alles zu Füßen gelegt: – Kehrvers<br />
All die Schafe, Ziegen und Rinder *<br />
und auch die wilden Tiere,<br />
die Vögel des Himmels und die Fische im Meer, *<br />
alles, was auf den Pfaden der Meere dahinzieht. – Kehrvers<br />
Kehrvers siehe Vers 2ab, ferner GL 33, 1 · GL 1975 710, 1 · KG 793 (VII. Ton)<br />
Ruf vor dem Evangelium vgl. Ps 118, 24<br />
Halleluja. Halleluja.<br />
Das ist der Tag, den der Herr gemacht; lasst uns jubeln und<br />
seiner uns freuen.<br />
Halleluja.<br />
Aus dem hl. Evangelium nach Lukas Lk 24, 35–48<br />
Die beiden Jünger, die von Emmaus zurückgekehrt waren, erzählten<br />
den Elf und den anderen Jüngern, was sie unterwegs<br />
erlebt und wie sie Jesus erkannt hatten, als er das Brot brach.<br />
Während sie noch darüber redeten, trat er selbst in ihre Mitte<br />
und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! Sie erschraken und<br />
hatten große Angst, denn sie meinten, einen Geist zu sehen.
89<br />
Donnerstag, 16. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />
Da sagte er zu ihnen: Was seid ihr so bestürzt? Warum lasst<br />
ihr in eurem Herzen solche Zweifel aufkommen? Seht meine<br />
Hände und meine Füße an: Ich bin es selbst. Fasst mich doch<br />
an, und begreift: Kein Geist hat Fleisch und Knochen, wie ihr<br />
es bei mir seht. Bei diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände<br />
und Füße.<br />
Sie staunten, konnten es aber vor Freude immer noch nicht<br />
glauben. Da sagte er zu ihnen: Habt ihr etwas zu essen hier?<br />
Sie gaben ihm ein Stück gebratenen Fisch; er nahm es und aß<br />
es vor ihren Augen.<br />
Dann sprach er zu ihnen: Das sind die Worte, die ich zu euch<br />
gesagt habe, als ich noch bei euch war: Alles muss in Erfüllung<br />
gehen, was im Gesetz des Mose, bei den Propheten und in den<br />
Psalmen über mich gesagt ist.<br />
Darauf öffnete er ihnen die Augen für das Verständnis der<br />
Schrift. Er sagte zu ihnen: So steht es in der Schrift: Der Messias<br />
wird leiden und am dritten Tag von den Toten auferstehen,<br />
und in seinem Namen wird man allen Völkern, angefangen in<br />
Jerusalem, verkünden, sie sollen umkehren, damit ihre Sünden<br />
vergeben werden. Ihr seid Zeugen dafür.<br />
Impuls zum Evangelium<br />
Warum lasst ihr in euren Herzen solche Zweifel aufkommen?<br />
Doch wenn der Tod alles zermalmt hat, und so muss es beim<br />
furchtbaren und verlassenen Ende Jesu gewesen sein, wie soll<br />
man da noch an das Leben glauben? An einen Anfang nach<br />
dem Ende von allem? An das Leben nach dem Tod? An das<br />
Leben des Toten? Man kann es nur, wenn man an diesen Gott<br />
glaubt. An den, der auch jetzt seine Hand nicht abzieht von<br />
seinem Friedensboten, seinem Freudenboten, seinem unermüdlichen<br />
Getreuen, seinem Helfer wert, seinem verletzlichen<br />
geliebten Kind.
Eucharistie · Donnerstag, 16. <strong>April</strong> 90<br />
Gabengebet<br />
Herr, unser Gott, nimm die Gaben an, die wir in Dankbarkeit<br />
für die Neugetauften darbringen. Schenke ihnen und uns allen<br />
deine Hilfe zur rechten Zeit. Darum bitten wir durch Christus,<br />
unseren Herrn.<br />
Präfation<br />
In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, Vater, immer und überall<br />
zu danken, diese Tage aber aufs Höchste zu feiern, da unser<br />
Osterlamm geopfert ist, Jesus Christus. Denn er ist das wahre<br />
Lamm, das die Sünde der Welt hinwegnimmt. Durch seinen Tod<br />
hat er unseren Tod vernichtet und durch seine Auferstehung<br />
das Leben neu geschaffen. Darum jubelt heute der ganze Erdkreis<br />
in österlicher Freude, darum preisen dich die himmlischen<br />
Mächte und die Chöre der Engel und singen das Lob deiner<br />
Herrlichkeit.<br />
Kommunionvers vgl. 1 Petr 2, 9<br />
Volk Gottes, verkünde die großen Taten des Herrn. Er hat euch<br />
aus der Finsternis herausgeführt in sein wunderbares Licht.<br />
Halleluja.<br />
Schlussgebet<br />
Gütiger Gott, durch das Werk der Erlösung hast du unsere<br />
Schuld getilgt und uns deine Gnade geschenkt. Die Feier der<br />
Geheimnisse Christi stärke uns in diesem Leben und schenke<br />
uns die ewige Freude. Darum bitten wir durch ihn, Christus,<br />
unseren Herrn.<br />
Schlusssegen<br />
Gott, unser Retter, gib deinen Gläubigen die Gnade, die österlichen<br />
Geheimnisse immer wieder zu empfangen und die Heilsgüter<br />
der kommenden Welt zu erwarten. Lass sie feststehen in
91<br />
Donnerstag, 16. <strong>April</strong> · Abend<br />
der Gnade der Taufe und führe sie durch diese Feier zur ewigen<br />
Freude. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.<br />
Der Segen des allmächtigen Gottes, des Vaters und des Sohnes<br />
† und des Heiligen Geistes, komme auf euch herab und bleibe<br />
bei euch allezeit.<br />
Abendgebet<br />
O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />
Herr, eile, mir zu helfen.<br />
Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />
Innehalten am Abend<br />
Wir suchen die Wahrheit, finden wollen wir sie aber nur dort,<br />
wo es uns beliebt.<br />
Marie von Ebner-Eschenbach (österreichische Schriftstellerin, 1830–1916)<br />
• Welchen Informationen glaube ich – und warum?<br />
• Welchen Argumenten gegenüber bin ich aufgeschlossen und<br />
gegen welche Überlegungen verschließe ich mich?<br />
Confiteor (Seite 17) – oder – Erbarme dich (Seite 27)<br />
Hymnus<br />
Du Himmel droben, freue dich,<br />
und Meer und Erde, jubelt mit.<br />
Der Herr erstand aus seinem Grab –<br />
mit ihm die todgeweihte Welt.<br />
Jetzt bricht der Tag des Heiles an,<br />
und die verheißne Zeit ist da:<br />
Vom Blut des Lammes strahlt die Welt<br />
und hebt sich aus der Finsternis.
Abend · Donnerstag, 16. <strong>April</strong> 92<br />
Sein Tod und seines Todes Qual<br />
schafft die Vergebung aller Schuld;<br />
in Schwachheit siegt die Gotteskraft,<br />
und der Besiegte schlägt den Feind.<br />
Der Hoffnung köstlichen Geschmack<br />
schenkt uns der Herr, dass wir vertraun:<br />
Wir werden mit ihm auferstehn<br />
und Erben seines Reiches sein.<br />
Dem Herrn sei Preis und Herrlichkeit,<br />
der aus dem Grabe auferstand,<br />
dem Vater und dem Geist zugleich<br />
durch alle Zeit und Ewigkeit. Amen.<br />
Nach: Laetare, caelum, desuper; 10. Jahrhundert<br />
Melodie: GL 329 · GL 1975 220 · KG 455 – andere Melodie: EG 110<br />
Psalm 22 Verse 23–32<br />
Ich will deinen Namen meinen Brüdern verkünden, *<br />
inmitten der Gemeinde dich preisen.<br />
Die ihr den Herrn fürchtet, preist ihn, /<br />
ihr alle vom Stamm Jakobs, rühmt ihn; *<br />
erschauert alle vor ihm, ihr Nachkommen Israels!<br />
Denn er hat nicht verachtet, *<br />
nicht verabscheut das Elend des Armen.<br />
Er verbirgt sein Gesicht nicht vor ihm; *<br />
er hat auf sein Schreien gehört.<br />
Deine Treue preise ich in großer Gemeinde; *<br />
ich erfülle meine Gelübde vor denen, die Gott fürchten.<br />
Die Armen sollen essen und sich sättigen; /<br />
den Herrn sollen preisen, die ihn suchen. *<br />
Aufleben soll euer Herz für immer.<br />
Alle Enden der Erde sollen daran denken /<br />
und werden umkehren zum Herrn: *<br />
Vor ihm werfen sich alle Stämme der Völker nieder.
93<br />
Donnerstag, 16. <strong>April</strong> · Abend<br />
Denn der Herr regiert als König; *<br />
er herrscht über die Völker.<br />
Vor ihm allein sollen niederfallen die Mächtigen der Erde, *<br />
vor ihm sich alle niederwerfen, die in der Erde ruhen.<br />
Meine Seele, sie lebt für ihn; *<br />
mein Stamm wird ihm dienen.<br />
Vom Herrn wird man dem künftigen Geschlecht erzählen, /<br />
seine Heilstat verkündet man dem kommenden Volk; *<br />
denn er hat das Werk getan.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Du vergisst den Verlassenen nicht, barmherziger Gott, du<br />
blickst hin auf das Elend. Für dich wollen wir leben, dir wollen<br />
wir dienen.<br />
Lesung Jer 23, 6<br />
In seinen Tagen wird Juda gerettet werden, Israel kann in<br />
Sicherheit wohnen. Man wird ihm den Namen geben: Der<br />
Herr ist unsere Gerechtigkeit.<br />
Magnificat – Lobgesang Mariens<br />
Antiphon zum Magnificat:<br />
Seht meine Hände und meine Füße: Ich bin es. Halleluja.<br />
Fürbitten<br />
Im anderen trittst du, Auferstandener, auf uns zu. Wir bitten<br />
dich:<br />
A: Höre unser Gebet.<br />
– Denen, die dich suchen, gib dich in der Begegnung mit ihren<br />
Nächsten zu erkennen.<br />
– Erhalte die Sehnsucht nach dir am Leben, dass unsere Welt<br />
nicht von falschen Göttern beherrscht wird.<br />
– Führe in deine Freiheit, die dem Konsum verfallen sind.
Abend · Donnerstag, 16. <strong>April</strong> 94<br />
– Gib allen Kindern, die ihre Eltern verloren haben, ein sicheres<br />
neues Zuhause.<br />
A: Höre unser Gebet.<br />
– Lass uns dich mit unseren Verstorbenen schauen in deinem<br />
Licht.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Gott und Vater, du hast die vielen Völker im Bekenntnis deines<br />
Namens geeint. Gib, dass alle, die aus dem Wasser der Taufe<br />
wiedergeboren sind, eins werden im Glauben und in Werken<br />
der Liebe. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />
Regina caeli (Seite 283)<br />
Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />
gewähre uns der allmächtige Herr.
eitag<br />
der Osteroktav<br />
17. <strong>April</strong> <strong>2020</strong><br />
Namenstag: Gerwin von Oudenburg (Einsiedler, Abt, † 1117) · sel. Eberhard<br />
von Wolfegg (Prämonstratenser, erster Propst in Obermarchtal,<br />
† 1179) · Max Joseph Metzger (Priester, Ökumeniker, Pazifist, † 1944)<br />
Morgengebet<br />
Herr, öffne meine Lippen.<br />
Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />
Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />
Hymnus<br />
Siehe, das ist Gottes Lamm,<br />
das der Erde Sünde trug.<br />
Blutend an dem Kreuzesstamm,<br />
tat es Gottes Zorn genug.<br />
In dem Felsengrabe liegend,<br />
hat es uns zur Ruh gebracht.<br />
Über Tod und Sünde siegend,<br />
drang das Lamm durch unsre Nacht.<br />
Siehe, das ist Gottes Held,<br />
der aus dunklem Grabe stieg.<br />
Herr des Himmels und der Welt,<br />
bringt er uns den ew’gen Sieg.<br />
Uns hat er dem Tod entnommen,<br />
uns, die sterben und vergehn!<br />
Gottes Held wird wiederkommen,<br />
und wir werden auferstehn.
Morgen · Freitag, 17. <strong>April</strong> 96<br />
Siehe, das ist Gottes Sohn,<br />
der in Stall und Krippe lag.<br />
Nach der Marter, nach dem Hohn<br />
strahlt sein heller Freudentag.<br />
Alle Zeit, die wir noch leben,<br />
ist von seinem Glanz erfüllt.<br />
Die dem Sohn die Ehre geben,<br />
werden einst sein Ebenbild.<br />
Ihm sei Ehre, Lob und Preis<br />
und Gewalt in Ewigkeit.<br />
Und ihn rühme, wer es weiß,<br />
dass er uns vom Tod befreit.<br />
Wer da atmet, soll bezeugen,<br />
was ihm Gott geoffenbart;<br />
wer da glaubt, soll sich ihm beugen,<br />
der ein Fürst des Lebens ward.<br />
Jochen Klepper (1903–1942), Osterlied<br />
Psalm 47 Verse 2–10<br />
Zu diesem Psalm finden Sie eine Auslegung auf den Seiten<br />
255–257.<br />
Ihr Völker alle, klatscht in die Hände; *<br />
jauchzt Gott zu mit lautem Jubel!<br />
Denn Furcht gebietend ist der Herr, der Höchste, *<br />
ein großer König über die ganze Erde.<br />
Er unterwirft uns Völker *<br />
und zwingt Nationen unter unsre Füße.<br />
Er wählt unser Erbland für uns aus, *<br />
den Stolz Jakobs, den er liebt.<br />
Gott stieg empor unter Jubel, *<br />
der Herr beim Schall der Hörner.<br />
Singt unserm Gott, ja, singt ihm! *<br />
Spielt unserm König, spielt ihm!
97<br />
Freitag, 17. <strong>April</strong> · Morgen<br />
Denn Gott ist König der ganzen Erde. *<br />
Spielt ihm ein Psalmenlied!<br />
Gott wurde König über alle Völker, *<br />
Gott sitzt auf seinem heiligen Thron.<br />
Die Fürsten der Völker sind versammelt *<br />
als Volk des Gottes Abrahams.<br />
Denn Gott gehören die Mächte der Erde; *<br />
er ist hoch erhaben.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Gott, unser Retter, auf der ganzen Erde richte deine Herrschaft<br />
auf! Lass uns den Menschen von deiner Gnade erzählen und in<br />
der Kraft deiner liebenden Zuwendung ihre Gebrechen heilen.<br />
Lesung Jer 31, 33<br />
Das wird der Bund sein, den ich nach diesen Tagen mit dem<br />
Haus Israel schließe – Spruch des Herrn: Ich lege mein Gesetz<br />
in sie hinein und schreibe es auf ihr Herz. Ich werde ihr<br />
Gott sein, und sie werden mein Volk sein.<br />
Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />
Antiphon zum Benedictus:<br />
Am Ufer des Sees offenbarte sich Jesus zum dritten Mal, seit er<br />
von den Toten erstanden war. Halleluja.<br />
Bitten<br />
Gepriesen sei Jesus Christus, der den Jüngern nach seiner Auferstehung<br />
erschienen ist. Zu ihm rufen wir:<br />
A: Amen, komm, Herr Jesus.<br />
– Zeig dich uns in den Armen und Bedrückten.<br />
– Lass uns die Fremden bei uns aufnehmen, als klopftest du an<br />
unsere Tür.
Eucharistie · Freitag, 17. <strong>April</strong> 98<br />
– Sei in unserer Mitte beim Lesen der Schrift und beim Brechen<br />
des Brotes.<br />
A: Amen, komm, Herr Jesus.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Allmächtiger, ewiger Gott, du hast den Bund der Versöhnung<br />
mit der Menschheit geschlossen und ihr die österlichen Geheimnisse<br />
geschenkt. Gib uns die Gnade, dass wir deine Heilstaten<br />
nicht nur im Bekenntnis feiern, sondern sie auch durch<br />
unser Leben bezeugen. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />
Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />
und führe uns zum ewigen Leben.<br />
Eucharistiefeier<br />
Der Herr führte sein Volk aus dem Land der Knechtschaft,<br />
er führte sie sicher, sie fürchteten nichts,<br />
doch ihre Feinde bedeckte das Meer.<br />
Er brachte sein Volk in sein heiliges Land. Halleluja.<br />
Vgl. Ps 78, 53–54<br />
Gloria<br />
Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />
Lesung aus der Apostelgeschichte Apg 4, 1–12<br />
Petrus und Johannes hatten im Tempel einen Gelähmten geheilt.<br />
Während sie zum Volk redeten, traten die Priester, der<br />
Tempelhauptmann und die Sadduzäer zu ihnen.
99<br />
Freitag, 17. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />
Sie waren aufgebracht, weil die Apostel das Volk lehrten und<br />
in Jesus die Auferstehung von den Toten verkündeten. Sie nahmen<br />
sie fest und hielten sie bis zum nächsten Morgen in Haft.<br />
Es war nämlich schon Abend. Viele aber, die das Wort gehört<br />
hatten, wurden gläubig; und die Zahl der Männer stieg auf etwa<br />
fünftausend.<br />
Am anderen Morgen versammelten sich ihre Führer sowie<br />
die Ältesten und die Schriftgelehrten in Jerusalem, dazu Hannas,<br />
der Hohepriester, Kajaphas, Johannes, Alexander und alle,<br />
die aus dem Geschlecht der Hohenpriester stammten. Sie stellten<br />
die beiden in die Mitte und fragten sie: Mit welcher Kraft<br />
oder in wessen Namen habt ihr das getan?<br />
Da sagte Petrus zu ihnen, erfüllt vom Heiligen Geist: Ihr Führer<br />
des Volkes und ihr Ältesten! Wenn wir heute wegen einer<br />
guten Tat an einem kranken Menschen darüber vernommen<br />
werden, durch wen er geheilt worden ist, so sollt ihr alle und<br />
das ganze Volk Israel wissen: im Namen Jesu Christi, des Nazoräers,<br />
den ihr gekreuzigt habt und den Gott von den Toten<br />
auferweckt hat. Durch ihn steht dieser Mann gesund vor euch.<br />
Er – Jesus – ist der Stein, der von euch Bauleuten verworfen<br />
wurde, der aber zum Eckstein geworden ist. Und in keinem<br />
anderen ist das Heil zu finden. Denn es ist uns Menschen kein<br />
anderer Name unter dem Himmel gegeben, durch den wir gerettet<br />
werden sollen.<br />
Antwortpsalm <br />
Ps 118, 1.4.22–24.26–27a<br />
Kehrvers: Halleluja – oder:<br />
Der Stein, den die Bauleute verwarfen, er ist zum Eckstein geworden.<br />
Danket dem Herrn, denn er ist gütig, *<br />
denn seine Huld währt ewig!<br />
So sollen alle sagen, die den Herrn fürchten und ehren: *<br />
Denn seine Huld währt ewig. – Kehrvers
Eucharistie · Freitag, 17. <strong>April</strong> 100<br />
Der Stein, den die Bauleute verwarfen, *<br />
er ist zum Eckstein geworden.<br />
Das hat der Herr vollbracht, *<br />
vor unseren Augen geschah dieses Wunder.<br />
Kehrvers: Halleluja – oder:<br />
Der Stein, den die Bauleute verwarfen, er ist zum Eckstein geworden.<br />
Dies ist der Tag, den der Herr gemacht hat; *<br />
wir wollen jubeln und uns an ihm freuen.<br />
Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn. /<br />
Wir segnen euch, vom Haus des Herrn her. *<br />
Gott, der Herr, erleuchte uns. – Kehrvers<br />
Kehrvers siehe Vers 22, ferner GL 643, 3 · GL 1975 232, 6 · KG 458,4<br />
oder GL 1975 233, 1 · KG 626 (VI. Ton)<br />
Ruf vor dem Evangelium vgl. Ps 118, 24<br />
Halleluja. Halleluja.<br />
Das ist der Tag, den der Herr gemacht; lasst uns jubeln und<br />
seiner uns freuen.<br />
Halleluja.<br />
Aus dem hl. Evangelium nach Johannes Joh 21, 1–14<br />
In jener Zeit offenbarte sich Jesus den Jüngern noch einmal. Es<br />
war am See von Tiberias, und er offenbarte sich in folgender<br />
Weise.<br />
Simon Petrus, Thomas, genannt Didymus – Zwilling –, Natanaël<br />
aus Kana in Galiläa, die Söhne des Zebedäus und zwei<br />
andere von seinen Jüngern waren zusammen. Simon Petrus sagte<br />
zu ihnen: Ich gehe fischen. Sie sagten zu ihm: Wir kommen<br />
auch mit. Sie gingen hinaus und stiegen in das Boot. Aber in<br />
dieser Nacht fingen sie nichts.<br />
Als es schon Morgen wurde, stand Jesus am Ufer. Doch die<br />
Jünger wussten nicht, dass es Jesus war.
101<br />
Freitag, 17. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />
Jesus sagte zu ihnen: Meine Kinder, habt ihr nicht etwas zu<br />
essen? Sie antworteten ihm: Nein. Er aber sagte zu ihnen: Werft<br />
das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus, und ihr werdet<br />
etwas fangen. Sie warfen das Netz aus und konnten es nicht<br />
wieder einholen, so voller Fische war es.<br />
Da sagte der Jünger, den Jesus liebte, zu Petrus: Es ist der<br />
Herr! Als Simon Petrus hörte, dass es der Herr sei, gürtete er<br />
sich das Obergewand um, weil er nackt war, und sprang in den<br />
See.<br />
Dann kamen die anderen Jünger mit dem Boot – sie waren<br />
nämlich nicht weit vom Land entfernt, nur etwa zweihundert<br />
Ellen – und zogen das Netz mit den Fischen hinter sich her.<br />
Als sie an Land gingen, sahen sie am Boden ein Kohlenfeuer<br />
und darauf Fisch und Brot.<br />
Jesus sagte zu ihnen: Bringt von den Fischen, die ihr gerade<br />
gefangen habt. Da ging Simon Petrus und zog das Netz an Land.<br />
Es war mit hundertdreiundfünfzig großen Fischen gefüllt, und<br />
obwohl es so viele waren, zerriss das Netz nicht.<br />
Jesus sagte zu ihnen: Kommt her und esst! Keiner von den<br />
Jüngern wagte ihn zu fragen: Wer bist du? Denn sie wussten,<br />
dass es der Herr war. Jesus trat heran, nahm das Brot und gab<br />
es ihnen, ebenso den Fisch.<br />
Dies war schon das dritte Mal, dass Jesus sich den Jüngern<br />
offenbarte, seit er von den Toten auferstanden war.<br />
Impuls zum Evangelium<br />
Ins kalte Wasser springen. So nennen wir einen wagemutigen<br />
Schritt, dessen Folgen wir nicht vollkommen überblicken<br />
können, bei dem Risiken und Nebenwirkungen noch nicht bis<br />
ins Kleinste ausgetüftelt sind: Was bringt es mir bestenfalls,<br />
wie hoch ist das Risiko, was könnte es mich schlimmstenfalls<br />
kosten? Vielleicht war das Wasser des Sees von Tiberias nicht<br />
eiskalt. Aber wer zieht sich erst noch ordentlich an, bevor er<br />
ins Wasser springt? Petrus. „Als Simon Petrus hörte, dass es<br />
der Herr sei, gürtete er sich das Obergewand um, weil er nackt
Eucharistie · Freitag, 17. <strong>April</strong> 102<br />
war, und sprang in den See.“ Vor dem Sprung ins kalte Wasser,<br />
da entledigt man sich doch besser der Kleidungsstücke, die beschweren<br />
und behindern könnten; wärmen können sie ja doch<br />
nicht. Petrus springt. Er springt blind. Blind vor Liebe, sagen<br />
wir manchmal. Und doch sehend, umsichtig und vorausschauend.<br />
Bevor Petrus – der spontane und leidenschaftlich liebende,<br />
aber auch wankelmütige und kleingläubige Jünger – ins<br />
kalte Wasser springt, bekleidet er sich respektvoll mit seinem<br />
Obergewand. So viel Zeit muss sein. Es ist der Herr!<br />
Gabengebet<br />
Herr, unser Gott, in diesen österlichen Tagen bringen wir unsere<br />
Gaben dar. Heilige sie und schenke sie uns wieder als Sakrament<br />
des Lebens, damit wir nicht am Irdischen haften, sondern<br />
nach dem verlangen, was droben ist.<br />
Präfation<br />
In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, Vater, immer und überall<br />
zu danken, diese Tage aber aufs Höchste zu feiern, da unser<br />
Osterlamm geopfert ist, Jesus Christus. Denn er ist das wahre<br />
Lamm, das die Sünde der Welt hinwegnimmt. Durch seinen Tod<br />
hat er unseren Tod vernichtet und durch seine Auferstehung<br />
das Leben neu geschaffen. Darum jubelt heute der ganze Erdkreis<br />
in österlicher Freude, darum preisen dich die himmlischen<br />
Mächte und die Chöre der Engel und singen das Lob deiner<br />
Herrlichkeit.<br />
Kommunionvers vgl. Joh 21, 12–13<br />
Jesus sprach zu seinen Jüngern: Kommt und esst! Und er nahm<br />
das Brot und gab es ihnen. Halleluja.<br />
Schlussgebet<br />
Gütiger Gott, bewahre dem Volk der Erlösten deine Liebe und<br />
Treue. Das Leiden deines Sohnes hat uns gerettet, seine Aufer-
103<br />
Freitag, 17. <strong>April</strong> · Abend<br />
stehung erhalte uns in der Freude. Darum bitten wir durch ihn,<br />
Christus, unseren Herrn.<br />
Schlusssegen<br />
Der allmächtige Gott hat uns durch die Auferstehung seines<br />
Sohnes aus Sünde und Tod befreit; er segne euch und schenke<br />
euch seine Freude.<br />
Und Christus, mit dem wir auferstanden sind durch den Glauben,<br />
bewahre in euch die Gabe der Erlösung.<br />
Gott hat uns in der Taufe angenommen als Kinder seiner Gnade;<br />
er schenke euch das verheißene Erbe.<br />
Das gewähre euch der dreieinige Gott, der Vater und der<br />
Sohn † und der Heilige Geist.<br />
Abendgebet<br />
O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />
Herr, eile, mir zu helfen.<br />
Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />
Innehalten am Abend<br />
Der Täter ist gar oft um vieles besser als seine Tat.<br />
Johann Baptist von Hirscher (deutscher katholischer Moraltheologe,<br />
gilt als Begründer der Katechetik<br />
als wissenschaftlicher Disziplin, 1788–1865)<br />
• Wie klingt dieser Satz in meinen Ohren?<br />
• Habe ich selbst schon einmal etwas Ähnliches erlebt bzw.<br />
gedacht?<br />
Confiteor (Seite 17) – oder – Erbarme dich (Seite 27)
Abend · Freitag, 17. <strong>April</strong> 104<br />
Hymnus<br />
Wahrhaft, dies ist der Tag des Herrn,<br />
verklärt von Gottes heil’gem Licht,<br />
der Tag, an dem die Schuld der Welt<br />
durch Jesu Blut wird ausgelöscht.<br />
Verlorene lässt dieser Tag<br />
das Licht der Hoffnung wieder sehn.<br />
Wer ist nicht von der Angst erlöst,<br />
wenn selbst der Schächer Gnade fand?<br />
Er, dessen Schuld den Tod verdient’,<br />
gab sich in Christi Hand und lebt.<br />
Welch ein Gericht vollzieht sich hier,<br />
welch ein Geheimnis tut sich kund!<br />
Was könnte wunderbarer sein,<br />
als dass aus Schuld nun Gnade wird,<br />
dass Liebe von der Furcht befreit,<br />
und Tod das neue Leben schenkt?<br />
Dem Herrn sei Preis und Herrlichkeit,<br />
der aus dem Grabe auferstand,<br />
dem Vater und dem Geist zugleich<br />
durch alle Zeit und Ewigkeit. Amen.<br />
Nach: Hic est dies verus Dei; Ambrosius, † 397<br />
Melodie: GL 339 · GL 1975 229 · KG 473 – andere Melodie: EG 440<br />
Psalm 76 Verse 2–7<br />
Gott gab sich zu erkennen in Juda, *<br />
sein Name ist groß in Israel.<br />
Sein Zelt erstand in Salem, *<br />
seine Wohnung auf dem Zion.<br />
Dort zerbrach er die blitzenden Pfeile des Bogens, *<br />
Schild und Schwert, die Waffen des Krieges.
105<br />
Freitag, 17. <strong>April</strong> · Abend<br />
Du bist furchtbar und herrlich, *<br />
mehr als die ewigen Berge.<br />
Ausgeplündert sind die tapferen Streiter, /<br />
sie sinken hin in den Schlaf; *<br />
allen Helden versagen die Hände.<br />
Wenn du drohst, Gott Jakobs, *<br />
erstarren Rosse und Wagen.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Du gabst dich uns zu erkennen, Gott des Friedens. In der Auferweckung<br />
des Gekreuzigten nahmst du den Waffen ihre Macht.<br />
Dein Name sei groß unter uns.<br />
Lesung Röm 8, 28–30<br />
Wir wissen, dass Gott bei denen, die ihn lieben, alles zum<br />
Guten führt, bei denen, die nach seinem ewigen Plan berufen<br />
sind; denn alle, die er im Voraus erkannt hat, hat er auch<br />
im Voraus dazu bestimmt, der verherrlichten Gestalt seines Sohnes<br />
nachgebildet zu werden, damit dieser der Erstgeborene von<br />
vielen Brüdern sei. Die aber, die er vorausbestimmt hat, hat<br />
er auch berufen, und die er berufen hat, hat er auch gerecht<br />
gemacht; die er aber gerecht gemacht hat, die hat er auch verherrlicht.<br />
Magnificat – Lobgesang Mariens<br />
Antiphon zum Magnificat:<br />
Der Jünger, den Jesus liebte, sagte zu Petrus: Es ist der Herr.<br />
Halleluja.<br />
Fürbitten<br />
Christus Jesus, du bist die Freude aller, die an dich glauben. Wir<br />
bitten dich:<br />
A: Komm in unsere Welt.
Abend · Freitag, 17. <strong>April</strong> 106<br />
– Zu allen, die sich nach Sinn und Erfüllung sehnen.<br />
A: Komm in unsere Welt.<br />
– Zu allen, die allein und verlassen sind.<br />
– Zu allen, die in ihrem Leben nicht mehr aus noch ein wissen.<br />
– Zu allen, die einen lieben Menschen verloren haben.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Allmächtiger, ewiger Gott, du hast den Bund der Versöhnung<br />
mit der Menschheit geschlossen und ihr die österlichen Geheimnisse<br />
geschenkt. Gib uns die Gnade, dass wir deine Heilstaten<br />
nicht nur im Bekenntnis feiern, sondern sie auch durch<br />
unser Leben bezeugen. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />
Der erhabene Gott,<br />
der hinabschaut in die Tiefe<br />
und den Schwachen aus dem Staub emporhebt,<br />
er segne uns und alle, die uns nahe sind.<br />
Er schenke uns Frieden und Freude.<br />
Nach Ps 113, 6 f.<br />
Regina caeli (Seite 283)
amstag<br />
der Osteroktav<br />
18. <strong>April</strong> <strong>2020</strong><br />
Namenstag: hl. Aya von Mons (Ordensfrau, † 708) · hl. Ursmar von<br />
Lobbes (Abtbischof, † 713) · hl. Wikterp von Augsburg (Wigo, Bischof,<br />
† um 771) · sel. Herluka von Bernried († 1127)<br />
Morgengebet<br />
Herr, öffne meine Lippen.<br />
Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />
Hymnus<br />
Dies ist der klare Tag,<br />
von klaren Tagen der klarste,<br />
dies ist der heilige Tag,<br />
der heiligste heiliger Tage,<br />
edler leuchtet er auf,<br />
als edle Krone der Tage.<br />
Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />
Festlicher als das ganze Jahr<br />
erglänzt seine Leuchte,<br />
da unser Gott den Tod überwand,<br />
vom Tode erstehend,<br />
und aus höllischem Schlund<br />
die gefangenen Seelen befreite.<br />
Nach: Haec est clara dies; 12. Jahrhundert
Morgen · Samstag, 18. <strong>April</strong> 108<br />
Psalm 145 Verse 1–13b<br />
Ich will dich rühmen, mein Gott und König, *<br />
und deinen Namen preisen immer und ewig;<br />
ich will dich preisen Tag für Tag *<br />
und deinen Namen loben immer und ewig.<br />
Groß ist der Herr und hoch zu loben, *<br />
seine Größe ist unerforschlich.<br />
Ein Geschlecht verkünde dem andern<br />
den Ruhm deiner Werke *<br />
und erzähle von deinen gewaltigen Taten.<br />
Sie sollen vom herrlichen Glanz deiner Hoheit reden; *<br />
ich will deine Wunder besingen.<br />
Sie sollen sprechen<br />
von der Gewalt deiner erschreckenden Taten; *<br />
ich will von deinen großen Taten berichten.<br />
Sie sollen die Erinnerung an deine große Güte wecken *<br />
und über deine Gerechtigkeit jubeln.<br />
Der Herr ist gnädig und barmherzig, *<br />
langmütig und reich an Gnade.<br />
Der Herr ist gütig zu allen, *<br />
sein Erbarmen waltet über all seinen Werken.<br />
Danken sollen dir, Herr, all deine Werke *<br />
und deine Frommen dich preisen.<br />
Sie sollen von der Herrlichkeit deines Königtums reden, *<br />
sollen sprechen von deiner Macht,<br />
den Menschen deine machtvollen Taten verkünden *<br />
und den herrlichen Glanz deines Königtums.<br />
Dein Königtum ist ein Königtum für ewige Zeiten, *<br />
deine Herrschaft währt von Geschlecht zu Geschlecht.<br />
Ehre sei dem Vater ...
109<br />
Samstag, 18. <strong>April</strong> · Morgen<br />
Gerechter Gott, wir preisen deine Wunder und künden den<br />
Menschen von deiner Güte. Lass dein Reich unter uns wachsen;<br />
denn wo du herrschst, dort waltet Barmherzigkeit.<br />
Lesung Röm 14, 7–9<br />
Keiner von uns lebt sich selber, und keiner stirbt sich selber:<br />
Leben wir, so leben wir dem Herrn, sterben wir, so sterben<br />
wir dem Herrn. Ob wir leben oder ob wir sterben, wir gehören<br />
dem Herrn. Denn Christus ist gestorben und lebendig geworden,<br />
um Herr zu sein über Tote und Lebende.<br />
Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />
Antiphon zum Benedictus:<br />
Als Jesus auferstanden war, am ersten Tag der Woche, erschien<br />
er zuerst Maria Magdalena, die er von sieben Dämonen befreit<br />
hatte. Halleluja.<br />
Bitten<br />
Jesus, du bist unsere Freude und unser Leben. Wir rufen zu dir:<br />
A: Mach uns froh mit deinem Heil.<br />
– Vergib uns, wenn wir bei wichtigen Aufgaben versagt haben.<br />
– Hilf uns, die eigenen Schwächen anzunehmen und mit denen<br />
der anderen geduldig zu sein.<br />
– Befreie uns von allem, was uns Glück und Zufriedenheit vorgaukelt,<br />
uns von dir aber fernhält.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Gnädiger Gott, in deiner übergroßen Liebe schenkst du der Kirche<br />
neues Wachstum. Wache über das Volk, das du dir erwählt<br />
hast, bewahre alle Getauften in deiner Gnade und bekleide sie
Eucharistie · Samstag, 18. <strong>April</strong> 110<br />
einst mit dem Gewand der Unsterblichkeit. Darum bitten wir<br />
durch Jesus Christus.<br />
Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />
und führe uns zum ewigen Leben.<br />
Gloria<br />
Eucharistiefeier<br />
Der Herr führte sein Volk heraus in Freude,<br />
seine Erwählten in Jubel. Halleluja.<br />
Ps 105, 43<br />
Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />
Lesung aus der Apostelgeschichte Apg 4, 13–21<br />
In jenen Tagen, als die Führer sowie die Ältesten und die<br />
Schriftgelehrten den Freimut des Petrus und des Johannes<br />
sahen und merkten, dass es ungelehrte und einfache Leute waren,<br />
wunderten sie sich. Sie erkannten sie als Jünger Jesu, sahen<br />
aber auch, dass der Geheilte bei ihnen stand; so konnten sie<br />
nichts dagegen sagen.<br />
Sie befahlen ihnen, den Hohen Rat zu verlassen; dann berieten<br />
sie miteinander und sagten: Was sollen wir mit diesen<br />
Leuten anfangen? Dass offensichtlich ein Wunder durch sie geschehen<br />
ist, ist allen Einwohnern von Jerusalem bekannt; wir<br />
können es nicht abstreiten. Damit aber die Sache nicht weiter<br />
im Volk verbreitet wird, wollen wir ihnen bei Strafe verbieten,<br />
je wieder in diesem Namen zu irgendeinem Menschen zu sprechen.<br />
Und sie riefen sie herein und verboten ihnen, jemals wieder<br />
im Namen Jesu zu predigen und zu lehren. Doch Petrus und
111<br />
Samstag, 18. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />
Johannes antworteten ihnen: Ob es vor Gott recht ist, mehr auf<br />
euch zu hören als auf Gott, das entscheidet selbst. Wir können<br />
unmöglich schweigen über das, was wir gesehen und gehört<br />
haben.<br />
Jene aber drohten ihnen noch mehr und ließen sie dann gehen;<br />
denn sie sahen keine Möglichkeit, sie zu bestrafen, mit<br />
Rücksicht auf das Volk, da alle Gott wegen des Geschehenen<br />
priesen.<br />
Impuls zur Lesung<br />
„Wir können nicht schweigen über das, / was wir gesehen<br />
und gehört haben“, sangen wir einst im Schulgottesdienst.<br />
Das Wort aus der lukanischen Apostelgeschichte erkannten<br />
wir nicht, doch die Aussage leuchtete uns ein. Der eingängige<br />
Rhythmus des Liedes mochte dazu beigetragen haben. Dennoch,<br />
es ist hilfreich, die ganze Geschichte kennenzulernen<br />
(Apg 3, 1–11). Aus einem hoffnungslosen Fall, den kein Arzt<br />
eines Blickes mehr würdigt, wird – ein Mensch. Ein Mensch<br />
voller Lebenslust, standfest und mit Sprungkraft. Ein von Anfang<br />
an Gelähmter, das Leben lebt nicht, im Mark Versehrter,<br />
ist wie verwandelt. Er probiert sich und seine Kräfte aus, er<br />
freut sich mit Leib und Seele und dankt, gemeinsam mit den<br />
beiden Männern, die er um Almosen bat, mit denen ihm aber<br />
das Leben neu wurde, seinem Gott von Herzen. Und das alles<br />
geschieht nicht im stillen Kämmerlein, sondern vor aller<br />
Augen und Ohren. Aber Freimut, freimütig reden, ist schwer.<br />
Dort und damals, in Israels Bedrohung und Not, wie heute,<br />
in Zeiten weltweiter Hetze im Netz. Ohne Angst und Parteilichkeit,<br />
und ohne Anmaßung und Hass, die ganze Wahrheit<br />
sagen. Sie in Demut suchen, zu sagen suchen. Das ist schwer,<br />
und nur Gottes eigener Geist, nur Gottes eigener Atem kann<br />
uns Augen und Ohren und zugeschnürte Kehlen öffnen. „Wir<br />
können nicht schweigen über das, / was wir gesehen und gehört<br />
haben.“
Eucharistie · Samstag, 18. <strong>April</strong> 112<br />
Antwortpsalm Ps 118, 1–2.14–21<br />
Kehrvers: Halleluja – oder:<br />
Ich danke dir, Herr, dass du mich erhört hast.<br />
Danket dem Herrn, denn er ist gütig, *<br />
denn seine Huld währt ewig!<br />
So soll Israel sagen: *<br />
Denn seine Huld währt ewig. – Kehrvers<br />
Meine Stärke und mein Lied ist der Herr; *<br />
er ist für mich zum Retter geworden.<br />
Frohlocken und Jubel erschallt in den Zelten der Gerechten: *<br />
„Die Rechte des Herrn wirkt mit Macht! – Kehrvers<br />
Die Rechte des Herrn ist erhoben, *<br />
die Rechte des Herrn wirkt mit Macht!“<br />
Ich werde nicht sterben, sondern leben, *<br />
um die Taten des Herrn zu verkünden. – Kehrvers<br />
Der Herr hat mich hart gezüchtigt, *<br />
doch er hat mich nicht dem Tod übergeben.<br />
Öffnet mir die Tore zur Gerechtigkeit, *<br />
damit ich eintrete, um dem Herrn zu danken. – Kehrvers<br />
Das ist das Tor zum Herrn, *<br />
nur Gerechte treten hier ein.<br />
Ich danke dir, dass du mich erhört hast; *<br />
du bist für mich zum Retter geworden. – Kehrvers<br />
Kehrvers siehe Vers 21a, ferner GL 643, 3 · GL 1975 232, 6 · KG 458, 4<br />
oder GL 1975 233, 1 · KG 626 (VI. Ton)<br />
Ruf vor dem Evangelium vgl. Ps 118, 24<br />
Halleluja. Halleluja.<br />
Das ist der Tag, den der Herr gemacht; lasst uns jubeln und<br />
seiner uns freuen.<br />
Halleluja.
113<br />
Samstag, 18. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />
Aus dem hl. Evangelium nach Markus Mk 16, 9–15<br />
Als Jesus am frühen Morgen des ersten Wochentages auferstanden<br />
war, erschien er zuerst Maria aus Magdala, aus der<br />
er sieben Dämonen ausgetrieben hatte. Sie ging und berichtete<br />
es denen, die mit ihm zusammen gewesen waren und die nun<br />
klagten und weinten. Als sie hörten, er lebe und sei von ihr<br />
gesehen worden, glaubten sie es nicht.<br />
Darauf erschien er in einer anderen Gestalt zweien von ihnen,<br />
als sie unterwegs waren und aufs Land gehen wollten.<br />
Auch sie gingen und berichteten es den anderen, und auch ihnen<br />
glaubte man nicht.<br />
Später erschien Jesus auch den Elf, als sie bei Tisch waren;<br />
er tadelte ihren Unglauben und ihre Verstocktheit, weil sie denen<br />
nicht glaubten, die ihn nach seiner Auferstehung gesehen<br />
hatten.<br />
Dann sagte er zu ihnen: Geht hinaus in die ganze Welt und<br />
verkündet das Evangelium allen Geschöpfen!<br />
Gabengebet<br />
Herr, unser Gott, gib, dass wir dir allzeit danken durch die Feier<br />
der österlichen Geheimnisse. In ihnen führst du das Werk der<br />
Erlösung fort. Mache sie für uns zur Quelle der unvergänglichen<br />
Freude. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.<br />
Präfation<br />
In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, Vater, immer und überall<br />
zu danken, diese Tage aber aufs Höchste zu feiern, da unser<br />
Osterlamm geopfert ist, Jesus Christus. Denn er ist das wahre<br />
Lamm, das die Sünde der Welt hinwegnimmt. Durch seinen Tod<br />
hat er unseren Tod vernichtet und durch seine Auferstehung<br />
das Leben neu geschaffen. Darum jubelt heute der ganze Erdkreis<br />
in österlicher Freude, darum preisen dich die himmlischen<br />
Mächte und die Chöre der Engel und singen das Lob deiner<br />
Herrlichkeit.
