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Z-kompakt 1/20 digital

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D i e U m d e n k I m p u l s Z u k u n f t s G e s t a l t u n g s M e l d u n g e n

kompakt

www.ZfürZukunft.de • Einzelpreis: 2,95 • CH: 3,70 CHF

f ü r Z u k u n f t

kompakt

N r. 1 / 2 0

X Perspektiven für eine neue Dekade: Von Krisen

zu Chancen X CO 2 -neutral und trotzdem ausgestorben?

‒ Ökologie der Herzen X Die Klimakatastrophen-Strategie

X Demografie und Fachkräftemangel

X Das digitale Menschenbild 0/1 X

X Kann ein Gott-Schalk auch Passion? X

X Hysterische Zeiten überleben X Bereit für den

Endspurt ? X 12 Stunden im Turm zu Babelburg

Turbo-Veränderungs-Dekade

Wir wechseln in ein neues Jahrzehnt:

Die Zwanziger-Jahre des 21. Jahrhunderts

sind angebrochen. Veränderungen

vollziehen sich immer rasanter.

Man kann fragen, wen man will: Kaum

jemand erwartet darin Gutes.

Doch hat nicht Klaus Kleber gerade in

den Nachrichten resümiert, dass es uns

weltweit in Bezug auf Armut, bedrohl

i c h e Krankheiten, Kindersterblichkeit

etc. heute so gut geht wie

nie zuvor? Wenn D a n k b a r k e i t

fehlt, verei- sen die Herzen. Die

Liebe erkaltet, Gesetzlosigkeit greift

um sich. Spötter stellen ihre Gottlosigkeit in

perversen Gelüsten zur Schau. 1

Endzeit oder Ewigkeit?

Einige sprechen von „Endzeit“. Die Filmindustrie

hat das längst aufgegriffen und

produziert schaurig-apokalyptische „Unterhaltung“.

Die Klimaveränderungen eignen

sich gut, um Ängste zu schüren, ja, Panik

anzuzetteln. Aber kann es überhaupt ein

Ende geben im Blick auf eine Ewigkeit?

Wir beurteilen Zukünftiges durch die Brille des

uns Bekannten, aber das reicht nicht mehr!

Bevor was auch immer zu Ende geht,

muss noch allen Ecken der Welt das Evangelium

des Reiches Gottes vermittelt werden.

2 Das Evangelium vom Reich Gottes

– das ist weder das „aufgeklärte“ Evangelium

des Unglaubens noch das Ich-Meiner-Mir-Mich-Evangelium,

das uns so in

den Ohren schmeichelt. Es geht um die

Königsherrschaft – darum, wer den Willen

des Königs tun will. 3

„Jesus Christus,

König der Könige“ – das sagen wir

so leicht dahin. Ist er es auch in unserem

Tun und Lassen?

Die Spreu vom Weizen trennen

In diesem neuen Jahrzehnt wird die

Spreu vom Weizen deutlicher getrennt

werden: „Er wird seine Tenne reinigen.“

Schafe sollen von den Böcken geschieden

werden: 4 Wer sind die Namenschristen

und wer folgt wirklich Jesus nach?

Das Gericht wird am Haus Gottes

fortgesetzt: 5 Eine Kirche, die das Wort

Gottes als Mythos vergangener Zeiten

verkauft, macht sich überflüssig. Wie

wird dann das Ende derer sein, die dem

Evangelium nicht gehorchen? 5 Nehmen

wir das nicht als Drohung und

auch nicht so sehr als eine Frage danach,

was wir alles falsch machen; die

große Frage ist doch vielmehr: Wie

steht es um unsere Herzensbeziehung

zu Jesus Christus?

Blackout oder Vision?

Der Apostel Johannes sah vor

dem Thron Gottes und vor dem

Lamm (ein Bild für Jesus Christus, den

Sohn Gottes) eine riesige Volksmenge,

bekleidet mit weißen Gewändern. Diese

rufen: „Erlösung kommt allein von unserem

Gott auf dem Thron, und von dem

Lamm!“ Er wollte wissen, wer diese

Menge sei. „Diese sind es, die aus der

großen Bedrängnis kommen, und sie

haben ihre Gewänder weiß gewaschen im

Blut des Lammes. …

Sie haben das Böse überwunden wegen

des Blutes des Lammes und wegen des

Wortes ihres Zeugnisses, und sie haben

ihr Leben nicht geliebt bis zum Tod!“ 6

Bedrängnis wird wohl zunehmen

Jesus selbst hat gesagt, dass seine Nachfolger

gehasst und auch getötet werden.

