SB_14.137NLP

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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind online abrufbar unter: http://dnb.dnb.de © 2009 DVS Media GmbH, Düsseldorf DVS Forschung Band 101 Bestell-Nr.: 170210 ISBN: 978-3-96870-100-4 Kontakt: Forschungsvereinigung Schweißen und verwandte Verfahren e.V. des DVS T +49 211 1591-0 F +49 211 1591-200 forschung@dvs-hg.de Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch die der Übersetzung in andere Sprachen, bleiben vorbehalten. Ohne schriftliche Genehmigung des Verlages sind Vervielfältigungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen nicht gestattet.

2. Einleitung Schweißer unterliegen bei ihrer beruflichen Tätigkeit den vielfältigsten Einwirkungen, die von arbeitsmedizinischer Relevanz sind. Hierzu gehören v. a. chemische und auch physikalische Belastungen. Zu den chemischen Einwirkungen zählen in Abhängigkeit vom Schweißverfahren und Werkstoffen (z.B. aus den Zusatzwerkstoffen) die Metalle z. B. Eisen, Blei, Cadmium, Chrom, Nickel, Mangan, Cobalt, Kupfer, Vanadium, Molybdän, Titan, Aluminium etc. sowie Alkali- und Erdalkali-Metalle (Natrium, Calcium, Kalium), Silizium, Barium, Halogene (v. a. Fluoride) und deren toxische Verbindungen sowie auch verschiedene Gase wie z. B. Kohlenmonoxid, nitrose Gase, Phosgen und Ozon, die jeweils in Form von Gasen, Dämpfen, Stäuben oder Rauchen freigesetzt werden. An physikalischen Faktoren sind die allgemeinen ergonomischen Einflüsse (wie z. B. Zwangshaltungen und Überkopfarbeiten), die Schichtarbeit, die klimatische Einwirkungen (v. a. bei Arbeiten auf Baustellen, Nässe, Kälte und auch Hitze), die Schweißprozessbedingte Wärme, die Lärmexposition durch bestimmte Technologien und Umgebungsfaktoren), hochfrequente elektromagnetsiche Wellen (Ultraviolett-, Infrarot-, Gammastrahlung und sichtbares Licht), niederfrequente Magnetfelder (v. a. beim Widerstandsschweißen, Elektroverfahren) und ionisierende Strahlung (bei zerstöungsfreier Werkstoffprüfung mit Röntgeneinrichtungen oder radioaktiven Strahlern) zu nennen. In der Schweißertechnologie gibt es heute ca. 150 verschiedene genormte Verfahren, mit denen unterschiedliche Werkstoffe, wie z. B. Metalle, Kunststoffe, Keramiken etc., bearbeitet werden. Als Energieträger können u. a. der elektrische Strom mit Erzeugung eines Spannungsabfalls (Widerstandsverfahren) oder eines Lichtbogens, die Gasflamme sowie Laser oder Elektronenstrahlen dienen. Aus dieser oben aufgeführten komplexen Gefahrenexposition geht hervor, dass das Berufsbild des Schweißers ein sehr heterogenes Gefährdungsmuster aufweist und ein sehr hohes Maß an Arbeitsschutzmaßnahmen erforderlich macht. Die Sicherheit und der Gesundheitsschutz von Beschäftigten bei der Arbeit werden rechtlich durch das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) geregelt. Hiernach ist entsprechend §5 ArbSchG eine Beurteilung der für die Beschäftigten mit der beruflichen Tätigkeit verbundenen Gefahren zum Arbeitsschutz der Arbeitnehmer 4

2. Einleitung<br />

Schweißer unterliegen bei ihrer beruflichen Tätigkeit den vielfältigsten Einwirkungen,<br />

die von arbeitsmedizinischer Relevanz sind. Hierzu gehören v. a. chemische und<br />

auch physikalische Belastungen.<br />

Zu den chemischen Einwirkungen zählen in Abhängigkeit vom Schweißverfahren und<br />

Werkstoffen (z.B. aus den Zusatzwerkstoffen) die Metalle z. B. Eisen, Blei, Cadmium,<br />

Chrom, Nickel, Mangan, Cobalt, Kupfer, Vanadium, Molybdän, Titan, Aluminium etc.<br />

sowie Alkali- und Erdalkali-Metalle (Natrium, Calcium, Kalium), Silizium, Barium,<br />

Halogene (v. a. Fluoride) und deren toxische Verbindungen sowie auch verschiedene<br />

Gase wie z. B. Kohlenmonoxid, nitrose Gase, Phosgen und Ozon, die jeweils in Form<br />

von Gasen, Dämpfen, Stäuben oder Rauchen freigesetzt werden.<br />

An physikalischen Faktoren sind die allgemeinen ergonomischen Einflüsse (wie z. B.<br />

Zwangshaltungen und Überkopfarbeiten), die Schichtarbeit, die klimatische<br />

Einwirkungen (v. a. bei Arbeiten auf Baustellen, Nässe, Kälte und auch Hitze), die<br />

Schweißprozessbedingte Wärme, die Lärmexposition durch bestimmte Technologien<br />

und Umgebungsfaktoren), hochfrequente elektromagnetsiche Wellen (Ultraviolett-,<br />

Infrarot-, Gammastrahlung und sichtbares Licht), niederfrequente Magnetfelder (v. a.<br />

beim Widerstandsschweißen, Elektroverfahren) und ionisierende Strahlung (bei<br />

zerstöungsfreier Werkstoffprüfung mit Röntgeneinrichtungen oder radioaktiven<br />

Strahlern) zu nennen.<br />

In der Schweißertechnologie gibt es heute ca. 150 verschiedene genormte<br />

Verfahren, mit denen unterschiedliche Werkstoffe, wie z. B. Metalle, Kunststoffe,<br />

Keramiken etc., bearbeitet werden. Als Energieträger können u. a. der elektrische<br />

Strom mit Erzeugung eines Spannungsabfalls (Widerstandsverfahren) oder eines<br />

Lichtbogens, die Gasflamme sowie Laser oder Elektronenstrahlen dienen.<br />

Aus dieser oben aufgeführten komplexen Gefahrenexposition geht hervor, dass das<br />

Berufsbild des Schweißers ein sehr heterogenes Gefährdungsmuster aufweist und<br />

ein sehr hohes Maß an Arbeitsschutzmaßnahmen erforderlich macht.<br />

Die Sicherheit und der Gesundheitsschutz von Beschäftigten bei der Arbeit werden<br />

rechtlich durch das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) geregelt. Hiernach ist<br />

entsprechend §5 ArbSchG eine Beurteilung der für die Beschäftigten mit der<br />

beruflichen Tätigkeit verbundenen Gefahren zum Arbeitsschutz der Arbeitnehmer<br />

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