Abend · Samstag, 18. <strong>April</strong> 114<br />
Kommunionvers Gal 3, 27<br />
Ihr alle, die ihr auf Christus getauft worden seid, habt Christus<br />
als Gewand angelegt. Halleluja.<br />
Schlussgebet<br />
Ewiger Gott, du hast dein Volk durch die Ostergeheimnisse erneuert.<br />
Wende dich uns voll Güte zu und bleibe bei uns mit<br />
deiner Huld, bis wir mit verklärtem Leib zum unvergänglichen<br />
Leben auferstehen. Darum bitten wir durch Christus, unseren<br />
Herrn.<br />
Schlusssegen<br />
Gott, unser Retter, gib deinen Gläubigen die Gnade, die österlichen<br />
Geheimnisse immer wieder zu empfangen und die Heilsgüter<br />
der kommenden Welt zu erwarten. Lass sie feststehen in<br />
der Gnade der Taufe und führe sie durch diese Feier zur ewigen<br />
Freude. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.<br />
Der Segen des allmächtigen Gottes, des Vaters und des Sohnes<br />
† und des Heiligen Geistes, komme auf euch herab und bleibe<br />
bei euch allezeit.<br />
Abendgebet am Vorabend<br />
Hymnus<br />
Christus lebt durch alle Zeiten<br />
in den Heilgen unter uns.<br />
Seine Liebe, sein Verstehen<br />
wird in ihnen offenbar.<br />
O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />
Herr, eile, mir zu helfen.<br />
Ehre sei dem Vater ... Halleluja.
115<br />
Samstag, 18. <strong>April</strong> · Abend<br />
Menschen, die von ihm erfüllt sind,<br />
leben ganz aus seinem Geist;<br />
bringen Frieden, wo man streitet,<br />
trösten den, der mutlos ist.<br />
Arm sind sie vor Gott geworden,<br />
doch sie machen viele reich;<br />
leiden Hunger, tragen Nöte<br />
und sind doch in Christus froh.<br />
Christus ist ihr ganzes Leben,<br />
ihm gilt alles, was sie tun.<br />
Seine Botschaft zu verkünden,<br />
treibt sie rastlos Gottes Geist.<br />
Lasst uns Gott den Vater preisen,<br />
der uns seinen Sohn geschenkt.<br />
Er wird uns im Geist vereinen<br />
in dem Reich, das ewig währt. Amen.<br />
© Bernardin Schellenberger<br />
Psalm 82<br />
Gott steht auf in der Versammlung der Götter, *<br />
im Kreis der Götter hält er Gericht.<br />
„Wie lange noch wollt ihr ungerecht richten *<br />
und die Frevler begünstigen?<br />
Verschafft Recht den Unterdrückten und Waisen, *<br />
verhelft den Gebeugten und Bedürftigen zum Recht!<br />
Befreit die Geringen und Armen, *<br />
entreißt sie der Hand der Frevler!“<br />
Sie aber haben weder Einsicht noch Verstand, /<br />
sie tappen dahin im Finstern.*<br />
Alle Grundfesten der Erde wanken.<br />
„Wohl habe ich gesagt: Ihr seid Götter, *<br />
ihr alle seid Söhne des Höchsten.
Abend · Samstag, 18. <strong>April</strong> 116<br />
Doch nun sollt ihr sterben wie Menschen, *<br />
sollt stürzen wie jeder der Fürsten.“<br />
Erheb dich, Gott, und richte die Erde! *<br />
Denn alle Völker werden dein Erbteil sein.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Unrecht beherrscht unsere Welt, Not und Elend lasten auf vielen<br />
Menschen. Du unser Gott, hilf uns auf. Stärke uns durch<br />
deinen Gesalbten, dass wir deine Gerechtigkeit tun.<br />
Lesung 1 Petr 2, 9–10<br />
Ihr seid ein auserwähltes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft,<br />
ein heiliger Stamm, ein Volk, das Gottes besonderes<br />
Eigentum wurde, damit ihr die großen Taten dessen verkündet,<br />
der euch aus der Finsternis in sein wunderbares Licht gerufen<br />
hat. Einst wart ihr nicht sein Volk, jetzt aber seid ihr Gottes<br />
Volk; einst gab es für euch kein Erbarmen, jetzt aber habt ihr<br />
Erbarmen gefunden.<br />
Magnificat – Lobgesang Mariens<br />
Antiphon zum Magnificat:<br />
Acht Tage darauf kam Jesus wiederum bei verschlossenen Türen<br />
und sprach zu den Jüngern: Friede sei mit euch. Halleluja.<br />
Fürbitten<br />
Lasst uns beten zum auferstandenen Herrn Jesus Christus, der<br />
alle Menschen zum wahren Leben geleiten will:<br />
A: Nimm dich deiner Geschwister an.<br />
– Wir bitten für alle, die sich deinem Wort verschließen.<br />
– Wir bitten für alle, die sich mit Konsum und Vergnügungen<br />
zufriedengeben.<br />
– Wir bitten für alle, denen die Sorge um das tägliche Brot alle<br />
Hoffnung raubt.
117<br />
Samstag, 18. <strong>April</strong> · Abend<br />
– Wir bitten für alle, die unversöhnt gestorben sind.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Barmherziger Gott, durch die jährliche Osterfeier erneuerst<br />
du den Glauben deines Volkes. Lass uns immer tiefer erkennen,<br />
wie heilig das Bad der Taufe ist, das uns gereinigt hat, wie<br />
mächtig dein Geist, aus dem wir wiedergeboren sind, und wie<br />
kostbar das Blut, durch das wir erkauft sind. Darum bitten wir<br />
durch Jesus Christus.<br />
Regina caeli (Seite 283)<br />
Gnade sei mit uns und Friede<br />
von Gott, unserem Vater,<br />
und dem Herrn Jesus Christus.<br />
Vgl. 1 Kor 1, 3
Von Woche zu Woche · Samstag, 18. <strong>April</strong> 118<br />
Von Woche zu Woche<br />
Nicht von ungefähr<br />
(zu Joh 20, 19–31)<br />
Vor Marter und Tod<br />
hat Jesus ihn<br />
seinen Freunden verheißen:<br />
den Geist der Wahrheit!<br />
Wie der Wind,<br />
so weht der Geist, wo er will<br />
– und wirkt doch nicht<br />
aus sich heraus.<br />
Mauern, Schloss und Riegel<br />
halten ihn nicht auf<br />
– wie den Auferstandenen:<br />
Empfangt den Heiligen Geist!<br />
Der Geist weht, wo er will<br />
– aber nicht von ungefähr:<br />
Der Geisthauch ist Gottes Geschenk<br />
an die Menschen in Jesu Spur:<br />
Empfangt den Heiligen Geist!<br />
Dorothee Sandherr-Klemp
19. <strong>April</strong> <strong>2020</strong><br />
2. Sonntag der Osterzeit<br />
Sonntag der göttlichen Barmherzigkeit<br />
Weißer Sonntag<br />
P<br />
apst Johannes Paul II. hat im Jahr 2000 den zweiten Sonntag<br />
der Osterzeit zum Sonntag der göttlichen Barmherzigkeit bestimmt.<br />
Er will die Barmherzigkeit Gottes als zentralen Aspekt der<br />
göttlichen Liebe zu uns Menschen stärker bewusst machen. Die<br />
Nähe zum Osterfest verdeutlicht, dass Gott allen Menschen Anteil<br />
geben will an der Erlösung durch Jesus Christus. Wenn Gott nur<br />
gerecht wäre, wer könnte dann vor ihm bestehen? Doch Gott, so<br />
sagt es die Bibel, ist barmherzig. Die barmherzige Liebe Gottes erst<br />
ist es, die uns hoffen lässt, dass Gott uns immer wieder einen Neuanfang<br />
schenken will, wenn wir selbst dazu bereit sind. Schon im<br />
Alten Bund (z. B. Ps 103, 8; Ez 33, 11; Hos 6, 6) wird die Barmherzigkeit<br />
Gottes betont. Im Neuen Bund bezeugt Jesus in Wort und<br />
Tat diese barmherzige Liebe des Vaters. Bei Lukas heißt es z. B.:<br />
„Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes hat uns besucht das<br />
aufstrahlende Licht aus der Höhe“ (Lk 1, 78; vgl. Lk 1, 50; 15, 1 ff.).<br />
Diese Liebe anzunehmen und daraus zu leben, ist das eine; sie<br />
durch unser eigenes Handeln sichtbar zu machen, ist das andere.<br />
Der Weiße Sonntag erinnert an den Brauch der frühen Kirche,<br />
dass die in der Osternacht Getauften eine Woche lang ihre weißen<br />
Taufkleider trugen. Die Osteroktav diente dazu, sie tiefer in die<br />
Heilsgeheimnisse der Sakramente einzuführen. Diese Weiße Woche,<br />
in der die Neugetauften im Mittelpunkt standen, erinnerte die<br />
Gemeinde so zugleich an die eigene Taufe und gab ihr Gelegenheit,
Morgen · Sonntag, 19. <strong>April</strong> 120<br />
sich auf das eigene Christsein zu besinnen. Die gemeinsame Erstkommunionfeier,<br />
wie wir sie heute vielerorts am Weißen Sonntag<br />
kennen, bildete sich im 18. Jahrhundert heraus.<br />
Namenstag: Autbert von Corvey (Benediktiner, † 829) · Gerold<br />
(Einsiedler im Groß-Walsertal, † 978) · hl. Leo IX. (Papst, † 1054) ·<br />
Friedrich von Altzelle (Zisterzienser, † 1215) · sel. Marcel Callo (frz.<br />
Zwangsarbeiter in dt. KZs, engagiert in der Christlichen Arbeiter-Jugend,<br />
†1945)<br />
Ökumenischer Gedenktag: Philipp Melanchthon (Humanist, Reformator,<br />
1497–1560)<br />
Morgengebet<br />
Herr, öffne meine Lippen.<br />
Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />
Freu dich, erlöste Christenheit, und juble!<br />
Der Herr ist auferstanden. Halleluja.<br />
Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />
Hymnus<br />
Der Morgen rötet sich und glüht,<br />
der ganze Himmel tönt von Lob,<br />
in Jubel jauchzt die Erde auf,<br />
und klagend stöhnt die Unterwelt.<br />
Der starke, königliche Held<br />
zerbrach des Todes schweren Bann.<br />
Sein Fuß zertrat der Hölle Macht:<br />
Aus harter Fron sind wir befreit.<br />
Er, den der Stein verschlossen hielt<br />
und den man noch im Grab bewacht,<br />
er steigt als Sieger aus dem Grab,<br />
fährt auf in strahlendem Triumph.
121<br />
Sonntag, 19. <strong>April</strong> · Morgen<br />
Schon werden alle Klagen stumm,<br />
in Freude wandelt sich der Schmerz,<br />
denn auferstanden ist der Herr;<br />
ein lichter Engel tut es kund.<br />
Dem Herrn sei Preis und Herrlichkeit,<br />
der aus dem Grabe auferstand,<br />
dem Vater und dem Geist zugleich<br />
durch alle Zeit und Ewigkeit. Amen.<br />
Nach: Aurora lucis rutilat; 9. Jahrhundert<br />
Melodie: GL 329 · GL 1975 220 · KG 455 – andere Melodie: EG 440<br />
Canticum <br />
Ex 15, 1b–4a.8–13.17–18<br />
Antiphon:<br />
Wer ist wie du unter den Göttern, o Herr? Wer ist wie du gewaltig<br />
und heilig, gepriesen als furchtbar, Wunder vollbringend?<br />
Halleluja.<br />
Ich singe dem Herrn ein Lied, /<br />
denn er ist hoch und erhaben. *<br />
Rosse und Wagen warf er ins Meer.<br />
Meine Stärke und mein Lied ist der Herr, *<br />
er ist für mich zum Retter geworden.<br />
Er ist mein Gott, ihn will ich preisen; *<br />
den Gott meines Vaters will ich rühmen.<br />
Der Herr ist ein Krieger, /<br />
Jahwe ist sein Name. *<br />
Pharaos Wagen und seine Streitmacht warf er ins Meer.<br />
Du schnaubtest vor Zorn, da türmte sich Wasser, /<br />
da standen Wogen als Wall, *<br />
Fluten erstarrten im Herzen des Meeres.<br />
Da sagte der Feind: Ich jage nach, hole ein. /<br />
Ich teile die Beute, ich stille die Gier. *<br />
Ich zücke mein Schwert, meine Hand jagt sie davon.
Morgen · Sonntag, 19. <strong>April</strong> 122<br />
Da schnaubtest du Sturm. Das Meer deckte sie zu. *<br />
Sie sanken wie Blei ins tosende Wasser.<br />
Wer ist wie du unter den Göttern, o Herr? /<br />
Wer ist wie du gewaltig und heilig, *<br />
gepriesen als furchtbar, Wunder vollbringend?<br />
Du strecktest deine Rechte aus, *<br />
da verschlang sie die Erde.<br />
Du lenktest in deiner Güte das Volk, das du erlöst hast, *<br />
du führtest sie machtvoll zu deiner heiligen Wohnung.<br />
Du brachtest sie hin und pflanztest sie ein *<br />
auf dem Berg deines Erbes.<br />
Einen Ort, wo du thronst, Herr, hast du gemacht; *<br />
ein Heiligtum, Herr, haben deine Hände gegründet.<br />
Der Herr ist König *<br />
für immer und ewig.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Antiphon:<br />
Wer ist wie du unter den Göttern, o Herr? Wer ist wie du gewaltig<br />
und heilig, gepriesen als furchtbar, Wunder vollbringend?<br />
Halleluja.<br />
Lesung Apg 10, 40–43<br />
Gott hat Jesus am dritten Tag auferweckt und hat ihn erscheinen<br />
lassen, zwar nicht dem ganzen Volk, wohl aber<br />
den von Gott vorherbestimmten Zeugen: uns, die wir mit ihm<br />
nach seiner Auferstehung von den Toten gegessen und getrunken<br />
haben. Und er hat uns geboten, dem Volk zu verkündigen<br />
und zu bezeugen: Das ist der von Gott eingesetzte Richter der<br />
Lebenden und der Toten. Von ihm bezeugen alle Propheten,<br />
dass jeder, der an ihn glaubt, durch seinen Namen die Vergebung<br />
der Sünden empfängt.
123<br />
Sonntag, 19. <strong>April</strong> · Morgen<br />
Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />
Antiphon zum Benedictus:<br />
Strecke deine Hand aus und lege sie in meine Seite und sei nicht<br />
ungläubig, sondern gläubig. Halleluja.<br />
Bitten<br />
Gelobt sei Jesus Christus, der uns zu seinen Zeugen berufen hat.<br />
Ihn lasst uns bitten:<br />
A: Jesus, komm uns zu Hilfe.<br />
– Dass wir zur Ruhe kommen und deine Stimme in uns hören.<br />
– Dass wir unseren Mitmenschen freundlich und aufrichtig begegnen.<br />
– Dass wir dort, wo es nottut, die richtigen Worte finden.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Barmherziger Gott, durch die jährliche Osterfeier erneuerst<br />
du den Glauben deines Volkes. Lass uns immer tiefer erkennen,<br />
wie heilig das Bad der Taufe ist, das uns gereinigt hat, wie<br />
mächtig dein Geist, aus dem wir wiedergeboren sind, und wie<br />
kostbar das Blut, durch das wir erkauft sind. Darum bitten wir<br />
durch Jesus Christus.<br />
Unser Heiland Jesus Christus<br />
öffne uns Augen, Ohren und Herz,<br />
damit wir die Zeichen der Zeit erkennen<br />
und in seinem Sinne handeln.
Eucharistie · Sonntag, 19. <strong>April</strong> 124<br />
Eucharistiefeier<br />
Liedvorschläge: GL 318, 328, 329, 338, 533 · KG 440, 445, 456, 447<br />
Freut euch und dankt Gott, der euch zu sich gerufen hat.<br />
Ihr seid Kinder Gottes und Erben seiner Herrlichkeit.<br />
Halleluja.<br />
Vgl. 5 Esra 2, 36–37 (apokr.)<br />
Gloria<br />
Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />
Lesung aus der Apostelgeschichte Apg 2, 42–47<br />
Die Gläubigen hielten an der Lehre der Apostel fest und an<br />
der Gemeinschaft, am Brechen des Brotes und an den Gebeten.<br />
Alle wurden von Furcht ergriffen; und durch die Apostel<br />
geschahen viele Wunder und Zeichen. Und alle, die glaubten,<br />
waren an demselben Ort und hatten alles gemeinsam. Sie verkauften<br />
Hab und Gut und teilten davon allen zu, jedem so viel,<br />
wie er nötig hatte.<br />
Tag für Tag verharrten sie einmütig im Tempel, brachen in ihren<br />
Häusern das Brot und hielten miteinander Mahl in Freude<br />
und Lauterkeit des Herzens. Sie lobten Gott und fanden Gunst<br />
beim ganzen Volk. Und der Herr fügte täglich ihrer Gemeinschaft<br />
die hinzu, die gerettet werden sollten.<br />
Antwortpsalm Ps 118, 2.4.14–15.22–24.28<br />
Kehrvers: Halleluja – oder:<br />
Danket dem HERRN, denn er ist gut, denn seine Huld währt ewig.<br />
So soll Israel sagen: *<br />
Denn seine Huld währt ewig.<br />
So sollen sagen, die den HERRN fürchten: *<br />
Denn seine Huld währt ewig. – Kehrvers
125<br />
Sonntag, 19. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />
Meine Stärke und mein Lied ist der HERR; *<br />
er ist für mich zur Rettung geworden.<br />
Schall von Jubel und Rettung in den Zelten der Gerechten: *<br />
„Die Rechte des HERRN,<br />
Taten der Macht vollbringt sie!“ – Kehrvers<br />
Ein Stein, den die Bauleute verwarfen, *<br />
er ist zum Eckstein geworden.<br />
Vom HERRN her ist dies gewirkt, *<br />
ein Wunder in unseren Augen. – Kehrvers<br />
Dies ist der Tag, den der HERR gemacht hat; *<br />
wir wollen jubeln und uns über ihn freuen.<br />
Mein Gott bist du, dir will ich danken. *<br />
Mein Gott bist du, dich will ich erheben. – Kehrvers<br />
Kehrvers siehe Vers 1, ferner GL 444 (V. Ton)<br />
oder GL 1975 235, 1 · KG 626 (VI. Ton)<br />
Lesung aus dem ersten Petrusbrief 1 Petr 1, 3–9<br />
Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus:<br />
Er hat uns in seinem großen Erbarmen neu gezeugt zu<br />
einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi<br />
von den Toten, zu einem unzerstörbaren, makellosen und unvergänglichen<br />
Erbe, das im Himmel für euch aufbewahrt ist.<br />
Gottes Kraft behütet euch durch den Glauben, damit ihr die<br />
Rettung erlangt, die am Ende der Zeit offenbart werden soll.<br />
Deshalb seid ihr voll Freude, wenn es auch für kurze Zeit jetzt<br />
sein muss, dass ihr durch mancherlei Prüfungen betrübt werdet.<br />
Dadurch soll sich eure Standfestigkeit im Glauben, die kostbarer<br />
ist als Gold, das im Feuer geprüft wurde und doch vergänglich<br />
ist, herausstellen – zu Lob, Herrlichkeit und Ehre bei der Offenbarung<br />
Jesu Christi.<br />
Ihn habt ihr nicht gesehen und dennoch liebt ihr ihn; ihr seht<br />
ihn auch jetzt nicht; aber ihr glaubt an ihn und jubelt in unaussprechlicher<br />
und von Herrlichkeit erfüllter Freude, da ihr das<br />
Ziel eures Glaubens empfangen werdet: eure Rettung.
Eucharistie · Sonntag, 19. <strong>April</strong> 126<br />
Impuls zur Lesung<br />
Ein gebildeter Christ, ein „Mitältester“ (1 Petr 5, 1), Mitglied<br />
eines gemeindlichen Leitungsteams, spricht den geängstigten<br />
Gemeinden, an die er sich wendet, den bedrängten Glaubensgeschwistern,<br />
Gottes reichen Segen zu. Im Namen, in der Rolle<br />
und Autorität des Apostels Petrus, der nach Tod und Auferweckung<br />
Jesu zu einer der tragenden Säulen (Gal 2, 9) der Jerusalemer<br />
Urgemeinde wurde, wendet sich der uns namentlich<br />
selbst nicht bekannte, griechisch sprechende christliche Autor<br />
verunsicherten Mitchristen zu. Ihre Heimat erleben sie, Christusgläubige<br />
aus dem Heidentum, nicht mehr als Heimat, sondern<br />
als Fremde, Exil und Diaspora. In dem Maße, in dem der<br />
römische Kaiserkult das gesellschaftliche, wirtschaftliche und<br />
kulturelle Leben in den Städten bestimmte, wurden Christen<br />
zu Außenseitern, manchmal zu Verfemten und Gejagten. Der<br />
geistliche Lehrer erklärt nichts weg, verklärt nichts, er weist<br />
aber auf das unverlierbare Erbe hin, das die Bedrängten erwartet,<br />
„im Himmel“. Das ist nicht Vertröstung, sondern Trost.<br />
Schon – und noch nicht, das ist der Rhythmus, das ist die Logik<br />
der Hoffnung, der der christliche Lehrer folgt.<br />
Ruf vor dem Evangelium Joh 20, 29<br />
Halleluja. Halleluja.<br />
So spricht der Herr: Weil du mich gesehen hast, Thomas, glaubst<br />
du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.<br />
Halleluja.<br />
Aus dem hl. Evangelium nach Johannes Joh 20, 19–31<br />
Am Abend dieses ersten Tages der Woche, als die Jünger aus<br />
Furcht vor den Juden bei verschlossenen Türen beisammen<br />
waren, kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede<br />
sei mit euch! Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände<br />
und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, als sie den Herrn<br />
sahen.
127<br />
Sonntag, 19. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />
Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie<br />
mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Nachdem er das<br />
gesagt hatte, hauchte er sie an und sagte zu ihnen: Empfangt<br />
den Heiligen Geist! Denen ihr die Sünden erlasst, denen sind sie<br />
erlassen; denen ihr sie behaltet, sind sie behalten.<br />
Thomas, der Didymus genannt wurde, einer der Zwölf, war<br />
nicht bei ihnen, als Jesus kam. Die anderen Jünger sagten zu<br />
ihm: Wir haben den Herrn gesehen.<br />
Er entgegnete ihnen: Wenn ich nicht das Mal der Nägel an<br />
seinen Händen sehe und wenn ich meinen Finger nicht in das<br />
Mal der Nägel und meine Hand nicht in seine Seite lege, glaube<br />
ich nicht.<br />
Acht Tage darauf waren seine Jünger wieder drinnen versammelt<br />
und Thomas war dabei.<br />
Da kam Jesus bei verschlossenen Türen, trat in ihre Mitte und<br />
sagte: Friede sei mit euch!<br />
Dann sagte er zu Thomas: Streck deinen Finger hierher aus<br />
und sieh meine Hände! Streck deine Hand aus und leg sie in<br />
meine Seite und sei nicht ungläubig, sondern gläubig!<br />
Thomas antwortete und sagte zu ihm: Mein Herr und mein<br />
Gott! Jesus sagte zu ihm: Weil du mich gesehen hast, glaubst du.<br />
Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.<br />
Noch viele andere Zeichen hat Jesus vor den Augen seiner<br />
Jünger getan, die in diesem Buch nicht aufgeschrieben sind.<br />
Diese aber sind aufgeschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der<br />
Christus ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben<br />
Leben habt in seinem Namen.<br />
Credo<br />
Gabengebet<br />
Gott, du hast deinem Volk durch das Bekenntnis des Glaubens<br />
und den Empfang der Taufe neues Leben geschenkt. Nimm die<br />
Gaben (der Neugetauften und aller) deiner Gläubigen gnädig an
Eucharistie · Sonntag, 19. <strong>April</strong> 128<br />
und lass uns in dir Seligkeit und ewiges Leben finden. Darum<br />
bitten wir durch Christus, unseren Herrn.<br />
Präfation<br />
In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, Vater, immer und überall<br />
zu danken, diese Tage aber aufs Höchste zu feiern, da unser<br />
Osterlamm geopfert ist, Jesus Christus. Denn er ist das wahre<br />
Lamm, das die Sünde der Welt hinwegnimmt. Durch seinen Tod<br />
hat er unseren Tod vernichtet und durch seine Auferstehung<br />
das Leben neu geschaffen. Darum jubelt heute der ganze Erdkreis<br />
in österlicher Freude, darum preisen dich die himmlischen<br />
Mächte und die Chöre der Engel und singen das Lob deiner<br />
Herrlichkeit.<br />
Kommunionvers Joh 20, 29<br />
Selig, die nicht sehen und doch glauben. Halleluja.<br />
Schlussgebet<br />
Allmächtiger Gott, im heiligen Sakrament haben wir den Leib<br />
und das Blut deines Sohnes empfangen. Lass diese österliche<br />
Gabe in uns weiterwirken und fruchtbar sein. Darum bitten wir<br />
durch Christus, unseren Herrn.<br />
Schlusssegen<br />
Der allmächtige Gott hat uns durch die Auferstehung seines<br />
Sohnes aus Sünde und Tod befreit; er segne euch und schenke<br />
euch seine Freude.<br />
Und Christus, mit dem wir auferstanden sind durch den Glauben,<br />
bewahre in euch die Gabe der Erlösung.<br />
Gott hat uns in der Taufe angenommen als Kinder seiner Gnade;<br />
er schenke euch das verheißene Erbe.<br />
Das gewähre euch der dreieinige Gott, der Vater und der<br />
Sohn † und der Heilige Geist.
129<br />
Sonntag, 19. <strong>April</strong> · Auslegung<br />
Auslegung zum Sonntagsevangelium<br />
Von Ludger Schenke<br />
Zum zweiten Mal spricht Jesus (in V. 21, Anm. d. Red.) den<br />
Frieden zu: Sein Friede befähigt die Jünger, sich der Menschenwelt,<br />
sofern sie nicht zur Gottesfeindschaft entschlossen<br />
ist, als Gesandte Jesu zuzuwenden. Es beginnt die Zeit ihrer<br />
Wirksamkeit in den Spuren Jesu. Nun werden sie ernten, was<br />
Jesus grundgelegt hat (4, 38), treten in seine Arbeit ein und setzen<br />
sie fort. Dazu sendet er sie aus, und weil er selbst der Gesandte<br />
des Vaters war, sendet in ihm der Vater sie aus. Sie werden<br />
seine Werke weiterwirken und noch größere dazu (14, 12),<br />
sie werden ihn vor der Welt bezeugen (15, 26 f.), sein Wort weitergeben<br />
(17, 14). In ihnen werden Jesus und der Vater künftig<br />
in der Welt präsent sein (13, 20). Deswegen werden sie auch<br />
wie er und der Vater gehasst und verfolgt werden (15, 18 ff.; vgl.<br />
17, 14; 13, 16).<br />
Ludger Schenke (* 1940),<br />
Johannes-Kommentar, elektronische Neuauflage 2014<br />
(http://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:77-36345), 320,<br />
© beim Autor<br />
Abendgebet<br />
O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />
Herr, eile, mir zu helfen.<br />
Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />
Hymnus<br />
Heil dem Tage, der unsre Tage krönt,<br />
Tag des Sieges, da Christus auferstand,<br />
Tag der Sonne, die alle Welt verklärt:<br />
Tag des Christus.
Abend · Sonntag, 19. <strong>April</strong> 130<br />
Licht vom Himmel hellt unser Dunkel auf:<br />
Christus öffnet Gräber und Totenreich,<br />
stiftet Frieden, einigt im Neuen Bund<br />
Erd und Himmel.<br />
Triumphierend steht er vom Grabe auf,<br />
hebt uns Menschen in die erlöste Welt,<br />
führt dem Vater seinen verlornen Sohn<br />
in die Arme.<br />
Brüder werden Engel und Selige,<br />
Christi Liebe eint sie verklärt im Licht,<br />
und sie singen ihm, der als Sieger thront,<br />
Freudenhymnen.<br />
In die Chöre seliger Himmelslust<br />
mischt die Kirche rings auf dem Erdenrund<br />
tausendstimmig jauchzend den Jubelruf<br />
„Halleluja“.<br />
Siegbezwungen ist nun des Todes Macht,<br />
Siegesfreude füllt unsre Seele ganz:<br />
Gott im Himmel Ehre und Herrlichkeit,<br />
Fried auf Erden. Amen.<br />
Nach: Salve dies, dierum gloria; Adam von St. Victor, † 1192<br />
Canticum <br />
vgl. Offb 19, 1b.2a.5b.6b–7<br />
Antiphon:<br />
Jesus sprach: Fürchtet euch nicht! Geht und sagt meinen Brüdern,<br />
sie sollen nach Galiläa gehen. Dort werdet ihr mich sehen.<br />
Halleluja.<br />
Halleluja.<br />
Das Heil und die Herrlichkeit und die Macht<br />
ist bei unserm Gott. *<br />
Seine Urteile sind wahr und gerecht. Halleluja.
131<br />
Sonntag, 19. <strong>April</strong> · Abend<br />
Halleluja.<br />
Preist unsern Gott, all seine Knechte *<br />
und alle, die ihn fürchten, Große und Kleine! Halleluja.<br />
Halleluja.<br />
Denn König geworden ist der Herr, unser Gott, *<br />
der Herrscher über die ganze Schöpfung. Halleluja.<br />
Halleluja.<br />
Wir wollen uns freuen und jubeln *<br />
und ihm die Ehre erweisen. Halleluja.<br />
Halleluja.<br />
Denn gekommen ist die Hochzeit des Lammes, *<br />
und seine Frau hat sich bereit gemacht. Halleluja.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Lesung Röm 8, 29.30<br />
Alle, die Gott im Voraus erkannt hat, hat er auch im Voraus<br />
dazu bestimmt, der verherrlichten Gestalt seines Sohnes<br />
nachgebildet zu werden. Die aber, die er vorausbestimmt hat,<br />
hat er auch berufen, und die er berufen hat, hat er auch gerecht<br />
gemacht.<br />
Magnificat – Lobgesang Mariens<br />
Antiphon zum Magnificat:<br />
Weil du mich gesehen hast, Thomas, glaubst du. Selig, die nicht<br />
sehen und doch glauben. Halleluja.<br />
Fürbitten<br />
Als der Auferstandene ihn anspricht, kann Thomas nur gläubig<br />
stammeln: Mein Herr und mein Gott! Im Glauben, dass er uns<br />
ansieht und hört, beten wir zu Christus:<br />
A: Mein Herr und mein Gott!
Abend · Sonntag, 19. <strong>April</strong> 132<br />
Die Apostel hatten sich eingeschlossen in ihre Menschenfurcht;<br />
– öffne die Herzen aller, die sich verschlossen haben und allein<br />
sind.<br />
A: Mein Herr und mein Gott!<br />
Unser Leben wäre erbärmlich, wenn wir nur von dem leben<br />
müssten, was wir sehen können;<br />
– erwecke in allen Menschen die Sehnsucht nach dem Frieden,<br />
den nur du schenken kannst.<br />
Durch die Begegnung mit dir setzte Thomas sein Leben für dich<br />
ein;<br />
– lass die Thomaschristen in Indien auch heute deine Gegenwart<br />
spüren.<br />
Du hast denen Seligkeit verheißen, die dir glauben;<br />
– ziehe unsere Verstorbenen an dein Herz.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Barmherziger Gott, durch die jährliche Osterfeier erneuerst<br />
du den Glauben deines Volkes. Lass uns immer tiefer erkennen,<br />
wie heilig das Bad der Taufe ist, das uns gereinigt hat, wie<br />
mächtig dein Geist, aus dem wir wiedergeboren sind, und wie<br />
kostbar das Blut, durch das wir erkauft sind. Darum bitten wir<br />
durch Jesus Christus.<br />
Die Gnade Jesu Christi, des Herrn, die Liebe Gottes<br />
und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen.<br />
Vgl. 2 Kor 13, 13<br />
Regina caeli (Seite 283)
Montag, 20. <strong>April</strong> <strong>2020</strong><br />
Namenstag: sel. Odette von Brabant (Ordensfrau, † 1158) · sel. Hildegund<br />
von Schönau († 1188)<br />
Ökumenischer Gedenktag: Johannes Bugenhagen (Reformator,<br />
1485–1558)<br />
Morgengebet<br />
Herr, öffne meine Lippen.<br />
Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />
Hymnus<br />
AUGE DER ZEIT<br />
Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />
Dies ist das Auge der Zeit:<br />
es blickt scheel<br />
unter siebenfarbener Braue.<br />
Sein Lid wird von Feuern gewaschen,<br />
seine Träne ist Dampf.<br />
Der blinde Stern fliegt es an<br />
und zerschmilzt an der heißeren Wimper:<br />
es wird warm in der Welt,<br />
und die Toten<br />
knospen und blühen.<br />
Paul Celan, aus: Ders., Von Schwelle zu Schwelle,<br />
© 1955, Deutsche Verlags-Anstalt, München,<br />
in der Verlagsgruppe Random House GmbH
Morgen · Montag, 20. <strong>April</strong> 134<br />
Psalm 42 Verse 2–6<br />
Wie der Hirsch lechzt nach frischem Wasser, *<br />
so lechzt meine Seele, Gott, nach dir.<br />
Meine Seele dürstet nach Gott, *<br />
nach dem lebendigen Gott.<br />
Wann darf ich kommen *<br />
und Gottes Antlitz schauen?<br />
Tränen waren mein Brot bei Tag und bei Nacht; *<br />
denn man sagt zu mir den ganzen Tag: „Wo ist nun dein Gott?“<br />
Das Herz geht mir über, wenn ich daran denke: /<br />
wie ich zum Haus Gottes zog in festlicher Schar, *<br />
mit Jubel und Dank in feiernder Menge.<br />
Meine Seele, warum bist du betrübt *<br />
und bist so unruhig in mir?<br />
Harre auf Gott; denn ich werde ihm noch danken, *<br />
meinem Gott und Retter, auf den ich schaue.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Du unsere Sehnsucht, nach deinem Leben dürsten wir. Mit Jubel<br />
und Dank lass uns zu dir kommen.<br />
Lesung Röm 15, 5–7<br />
Der Gott der Geduld und des Trostes schenke euch die Einmütigkeit,<br />
die Christus Jesus entspricht, damit ihr Gott, den<br />
Vater unseres Herrn Jesus Christus, einträchtig und mit einem<br />
Munde preist. Darum nehmt einander an, wie auch Christus<br />
uns angenommen hat, zur Ehre Gottes.<br />
Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />
Antiphon zum Benedictus:<br />
Amen, amen, ich sage euch: Wenn jemand nicht von oben geboren<br />
wird, kann er das Reich Gottes nicht schauen. Halleluja.
135<br />
Montag, 20. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />
Bitten<br />
Lebendiger Gott, in der Taufe hast du uns gegeben, was Nikodemus<br />
nicht fassen konnte. Wir bitten dich:<br />
A: Schenk uns dein Leben.<br />
– Dass wir spüren, was du in uns angelegt hast.<br />
– Dass wir uns deinem heiligen Geist öffnen.<br />
– Dass wir lernen, deine Stimme in unserem Alltag zu erkennen<br />
und dir zu folgen.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Allmächtiger, ewiger Gott, wir dürfen dich Vater nennen, denn<br />
du hast uns an Kindes statt angenommen. Gib, dass wir mehr<br />
und mehr aus dem Geist der Kindschaft leben, damit wir die<br />
wahre Freiheit finden und das unvergängliche Erbe erlangen.<br />
Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />
Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />
und führe uns zum ewigen Leben.<br />
Texte zur Eucharistiefeier<br />
Christus ist vom Tod erstanden; er stirbt nicht mehr.<br />
Gebrochen ist die Macht des Todes. Halleluja.<br />
Vgl. Röm 6,9<br />
Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)
Eucharistie · Montag, 20. <strong>April</strong> 136<br />
Lesung aus der Apostelgeschichte Apg 4, 23–31<br />
In jenen Tagen, als Petrus und Johannes freigelassen waren,<br />
gingen sie zu den Ihren und berichteten alles, was die Hohenpriester<br />
und die Ältesten zu ihnen gesagt hatten.<br />
Als sie das hörten, erhoben sie einmütig ihre Stimme zu Gott<br />
und sprachen: Herr, du hast den Himmel, die Erde und das<br />
Meer geschaffen und alles, was dazugehört; du hast durch den<br />
Mund unseres Vaters David, deines Knechtes, durch den Heiligen<br />
Geist gesagt:<br />
Warum toben die Völker, warum machen die Nationen vergebliche<br />
Pläne? Die Könige der Erde stehen auf, und die Herrscher<br />
haben sich verbündet gegen den Herrn und seinen Gesalbten.<br />
Wahrhaftig, verbündet haben sich in dieser Stadt gegen deinen<br />
heiligen Knecht Jesus, den du gesalbt hast, Herodes und<br />
Pontius Pilatus mit den Heiden und den Stämmen Israels, um<br />
alles auszuführen, was deine Hand und dein Wille im Voraus<br />
bestimmt haben.<br />
Doch jetzt, Herr, sieh auf ihre Drohungen und gib deinen<br />
Knechten die Kraft, mit allem Freimut dein Wort zu verkünden.<br />
Streck deine Hand aus, damit Heilungen und Zeichen und Wunder<br />
geschehen durch den Namen deines heiligen Knechtes Jesus.<br />
Als sie gebetet hatten, bebte der Ort, an dem sie versammelt<br />
waren, und alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt, und sie<br />
verkündeten freimütig das Wort Gottes.<br />
Antwortpsalm Ps 2, 1–9<br />
Kehrvers: Halleluja – oder:<br />
Selig die Menschen, die auf dich vertrauen, o Herr.<br />
Warum toben die Völker, *<br />
warum machen die Nationen vergebliche Pläne?<br />
Die Könige der Erde stehen auf, *<br />
die Großen haben sich verbündet<br />
gegen den Herrn und seinen Gesalbten.
137<br />
Montag, 20. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />
„Lasst uns ihre Fesseln zerreißen *<br />
und von uns werfen ihre Stricke!“ – Kehrvers<br />
Doch er, der im Himmel thront, lacht, *<br />
der Herr verspottet sie.<br />
Dann aber spricht er zu ihnen im Zorn, *<br />
in seinem Grimm wird er sie erschrecken:<br />
„Ich selber habe meinen König eingesetzt *<br />
auf Zion, meinem heiligen Berg.“ – Kehrvers<br />
Den Beschluss des Herrn will ich kundtun. /<br />
Er sprach zu mir: „Mein Sohn bist du. *<br />
Heute habe ich dich gezeugt.<br />
Fordere von mir, und ich gebe dir die Völker zum Erbe, *<br />
die Enden der Erde zum Eigentum.<br />
Du wirst sie zerschlagen mit eiserner Keule, *<br />
wie Krüge aus Ton wirst du sie zertrümmern.“ – Kehrvers<br />
Kehrvers vgl. Vers 12d, ferner GL 52, 1 · GL 1975 529, 8 · KG 622 (VIII. Ton)<br />
Ruf vor dem Evangelium Kol 3, 1<br />
Halleluja. Halleluja.<br />
Ihr seid mit Christus auferweckt; darum strebt nach dem, was<br />
im Himmel ist, wo Christus zur Rechten Gottes sitzt.<br />
Halleluja.<br />
Aus dem hl. Evangelium nach Johannes Joh 3, 1–8<br />
Es war ein Pharisäer namens Nikodemus, ein führender<br />
Mann unter den Juden. Der suchte Jesus bei Nacht auf und<br />
sagte zu ihm: Rabbi, wir wissen, du bist ein Lehrer, der von<br />
Gott gekommen ist; denn niemand kann die Zeichen tun, die<br />
du tust, wenn nicht Gott mit ihm ist.<br />
Jesus antwortete ihm: Amen, amen, ich sage dir: Wenn jemand<br />
nicht von Neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes<br />
nicht sehen.
Eucharistie · Montag, 20. <strong>April</strong> 138<br />
Nikodemus entgegnete ihm: Wie kann ein Mensch, der schon<br />
alt ist, geboren werden? Er kann doch nicht in den Schoß seiner<br />
Mutter zurückkehren und ein zweites Mal geboren werden.<br />
Jesus antwortete: Amen, amen, ich sage dir: Wenn jemand<br />
nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das<br />
Reich Gottes kommen. Was aus dem Fleisch geboren ist, das ist<br />
Fleisch; was aber aus dem Geist geboren ist, das ist Geist.<br />
Wundere dich nicht, dass ich dir sagte: Ihr müsst von Neuem<br />
geboren werden. Der Wind weht, wo er will; du hörst sein<br />
Brausen, weißt aber nicht, woher er kommt und wohin er geht.<br />
So ist es mit jedem, der aus dem Geist geboren ist.<br />
Impuls zum Evangelium<br />
Hier ist nicht das Rad der Wiedergeburten im Blick, wie es etwa<br />
von der fernöstlichen Weisheit des Hinduismus und Buddhismus<br />
gelehrt wird. Die Achse des Gesprächs zwischen Jesus und<br />
Nikodemus ist nicht das Problem, ob wir das nächste Mal als<br />
Pflanze, Tier, als Angehöriger einer höheren oder niedrigeren<br />
Kaste zur Welt kommen. Das uns geschenkte Leben ist nach<br />
biblischer Überzeugung einmalig. Dazu gehört, dass unser Tun<br />
und Lassen Folgen hat. Wir sind vom Leben gezeichnet, und<br />
nicht nur vom eigenen. Glück und Unglück, Kränkung und<br />
Bestätigung, Verlust, Krisen und Katastrophen, und nicht nur<br />
unsere eigenen, haben sich uns, unserem Leib, unserem Gesicht,<br />
unserer Seele, tief eingeprägt. Die Vergangenheit wiegt<br />
schwer, doch Vergangenheit ist nicht Schicksal. Jesus verheißt<br />
etwas Wunderbares: Jedem Menschen ist die Chance zu einem<br />
Neubeginn geschenkt. Radikal. Von der Wurzel her. Kreativ.<br />
Von Gott her. Ich allein kann diesen Anfang nicht machen;<br />
ich kann mich nicht selbst gebären. Aber ich kann mein Herz<br />
doch erwartungsvoll öffnen, ich kann mein Leben weiten, ich<br />
darf mich voll Vertrauen ausstrecken nach dem schöpferischen<br />
Gottesgeist, „der weht, wo er will“.
139<br />
Montag, 20. <strong>April</strong> · Abend<br />
Abendgebet<br />
O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />
Herr, eile, mir zu helfen.<br />
Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />
Innehalten am Abend<br />
Nicht lange Gebete, sondern großmütige Handlungen rühren<br />
das Herz Gottes.<br />
Arnold Janssen (Missionar, Gründer der Steyler Missionare, 1837–1909)<br />
• Großmütige Handlungen – denke ich hier an jemanden Bestimmten,<br />
der oder die genau solches Handeln verkörperte?<br />
• Wem gegenüber kann ich heute so handeln: großmütig?<br />
Confiteor (Seite 17) – oder – Erbarme dich (Seite 27)<br />
Hymnus<br />
Du Wort, das der Vater spricht,<br />
behältst deine Gottheit nicht<br />
als Beute und Raub,<br />
du springst in den Staub:<br />
Du Leben, du Licht<br />
wirst Mensch, der zerbricht,<br />
da fließen die lebenspendenden Wasser<br />
des Heils. Halleluja.<br />
Herr, gib uns zu trinken davon.<br />
Dein Wort ist nicht irgendein Ton.<br />
Es dringt in uns ein<br />
wie Feuer, wie Wein:<br />
Wer glaubt, der hat schon<br />
das Leben im Sohn,<br />
dem Urquell der lebenspendenden Wasser<br />
des Heils. Halleluja.
Abend · Montag, 20. <strong>April</strong> 140<br />
Du Wort des Herrn bist ein Schwert,<br />
das Sehne und Mark durchfährt<br />
und Wahrheit heißt<br />
und Macht ist und Geist,<br />
das ewig währt<br />
und uns verklärt<br />
in der Kraft der lebenspendenden Wasser<br />
des Heils. Halleluja.<br />
Zeitgenössisch (Urheberin: Silja Walter)<br />
Psalm 119 <br />
Verse 41–48 Waw<br />
Herr, deine Huld komme auf mich herab *<br />
und deine Hilfe, wie du es verheißen hast.<br />
Dann kann ich dem, der mich schmäht, erwidern; *<br />
denn ich vertraue auf dein Wort.<br />
Entziehe meinem Mund nicht das Wort der Wahrheit! *<br />
Ich hoffe so sehr auf deine Entscheide.<br />
Ich will deiner Weisung beständig folgen, *<br />
auf immer und ewig.<br />
Dann schreite ich aus auf freier Bahn; *<br />
denn ich frage nach deinen Befehlen.<br />
Deine Gebote will ich vor Königen bezeugen *<br />
und mich nicht vor ihnen schämen.<br />
An deinen Geboten habe ich meine Freude, *<br />
ich liebe sie von Herzen.<br />
Ich erhebe meine Hände zu deinen Geboten; *<br />
nachsinnen will ich über deine Gesetze.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
In deinem Namen, Gott, steht unsere Hilfe. Lege deine Wahrheit<br />
in unser Herz und dein Wort in unseren Mund, dass wir<br />
deine Treue verkünden.