Weltweit nimmt die Verfolgung derer, die

Jesus nachfolgen, zu; 260 Mio. sind zurzeit

davon betroffen – bei uns ist es körperlich

noch nicht zu spüren. „Aber wer oder was

würde uns scheiden von der Liebe Christi?

Etwa Bedrängnis oder Verfolgung?

Nein, denn in all dem sind wir mehr

A u s g a b e 1 / 2 0

Z-kompakt 1

w w w . Z f ü r Z u k u n f t . d e


kompakt

Redaktion: Peter Ischka

Impressum

Herausgeber:

Anschrift: Zukunft-Europa e.V.

Zukunft-Europa e.V.

Vorstand: Peter

Ischka, Dr. Martin Fontanari,

Christa Meves,

Sr. Dogan Hatune

Postfach 1409 • 73014 Göppingen

www.ZwieZukunft.de • info@ZwieZukunft.de

Liebe Leser

beider Geschlechter,

Lektorat: Gabriele Pässler,

www.g-paessler.de

Produktion: Agentur PJI UG, Adelberg

Druck: Printendo.de GmbH

13353 Berlin, Westhafenstraße 1

Erscheinungsweise:

Unregelmäßig, ca. 5 bis 7 x jährlich

Ausgabe März 2020

Einzel-Abo: € 29,– inkl. Versand in D.

Einzelexemplar.: Z-kompakt € 2,95

Auch digital verfügbar. Abo-digital: € 19,-

Themen-Z € 4,95, Doppel-Nr. € 7,95

inzwischen sind wir

seit zwei Monaten in

einer neuen Dekade.

Das Karussell dreht sich

schnell. Nur wo Erregung

ist, werden Zeitungen gekauft, Sendungen

geschaut, Websites angeklickt und

Forschungsgelder bewilligt. Doch bleiben

Sie trotzdem cool! Wer aufgeregt ist, denkt

weniger klar. Außerdem ist nicht alles so,

wie man möchte, dass Sie glauben, dass es

ist. Es lohnt sich vor allem, die Chancen in

den Krisen zu entdecken.

Klima ist Klima und es wandelt sich, egal

ob Sie grün denken oder den Klimawandel

leugnen. Es hat schon größere Schwankungen

erlebt als gerade angenommen wird.

Johannes Hartl meint: Wenn wir in 30 Jahren

CO 2 -neutral sind, aber nicht mehr fähig zu

echten Beziehungen – dann sterben wir eben

auf diese Weise aus.

Gerade wurde das Fachkräfteeinwanderungsgesetz

verabschiedet. Man hat die illusorische

Idee, nun würden massenweise gut

ausgebildete junge Menschen aus dem Ausland

zu uns strömen, um die Lücken zu schließen,

die durch das „Abwanderungsgesetz“

– durch die staatliche Bezuschussung vorgeburtlicher

Kindertötung – im Lande klafft.

Oder kommen die benötigten Fachkräfte

in Zukunft aus der digitalen KI-Welt? Ab dem

Jahr 2045 könnte künstliche Intelligenz die

des Menschen übertreffen. Diese Superintelligenz

wäre die letzte Erfindung, die die

Menschheit zu machen hat, ab dann übernehmen

das Maschinen – oder es kommt

noch ganz anders.

Einige meinen, wir leben im „Endspurt“:

Erdbeben, Pandemien, Feuerfluten und Heuschrecken

in biblischen Ausmaßen. Man

spricht von Zeichen der Zeit. In der Tat verdichtet

sich einiges. Doch was machen wir

mit diesen Informationen? Noch mehr Konserven

im Keller bunkern?

RTL bringt die Passion auf die Straße und

Gottschalk erzählt die größte Geschichte

aller Zeiten, wie er sie nennt. Wenn Kirchen

darüber schweigen, werden nun wohl Steine

schreien müssen. Keine Religion, auch keine

christliche, kann durch irgend ein Opfer

Sünden hinwegnehmen. Nur Christus, der

Sohn Gottes, konnte am Kreuz dieses einmalige,

für alle Zeiten gültige Opfer bringen.