141<br />
Montag, 20. <strong>April</strong> · Abend<br />
Lesung <br />
Hebr 8, 1b–3a<br />
Wir haben einen Hohenpriester, der sich zur Rechten des<br />
Thrones der Majestät im Himmel gesetzt hat, als Diener<br />
des Heiligtums und des wahren Zeltes, das der Herr selbst aufgeschlagen<br />
hat, nicht etwa ein Mensch. Denn jeder Hohepriester<br />
wird eingesetzt, um Gaben und Opfer darzubringen.<br />
Magnificat – Lobgesang Mariens<br />
Antiphon zum Magnificat:<br />
Was aus dem Fleisch geboren ist, das ist Fleisch; was aber aus<br />
dem Geist geboren ist, das ist Geist. Halleluja.<br />
Fürbitten<br />
In Jesus von Nazaret hat Israels Gott den unverbrüchlichen<br />
Bund mit seinem Volk erneuert. Darum lasst uns zu ihm rufen:<br />
V: Vater aller Menschen, A: schenke uns dein Leben.<br />
Lass die Glaubenden aller Konfessionen einander im gemeinsamen<br />
Lobpreis deiner Güte begegnen,<br />
– damit die Bemühungen um die sichtbare Einheit deiner Kirche<br />
zum Erfolg führen.<br />
Lass Juden, Muslime und Christen erkennen, wie sie durch dich<br />
miteinander verbunden sind,<br />
– damit sie im Beten und Handeln der Versöhnung unter den<br />
Kulturen dienen.<br />
Hilf uns Europäern, uns der gemeinsamen Wurzeln zu vergewissern,<br />
– damit unsere Nationen gemeinsam ihrer Verantwortung für<br />
eine friedliche Weltordnung gerecht werden.<br />
Lass niemand vergessen sein, der sich schöpferisch um Ausgleich<br />
zwischen vormaligen Gegnern bemüht hat,<br />
– und schenke den Opfern von Krieg, Terror und Gewalt deinen<br />
Frieden.
Abend · Montag, 20. <strong>April</strong> 142<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Allmächtiger, ewiger Gott, wir dürfen dich Vater nennen, denn<br />
du hast uns an Kindes statt angenommen. Gib, dass wir mehr<br />
und mehr aus dem Geist der Kindschaft leben, damit wir die<br />
wahre Freiheit finden und das unvergängliche Erbe erlangen.<br />
Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />
Regina caeli (Seite 283)<br />
Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />
gewähre uns der allmächtige Herr.
Dienstag, 21. <strong>April</strong> <strong>2020</strong><br />
Heiliger Konrad von Parzham<br />
Heiliger Anselm<br />
Konrad (1818–1894), mit bürgerlichem Namen Johann Birndorfer,<br />
war Sohn einer kinderreichen Bauernfamilie und<br />
wuchs in Parzham bei Passau auf. Da es sein größter Wunsch<br />
war, ins Kloster zu gehen, übertrug er sein Erbrecht auf einen<br />
jüngeren Bruder und trat mit 31 Jahren in den Kapuzinerorden<br />
ein. Nach seiner Ordensprofess war er bis zu seinem Tod als<br />
„Bruder Konrad“ Pförtner im Kloster St. Anna in Altötting. Er<br />
war ein bescheidener Mann, der besonders wegen seiner Geduld,<br />
Liebenswürdigkeit und Hilfsbereitschaft geschätzt wurde.<br />
Weder die Pilgerscharen, die täglich an seine Pforte kamen,<br />
noch die Kinder armer Altöttinger Familien, die seine Hilfe<br />
suchten, wurden je abgewiesen. Obwohl er täglich 18 Stunden<br />
an der Pforte saß, nutzte er jede freie Minute, oft ganze Nächte,<br />
für die Zwiesprache mit Gott im Gebet.<br />
Schrifttexte: Lesung: 1 Petr 4, 7b–11; Evangelium: Lk 12, 35–<br />
40<br />
Anselm (1033–1109) hatte großen Einfluss auf die mittelalterliche<br />
Theologie und wird zu Recht der „Vater der Scholastik“<br />
genannt. Er stammte aus einem italienischen Adelsgeschlecht,<br />
wurde 1060 Mönch in der Benediktinerabtei Bec (Normandie),<br />
dort 1063 Prior und 1078 Abt. 1093 wurde der hochgelehrte<br />
Mann in der Nachfolge seines Ordensbruders Lanfranc zum<br />
Erzbischof von Canterbury geweiht. Damit war er auch Primas<br />
von England. Sein Reformwille, sein unermüdlicher Einsatz für<br />
die Freiheit der Kirche gegenüber dem englischen Königtum,<br />
insbesondere der Kampf gegen Lehnseid und Laieninvestitur<br />
(Besetzung kirchlicher Ämter durch weltliche Herrscher), hatten<br />
zweimal seine Verbannung zur Folge. Erst 1106 kam es zu
Morgen · Dienstag, 21. <strong>April</strong> 144<br />
einer Verständigung, und er konnte endgültig zurückkehren.<br />
Sein theologisch-philosophisches Denken kreiste um die Gotteslehre.<br />
Der Glaube war für ihn die Grundvoraussetzung, um<br />
mithilfe der Vernunft Gott zu erkennen: „credo, ut intelligam“<br />
(„Ich glaube, um zu erkennen“). Die Gebete und Meditationen,<br />
die er uns als Teil seines literarischen Werkes hinterlassen hat,<br />
zeugen von seiner kraftvollen Spiritualität.<br />
Schrifttexte: Lesung: Eph 3, 14–19; Evangelium: Mt 7, 21–29<br />
Morgengebet<br />
Herr, öffne meine Lippen.<br />
Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />
Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />
Hymnus<br />
Du Morgenstern, du Licht vom Licht,<br />
Das durch die Finsternisse bricht,<br />
Du gingst vor aller Zeiten Lauf<br />
In unerschaffner Klarheit auf.<br />
Du Lebensquell, wir danken dir,<br />
Auf dich, Lebend’ger, hoffen wir;<br />
Denn du durchdrangst des Todes Nacht,<br />
Hast Sieg und Leben uns gebracht.<br />
Du ewge Wahrheit, Gottes Bild,<br />
Der du den Vater uns enthüllt,<br />
Du kamst herab ins Erdental<br />
Mit deiner Gotterkenntnis Strahl.<br />
Bleib bei uns, Herr, verlass uns nicht,<br />
Führ uns durch Finsternis zum Licht,
145<br />
Dienstag, 21. <strong>April</strong> · Morgen<br />
Bleib auch am Abend dieser Welt<br />
Als Hilf und Hort uns zugesellt.<br />
Johann Gottfried Herder (1744–1803)<br />
Psalm 37 Verse 1–11<br />
Errege dich nicht über die Bösen, *<br />
wegen der Übeltäter ereifere dich nicht!<br />
Denn sie verwelken schnell wie das Gras, *<br />
wie grünes Kraut verdorren sie.<br />
Vertrau auf den Herrn und tu das Gute, *<br />
bleib wohnen im Land und bewahre Treue!<br />
Freu dich innig am Herrn! *<br />
Dann gibt er dir, was dein Herz begehrt.<br />
Befiehl dem Herrn deinen Weg und vertrau ihm; *<br />
er wird es fügen.<br />
Er bringt deine Gerechtigkeit heraus wie das Licht *<br />
und dein Recht so hell wie den Mittag.<br />
Sei still vor dem Herrn und harre auf ihn! /<br />
Erhitze dich nicht über den Mann, dem alles gelingt, *<br />
den Mann, der auf Ränke sinnt.<br />
Steh ab vom Zorn und lass den Grimm; *<br />
erhitze dich nicht, es führt nur zu Bösem!<br />
Denn die Bösen werden ausgetilgt; *<br />
die aber auf den Herrn hoffen,<br />
werden das Land besitzen.<br />
Eine Weile noch, und der Frevler ist nicht mehr da; *<br />
schaust du nach seiner Wohnung – sie ist nicht mehr zu finden.<br />
Doch die Armen werden das Land bekommen, *<br />
sie werden Glück in Fülle genießen.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Dir, unser Gott, vertrauen wir, du führst uns deine Wege. Sei<br />
gelobt für die Freude, die du schenkst!
Morgen · Dienstag, 21. <strong>April</strong> 146<br />
Lesung Jes 49, 6<br />
Der Herr sagte zu mir: Es ist zu wenig, dass du mein Knecht<br />
bist, nur um die Stämme Jakobs wieder aufzurichten und<br />
die Verschonten Israels heimzuführen. Ich mache dich zum<br />
Licht der Völker, damit mein Heil bis an das Ende der Erde<br />
reicht.<br />
Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />
Antiphon zum Benedictus:<br />
Ich bin das A und das O, der Erste und der Letzte. Ich bin die<br />
Wurzel Davids und sein Stamm. Ich bin der leuchtende Stern,<br />
der Morgenstern. Halleluja.<br />
Bitten<br />
Jesus, du bist unsere Freude und unser Leben. Wir bitten dich:<br />
A: In deiner Liebe lass uns bleiben.<br />
– Dass wir dir ähnlich werden.<br />
– Dass dein Licht in uns leuchtet.<br />
– Dass wir dir furchtlos folgen.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Allmächtiger Gott, du hast uns in den österlichen Sakramenten<br />
das Unterpfand der kommenden Herrlichkeit gegeben. Hilf uns,<br />
den Sieg des Auferstandenen zu verkünden, und lass die Fülle<br />
seiner Herrlichkeit an uns offenbar werden, wenn er wiederkommt.<br />
Er, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt<br />
und herrscht in alle Ewigkeit.<br />
Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />
und führe uns zum ewigen Leben.
147<br />
Dienstag, 21. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />
Texte zur Eucharistiefeier<br />
Der Herr ist König geworden, Gott, der Herrscher des Alls!<br />
Wir wollen uns freuen und jubeln<br />
und ihm allein die Ehre erweisen. Halleluja.<br />
Offb 19, 6–7<br />
Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />
Lesung aus der Apostelgeschichte Apg 4, 32–37<br />
Die Gemeinde der Gläubigen war ein Herz und eine Seele.<br />
Keiner nannte etwas von dem, was er hatte, sein Eigentum,<br />
sondern sie hatten alles gemeinsam. Mit großer Kraft legten die<br />
Apostel Zeugnis ab von der Auferstehung Jesu, des Herrn, und<br />
reiche Gnade ruhte auf ihnen allen.<br />
Es gab auch keinen unter ihnen, der Not litt. Denn alle, die<br />
Grundstücke oder Häuser besaßen, verkauften ihren Besitz,<br />
brachten den Erlös und legten ihn den Aposteln zu Füßen. Jedem<br />
wurde davon so viel zugeteilt, wie er nötig hatte.<br />
Auch Josef, ein Levit aus Zypern, der von den Aposteln Barnabas,<br />
das heißt übersetzt Sohn des Trostes, genannt wurde,<br />
verkaufte einen Acker, der ihm gehörte, brachte das Geld und<br />
legte es den Aposteln zu Füßen.<br />
Antwortpsalm Ps 93<br />
Kehrvers: Halleluja – oder:<br />
Der Herr ist König, bekleidet mit Hoheit.<br />
Der Herr ist König, bekleidet mit Hoheit; *<br />
der Herr hat sich bekleidet und mit Macht umgürtet.<br />
Der Erdkreis ist fest gegründet, *<br />
nie wird er wanken. – Kehrvers<br />
Dein Thron steht fest von Anbeginn, *<br />
du bist seit Ewigkeit.
Eucharistie · Dienstag, 21. <strong>April</strong> 148<br />
Fluten erheben sich, Herr, /<br />
Fluten erheben ihr Brausen, *<br />
Fluten erheben ihr Tosen.<br />
Kehrvers: Halleluja – oder:<br />
Der Herr ist König, bekleidet mit Hoheit.<br />
Gewaltiger als das Tosen vieler Wasser, /<br />
gewaltiger als die Brandung des Meeres *<br />
ist der Herr in der Höhe.<br />
Deine Gesetze sind fest und verlässlich; /<br />
Herr, deinem Haus gebührt Heiligkeit *<br />
für alle Zeiten. – Kehrvers<br />
Kehrvers siehe Vers 1a, ferner GL 52, 1 · GL 1975 529, 8 · KG 622 (VIII. Ton)<br />
Ruf vor dem Evangelium vgl. Joh 3, 14.15<br />
Halleluja. Halleluja.<br />
Der Menschensohn muss erhöht werden, damit jeder, der<br />
glaubt, in ihm das ewige Leben hat.<br />
Halleluja.<br />
Aus dem hl. Evangelium nach Johannes Joh 3, 7–15<br />
In jener Zeit sprach Jesus zu Nikodemus: Wundere dich nicht,<br />
dass ich dir sagte: Ihr müsst von Neuem geboren werden. Der<br />
Wind weht, wo er will; du hörst sein Brausen, weißt aber nicht,<br />
woher er kommt und wohin er geht. So ist es mit jedem, der aus<br />
dem Geist geboren ist.<br />
Nikodemus erwiderte ihm: Wie kann das geschehen?<br />
Jesus antwortete: Du bist der Lehrer Israels und verstehst das<br />
nicht? Amen, amen, ich sage dir: Was wir wissen, davon reden<br />
wir, und was wir gesehen haben, das bezeugen wir, und doch<br />
nehmt ihr unser Zeugnis nicht an. Wenn ich zu euch über irdische<br />
Dinge gesprochen habe und ihr nicht glaubt, wie werdet<br />
ihr glauben, wenn ich zu euch über himmlische Dinge spreche?
149<br />
Dienstag, 21. <strong>April</strong> · Abend<br />
Und niemand ist in den Himmel hinaufgestiegen außer dem,<br />
der vom Himmel herabgestiegen ist: der Menschensohn.<br />
Und wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat, so muss<br />
der Menschensohn erhöht werden, damit jeder, der glaubt, in<br />
ihm das ewige Leben hat.<br />
Impuls zum Evangelium<br />
Pech gehabt. Erdpech halt. Erdpech ist ein nützlicher Stoff,<br />
mit dem man abdichten kann, vor allem gegen Wasser. Auch<br />
als Mörtel war Erdpech einst begehrt. Erdpech konnte im warmen<br />
Palästina recht leicht gewonnen werden, besonders am<br />
Ufer des Toten Meeres wurde es gesammelt. Pech, Erdpech,<br />
ist also eine gute Sache. Zugleich ist es ein Wort, das Gedanken<br />
freisetzt. Erdpech, das ist, jenseits der Baustoffkunde,<br />
unsere Sterblichkeit, das, menschlich und geschöpflich, wie<br />
es scheint, unvermeidliche Leiden, unser gemeinsames, unausweichliches<br />
Todeslos. Das Evangelium hält dagegen. Der<br />
„Menschensohn“ macht den Unterschied. Er hat sich nicht abgedichtet<br />
gegen die große Flut. Er hat sich wehrlos ausgesetzt,<br />
wie er sich bedingungslos eingesetzt hat. Für die Menschen,<br />
für Gott. Jesu Tod schlägt eine Bresche in das gut gesicherte<br />
irdische Totenhaus. In Gottes Namen. Im Heiligen Geist.<br />
Abendgebet<br />
O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />
Herr, eile, mir zu helfen.<br />
Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />
Innehalten am Abend<br />
Pausen der Stille in meinem Leben, ich brauche sie. Sie helfen<br />
mir, mich selbst und Gott zu finden.<br />
Anselm von Canterbury (Heiliger des Tages)
Abend · Dienstag, 21. <strong>April</strong> 150<br />
• Gestehe ich mir „Pausen der Stille“ zu?<br />
• Wie könnte ich ihnen noch mehr Gewicht in meinem Alltag<br />
verleihen?<br />
Confiteor (Seite 17) – oder – Erbarme dich (Seite 27)<br />
Hymnus<br />
Zu spät hab ich dich lieb gewonnen,<br />
Schönheit so alt, Schönheit so neu,<br />
viel zu spät.<br />
Du warst in mir, doch ich war außer mir.<br />
Dort suchte ich dich,<br />
ich stürzte mich auf das Schöne,<br />
das du erschaffen hast.<br />
Du warst mit mir,<br />
doch ich nicht mit dir.<br />
Fern von dir hielt mich,<br />
was es nicht gäbe,<br />
wär’s nicht in dir.<br />
Du hast gerufen, geschrien,<br />
hast meine Taubheit durchbrochen.<br />
Du bist erglänzt, bist erstrahlt,<br />
hast meine Blindheit vertrieben.<br />
Du hast mich mit Duft umgeben –<br />
ich hab ihn eingeatmet und seufze dir zu.<br />
Ich habe gekostet<br />
und hungre und dürste nach dir.<br />
Du hast mich berührt,<br />
und brennend ersehn ich deinen Frieden.<br />
Aurelius Augustinus, Bekenntnisse 10, 27, 38<br />
Psalm 49 Verse 14–21<br />
So geht es denen, die auf sich selbst vertrauen, *<br />
und so ist das Ende derer, die sich in großen Worten gefallen.
151<br />
Dienstag, 21. <strong>April</strong> · Abend<br />
Der Tod führt sie auf seine Weide wie Schafe, *<br />
sie stürzen hinab zur Unterwelt.<br />
Geradewegs sinken sie hinab in das Grab;<br />
ihre Gestalt zerfällt, *<br />
die Unterwelt wird ihre Wohnstatt.<br />
Doch Gott wird mich loskaufen aus dem Reich des Todes, *<br />
ja, er nimmt mich auf.<br />
Lass dich nicht beirren, wenn einer reich wird *<br />
und die Pracht seines Hauses sich mehrt;<br />
denn im Tod nimmt er das alles nicht mit, *<br />
seine Pracht steigt nicht mit ihm hinab.<br />
Preist er sich im Leben auch glücklich und sagt zu sich: *<br />
„Man lobt dich, weil du dir’s wohl sein lässt“,<br />
so muss er doch zur Schar seiner Väter hinab, *<br />
die das Licht nie mehr erblicken.<br />
Der Mensch in Pracht, doch ohne Einsicht, *<br />
er gleicht dem Vieh, das verstummt.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Gott, du Ursprung und Mitte unseres Lebens, nur wenn wir<br />
umkehren und dir statt uns selbst vertrauen, werden wir Menschen<br />
zueinanderfinden. Belebe uns neu und öffne unsere Herzen<br />
und Hände für unsere Schwestern und Brüder.<br />
Lesung <br />
Kol 2, 9.10a.12<br />
In Christus allein wohnt wirklich die ganze Fülle Gottes. Durch<br />
ihn seid auch ihr davon erfüllt. Mit Christus wurdet ihr in der<br />
Taufe begraben, mit ihm auch auferweckt, durch den Glauben<br />
an die Kraft Gottes, der ihn von den Toten auferweckte.<br />
Magnificat – Lobgesang Mariens<br />
Antiphon zum Magnificat:<br />
Brannte uns nicht das Herz, als Jesus unterwegs mit uns redete?<br />
Halleluja.
Abend · Dienstag, 21. <strong>April</strong> 152<br />
Fürbitten<br />
Lasst uns beten zu Jesus Christus, in dem die Güte des Vaters<br />
unter uns erschienen ist:<br />
A: Gib uns ein fühlendes Herz.<br />
– Sende unserer Zeit Menschen, die uns deine Weisheit lehren.<br />
– Hilf uns, die wir weithin dem Konsum leben, den Reichtum<br />
echter Mitmenschlichkeit zu entdecken.<br />
– Lass die Außenseiter unserer Industriegesellschaft Verständnis<br />
und Wertschätzung finden.<br />
– Lehre uns Bewohner der reichen Länder, mit unseren notleidenden<br />
Geschwistern zu teilen.<br />
– Öffne unsere Wahrnehmung für die Keime des neuen Lebens,<br />
das du allen schenken willst.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Allmächtiger Gott, du hast uns in den österlichen Sakramenten<br />
das Unterpfand der kommenden Herrlichkeit gegeben. Hilf uns,<br />
den Sieg des Auferstandenen zu verkünden, und lass die Fülle<br />
seiner Herrlichkeit an uns offenbar werden, wenn er wiederkommt.<br />
Er, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt<br />
und herrscht in alle Ewigkeit.<br />
Regina caeli (Seite 283)<br />
Der verborgene Gott,<br />
der uns allezeit nahe ist,<br />
lasse uns sein Angesicht schauen<br />
und schenke uns seinen Frieden.
Mittwoch, 22. <strong>April</strong> <strong>2020</strong><br />
Namenstag: hl. Caius (Papst, † 295) · Altfrid von Münster (Bischof,<br />
† 849) · sel. Wolfhelm von Brauweiler (Benediktiner, Abt, † 1091) ·<br />
Meingoz von Weingarten (Benediktiner, Abt, † um 1200)<br />
Ökumenischer Gedenktag: Unterzeichnung der Charta oecumenica<br />
(2001)<br />
Morgengebet<br />
Herr, öffne meine Lippen.<br />
Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />
Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />
Hymnus<br />
Nun lob, mein Seel, den Herren,<br />
was in mir ist, den Namen sein.<br />
Sein Wohltat tut er mehren,<br />
vergiss es nicht, o Herze mein.<br />
Hat dir dein Sünd vergeben<br />
und heilt dein Schwachheit groß;<br />
errett’ dein armes Leben,<br />
nimmt dich in seinen Schoß,<br />
mit rechtem Trost beschüttet,<br />
verjüngt dem Adler gleich;<br />
der Herr schafft Recht, behütet,<br />
die leiden in seinem Reich.<br />
Sei Lob und Preis mit Ehren<br />
Gott Vater, Sohn und Heilgem Geist!<br />
Der wolle in uns mehren,<br />
was er aus Gnaden uns verheißt,<br />
dass wir ihm fest vertrauen,
Morgen · Mittwoch, 22. <strong>April</strong> 154<br />
uns gründen ganz auf ihn,<br />
von Herzen auf ihn bauen,<br />
dass unser Mut und Sinn<br />
ihm allezeit anhangen.<br />
Drauf singen wir zur Stund:<br />
Wir werden es erlangen<br />
und glauben von Herzensgrund.<br />
1. Strophe: Johann Gramann 1540, 2. Strophe: Königsberg 1549,<br />
GL 802 (Anhang Münster)<br />
Canticum 1 Sam 2, 1b–10<br />
Antiphon:<br />
Der Herr gibt den Tod und das Leben, er führt zu den Toten<br />
hinab und führt auch herauf. Halleluja.<br />
Mein Herz ist voll Freude über den Herrn, *<br />
große Kraft gibt mir der Herr.<br />
Weit öffnet sich mein Mund gegen meine Feinde; *<br />
denn ich freue mich über deine Hilfe.<br />
Niemand ist heilig, nur der Herr; /<br />
denn außer dir gibt es keinen Gott; *<br />
keiner ist ein Fels wie unser Gott.<br />
Redet nicht immer so vermessen, *<br />
kein freches Wort komme aus eurem Mund;<br />
denn der Herr ist ein wissender Gott, *<br />
und bei ihm werden die Taten geprüft.<br />
Der Bogen der Helden wird zerbrochen, *<br />
die Wankenden aber gürten sich mit Kraft.<br />
Die Satten verdingen sich um Brot, *<br />
doch die Hungrigen können feiern für immer.<br />
Die Unfruchtbare bekommt sieben Kinder, *<br />
doch die Kinderreiche welkt dahin.<br />
Der Herr macht tot und lebendig, *<br />
er führt zum Totenreich hinab und führt auch herauf.
155<br />
Mittwoch, 22. <strong>April</strong> · Morgen<br />
Der Herr macht arm und macht reich, *<br />
er erniedrigt, und er erhöht.<br />
Den Schwachen hebt er empor aus dem Staub *<br />
und erhöht den Armen, der im Schmutz liegt;<br />
er gibt ihm einen Sitz bei den Edlen, *<br />
einen Ehrenplatz weist er ihm zu.<br />
Ja, dem Herrn gehören die Pfeiler der Erde; *<br />
auf sie hat er den Erdkreis gegründet.<br />
Er behütet die Schritte seiner Frommen, /<br />
doch die Frevler verstummen in der Finsternis; *<br />
denn der Mensch ist nicht stark aus eigener Kraft.<br />
Wer gegen den Herrn streitet, wird zerbrechen, /<br />
der Höchste lässt es donnern am Himmel. *<br />
Der Herr hält Gericht bis an die Grenzen der Erde.<br />
Seinem König gebe er Kraft *<br />
und erhöhe die Macht seines Gesalbten.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Lesung Röm 6, 8–11<br />
Sind wir mit Christus gestorben, so glauben wir, dass wir auch<br />
mit ihm leben werden. Wir wissen, dass Christus, von den<br />
Toten auferweckt, nicht mehr stirbt; der Tod hat keine Macht<br />
mehr über ihn. Denn durch sein Sterben ist er ein für alle Mal<br />
gestorben für die Sünde, sein Leben aber lebt er für Gott. So<br />
sollt auch ihr euch als Menschen begreifen, die für die Sünde<br />
tot sind, aber für Gott leben in Christus Jesus.<br />
Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />
Antiphon zum Benedictus:<br />
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn<br />
dahingab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren gehen,<br />
sondern das ewige Leben haben. Halleluja.
Eucharistie · Mittwoch, 22. <strong>April</strong> 156<br />
Bitten<br />
Die Künstlerin Käthe Kollwitz, die heute vor 75 Jahren starb,<br />
hat einmal gesagt: „Die eigentlichen Verlierer der Kriege sind<br />
immer die Eltern, die Frauen, die Mütter.“ Sie wusste, wovon<br />
sie sprach; denn sie hat ihren Sohn und ihren Enkel im Krieg<br />
verloren. So setzte sie sich konsequent für Frieden und Gerechtigkeit<br />
ein. Bitten wir Gott um die Kraft, es ihr gleichzutun:<br />
A: Richte uns auf, mach uns Mut.<br />
– Dass wir stets bei dir bleiben.<br />
– Dass unser Vertrauen in dich erstarkt.<br />
– Dass dein großer Friede in uns wirksam wird.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Allmächtiger Gott, in den österlichen Geheimnissen, die wir<br />
jedes Jahr feiern, hast du dem Menschen seine ursprüngliche<br />
Würde wiedergeschenkt und uns die sichere Hoffnung gegeben,<br />
dass wir auferstehen werden. Gib, dass die Erlösung, die wir<br />
gläubig feiern, in täglichen Werken der Liebe an uns sichtbar<br />
wird. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />
Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />
und führe uns zum ewigen Leben.<br />
Texte zur Eucharistiefeier<br />
Ich will dir danken, Herr, vor den Völkern;<br />
deinen Namen will ich meinen Brüdern verkünden.<br />
Halleluja.<br />
Ps 18, 50; 22, 23
157<br />
Mittwoch, 22. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />
Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />
Lesung aus der Apostelgeschichte Apg 5, 17–26<br />
In jenen Tagen erhoben sich voll Eifersucht der Hohepriester<br />
und alle, die auf seiner Seite standen, nämlich die Gruppe der<br />
Sadduzäer. Sie ließen die Apostel verhaften und in das öffentliche<br />
Gefängnis werfen.<br />
Ein Engel des Herrn aber öffnete nachts die Gefängnistore,<br />
führte sie heraus und sagte: Geht, tretet im Tempel auf, und<br />
verkündet dem Volk alle Worte dieses Lebens! Sie gehorchten<br />
und gingen bei Tagesanbruch in den Tempel und lehrten.<br />
Währenddessen kam der Hohepriester mit seinen Begleitern.<br />
Sie riefen den Hohen Rat und alle Ältesten der Söhne Israels<br />
zusammen; man schickte Boten zum Gefängnis, um die Apostel<br />
vorführen zu lassen. Die Diener gingen, fanden sie aber nicht<br />
im Gefängnis. Sie kehrten zurück und meldeten: Wir fanden<br />
das Gefängnis sorgfältig verschlossen und die Wachen vor den<br />
Toren stehen; als wir aber öffneten, fanden wir niemand darin.<br />
Der Tempelhauptmann und die Hohenpriester waren ratlos,<br />
als sie das hörten, und wussten nicht, was nun werden sollte.<br />
Da kam jemand und meldete ihnen: Die Männer, die ihr ins<br />
Gefängnis geworfen habt, stehen im Tempel und lehren das<br />
Volk.<br />
Da ging der Tempelhauptmann mit seinen Leuten hin und<br />
holte sie, allerdings nicht mit Gewalt; denn sie fürchteten, vom<br />
Volk gesteinigt zu werden.<br />
Antwortpsalm Ps 34, 2–9<br />
Kehrvers: Halleluja. – oder:<br />
Der Herr erhört den Armen, er hilft ihm aus der Not.<br />
Ich will den Herrn allezeit preisen; *<br />
immer sei sein Lob in meinem Mund.<br />
Meine Seele rühme sich des Herrn; *<br />
die Armen sollen es hören und sich freuen. – Kehrvers
Eucharistie · Mittwoch, 22. <strong>April</strong> 158<br />
Verherrlicht mit mir den Herrn, *<br />
lasst uns gemeinsam seinen Namen rühmen!<br />
Ich suchte den Herrn, und er hat mich erhört, *<br />
er hat mich all meinen Ängsten entrissen.<br />
Kehrvers: Halleluja. – oder:<br />
Der Herr erhört den Armen, er hilft ihm aus der Not.<br />
Blickt auf zu ihm, so wird euer Gesicht leuchten, *<br />
und ihr braucht nicht zu erröten!<br />
Da ist ein Armer; er rief, und der Herr erhörte ihn. *<br />
Er half ihm aus all seinen Nöten. – Kehrvers<br />
Der Engel des Herrn umschirmt alle,<br />
die ihn fürchten und ehren, *<br />
und er befreit sie.<br />
Kostet und seht, wie gütig der Herr ist; *<br />
wohl dem, der zu ihm sich flüchtet. – Kehrvers<br />
Kehrvers vgl. Vers 7, ferner GL 651, 3 (IV. Ton)<br />
oder GL 1975 477 (V. Ton) oder KG 626 (VI. Ton)<br />
Ruf vor dem Evangelium vgl. Joh 3, 16a.15<br />
Halleluja. Halleluja.<br />
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn<br />
hingab, damit jeder, der glaubt, in ihm das ewige Leben hat.<br />
Halleluja.<br />
Aus dem hl. Evangelium nach Johannes Joh 3, 16–21<br />
Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen<br />
Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde<br />
geht, sondern das ewige Leben hat. Denn Gott hat seinen<br />
Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern<br />
damit die Welt durch ihn gerettet wird.
159<br />
Mittwoch, 22. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />
Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer nicht glaubt,<br />
ist schon gerichtet, weil er an den Namen des einzigen Sohnes<br />
Gottes nicht geglaubt hat.<br />
Denn mit dem Gericht verhält es sich so: Das Licht kam in<br />
die Welt, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das<br />
Licht; denn ihre Taten waren böse.<br />
Jeder, der Böses tut, hasst das Licht und kommt nicht zum<br />
Licht, damit seine Taten nicht aufgedeckt werden. Wer aber die<br />
Wahrheit tut, kommt zum Licht, damit offenbar wird, dass seine<br />
Taten in Gott vollbracht sind.<br />
Impuls zum Evangelium<br />
Was ist „die Welt“, von der das Johannes-Evangelium sagt,<br />
dass sie all jene „hasst“, die zu Christus gehören? Nicht Gottes<br />
Schöpfung als solche ist hier im Blick. Es geht um die Menschenwelt,<br />
die von Gott geliebt wird (Joh 3, 16) und für deren<br />
Leben Jesus sein eigenes Leben einsetzt (Joh 6, 51), die sich<br />
aber von ihrem Schöpfer entfernt hat (Joh 1, 5) und sich immer<br />
neu panzert und absperrt gegen dessen ureigene Lebensart,<br />
die Liebe. Wir Menschen schaffen „die Welt“, die das Johannes-Evangelium<br />
meint, wo wir menschenverachtende Spielregeln<br />
akzeptieren, wo wir uns verhärten gegenüber der Not und<br />
dem Leiden der anderen. Christsein bedeutet, aus Gott geboren<br />
werden, eine Herkunft erhalten, die unabhängig macht<br />
von „der Welt“, von dem, was „man“ so sagt, glaubt, denkt<br />
und tut. Diese Freiheit erreicht uns in der Taufe als unser aller<br />
Geburtstagsgeschenk: weil sie nicht beliebig ist, sondern mit<br />
Liebe begabt.
Abend · Mittwoch, 22. <strong>April</strong> 160<br />
Abendgebet<br />
O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />
Herr, eile, mir zu helfen.<br />
Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />
Innehalten am Abend<br />
Echte Hingabe an eine Sache ist nur mit Freiheit möglich.<br />
Maria Montessori (italienische Ärztin,<br />
Reformpädagogin und Philosophin, 1870–1952)<br />
• Wer hat mir die Freiheit eröffnet, meine Interessen zu finden?<br />
• Wo habe ich Einengung und mehr oder minder sanften<br />
Zwang erfahren?<br />
Confiteor (Seite 17) – oder – Erbarme dich (Seite 27)<br />
Hymnus<br />
Erschienen ist der herrlich Tag,<br />
dran niemand gnug sich freuen mag.<br />
Christ, unser Herr, heut triumphiert;<br />
sein Feind er all gefangenführt. Halleluja.<br />
Die alte Schlange, Sünd und Tod,<br />
die Höll, all Jammer, Angst und Not<br />
hat überwunden Jesus Christ,<br />
der heut vom Tod erstanden ist. Halleluja.<br />
Sein Raub der Tod musst geben her;<br />
das Leben siegt’ und ward ihm Herr.<br />
Zerstöret ist nun all sein Macht;<br />
Christ hat das Leben wiederbracht. Halleluja.<br />
Drum wollen wir auch fröhlich sein,<br />
das Halleluja singen fein
161<br />
Mittwoch, 22. <strong>April</strong> · Abend<br />
und loben dich, Herr Jesu Christ;<br />
zu Trost du uns erstanden bist. Halleluja.<br />
Nikolaus Herman 1560<br />
GL 771 (Anhang Köln) · GL 1975 225 · EG 106, Strophen 1–3 und 5<br />
Psalm 62 Verse 2–13<br />
Bei Gott allein kommt meine Seele zur Ruhe, *<br />
von ihm kommt mir Hilfe.<br />
Nur er ist mein Fels, meine Hilfe, meine Burg; *<br />
darum werde ich nicht wanken.<br />
Wie lange rennt ihr an gegen einen Einzigen, /<br />
stürmt alle heran wie gegen eine fallende Wand, *<br />
wie gegen eine Mauer, die einstürzt?<br />
Ja, sie planen, ihn von seiner Höhe zu stürzen; *<br />
Lügen ist ihre Lust.<br />
Sie segnen mit ihrem Mund, *<br />
doch in ihrem Herzen fluchen sie.<br />
Bei Gott allein kommt meine Seele zur Ruhe; *<br />
denn von ihm kommt meine Hoffnung.<br />
Nur er ist mein Fels, meine Hilfe, meine Burg; *<br />
darum werde ich nicht wanken.<br />
Bei Gott ist mein Heil, meine Ehre; *<br />
Gott ist mein schützender Fels, meine Zuflucht.<br />
Vertrau ihm, Volk Gottes, zu jeder Zeit! /<br />
Schüttet euer Herz vor ihm aus! *<br />
Denn Gott ist unsere Zuflucht.<br />
Nur ein Hauch sind die Menschen, *<br />
die Leute nur Lug und Trug.<br />
Auf der Waage schnellen sie empor, *<br />
leichter als ein Hauch sind sie alle.<br />
Vertraut nicht auf Gewalt, *<br />
verlasst euch nicht auf Raub!
Abend · Mittwoch, 22. <strong>April</strong> 162<br />
Wenn der Reichtum auch wächst, *<br />
so verliert doch nicht euer Herz an ihn!<br />
Eines hat Gott gesagt, *<br />
zweierlei habe ich gehört:<br />
Bei Gott ist die Macht; *<br />
Herr, bei dir ist die Huld.<br />
Denn du wirst jedem vergelten, *<br />
wie es seine Taten verdienen.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Von dir kommt unsere Hoffnung, Vater des Erbarmens. Lass<br />
unsere Seelen zur Ruhe kommen bei dir.<br />
Lesung Röm 8, 22–23<br />
Wir wissen, dass die gesamte Schöpfung bis zum heutigen<br />
Tag seufzt und in Geburtswehen liegt. Aber auch wir, obwohl<br />
wir als Erstlingsgabe den Geist haben, seufzen in unserem<br />
Herzen und warten darauf, dass wir mit der Erlösung unseres<br />
Leibes als Söhne offenbar werden.<br />
Magnificat – Lobgesang Mariens<br />
Antiphon zum Magnificat:<br />
Wer die Wahrheit tut, der kommt zum Licht, damit offenbar<br />
wird, dass seine Taten in Gott vollbracht sind. Halleluja.<br />
Fürbitten<br />
Der Geist der Wahrheit führt ins Leben, ins Weite. Wir bitten<br />
Gott um seine Nähe und seinen Beistand:<br />
V: Höre unser Gebet A: und lass unser Rufen zu dir kommen.<br />
Für die Kirche in dieser Zeit und alle, die ein Amt in ihr bekleiden:<br />
– Verleihe ihnen die Kraft der Weisheit, der Wahrheit und des<br />
Mutes.
163<br />
Mittwoch, 22. <strong>April</strong> · Abend<br />
Für alle, die Christi Namen tragen:<br />
– Mache sie zu lebendigen Zeuginnen und Zeugen deiner<br />
schöpferischen Gegenwart unter uns.<br />
Für die Menschen in Orden und Geistlichen Gemeinschaften:<br />
– Belebe ihre Berufung und erfülle sie mit deiner Wahrheit und<br />
deinem Leben.<br />
Für alle, die in Verstrickungen und Halbwahrheiten leben:<br />
– Lass sie auf die heilsame und Leben erneuernde Kraft der<br />
Wahrheit vertrauen.<br />
Für alle, deren Welt klein und deren Lebensradius eng geworden<br />
ist:<br />
– Tröste sie und schenke ihnen einen weiten Geist und ein weites<br />
Herz.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Allmächtiger Gott, in den österlichen Geheimnissen, die wir<br />
jedes Jahr feiern, hast du dem Menschen seine ursprüngliche<br />
Würde wiedergeschenkt und uns die sichere Hoffnung gegeben,<br />
dass wir auferstehen werden. Gib, dass die Erlösung, die wir<br />
gläubig feiern, in täglichen Werken der Liebe an uns sichtbar<br />
wird. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />
Regina caeli (Seite 283)<br />
Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />
gewähre uns der allmächtige Herr.
Donnerstag, 23. <strong>April</strong> <strong>2020</strong><br />
Heiliger Adalbert<br />
Heiliger Georg<br />
Adalbert (956–997) wird „Apostel Preußens“ genannt, wenngleich<br />
seine Missionsversuche dort wenig Erfolg hatten. Adalbert<br />
war Sohn eines böhmischen Fürsten und hieß ursprünglich<br />
Wojtech (Voytech). 981 wurde er in Prag zum Priester geweiht<br />
und schon zwei Jahre später dort zum Bischof berufen. Fünf Jahre<br />
kämpfte er erfolglos gegen politische Intrigen und die heidnischen<br />
Sitten des Volkes. Dann floh er nach Rom. Dort trat er in ein Benediktinerkloster<br />
ein, kehrte aber 992 auf Drängen der Böhmen mit<br />
mehreren Mönchen zurück. Mit diesen gründete er das Kloster<br />
Brevnov (Brebnow), das bald zu einem religiös-kulturellen Zentrum<br />
wurde. Da er sich in seinem Bistum auch diesmal nicht durchsetzen<br />
konnte, missionierte er in Ungarn und Polen und zog sich<br />
994 nochmals in die Abgeschiedenheit eines römischen Klosters<br />
zurück. Eine dritte Rückkehr (996) scheiterte an den politischen<br />
Verhältnissen. So ging er als Missionar nach Preußen. Dort wurde<br />
er von heidnischen Gegnern überwältigt und erschlagen.<br />
Schrifttexte: Lesung: Phil 1, 21–2, 2; Evangelium: Joh 12, 24–26<br />
Georg lebte in der zweiten Hälfte des dritten Jahrhunderts. Er<br />
war Soldat des römischen Heeres zur Zeit Kaiser Diokletians<br />
und wurde um 303 in Kappadozien (Kleinasien) oder Lydda (bei<br />
Jaffa in Palästina) enthauptet. Zahlreiche Legenden verdunkeln<br />
seine tatsächliche Lebensgeschichte. Die wohl bekannteste handelt<br />
von seinem Kampf mit einem Drachen. Georg wird verehrt<br />
als edler, ritterlicher Mensch, der treu bis in den Tod gegen das<br />
Böse kämpft. Sein Kult und seine Verehrung sind seit dem vierten<br />
Jahrhundert bezeugt und vor allem im Osten verbreitet. Durch die<br />
Kreuzfahrer kam sein Kult auch in den Westen. Georg zählt zu den<br />
vierzehn Nothelfern und ist u. a. Patron des Bistums Limburg und<br />
der Pfadfinder.<br />
Schrifttexte: Lesung: Offb 21, 5–7; Evangelium: Joh 15, 1–8
165<br />
Donnerstag, 23. <strong>April</strong> · Morgen<br />
Namenstag: hl. Fortunatus (Märtyrer, † 537) · hl. Pusinna (5./6. Jh.) ·<br />
hl. Gerhard von Toul (Bischof, † 994)<br />
Ökumenischer Gedenktag: Friedrich Justus Perels (Widerstandskämpfer,<br />
1910–1945)<br />
Morgengebet<br />
Herr, öffne meine Lippen.<br />
Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />
Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />
Hymnus<br />
Nicht mehr vergraben ist seiner Worte Sinn.<br />
Ein Stein, der rollt, lässt uns verstehn: Nur noch die Liebe zählt.<br />
Und nicht mehr ist, was war.<br />
Aus Tod wächst Leben wunderbar.<br />
Alleluja. Alleluja.<br />
Nicht mehr verschlossen ist seiner Taten Sinn.<br />
Ein leeres Grab macht offenbar: Gott geht im Menschen auf.<br />
Und nicht mehr ist, was war ...<br />
Nicht mehr verborgen ist seiner Hoffnung Sinn.<br />
Ein Mensch, der spricht mit Engelswort führt uns auf neuen Weg.<br />
Und nicht mehr ist, was war ...<br />
Text: Thomas Laubach, Musik: Thomas Quast<br />
aus: Ruhama-Liederbuch, 1994, alle Rechte im tvd-Verlag Düsseldorf<br />
Canticum Jes 12, 1b–6<br />
Antiphon:<br />
Schöpfet voll Freude das Wasser aus den Quellen des Heils. Halleluja.<br />
Ich danke dir, Herr. /<br />
Du hast mir gezürnt, doch dein Zorn hat sich gewendet, *<br />
und du hast mich getröstet.
Morgen · Donnerstag, 23. <strong>April</strong> 166<br />
Ja, Gott ist meine Rettung; *<br />
ihm will ich vertrauen und niemals verzagen.<br />
Denn meine Stärke und mein Lied ist der Herr. *<br />
Er ist für mich zum Retter geworden.<br />
Ihr werdet Wasser schöpfen voll Freude *<br />
aus den Quellen des Heils.<br />
An jenem Tag werdet ihr sagen: *<br />
Dankt dem Herrn! Ruft seinen Namen an!<br />
Macht seine Taten unter den Völkern bekannt, *<br />
verkündet: Sein Name ist groß und erhaben!<br />
Preist den Herrn; denn herrliche Taten hat er vollbracht; *<br />
auf der ganzen Erde soll man es wissen.<br />
Jauchzt und jubelt, ihr Bewohner von Zion, *<br />
denn groß ist in eurer Mitte der Heilige Israels.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Antiphon:<br />
Schöpfet voll Freude das Wasser aus den Quellen des Heils. Halleluja.<br />
Lesung Röm 8, 10–11<br />
Wenn Christus in euch ist, dann ist zwar der Leib tot aufgrund<br />
der Sünde, der Geist aber ist Leben aufgrund der<br />
Gerechtigkeit. Wenn der Geist dessen in euch wohnt, der Jesus<br />
von den Toten auferweckt hat, dann wird er, der Christus Jesus<br />
von den Toten auferweckt hat, auch euren sterblichen Leib lebendig<br />
machen durch seinen Geist, der in euch wohnt.<br />
Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />
Antiphon zum Benedictus:<br />
Der Vater liebt den Sohn und hat alles in seine Hand gegeben.<br />
Halleluja.
167<br />
Donnerstag, 23. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />
Bitten<br />
Lasst uns Jesus Christus um die Bereitschaft bitten, unseren<br />
Mitmenschen Hoffnung zu geben:<br />
V: Du, der uns aufhilft und heilt, A: sprich nur ein Wort.<br />
– Dass wir uns berühren lassen und klarer sehen, wo es auf uns<br />
ankommt.<br />
– Dass wir lernen, zu reden und zu handeln wie du.<br />
– Dass wir Mut finden, unsere Freude über deine Nähe mit<br />
anderen zu teilen.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Barmherziger Gott, gib, dass die Gnade, die wir in der Feier<br />
der österlichen Geheimnisse empfangen haben, durch alle Tage<br />
unseres Lebens fruchtbar bleibt. Darum bitten wir durch Jesus<br />
Christus.<br />
Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />
und führe uns zum ewigen Leben.<br />
Texte zur Eucharistiefeier<br />
Gott, du zogst vor deinem Volke einher;<br />
wohnend in ihrer Mitte, bahntest du ihnen den Weg.<br />
Da erbebte die Erde, Segen ergossen die Himmel. Halleluja.<br />
Vgl. Ps 68, 8–9.20<br />
Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)
Eucharistie · Donnerstag, 23. <strong>April</strong> 168<br />
Lesung aus der Apostelgeschichte Apg 5, 27–33<br />
In jenen Tagen führten der Tempelhauptmann und seine Leute<br />
die Apostel herbei und stellten sie vor den Hohen Rat. Der<br />
Hohepriester verhörte sie und sagte: Wir haben euch streng<br />
verboten, in diesem Namen zu lehren; ihr aber habt Jerusalem<br />
mit eurer Lehre erfüllt; ihr wollt das Blut dieses Menschen über<br />
uns bringen.<br />
Petrus und die Apostel antworteten: Man muss Gott mehr<br />
gehorchen als den Menschen.<br />
Der Gott unserer Väter hat Jesus auferweckt, den ihr ans Holz<br />
gehängt und ermordet habt. Ihn hat Gott als Herrscher und Retter<br />
an seine rechte Seite erhoben, um Israel die Umkehr und<br />
Vergebung der Sünden zu schenken. Zeugen dieser Ereignisse<br />
sind wir und der Heilige Geist, den Gott allen verliehen hat, die<br />
ihm gehorchen.<br />
Als sie das hörten, gerieten sie in Zorn und beschlossen, sie<br />
zu töten.<br />
Antwortpsalm Ps 34, 2.9.17–20<br />
Kehrvers: Halleluja – oder:<br />
Der Herr erhört den Armen, er hilft ihm aus all seiner Not.<br />
Ich will den Herrn allezeit preisen; *<br />
immer sei sein Lob in meinem Mund.<br />
Kostet und seht, wie gütig der Herr ist; *<br />
wohl dem, der zu ihm sich flüchtet! – Kehrvers<br />
Das Antlitz des Herrn richtet sich gegen die Bösen, *<br />
um ihr Andenken von der Erde zu tilgen.<br />
Schreien die Gerechten, so hört sie der Herr; *<br />
er entreißt sie all ihren Ängsten. – Kehrvers<br />
Nahe ist der Herr den zerbrochenen Herzen, *<br />
er hilft denen auf, die zerknirscht sind.
169<br />
Donnerstag, 23. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />
Der Gerechte muss viel leiden, *<br />
doch allem wird der Herr ihn entreißen. – Kehrvers<br />
Kehrvers vgl. Vers 7, ferner GL 651, 3 (IV. Ton)<br />
oder GL 1975 172, 2 · KG 385, 1 (VII. Ton)<br />
Ruf vor dem Evangelium Joh 20, 29<br />
Halleluja. Halleluja.<br />
So spricht der Herr: Weil du mich gesehen hast, Thomas, glaubst<br />
du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.<br />
Halleluja.<br />
Aus dem hl. Evangelium nach Johannes Joh 3, 31–36<br />
Er, der von oben kommt, steht über allen; wer von der Erde<br />
stammt, ist irdisch und redet irdisch. Er, der aus dem Himmel<br />
kommt, steht über allen.<br />
Was er gesehen und gehört hat, bezeugt er, doch niemand<br />
nimmt sein Zeugnis an. Wer sein Zeugnis annimmt, beglaubigt,<br />
dass Gott wahrhaftig ist.<br />
Denn der, den Gott gesandt hat, verkündet die Worte Gottes;<br />
denn er gibt den Geist unbegrenzt. Der Vater liebt den Sohn<br />
und hat alles in seine Hand gegeben.<br />
Wer an den Sohn glaubt, hat das ewige Leben; wer aber dem<br />
Sohn nicht gehorcht, wird das Leben nicht sehen, sondern Gottes<br />
Zorn bleibt auf ihm.<br />
Impuls zum Evangelium<br />
„Der Vater liebt den Sohn und hat alles in seine Hand gegeben.“<br />
Der deutsche Philosoph Hans Blumenberg (1920–1996)<br />
hat darauf aufmerksam gemacht, dass dies, wagt man einen<br />
Blick in die antiken Götterhimmel, die radikale Ausnahme von<br />
der Regel war: Sohn gegen Vater, Vater gegen Sohn. Er oder<br />
ich. Im Himmel menschelt es, zum Fürchten. Nun aber dies:
Abend · Donnerstag, 23. <strong>April</strong> 170<br />
„Der Vater liebt den Sohn und hat alles in seine Hand gegeben.“<br />
Der Sohn hat nicht gierig zugegriffen. Er hat nicht auf<br />
den Vorrang des Vaters geschielt und sich nicht an seine Stelle<br />
gesetzt. Er hat sich senden lassen, vom Himmel hoch, Gottes<br />
ewiges Leben, irdisch, zu uns.<br />
Abendgebet<br />
O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />
Herr, eile, mir zu helfen.<br />
Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />
Innehalten am Abend<br />
Weil der Mensch immer frei bleibt und weil seine Freiheit immer<br />
auch brüchig ist, wird es nie das endgültig eingerichtete<br />
Reich des Guten in dieser Welt geben.<br />
Benedikt XVI. (em. Papst, * 1927)<br />
• Gibt es Situationen, in denen mir meine Freiheit als schwierige<br />
Aufgabe besonders bewusst wurde?<br />
• Wen kann ich ermutigen, die Freiheit der eigenen Entscheidung<br />
wirklich wahrzunehmen?<br />
Confiteor (Seite 17) – oder – Erbarme dich (Seite 27)<br />
Hymnus<br />
Jesus lebt, mit ihm auch ich!<br />
Tod, wo sind nun deine Schrecken?<br />
Er, er lebt und wird auch mich<br />
von den Toten auferwecken.<br />
Er verklärt mich in sein Licht;<br />
dies ist meine Zuversicht.
171<br />
Donnerstag, 23. <strong>April</strong> · Abend<br />
Jesus lebt! Ihm ist das Reich<br />
über alle Welt gegeben;<br />
mit ihm werd auch ich zugleich<br />
ewig herrschen, ewig leben.<br />
Gott erfüllt, was er verspricht;<br />
dies ist meine Zuversicht.<br />
Jesus lebt! Ich bin gewiss,<br />
nichts soll mich von Jesus scheiden,<br />
keine Macht der Finsternis,<br />
keine Herrlichkeit, kein Leiden.<br />
Seine Treue wanket nicht;<br />
dies ist meine Zuversicht.<br />
Jesus lebt! Nun ist der Tod<br />
mir der Eingang in das Leben.<br />
Welchen Trost in Todesnot<br />
wird er meiner Seele geben,<br />
wenn sie gläubig zu ihm spricht:<br />
„Herr, Herr, meine Zuversicht!“<br />
Nach Christian Fürchtegott Gellert 1757<br />
GL 336 – EG 115 (mehr Strophen)<br />
Psalm 72 Verse 1–11<br />
Verleih dein Richteramt, o Gott, dem König, *<br />
dem Königssohn gib dein gerechtes Walten!<br />
Er regiere dein Volk in Gerechtigkeit *<br />
und deine Armen durch rechtes Urteil.<br />
Dann tragen die Berge Frieden für das Volk *<br />
und die Höhen Gerechtigkeit.<br />
Er wird Recht verschaffen den Gebeugten im Volk, /<br />
Hilfe bringen den Kindern der Armen, *<br />
er wird die Unterdrücker zermalmen.<br />
Er soll leben, solange die Sonne bleibt und der Mond, *<br />
bis zu den fernsten Geschlechtern.
Abend · Donnerstag, 23. <strong>April</strong> 172<br />
Er ströme wie Regen herab auf die Felder, *<br />
wie Regenschauer, die die Erde benetzen.<br />
Die Gerechtigkeit blühe auf in seinen Tagen *<br />
und großer Friede, bis der Mond nicht mehr da ist.<br />
Er herrsche von Meer zu Meer, *<br />
vom Strom bis an die Enden der Erde.<br />
Vor ihm sollen seine Gegner sich beugen, *<br />
Staub sollen lecken all seine Feinde.<br />
Die Könige von Tarschisch und von den Inseln<br />
bringen Geschenke, *<br />
die Könige von Saba und Seba kommen mit Gaben.<br />
Alle Könige müssen ihm huldigen, *<br />
alle Völker ihm dienen.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Wirke unter uns, Gott Israels, durch die Liebe und Treue deines<br />
Sohnes. Lege uns besonders die Armen und Entrechteten ans<br />
Herz, damit niemand von deiner Barmherzigkeit ausgeschlossen<br />
wird.<br />
Lesung 1 Petr 3, 18.22<br />
Christus ist der Sünden wegen ein einziges Mal gestorben,<br />
er, der Gerechte, für die Ungerechten, um euch zu Gott<br />
hinzuführen; dem Fleisch nach wurde er getötet, dem Geist<br />
nach lebendig gemacht. Er ist in den Himmel gegangen; dort ist<br />
er zur Rechten Gottes, und Engel, Gewalten und Mächte sind<br />
ihm unterworfen.<br />
Magnificat – Lobgesang Mariens<br />
Antiphon zum Magnificat:<br />
Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben. Halleluja.
173<br />
Donnerstag, 23. <strong>April</strong> · Abend<br />
Fürbitten<br />
Jesus, du Urgrund unseres Glaubens, wir bitten dich:<br />
A: Schenke uns dein Leben.<br />
– Dass alle, die deinen Namen tragen, glaubhafte Zeugen deiner<br />
Güte sind.<br />
– Dass die Suchenden den Weg zum Sinn ihres Daseins finden.<br />
– Dass die Armen und Unterdrückten Helfer und Fürsprecher<br />
finden.<br />
– Dass die Glaubenden aller Kulturen gemeinsam dem Frieden<br />
dienen.<br />
– Dass unsere Verstorbenen unvergängliche Freude genießen.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Barmherziger Gott, gib, dass die Gnade, die wir in der Feier<br />
der österlichen Geheimnisse empfangen haben, durch alle Tage<br />
unseres Lebens fruchtbar bleibt. Darum bitten wir durch Jesus<br />
Christus.<br />
Regina caeli (Seite 283)<br />
Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />
gewähre uns der allmächtige Herr.
Freitag, 24. <strong>April</strong> <strong>2020</strong><br />
Heiliger Fidelis von Sigmaringen<br />
Fidelis (1578–1622), mit bürgerlichem Namen Markus Roy, war<br />
der erste Märtyrer des Kapuzinerordens. Er wurde in Sigmaringen<br />
geboren, studierte in Freiburg, wurde Doktor der Philosophie<br />
und beider Rechte. 1611 wurde er Gerichtsrat in Ensisheim im Elsass.<br />
Dabei setzte er sich besonders für die Rechte der Hilfsbedürftigen<br />
ein, was ihm den Namen „Advokat der Armen“ eintrug. Enttäuscht<br />
von den Praktiken seines Berufsstandes beendete er nach<br />
einem Jahr seine Laufbahn als Jurist. Er wurde Priester und trat mit<br />
dem Ordensnamen Fidelis (der Treue, der Ehrliche) in den Kapuzinerorden<br />
ein. Als hervorragender Prediger und Seelsorger bereiste<br />
er in der Zeit des Dreißigjährigen Kriegs das Elsass, die Schweiz<br />
und Vorarlberg, um die Menschen zum katholischen Glauben zurückzuführen.<br />
Beim Versuch der Rekatholisierung Graubündens<br />
wurde er von calvinistischen Bauern erschlagen.<br />
Schrifttexte: Lesung: Offb 3, 7b–8.11–12; Evangelium: Joh 10, 11–<br />
16<br />
Namenstag: hl. Mellitus von Canterbury (Bischof, † 624) · hl. Wilfrid<br />
von York (Bischof, † 710) · hl. Egbert (ir. Benediktiner, † 729) · sel.<br />
Marian von Regensburg (Benediktiner, † 1083/86) · Theodor Peters<br />
(Jesuit, Glaubensbote in Indien, Seelsorger unter Aussätzigen in Birma,<br />
† 1921) · Karl Franken (Trappist, geistl. Lehrer, † 1931) · hl. Maria<br />
Elisabetta Hesselblad (schwed. Birgittin, Ökumenikerin, † 1957)<br />
Ökumenischer Gedenktag: Toyohiko Kagawa (japan. Sozialreformer,<br />
Pazifist, 1888–1963)<br />
Von heute an begehen unsere muslimischen Mitbürger den Fastenmonat<br />
Ramadan (bis 24. Mai).
175<br />
Freitag, 24. <strong>April</strong> · Morgen<br />
Morgengebet<br />
Herr, öffne meine Lippen.<br />
Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />
Hymnus<br />
brot<br />
das die hoffnung nährt<br />
freude<br />
die der trauer wehrt<br />
lied<br />
das die welt umkreist<br />
wolke<br />
die die feinde stört<br />
ohr<br />
das von rettung hört<br />
lied<br />
das die welt umkreist<br />
wort<br />
das das schweigen bricht<br />
trank<br />
der die brände löscht<br />
lied<br />
das die welt umkreist<br />
regen<br />
der die wüsten tränkt<br />
kind<br />
das die großen lenkt<br />
lied<br />
das die welt umkreist<br />
Ehre sei dem Vater ... Halleluja.
Morgen · Freitag, 24. <strong>April</strong> 176<br />
kraft<br />
die die lahmen stützt<br />
hand<br />
die die schwachen schützt<br />
lied<br />
das die welt umkreist<br />
brot<br />
das sich selbst verteilt<br />
hilfe<br />
die zu hilfe eilt<br />
lied<br />
das die welt umkreist<br />
Wilhelm Willms – GL 378<br />
Psalm 147 Verse 12–20<br />
Jerusalem, preise den Herrn, *<br />
lobsinge, Zion, deinem Gott!<br />
Denn er hat die Riegel deiner Tore fest gemacht, *<br />
die Kinder in deiner Mitte gesegnet;<br />
er verschafft deinen Grenzen Frieden *<br />
und sättigt dich mit bestem Weizen.<br />
Er sendet sein Wort zur Erde, *<br />
rasch eilt sein Befehl dahin.<br />
Er spendet Schnee wie Wolle, *<br />
streut den Reif aus wie Asche.<br />
Eis wirft er herab in Brocken, *<br />
vor seiner Kälte erstarren die Wasser.<br />
Er sendet sein Wort aus, und sie schmelzen, *<br />
er lässt den Wind wehen, dann rieseln die Wasser.<br />
Er verkündet Jakob sein Wort, *<br />
Israel seine Gesetze und Rechte.
177<br />
Freitag, 24. <strong>April</strong> · Morgen<br />
An keinem anderen Volk hat er so gehandelt, *<br />
keinem sonst seine Rechte verkündet.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Du sandtest dein Wort zur Erde, Gott unser Vater, und hast uns<br />
gesättigt mit himmlischer Speise. Mach uns dankbar, dass wir<br />
zu deinem Volk zählen dürfen.<br />
Lesung Röm 12, 1–2<br />
Angesichts des Erbarmens Gottes ermahne ich euch, meine<br />
Brüder, euch selbst als lebendiges und heiliges Opfer darzubringen,<br />
das Gott gefällt; das ist für euch der wahre und angemessene<br />
Gottesdienst. Gleicht euch nicht dieser Welt an, sondern<br />
wandelt euch durch ein neues Denken, damit ihr prüfen<br />
und erkennen könnt, was der Wille Gottes ist: was ihm gefällt,<br />
was gut und vollkommen ist.<br />
Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />
Antiphon zum Benedictus:<br />
Jesus nahm die Brote, sprach das Dankgebet und teilte sie aus<br />
an alle, die dort saßen. Halleluja.<br />
Bitten<br />
Jesus von Nazaret, Wort Gottes, wir rufen zu dir:<br />
A: Erfülle uns mit deinem Geist.<br />
Du machst uns bereit zu teilen;<br />
– lass alle empfangen, was sie zum Leben brauchen.<br />
Wir leben nicht vom Brot allein;<br />
– öffne unsere Ohren und Herzen für dich.<br />
Viele Menschen dürsten nach dir;<br />
– lebe in uns, dass wir sie stärken.<br />
Vaterunser
Eucharistie · Freitag, 24. <strong>April</strong> 178<br />
Oration<br />
Heiliger Gott, du hast deinen Sohn der Schmach des Kreuzes<br />
unterworfen, um uns der Gewalt des Bösen zu entreißen. Gib<br />
uns die Gnade, dass auch wir deinem Willen gehorchen und<br />
einst in Herrlichkeit auferstehen. Darum bitten wir durch ihn,<br />
Jesus Christus.<br />
Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />
und führe uns zum ewigen Leben.<br />
Texte zur Eucharistiefeier<br />
Herr, du hast uns durch dein Blut erkauft<br />
aus allen Stämmen und Sprachen, aus allen Völkern und<br />
Nationen,<br />
und du hast uns für unseren Gott<br />
zu Königen und Priestern gemacht. Halleluja.<br />
Offb 5, 9–10<br />
Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />
Lesung aus der Apostelgeschichte Apg 5, 34–42<br />
In jenen Tagen erhob sich im Hohen Rat ein Pharisäer namens<br />
Gamaliël, ein beim ganzen Volk angesehener Gesetzeslehrer;<br />
er ließ die Apostel für kurze Zeit hinausführen. Dann<br />
sagte er: Israeliten, überlegt euch gut, was ihr mit diesen Leuten<br />
tun wollt. Vor einiger Zeit nämlich trat Theudas auf und<br />
behauptete, er sei etwas Besonderes. Ihm schlossen sich etwa<br />
vierhundert Männer an. Aber er wurde getötet, und sein ganzer<br />
Anhang wurde zerstreut und aufgerieben. Nach ihm trat in den<br />
Tagen der Volkszählung Judas, der Galiläer, auf; er brachte viel<br />
Volk hinter sich und verleitete es zum Aufruhr. Auch er kam<br />
um, und alle seine Anhänger wurden zerstreut.
179<br />
Freitag, 24. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />
Darum rate ich euch jetzt: Lasst von diesen Männern ab, und<br />
gebt sie frei; denn wenn dieses Vorhaben oder dieses Werk von<br />
Menschen stammt, wird es zerstört werden; stammt es aber<br />
von Gott, so könnt ihr sie nicht vernichten; sonst werdet ihr<br />
noch als Kämpfer gegen Gott dastehen. Sie stimmten ihm zu,<br />
riefen die Apostel herein und ließen sie auspeitschen; dann verboten<br />
sie ihnen, im Namen Jesu zu predigen, und ließen sie frei.<br />
Sie aber gingen weg vom Hohen Rat und freuten sich, dass sie<br />
gewürdigt worden waren, für seinen Namen Schmach zu erleiden.<br />
Und Tag für Tag lehrten sie unermüdlich im Tempel und in<br />
den Häusern und verkündeten das Evangelium von Jesus, dem<br />
Christus.<br />
Antwortpsalm Ps 27, 1.4.13–14<br />
Kehrvers: Halleluja – oder:<br />
Nur eines erbitte ich vom Herrn, im Haus des Herrn zu wohnen.<br />
Der Herr ist mein Licht und mein Heil: *<br />
Vor wem sollte ich mich fürchten?<br />
Der Herr ist die Kraft meines Lebens: *<br />
Vor wem sollte mir bangen? – Kehrvers<br />
Nur eines erbitte ich vom Herrn, danach verlangt mich: *<br />
Im Haus des Herrn zu wohnen alle Tage meines Lebens,<br />
die Freundlichkeit des Herrn zu schauen *<br />
und nachzusinnen in seinem Tempel. – Kehrvers<br />
Ich bin gewiss, zu schauen *<br />
die Güte des Herrn im Land der Lebenden.<br />
Hoffe auf den Herrn, und sei stark! *<br />
Hab festen Mut, und hoffe auf den Herrn! – Kehrvers<br />
Kehrvers vgl. Vers 4ab, ferner GL 651, 7 · GL 1975 649, 1 (V. Ton)<br />
oder KG 287 (VIII. Ton)
Eucharistie · Freitag, 24. <strong>April</strong> 180<br />
Ruf vor dem Evangelium <br />
vgl. Mt 4, 4b<br />
Halleluja. Halleluja.<br />
Nicht nur von Brot lebt der Mensch, sondern von jedem Wort<br />
aus Gottes Mund.<br />
Halleluja.<br />
Aus dem hl. Evangelium nach Johannes Joh 6, 1–15<br />
In jener Zeit ging Jesus an das andere Ufer des Sees von Galiläa,<br />
der auch See von Tiberias heißt. Eine große Menschenmenge<br />
folgte ihm, weil sie die Zeichen sahen, die er an den Kranken<br />
tat. Jesus stieg auf den Berg und setzte sich dort mit seinen Jüngern<br />
nieder. Das Pascha, das Fest der Juden, war nahe.<br />
Als Jesus aufblickte und sah, dass so viele Menschen zu ihm<br />
kamen, fragte er Philippus: Wo sollen wir Brot kaufen, damit<br />
diese Leute zu essen haben? Das sagte er aber nur, um ihn auf<br />
die Probe zu stellen; denn er selbst wusste, was er tun wollte.<br />
Philippus antwortete ihm: Brot für zweihundert Denare reicht<br />
nicht aus, wenn jeder von ihnen auch nur ein kleines Stück<br />
bekommen soll. Einer seiner Jünger, Andreas, der Bruder des<br />
Simon Petrus, sagte zu ihm: Hier ist ein kleiner Junge, der hat<br />
fünf Gerstenbrote und zwei Fische; doch was ist das für so viele!<br />
Jesus sagte: Lasst die Leute sich setzen! Es gab dort nämlich<br />
viel Gras. Da setzten sie sich; es waren etwa fünftausend Männer.<br />
Dann nahm Jesus die Brote, sprach das Dankgebet und teilte<br />
an die Leute aus, so viel sie wollten; ebenso machte er es mit<br />
den Fischen.<br />
Als die Menge satt war, sagte er zu seinen Jüngern: Sammelt<br />
die übrig gebliebenen Brotstücke, damit nichts verdirbt. Sie<br />
sammelten und füllten zwölf Körbe mit den Stücken, die von<br />
den fünf Gerstenbroten nach dem Essen übrig waren.<br />
Als die Menschen das Zeichen sahen, das er getan hatte, sagten<br />
sie: Das ist wirklich der Prophet, der in die Welt kommen<br />
soll. Da erkannte Jesus, dass sie kommen würden, um ihn in
181<br />
Freitag, 24. <strong>April</strong> · Abend<br />
ihre Gewalt zu bringen und zum König zu machen. Daher zog<br />
er sich wieder auf den Berg zurück, er allein.<br />
Impuls zum Evangelium<br />
Etwas Vielschichtiges, vielfach Geschichtetes, Geschichte im<br />
Wortsinn: durch das Brotwunder Jesu schimmert eine Zeichentat<br />
des Propheten Elischa hindurch, der einst hundert<br />
Männer mit sieben Gerstenbroten speiste (2 Kön 4, 42–44).<br />
Der Hinweis auf das nahe Paschafest macht das Handeln Jesu<br />
durchsichtig für die dramatische Nacht der Befreiung Israels<br />
aus der ägyptischen Sklaverei. Jesus zieht sich auf den Berg<br />
zurück, Ort der Berührung von Himmel und Erde, um dem<br />
Volk rettende Weisung zu bringen wie einst der große Mose.<br />
Und schließlich erinnert Jesu Brotwunder an das himmlische<br />
Manna in der Wüste (Ex 16). So viele Geschichten, so viele<br />
Schichten in einer Geschichte. So viele Boten, und gerade so<br />
eine einzige Botschaft: Gott will das Leben und die Freiheit der<br />
Menschen, und Jesus hat auf wunderbare Weise, unüberbietbar,<br />
Anteil an Gottes Weisheit, Willen und Wirkmacht. Gottes<br />
Gabewort in Person. Das biblische Jesusbild ist nicht handlich,<br />
sondern sperrig, es ist nicht plan, sondern besitzt Tiefe. Unauslotbarkeit<br />
dessen, der ganz bei Gott und gerade so ganz bei<br />
den Menschen ist.<br />
Abendgebet<br />
O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />
Herr, eile, mir zu helfen.<br />
Ehre sei dem Vater ... Halleluja.
Abend · Freitag, 24. <strong>April</strong> 182<br />
Innehalten am Abend<br />
Die Demut ist Aliment des Glaubens.<br />
Franz Xaver von Bader (deutscher katholischer Theologe und Philosoph,<br />
1765–1841)<br />
• Wer lebte oder lebt in meinen Augen echte und überzeugende<br />
Demut im Glauben?<br />
• Sind mir schon Menschen begegnet, die Demut vor allem<br />
bei anderen erwarten?<br />
Confiteor (Seite 17) – oder – Erbarme dich (Seite 27)<br />
Hymnus<br />
Sieger im Tode, strahlend Verklärter,<br />
dich hat der Vater heute verherrlicht.<br />
Dort auf dem Berge sprach aus der Wolke<br />
machtvoll die Stimme: „Ihn sollt ihr hören.“<br />
Christus, dich schauten staunend die Jünger.<br />
Furcht und Entsetzen warf sie zu Boden.<br />
Jubelnd bekennt dich heute die Kirche:<br />
Herrlicher Sieger, du bist das Leben.<br />
Du schenkst den Deinen Kraft auf dem Wege,<br />
führst sie durch Drangsal bis zur Vollendung.<br />
Schenk uns des Geistes machtvolles Wirken,<br />
lass uns beim Vater ewig dich schauen. Amen.<br />
Zeitgenössisch (Verfasser: Bernardin Schellenberger)<br />
Psalm 121<br />
Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen: *<br />
Woher kommt mir Hilfe?<br />
Meine Hilfe kommt vom Herrn, *<br />
der Himmel und Erde gemacht hat.
183<br />
Freitag, 24. <strong>April</strong> · Abend<br />
Er lässt deinen Fuß nicht wanken; *<br />
er, der dich behütet, schläft nicht.<br />
Nein, der Hüter Israels *<br />
schläft und schlummert nicht.<br />
Der Herr ist dein Hüter, der Herr gibt dir Schatten: *<br />
er steht dir zur Seite.<br />
Bei Tag wird dir die Sonne nicht schaden *<br />
noch der Mond in der Nacht.<br />
Der Herr behüte dich vor allem Bösen, *<br />
er behüte dein Leben.<br />
Der Herr behüte dich,<br />
wenn du fortgehst und wiederkommst, *<br />
von nun an bis in Ewigkeit.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Von dir, Gott, kommt uns Hilfe. Erweise uns deine Huld, und<br />
wenn wir nicht weiterwissen, hilf du uns auf.<br />
Lesung Hebr 5, 8–10<br />
Obwohl Christus der Sohn war, hat er durch Leiden den<br />
Gehorsam gelernt; zur Vollendung gelangt, ist er für alle,<br />
die ihm gehorchen, der Urheber des ewigen Heils geworden<br />
und wurde von Gott angeredet als „Hoherpriester nach der Ordnung<br />
Melchisedeks“.<br />
Magnificat – Lobgesang Mariens<br />
Antiphon zum Magnificat:<br />
Der die Macht des Todes zerbrach, nahm das heilige Kreuz auf<br />
sich; mit Herrlichkeit bekleidet, erstand er am dritten Tag. Halleluja.<br />
Fürbitten<br />
Lasst uns um Versöhnung bitten für die Länder, die von langjährigen<br />
Konflikten erschüttert sind:
Abend · Freitag, 24. <strong>April</strong> 184<br />
V: Barmherziger Gott, A: gib uns deinen Frieden.<br />
– Für die Ukraine, Zypern und das ehemalige Jugoslawien.<br />
– Für Libyen, Ägypten, Zentralafrika und Nigeria.<br />
– Für den Jemen, für Israel, Palästina, Syrien und den Irak.<br />
– Für Afghanistan, Korea und Indonesien.<br />
– Für Kolumbien, Venezuela, Guatemala und El Salvador.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Heiliger Gott, du hast deinen Sohn der Schmach des Kreuzes<br />
unterworfen, um uns der Gewalt des Bösen zu entreißen. Gib<br />
uns die Gnade, dass auch wir deinem Willen gehorchen und<br />
einst in Herrlichkeit auferstehen. Darum bitten wir durch ihn,<br />
Jesus Christus.<br />
Regina caeli (Seite 283)<br />
Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />
gewähre uns der allmächtige Herr.
arkus<br />
Samstag<br />
25. <strong>April</strong> <strong>2020</strong><br />
Die Apostelgeschichte erwähnt Markus sowohl als Begleiter des<br />
Apostels Paulus auf seiner ersten Missionsreise (ab 44) als auch<br />
später des Apostels Petrus in Rom (ab 61). Umstritten ist, ob er aus<br />
dem Judentum oder aus dem Heidentum zum christlichen Glauben<br />
gekommen ist. Das Haus seiner Mutter Maria in Jerusalem stand<br />
später der Urgemeinde für Versammlungen und Gebete offen. Sein<br />
eigentlicher Name war Johannes, Markus also sein Beiname. Da es<br />
vor der zweiten Missionsreise mit Paulus Auseinandersetzungen<br />
gab (vgl. Apg 15, 37 ff.), reiste Markus mit Barnabas nach Zypern.<br />
Während seiner anschließenden Zeit in Rom, in Begleitung des<br />
Apostels Petrus, versöhnte er sich auch wieder mit Paulus. Markus<br />
gilt als der Verfasser des ältesten Evangeliums. Er schrieb es in Rom<br />
und stützte sich dabei wohl auf Aussagen in den Predigten des Petrus.<br />
Nach dem Tod des Petrus (ca. 64) verließ Markus Rom, um in<br />
Alexandria / Ägypten zu missionieren. Er gilt als erster Bischof der<br />
Kirche von Alexandria. Die koptische Kirche verehrt in ihm ihren<br />
ersten Papst. Sein Evangelistensymbol ist der Löwe.<br />
Über die Art seines Todes (um 68) gibt es unterschiedliche Überlieferungen.<br />
Auf abenteuerlichen Wegen sollen die Gebeine des<br />
Evangelisten 750 Jahre später nach Venedig gekommen sein, wo<br />
sie im heutigen Markusdom verehrt werden. Markus gilt als Patron<br />
der Stadt Venedig, die sein Symbol, den geflügelten Löwen, zu<br />
ihrem Wahrzeichen machte.<br />
Namenstag: hl. Ermin von Lobbes (Erwin, Abtbischof, † 737) · sel.<br />
Hermann I., Markgraf von Baden, Laienbruder in Cluny († 1074) · hl.<br />
Franka von Piacenza (Zisterzienserin, † 1218)
Morgen · Samstag, 25. <strong>April</strong> 186<br />
Morgengebet<br />
Herr, öffne meine Lippen.<br />
Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />
Von den Taten deiner Huld, Herr, wollen wir ewig singen,<br />
bis zum fernsten Geschlecht laut deine Treue verkünden.<br />
Vgl. Ps 89, 2<br />
Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />
Hymnus<br />
Der österlichen Sonne Glanz<br />
strahlt auf zur Freude aller Welt;<br />
die Jünger schauen ihren Herrn<br />
verklärt in herrlicher Gestalt.<br />
An seinem Leibe sehn sie glühn<br />
die Wunden, die das Leid ihm schlug,<br />
und froh vernehmen sie sein Wort:<br />
„Ich bin es! Friede sei mit euch!“<br />
Nun eilt hinaus in alle Welt<br />
und ruft die frohe Botschaft aus;<br />
sagt allen Völkern, dass er lebt,<br />
er, dessen Tod den Tod bezwang.<br />
Dem Herrn sei Preis und Herrlichkeit,<br />
der aus dem Grabe auferstand,<br />
dem Vater und dem Geist zugleich<br />
durch alle Zeit und Ewigkeit. Amen.<br />
Nach: Claro paschali gaudio; 9. Jahrhundert<br />
Melodie: GL 329 · GL 1975 220 · KG 455 – alternative Melodie: EG 440
187<br />
Samstag, 25. <strong>April</strong> · Morgen<br />
Psalm 8 Verse 2–10<br />
Herr, unser Herrscher, /<br />
wie gewaltig ist dein Name auf der ganzen Erde; *<br />
über den Himmel breitest du deine Hoheit aus.<br />
Aus dem Mund der Kinder und Säuglinge<br />
schaffst du dir Lob, /<br />
deinen Gegnern zum Trotz; *<br />
deine Feinde und Widersacher müssen verstummen.<br />
Seh ich den Himmel, das Werk deiner Finger, *<br />
Mond und Sterne, die du befestigt:<br />
Was ist der Mensch, dass du an ihn denkst, *<br />
des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst?<br />
Du hast ihn nur wenig geringer gemacht als Gott, *<br />
hast ihn mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt.<br />
Du hast ihn als Herrscher eingesetzt<br />
über das Werk deiner Hände, *<br />
hast ihm alles zu Füßen gelegt:<br />
all die Schafe, Ziegen und Rinder *<br />
und auch die wilden Tiere,<br />
die Vögel des Himmels und die Fische im Meer, *<br />
alles, was auf den Pfaden der Meere dahinzieht.<br />
Herr, unser Herrscher, *<br />
wie gewaltig ist dein Name auf der ganzen Erde!<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Allmächtiger Gott, du hast deinen Gesalbten vom Tod errettet<br />
und ihn eingesetzt als Herrscher über die ganze Schöpfung. Gib<br />
uns Anteil an seinem Leben, damit wir dein Lob singen in Ewigkeit.<br />
Lesung <br />
1 Kor 15, 1–2a.3–4<br />
Ich erinnere euch, Brüder, an das Evangelium, das ich euch<br />
verkündigt habe. Ihr habt es angenommen; es ist der Grund,
Morgen · Samstag, 25. <strong>April</strong> 188<br />
auf dem ihr steht. Durch dieses Evangelium werdet ihr gerettet.<br />
Vor allem habe ich euch überliefert, was auch ich empfangen<br />
habe: Christus ist für unsere Sünden gestorben, gemäß der<br />
Schrift, und ist begraben worden. Er ist am dritten Tag auferweckt<br />
worden, gemäß der Schrift.<br />
Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />
Antiphon zum Benedictus:<br />
Durch die Gnade Jesu Christi wurden den Völkern Lehrer gesandt<br />
und Evangelisten, um ihrem Glauben zu dienen. Halleluja.<br />
Bitten<br />
Den Menschen seiner Zeit hat Jesus Unerhörtes zugesagt. Darum<br />
lasst uns ihn bitten:<br />
A: Öffne uns für dein Wort.<br />
– Dass wir das Neue deiner Verkündigung wieder wahrnehmen<br />
lernen.<br />
– Dass wir dein Anliegen in unserer Sprache weiterzusagen vermögen.<br />
– Dass wir aus diesem Morgengebet einen Zuspruch mitnehmen<br />
in den heutigen Tag.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Herr, unser Gott, du hast den heiligen Markus auserwählt,<br />
durch das Wort des Evangeliums dein Heil zu verkünden. Gib,<br />
dass wir gläubig auf die Botschaft hören und unserem Herrn<br />
Jesus Christus in Treue nachfolgen, der in der Einheit des Heiligen<br />
Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
189<br />
Samstag, 25. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />
Friede sei mit den Brüdern und Schwestern,<br />
Liebe und Glaube von Gott, dem Vater,<br />
und Jesus Christus, dem Herrn.<br />
Nach Eph 6, 23<br />
Eucharistiefeier<br />
Geht hinaus in die ganze Welt<br />
und verkündet der gesamten Schöpfung das Evangelium.<br />
Halleluja.<br />
Mk 16, 15<br />
Gloria<br />
Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />
Lesung aus dem ersten Petrusbrief 1 Petr 5, 5b–14<br />
Schwestern und Brüder! Begegnet einander in Demut! Denn<br />
Gott tritt den Stolzen entgegen, den Demütigen aber schenkt<br />
er seine Gnade. Beugt euch also in Demut unter die mächtige<br />
Hand Gottes, damit er euch erhöht, wenn die Zeit gekommen<br />
ist. Werft alle eure Sorge auf ihn, denn er kümmert sich um<br />
euch.<br />
Seid nüchtern und wachsam! Euer Widersacher, der Teufel,<br />
geht wie ein brüllender Löwe umher und sucht, wen er verschlingen<br />
kann. Leistet ihm Widerstand in der Kraft des Glaubens!<br />
Wisst, dass eure Brüder in der ganzen Welt die gleichen<br />
Leiden ertragen müssen! Der Gott aller Gnade aber, der euch<br />
in der Gemeinschaft mit Christus zu seiner ewigen Herrlichkeit<br />
berufen hat, wird euch, die ihr kurze Zeit leiden müsst, wieder<br />
aufrichten, stärken, kräftigen und auf festen Grund stellen. Sein<br />
ist die Macht in Ewigkeit. Amen.
Eucharistie · Samstag, 25. <strong>April</strong> 190<br />
Durch den Bruder Silvanus, den ich für treu halte, habe ich<br />
euch kurz geschrieben; ich habe euch ermahnt und habe bezeugt,<br />
dass dies die wahre Gnade Gottes ist, in der ihr stehen<br />
sollt.<br />
Es grüßen euch die Mitauserwählten in Babylon und mein<br />
Sohn Markus. Grüßt einander mit dem Kuss der Liebe! Friede<br />
sei mit euch allen, die ihr in der Gemeinschaft mit Christus<br />
seid.<br />
Impuls zur Lesung<br />
„Seid nüchtern und wachsam!“ Am Ende seines Schreibens<br />
schlägt der Verfasser des ersten Petrusbriefs endzeitliche Töne<br />
an. Die Lage der Gemeinden verschärft sich krisenhaft. Das<br />
Ende dieser Weltzeit ist nicht mehr fern. In einem mythischen<br />
Bild erscheint der Teufel als umherstreifender, Beute suchender<br />
Löwe. Bedrückende Erfahrungen mit einer teils misstrauischen,<br />
teils gewalttätig-feindseligen Umwelt drängen hier<br />
zum Ausdruck. Die Mahnung, nüchtern und wach zu sein,<br />
ist die Aufforderung, den christlichen Glauben zu bewahren.<br />
Er ist das Mittel, um dem Löwenrachen zu entkommen.<br />
„Seid nüchtern und wachsam!“ Lasst gerade jetzt, in dieser<br />
schweren Zeit, eure Sorge Gottes Sorge sein. Verrennt euch<br />
nicht in Hassfantasien. Steigert euch nicht in eine Opferrolle<br />
hinein. Berauscht euch nicht an euren Heldentaten. Bemüht<br />
euch vielmehr jeden Tag um einen glaubwürdigen Lebensstil,<br />
indem ihr dem Bruder und der Schwester behutsam und bescheiden<br />
entgegenkommt.<br />
Antwortpsalm Ps 89, 2–3.6–7.16–17<br />
Kehrvers: Halleluja – oder:<br />
Von den Taten deiner Huld, o Herr, will ich ewig singen.<br />
Von den Taten deiner Huld, Herr, will ich ewig singen, *<br />
bis zum fernsten Geschlecht laut deine Treue verkünden.
191<br />
Samstag, 25. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />
Denn ich bekenne: Deine Huld besteht für immer und ewig; *<br />
deine Treue steht fest im Himmel. – Kehrvers<br />
Die Himmel preisen, Herr, deine Wunder *<br />
und die Gemeinde der Heiligen deine Treue.<br />
Denn wer über den Wolken ist wie der Herr, *<br />
wer von den Göttern ist dem Herrn gleich? – Kehrvers<br />
Wohl dem Volk, das dich als König zu feiern weiß! *<br />
Herr, sie gehen im Licht deines Angesichts.<br />
Sie freuen sich über deinen Namen zu jeder Zeit, *<br />
über deine Gerechtigkeit jubeln sie. – Kehrvers<br />
Kehrvers siehe Vers 2a, ferner GL 401 · GL 1975 496 · KG 85, 7 (VI. Ton)<br />
Ruf vor dem Evangelium <br />
1 Kor 1, 23a.24b<br />
Halleluja. Halleluja.<br />
Wir verkündigen Christus als den Gekreuzigten: Gottes Kraft<br />
und Gottes Weisheit.<br />
Halleluja.<br />
Aus dem hl. Evangelium nach Markus Mk 16, 15–20<br />
In jener Zeit erschien Jesus den Elf und sprach zu ihnen: Geht<br />
hinaus in die ganze Welt, und verkündet das Evangelium allen<br />
Geschöpfen! Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet;<br />
wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden.<br />
Und durch die, die zum Glauben gekommen sind, werden<br />
folgende Zeichen geschehen: In meinem Namen werden sie<br />
Dämonen austreiben; sie werden in neuen Sprachen reden;<br />
wenn sie Schlangen anfassen oder tödliches Gift trinken, wird<br />
es ihnen nicht schaden; und die Kranken, denen sie die Hände<br />
auflegen, werden gesund werden.<br />
Nachdem Jesus, der Herr, dies zu ihnen gesagt hatte, wurde<br />
er in den Himmel aufgenommen und setzte sich zur Rechten<br />
Gottes.
Eucharistie · Samstag, 25. <strong>April</strong> 192<br />
Sie aber zogen aus und predigten überall. Der Herr stand ihnen<br />
bei und bekräftigte die Verkündigung durch die Zeichen,<br />
die er geschehen ließ.<br />
Gabengebet<br />
Herr, unser Gott, am Fest des heiligen Evangelisten Markus,<br />
den du in deine Herrlichkeit aufgenommen hast, bringen wir<br />
das Opfer des Lobes dar. Lass in deiner Kirche die Verkündigung<br />
des Evangeliums nie verstummen. Darum bitten wir durch<br />
Christus, unseren Herrn.<br />
Präfation<br />
In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, allmächtiger Vater, zu<br />
danken durch unseren Herrn Jesus Christus. Durch ihn hast du<br />
die Kirche auf das Fundament der Apostel gegründet, damit sie<br />
bis ans Ende der Tage fortbestehe als Zeichen deiner Heiligkeit<br />
und allen Menschen die Botschaft des Heiles verkünde. Darum<br />
preisen wir das Werk deiner Liebe und singen mit den Chören<br />
der Engel das Lob deiner Herrlichkeit.<br />
Kommunionvers Mt 28, 20<br />
So spricht der Herr: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der<br />
Welt. Halleluja.<br />
Schlussgebet<br />
Allmächtiger Gott, das Brot des Lebens, das wir von deinem<br />
Altar empfangen haben, heilige uns. Es festige uns im Glauben<br />
an die Frohe Botschaft, die der heilige Markus verkündet hat.<br />
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.<br />
Schlusssegen<br />
Der allmächtige Gott segne euch durch unseren Herrn Jesus<br />
Christus, der seine Kirche auf das Fundament der Apostel gegründet<br />
hat.