Jeder, der das mit dem Glauben seines

Herzens für sich in Anspruch nimmt, erfährt

nicht nur Vergebung, sondern empfängt

das umfassende Paket, das in einer Liebesbeziehung

zu Gott enthalten ist. Deshalb:

Die größte Geschichte der Menschheit.

Wer dieses kostbarste aller Geschenke

ausschlägt, ist im wahrsten Sinn des Wortes

nicht zu retten. Lassen Sie sich beschenken

– und zwar in vollem Umfang, begnügen Sie

sich nicht mit religiösem Mittelmaß. Einige

konkrete Anregungen dazu finden Sie auch

in dieser Ausgabe.

Wenn die »Z« mit dem einen oder anderen

Thema für Sie sinnstiftend ist, dann stiften

Sie doch auch Sinn bei anderen, denen

Sie begegnen. Wir haben Rückmeldungen

von Lesern, die „zufällig“ mit der »Z« in

Berührung gekommen sind: „Hätte ich die

nur schon früher entdeckt!“ Lassen Sie einigen

Mitmenschen eine »Z« zufallen!

Ihr

Peter Ischka

PS.: Sie lesen hier auch von den schweren

Erdbeben in Albanien. Über 1500 Nachbeben

haben das Land erschüttert. Wir engagieren

uns bei einigen Projekten. Machen

Sie mit Ihrer Spende bitte mit.

Copyright: Wenn nichts anderes vermerkt

ist, liegen alle Rechte bei Zukunft-Europa e.V.,

Nachdruck und weitere Veröffentlichung nur

auf Anfrage bei der Redaktion.

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die sind steuerlich abzugsfähig.

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Auch online auf www.ZfürZukunft.de

können Sie bequem und sicher spenden.

als Überwinder (...wenn wir es sind) durch

den, der uns geliebt hat“ – das sagt zumindest

der Apostel Paulus. 7

Kein Schatten ohne Licht

Wenn in diesem neuen Jahrzehnt das Böse

deutlicher sichtbar wird, dann nur deshalb,

weil das Licht ebenfalls zunimmt.

Wenn das Licht derer, die ernsthaft Jesus

nachfolgen, leuchtet – auch wenn es nicht

viele sind –, so wird manches nicht mehr

im Verborgenen bleiben können.

Dann gibt es noch die Empfehlung

von Jakobus, dem leiblichen Bruder von

Jesus: „Freut euch, wenn ihr in Bedrängnis

und Versuchung kommt, denn so

könnt ihr herausfinden, ob euer Glaube

etwas taugt oder ob er nur die Einbildung

eurer religiösen Tradition ist.“ 8

Das neue Jahrzehnt wird auch Erneuerung,

Wiederherstellung und Erfüllung von

Verheißungen mit sich bringen. Es wird

Durchbrüche geben hinein in Glaubensdimensionen,

von denen wir bisher nur

geträumt haben. Viele Menschen werden

die Erlösung von Jesus annehmen und sich

Gott zuwenden – aber nicht durch Überredung

mit frommen Worten, sondern durch

das Zeugnis derer, die ihr Leben nicht lieben

bis zum Tod. Sie werden sich Gott

zuwenden, weil sie die starke Liebe sehen.

Gut und spannend

... wird dieses Jahrzehnt, aber es wird

weder billig noch gemütlich. Es wird ein

Jahrzehnt des Technologiewechsels: Wir

müssen von der Technologie dieser Welt

zur Technologie des Himmels wechseln,

um wirklich überwinden zu können.

Aber wie geht das? Der Gott des Friedens

rüstet uns aus mit allem, was wir

brauchen, um das zu tun, was ihm wohlgefällig

ist. 9 Wer den Willen dieses Gottes

tun will, der wird Bescheid wissen, was

gerade wirklich wichtig ist. 10

1 Matthäus-Evangelium 24,12; Brief des Judas 1,18.

2 Matthäus-Evangelium 24,14.

3 Johannes-Evangelium 7,17.

4 Matthäus-Evangelium 3,12; 25,32.

5 1. Brief des Petrus 4,17.