193<br />
Samstag, 25. <strong>April</strong> · Abend<br />
Der heilige Apostel Markus hat mit Freimut das Evangelium<br />
Christi verkündet; Gott stärke euch durch seine Botschaft zum<br />
Zeugnis für die Wahrheit.<br />
Das Beispiel der Apostel festige euch im Glauben, ihre Fürsprache<br />
geleite euch zur ewigen Heimat.<br />
Das gewähre euch der dreieinige Gott, der Vater und der<br />
Sohn † und der Heilige Geist.<br />
Abendgebet am Vorabend<br />
O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />
Herr, eile, mir zu helfen.<br />
Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />
Hymnus<br />
Zum Mahl des Lammes schreiten wir<br />
mit weißen Kleidern angetan,<br />
Christus, dem Sieger, singen wir,<br />
der uns durchs Rote Meer geführt.<br />
Am Kreuze gab er seinen Leib<br />
für alle Welt zum Opfer hin;<br />
und wer von seinem Blute trinkt,<br />
wird eins mit ihm und lebt mit ihm.<br />
Am Pascha-Abend weist das Blut<br />
den Würgeengel von der Tür:<br />
Wir sind befreit aus harter Fron<br />
und von der Knechtschaft Pharaos.<br />
Christus ist unser Osterlamm,<br />
das uns zum Heil geschlachtet ward.<br />
Er reicht uns seinen heil’gen Leib<br />
als Brot, das uns sein Leben schenkt.
Abend · Samstag, 25. <strong>April</strong> 194<br />
Lamm Gottes, wahres Opferlamm,<br />
durch das der Hölle Macht zerbrach!<br />
Den Kerker hast du aufgesprengt,<br />
zu neuem Leben uns befreit.<br />
Erstanden ist der Herr vom Grab,<br />
kehrt siegreich aus dem Tod zurück.<br />
Gefesselt ist der Fürst der Welt,<br />
und offen steht das Paradies.<br />
Dem Herrn sei Preis und Herrlichkeit,<br />
der aus dem Grabe auferstand,<br />
dem Vater und dem Geist zugleich<br />
durch alle Zeit und Ewigkeit. Amen.<br />
Nach: Ad cenam Agni providi; 5.–6. Jahrhundert<br />
Melodie: GL 642 – andere Melodie: GL 332 · GL 1975 219 · KG 449 · EG 110<br />
Psalm 116 Verse 10–19<br />
Voll Vertrauen war ich, auch wenn ich sagte: *<br />
Ich bin so tief gebeugt.<br />
In meiner Bestürzung sagte ich: *<br />
Die Menschen lügen alle.<br />
Wie kann ich dem Herrn all das vergelten, *<br />
was er mir Gutes getan hat?<br />
Ich will den Kelch des Heils erheben *<br />
und anrufen den Namen des Herrn.<br />
Ich will dem Herrn meine Gelübde erfüllen *<br />
offen vor seinem ganzen Volk.<br />
Kostbar ist in den Augen des Herrn *<br />
das Sterben seiner Frommen.<br />
Ach Herr, ich bin doch dein Knecht, /<br />
dein Knecht bin ich, der Sohn deiner Magd. *<br />
Du hast meine Fesseln gelöst.<br />
Ich will dir ein Opfer des Dankes bringen *<br />
und anrufen den Namen des Herrn.
195<br />
Samstag, 25. <strong>April</strong> · Abend<br />
Ich will dem Herrn meine Gelübde erfüllen *<br />
offen vor seinem ganzen Volk,<br />
in den Vorhöfen am Hause des Herrn, *<br />
in deiner Mitte, Jerusalem.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Durch die vertrauende Hingabe deines Sohnes, treuer Gott,<br />
sind wir überreich beschenkt. Löse unsere Fesseln und führe<br />
uns Jesu Wege. Lass unser ganzes Leben zu einem Opfer des<br />
Dankes werden.<br />
Lesung 1 Petr 2, 9–10<br />
Ihr seid ein auserwähltes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft,<br />
ein heiliger Stamm, ein Volk, das Gottes besonderes<br />
Eigentum wurde, damit ihr die großen Taten dessen verkündet,<br />
der euch aus der Finsternis in sein wunderbares Licht gerufen<br />
hat. Einst wart ihr nicht sein Volk, jetzt aber seid ihr Gottes<br />
Volk; einst gab es für euch kein Erbarmen, jetzt aber habt ihr<br />
Erbarmen gefunden.<br />
Magnificat – Lobgesang Mariens<br />
Antiphon zum Magnificat:<br />
Herr, bleibe bei uns, denn es will Abend werden, und der Tag<br />
hat sich schon geneigt. Halleluja.<br />
Fürbitten<br />
Dreieiniger Gott, du kehrst ein, wo man dich aufnimmt. Höre<br />
unseren Ruf:<br />
A: Bleibe uns nicht fern.<br />
– Mache uns Bewohner der Industrieländer bereit, unseren<br />
Wohlstand zu teilen.<br />
– Lass in unseren westlichen Gesellschaften den Sinn für Gemeinschaft<br />
wiedererstehen und hilf uns, die Vereinsamung<br />
zu überwinden.
Abend · Samstag, 25. <strong>April</strong> 196<br />
– Hilf den Angehörigen der Weltreligionen, einander im Geheimnis<br />
anzuerkennen und miteinander zum Wohl der Menschen<br />
zu wirken.<br />
A: Bleibe uns nicht fern.<br />
– Besiege die Vorurteile, die die Völker gegeneinander hegen,<br />
indem die Einzelnen einander begegnen.<br />
– Lade unsere Verstorbenen zum Tisch des Mahles in deinem<br />
Reich.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Allmächtiger Gott, lass die österliche Freude in uns fortdauern,<br />
denn du hast deiner Kirche neue Lebenskraft geschenkt und<br />
die Würde unserer Gotteskindschaft in neuem Glanz erstrahlen<br />
lassen. Gib, dass wir den Tag der Auferstehung voll Zuversicht<br />
erwarten als einen Tag des Jubels und des Dankes. Darum bitten<br />
wir durch Jesus Christus.<br />
Der Gott Israels, der uns<br />
aus der Knechtschaft Ägyptens<br />
befreit hat, er wohne in unserer Mitte<br />
und führe uns in das Land der Verheißung.<br />
Regina caeli (Seite 283)
197<br />
Samstag, 25. <strong>April</strong> · Von Woche zu Woche<br />
Von Woche zu Woche<br />
Christen ohne Christus<br />
(zu Joh 21, 1–14)<br />
Was tun?<br />
Zurückkehren?<br />
Den alten Beruf aufnehmen?<br />
Der Erfolg bleibt aus!<br />
Erneut erkennen sie ihn nicht,<br />
nicht in dem Menschen,<br />
der sie am Ufer anspricht,<br />
ihnen einen Rat gibt.<br />
Erst das Geschenk der Fülle<br />
führt Johannes<br />
auf Jesu Spur:<br />
Es ist der Herr!<br />
Das Evangelium macht Mut,<br />
auch auf den fremden,<br />
vielleicht befremdlichen Jesus<br />
zu hören.<br />
Was Christen ohne Christus beginnen,<br />
wird nicht dauerhaft gelingen.<br />
Was sie auf sein Wort hin wagen,<br />
wird Gottes Zelt auf Erden tragen.<br />
Dorothee Sandherr-Klemp
26. <strong>April</strong> <strong>2020</strong><br />
3. Sonntag der Osterzeit<br />
Namenstag: Consuelo (Unsere Liebe Frau vom Guten Rat) · hl. Kletus<br />
(Papst, † um 90) · hl. Richarius von St-Riquier (Einsiedler, Glaubensbote,<br />
† 645) · hl. Trudpert (Einsiedler im Breisgau, 7. Jh.) · hl. Radbert<br />
von Corbie (Benediktiner, † um 859) · Helene Leuther (Franziskaner-<br />
Terziarin, † 1662)<br />
Morgengebet<br />
Herr, öffne meine Lippen.<br />
Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />
Du zeigst uns, Herr, den Pfad zum Leben.<br />
Darum freuen wir uns und jubeln vor deinem Angesicht.<br />
Halleluja.<br />
Vgl. Ps 16, 11<br />
Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />
Hymnus<br />
Singt, singt dem Herren neue Lieder,<br />
er ist’s allein, der Wunder tut.<br />
Seht, seine Rechte sieget wieder,<br />
sein heilger Arm gibt Kraft und Mut.<br />
Wo sind nun alle unsre Leiden?<br />
Der Herr schafft Ruh und Sicherheit;<br />
er selber offenbart den Heiden<br />
sein Recht und seine Herrlichkeit.
199<br />
Sonntag, 26. <strong>April</strong> · Morgen<br />
Der Herr gedenkt an sein Erbarmen,<br />
und seine Wahrheit stehet fest;<br />
er trägt sein Volk auf seinen Armen<br />
und hilft, wenn alles uns verlässt.<br />
Bald schaut der ganze Kreis der Erde,<br />
wie unsers Gottes Huld erfreut.<br />
Gott will, dass sie ein Eden werde;<br />
rühm, Erde, Gottes Herrlichkeit!<br />
Frohlocket, jauchzet, rühmet alle,<br />
erhebet ihn mit Lobgesang!<br />
Sein Lob tön im Posaunenschalle,<br />
in Psalter- und in Harfenklang!<br />
Auf, alle Völker, jauchzt zusammen,<br />
Gott macht, dass jeder jauchzen kann;<br />
sein Ruhm, sein Lob muss euch entflammen,<br />
kommt, betet euren König an!<br />
Das Weltmeer brause aller Enden,<br />
jauchzt, Erde, Menschen, jauchzt vereint!<br />
Die Ströme klatschen wie mit Händen;<br />
ihr Berge, hüpft, der Herr erscheint!<br />
Er kommt, er naht sich, dass er richte<br />
den Erdkreis in Gerechtigkeit<br />
und zwischen Recht und Unrecht schlichte;<br />
des sich die Unschuld ewig freut.<br />
Matthias Jorissen 1798 – EG 286<br />
Melodie: GL 385 · GL 1975 269 · KG 440<br />
Psalm 148<br />
Lobet den Herrn vom Himmel her, *<br />
lobt ihn in den Höhen:<br />
Lobt ihn, all seine Engel, *<br />
lobt ihn, all seine Scharen;<br />
lobt ihn, Sonne und Mond, *<br />
lobt ihn, all ihr leuchtenden Sterne;
Morgen · Sonntag, 26. <strong>April</strong> 200<br />
lobt ihn, alle Himmel *<br />
und ihr Wasser über dem Himmel!<br />
Loben sollen sie den Namen des Herrn; *<br />
denn er gebot, und sie waren erschaffen.<br />
Er stellte sie hin für immer und ewig, *<br />
er gab ihnen ein Gesetz, das sie nicht übertreten.<br />
Lobet den Herrn, ihr auf der Erde, *<br />
ihr Seeungeheuer und all ihr Tiefen,<br />
Feuer und Hagel, Schnee und Nebel, *<br />
du Sturmwind, der sein Wort vollzieht,<br />
ihr Berge und all ihr Hügel, *<br />
ihr Fruchtbäume und alle Zedern,<br />
ihr wilden Tiere und alles Vieh, *<br />
Kriechtiere und gefiederte Vögel,<br />
ihr Könige der Erde und alle Völker, *<br />
ihr Fürsten und alle Richter auf Erden,<br />
ihr jungen Männer und auch ihr Mädchen, *<br />
ihr Alten mit den Jungen!<br />
Loben sollen sie den Namen des Herrn; /<br />
denn sein Name allein ist erhaben, *<br />
seine Hoheit strahlt über Erde und Himmel.<br />
Seinem Volk verleiht er Macht, /<br />
das ist ein Ruhm für all seine Frommen, *<br />
für Israels Kinder, das Volk, das ihm nahen darf.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Jung und alt freuen sich an dir, du unser König, die ganze<br />
Schöpfung verkündet dein Lob. Erhalte uns in deiner Gnade,<br />
dass wir deinem Willen entsprechen und aus deiner Kraft tun,<br />
was unserer Welt zu Heil und Frieden dient.
201<br />
Sonntag, 26. <strong>April</strong> · Morgen<br />
Lesung Apg 10, 40–43<br />
Gott hat Jesus am dritten Tag auferweckt und hat ihn erscheinen<br />
lassen, zwar nicht dem ganzen Volk, wohl aber<br />
den von Gott vorherbestimmten Zeugen: uns, die wir mit ihm<br />
nach seiner Auferstehung von den Toten gegessen und getrunken<br />
haben. Und er hat uns geboten, dem Volk zu verkündigen<br />
und zu bezeugen: Das ist der von Gott eingesetzte Richter der<br />
Lebenden und der Toten. Von ihm bezeugen alle Propheten,<br />
dass jeder, der an ihn glaubt, durch seinen Namen die Vergebung<br />
der Sünden empfängt.<br />
Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />
Antiphon zum Benedictus:<br />
Christus musste leiden und am dritten Tag auferstehen von den<br />
Toten. Halleluja.<br />
Bitten<br />
Jesus, du hast dein Leben für uns gegeben. Wir bitten dich:<br />
A: Bleibe bei uns, Herr.<br />
– Damit wir für unsere Mitmenschen da sein können.<br />
– Damit wir trotz aller Rückschläge weiter auf das Kommen<br />
deines Reiches hoffen.<br />
– Damit wir allen Mut machen können, die nicht wissen, wie<br />
es weitergehen soll.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Allmächtiger Gott, lass die österliche Freude in uns fortdauern,<br />
denn du hast deiner Kirche neue Lebenskraft geschenkt und<br />
die Würde unserer Gotteskindschaft in neuem Glanz erstrahlen<br />
lassen. Gib, dass wir den Tag der Auferstehung voll Zuversicht
Eucharistie · Sonntag, 26. <strong>April</strong> 202<br />
erwarten als einen Tag des Jubels und des Dankes. Darum bitten<br />
wir durch Jesus Christus.<br />
Gnade und unvergängliches Leben sei mit allen,<br />
die Jesus Christus, unseren Herrn, lieben.<br />
Eph 6, 24<br />
Eucharistiefeier<br />
Liedvorschläge: GL 325, 326, 337, 551 · KG 439, 449, 451, 455<br />
Gloria<br />
Jauchzt vor Gott, alle Menschen der Erde!<br />
Spielt zum Ruhm seines Namens!<br />
Verherrlicht ihn mit Lobpreis! Halleluja.<br />
Ps 66, 1–2<br />
Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />
Lesung aus der Apostelgeschichte Apg 2, 14.22b–33<br />
Am Pfingsttag trat Petrus auf, zusammen mit den Elf; er erhob<br />
seine Stimme und begann zu reden: Ihr Juden und alle<br />
Bewohner von Jerusalem! Dies sollt ihr wissen, achtet auf meine<br />
Worte!<br />
Jesus, den Nazoräer, einen Mann, den Gott vor euch beglaubigt<br />
hat durch Machttaten, Wunder und Zeichen, die er durch<br />
ihn in eurer Mitte getan hat, wie ihr selbst wisst – ihn, der<br />
nach Gottes beschlossenem Willen und Vorauswissen hingegeben<br />
wurde, habt ihr durch die Hand von Gesetzlosen ans Kreuz<br />
geschlagen und umgebracht.<br />
Gott aber hat ihn von den Wehen des Todes befreit und auferweckt;<br />
denn es war unmöglich, dass er vom Tod festgehalten<br />
wurde. David nämlich sagt über ihn:
203<br />
Sonntag, 26. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />
Ich hatte den Herrn beständig vor Augen. Denn er steht mir<br />
zur Rechten, dass ich nicht wanke. Darum freute sich mein<br />
Herz und frohlockte meine Zunge und auch mein Leib wird<br />
in Hoffnung wohnen; denn du gibst meine Seele nicht der Unterwelt<br />
preis, noch lässt du deinen Frommen die Verwesung<br />
schauen. Du hast mir die Wege zum Leben gezeigt, du wirst<br />
mich erfüllen mit Freude vor deinem Angesicht.<br />
Brüder, ich darf freimütig zu euch über den Patriarchen David<br />
reden: Er starb und wurde begraben und sein Grabmal ist bei<br />
uns erhalten bis auf den heutigen Tag.<br />
Da er ein Prophet war und wusste, dass Gott ihm einen Eid<br />
geschworen hatte, einer von seinen Nachkommen werde auf<br />
seinem Thron sitzen, sagte er vorausschauend über die Auferstehung<br />
des Christus: Er gab ihn nicht der Unterwelt preis und<br />
sein Leib schaute die Verwesung nicht. Diesen Jesus hat Gott<br />
auferweckt, dafür sind wir alle Zeugen. Zur Rechten Gottes erhöht,<br />
hat er vom Vater den verheißenen Heiligen Geist empfangen<br />
und ihn ausgegossen, wie ihr seht und hört.<br />
Impuls zur Lesung<br />
Mit dem Empfang des Heiligen Geistes sind die Jüngerinnen<br />
und Jünger, allen voran Petrus und die Apostel, befähigt, öffentlich<br />
aufzutreten und zu lehren. Hier legt Petrus vor der<br />
Jerusalemer Öffentlichkeit die wahre Bedeutung der Geschehnisse<br />
um Jesus und seines Todesgeschicks dar. Er zitiert den<br />
16. Psalm, der die Zuversicht ausdrückt, dass Gott den Beter<br />
aus Todesgefahr, ja aus dem Tode, retten werde. Die Verse 10:<br />
„Denn du gibst mich nicht der Unterwelt preis; / du lässt deinen<br />
Frommen das Grab nicht schauen“, und 11: „Du zeigst<br />
mir den Pfad zum Leben …“ wurden früh zu einem wichtigen<br />
Deutewort für Jesu Tod und Auferweckung von den Toten. War<br />
König David, so argumentiert Petrus mit der damals gängigen<br />
Überzeugung, der Verfasser des Psalms, so konnte er hier doch<br />
nicht von sich selbst gesprochen haben, war er doch in einem<br />
allen Zuhörern bekannten, unberührten Grabmal in Jerusalem
Eucharistie · Sonntag, 26. <strong>April</strong> 204<br />
bestattet. Der königliche Psalmist hatte also prophetisch auf<br />
einen Späteren aus seinem Geschlecht hingewiesen: auf den<br />
Davidssohn Jesus. Es fällt uns heute vielleicht nicht leicht, auf<br />
Anhieb den Schriftbeweis nachzuvollziehen, den der Sprecher<br />
der Apostel vorträgt. Doch das Entscheidende bleibt: das Geschenk<br />
der Auferweckung, und das Wunder der Bereitschaft,<br />
es zu empfangen am Ende der Nacht. Dazu braucht es den<br />
ganzen Gottesglauben Israels, und Gottes Heiligen, seinen erhellenden<br />
Hoffnungs-Geist.<br />
Antwortpsalm Ps 16, 1–2.5.7–10<br />
Kehrvers: Halleluja – oder:<br />
Du lässt mich, Herr, den Weg des Lebens erkennen.<br />
Behüte mich, Gott, denn bei dir habe ich mich geborgen! /<br />
Ich sagte zum HERRN: Mein Herr bist du, *<br />
mein ganzes Glück bist du allein.<br />
Der HERR ist mein Erbteil, er reicht mir den Becher, *<br />
du bist es, der mein Los hält. – Kehrvers<br />
Ich preise den HERRN, der mir Rat gibt, *<br />
auch in Nächten hat mich mein Innerstes gemahnt.<br />
Ich habe mir den HERRN beständig vor Augen gestellt, *<br />
weil er zu meiner Rechten ist, wanke ich nicht. – Kehrvers<br />
Darum freut sich mein Herz und jubelt meine Ehre, *<br />
auch mein Fleisch wird wohnen in Sicherheit.<br />
Denn du überlässt mein Leben nicht der Totenwelt; *<br />
du lässt deinen Frommen die Grube nicht schauen. – Kehrvers<br />
Kehrvers siehe Vers 11a,<br />
ferner GL 629, 3 · GL 1975 528, 3 · KG 733, 2 (VI. Ton)<br />
Lesung aus dem ersten Petrusbrief 1 Petr 1, 17–21<br />
Schwestern und Brüder! Wenn ihr den als Vater anruft, der<br />
jeden ohne Ansehen der Person nach seinem Tun beurteilt,
205<br />
Sonntag, 26. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />
dann führt auch, solange ihr in der Fremde seid, ein Leben in<br />
Gottesfurcht!<br />
Ihr wisst, dass ihr aus eurer nichtigen, von den Vätern ererbten<br />
Lebensweise nicht um einen vergänglichen Preis losgekauft<br />
wurdet, nicht um Silber oder Gold, sondern mit dem kostbaren<br />
Blut Christi, des Lammes ohne Fehl und Makel. Er war schon<br />
vor Grundlegung der Welt dazu ausersehen und euretwegen ist<br />
er am Ende der Zeiten erschienen.<br />
Durch ihn seid ihr zum Glauben an Gott gekommen, der ihn<br />
von den Toten auferweckt und ihm die Herrlichkeit gegeben<br />
hat, sodass ihr an Gott glauben und auf ihn hoffen könnt.<br />
Ruf vor dem Evangelium<br />
Halleluja. Halleluja.<br />
Christus ist auferstanden. Er, der Schöpfer des Alls, hat sich<br />
aller Menschen erbarmt.<br />
Halleluja.<br />
Aus dem hl. Evangelium nach Johannes Joh 21, 1–14<br />
In jener Zeit offenbarte sich Jesus den Jüngern noch einmal, am<br />
See von Tiberias, und er offenbarte sich in folgender Weise.<br />
Simon Petrus, Thomas, genannt Didymus, Natanaël aus Kana<br />
in Galiläa, die Söhne des Zebedäus und zwei andere von seinen<br />
Jüngern waren zusammen. Simon Petrus sagte zu ihnen: Ich<br />
gehe fischen. Sie sagten zu ihm: Wir kommen auch mit. Sie<br />
gingen hinaus und stiegen in das Boot. Aber in dieser Nacht<br />
fingen sie nichts.<br />
Als es schon Morgen wurde, stand Jesus am Ufer. Doch die<br />
Jünger wussten nicht, dass es Jesus war.<br />
Jesus sagte zu ihnen: Meine Kinder, habt ihr keinen Fisch zu<br />
essen? Sie antworteten ihm: Nein. Er aber sagte zu ihnen: Werft<br />
das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus und ihr werdet<br />
etwas finden. Sie warfen das Netz aus und konnten es nicht<br />
wieder einholen, so voller Fische war es.
Eucharistie · Sonntag, 26. <strong>April</strong> 206<br />
Da sagte der Jünger, den Jesus liebte, zu Petrus: Es ist der Herr!<br />
Als Simon Petrus hörte, dass es der Herr sei, gürtete er sich das<br />
Obergewand um, weil er nackt war, und sprang in den See.<br />
Dann kamen die anderen Jünger mit dem Boot – sie waren<br />
nämlich nicht weit vom Land entfernt, nur etwa zweihundert<br />
Ellen – und zogen das Netz mit den Fischen hinter sich her.<br />
Als sie an Land gingen, sahen sie am Boden ein Kohlenfeuer<br />
und darauf Fisch und Brot liegen. Jesus sagte zu ihnen: Bringt<br />
von den Fischen, die ihr gerade gefangen habt! Da stieg Simon<br />
Petrus ans Ufer und zog das Netz an Land. Es war mit hundertdreiundfünfzig<br />
großen Fischen gefüllt, und obwohl es so viele<br />
waren, zerriss das Netz nicht.<br />
Jesus sagte zu ihnen: Kommt her und esst! Keiner von den<br />
Jüngern wagte ihn zu befragen: Wer bist du? Denn sie wussten,<br />
dass es der Herr war. Jesus trat heran, nahm das Brot und gab<br />
es ihnen, ebenso den Fisch.<br />
Dies war schon das dritte Mal, dass Jesus sich den Jüngern<br />
offenbarte, seit er von den Toten auferstanden war.<br />
Credo<br />
Gabengebet<br />
Allmächtiger Gott, nimm die Gaben an, die deine Kirche dir in<br />
österlicher Freude darbringt. Du hast ihr Grund gegeben zu solchem<br />
Jubel, erhalte ihr die Freude bis zur Vollendung. Darum<br />
bitten wir durch Christus, unseren Herrn.<br />
Präfation<br />
In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, Vater, in diesen Tagen<br />
freudig zu danken, da unser Osterlamm geopfert ist, Jesus<br />
Christus. Er bringt sich dir allzeit für uns dar und steht vor dir<br />
als unser Anwalt. Denn einmal geopfert, stirbt er nicht wieder,<br />
sondern lebt auf ewig als das Lamm, das geschlachtet ist. Durch<br />
ihn preisen wir dich in österlicher Freude und singen mit den<br />
Chören der Engel das Lob deiner Herrlichkeit.
207<br />
Sonntag, 26. <strong>April</strong> · Auslegung<br />
Kommunionvers vgl. Lk 24, 35<br />
Die Jünger erkannten den Herrn Jesus, als er das Brot brach.<br />
Halleluja.<br />
Schlussgebet<br />
Ewiger Gott, du hast uns durch die Ostergeheimnisse erneuert.<br />
Wende dich uns voll Güte zu und bleibe bei uns mit deiner<br />
Huld, bis wir mit verklärtem Leib zum unvergänglichen Leben<br />
auferstehen. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.<br />
Schlusssegen<br />
Der allmächtige Gott hat uns durch die Auferstehung seines<br />
Sohnes aus Sünde und Tod befreit; er segne euch und schenke<br />
euch seine Freude.<br />
Und Christus, mit dem wir auferstanden sind durch den Glauben,<br />
bewahre in euch die Gabe der Erlösung.<br />
Gott hat uns in der Taufe angenommen als Kinder seiner Gnade;<br />
er schenke euch das verheißene Erbe.<br />
Das gewähre euch der dreieinige Gott, der Vater und der<br />
Sohn † und der Heilige Geist.<br />
Auslegung zum Sonntagsevangelium<br />
Von Peter Köster<br />
Gleich zu Beginn der Erzählung wird auf die besondere Art<br />
aufmerksam gemacht, in der Jesus den Jüngern erscheint.<br />
Der Leser soll darauf achten, wie der Auferstandene sich den<br />
Seinen „danach“ zu erkennen gibt, wie sie vom Sehen und Erleben<br />
ihrer Alltagswirklichkeit zum Sehen und Erleben des Auferstandenen<br />
kommen. Offenbar ist es dem Evangelisten wichtig<br />
nachzutragen, auf welche Weise das Geheimnis der Auferstehung<br />
sich uns in der Gegenwart neu zu erschließen vermag,
Abend · Sonntag, 26. <strong>April</strong> 208<br />
während alles Wesentliche bereits geschehen und erzählt ist<br />
(Joh 20, 30 f.). Die Art, wie der Auferstandene hier zum „dritten<br />
Mal“ erscheint, ist als Einladung zu verstehen, sich selbst in<br />
dieser Erzählung zu entdecken und sich für die Begegnung mit<br />
dem Auferstandenen zu öffnen.<br />
Peter Köster SJ (Theologe, geistlicher Lehrer, * 1936),<br />
aus: Ders., Lebensorientierung am Johannes-Evangelium. Eine geistliche<br />
Auslegung auf fachexegetischer Grundlage,<br />
© EOS Verlag St. Ottilien 2013, 218–219<br />
Abendgebet<br />
O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />
Herr, eile, mir zu helfen.<br />
Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />
Hymnus<br />
Voll Trauer war der Jünger Schar,<br />
vom Mord an ihrem Herrn verstört,<br />
versprengt wie Schafe, deren Hirt<br />
der Räuber Hand zum Opfer fiel.<br />
Indes verheißt den Frauen schon<br />
der Engel tröstend, was geschehn:<br />
Der tot am Kreuze hing – er lebt.<br />
Vom Grab erstanden ist der Herr.<br />
Den Jüngern wird die Botschaft kund,<br />
nach Galiläa eilen sie.<br />
In neuer, herrlicher Gestalt<br />
schaun sie das Antlitz ihres Herrn.
209<br />
Sonntag, 26. <strong>April</strong> · Abend<br />
Dem Herrn sei Preis und Herrlichkeit,<br />
der aus dem Grabe auferstand,<br />
dem Vater und dem Geist zugleich<br />
durch alle Zeit und Ewigkeit. Amen.<br />
Nach: Tristes erant apostoli; 9. Jahrhundert<br />
Melodie: GL 332 · GL 1975 219 · KG 449 · EG 110<br />
Psalm 118 Verse 10–18<br />
Alle Völker umringen mich; *<br />
ich wehre sie ab im Namen des Herrn.<br />
Sie umringen, ja, sie umringen mich; *<br />
ich wehre sie ab im Namen des Herrn.<br />
Sie umschwirren mich wie Bienen, /<br />
wie ein Strohfeuer verlöschen sie; *<br />
ich wehre sie ab im Namen des Herrn.<br />
Sie stießen mich hart, sie wollten mich stürzen; *<br />
der Herr aber hat mir geholfen.<br />
Meine Stärke und mein Lied ist der Herr; *<br />
er ist für mich zum Retter geworden.<br />
Frohlocken und Jubel erschallt in den Zelten der Gerechten: *<br />
„Die Rechte des Herrn wirkt mit Macht!<br />
Die Rechte des Herrn ist erhoben, *<br />
die Rechte des Herrn wirkt mit Macht!“<br />
Ich werde nicht sterben, sondern leben, *<br />
um die Taten des Herrn zu verkünden.<br />
Der Herr hat mich hart gezüchtigt, *<br />
doch er hat mich nicht dem Tod übergeben.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Du bist unsere Stärke, Gott Israels, du unser Lied. Wir preisen<br />
die Taten deiner Rechten, denn du bringst uns Rettung und Heil.
Abend · Sonntag, 26. <strong>April</strong> 210<br />
Lesung 1 Kor 15, 20–22<br />
Christus ist von den Toten auferweckt worden als der Erste<br />
der Entschlafenen. Da nämlich durch einen Menschen der<br />
Tod gekommen ist, kommt durch einen Menschen auch die Auferstehung<br />
der Toten. Denn wie in Adam alle sterben, so werden<br />
in Christus alle lebendig gemacht werden.<br />
Magnificat – Lobgesang Mariens<br />
Antiphon zum Magnificat:<br />
Jesus sprach zu den Jüngern: Bringt von den Fischen, die ihr<br />
gerade gefangen habt. Da ging Simon Petrus und zog das Netz<br />
ans Land. Es war mit großen Fischen gefüllt. Halleluja.<br />
Fürbitten<br />
Lasst uns beten zu Jesus Christus, der seine Jünger zu Menschenfischern<br />
berufen hat:<br />
A: Segne deine Kirche.<br />
Dass österliche Freude sie erfüllt<br />
– und auch in scheinbar aussichtslosen Situationen Zuversicht<br />
von ihr ausstrahlt.<br />
Dass sie für alle Menschen offenbleibt<br />
– und niemand verloren gibt.<br />
Dass sie deiner Sendung treu bleibt<br />
– und sich nicht in sich selbst zurückzieht.<br />
Dass sie den Menschen zuhört, die von Missbrauch betroffen<br />
sind,<br />
– und sich neu an Jesus ausrichtet.<br />
Dass sie die Erinnerung an die Verstorbenen lebendig<br />
– und die Hoffnung auf das neue Leben wachhält.<br />
Vaterunser
211<br />
Sonntag, 26. <strong>April</strong> · Abend<br />
Oration<br />
Allmächtiger Gott, lass die österliche Freude in uns fortdauern,<br />
denn du hast deiner Kirche neue Lebenskraft geschenkt und<br />
die Würde unserer Gotteskindschaft in neuem Glanz erstrahlen<br />
lassen. Gib, dass wir den Tag der Auferstehung voll Zuversicht<br />
erwarten als einen Tag des Jubels und des Dankes. Darum bitten<br />
wir durch Jesus Christus.<br />
Christus Jesus gebe uns<br />
einen wachen Sinn für die Menschen um uns her<br />
und komme uns mit seiner Liebe entgegen.<br />
Regina caeli (Seite 283)
Montag, 27. <strong>April</strong> <strong>2020</strong><br />
Heiliger Petrus Kanisius<br />
Petrus Kanisius (1521–1597) war der erste deutsche Jesuit und<br />
einer der führenden Köpfe der Katholischen Reform in Deutschland.<br />
Er studierte in Köln. 1543 trat er dem neu gegründeten Jesuitenorden<br />
bei. Als treibende Kraft kämpfte er seit 1549 unermüdlich<br />
für die Wiedergewinnung des katholischen Glaubens in Deutschland,<br />
Österreich, Böhmen und der Schweiz. Dabei behandelte er<br />
seine Gegner mit großem Respekt. Auch als Prediger, Katechet<br />
und Seelenführer zeigte er Geduld und Nachsicht. In vielen Teilen<br />
Deutschlands gründete er Ordensniederlassungen der Jesuiten. Er<br />
lehrte an zahlreichen Universitäten, u. a. in Köln und Wien. In Ingolstadt<br />
war er Universitätsrektor, in Wien Domprediger. Er nahm<br />
an Reichstagen, Religionsgesprächen und als Berater am Konzil von<br />
Trient teil. Er verfasste drei Katechismen: den Großen Katechismus<br />
für Geistliche und gebildete Laien, den Mittleren Katechismus<br />
für die Lateinschulen und den einfacheren Kleinen Katechismus.<br />
Seinen Lebensabend verbrachte er von 1580 an als Prediger und<br />
Schriftsteller in Fribourg (Schweiz). Dort starb er und wurde in der<br />
Kirche des Michaelskollegs beigesetzt. 1925 wurde er von Papst<br />
Pius XI. heiliggesprochen und zum Kirchenlehrer erhoben.<br />
Schrifttexte: Lesung: 1 Kor 2, 1–10a; Evangelium: Mt 5, 13–19<br />
Namenstag: hl. Salman von Dobach (Einsiedler, 7. Jh.) · Floribert von<br />
Lüttich (Bischof, † um 746) · sel. Tutilo von St. Gallen (Benediktiner,<br />
Künstler, † um 913) · hl. Zita von Lucca (Hausmagd, † 1272)<br />
Morgengebet<br />
Herr, öffne meine Lippen.<br />
Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />
Ehre sei dem Vater ... Halleluja.
213<br />
Montag, 27. <strong>April</strong> · Morgen<br />
Hymnus<br />
Von den Rändern dieser Erde,<br />
unter Arm- und Kleingemachten,<br />
sammle ich, die Heimat suchen,<br />
zu meinem Volk, spricht Gott.<br />
Alle, die mit Tränen kommen,<br />
durstig, müde, ohne Hoffnung,<br />
führe ich zum frischen Wasser<br />
und tröste sie, spricht Gott.<br />
Für die Blinden, für die Lahmen,<br />
für Zerbrochene und Alte<br />
pflanze ich den eignen Weinstock<br />
und heile sie, spricht Gott.<br />
Und den Hunger ihrer Seelen<br />
stille ich mit lauter Freude,<br />
leite sie auf rechtem Wege<br />
und segne sie, spricht Gott.<br />
Eugen Eckert<br />
Psalm 84 Verse 2–13<br />
Wie liebenswert ist deine Wohnung, Herr der Heerscharen! /<br />
Meine Seele verzehrt sich in Sehnsucht *<br />
nach dem Tempel des Herrn.<br />
Mein Herz und mein Leib jauchzen ihm zu, *<br />
ihm, dem lebendigen Gott.<br />
Auch der Sperling findet ein Haus *<br />
und die Schwalbe ein Nest für ihre Jungen –<br />
deine Altäre, Herr der Heerscharen, *<br />
mein Gott und mein König.<br />
Wohl denen, die wohnen in deinem Haus, *<br />
die dich allezeit loben.
Morgen · Montag, 27. <strong>April</strong> 214<br />
Wohl den Menschen, die Kraft finden in dir, *<br />
wenn sie sich zur Wallfahrt rüsten.<br />
Ziehen sie durch das trostlose Tal, /<br />
wird es für sie zum Quellgrund, *<br />
und Frühregen hüllt es in Segen.<br />
Sie schreiten dahin mit wachsender Kraft; *<br />
dann schauen sie Gott auf dem Zion.<br />
Herr der Heerscharen, höre mein Beten, *<br />
vernimm es, Gott Jakobs!<br />
Gott, sieh her auf unsern Schild, *<br />
schau auf das Antlitz deines Gesalbten!<br />
Denn ein einziger Tag in den Vorhöfen deines Heiligtums *<br />
ist besser als tausend andere.<br />
Lieber an der Schwelle stehen im Haus meines Gottes *<br />
als wohnen in den Zelten der Frevler.<br />
Denn Gott der Herr ist Sonne und Schild. *<br />
Er schenkt Gnade und Herrlichkeit;<br />
der Herr versagt denen, die rechtschaffen sind, keine Gabe. *<br />
Herr der Heerscharen, wohl dem, der dir vertraut!<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Du menschenfreundlicher Gott, wo wir deinen Ruf vernehmen<br />
und deinem Willen entsprechen, entsteht Raum für Heilung,<br />
Trost, für neues Leben. Mach unser Herz bereit, dir zu begegnen,<br />
und lass unsere Taten dich loben.<br />
Lesung 2 Kor 5, 14–15<br />
Die Liebe Christi drängt uns, da wir erkannt haben: Einer ist<br />
für alle gestorben, also sind alle gestorben. Er ist aber für<br />
alle gestorben, damit die Lebenden nicht mehr für sich leben,<br />
sondern für den, der für sie starb und auferweckt wurde.
215<br />
Montag, 27. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />
Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />
Antiphon zum Benedictus:<br />
Müht euch nicht um die Speise, die verdirbt, sondern um jene,<br />
die bleibt für das ewige Leben. Halleluja.<br />
Bitten<br />
Gott, unser Schöpfer, groß ist unsere Sehnsucht nach Leben.<br />
Wir bitten dich:<br />
A: Nähre uns durch dein Wort.<br />
– Dass wir heute kraftvoll und froh unsern Tagesweg gehen.<br />
– Damit unsere Verletzungen heilen und wir neue Hoffnung<br />
schöpfen.<br />
– Dass wir den Menschen Mut und Halt geben, die mit uns<br />
verbunden sind.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Gott, du bist unser Ziel, du zeigst den Irrenden das Licht der<br />
Wahrheit und führst sie auf den rechten Weg zurück. Gib allen,<br />
die sich Christen nennen, die Kraft, zu meiden, was diesem<br />
Namen widerspricht, und zu tun, was unserem Glauben entspricht.<br />
Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />
Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />
und führe uns zum ewigen Leben.<br />
Texte zur Eucharistiefeier<br />
Auferstanden ist der Gute Hirt.<br />
Er gab sein Leben für die Schafe.<br />
Er ist für seine Herde gestorben. Halleluja.
Eucharistie · Montag, 27. <strong>April</strong> 216<br />
Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />
Lesung aus der Apostelgeschichte Apg 6, 8–15<br />
In jenen Tagen tat Stephanus, voll Gnade und Kraft, Wunder<br />
und große Zeichen unter dem Volk. Doch einige von der sogenannten<br />
Synagoge der Libertiner und Zyrenäer und Alexandriner<br />
und Leute aus Zilizien und der Provinz Asien erhoben sich,<br />
um mit Stephanus zu streiten; aber sie konnten der Weisheit<br />
und dem Geist, mit dem er sprach, nicht widerstehen.<br />
Da stifteten sie Männer zu der Aussage an: Wir haben gehört,<br />
wie er gegen Mose und Gott lästerte. Sie hetzten das Volk,<br />
die Ältesten und die Schriftgelehrten auf, drangen auf ihn ein,<br />
packten ihn und schleppten ihn vor den Hohen Rat. Und sie<br />
brachten falsche Zeugen bei, die sagten: Dieser Mensch hört<br />
nicht auf, gegen diesen heiligen Ort und das Gesetz zu reden.<br />
Wir haben ihn nämlich sagen hören: Dieser Jesus, der Nazoräer,<br />
wird diesen Ort zerstören und die Bräuche ändern, die uns<br />
Mose überliefert hat.<br />
Und als alle, die im Hohen Rat saßen, auf ihn blickten, erschien<br />
ihnen sein Gesicht wie das Gesicht eines Engels.<br />
Antwortpsalm Ps 119, 23–24.26–27.29–30<br />
Kehrvers: Halleluja – oder:<br />
Selig die Menschen, die leben nach der Weisung des Herrn.<br />
Wenn auch Fürsten gegen mich beraten: *<br />
dein Knecht sinnt nach über deine Gesetze.<br />
Deine Vorschriften machen mich froh; *<br />
sie sind meine Berater. – Kehrvers<br />
Ich habe dir mein Geschick erzählt, und du erhörtest mich. *<br />
Lehre mich deine Gesetze!<br />
Lass mich den Weg begreifen, den deine Befehle mir zeigen, *<br />
dann will ich nachsinnen über deine Wunder. – Kehrvers
217<br />
Montag, 27. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />
Halte mich fern vom Weg der Lüge; *<br />
begnade mich mit deiner Weisung!<br />
Ich wählte den Weg der Wahrheit; *<br />
nach deinen Urteilen hab’ ich Verlangen. – Kehrvers<br />
Kehrvers vgl. Vers 1ab, ferner GL 31, 1 oder GL 1975 708, 1<br />
oder KG 606 (IV. Ton)<br />
Ruf vor dem Evangelium <br />
vgl. Mt 4, 4b<br />
Halleluja. Halleluja.<br />
Nicht nur von Brot lebt der Mensch, sondern von jedem Wort<br />
aus Gottes Mund.<br />
Halleluja.<br />
Aus dem hl. Evangelium nach Johannes Joh 6, 22–29<br />
In jener Zeit sah die Menge, die am anderen Ufer des Sees<br />
geblieben war, dass nur noch ein Boot dort lag, und sie erfuhren,<br />
dass Jesus nicht mit seinen Jüngern ins Boot gestiegen war,<br />
sondern dass die Jünger allein abgefahren waren. Von Tiberias<br />
her kamen andere Boote in die Nähe des Ortes, wo sie nach<br />
dem Dankgebet des Herrn das Brot gegessen hatten. Als die<br />
Leute sahen, dass weder Jesus noch seine Jünger dort waren,<br />
stiegen sie in die Boote, fuhren nach Kafarnaum und suchten<br />
Jesus. Als sie ihn am anderen Ufer des Sees fanden, fragten sie<br />
ihn: Rabbi, wann bist du hierher gekommen?<br />
Jesus antwortete ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Ihr sucht<br />
mich nicht, weil ihr Zeichen gesehen habt, sondern weil ihr von<br />
den Broten gegessen habt und satt geworden seid. Müht euch<br />
nicht ab für die Speise, die verdirbt, sondern für die Speise, die<br />
für das ewige Leben bleibt und die der Menschensohn euch<br />
geben wird. Denn ihn hat Gott, der Vater, mit seinem Siegel<br />
beglaubigt.<br />
Da fragten sie ihn: Was müssen wir tun, um die Werke Gottes<br />
zu vollbringen?