6 Offenbarung an Johannes 7,10.14; 12,11.

7 Brief an die Römer 8,35.37.

8 Brief des Jakobus 1,2.

9 Brief an die Hebräer 13,20–21.

10 Johannes-Evangelium 7,17.

2 Z-kompakt


kompakt

Perspektiven

f ü r e i n e n e u e

Dekade:

Von Krisen zu Chancen

Das kommende Jahrzehnt wird

Europa stärker verändern als

jedes zuvor. Einige Trendanalysten

erwarten nichts Gutes. – Was könnte

bewirken, dass ein Abbruch nicht zum

Zusammenbruch führt, sondern dass ein

Umbruch einen Aufbruch auslöst?

Welche Chancen liegen in den Krisenherden?

Betrachten wir zwölf Bereiche

und halten wir Ausschau nach den Funken

der Hoffnung.

• Demografie

In den nächsten zehn Jahren wird es über

3 Mio. mehr Rentenempfänger geben,

aber fast 4 Mio. weniger Einzahler – das

ist eine Verschiebung von 7 Mio. Der

Anteil der Alten steigt deutlich, Ende

2030 ist jeder Vierte älter als 67. Die Zahl

der Pflegebedürftigen wächst von jetzt 0,6

auf über 4 Mio. Die über 100-Jährigen verdoppeln

sich auf über 30 000. (Wer länger

lebt, hat jedenfalls bessere Chancen, doch

noch mit Gott ins Reine zu kommen.)

Es wird nach Zuwanderung gerufen

wegen des Fachkräftemangels. Jährlich

kommen in Deutschland etwa 170 000

weniger Menschen zur Welt als sterben.

Würden die noch nicht geborenen

Menschen als wertvoll genug wahrgenommen,

könnten die über 200 000

Abtreibungen im Jahr deutlich reduziert

werden. Lesen Sie dazu den Artikel auf Seite 11.

• Digitalisierung

Was bedeutet die Digitalisierung aller

Lebensbereiche? Wer ist eine Eins und

wer die Null? Wer gewinnt, wer verliert?

Welche Jobs haben Zukunft, welche

nicht? Wozu braucht es noch Menschen,

wenn Roboter es doch auch können?

Foto: © Agentur PJI/Montage; 123rf/Ion Chiosea

Chip-Implantate für alle Bereiche – bis

hin zur Schnittstelle von Hirnwellen zum

Internet: Das regt so manchen zu Endzeitfantasien

an.

Für Christen wird es nun Zeit, von der

Technologie dieser Welt zur Technologie

des Himmels zu wechseln: „… wie im

Himmel, so auf Erden.“

Lesen Sie dazu den Artikel auf Seite 13.

• Medizin

Welche Durchbrüche in der Medizin

werden „Unsterblichkeit“ versprechen?

Künstliche Produktion von Organ-Ersatzteilen?

Kommt die Pille für künstliche

Intelligenz? Digitalisierte Biologie soll

Krebs & Co. überwinden? Leider nehmen

die psychosomatischen Krankheiten

rapide zu. Was kann dagegen helfen?

Knackpunkt Seele: „Heile meine Seele,

denn ich habe gegen dich gesündigt.

Meine Seele dürstet nach dem lebendigen

Gott.“ 1

Vergebung ist das Medikament;

man bekommt es rezeptfrei, aber

es muss erst noch so so richtig „entdeckt

werden“. Rund 80 % aller Erkrankungen

sind mehr oder weniger Folge oder Symptom

von Vergebungsmangel.

• Identität

Bin ich „er, sie, es“? Diversität ist das

„Zauber“wort, zusammen mit Sexualität,

am besten ohne Fortpflanzung. Wie

vielfältig (gestört) wird die empfundene

Geschlechtlichkeit werden?

Die Frage nach der wirklichen Identität

– wahrlich, sie kann einen umtreiben,

und sie ist entscheidender, als mancher

meinen mag: „Hat jemand seine Identität

in Christus, so ist er definitiv eine neue

Kreation; das Alte ist erlöst, total Neues

ist geworden.“ 2

Welche Dimension hat

das, womit ich mich identifiziere? Das

Gute ist immer der Feind des Besseren.

• Klima

Was steckt wirklich hinter der in allen

Medien präsenten Klima-Panik? Wenn

wir demnächst klimaneutral sind, ist es

dann finster? Kann überhaupt genügend

erneuerbare Energie gewonnen werden?