Abend · Montag, 27. <strong>April</strong> 218<br />
Jesus antwortete ihnen: Das ist das Werk Gottes, dass ihr an<br />
den glaubt, den er gesandt hat.<br />
Impuls zum Evangelium<br />
„Jetzt fahrn wir übern See, übern See, jetzt fahrn wir übern<br />
See!“ Die Leute, die das Geschenkwunder erlebten, einen Vorgeschmack<br />
auf Gottes Großzügigkeit – alle haben so viel zu<br />
essen bekommen, wie sie wollten, und es blieben noch zwölf<br />
Körbe übrig (vgl. das Evangelium vom 24. <strong>April</strong>) – suchen nun<br />
Jesus. Doch der ist schon anderswo, aber wie kann das sein?<br />
Das ist rätselhaft, ist wunderbar. Da steigen sie in die bereitstehenden<br />
Boote und folgen ihm von der einen zur anderen Seite<br />
des Sees, nach Kafarnaum. Jesus ist nicht überrascht, sie zu<br />
sehen, aber auch nicht froh. Man sucht ihn – aber nicht seinetwegen.<br />
Nicht seiner Sendung wegen. Jesus macht satt. Den<br />
Hunger der Menschen stillen, wer wollte das nicht. Wer wollte<br />
das kleinreden. Das ist aller Mühe wert. Und doch ruft Jesus<br />
hier dazu auf, nicht Werke zu erbringen, mit aller Gewalt, sondern<br />
Gottes Werk, gewaltig, gewaltlos, Raum greifen zu lassen.<br />
Abendgebet<br />
O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />
Herr, eile, mir zu helfen.<br />
Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />
Innehalten am Abend<br />
Der Glaube ist das Licht der Seele, eine Tür des Lebens, eine<br />
Grundfeste der Seligkeit.<br />
Petrus Canisius (Heiliger des Tages)
219<br />
Montag, 27. <strong>April</strong> · Abend<br />
• Durch welche Ereignisse wurde bei mir aus Enge und Dunkelheit<br />
wieder Zuversicht?<br />
• Was tut mir gut?<br />
Confiteor (Seite 17) – oder – Erbarme dich (Seite 27)<br />
Hymnus<br />
Meine Hoffnung und meine Freude,<br />
meine Stärke, mein Licht.<br />
Christus, meine Zuversicht,<br />
auf dich vertrau ich<br />
und fürcht mich nicht,<br />
auf dich vertrau ich<br />
und fürcht mich nicht.<br />
Taizé nach Jes 12, 2<br />
GL 365 · EG 697<br />
Psalm 124<br />
Hätte sich nicht der Herr für uns eingesetzt *<br />
– so soll Israel sagen –,<br />
hätte sich nicht der Herr für uns eingesetzt, *<br />
als sich gegen uns Menschen erhoben,<br />
dann hätten sie uns lebendig verschlungen, *<br />
als gegen uns ihr Zorn entbrannt war.<br />
Dann hätten die Wasser uns weggespült, *<br />
hätte sich über uns ein Wildbach ergossen.<br />
Dann hätten sich über uns die Wasser ergossen, *<br />
die wilden und wogenden Wasser.<br />
Gelobt sei der Herr, *<br />
der uns nicht ihren Zähnen als Beute überließ.<br />
Unsre Seele ist wie ein Vogel<br />
dem Netz des Jägers entkommen; *<br />
das Netz ist zerrissen, und wir sind frei.
Abend · Montag, 27. <strong>April</strong> 220<br />
Unsre Hilfe steht im Namen des Herrn, *<br />
der Himmel und Erde gemacht hat.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
In deinem Namen, Jesus, ist uns die Rettung zugesagt. Hilf du<br />
uns auf und mach uns frei.<br />
Lesung 2 Kor 6, 16b; 7, 1<br />
Wir sind der Tempel des lebendigen Gottes; denn Gott hat<br />
gesprochen: Ich will unter ihnen wohnen und mit ihnen<br />
gehen. Ich werde ihr Gott sein, und sie werden mein Volk sein.<br />
Das sind die Verheißungen, die wir haben, geliebte Brüder.<br />
Reinigen wir uns also von aller Unreinheit des Leibes und des<br />
Geistes und streben wir in Gottesfurcht nach vollkommener<br />
Heiligung!<br />
Magnificat – Lobgesang Mariens<br />
Antiphon zum Magnificat:<br />
Das ist das Werk Gottes, dass ihr an den glaubt, den er gesandt<br />
hat. Halleluja.<br />
Fürbitten<br />
Gütiger Gott, voll Vertrauen kommen wir zu dir und rufen:<br />
A: Erhöre unser Gebet.<br />
– Stärke die Seelsorgerinnen und Seelsorger in deinem Dienst.<br />
– Allen, die nach Sinn in ihrem Leben suchen, gewähre die<br />
Gnade, dir zu begegnen.<br />
– Gib allen Geflüchteten einen Ort, an dem sie würdig leben<br />
können.<br />
– Nimm die Verstorbenen auf in deine Freude.<br />
Vaterunser
221<br />
Montag, 27. <strong>April</strong> · Abend<br />
Oration<br />
Gott, du bist unser Ziel, du zeigst den Irrenden das Licht der<br />
Wahrheit und führst sie auf den rechten Weg zurück. Gib allen,<br />
die sich Christen nennen, die Kraft, zu meiden, was diesem<br />
Namen widerspricht, und zu tun, was unserem Glauben entspricht.<br />
Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />
Regina caeli (Seite 283)<br />
Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />
gewähre uns der allmächtige Herr.
Dienstag, 28. <strong>April</strong> <strong>2020</strong><br />
Heiliger Peter Chanel<br />
Heiliger Ludwig Maria Grignion de Montfort<br />
Peter (Pierre) Chanel (1803–1841) ist der erste Märtyrer Ozeaniens.<br />
Er war der Sohn eines Schäfers. Wegen seiner Klugheit<br />
und Glaubensstärke nahm sich der Pfarrer eines Nachbarorts seiner<br />
an und half ihm, Priester zu werden (1827). Er wurde Kaplan in<br />
Ambérieux und 1828 Pfarrer in Crozet. 1831 schloss er sich der<br />
Priesterkongregation der Maristen (Gesellschaft Mariens) an. Mit<br />
einigen seiner Brüder machte er sich 1836 auf zur Mission in der<br />
Südsee. Da die Inseln Tahiti und Tonga schon von Protestanten bekehrt<br />
worden waren, missionierte er auf der Insel Futuna. Obwohl<br />
man bald seine guten Absichten erkannte, ließen sich nur wenige<br />
Einwohner vom christlichen Glauben überzeugen. Als es ihm gelang,<br />
den Sohn des Häuptlings zu bekehren und zu taufen, fürchtete<br />
der Häuptling um seine Herrschaft und ließ Chanel ermorden.<br />
Erst nach seinem Tod trugen seine Bemühungen Früchte. Die ganze<br />
Insel wurde katholisch und ist es bis heute weitgehend geblieben.<br />
Schrifttexte: Lesung: 1 Kor 1, 18–25; Evangelium: Mk 1, 14–20<br />
Louis-Marie Grignion (1673–1716) war unermüdlich als „der<br />
gütige Pater von Montfort“, wie ihn seine Zeitgenossen nannten,<br />
in der französischen Volksmission tätig. 1700 wurde er zum<br />
Priester geweiht und wirkte dann in Poitiers und Paris als Kranken-<br />
und Volksseelsorger. Er war ein großer Marienverehrer und<br />
zeichnete sich aus durch Selbstlosigkeit und aufopfernde Liebe zu<br />
den Armen und Kindern. 1715 gründete er die Gemeinschaft der<br />
„Töchter der Weisheit“, die Montfortschwestern, die sich Krankenpflege,<br />
Schulunterricht und die Sorge um Notleidende zur Aufgabe<br />
machten. Priester und Laienbrüder scharten sich um ihn. Dies war<br />
die Keimzelle der „Montfortianischen Gesellschaft Mariens“ (Monfortaner).<br />
Diese Gemeinschaft ist heute in Südamerika, Afrika und<br />
Indien vor allem für Behinderte und in Elendsvierteln tätig.<br />
Schrifttexte: Lesung: 1 Kor 1, 18–25; Evangelium: Mt 28, 16–20
223<br />
Dienstag, 28. <strong>April</strong> · Morgen<br />
Namenstag: hl. Theodora von Alexandria (Märtyrerin, † um 304) ·<br />
Adalbero von Augsburg (Bischof, † 1090) · hl. Hugo von Cluny (Benediktiner,<br />
Abt, † 1109)<br />
Morgengebet<br />
Herr, öffne meine Lippen.<br />
Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />
Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />
Hymnus<br />
Im Licht erstrahlt das Morgenrot,<br />
der ganze Himmel tönt von Lob,<br />
im Jubel jauchzt die Erde auf,<br />
und klagend stöhnt die Unterwelt.<br />
Der starke, königliche Held<br />
zerbrach des Todes schweren Bann.<br />
Sein Fuß zertrat der Hölle Macht:<br />
Aus harter Fron sind wir befreit.<br />
Er, den der Stein verschlossen hielt,<br />
den man im Grabe noch bewacht,<br />
steigt siegreich aus dem Grab empor,<br />
fährt auf in strahlendem Triumph.<br />
Schon werden alle Klagen stumm,<br />
und alle Schmerzen sind gestillt,<br />
denn auferstanden ist der Herr;<br />
ein lichter Engel tut es kund.<br />
Nun bitten wir dich, Herr und Gott,<br />
zur österlichen Freudenzeit:<br />
Bewahre dein befreites Volk<br />
vor aller Drangsal und Gefahr!
Morgen · Dienstag, 28. <strong>April</strong> 224<br />
Dem Herrn sei Preis und Herrlichkeit,<br />
der aus dem Grabe auferstand,<br />
dem Vater und dem Geist zugleich<br />
durch alle Zeit und Ewigkeit. Amen.<br />
Neues Stundenbuch<br />
Melodie: GL 329 · GL 1975 220 · KG 455 – andere Melodie: EG 440<br />
Canticum <br />
Jes 26, 1b–4.7–9<br />
Antiphon:<br />
Wir haben auf den Herrn gehofft. Er hat uns den Frieden geschenkt.<br />
Halleluja.<br />
Zion ist unsre befestigte Stadt, *<br />
zu unserem Schutz baute der Herr Mauern und Wälle.<br />
Öffnet die Tore, /<br />
damit ein gerechtes Volk durch sie einzieht, *<br />
ein Volk, das dem Herrn die Treue bewahrt.<br />
Sein Sinn ist fest; /<br />
du schenkst ihm Ruhe und Frieden; *<br />
denn es verlässt sich auf dich.<br />
Verlasst euch stets auf den Herrn; *<br />
denn der Herr ist ein ewiger Fels.<br />
Der Weg des Gerechten ist gerade, *<br />
du ebnest dem Gerechten die Bahn.<br />
Herr, auf das Kommen deines Gerichts vertrauen wir. *<br />
Deinen Namen anzurufen und an dich zu denken<br />
ist unser Verlangen.<br />
Meine Seele sehnt sich nach dir in der Nacht, *<br />
auch mein Geist ist voll Sehnsucht nach dir.<br />
Denn dein Gericht ist ein Licht für die Welt, *<br />
die Bewohner der Erde lernen deine Gerechtigkeit kennen.<br />
Ehre sei dem Vater ...
225<br />
Dienstag, 28. <strong>April</strong> · Morgen<br />
Lesung 2 Kor 8, 9<br />
Ihr wisst, was Jesus Christus, unser Herr, in seiner Liebe getan<br />
hat: Er, der reich war, wurde euretwegen arm, um euch<br />
durch seine Armut reich zu machen.<br />
Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />
Antiphon zum Benedictus:<br />
Amen, amen, ich sage euch: Nicht Mose hat euch das Brot vom<br />
Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot<br />
vom Himmel. Halleluja.<br />
Bitten<br />
Jesus, du aufstrahlendes Licht aus der Höhe, wir rufen zu dir:<br />
A: Komm, Herr, erleuchte uns.<br />
– Lass uns jeden Morgen als Zeit deiner besonderen Nähe erfahren.<br />
– Lass uns deine wärmende Güte zu unseren Mitmenschen tragen.<br />
– Nähre in uns die Sehnsucht nach dem unvergänglichen Leben<br />
im Reich deines Vaters.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Herr, unser Gott, du öffnest dein Reich allen, die aus dem Wasser<br />
und dem Heiligen Geist wiedergeboren sind. Stärke in uns<br />
das Leben der Gnade, damit wir von Schuld frei bleiben und die<br />
Herrlichkeit erlangen, die du uns verheißen hast. Darum bitten<br />
wir durch Jesus Christus.<br />
Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />
und führe uns zum ewigen Leben.
Eucharistie · Dienstag, 28. <strong>April</strong> 226<br />
Texte zur Eucharistiefeier<br />
Preist unseren Gott,<br />
alle, die ihn fürchten, klein und groß!<br />
Denn gekommen ist die Rettung und die Macht<br />
und die Herrschaft seines Gesalbten. Halleluja.<br />
Vgl. Offb 19, 5; 12, 10<br />
Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />
Lesung aus der Apostelgeschichte Apg 7, 51–8, 1a<br />
In jenen Tagen sagte Stephanus zu dem Volk, den Ältesten und<br />
den Schriftgelehrten: Ihr Halsstarrigen, ihr, die ihr euch mit<br />
Herz und Ohr immerzu dem Heiligen Geist widersetzt, eure<br />
Väter schon und nun auch ihr. Welchen der Propheten haben<br />
eure Väter nicht verfolgt? Sie haben die getötet, die die Ankunft<br />
des Gerechten geweissagt haben, dessen Verräter und Mörder<br />
ihr jetzt geworden seid, ihr, die ihr durch die Anordnung von<br />
Engeln das Gesetz empfangen, es aber nicht gehalten habt.<br />
Als sie das hörten, waren sie aufs Äußerste über ihn empört<br />
und knirschten mit den Zähnen.<br />
Er aber, erfüllt vom Heiligen Geist, blickte zum Himmel empor,<br />
sah die Herrlichkeit Gottes und Jesus zur Rechten Gottes<br />
stehen und rief: Ich sehe den Himmel offen und den Menschensohn<br />
zur Rechten Gottes stehen.<br />
Da erhoben sie ein lautes Geschrei, hielten sich die Ohren zu,<br />
stürmten gemeinsam auf ihn los, trieben ihn zur Stadt hinaus<br />
und steinigten ihn. Die Zeugen legten ihre Kleider zu Füßen<br />
eines jungen Mannes nieder, der Saulus hieß.<br />
So steinigten sie Stephanus; er aber betete und rief: Herr Jesus,<br />
nimm meinen Geist auf! Dann sank er in die Knie und<br />
schrie laut: Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an! Nach diesen<br />
Worten starb er.<br />
Saulus aber war mit dem Mord einverstanden.
227<br />
Dienstag, 28. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />
Antwortpsalm <br />
Kehrvers: Halleluja – oder:<br />
Herr, in deine Hände lege ich meinen Geist.<br />
Ps 31, 3c–4.6.7b–8a.17.21ab<br />
Sei mir ein schützender Fels, *<br />
eine feste Burg, die mich rettet.<br />
Denn du bist mein Fels und meine Burg; *<br />
um deines Namens willen<br />
wirst du mich führen und leiten. – Kehrvers<br />
In deine Hände lege ich voll Vertrauen meinen Geist; *<br />
du hast mich erlöst, Herr, du treuer Gott.<br />
Ich verlasse mich auf den Herrn. *<br />
Ich will jubeln und über deine Huld mich freuen. – Kehrvers<br />
Lass dein Angesicht leuchten über deinem Knecht, *<br />
hilf mir in deiner Güte!<br />
Du beschirmst sie im Schutz deines Angesichts *<br />
vor dem Toben der Menschen. – Kehrvers<br />
Kehrvers vgl. Vers 6a, ferner GL 308, 1 · GL 1975 203, 1 · KG 423 (IV. Ton)<br />
Ruf vor dem Evangelium Joh 6, 35ab<br />
Halleluja. Halleluja.<br />
So spricht der Herr: Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir<br />
kommt, wird nie mehr hungern.<br />
Halleluja.<br />
Aus dem hl. Evangelium nach Johannes Joh 6, 30–35<br />
In jener Zeit sagte die Menge zu Jesus: Welches Zeichen tust<br />
du, damit wir es sehen und dir glauben? Was tust du? Unsere<br />
Väter haben das Manna in der Wüste gegessen, wie es in der<br />
Schrift heißt: Brot vom Himmel gab er ihnen zu essen.<br />
Jesus sagte zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Nicht Mose<br />
hat euch das Brot vom Himmel gegeben, sondern mein Vater
Abend · Dienstag, 28. <strong>April</strong> 228<br />
gibt euch das wahre Brot vom Himmel. Denn das Brot, das Gott<br />
gibt, kommt vom Himmel herab und gibt der Welt das Leben.<br />
Da baten sie ihn: Herr, gib uns immer dieses Brot! Jesus antwortete<br />
ihnen: Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt,<br />
wird nie mehr hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr<br />
Durst haben.<br />
Impuls zum Evangelium<br />
Nie mehr hungern, nie mehr Durst haben! Das kann eigentlich<br />
nur wünschen, wer die drückende Sorge um das tägliche Brot<br />
kennt. Ich darf ohne diese drückende Sorge leben, mein persönliches<br />
Verdienst ist das nicht. Und doch gilt die Zusage Jesu<br />
auch mir, denn Mangelerfahrungen bestimmen jeden Menschen.<br />
Der französische Philosoph Emmanuel Lévinas (1906–<br />
1995) hat zwischen Bedürfnis und Begehren unterschieden.<br />
Während das Bedürfnis auf die Behebung eines Mangels zielt<br />
und gestillt werden kann, ist das Begehren eine Offenheit für<br />
das, was jenseits meines Ichs und seiner Ökonomie, jenseits<br />
des gewöhnlichen Rhythmus von Einnahmen und Ausgaben,<br />
Bedürfnis und Befriedigung liegt. Ein Begehren, das nicht<br />
gestillt werden kann? Das in seiner Unstillbarkeit aber nicht<br />
bindet, sondern befreit? Das klingt paradox. Gerade das wesentlich<br />
unstillbare Begehren befreit zum Lieben und Geben?<br />
Da öffnen sich Quellen in mir, von denen ich nichts wusste.<br />
Da kommt Leben in Fülle, Gott-weiß-woher.<br />
Abendgebet<br />
O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />
Herr, eile, mir zu helfen.<br />
Ehre sei dem Vater ... Halleluja.
229<br />
Dienstag, 28. <strong>April</strong> · Abend<br />
Innehalten am Abend<br />
Das Glück deines Lebens hängt ab von der Beschaffenheit deiner<br />
Gedanken.<br />
Marc Aurel (römischer Kaiser und Philosoph, 121–180)<br />
• Worum kreisen meine Gedanken, worüber zerbreche ich mir<br />
den Kopf?<br />
• Wenn Glück und Gelingen auch von der Beschaffenheit meiner<br />
Gedanken abhängen, wie kann ich – auch gedanklich<br />
– frei werden?<br />
Confiteor (Seite 17) – oder – Erbarme dich (Seite 27)<br />
Hymnus<br />
Das Licht des Tages schwindet hin<br />
und wieder bricht die Nacht herein:<br />
Ein Bild des wechselnden Geschicks,<br />
dem unser Leben unterliegt.<br />
Allein bei dir, o starker Gott,<br />
ist niemals Finsternis und Tod.<br />
Du bist das Leben, bist das Licht,<br />
du bleibst dir treu in Ewigkeit.<br />
So schenk uns festen Halt in dir<br />
und gib uns teil an deinem Licht,<br />
damit wir niemals untergehn<br />
und dereinst ewig bei dir sind.<br />
Dir, Vater in der Lichterwelt<br />
und deinem Sohn lobsingen wir,<br />
dem Geist auch, der euch beide eint<br />
und uns von eurem Leben gibt. Amen.<br />
© Bernardin Schellenberger<br />
Melodie: GL 90 · GL 1975 704 · KG 679 · EG 469
Abend · Dienstag, 28. <strong>April</strong> 230<br />
Canticum <br />
Offb 4, 11; 5, 9b–10.12b<br />
Antiphon:<br />
Die ganze Schöpfung, Herr, muss dir dienen, denn du hast gesprochen,<br />
und alles entstand. Halleluja.<br />
Würdig bist du, unser Herr und Gott, *<br />
Herrlichkeit zu empfangen und Ehre und Macht.<br />
Denn du bist es, der die Welt erschaffen hat, *<br />
durch deinen Willen war sie und wurde sie erschaffen.<br />
Würdig bist du, *<br />
das Buch zu nehmen und seine Siegel zu öffnen;<br />
denn du wurdest geschlachtet /<br />
und hast mit deinem Blut Menschen für Gott erworben *<br />
aus allen Stämmen und Sprachen,<br />
aus allen Nationen und Völkern,<br />
und du hast sie für unseren Gott<br />
zu Königen und Priestern gemacht; *<br />
und sie werden auf der Erde herrschen.<br />
Würdig ist das Lamm, das geschlachtet wurde, /<br />
Macht zu empfangen, Reichtum und Weisheit, *<br />
Kraft und Ehre, Herrlichkeit und Lob.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Lesung 1 Petr 2, 4–5<br />
Kommt zum Herrn, dem lebendigen Stein, der von den Menschen<br />
verworfen, aber von Gott auserwählt und geehrt<br />
worden ist! Lasst euch als lebendige Steine zu einem geistigen<br />
Haus aufbauen, zu einer heiligen Priesterschaft, um durch Jesus<br />
Christus geistige Opfer darzubringen, die Gott gefallen!<br />
Magnificat – Lobgesang Mariens<br />
Antiphon zum Magnificat:<br />
Das Brot, das Gott gibt, kommt vom Himmel herab und gibt der<br />
Welt das Leben. Halleluja.
231<br />
Dienstag, 28. <strong>April</strong> · Abend<br />
Fürbitten<br />
Verborgener Gott, auf vielfältige Weise baust du uns Brücken zu<br />
dir. Wir bitten dich:<br />
A: Tu uns den Himmel auf!<br />
– Wenn wir Mahl miteinander halten.<br />
– Wenn wir dein Wort miteinander hören und gemeinsam beten.<br />
– In unserem Streben nach Versöhnung in unseren Lebensgemeinschaften<br />
und Glaubensfamilien.<br />
– Im dankbaren Gedenken an unsere Verstorbenen.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Herr, unser Gott, du öffnest dein Reich allen, die aus dem Wasser<br />
und dem Heiligen Geist wiedergeboren sind. Stärke in uns<br />
das Leben der Gnade, damit wir von Schuld frei bleiben und die<br />
Herrlichkeit erlangen, die du uns verheißen hast. Darum bitten<br />
wir durch Jesus Christus.<br />
Regina caeli (Seite 283)<br />
Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />
gewähre uns der allmächtige Herr.
atharina von Siena<br />
Mittwoch<br />
29. <strong>April</strong> <strong>2020</strong><br />
A<br />
m 25. März 1347 wurde Katharina als 24. von 25 Kindern der<br />
Färberfamilie Benincasa in Siena geboren. Sie erlebte eine religiös<br />
wie politisch unruhige Zeit, in der die Päpste seit 1309 von<br />
Avignon aus die Kirche leiteten. Dem Wunsch der Eltern, sie mit<br />
zwölf Jahren zu verheiraten, widerstand sie und trat stattdessen mit<br />
16 Jahren den Dominikaner-Terziarinnen von Siena bei. Bereits als<br />
Kind hatte sie eine erste Vision, in der sie Christus und mit ihm die<br />
Apostel Petrus, Paulus und Johannes erblickte. Nach einer weiteren<br />
Vision Christi begann sie, öffentlich zu religiösen, politischen und<br />
gesellschaftlichen Fragen Stellung zu beziehen, was für eine Frau damals<br />
äußerst ungewöhnlich war. In ihrer tiefen kirchlichen Verbundenheit<br />
sparte sie auch nicht mit Kritik an Kirche und Papst, wenn<br />
ihr das notwendig erschien. Obwohl noch sehr jung, wurde sie mehr<br />
und mehr zu einer gefragten Ratgeberin, sowohl für Fürsten als auch<br />
für Bischöfe und für den Papst. Ihrem unermüdlichen Einsatz für<br />
die Einheit der Kirche ist es zuzuschreiben, dass Papst Gregor XI.<br />
aus Avignon nach Rom zurückkehrte. Sie unterstützte während des<br />
Abendländischen Schismas (1378) den rechtmäßigen Papst Urban<br />
VI. und rief dazu auf, ihn anzuerkennen. Obwohl sie selbst erst spät<br />
schreiben lernte, sind 381 Briefe von ihr erhalten, die sie Schreibern<br />
diktierte, in denen sie immer wieder zum Frieden aufruft. Die theologisch<br />
sehr dichten Texte haben wohl ihren Ruf als Kirchenlehrerin<br />
mitbegründet. Was der Öffentlichkeit weitgehend verborgen blieb,<br />
waren ihre mystischen Erfahrungen und die Wundmale Christi, die<br />
sie am 1. <strong>April</strong> 1375 vor einem Kreuz in Pisa empfing. Im Alter von<br />
33 Jahren starb Katharina von Siena am 29. <strong>April</strong> 1380 in Rom. Die<br />
Heiligsprechung erfolgte 1461. Nachdem Katharina 1939 zur Schutzpatronin<br />
für Italien ernannt wurde, nahm Papst Paul VI. sie 1970 in<br />
den Kreis der Kirchenlehrerinnen auf und Papst Johannes Paul II.<br />
ernannte sie 1999 zur Mitpatronin Europas, zusammen mit Birgitta
233<br />
Mittwoch, 29. <strong>April</strong> · Morgen<br />
von Schweden und Edith Stein. Seit dem Jahr 2000 wurde aus ihrem<br />
Gedenktag für Europa liturgisch ein Festtag.<br />
Namenstag: Irmtrud von Hasnon (Äbtissin, 9. Jh.) · Roswitha von Liesborn<br />
(Äbtissin, 9. Jh.) · sel. Theoger von St. Georgen (Benediktiner,<br />
Abt, † 1120) · Dietrich von Thoreida (Zisterzienser, Glaubensbote im<br />
Baltikum, † 1219)<br />
Morgengebet<br />
Herr, öffne meine Lippen.<br />
Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />
Lobe den Herrn, meine Seele,<br />
und alles in mir seinen heiligen Namen! Halleluja.<br />
Ps 103, 1<br />
Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />
Hymnus<br />
Wisch weg die Spuren der Nacht.<br />
Verjag den Tod aus mir.<br />
Mach mich heller als der Tag,<br />
der erschienen ist.<br />
Lass mich dich sehen,<br />
der selbst erschienen ist,<br />
eingehüllt in das Licht dieses Tages.<br />
Dass ich beharrlich bin<br />
in Erbarmen und Aufmerksamkeit.<br />
Dass mich Schmerz und Sorgen<br />
nicht abstumpfen.<br />
Dass sich die Kraft der Liebe<br />
mir nicht versagt.<br />
Huub Oosterhuis
Morgen · Mittwoch, 29. <strong>April</strong> 234<br />
Psalm 86<br />
Wende dein Ohr mir zu, erhöre mich, Herr! *<br />
Denn ich bin arm und gebeugt.<br />
Beschütze mich, denn ich bin dir ergeben! *<br />
Hilf deinem Knecht, der dir vertraut!<br />
Du bist mein Gott. Sei mir gnädig, o Herr! *<br />
Den ganzen Tag rufe ich zu dir.<br />
Herr, erfreue deinen Knecht; *<br />
denn ich erhebe meine Seele zu dir.<br />
Herr, du bist gütig und bereit zu verzeihen, *<br />
für alle, die zu dir rufen, reich an Gnade.<br />
Herr, vernimm mein Beten, *<br />
achte auf mein lautes Flehen!<br />
Am Tag meiner Not rufe ich zu dir; *<br />
denn du wirst mich erhören.<br />
Herr, unter den Göttern ist keiner wie du, *<br />
und nichts gleicht den Werken, die du geschaffen hast.<br />
Alle Völker kommen und beten dich an, *<br />
sie geben, Herr, deinem Namen die Ehre.<br />
Denn du bist groß und tust Wunder; *<br />
du allein bist Gott.<br />
Weise mir, Herr, deinen Weg; *<br />
ich will ihn gehen in Treue zu dir.<br />
Richte mein Herz darauf hin, *<br />
allein deinen Namen zu fürchten!<br />
Ich will dir danken, Herr, mein Gott, aus ganzem Herzen, *<br />
will deinen Namen ehren immer und ewig.<br />
Du hast mich den Tiefen des Totenreichs entrissen. *<br />
Denn groß ist über mir deine Huld.<br />
Gott, freche Menschen haben sich gegen mich erhoben, /<br />
die Rotte der Gewalttäter trachtet mir nach dem Leben; *<br />
doch dich haben sie nicht vor Augen.
235<br />
Mittwoch, 29. <strong>April</strong> · Morgen<br />
Du aber, Herr, bist ein barmherziger und gnädiger Gott, *<br />
du bist langmütig, reich an Huld und Treue.<br />
Wende dich mir zu und sei mir gnädig, /<br />
gib deinem Knecht wieder Kraft *<br />
und hilf dem Sohn deiner Magd!<br />
Tu ein Zeichen und schenke mir Glück! /<br />
Alle, die mich hassen, sollen es sehen und sich schämen, *<br />
weil du, Herr, mich gerettet und getröstet hast.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Unergründlicher Gott, wunderbar handelst du an denen, die<br />
dich suchen. Weise uns deine Wege und hilf uns, sie zu gehen.<br />
Lesung 2 Kor 13, 4<br />
Zwar wurde Christus in seiner Schwachheit gekreuzigt, aber<br />
er lebt aus Gottes Kraft. Auch wir sind schwach in ihm, aber<br />
wir werden zusammen mit ihm vor euren Augen aus Gottes<br />
Kraft leben.<br />
Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />
Antiphon zum Benedictus:<br />
Die heilige Jungfrau Katharina flehte unablässig zum Herrn,<br />
dass er seiner Kirche den Frieden schenke. Halleluja.<br />
Bitten<br />
Am Fest Katharinas von Siena lasst uns beten zu Christus, unserem<br />
Bruder und Herrn:<br />
A: Kyrie, eleison.<br />
– Lehre uns deine Weisheit.<br />
– Forme uns mit deiner Geduld.<br />
– Begleite unser Tun mit deinem Segen.<br />
Vaterunser
Eucharistie · Mittwoch, 29. <strong>April</strong> 236<br />
Oration<br />
Allmächtiger, ewiger Gott, du hast der heiligen Katharina von<br />
Siena das Leiden Christi und die Wunden seiner Kirche vor Augen<br />
gestellt. Im Dienst an der Kirche wurde ihre Liebe zu einem<br />
lodernden Feuer. Mache auch uns, die wir zu Christus gehören,<br />
bereit, die Leiden seiner Kirche mitzutragen, damit einst seine<br />
Herrlichkeit an uns offenbar wird. Darum bitten wir durch Jesus<br />
Christus.<br />
Der Gott des Friedens heilige uns ganz und gar<br />
und bewahre unseren Geist,<br />
unsere Seele und unseren Leib unversehrt,<br />
damit wir ohne Tadel sind,<br />
wenn Jesus Christus, unser Herr, kommt.<br />
Vgl. 1 Thess 5, 23<br />
Eucharistiefeier<br />
Seht, das ist eine der klugen Jungfrauen,<br />
die dem Herrn mit brennenden Lampen entgegengehen.<br />
Halleluja.<br />
Gloria<br />
Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />
Lesung aus dem ersten Johannesbrief 1 Joh 1, 5–2, 2<br />
Schwestern und Brüder! Das ist die Botschaft, die wir von<br />
Jesus Christus gehört haben und euch verkünden: Gott ist<br />
Licht, und keine Finsternis ist in ihm. Wenn wir sagen, dass<br />
wir Gemeinschaft mit ihm haben, und doch in der Finsternis<br />
leben, lügen wir und tun nicht die Wahrheit. Wenn wir aber<br />
im Licht leben, wie er im Licht ist, haben wir Gemeinschaft
237<br />
Mittwoch, 29. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />
miteinander, und das Blut seines Sohnes Jesus reinigt uns von<br />
aller Sünde.<br />
Wenn wir sagen, dass wir keine Sünde haben, führen wir uns<br />
selbst in die Irre, und die Wahrheit ist nicht in uns. Wenn wir<br />
unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht; er vergibt<br />
uns die Sünden und reinigt uns von allem Unrecht. Wenn wir<br />
sagen, dass wir nicht gesündigt haben, machen wir ihn zum<br />
Lügner, und sein Wort ist nicht in uns.<br />
Meine Kinder, ich schreibe euch dies, damit ihr nicht sündigt.<br />
Wenn aber einer sündigt, haben wir einen Beistand beim Vater:<br />
Jesus Christus, den Gerechten. Er ist die Sühne für unsere Sünden,<br />
aber nicht nur für unsere Sünden, sondern auch für die<br />
der ganzen Welt.<br />
Antwortpsalm <br />
Kehrvers:<br />
Lobe den Herrn, meine Seele!<br />
Ps 103, 1–4.8–9.13–14.17–18a<br />
Lobe den Herrn, meine Seele, *<br />
und alles in mir seinen heiligen Namen!<br />
Lobe den Herrn, meine Seele, *<br />
und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat. – Kehrvers<br />
Der dir all deine Schuld vergibt, *<br />
und all deine Gebrechen heilt,<br />
der dein Leben vor dem Untergang rettet *<br />
und dich mit Huld und Erbarmen krönt. – Kehrvers<br />
Der Herr ist barmherzig und gnädig, *<br />
langmütig und reich an Güte.<br />
Er wird nicht immer zürnen, *<br />
nicht ewig im Groll verharren. – Kehrvers<br />
Wie ein Vater sich seiner Kinder erbarmt, *<br />
so erbarmt sich der Herr über alle, die ihn fürchten.<br />
Denn er weiß, was wir für Gebilde sind; *<br />
er denkt daran: Wir sind nur Staub. – Kehrvers
Eucharistie · Mittwoch, 29. <strong>April</strong> 238<br />
Doch die Huld des Herrn währt immer und ewig *<br />
für alle, die ihn fürchten und ehren;<br />
sein Heil erfahren noch Kinder und Enkel; *<br />
alle, die seinen Bund bewahren.<br />
Kehrvers:<br />
Lobe den Herrn, meine Seele!<br />
Kehrvers siehe Vers 1a, ferner GL 517 · GL 1975 527, 5 · KG 613 (IV. Ton)<br />
Ruf vor dem Evangelium vgl. Mt 11, 25<br />
Halleluja. Halleluja.<br />
Sei gepriesen, Vater, Herr des Himmels und der Erde; du hast<br />
die Geheimnisse des Reiches den Unmündigen offenbart.<br />
Halleluja.<br />
Aus dem hl. Evangelium nach Matthäus Mt 11, 25–30<br />
In jener Zeit sprach Jesus: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels<br />
und der Erde, weil du all das den Weisen und Klugen<br />
verborgen, den Unmündigen aber offenbart hast. Ja, Vater, so<br />
hat es dir gefallen.<br />
Mir ist von meinem Vater alles übergeben worden; niemand<br />
kennt den Sohn, nur der Vater, und niemand kennt den Vater,<br />
nur der Sohn und der, dem es der Sohn offenbaren will.<br />
Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu<br />
tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen.<br />
Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin<br />
gütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für<br />
eure Seele. Denn mein Joch drückt nicht, und meine Last ist<br />
leicht.<br />
Impuls zum Evangelium<br />
Es ist gar nicht so leicht, einen Menschen wirklich kennenzulernen.<br />
Nicht nur seine Außenseite zu bemerken, die Schauseite,<br />
nicht nur das zur Kenntnis zu nehmen, was im Lebens
239<br />
Mittwoch, 29. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />
lauf steht, die offiziellen Stationen und Wege, Verdienste und<br />
Würden. Wenn ich einen Menschen in seiner Familie oder im<br />
nächsten Freundeskreis erlebe, wenn ich spüre, wie er oder sie<br />
mit den Kindern umgeht, mit den Eltern, mit dem Partner, mit<br />
den Freunden, dann komme ich diesem Menschen recht nahe,<br />
dann ist mir dieser Mensch nah. Im heutigen Evangelium erleben<br />
wir Jesus in einer intimen, einer familiären Situation: im<br />
Gespräch mit seinem Vater, im Gebet. Wir können Jesus hier<br />
also sehr gut kennenlernen. Jesus und der Vater, eine unvergleichlich<br />
enge Beziehung. Aber nichts ist hier klamm, beengt<br />
oder ängstlich. Alles ist Weite und Offenheit. Die vom Leben<br />
Geplagten, die schwer Belasteten werden von Jesus eingeladen,<br />
bei ihm Ruhe und Erleichterung zu finden. Kommt alle!<br />
Niemand ist ausgeschlossen aus der Herzlichkeit zwischen Vater<br />
und Sohn.<br />
Gabengebet<br />
Barmherziger Gott, nimm die Opfergabe an, die wir am Fest der<br />
heiligen Katharina darbringen. Ihr Wort und ihr Beispiel lehre<br />
uns, dir, dem wahren Gott, zu dienen und dich aus ganzem<br />
Herzen zu preisen. Darum bitten wir durch Christus, unseren<br />
Herrn.<br />
Präfation<br />
In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, Vater im Himmel, zu<br />
danken und das Werk deiner Gnade zu preisen. Denn in den<br />
Heiligen schenkst du der Kirche leuchtende Zeichen deiner Liebe.<br />
Durch das Zeugnis ihres Glaubens verleihst du uns immer<br />
neu die Kraft, nach der Fülle des Heiles zu streben. Durch ihre<br />
Fürsprache und ihr heiliges Leben gibst du uns Hoffnung und<br />
Zuversicht. Darum rühmen dich Himmel und Erde, Engel und<br />
Menschen und singen wie aus einem Munde das Lob deiner<br />
Herrlichkeit.
Abend · Mittwoch, 29. <strong>April</strong> 240<br />
Kommunionvers 1 Joh 1, 7<br />
Wenn wir im Licht leben, wie Gott im Licht ist, dann haben wir<br />
Gemeinschaft miteinander, und das Blut seines Sohnes Jesus<br />
reinigt uns von jeder Sünde.<br />
Schlussgebet<br />
Herr, unser Gott, das Brot des Himmels, das wir empfangen<br />
haben, hat auf wunderbare Weise auch das irdische Leben der<br />
heiligen Katharina genährt; uns sei dieses Sakrament die Speise<br />
für das ewige Leben. Darum bitten wir durch Christus, unseren<br />
Herrn.<br />
Schlusssegen<br />
Der gütige Gott, der die Heiligen zur Vollendung geführt hat,<br />
segne euch und bewahre euch vor allem Unheil.<br />
Das Vorbild der heiligen Katharina lehre euch, und ihre Fürsprache<br />
helfe euch, Gott und den Menschen zu dienen.<br />
Das gewähre euch der dreieinige Gott, der Vater und der<br />
Sohn † und der Heilige Geist.<br />
Abendgebet<br />
O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />
Herr, eile, mir zu helfen.<br />
Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />
Innehalten am Abend<br />
Es hört einer nicht auf zu beten, solange er nicht aufhört, gut<br />
zu handeln.<br />
Katharina von Siena (Heilige des Tages)
241<br />
Mittwoch, 29. <strong>April</strong> · Abend<br />
• Was bringt mich alltäglich in Kontakt mit Gott?<br />
• Was belebt und stärkt mein Glauben, mein Hoffen, mein<br />
Lieben?<br />
Confiteor (Seite 17) – oder – Erbarme dich (Seite 27)<br />
Hymnus<br />
Ich lobe dich, Herr, errettet durch deine Barmherzigkeit.<br />
Ich lobe dich, Herr, geehrt durch deine Erniedrigung.<br />
Ich lobe dich, Herr, geführt durch deine Milde.<br />
Ich lobe dich, Herr, regiert durch deine Weisheit.<br />
Ich lobe dich, Herr, beschirmt durch deine Gewalt.<br />
Ich lobe dich, Herr, geheiligt durch deine Gnade.<br />
Ich lobe dich, Herr, erleuchtet durch dein inneres Licht.<br />
Ich lobe dich, Herr, erhöht durch deine Güte.<br />
Mechthild von Magdeburg (um 1207 – um 1282/1294)<br />
aus EG (Ausgabe Rheinland, nach Nr. 308)<br />
Psalm 75 Verse 2–11<br />
Wir preisen dich, Gott, wir preisen dich; *<br />
dein Name ist denen nahe, die deine Wunder erzählen.<br />
„Ja, zu der Zeit, die ich selbst bestimme, *<br />
halte ich Gericht nach meinem Recht.<br />
Die Erde mit allen, die auf ihr wohnen, mag wanken; *<br />
doch ich selbst habe ihre Säulen auf festen Grund gestellt.“<br />
Ich sage zu den Stolzen: Seid nicht so vermessen!, *<br />
und zu den Frevlern: Brüstet euch nicht mit eurer Macht!<br />
Brüstet euch nicht stolz mit eurer Macht, *<br />
redet nicht so überheblich daher!<br />
Denn weder vom Osten noch vom Westen *<br />
noch aus der Wüste kommt die Erhöhung.
Abend · Mittwoch, 29. <strong>April</strong> 242<br />
Nein, der Richter ist Gott; *<br />
den einen erniedrigt er, den andern erhöht er.<br />
Ja, in der Hand des Herrn ist ein Becher, *<br />
herben, gärenden Wein reicht er dar;<br />
ihn müssen alle Frevler der Erde trinken, *<br />
müssen ihn samt der Hefe schlürfen.<br />
Ich aber werde jubeln für immer; *<br />
dem Gott Jakobs will ich singen und spielen.<br />
„Ich schlage die ganze Macht der Frevler nieder; *<br />
doch das Haupt des Gerechten wird hoch erhoben.“<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Gott, du willst, dass Gerechtigkeit und Güte auf der Erde herrschen.<br />
Schenke allen Vertrauen, die sich an dir ausrichten. Stärke<br />
ihre Zuversicht, dass du ihr Bemühen zu einem guten Ende<br />
führst.<br />
Lesung Weish 7, 27b–28<br />
Ohne sich zu ändern, erneuert die Weisheit alles. Von Geschlecht<br />
zu Geschlecht tritt sie in heilige Seelen ein und<br />
schafft Freunde Gottes und Propheten.<br />
Magnificat – Lobgesang Mariens<br />
Antiphon zum Magnificat:<br />
Immer und überall hat Katharina Gott gesucht. Sie fand ihn und<br />
hielt an ihm fest mit der ganzen Leidenschaft ihres Herzens.<br />
Halleluja.<br />
Fürbitten<br />
Gott des Bundes, am Gedenktag der heiligen Kirchenlehrerin<br />
Katharina von Siena, die auch als Patronin Europas verehrt<br />
wird, bitten wir dich:<br />
V/A: Höre und erhöre uns.