Jeder weiß, dass Wetterprognosen

nur kurz vorher zuverlässig sind; und im

Rückblick sehen wir, dass das Klima sich

immer schon in wärmeren und kälteren

Phasen zeigte, schon lange vor der Industrialisierung.

Wo Klimathemen Angst und Panik

schüren, stecken meist andere Absichten

dahinter. Es ist keine Frage: Raubbau

und Verschmutzung muss deutlich reduziert

werden. Aber jede Ad-hoc-Aktion hat

nur zusätzliche Probleme geschaffen.

Lesen Sie dazu den Artikel auf Seite 9.

• Wohlstand

Der westlichen Welt geht es heute so

gut wie nie zuvor: Wir waren noch nie so

reich, nie so gesund, haben nie zuvor so

lange gelebt und kannten nie so viel von

der Welt wie heute. Trotzdem hatten Menschen

noch nie so tiefsitzende Ängste.

Im „World Happiness Report“ hält

Finnland Platz 1 von 156 Ländern; aber

Z-kompakt 3


kompakt

Krankenversicherung

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Brückenbauer zwischen den Kulturen:

Internationale Krankenversicherung

Die Care Concept AG (CCAG) versichert Deutsche

im Ausland, Ausländer in Deutschland und Reisende

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Die Produkte erfüllen die Voraussetzungen

der nationalen Gesetzgeber, so sind sie beispielsweise

Schengenkonform. Die Prämien betragen 0,85 € pro

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übersetzt. Die Mitarbeiter sprechen 19

Sprachen.

- schlanke Online–Verfahren mit kürzesten Bearbeitungs-

und Reaktionszeiten.

Die christliche Prägung der CCAG:

- Beratung der Kunden u. Kooperationspartner unter

Nennung der Vor- und Nachteile der Produkte

- Tatsache, dass sich die CCAG der Entwicklung von

CSR-Projekten verpflichtet fühlt (Corporate Social

Responsibility), wie zum Beispiel der Mikrokrankenversicherungen

für die Ärmsten der Armen

- Kooperation der CCAG mit Entraide Missionaire

(EMS), einem an den Vatikan angegliederten

Versorgungswerk. Im Rahmen dieser Kooperation

können konfessionsübergreifend Christen

im Ausland eine sehr kostengünstige und unbefristete

Krankenversorgung erhalten.

Selbstverständlich stehen die Produkte der CCAG

Angehörigen aller kulturellen und religiösen Gruppen

zur Verfügung.

Weitere Informationen

- zur christlichen Prägung des Unternehmens finden

Sie unter www.care-concept.de/ichthys.

- zu allgemeinen Fragen oder Vertragsabschlüssen

über das Internet unter www.care-concept.de

- persönliche Beratung: Frank Brandenberg (Leiter

Vertrieb), f.brandenberg@care-concept.de

4 Z-kompakt


kompakt

genau dort finden sich auch die meisten

chronisch Depressiven mit erhöhter

Suizidrate. Glücklich sein – was ist das?

„Glücklich ist der, der nicht dem Rat

der Gottlosen folgt, den Weg der Sünder

nicht betritt. Glücklich ist der, dem Gott

die Schuld nicht zurechnet! Glücklich ist,

wer sein Vertrauen auf Gott setzt und ihm

in Ehrfurcht begegnet!“ 3

• Unterhaltung

Mit der Datenbrille in eine andere Welt

flüchten: Man wird zum Helden und

schlägt Zombiehorden. In Hologrammen

trifft man längst verstorbene Persönlichkeiten.

Amtierenden Regierungschefs

werden dank KI Worte in den Mund

gelegt, die sie nie gesprochen haben.

Müssen wir in eine virtuelle Welt fliehen?

Was ist Realität? Religiöse Illusionen

sind Ersatzformen für Glaubenswirklichkeit:

„Die Menschen werden selbstsüchtig

und prahlerisch sein, haben nichts als

ihr Vergnügen im Kopf, sie haben zwar

eine Form der Frömmigkeit, aber von der

Kraft Gottes, die sie verändern könnte,

halten sie nichts … Von solchen Menschen

halte man sich fern!“ 4

• Mobilität

Was wird aus dem Auto, das ja Motor

der deutschen Wirtschaft ist – oder war?

Können Batterien auch ökologisch produziert

werden? Was wird aus der Brennstoffzelle

mit dem sauberen Wasserstoff?