243<br />
Mittwoch, 29. <strong>April</strong> · Abend<br />
– Lass Frieden ausgehen von unserem Kontinent und schenke<br />
der ganzen Welt Wachstum des Friedens und der Versöhnung.<br />
– Segne alle Menschen, die diakonisch tätig sind und denen das<br />
Wohl ihrer Mitmenschen wichtiger ist als das eigene.<br />
– Stärke die Frauen und Mädchen weltweit, deren Talente missachtet<br />
werden und die ihre Gaben nicht zur Entfaltung bringen<br />
dürfen.<br />
– Unterstütze und begleite alle Menschen, die dort Frieden und<br />
Verständigung suchen, wo Hass und Unverständnis das Denken<br />
bestimmen.<br />
– Stärke alle Menschen in Kirche und Gesellschaft, denen<br />
Gleichheit und Geschwisterlichkeit mehr als leere Worte sind.<br />
– Erbarme dich unserer lieben Verstorbenen und aller Toten<br />
und lass sie dein Licht schauen.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Allmächtiger, ewiger Gott, du hast der heiligen Katharina von<br />
Siena das Leiden Christi und die Wunden seiner Kirche vor Augen<br />
gestellt. Im Dienst an der Kirche wurde ihre Liebe zu einem<br />
lodernden Feuer. Mache auch uns, die wir zu Christus gehören,<br />
bereit, die Leiden seiner Kirche mitzutragen, damit einst seine<br />
Herrlichkeit an uns offenbar wird. Darum bitten wir durch Jesus<br />
Christus.<br />
Der Gott Israels bewahre uns in der Treue zu seinem Bund<br />
und beschütze uns vor allem Unheil.<br />
Regina caeli (Seite 283)
Donnerstag, 30. <strong>April</strong> <strong>2020</strong><br />
Heiliger Pius V.<br />
Pius V. (1504–1572), mit bürgerlichem Namen Michael Ghislieri,<br />
zählt zu den großen Reformpäpsten der Neuzeit. Schon mit 14<br />
Jahren trat er in den Dominikanerorden ein, wurde 1528 Priester<br />
und später Provinzial der lombardischen Ordensprovinz. Hinzu kam<br />
seine Tätigkeit als Inquisitor, ab 1550 als Großinquisitor. 1556 wurde<br />
er Bischof, 1557 Kardinal und 1566 auf Betreiben von Karl Borromäus<br />
zum Papst gewählt. Er war sehr fromm und lebte asketisch.<br />
Mit großem Reformwillen und unerbittlicher Strenge setzte er die<br />
Beschlüsse des Konzils von Trient um. Durch seine Neuordnung der<br />
päpstlichen Verwaltung und der Kurie bewirkte er eine stärkere Zentralisierung<br />
und Stärkung der Kirche. Er ließ Katechismus, Brevier<br />
und Messbuch neu bearbeiten und herausgeben. 1567 erhob er seinen<br />
Ordensbruder Thomas von Aquin († 1274) zum Kirchenlehrer<br />
und verschaffte damit dessen Werk offizielle Anerkennung. Bei politischen<br />
Entscheidungen hatte er nicht immer eine glückliche Hand.<br />
Schrifttexte: Lesung: 1 Kor 4, 1–5; Evangelium: Joh 21, 1.15–17<br />
Namenstag: hl. Quirinus († um 130) · hl. Hildegard (zweite Ehefrau<br />
Karls des Großen, † 783) · Heimo von Verdun (Bischof, † 1024) ·<br />
Rosamunde von Vernon (Ehefrau, Mutter, Einsiedlerin, † um 1100) ·<br />
sel. Bernhard zur Lippe (Benediktiner, Bischof, Glaubensbote im<br />
Baltikum, † 1224) · sel. Pauline von Mallinckrodt (Gründerin der<br />
„Schwestern der christlichen Liebe“, † 1881)<br />
Ökumenischer Gedenktag: David Livingstone (schott. Missionar, Afrikaforscher,<br />
1813–1873)<br />
Morgengebet<br />
Herr, öffne meine Lippen.<br />
Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />
Ehre sei dem Vater ... Halleluja.
245<br />
Donnerstag, 30. <strong>April</strong> · Morgen<br />
Hymnus<br />
Ob deiner Auferstehung, o Herr,<br />
frohlocken Himmel und Erde.<br />
Das All erstrahlt in göttlichem Licht,<br />
das Paradies hat die Pforten geöffnet.<br />
Die ganze Schöpfung will dir lobsingen.<br />
Wir beten dich an und verehren dich,<br />
denn durch dein Kreuz kam die Freude zu uns.<br />
Du hast die verderbte Natur geheilt<br />
zu unvergänglichem Leben.<br />
Die ganze Schöpfung will dir lobsingen.<br />
Die Tore des Todes hast du zertrümmert<br />
und seine ehernen Riegel zermalmt.<br />
Der Unterwelt hast du die Beute entrissen.<br />
Heiliger, starker, unsterblicher Gott!<br />
Die ganze Schöpfung will dir lobsingen.<br />
Neues Stundenbuch<br />
Psalm 99<br />
Der Herr ist König: Es zittern die Völker. *<br />
Er thront auf den Kerubim: Es wankt die Erde.<br />
Groß ist der Herr auf Zion, *<br />
über alle Völker erhaben.<br />
Preisen sollen sie deinen großen, majestätischen Namen. *<br />
Denn er ist heilig.<br />
Stark ist der König, er liebt das Recht. /<br />
Du hast die Weltordnung fest begründet, *<br />
hast Recht und Gerechtigkeit in Jakob geschaffen.<br />
Rühmt den Herrn, unsern Gott; /<br />
werft euch am Schemel seiner Füße nieder! *<br />
Denn er ist heilig.
Morgen · Donnerstag, 30. <strong>April</strong> 246<br />
Mose und Aaron sind unter seinen Priestern, /<br />
Samuel unter denen, die seinen Namen anrufen; *<br />
sie riefen zum Herrn, und er hat sie erhört.<br />
Aus der Wolkensäule sprach er zu ihnen; /<br />
seine Gebote hielten sie, *<br />
die Satzung, die er ihnen gab.<br />
Herr, unser Gott, du hast sie erhört; /<br />
du warst ihnen ein verzeihender Gott, *<br />
aber du hast ihre Frevel vergolten.<br />
Rühmt den Herrn, unsern Gott, /<br />
werft euch nieder an seinem heiligen Berge! *<br />
Denn heilig ist der Herr, unser Gott.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
König der Gerechtigkeit, wir preisen deinen Namen. Hilf uns,<br />
dass wir deinen Willen erkennen und in deinem Sinne handeln.<br />
Lesung Röm 6, 4<br />
Wir wurden mit Christus begraben durch die Taufe auf den<br />
Tod; und wie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters<br />
von den Toten auferweckt wurde, so sollen auch wir als neue<br />
Menschen leben.<br />
Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />
Antiphon zum Benedictus:<br />
Amen, amen, ich sage euch: Wer an mich glaubt, hat das ewige<br />
Leben. Halleluja.<br />
Bitten<br />
Jesus Christus, auferstandener Herr, wir rufen zu dir:<br />
A: Rabbuni, mein Meister!<br />
– Wenn wir trauern um dich, obwohl du lebst, sende uns deinen<br />
Engel.
247<br />
Donnerstag, 30. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />
– Wenn unsere Augen verdunkelt sind und wir dich nicht erkennen,<br />
ruf uns beim Namen.<br />
– Wenn niemand uns glauben mag, was wir berichten, komm<br />
du uns zu Hilfe.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Ewiger Gott, in dieser österlichen Zeit erfahren wir deine Barmherzigkeit<br />
in reicher Fülle, denn du hast uns aus der Finsternis<br />
des Irrtums herausgeführt. Gib, dass wir deine Wahrheit gläubig<br />
erfassen und in unserem Leben festhalten. Darum bitten<br />
wir durch Jesus Christus.<br />
Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />
und führe uns zum ewigen Leben.<br />
Texte zur Eucharistiefeier<br />
Singt dem Herrn ein Lied, denn er ist hocherhaben.<br />
Kraft und Stärke ist mir der Herr.<br />
Er wurde mein Erretter. Halleluja.<br />
Ex 15, 1–2<br />
Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />
Lesung aus der Apostelgeschichte Apg 8, 26–40<br />
In jenen Tagen sagte ein Engel des Herrn zu Philippus: Steh<br />
auf und zieh nach Süden auf der Straße, die von Jerusalem<br />
nach Gaza hinabführt. Sie führt durch eine einsame Gegend.<br />
Und er brach auf. Nun war da ein Äthiopier, ein Kämmerer,<br />
Hofbeamter der Kandake, der Königin der Äthiopier, der ihren<br />
ganzen Schatz verwaltete. Dieser war nach Jerusalem gekom-
Eucharistie · Donnerstag, 30. <strong>April</strong> 248<br />
men, um Gott anzubeten, und fuhr jetzt heimwärts. Er saß auf<br />
seinem Wagen und las den Propheten Jesaja.<br />
Und der Geist sagte zu Philippus: Geh und folge diesem Wagen.<br />
Philippus lief hin und hörte ihn den Propheten Jesaja lesen.<br />
Da sagte er: Verstehst du auch, was du liest?<br />
Jener antwortete: Wie könnte ich es, wenn mich niemand<br />
anleitet? Und er bat den Philippus, einzusteigen und neben ihm<br />
Platz zu nehmen. Der Abschnitt der Schrift, den er las, lautete:<br />
Wie ein Schaf wurde er zum Schlachten geführt; und wie ein<br />
Lamm, das verstummt, wenn man es schert, so tat er seinen<br />
Mund nicht auf. In der Erniedrigung wurde seine Verurteilung<br />
aufgehoben. Seine Nachkommen, wer kann sie zählen? Denn<br />
sein Leben wurde von der Erde fortgenommen.<br />
Der Kämmerer wandte sich an Philippus und sagte: Ich bitte<br />
dich, von wem sagt der Prophet das? Von sich selbst oder von<br />
einem anderen? Da begann Philippus zu reden, und ausgehend<br />
von diesem Schriftwort verkündete er ihm das Evangelium von<br />
Jesus.<br />
Als sie nun weiterzogen, kamen sie zu einer Wasserstelle. Da<br />
sagte der Kämmerer: Hier ist Wasser. Was steht meiner Taufe<br />
noch im Weg? Er ließ den Wagen halten, und beide, Philippus<br />
und der Kämmerer, stiegen in das Wasser hinab, und er taufte<br />
ihn.<br />
Als sie aber aus dem Wasser stiegen, entführte der Geist des<br />
Herrn den Philippus. Der Kämmerer sah ihn nicht mehr, und er<br />
zog voll Freude weiter. Den Philippus aber sah man in Aschdod<br />
wieder. Und er wanderte durch alle Städte und verkündete das<br />
Evangelium, bis er nach Cäsarea kam.<br />
Impuls zur Lesung<br />
Ein Fremder, zweifellos, man sieht es ihm ja auch an. Und<br />
ein Heide. Aber auch ein Hochgestellter, einer, der zur Elite<br />
seines Landes gehört. Aber vielleicht auch einer, dem, ganz in<br />
der Ordnung, ganz in Ordnung, früh Gewalt angetan worden<br />
ist. Dem die Zeugungskraft genommen wurde. Wir wollen ja
249<br />
Donnerstag, 30. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />
nur dein Bestes. So wirst du es leichter haben auf dem Weg<br />
nach oben, in die höchsten Staatsämter. Er hat es tatsächlich<br />
weit gebracht. Ein königlicher Finanzminister ist er geworden.<br />
Was will denn der hier? Dass Menschen aus der Fremde, dass<br />
die sogenannten Heiden sich auf den Weg machen, um gemeinsam<br />
mit Israel den einen und einzigen Gott zu verehren<br />
und seinem Gebot gemäß zu leben, diesen Traum träumt die<br />
Bibel schon einige Zeit. Nun wird dieser Traum Wirklichkeit,<br />
nicht zum ersten Mal, doch bewegend wie ein erster Kuss. Den<br />
Apostel Philippus lässt der Gottesgeist den Weg des geistlich<br />
wachen, des aufgeweckten, des gleichsam auferweckten Fremden<br />
kreuzen. Philippus steht Kandakes Kämmerer zur Verfügung<br />
als Gesprächspartner beim Deuten der Schrift. Und auf<br />
seinen Wunsch hin tauft er ihn, den hoch Geehrten und tief<br />
Verletzten, ihm sagt er Gottes Ja und Amen zu. Unschätzbar,<br />
unverlierbar, unwiderruflich, unbedingt: Du verwaltest nicht<br />
nur Schätze, du selber bist der Schatz. Unschätzbar. Wort des<br />
Herrn.<br />
Antwortpsalm Ps 66, 8–9.16–17.19–20<br />
Kehrvers: Halleluja – oder:<br />
Jauchzt vor Gott, alle Länder der Erde!<br />
Preist unseren Gott, ihr Völker; *<br />
lasst laut sein Lob erschallen!<br />
Er erhielt uns am Leben *<br />
und ließ unseren Fuß nicht wanken. – Kehrvers<br />
Ihr alle, die ihr Gott fürchtet, kommt und hört; *<br />
ich will euch erzählen, was er mir Gutes getan hat.<br />
Zu ihm hatte ich mit lauter Stimme gerufen, *<br />
und schon konnte mein Mund ihn preisen. – Kehrvers<br />
Gott hat mich erhört, *<br />
hat auf mein drängendes Beten geachtet.
Eucharistie · Donnerstag, 30. <strong>April</strong> 250<br />
Gepriesen sei Gott; denn er hat mein Gebet nicht verworfen *<br />
und mir seine Huld nicht entzogen.<br />
Kehrvers: Halleluja – oder:<br />
Jauchzt vor Gott, alle Länder der Erde!<br />
Kehrvers siehe Vers 1,<br />
ferner GL 643, 3 · GL 1975 232, 6 · KG 458, 4 (VI. Ton)<br />
Ruf vor dem Evangelium vgl. Joh 6, 51<br />
Halleluja. Halleluja.<br />
So spricht der Herr: Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel<br />
gekommen ist. Wer dieses Brot ißt, wird in Ewigkeit leben.<br />
Halleluja.<br />
Aus dem hl. Evangelium nach Johannes Joh 6, 44–51<br />
In jener Zeit sprach Jesus zu der Menge: Niemand kann zu mir<br />
kommen, wenn nicht der Vater, der mich gesandt hat, ihn zu<br />
mir führt; und ich werde ihn auferwecken am Letzten Tag.<br />
Bei den Propheten heißt es: Und alle werden Schüler Gottes<br />
sein. Jeder, der auf den Vater hört und seine Lehre annimmt,<br />
wird zu mir kommen. Niemand hat den Vater gesehen außer<br />
dem, der von Gott ist; nur er hat den Vater gesehen. Amen,<br />
amen, ich sage euch: Wer glaubt, hat das ewige Leben.<br />
Ich bin das Brot des Lebens. Eure Väter haben in der Wüste<br />
das Manna gegessen und sind gestorben. So aber ist es mit dem<br />
Brot, das vom Himmel herabkommt: Wenn jemand davon isst,<br />
wird er nicht sterben.<br />
Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen<br />
ist. Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben. Das Brot,<br />
das ich geben werde, ist mein Fleisch, ich gebe es hin für das<br />
Leben der Welt.
251<br />
Donnerstag, 30. <strong>April</strong> · Abend<br />
Abendgebet<br />
O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />
Herr, eile, mir zu helfen.<br />
Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />
Innehalten am Abend<br />
Nicht unserer Vorväter wollen wir trachten uns würdig zu zeigen<br />
– nein: unserer Enkelkinder!<br />
Bertha von Suttner (eigentlich Baroness Bertha Sophie Felicitas von Suttner,<br />
österreichische Schriftstellerin und Pazifistin; Friedensnobelpreis 1905;<br />
1843–1914)<br />
• Was ist mein Beitrag – und sei er noch so klein – damit in<br />
Zukunft menschenwürdiges Leben für viele möglich wird?<br />
• Welche Gewohnheiten könnte ich ganz konkret ändern?<br />
Confiteor (Seite 17) – oder – Erbarme dich (Seite 27)<br />
Hymnus<br />
Halleluja! Auferstanden<br />
aus des dunklen Grabes Banden<br />
ist der Herr, der uns befreit,<br />
der am Kreuz den Tod bezwungen<br />
und des Vaters Huld errungen:<br />
Jubelt ihm, ihr Lande weit!<br />
Halleluja, ewges Leben<br />
will der Herr den Seinen geben,<br />
edle Frucht vom Kreuzesstamm,<br />
will uns speisen, will uns tränken,<br />
will sich selber ganz uns schenken,<br />
Neuen Bundes Osterlamm.
Abend · Donnerstag, 30. <strong>April</strong> 252<br />
Herr, du lässt uns nicht vergebens<br />
dürsten nach dem Quell des Lebens,<br />
deiner Herde guter Hirt;<br />
führe uns die rechten Pfade,<br />
zum Beharren gib uns Gnade,<br />
bleib bei uns, wenn’s Abend wird.<br />
Tillmanns Gesangbuch 1802<br />
GL 766 (Anhang ostdeutsche Diözesen)<br />
Psalm 132 Verse 11–18<br />
Der Herr hat David geschworen, *<br />
einen Eid, den er niemals brechen wird:<br />
„Einen Spross aus deinem Geschlecht *<br />
will ich setzen auf deinen Thron.<br />
Wenn deine Söhne meinen Bund bewahren, *<br />
mein Zeugnis, das ich sie lehre,<br />
dann sollen auch ihre Söhne *<br />
auf deinem Thron sitzen für immer.“<br />
Denn der Herr hat den Zion erwählt, *<br />
ihn zu seinem Wohnsitz erkoren:<br />
„Das ist für immer der Ort meiner Ruhe; *<br />
hier will ich wohnen, ich hab ihn erkoren.<br />
Zions Nahrung will ich reichlich segnen, *<br />
mit Brot seine Armen sättigen.<br />
Seine Priester will ich bekleiden mit Heil, *<br />
seine Frommen sollen jauchzen und jubeln.<br />
Dort lasse ich Davids Macht erstarken *<br />
und stelle für meinen Gesalbten ein Licht auf.<br />
Ich bedecke seine Feinde mit Schande; *<br />
doch auf ihm erglänzt seine Krone.“<br />
Ehre sei dem Vater ...
253<br />
Donnerstag, 30. <strong>April</strong> · Abend<br />
Ein Licht hast du uns geschenkt, Gott Davids, und sättigst uns<br />
mit deinem Brot. Wir wollen dir jauchzen und jubeln.<br />
Lesung <br />
Jer 31, 7b–8a<br />
Jubelt Jakob voll Freude zu und jauchzt über das Haupt der<br />
Völker! Verkündet, lobsingt und sagt: Der Herr hat sein Volk<br />
gerettet, den Rest Israels. Seht, ich bringe sie heim aus dem<br />
Nordland und sammle sie von den Enden der Erde.<br />
Magnificat – Lobgesang Mariens<br />
Antiphon zum Magnificat:<br />
Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist. Wer<br />
von diesem Brot isst, wird leben in Ewigkeit. Das Brot, das ich<br />
geben werde, ist mein Fleisch. Ich gebe es hin für das Leben der<br />
Welt. Halleluja.<br />
Fürbitten<br />
Lasst uns beten zu Jesus, dem lebendigen Brot, der sich für alle<br />
hingegeben hat:<br />
A: Schenke der Welt deinen Frieden.<br />
– Für die Menschen im krisengeschüttelten Afghanistan.<br />
– Für alle, die unter einer unsicheren politischen Lage leiden,<br />
besonders im Irak, im Jemen, in Syrien und in Libyen.<br />
– Für Tschetschenen und Georgier.<br />
– Für die Menschen in der Ostukraine, die vom Bürgerkrieg<br />
entwurzelt sind.<br />
– Für alle, die religiös motiviertem Terror in Afrika zum Opfer<br />
gefallen sind.<br />
– Für alle, die unter totalitären Regimen verschleppt und ermordet<br />
werden.<br />
Vaterunser
Abend · Donnerstag, 30. <strong>April</strong> 254<br />
Oration<br />
Ewiger Gott, in dieser österlichen Zeit erfahren wir deine Barmherzigkeit<br />
in reicher Fülle, denn du hast uns aus der Finsternis<br />
des Irrtums herausgeführt. Gib, dass wir deine Wahrheit gläubig<br />
erfassen und in unserem Leben festhalten. Darum bitten<br />
wir durch Jesus Christus.<br />
Regina caeli (Seite 283)<br />
Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />
gewähre uns der allmächtige Herr.
255<br />
Thema des Monats<br />
Gott ist König. Grund zum Jubeln<br />
Der 47. Psalm<br />
Grund zum Jubeln! Zu Feier und Freude. Wann jubeln und<br />
wann feiern wir? Was macht uns Freude, was macht uns<br />
froh? Was feiern wir? Wen feiern wir? Wem jubeln wir zu?<br />
Wann, und wo, und wem klatschen wir Applaus?<br />
Ihr Völker alle, klatscht in die Hände<br />
Der 47. Psalm (siehe auf den Seiten 96–97) setzt mit einer Aufforderung<br />
zum Jubel ein. Alle Völker der Erde werden aufgerufen,<br />
Adonai, dem Herrn, JHWH, dem Gott Israels, zuzujubeln.<br />
Die Begründung wird gleich mitgeliefert: Dieser allein ist Gott.<br />
Die Gottestitel der beiden großen kanaanäischen Gottesgestalten,<br />
„der Höchste“, damit wurde der Gott El gekennzeichnet<br />
und ausgezeichnet, und: „der Furchtgebietende“, Titel des Gottes<br />
Baal, werden hier auf den Gott Israels übertragen. Hier ist<br />
Gott. Nur hier. Gott allein. Und weg sind sie, die Götter, die<br />
Götzen. Hoffentlich. Grund zu jubeln. Guter Grund.<br />
Er wählt unser Erbland für uns aus<br />
Der Psalm findet noch weiteren Grund zum Jubel. Es ist die<br />
Erinnerung an die Landnahme Israels, es ist ihre Vergegenwärtigung.<br />
Sie wird als Königstat des Gottes Israels gefeiert. Ihren<br />
Abschluss fand sie mit dem Einzug des Herrn in Jerusalem, mit<br />
seinem Hinaufzug auf den Zion. Ein Höhepunkt. Aber keine<br />
Episode. Keine Momentaufnahme. Sondern Wirklichkeit, die<br />
bleibt, und bleibend wirkt, und endlich allen aufhilft und alle<br />
Welt heilt.
Thema des Monats 256<br />
Singt unserm Gott, ja singt ihm<br />
Der 47. Psalm entfaltet sich in zwei parallel aufgebauten, in<br />
ihrer Aussagetendenz verschiedenen, aber nicht widersprüchlichen,<br />
sondern sich bereichernden, einander ergänzenden<br />
Strophen. Die erste Strophe, V. 2–6, feiert die Folgen der Königsherrschaft<br />
Gottes für Israel. Die zweite Strophe, V. 7–10,<br />
beschreibt, visionär, die Auswirkungen dieser Königsherrschaft<br />
für die Völkerwelt.<br />
Spielt unserm König, spielt ihm<br />
Die zweite Strophe unseres Psalms beginnt abermals mit der<br />
Aufforderung zum Jubel, zum Jubel über den König. Adonai<br />
ist König. Er ist der einzige König. König der Welt ist der Gott<br />
Israels. Seit der Urzeit, von Anfang an, ist er König der ganzen<br />
Erde. Er hat der Welt eine Ordnung gesetzt, die beides will,<br />
anweist, gewährt und garantiert: Die Individualität der Völker,<br />
keine Gleichschaltung, und ihr friedliches, respektvolles, jedes<br />
einzelne Volk bereicherndes Zusammenleben zugleich.<br />
Denn Gott gehören die Mächte der Erde<br />
Die Verheißung von Gott her heißt zuerst und zuletzt: Frieden.<br />
Gottes Weltkönigtum ist keine Despotie, wie wir das von den<br />
irritierend sich in der politischen Landschaft mehrenden, von<br />
den infantilen, egomanen und machtgierigen Despoten unserer<br />
Tage kennen. Alle diese Riesenbabys. Im Osten – und im Westen.<br />
Im Morgenland, und so beschämend, so beunruhigend,<br />
immer mehr auch im Abendland. „Denn Gott gehören die<br />
Mächte der Erde.“ Die heutige Bibelwissenschaft macht darauf<br />
aufmerksam, dass die Mächtigen der Erde hier bewusst nicht<br />
Könige oder Herrscher, sondern „Schilde“ genannt werden.<br />
Ihre Sendung ist es nicht, so wird hier klargestellt, Macht aus-
257<br />
Unter die Lupe genommen<br />
zuüben, um des gestörten narzisstischen Gleichgewichts, der irren<br />
Eigen-Macht willen. Ihre Aufgabe ist es allein, dienend und<br />
bescheiden Schutzfunktion zu übernehmen für ihre jeweiligen<br />
Völker. Gewiss, auch das kann propagandistisch, populistisch<br />
missbraucht werden … Doch diese biblische Präzisierung kann,<br />
vorsichtig gesagt, nicht im Sinne der Despoten sein; da ist Gegenwind.<br />
Gottes Geist.<br />
Volk des Gottes Abrahams<br />
Was für ein Anspruch! Was für ein Zuspruch! Abraham hat sich<br />
von den falschen Gottheiten seiner Väter losgesagt. Er hat sich<br />
freigeschwommen (Jos 24, 2–3). Allein JHWH, den Herrn, als<br />
den wahren Gott anbeten. Darum geht es. Nein, nicht irgendwann<br />
einmal. Sondern: genau jetzt. Alle anderen im Clan denken<br />
und glauben anders. Was für ein Wagnis. Was für ein Abenteuer.<br />
Die Besteigung des Mount Everest ist nichts dagegen.<br />
Und hier nun der Zuspruch: Wenn ihr Fremden, ihr Völker, das<br />
wagt, dann seid ihr „Volk des Gottes Abrahams“.<br />
„Ein Segen sollst du sein.“ (Gen 12, 2)<br />
Susanne Sandherr<br />
„Alle Jubeljahre“<br />
Ein heiliges Jahr<br />
D<br />
as kommt aber auch nur alle Jubeljahre vor“ – diese Redewendung<br />
signalisiert alltagssprachlich: Das geschieht sehr<br />
selten, darauf kannst du lange warten – worauf auch immer.
Unter die Lupe genommen 258<br />
Jobel und Jubel<br />
Hat „Jubeljahr“ eigentlich mit „Jubeln“ und „Jubel“ zu tun? Das<br />
Jubel-Jahr gibt Grund zu jubeln, so weit, so gut. Ein Jubeljahr<br />
ist aber, nach dem biblisch-hebräischen Wortursprung, ein<br />
Jobeljahr. Zwar nicht „jubeln“ und jubilieren“, aber Wörter wie<br />
„Jubiläum“, „Jubelfeier“, „Jubilar“ gehen auf das hebräische<br />
„jobél“ (Widderhorn) zurück. Mit dem Widderhorn blies man<br />
Alarm, kündigte aber auch frohe Ereignisse, Feste und Festzeiten<br />
an. Ein Jobeljahr ist nach Leviticus 25 jedes 50. Jahr, nämlich<br />
die Zeit nach sieben mal sieben Sabbatjahren.<br />
Sabbatical<br />
Was aber ist ein Sabbatjahr? In der heutigen Arbeitswelt bezeichnet<br />
Sabbatjahr oder, aus dem Englischen, Sabbatical, eine<br />
offizielle, in wenigen Berufen vom Arbeitgeber, meist vom Arbeitnehmer,<br />
manchmal in einem Mischmodus finanzierte längere<br />
Auszeit von der Berufsarbeit, die der Regeneration, der<br />
Burn-out-Prophylaxe, der Motivation, der Neuorientierung,<br />
der Forschung, beruflichen Horizonterweiterung und Weiterbildung,<br />
aber auch Zwecken wie Kinderbetreuung und Pflege<br />
betagter oder kranker Angehöriger dienen kann.<br />
Das Sabbatjahr<br />
Nach Leviticus 2, 5–7 gilt als Sabbatjahr jedes siebte Jahr, in dem<br />
die Bearbeitung der Felder ruhen muss und sich die Menschen<br />
von dem ernähren sollen, was von selbst wächst. Es ging, mit<br />
heutigen Worten, um Ökologie, um den rechten, den gerechten,<br />
schonenden Umgang mit der anvertrauten Natur; biblisch<br />
gesprochen, mit der dem Menschen anvertrauten Schöpfung.
259<br />
Unter die Lupe genommen<br />
Loslösung<br />
Eine soziale Dimension ist hier ebenfalls im Blick! Das hebräische<br />
Wort für das Sabbatjahr bedeutet „Loslösung, Erlass“.<br />
Nach jeweils sieben Jahren soll Sklaven die Freiheit angeboten<br />
und Verschuldungen aufgehoben werden (Ex 21, 2; Dtn 15, 2).<br />
Ziel des Sabbatjahres war es, im Rahmen eines Kreditsystems,<br />
in dem der Einzelne mit seiner Person und seiner Familie für<br />
Schulden haften musste (2 Kön 4, 1), für sozialen Ausgleich<br />
zu sorgen und endgültige Verarmung zu verhindern. Unregelmäßige<br />
obrigkeitliche Anordnungen von Schuldenerlass und<br />
Sklavenentlassung kennt der Alte Orient insgesamt. Doch der<br />
am wöchentlichen Sabbat orientierte verlässliche Sieben-Jahres-<br />
Rhythmus und die öffentliche Ausrufung des Sabbatjahres machen<br />
es zu einer sozialen Institution, die frei ist von der Willkür<br />
der Könige.<br />
Das Jobeljahr<br />
Das Jobeljahr oder Jubeljahr hat seinen Namen vom hebräischen<br />
Wort „jobél“, Widderhorn, das zu seiner Eröffnung geblasen<br />
wurde. Martin Luther übersetzt mit „Halljahr“, während<br />
sich in römisch-katholischer Tradition „Jubeljahr“ eingebürgert<br />
hat. Die Bestimmung zum Jobeljahr (Lev 25) greift auf die Institution<br />
des Sabbatjahrs zurück, verlängert den Zeitraum aber siebenfach<br />
(Lev 25, 39–55). War das eine realistische Perspektive,<br />
nach 49 Jahren aus Schuldsklaverei entlassen zu werden? Bemerkenswert<br />
ist der hier geforderte Umgang mit Grundbesitz.<br />
Der Urzustand gerechter Verteilung von Grund und Boden soll<br />
alle 50 Jahre wiederhergestellt werden (Lev 25, 13–34).
Unter die Lupe genommen 260<br />
Denn das Land gehört mir<br />
Auch wenn das Jobeljahr, im Unterschied zum Sabbatjahr, dem<br />
siebenjährigen Brach- und Erlassjahr, in der jüdischen Sozialgeschichte<br />
persischer, hellenistischer und römischer Zeit wohl<br />
keine unmittelbar praktische Rolle gespielt hat, die theologischen<br />
Grundgedanken von Sabbatjahr und Jobeljahr wirkten<br />
weiter. Man kann diese Auswirkungen wirtschaftsethisch, sozialethisch,<br />
ökologisch nennen: Ihr Grund ist Gottes Wort. „Das<br />
Land darf nicht endgültig verkauft werden, denn das Land gehört<br />
mir und ihr seid nur Fremde und Beisassen bei mir.“ (Lev<br />
25, 23) Hier spricht kein selbstherrlicher, gieriger Großgrundbesitzer,<br />
das sagt der Herr, die Großzügigkeit selbst. An uns ist<br />
es, Konsequenzen zu ziehen, für einen schonenden Umgang<br />
mit der Schöpfung, der alle aufatmen lässt. Für ein solidarisches<br />
Miteinander der Menschen. Das befreit.<br />
Und ruft Freiheit für alle Bewohner des Landes aus<br />
„Erklärt dieses fünfzigste Jahr für heilig und ruft Freiheit für alle<br />
Bewohner des Landes aus!“ (Lev 25, 10) Freiheit, Befreiung, aus<br />
bitterster Armut und Lebensnot durch den Verlust des Grundeigentums,<br />
Auslösung aus Schuldsklaverei. Das Jesaja-Buch (Jes<br />
61, 1) kündigt Freiheit, Freilassung an, nach dem Vorbild des<br />
Jobeljahrs, und zugleich unabhängig vom Kalender. Folgt man<br />
dem Lukas-Evangelium, so hat Jesus, Träger des Geistes und in<br />
seiner Kraft, sich diese Freiheitsbotschaft, sich diese Gottes-Gewissheit,<br />
zu eigen gemacht. (Lk 4, 18–21)<br />
Susanne Sandherr
261<br />
Unter die Lupe genommen<br />
Unterschiedliche Ostertermine der Kirchen<br />
Das Osterfest ist nicht an ein festes Datum gebunden, sondern<br />
wird innerhalb eines bestimmten Zeitraums im Frühjahr<br />
begangen. Alle Kirchen folgen dabei der gleichen Regel:<br />
Ostern wird am ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond<br />
gefeiert, der auf die Tagundnachtgleiche im Frühjahr folgt.<br />
Dennoch feiern in den meisten Jahren die östlichen und die<br />
westlichen Kirchen Ostern an verschiedenen Daten. Dies geht<br />
auf das 16. Jahrhundert zurück, als Papst Gregor XIII. eine Kalenderreform<br />
einführte. Doch einige Kirchen folgten diesem<br />
„Gregorianischen Kalender“ nicht und behielten den bisherigen<br />
„Julianischen Kalender“ bei. Der Julianische Kalender geht auf<br />
Julius Cäsar zurück, der einen alexandrinischen Astronomen<br />
mit einer Kalenderreform beauftragte. Mit ihr wurde das altrömische<br />
Mondsystem abgeschafft und das Jahr mit 365 Tagen<br />
und der Gliederung in Monate eingeführt. Papst Gregor XIII.<br />
(1572–1585) sollte eine Lösung für die Kalenderproblematik<br />
finden, da der julianische Kalender nach einiger Zeit nicht mehr<br />
mit den astronomischen Gegebenheiten übereinstimmte. Mit<br />
dieser Kalenderreform wurden die Schaltjahre reduziert und<br />
die Abweichungen angepasst.<br />
Kalender braucht Korrekturen<br />
Mit dem Kalender wird die Zeit, die sich aus dem Umlauf der<br />
Erde um die Sonne und aus dem Umlauf des Mondes um die<br />
Erde ergibt, in ähnliche Abschnitte eingeteilt. Doch benötigt die<br />
Erde für ihre Umkreisung der Sonne über fünf Stunden mehr<br />
als 365 Tage. Der Julianische Kalender löste das Problem mit<br />
dem Einschub von Schaltjahren. Dennoch blieb eine Zeitdifferenz.<br />
Nach 128 Jahren blieb der Kalender einen Tag hinter den<br />
astronomischen Gegebenheiten zurück. Der Gregorianische Kalender<br />
hingegen weicht erst nach 3 600 Jahren um einen Tag ab.
Unter die Lupe genommen 262<br />
Nebeneinander der Kalender<br />
Zahlreiche orthodoxe Kirchen sowie orientalisch-orthodoxe<br />
Kirchen verwenden bis heute den julianischen Kalender, um<br />
das Osterdatum zu berechnen. Im Jahr 1924 hatten einige orthodoxe<br />
Kirchen mit einem Sprung vom 9. auf den 23. März<br />
den gregorianischen Kalender übernommen, regelten aber die<br />
Schaltjahre anders. Dieser sogenannte „neue Kalender“ blieb<br />
umstritten, etwa die Hälfte der orthodoxen Kirchen nutzt nach<br />
wie vor den julianischen Kalender. Der julianische und der gregorianische<br />
Kalender unterscheiden sich um 13 Tage. Wenn<br />
also der 21. März als Tag der Tagundnachtgleiche nach dem<br />
julianischen Kalender erreicht ist, wird nach dem gregorianischen<br />
Kalender bereits der 3. <strong>April</strong> gezählt. Dies führt bis heute<br />
zu unterschiedlichen Daten des Osterfestes. Falls ein Vollmond<br />
zwischen die beiden Daten fällt, liegt das Osterfest nach dem<br />
julianischen Kalender später als das Fest nach dem gregorianischen<br />
Kalender.<br />
Große Bedeutung der Tradition<br />
Die Kalenderfrage hat in der Geschichte zu vielen Spaltungen<br />
geführt. Und bis heute bleibt es schwierig, eine Einigung zu erzielen.<br />
Während in den westlichen Kirchen mehr Wert auf den<br />
Einklang mit den astronomischen Gegebenheiten gelegt wird,<br />
bleibt dies für die Ostkirchen nachrangig. Auch das Heilige und<br />
Große Konzil, das die Orthodoxe Kirche 2016 auf Kreta abhielt,<br />
konnte trotz vorheriger Ankündigung, das Problem konstruktiv<br />
angehen zu wollen, keine Lösung finden, die ökumenisch zu<br />
mehr Einheitlichkeit geführt hätte. Dies liegt insbesondere an der<br />
hohen Wertschätzung der Tradition. Da eine Veränderung der<br />
kalendarischen Gegebenheiten zudem enorme Auswirkungen<br />
auf die liturgische Ordnung hätte, ist eine kurzfristige Änderung<br />
wohl auch nicht in Sicht. Gleichwohl fallen trotz der unterschiedlichen<br />
Berechnungen in einigen Jahren die Daten des Osterfestes
263<br />
Singt dem Herrn ein neues Lied<br />
im Osten und im Westen zusammen, das nächste Mal am 20.<br />
<strong>April</strong> 2025 sowie drei Jahre später am 16. <strong>April</strong> 2028.<br />
Marc Witzenbacher<br />
Wir wollen alle fröhlich sein<br />
Von nun an bis in Ewigkeit<br />
Den Text des Liedes finden Sie auf den Seiten 49–50.<br />
Der Osterjubel „Wir wollen alle fröhlich sein“ (GL 326; EG<br />
100; KG 447) geht in den Textstrophen 2–5 auf Cyriacus<br />
Spangenberg (1528–1604) zurück, Sohn des Reformators Johannes<br />
Spangenberg (1484–1550). Vorlage war die lateinische<br />
Cantio „Resurrexit Dominus“ („Der Herr ist auferstanden“) aus<br />
dem 14. Jahrhundert. In C. Spangenbergs „Christlichs Gesangbüchlein“,<br />
das 1568 in Eisleben erschien, findet sich das fünfstrophige<br />
Lied zum ersten Mal, mit der Überschrift „Ein Alt<br />
Osterlied“. Der Liedruf „Wir wollen alle fröhlich sein“ ist als<br />
Doppelzeilenruf „We schollen alle vrolik sin“ erstmals um 1380<br />
in Trier bezeugt.<br />
Aufforderung und Bekräftigung<br />
„Wir wollen alle fröhlich sein“, mit dieser Selbstaufforderung<br />
der singenden Gemeinde hebt das Osterlied an, das in seiner<br />
freudigen Grundstimmung begeistert und mitreißt. Ein tänzerisch-wiegender,<br />
eingängiger Dreierrhythmus bestimmt das musikalische<br />
Geschehen von Anfang an. Der Refrain „Halleluja,<br />
Halleluja, / Halleluja, Halleluja. / Gelobt sei Christus, Marien<br />
Sohn“ wiederholt die Melodie der Strophe und verstärkt die<br />
Wirkung der einfachen, in heiterem Dur gehaltenen Dreizeiler.
Singt dem Herrn ein neues Lied 264<br />
Bessere Lieder<br />
Der Philosoph Friedrich Nietzsche (1844–1900) hat den Christen<br />
bekanntlich ins Stammbuch geschrieben: „Bessere Lieder<br />
müssten sie mir singen, dass ich an ihren Erlöser glauben lerne:<br />
erlöster müssten mir seine Jünger aussehen!“ So heißt es in<br />
Nietzsches „Also sprach Zarathustra“ im 37. Kapitel. Schaut<br />
man sich unsere christlichen Oster- und unsere Weihnachtslieder<br />
an, dann sind die übersprudelnd heiteren, die einladenden<br />
und lockenden Jubel- und Freudengesänge nicht eben in der<br />
Minderzahl. Und dabei handelt es sich nicht um Zuckerguss,<br />
den der Philosoph vermutlich auch nicht schätzte.<br />
Im Ei<br />
Wir hatten auf dem Gymnasium einige Jahre eine katholische<br />
Religionslehrerin, promovierte Kunsthistorikerin, Germanistin<br />
und Theologin, die mich sehr beeindruckte. Einmal sagte sie:<br />
„Sie sind doch alle noch Küken.“ Also: Sie sind doch allesamt<br />
behütet, fast noch im Ei; was das Leben so bringt, oder nimmt,<br />
das ahnt ihr gar nicht. Der Satz kam nicht abwertend bei mir<br />
an, im Gegenteil. Ich habe auch nicht widersprochen, aber ich<br />
wusste, dass er nicht wahr war, nicht für alle unter uns. Einige<br />
waren schon lange nicht mehr im Ei, wenn sie es je gewesen<br />
waren. Aber keine Frage, auch diese Scala ist nach oben, oder<br />
nach unten, offen. Wir waren Küken.<br />
Befreit<br />
Nicht mehr im Ei sein und dennoch „Wir wollen alle fröhlich<br />
sein“ singen, jenseits jener ersten Naivität der Küken, und<br />
fern von feucht-fröhlicher Schunkelfröhlichkeit: Wie geht das?<br />
Christlich, jüdisch, biblisch ist Befreiung von Bedrückung das<br />
Schlüsselerleben. Gott begegnen: in Befreiungserfahrungen.<br />
Grundlegend ist der Auszug der Hebräer, der Leute um Mose,
265<br />
Singt dem Herrn ein neues Lied<br />
aus Ägypten. Erlebte Befreiung artikuliert sich im Jubel. Vom<br />
Lied der Freude über die Rettung am Schilfmeer bis, christlich<br />
gelesen, zum Gotteslob der Freunde Jesu: „Surrexit Dominus<br />
vere“, „der Herr ist wahrhaft auferstanden“.<br />
Halleluja<br />
Darum auch das strophenlange Halleluja des Liedes. Hier ist das<br />
biblische „Lobet JHWH“ ergänzt um das Lob Christi, Marien<br />
Sohn. Doch was ist der Grund der ansteckenden Fröhlichkeit?<br />
Er liegt in Gottes Heilshandeln (Strophe 1), in Tod und Auferweckung<br />
Jesu (Strophe 2). Die Christenheit breitet, weitet<br />
diese Freude in einer 50-tägigen Feier aus. Grund genug: Die<br />
Macht des Todes – zerstört. Nachhaltig gestört, gebrochen, unterbrochen.<br />
Der „Höllen Pfort“, zerstört, „die Seinen all herausgeführt“.<br />
Gottes Exodus, der Erlösung bringt „vom ewgen<br />
Tod“ (Strophe 3). Österlich erlöst, sind wir Mitbesitzer des Paradieses,<br />
das der Gottessohn „uns erkauft“ (Strophe 4). Das ist<br />
aber nicht das Privileg einer ganz besonders verdienten oder<br />
zahlungskräftigen Schicht, sondern gilt den Menschen auf<br />
dem ganzen „Erdenkreis“ (Strophe 4) – angesichts wachsender<br />
Fremdenfeindlichkeit heute eine wertvolle, willkommene oder<br />
unwillkommene Erinnerung aus österlichem Geist.<br />
Von nun an bis in Ewigkeit<br />
Bis in Ewigkeit soll das universelle Gotteslob reichen. Das ewige<br />
Lob Gottes ist das Ziel der innerweltlichen Existenz. Das heutige<br />
Halleluja – Vorgeschmack auf das endgültige Geschenk neuen<br />
Lebens. Und schon jetzt gilt es loszulassen, sich erlösen zu<br />
lassen, von den falschen Liedern, die wir mitsingen, von den<br />
unsinnigen Lasten, die wir uns selbst und einander aufbürden.<br />
„Des freu sich alle Christenheit.“<br />
Susanne Sandherr
Engagiertes Christsein 266<br />
Die Pfingstkirchen<br />
Nach der römisch-katholischen Kirche zählt die Pfingstbewegung<br />
mit vermutlich mehr als 450 Millionen Gläubigen<br />
weltweit mittlerweile zu den größten christlichen Gemeinschaften.<br />
Der Name „Pfingstkirchen“, „Pfingstbewegung“ oder<br />
„pentekostale Kirchen“ geht auf das in der Apostelgeschichte<br />
überlieferte Pfingstwunder zurück (Apg 2, 1–13; Pfingsten =<br />
griechisch pentekoste). Ihren Ausgangspunkt nahm die Bewegung<br />
vor allem in der amerikanischen Heiligungsbewegung am<br />
Ende des 19. Jahrhunderts. Die Pfingstbewegung kennzeichnet<br />
die Erfahrung des Heiligen Geistes, auch Geisttaufe genannt,<br />
die oft von Zeichen wie Heilungen oder der Zungenrede (Glossolalie,<br />
gr. glossa = Zunge) begleitet wird. In der Regel sind die<br />
einzelnen Gemeinden der Pfingstbewegung selbstständig und<br />
haben sich in Bünden zusammengeschlossen. Die Fragen der<br />
Lehre, der Finanzen sowie auch des Personals regeln die Gemeinden<br />
selbst. In Deutschland sind die meisten Pfingstgemeinden<br />
im „Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden“ (BFP) vereint.<br />
Den 830 Gemeinden gehören rund 6200 Mitglieder an. Der<br />
BFP ist Gastmitglied der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen<br />
in Deutschland.<br />
Erneuerung der Kirche<br />
Ende des 19. Jahrhunderts kam es in den Vereinigten Staaten<br />
von Amerika zu verschiedenen Erweckungsbewegungen, die<br />
eine Erneuerung der Kirche anstrebten. Zahlreiche Evangelisten<br />
und Missionare gründeten Gemeinden, in denen die eigene<br />
Glaubenserfahrung besonders betont wurde. Die Nähe Gottes<br />
wurde besonders in enthusiastischen Erfahrungen wie der Zungenrede<br />
oder Heilungswundern erlebt. Da die Zungenrede zu<br />
den wichtigsten Zeichen der Bewegung wurde, sprach man<br />
auch von der „Zungenbewegung“. Unter Anleitung des Metho-
267<br />
Engagiertes Christsein<br />
distenpastors Charles F. Parham (1873–1929) redete im Jahr<br />
1901 in einer Bibelschule eine junge Frau öffentlich in Zungen.<br />
Von da an galt in der aufbrechenden Erweckungsbewegung die<br />
Zungenrede als ein Erkennungszeichen der Geisttaufe, die der<br />
Bekehrung folgt und von der Wassertaufe unabhängig ist. Der<br />
ebenfalls aus der Methodistenkirche stammende Prediger William<br />
J. Seymour brachte die Pfingstbewegung nach Los Angeles,<br />
wo seine Gemeinde in der Azusa Street zum Ausgangspunkt der<br />
weltweit verbreiteten Bewegung wurde. Durch ihre Herkunft<br />
aus der methodistischen Kirche verbanden die beiden Prediger<br />
die aus dem Methodismus stammende Heiligungsbewegung mit<br />
den für sie wesentlichen persönlichen Erfahrungen des Heiligen<br />
Geistes. Die Gemeinden prägte zudem ein damals ungewohntes<br />
soziales Miteinander: In den Gemeinden fanden sich verschiedene<br />
Milieus und Menschen unterschiedlicher Hautfarbe<br />
zusammen.<br />
Pfingstgemeinden in Deutschland<br />
In Berlin gründete sich 1920 eine Gemeinde, die als Ausgangspunkt<br />
der Pfingstbewegung in Deutschland gilt. Der Evangelist<br />
Heinrich Vietheer (1883–1968) rief zwei Jahre später durch<br />
die Arbeit der „Berliner Zeltmission“ einige sogenannter Elim-<br />
Gemeinden ins Leben, die sich später in einem Verband organisierten.<br />
Auch in Polen und Russland wurden Gemeinden<br />
gegründet. In Württemberg und Berlin entstanden zudem sogenannte<br />
„Volksmissionsgemeinden“. Die verschiedenen Verbände<br />
und Strömungen vereinigten sich schließlich 1938 zu einem<br />
Bund, der sich nach dem Verbot durch die Gestapo nach dem<br />
Zweiten Weltkrieg wieder zusammenschloss und mit einigen<br />
Zwischenstationen schließlich 1982 in den „Bund Freikirchlicher<br />
Pfingstgemeinden“ umbenannt wurde. Der Bund unterhält<br />
neben dem Theologischen Seminar Beröa in Erzhausen, in dem<br />
die Pastoren ausgebildet werden, zahlreiche Werke sowie einen
Engagiertes Christsein 268<br />
Verlag. Im Jahr 2000 wurde der BFP Vollmitglied der „Vereinigung<br />
Evangelischer Freikirchen“ (VEF). In den 1960er-Jahren<br />
entstanden auch in der römisch-katholischen und den evangelischen<br />
Kirchen charismatische Bewegungen, die eine geistliche<br />
Erneuerung der eigenen Kirche anstrebten. Sie wollten keine<br />
Kirchenspaltung, sondern von innen heraus die Kirche geistlich<br />
beleben.<br />
Persönliche Entscheidung<br />
Am Beginn des Glaubens steht für die Pfingstbewegung die eigene<br />
Bekehrung, die als ein Geschenk Gottes verstanden wird.<br />
Dies ist mit einer Abkehr vom bisherigen Lebensstil verbunden.<br />
Die Wiedergeburt des Menschen geschieht für Pfingstler<br />
nicht in der Wassertaufe, sondern durch das erneuerte Leben<br />
und den Glauben im Heiligen Geist. Die Taufe mit Wasser folgt<br />
als öffentlicher Bekenntnisakt vor der Gemeinde und der Welt,<br />
daher wird in den Pfingstgemeinden die Kindertaufe nicht<br />
praktiziert. Die bewusste Bekehrung prägt auch das kirchliche<br />
Leben der Pfingstgemeinden. In den Gottesdiensten haben der<br />
Lobpreis sowie das freie persönliche Gebet einen festen Platz.<br />
Nach dem Selbstverständnis des BFP sind die Gemeinden Orte,<br />
an denen „Gemeinschaft, gegenseitige Hilfe im Dienst und eine<br />
Verwirklichung der unterschiedlichen Berufungen gelebt wird“.<br />
Ziel allen kirchlichen Lebens ist das Lob Gottes und die eigene<br />
Heiligung. Dies drückt sich auch in konkretem Handeln aus.<br />
Der BFP unterhält mehrere diakonische Einrichtungen. Trotz<br />
mancherlei Unterschiede zu den anderen Kirchen versteht<br />
sich die Pfingstbewegung als Teil der weltweiten Kirche Jesu<br />
Christi: „Wir glauben, dass zur Gemeinde Jesu wiedergeborene<br />
Menschen aus allen an der Bibel orientierten Gemeinden<br />
und Kirchen gehören“, wie es auf der Website des BFP heißt<br />
(www.bfp.de). Diese Grundhaltung prägt auch die Mitarbeit in<br />
der ökumenischen Bewegung, zu der offizielle Dialoge mit den
269<br />
Die Mitte erschließen<br />
anderen Kirchen und die Mitgliedschaft in ökumenischen Gremien<br />
gehören.<br />
Marc Witzenbacher<br />
Gottesdienstliche Christologie<br />
Bei aller klaren Ausrichtung des liturgischen Handelns auf<br />
Gott hin, ist unser Gottesdienst inhaltlich bestimmt von<br />
Jesus Christus, seiner Person und seinem Wirken. Er steht im<br />
Zentrum unserer Gottesdienste, speziell der Eucharistiefeier mit<br />
ihren beiden Polen der Verkündigung des Evangeliums, in dem<br />
Jesus selber zu uns spricht, und in der eucharistischen Kommunion,<br />
in der wir ihn unter den Zeichen von Brot und Wein<br />
empfangen und uns durch ihn verwandeln lassen.<br />
Beten „durch Christus“<br />
Jesus, den wir als den Christus, den Messias und Gesalbten<br />
bekennen, ist der Mittler. Dies wird etwa in den Orationen,<br />
den Gebeten im Namen der versammelten Gemeinde, deutlich,<br />
wenn es am Schluss heißt: „Darum bitten wir durch Jesus Christus,<br />
deinen Sohn, unseren Herrn und Gott, der in der Einheit<br />
des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.“<br />
Wenn wir mit Gott sprechen, so geschieht dies durch seinen<br />
Sohn Jesus Christus. Seine Mittlerschaft ist möglich, weil er<br />
wahrer Mensch und wahrer Gott ist. Oder um es mit dem österreichischen<br />
Liturgiewissenschaftler Philipp Harnoncourt<br />
zu sagen: In Christus ist Gott bei den Menschen, in Christus<br />
ist zugleich der Mensch bei Gott. Hinter dieser in der katholischen<br />
Kirche (etwa im Gegensatz zu den reformierten Kirchen)<br />
lehramtlich wenig reflektierten, aber liturgisch bedeutsamen
Die Mitte erschließen 270<br />
Aussage stehen Formulierungen in der neutestamentlichen<br />
Briefliteratur: „Einer ist Gott, Einer auch Mittler zwischen Gott<br />
und den Menschen: der Mensch Christus Jesus, der sich als<br />
Lösegeld hingegeben hat für alle“ (1 Tim 2, 5 f.). Gerade der<br />
Hebräerbrief entfaltet das Motiv der Mittlerschaft, etwa in Hebr<br />
9, 3–28: „Denn Christus ist … in den Himmel selbst (gegangen),<br />
um jetzt vor Gottes Angesicht zu erscheinen für uns.“ (Hebr. 9,<br />
24) Hier wird die Aussage des Glaubensbekenntnisses: „Er sitzt<br />
zur Rechten Gottes, des Vaters“ inhaltlich mit dem Dienst des<br />
Mittlers gefüllt.<br />
Sprechen „zu Christus“ und „mit Christus“<br />
Dennoch kennt die Liturgie auch das Sprechen, ja Beten zu<br />
Christus. Bei den wenigen an Christus gerichteten Orationen<br />
lautet der Schluss: „... der du in der Einheit des Heiligen Geistes<br />
mit Gott dem Vater lebst und herrschest in alle Ewigkeit.“ Direkt<br />
wird also in der Rückbindung an Gott sichtbar, dass Christus<br />
eine Person der Trinität ist, aber keine eigene Gottheit. Im<br />
Sohn wird indirekt der Vater mit verherrlicht: Die Kirche – verstanden<br />
als die Braut Christi – „ruft ihren Herrn an, durch ihn<br />
huldigt sie dem ewigen Vater“, wie es die Liturgiekonstitution<br />
in Nr. 7 ausdrückt.<br />
Eine Anrede Jesu Christi findet sich vor allem in freieren Formen,<br />
also in Liedern und Hymnen, etwa des Stundengebets. Es<br />
handelt sich damit um stärker poetische Texte, die nicht streng<br />
an dogmatischen Vorgaben ausgerichtet sind. Hier sprechen<br />
und singen die Betenden oft, wie sie es empfinden. Und für die<br />
Glaubenden ist eben Jesus die Entäußerung, die Mensch gewordene<br />
Gestalt Gottes, mit der zu reden für viele einfacher ist als<br />
mit dem „allmächtigen Gott“, der uns bisweilen fern scheint. Es<br />
ist also eine Sprechweise des „gläubigen Herzens“. Durch das<br />
Ansprechen Christi wird letztlich Gott selbst für uns ansprechbar.
271<br />
Die Mitte erschließen<br />
Ebenso kennt die kirchliche Tradition das Beten mit Christus,<br />
gerade im Stundengebet. Denn mit den dort verwendeten Psalmen<br />
nutzen wir eine schwierige Textgattung. Eine der Formen,<br />
wie der Vollzug der Psalmen als Gebet in der Tradition gedeutet<br />
wird, ist das Gebet mit Jesus Christus, den die Kirche als ihren<br />
ersten, vorzüglichen Psalmbeter sieht. Christus verherrlicht den<br />
Vater, und die Kirche schließt sich dem Gebet ihres Hauptes an,<br />
versteht sie sich doch als „Leib Christi“.<br />
Die offizielle Einführung in das Stundengebet bringt die verschiedenen<br />
Formen ganz gut mit einem Augustinus-Zitat auf<br />
den Punkt und stellt deren Verflechtungen heraus: „Unser Herr<br />
Jesus Christus, Gottes Sohn, soll der eine Heiland seines Leibes<br />
sein, der für uns betet, in uns betet und zu dem wir beten: Für<br />
uns betet er als unser Priester, in uns betet er als unser Haupt;<br />
zu ihm beten wir als unserem Gott.“ (AES 7)<br />
Christologie des Kirchenjahrs<br />
Damit haben wir vor allem die Christologie der aufsteigenden<br />
Dimension des Gottesdienstes betrachtet. Die stärkste christologische<br />
Komponente aber wird für uns in der Liturgie im<br />
Kirchenjahr deutlich – und damit eher in absteigender Weise.<br />
Denn das Kirchenjahr ist christologisch verankert, mit den Polen<br />
des Weihnachtsfestkreises als Fest der Geburt Jesu, damit<br />
der Entäußerung Gottes, auf der einen Seite und auf der anderen<br />
Seite des Osterfestkreises, mit Gedächtnis von Leiden,<br />
Tod, Auferstehung und Himmelfahrt Christi. Vielleicht wird<br />
gerade in der Kar- und Osterzeit, in der wir nun stehen, die<br />
Tiefe des Wirkens dieser christologischen Komponente spürbar.<br />
Denn wir rekapitulieren ja nicht nur Vergangenes, das für uns<br />
heilsgrundlegend ist, sondern vergegenwärtigen es in der Feier.<br />
Durch diese Vergegenwärtigung wirkt es in uns und verändert<br />
uns. Und das bezieht sich nicht nur auf die Textebene, sondern<br />
auf alle Ausdrucksformen und die ganze Feiergestalt.
Themen und Termine 272<br />
Etwa die Feier des Kreuzestodes Christi am Karfreitag will<br />
uns Trost in der eigenen Erfahrung von Schuld, Gebrochenheit,<br />
vielleicht Krankheit und Vergänglichkeit sein. Die „Grabesruhe“<br />
des Karsamstags kann eigene Erfahrungen der Gottverlassenheit<br />
ansprechen. Der Durchgang durch die Osternacht mit<br />
ihrer reichen Symbolkraft, den Lichtriten, dem Untertauchen<br />
in der Taufe, dem Wachen in den Lesungen der Vigil und die<br />
Verkündigung des leeren Grabes, nehmen uns mit in Tod und<br />
Auferstehung Jesu Christi hinein, erneuern uns aber auch, gerade<br />
im abschließenden Empfang der Osterkommunion.<br />
Es ist die rituelle Gestaltung der Heiligen Drei Tage, in denen<br />
altes Traditionsgut erhalten geblieben ist, und das zugehörige,<br />
innerlich bewegende Liedgut, in denen eine Tiefe des Christusereignisses<br />
aufleuchtet, wie dies nur wenige Tage im Kirchenjahr<br />
vermögen.<br />
Friedrich Lurz<br />
Heilige des Monats:<br />
Bernadette Soubirous<br />
D<br />
ass mit ihren persönlichen Erfahrungen einer der größten<br />
und bedeutendsten Wallfahrtsorte der Welt verbunden ist,<br />
hätte zunächst niemand vermutet. Bernadette Soubirous wuchs<br />
in ärmlichen Verhältnissen auf, war wenig gebildet und hatte es<br />
auch später als Ordensfrau nicht leicht. Und doch veränderten<br />
die Erscheinungen, die sie in der berühmten Grotte in Lourdes<br />
erlebte, nicht nur ihr eigenes Leben. Bis heute schöpfen unzählige<br />
Menschen Trost aus ihrem Besuch in Lourdes. Auch wenn<br />
sich nach wie vor die Geister an dem Wallfahrtsort scheiden, die<br />
Ausstrahlung von Lourdes ist ungebrochen. Genauso fasziniert<br />
bis heute die Lebensgeschichte der „Seherin von Lourdes“, von<br />
Bernadette Soubirous.
273<br />
Themen und Termine<br />
Aufgewachsen in Armut<br />
Geboren wurde Bernadette am 7. Januar 1844 als ältestes von<br />
sechs Kindern einer Müllersfamilie. Ihre Mühle Boly musste<br />
die Familie allerdings aufgeben, weil dampfbetriebene Mühlen<br />
wirtschaftlicher waren und die Familie immer mehr in Armut<br />
geriet, wohl auch durch die Alkoholsucht des Vaters. Nachdem<br />
die Familie in eine kleinere Mühle umgezogen war, brach in<br />
Lourdes eine Cholera-Epidemie aus, die viele Menschen das<br />
Leben kostete. Auch Bernadette wurde angesteckt und litt ihr<br />
ganzes Leben unter den Folgen der schweren Krankheit. Die<br />
Not zwang die Familie, eine noch kleinere Mühle zu bewirtschaften.<br />
1856 herrschte eine große Hungersnot, der die Regierung<br />
mit der Verteilung von kostenlosem Mehl abzuhelfen<br />
versuchte. So musste die Familie auch die kleine Mühle aufgeben,<br />
der Vater nahm Gelegenheitsarbeiten an. Schließlich war<br />
die Familie mittellos und wurde in einem Raum des ehemaligen<br />
Gefängnisses im Ort, dem „Cachot“, untergebracht.<br />
Erscheinungen in einer Grotte<br />
Aufgrund dieser Verhältnisse konnte Bernadette nicht zur Schule<br />
gehen und musste die Familie mit dem Hüten von Schweinen<br />
oder als Bedienung in einer Wirtschaft unterstützen. 1857 wurde<br />
sie Magd auf dem Hof ihrer Patentante in Bartrès. Von ihrer<br />
Tante wurde sie schlecht behandelt, Bernadette fühlte sich ausgestoßen<br />
und unglücklich. Doch gerade in dieser Situation verwandelte<br />
sich ihr Leben völlig. Beim Schafehüten erschien ihr<br />
nach ihrer Schilderung insgesamt 18 Mal eine schöne Dame,<br />
die sich schließlich als die „Unbefleckte Empfängnis“ vorstellte.<br />
Bernadette scheute sich zunächst, von der Erscheinung zu<br />
erzählen, doch spürten die Menschen in ihrer Umgebung, dass<br />
sie sich verändert hatte. Bernadette trat selbstbewusster auf und<br />
strahlte trotz ihrer von Krankheit gezeichneten Gestalt eine<br />
große Würde aus. Nach einiger Zeit wurde sie von der weißen
Themen und Termine 274<br />
Dame aufgefordert, 15 Tage an den Ort zu kommen, wo sie<br />
die Erscheinung hatte. Immer mehr Menschen folgten ihr, doch<br />
konnte niemand außer ihr eine Erscheinung wahrnehmen. Bernadette<br />
geriet während der Erscheinungen in Ekstase.<br />
Entdeckung der Quelle von Lourdes<br />
Da die Ereignisse immer mehr Tumult verursachten, wurde die<br />
Polizei aufmerksam und verhörte Bernadette. Doch sie ließ sich<br />
nicht beirren. Sie wurde von der Dame aufgefordert, aus einer<br />
Quelle zu trinken, von der zunächst nichts zu sehen war. Bernadette<br />
scharrte am Boden, tatsächlich kam Wasser zum Vorschein.<br />
Dann sollte Bernadette den Priester aufsuchen und ihn<br />
bitten, eine Kapelle an der Grotte zu errichten.<br />
Heilungswunder an der Quelle<br />
Immer mehr Menschen hörten von den Erscheinungen und<br />
folgten Bernadette zur Grotte. Als eine Frau ihren gelähmten<br />
Arm in das Wasser der Quelle tauchte, konnte sie ihn anschließend<br />
wieder bewegen. Daraufhin kamen bis zu 10 000 Menschen<br />
zur Grotte, um die Erscheinungen der Bernadette zu erleben.<br />
Doch ebenso wie die Anhänger wuchs der Widerstand.<br />
Die örtliche Zeitung wetterte gegen den „Aberglauben von<br />
Lourdes“. Auch der örtliche Pfarrer hielt die Berichte von Bernadette<br />
zunächst für Auswüchse ihrer reichen Fantasie. Doch<br />
der Arzt in Lourdes glaubte Bernadette und bestätigte die Heilungen,<br />
die sich an der Quelle vollzogen hatten. Die Ereignisse<br />
wurden dadurch schnell in ganz Frankreich bekannt. Aber Bernadette<br />
musste sich weiteren Verhören stellen, auch der Bischof<br />
bestellte sie ein.
275<br />
Themen und Termine<br />
Anerkennung durch die Kirche<br />
Schließlich wuchs die Zustimmung. 1862 erkannte der Ortsbischof,<br />
zwölf Jahre nach Bernadettes Tod auch Papst Leo XIII.,<br />
die Erscheinungen offiziell an. 1864 wurde an der Grotte die<br />
berühmt gewordene Marienstatue aufgestellt, 1866 auch die<br />
von der Dame erbetene Kapelle errichtet. Obwohl es immer<br />
noch großen Widerstand gab, entwickelte sich Lourdes rasch zu<br />
einem der bedeutendsten Wallfahrtsorte. Im Jahr 1867 zählte<br />
man bereits rund fünf Millionen Pilger. Bernadette aber hatte<br />
weiterhin mit Misstrauen, Unverständnis und Missgunst zu<br />
kämpfen. Von der Presse wurde sie als „hysterische Person“ tituliert,<br />
viele zogen ihre Berichte in Zweifel.<br />
Eintritt ins Kloster<br />
Als sie die letzte Erscheinung hatte, sprach Bernadette schließlich<br />
nicht mehr über das, was sie erlebt hatte. Sie ging zur<br />
Schule und arbeitete im Krankenhaus von Lourdes. Da sie von<br />
Neugier und Belästigungen bedrängt war, verließ Bernadette<br />
schließlich Lourdes und schloss sich den Barmherzigen Schwestern<br />
im Kloster St. Gildard in Nevers an, etwa 500 Kilometer<br />
von Lourdes entfernt. Sie legte dort ihre Gelübde ab und nahm<br />
den Ordensnamen Marie Bernardre an. Der Orden machte ihr<br />
jedoch zur Auflage, nicht mehr über ihre Visionen zu sprechen.<br />
Auch ihre Mitschwestern machten ihr das Leben nicht leicht.<br />
Am 16. <strong>April</strong> 1879 starb Bernadette im Alter von 35 Jahren an<br />
den Folgen ihrer Krankheiten. Nach ihrem Tod wuchs die Anziehungskraft<br />
von Lourdes immer weiter. Und auch die Anerkennung<br />
der Geschichte von Bernadette. 1925 wurde sie selig-,<br />
1933 heiliggesprochen. Als ihr Leichnam anlässlich der Seligsprechung<br />
exhumiert wurde, wurde er unverwest vorgefunden.<br />
Bis heute liegen ihre sterblichen Überreste in einem Glasschrein<br />
im Kloster in Nevers. Versuche, ihren Leichnam nach Lourdes<br />
zu holen, lehnte das Kloster ab. Mehrere Millionen Menschen
Themen und Termine 276<br />
pilgern jedes Jahr nach Lourdes. Rund 30 000 Heilungen wurden<br />
berichtet, bis heute wurden aber erst 70 Heilungen offiziell<br />
als Wunder anerkannt. Papst Johannes Paul II. machte im Jahr<br />
2004 seine letzte Auslandsreise nach Lourdes, auch Benedikt<br />
XVI. kam 2008 zum 150. Jubiläum der Erscheinungen von Bernadette<br />
Soubirous.<br />
Marc Witzenbacher<br />
Urbi et Orbi:<br />
die Segnungsloggia im Petersdom<br />
Er ist einer der berühmtesten Balkone der Weltgeschichte, dabei<br />
wird er nur selten genutzt. Nur drei Gelegenheiten gibt<br />
es, an denen der Papst auf der Segnungsloggia des Petersdoms<br />
in Rom erscheint: beim feierlichen Segen „Urbi et Orbi“ an Ostern<br />
und Weihnachten, und wenn sich der neu gewählte Papst<br />
ebenfalls mit dem feierlichen Segen der Welt vorstellt. Auch am<br />
Osterfest dieses Jahres wird der Papst den Segen wieder von der<br />
Loggia spenden, die ohne die Päpste zunächst nur wie ein architektonisches<br />
Element in der Fassade des Petersdomes wirkt.<br />
Damit wird auch hervorgehoben, dass nicht die Architektur,<br />
sondern der Segen des Papstes im Vordergrund steht.<br />
Lange Baugeschichte<br />
Der Petersdom hat wie viele große Kirchen der Christenheit<br />
eine lange Baugeschichte hinter sich. 1506 legte Papst Julius II.<br />
den Grundstein für einen Neubau der Kirche Sankt Peter, weil<br />
er die aus dem vierten Jahrhundert und mittlerweile mehrfach<br />
umgebaute und baufällig gewordene Kirche durch einen prächtigen<br />
Bau ersetzen wollte. Erst 1626 konnte Papst Urban VIII.
277<br />
Themen und Termine<br />
schließlich die Peterskirche weihen. Dazwischen mühten sich<br />
13 Päpste um die damals größte Baustelle der Welt. Einigen von<br />
ihnen war die Baustelle mehr eine Last, erst Papst Paul V. machte<br />
den Bau zu seiner ersten Priorität. Er entschied sich gegen<br />
das ursprünglich von Michelangelo entworfene Konzept, gleich<br />
lange Längs- und Querachsen des Domes zu errichten. Er beauftragte<br />
den Schweizer Architekten Carlo Maderno damit, den<br />
Dom in der Form eines lateinischen Kreuzes in der damals üblichen<br />
Ost-West-Ausrichtung fertigzustellen. Maderno vollendete<br />
die Arbeiten in rasanter Geschwindigkeit. In nur sieben Jahren<br />
errichtete er die Fassade und den Längsbau mit der riesigen<br />
Kuppel. Über der Fassade prangt in großen Lettern der Name<br />
Pauls V., in dessen Pontifikat die Fassade fertiggestellt wurde.<br />
Erhöhte Segnungsloggia<br />
So wie schon Alt-Sankt Peter sollte auch der neue Petersdom<br />
eine Segnungsloggia erhalten. Der Papst brauchte für den feierlichen<br />
Segen einen erhöhten Platz, von dem aus ihn alle Gläubigen<br />
sehen konnten. Da man damals noch nicht die heutigen<br />
Übertragungsmöglichkeiten hatte, sollte der Platz möglichst<br />
hoch und gut sichtbar sein, weil der Segen nur denjenigen gültig<br />
gespendet wurde, die den Papst sehen und hören konnten.<br />
Eine solche Segensloggia befindet sich auch an der Laterankirche,<br />
der päpstlichen Bischofskirche in Rom. Auch in Venedig<br />
am Markusdom ist eine Loggia zu finden, da Papst Paul II. um<br />
das Jahr 1455 den Dom mit der Idee ausbaute, später seine<br />
Residenz nach Venedig zu verlegen. In Alt-Sankt-Peter war die<br />
Segensloggia noch so ausgebaut, dass der Papst auf der Sedia<br />
Gestatoria, dem Tragethron, auf den Balkon gelangen konnte.<br />
In der neuen Vatikanbasilika wurde darauf verzichtet, den Papst<br />
bis auf den Balkon tragen zu können. Papst Paul VI. schaffte<br />
schließlich auch den Gebrauch der Sedia ab. Interessant ist,<br />
dass die Segensloggia im Petersdom farbig gestaltet ist. Wer ge-
Themen und Termine 278<br />
nauer hinschaut, kann erkennen, dass die Säulen in leichtem<br />
rot erscheinen und das Feld über den Säulen türkis gestrichen<br />
ist. Bis heute gibt diese Farbgebung den Experten Rätsel auf.<br />
Segen „Urbi et Orbi“<br />
Der päpstliche Segen „Urbi et Orbi“, „der Stadt und dem Erdkreis“,<br />
bildete sich in seiner heutigen Form bereits im Mittelalter<br />
aus. Mit dem Segen wurde auch der Anspruch des Papstes<br />
deutlich, Oberhaupt der weltweiten Kirche zu sein. Mit dem<br />
Segen ist ein Ablass verbunden, daher wurde früher der Segen<br />
häufiger gespendet als heute, öfter auch von der Loggia der Lateranbasilika<br />
aus. Papst Paul VI. führte zwei neue Traditionen<br />
für den Segen ein. Er erklärte den Segen auch für diejenigen für<br />
gültig, die den Segen über das Radio hörten. 1985 wurde dies<br />
auch auf die Fernsehzuschauer, 1995 zudem auf die Übertragung<br />
im Internet ausgedehnt. Zudem grüßte Paul VI. die Gläubigen<br />
in vielen Sprachen. Diesen Brauch hat Papst Franziskus<br />
nicht mehr übernommen.<br />
Marc Witzenbacher<br />
Woche für das Leben<br />
B<br />
ereits seit mehr als 25 Jahren richten die Deutsche Bischofskonferenz<br />
und die Evangelische Kirche in Deutschland die<br />
„Woche für das Leben“ aus. Die ökumenische Woche greift<br />
verschiedene Themen rund um Fragen des Lebensschutzes, um<br />
bioethische Fragestellungen sowie die Würde des Lebens in allen<br />
seinen Phasen auf.
279<br />
Themen und Termine<br />
„Leben im Sterben“<br />
Im Jahr <strong>2020</strong> steht die Woche vom 25. <strong>April</strong> bis zum 2. Mai unter<br />
dem Thema „Leben im Sterben“. Dabei stehen vor allem die<br />
palliative und seelsorgliche Begleitung von Sterbenden sowie<br />
die Würde des Menschen im Sterbeprozess im Mittelpunkt. Die<br />
Themen der Woche für das Leben werden jährlich in zahlreichen<br />
kleinen und größeren Veranstaltungen, Diskussionsrunden<br />
und Gottesdiensten überall in Deutschland weitergetragen<br />
und vertieft. Zur Vorbereitung der Veranstaltungen und auch<br />
zur eigenen Vertiefung des Themas ist auf der Internetseite<br />
woche-fuer-das-leben.de umfangreiches Material zu finden. Die<br />
Arbeitshilfe zur Woche kann dort kostenfrei heruntergeladen<br />
oder auch bei den Ansprechpartnern der Landeskirchen oder<br />
Diözesen bestellt werden. Die Kontaktadressen sind ebenfalls<br />
auf der Internetseite aufgelistet.<br />
Zentraler Auftakt in Augsburg<br />
Am Beginn der Woche steht ein zentraler ökumenischer Gottesdienst,<br />
der in diesem Jahr am 25. <strong>April</strong> um 10.30 Uhr im Hohen<br />
Dom zu Augsburg gefeiert wird. Beteiligt sind der Vorsitzende<br />
der Deutschen Bischofskonferenz, Reinhard Kardinal Marx, die<br />
stellvertretende Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche<br />
in Deutschland, Präses Annette Kurschus, sowie der Augsburger<br />
Diözesanadministrator Bertram Meier und der dortige Regionalbischof<br />
Axel Pieper. Anschließend laden die Kirchen zu<br />
einem Empfang und Informationsangeboten auf dem Domplatz<br />
ein. Um 13 Uhr findet eine Veranstaltung mit Vertreterinnen<br />
und Vertretern aus Kirche, Politik und Wissenschaft statt, bei<br />
der Gestaltungsmöglichkeiten und Haltungen der Sterbebegleitung<br />
thematisiert werden.<br />
Marc Witzenbacher
Themen und Termine 280<br />
Gottesdienste im ZDF<br />
• Palmsonntag, 5. <strong>April</strong> <strong>2020</strong> – 9.30 Uhr,<br />
Stephansdom, Wien (kath.)<br />
• Karfreitag, 10. <strong>April</strong> <strong>2020</strong> – 9.30 Uhr,<br />
Vöcklabruck (ev.)<br />
• Ostersonntag, 12. <strong>April</strong> <strong>2020</strong> – 9.30 Uhr,<br />
Kreuzkirche, Herne (ev.)<br />
• Ostersonntag, 12. <strong>April</strong> <strong>2020</strong> – 10.00 Uhr (ARD),<br />
Ostern in Rom (kath.)<br />
• Sonntag, 19. <strong>April</strong> <strong>2020</strong> – 9.30 Uhr,<br />
St. Maximilian, München (kath.)<br />
• Sonntag, 26. <strong>April</strong> <strong>2020</strong> – 9.30 Uhr,<br />
Zionskirche, Berlin (ev.)<br />
DOMRADIO<br />
• Eine aktuelle Auslegung des in <strong>MAGNIFICAT</strong> abgedruckten Tagesevangeliums<br />
hören Sie von Montag bis Samstag im DOMRADIO ab ca. 7.55 Uhr. Für die<br />
lebensnahe und tiefgründige Auslegung des Textes lädt DOMRADIO wöchentlich<br />
einen Priester oder qualifizierten Laien zu Live-Gesprächen ein. Sendung<br />
verpasst? Dann nutzen Sie das Archiv oder das Podcast-Angebot auf www.domradio.de.<br />
• Sonntags um 10 Uhr überträgt DOMRADIO einen Gottesdienst aus dem Erzbistum<br />
Köln sowie um 10 und 18 Uhr die Gottesdienste aus dem Kölner Dom<br />
live im Internet-TV auf www.domradio.de. Die Predigt ist als Podcast erhältlich.<br />
• Bei Fragen erreichen Sie DOMRADIO unter Tel. 02 21 / 25 88 60.
281<br />
Eröffnung von Morgen- und Abendgebet<br />
Eröffnung des Morgengebetes<br />
Eröffnung des Abendgebetes
Marianische Antiphon 282
283<br />
Marianische Antiphon
Namenstagskalender 284<br />
Namenstage im <strong>April</strong><br />
Neben den Gedenktagen des Liturgischen Kalenders werden Heilige, Selige<br />
und bedeutende Glaubenszeugen insbesondere des deutschen Sprachraums<br />
mit Todesjahr angegeben.<br />
1. 4. Irene, Agape und Chionia (304); Hugo von Grenoble (1132);<br />
Cäsarius (um 1239)<br />
2. 4. Theodosia (307); Maria von Ägypten (5. Jh.); Eustasius<br />
(629); Sandrina (1458); Franz von Páola (1507)<br />
3. 4. Richard von Chichester (1253); Gandolf (1260); Elisabeth<br />
Koch (1899)<br />
4. 4. Isidor von Sevilla (636); Konrad von Weißenau (1241);<br />
Heinrich Richter (1945)<br />
5. 4. Juliana von Lüttich (1258); Vinzenz Ferrer (1419); Kreszentia<br />
Höss (1744)<br />
6. 4. Wilhelm von Aebelholt (1203); Petrus der Märtyrer (1252)<br />
7. 4. Johannes Baptist de la Salle (1719)<br />
8. 4. Walter von Pontoise (1099); Manegold (1204); Beata von<br />
Ribnitz (1399)<br />
9. 4. Waltraud von Mons (um 688); Konrad von Salzburg (1147)<br />
10. 4. Hulda (Prophetin); Notker von Lüttich (1008); Fulbert<br />
(1028); Eberwin (1152); Engelbert von Admont (1331)<br />
11. 4. Stanislaus (1079); Hildebrand (1209); Reiner von Osnabrück<br />
(1233); Gemma Galgani (1903)<br />
12. 4. Herta (um 303); Julius I. (Papst, 352); Zeno von Verona (um<br />
371); Konstantin (um 530); Johann Adam Möhler (1838)<br />
13. 4. Hermenegild (585); Martin I. (Papst, 655); Paulus Diaconus<br />
(um 799); Paternus (1058); Ida von Boulogne (1113)<br />
14. 4. Tiburtius (Märtyrer); Hadwig (um 1200); Lidwina (Ludwina,<br />
Lidia, 1433); Ernestine (1775)<br />
15. 4. Huna (Unna, um 687); Nidger von Augsburg (nach 829); Waltmann<br />
(Waldo, 1138)
285Namenstagskalender<br />
16. 4. Benedikt Josef Labre (1783); Bernadette Soubirous (1879)<br />
17. 4. Gerwin (1117); Eberhard von Wolfegg (1179); Max Joseph<br />
Metzger (1944)<br />
18. 4. Aya (708); Ursmar (713); Wikterp (Wigo, um 771); Herluka<br />
(1127)<br />
19. 4. Autbert (829); Gerold (978); Leo IX. (1054); Friedrich von<br />
Altzelle (1215); Marcel Callo (1945)<br />
20. 4. Odette (1158); Hildegund von Schönau (1188)<br />
21. 4. Anselm von Canterbury (1109); Konrad von Parzham (1894)<br />
22. 4. Caius (295); Altfrid von Münster (849); Wolfhelm (1091);<br />
Meingoz (um 1200)<br />
23. 4. Georg (304); Fortunatus (537); Pusinna (5./6. Jh.); Gerhard<br />
von Toul (994); Adalbert (997)<br />
24. 4. Mellitus (624); Wilfrid (710); Egbert (729); Marian<br />
(1083/86); Fidelis (1622); Theodor Peters (1921); Karl Franken<br />
(1931); Maria Elisabetta Hesselblad (1957)<br />
25. 4. Markus; Ermin (Erwin, 737); Hermann I. von Baden (1074);<br />
Franka (1218)<br />
26. 4. Consuelo (Unsere Liebe Frau vom Guten Rat); Kletus (Papst,<br />
um 90); Richarius (645); Trudpert (7. Jh.); Radbert (um<br />
859); Helene Leuther (1662)<br />
27. 4. Salman (7. Jh.); Floribert (um 746); Tutilo (um 913); Zita<br />
(1272); Petrus Canisius (1597)<br />
28. 4. Theodora von Alexandria (um 304); Adalbero (1090); Hugo<br />
von Cluny (1109); Ludwig Maria Grignion de Montfort<br />
(1716); Peter Chanel (1841)<br />
29. 4. Irmtrud (9. Jh.); Roswitha (9. Jh.); Theoger (1120); Dietrich<br />
von Thoreida (1219); Katharina von Siena (1380)<br />
30. 4. Quirinus (um 130); Hildegard (783); Heimo (1024); Rosamunde<br />
(um 1100); Bernhard zur Lippe (1224); Pius V.<br />
(1572); Pauline von Mallinckrodt (1881)
Impressum 286<br />
Impressum<br />
Lizenzgeber: Pierre-Marie Dumont, Magnificat SAS, Paris<br />
Schirmherr: Weihbischof Rolf Lohmann, Xanten<br />
Redaktion:<br />
Dr. Johannes Bernhard Uphus, Hennef (Sieg): Chefredakteur · Morgen- und<br />
Abendgebet; Prof. Dr. Susanne Sandherr, München: Impulse · Thema des Monats<br />
· Unter die Lupe genommen · Singt dem Herrn ein neues Lied; Dorothee<br />
Sandherr-Klemp, Bonn: Tageseinführungen · Fürbitten · Innehalten am Abend ·<br />
Von Woche zu Woche · Unter die Lupe genommen; Domkapitular Msgr. Dr.<br />
Heinz Detlef Stäps, Rottenburg: Das Bild im Blick · Zum Titelbild; Oberkirchenrat<br />
Dr. Marc Witzenbacher, Karlsruhe: Engagiertes Christsein · Themen und<br />
Termine<br />
Beiräte: Dipl.-Theol. Tobias Licht, Karlsruhe; Pfarrer Dr. Stefan Rau, Münster<br />
Schriftleitung und Satz: Dr. Friedrich Lurz, Köln<br />
Druck: C. H. Beck, Nördlingen<br />
Erscheinungsweise: monatlich<br />
ISSN 1254-7697<br />
© 1994 Magnificat SAS, Paris<br />
Deutsche Ausgabe © 2000 Verlag Butzon & Bercker, Kevelaer<br />
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Telefon: 044 482 60 11<br />
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Ansprechpartnerin: Frau Claudia Wyden<br />
Bezugspreise (Stand: Juli 2019), Herstellung in Deutschland<br />
Deutschland: Einzelheft: € 6,– (zzgl. Versandkosten),<br />
Jahres-Abonnement: € 54,95 (inkl. Versandkosten)<br />
Österreich: Einzelheft: € 6,– (zzgl. Versandkosten),<br />
Jahres-Abonnement: € 56,95 (inkl. Versandkosten)<br />
Schweiz: Einzelheft: Fr 9,80 (zzgl. Versandkosten),<br />
Jahres-Abonnement: Fr 97,– (inkl. Versandkosten)<br />
Europäische Union: Einzelheft: € 6,– (zzgl. Versandkosten),<br />
Jahres-Abonnement: € 69,95 (inkl. Versandkosten)<br />
Übriges Ausland: Einzelheft: € 6,– (zzgl. Versandkosten),<br />
Jahres-Abonnement: € 84,95 (inkl. Versandkosten)<br />
Einzelpreise für die Sonderhefte:<br />
„Die Feier des Stundengebetes. Die Wort-Gottes-Feier. Die Feier der Eucharistie“<br />
sowie „Die Heilige Woche“: jeweils € 5,– / Fr 6,90 (zzgl. Versandkosten)<br />
Version im PDF- oder Epub-Format unter www.magnificat.de/digital.<br />
Einzelheft: € 3,99/Fr 4,90; Jahres-Abonnement: € 29,99/Fr 44,–, bei<br />
gleichzeitigem Abonnement der gedruck ten Ausgabe: € 14,99/Fr 22,–.<br />
Sonderhefte „Die Feier des Stundengebetes. Die Wort-Gottes-Feier. Die<br />
Feier der Eucharistie“ sowie „Die Heilige Woche“: jeweils € 2,99/Fr 3,90.<br />
App für Apple-Geräte im iTunes Store, für Android-Geräte im Google<br />
Store. Es gelten die dort hinterlegten Preise.
Die Ständige Kommission für die Herausgabe der gemeinsamen liturgischen<br />
Bücher im deutschen Sprachgebiet erteilte für die aus diesen Büchern entnommenen<br />
Texte die Abdruckerlaubnis. Die darin enthaltenen biblischen Texte<br />
sind Bestandteil der von den Bischofskonferenzen des deutschen Sprachgebietes<br />
approbierten Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift.<br />
Quellennachweis<br />
Seite 175 f.:<br />
Wilhelm Willms,<br />
meine schritte kreisen um die mitte. neues lied im alten land, 21 f.,<br />
© 1984 Butzon & Bercker GmbH, Kevelaer, www.bube.de<br />
Seite 213:<br />
Eugen Eckert,<br />
© Lahn-Verlag in der Butzon & Bercker GmbH, Kevelaer, www.lahn-verlag.de<br />
Seite 233:<br />
Huub Oosterhuis, Morgengebet (Übertragung: Cornelis Kok),<br />
aus: Huub Oosterhuis, Du Freund Gott. Lieder – Gebete – Essays.<br />
Topos plus Nr. 838,<br />
© 2013 Lahn-Verlag in der Butzon & Bercker GmbH, Kevelaer,<br />
www.lahn-verlag.de<br />
Leider war es nicht in allen Fällen möglich, den Rechtsinhaber ausfindig<br />
zu machen. Entsprechende Hinweise nimmt der Verlag gerne entgegen.
Liturgischer Kalender<br />
In den aktuellen liturgischen Kalender sind die im Heft erwähnten Heiligen<br />
aufgenommen. (H) Hochfest – (F) Fest – (G) Gebotener Gedenktag – (g) Nichtgebotener<br />
Gedenktag. Lesejahr für die Sonntage: A.<br />
Mi 1.4. 5. Fastenwoche Stundenbuch 1. Woche<br />
Do 2.4. Hl. Franz von Páola (g)<br />
Fr 3.4. 5. Fastenwoche<br />
Sa 4.4. Hl. Isidor (g)<br />
So 5.4. PALMSONNTAG 2. Woche<br />
Mo 6.4. KARWOCHE vom Tag<br />
Di 7.4. KARWOCHE vom Tag<br />
Mi 8.4. KARWOCHE vom Tag<br />
Do 9.4. GRÜNDONNERSTAG vom Tag<br />
Fr 10.4. KARFREITAG Karfreitag<br />
Sa 11.4. KARSAMSTAG Karsamstag<br />
So 12.4. AUFERSTEHUNG DES HERRN (H) Ostersonntag<br />
Mo 13.4. OSTERMONTAG Osteroktav<br />
Di 14.4. OSTEROKTAV Osteroktav<br />
Mi 15.4. OSTEROKTAV Osteroktav<br />
Do 16.4. OSTEROKTAV Osteroktav<br />
Fr 17.4. OSTEROKTAV Osteroktav<br />
Sa 18.4. OSTEROKTAV Osteroktav<br />
So 19.4. 2. Sonntag der Osterzeit Osteroktav<br />
Mo 20.4. 2. Osterwoche 2. Woche<br />
Di 21.4. Hl. Konrad von Parzham (g); Hl. Anselm (g)<br />
Mi 22.4. 2. Osterwoche<br />
Do 23.4. Hl. Adalbert (g); Hl. Georg (g)<br />
Fr 24.4. Hl. Fidelis von Sigmaringen (g)<br />
Sa 25.4. HL. MARKUS (F)<br />
So 26.4. 3. Sonntag der Osterzeit 3. Woche<br />
Mo 27.4. Hl. Petrus Kanisius (g)<br />
Di 28.4. Hl. Peter Chanel (g);<br />
Hl. Ludwig Maria Grignion de Montfort (g)<br />
Mi 29.4. HL. KATHARINA VON SIENA (F)<br />
Do 30.4. Hl. Pius V. (g)