Kommt das autonome Fahren? Wird der

Himmel voller Drohnen, die Pakete vor

die Haustür stellen? Oder gehen wir in

Zukunft wieder zu Fuß, weil die Entkarbonisierung

die motorisierte Mobilität

zum Erliegen gebracht hat?

Bedeutet das Hochkonjunktur für die

Philippus-Airline? Die Story dahinter:

Ein gewisser Philippus war unterwegs

nach Gaza, der Finanzminister von Äthiopien

ließ ihn einsteigen. Der las gerade

Jesaja. „Verstehen Sie das denn?“, fragte

der Zugestiegene – und konnte einiges

erklären. Als sie an einer Wasserstelle

vorbeikamen, wollte der Minister getauft

werden, was Philippus gleich erledigte.

Foto: Wikipedia, Bernard Gagnon Foto: Screenshot, Apocalypse, Warhammer

Danach ließ er sich nach Aschdod beamen,

5 50 km nach Norden – in weniger

als einer Sekunde, ganz ohne CO 2 -Belastung.

Vielleicht ist das die Technologie

der Zukunft.

• Freiheit und Menschenrechte

Wie wird Meinungsfreiheit und Demokratie

in zehn Jahren definiert? Was davon

wird für die Durchsetzung der Klimaziele

geopfert? „Toleranz“ ist jedenfalls heute

schon nicht mehr das, was es einmal war.

Die großen Parteien sind von der Mitte

nach links gedriftet.

Wie geht es der „unantastbaren“ Menschenwürde,

die sich vom jüdisch-christlichen

Gottes- und Menschenbild ableitet?

Und Freiheit, was ist denn das? Jeder, der

sündigt, ist Sklave der Sünde. Nur wen

der Sohn frei macht, der ist wirklich frei. 6

Ihr seid doch zur Freiheit berufen, doch

gebraucht sie nicht als Vorwand für eure

selbstsüchtigen Wünsche. 7 Daher ist nur

dort wirklich Freiheit, wo auch der Geist

Gottes ist. 8

•Global

Wie verschieben sich die Kräfte der Weltmächte?

Welche Rolle spielt dabei China,

worauf bereitet sich Russland gerade

vor? Wird Europa „mit einer Stimme“

sprechen können?

In alldem bleibt Israel der Dreh- und

Angelpunkt. Die Anerkennung Jerusalems

als Hauptstadt war der letzte große Schritt

auf dem wohl übergeordneten Fahrplan der

Weltgeschichte; was folgt als Nächstes?

Trotz des Trends der Globalisierung

und einer „One World“-Perspektive scheint

Gott Nationen im Blick zu haben. Das griechische

Wort dafür, ethnos, meint alle, die

nicht Volk Israel sind, und zwar ethnische

Gruppen, unabhängig von aktuellen Staatsgrenzen.

Das Evangelium der Königsherrschaft

von Jesus wird auf der ganzen Erde verkündet

werden, allen Nationen (= ethnischen

Gruppen) zu einem Beweis, erst dann wird

etwas zum Ende kommen. 9 Bisher wird eher

ein Wohlfühl-Evangelium verkündigt – auch

und vor allem in Deutschland. Bei „Mission“

braucht man nicht an den Dschungel

von Papua-Neuguinea zu denken.

• Finanzen und Wirtschaft

Was wird aus dem Geld? Alles digital?

Experten rätseln, was die Weltwirtschaft

demnächst aus der Bahn werfen könnte.

Die Staatsverschuldung ist auf Rekordniveau.

Im Verhältnis zum BIP liegt sie

weltweit bei nahezu 320 Prozent! Sollten

die Zinsen wieder steigen, was wären die

Folgen?

Alle eure Sorge werft auf ihn – auf

Jesus Christus (das ist zumindest das

Angebot) – denn er ist besorgt für euch. 10

Mein ist das Silber und mein das Gold, 11

hat Gott den Propheten Haggai wissen

lassen. Das war vor 2500 Jahren. – Wer

glaubt denn so etwas, bei dieser Weltlage?

Kann wohl sein, dass wir dafür

einen Perspektivenwechsel brauchen.

• Religion und Spiritualität

Die Säkularisierung des Westens ist

rasant fortgeschritten. Rein statistisch

gesehen wird sich 2035 der letzte

Z-kompakt 5

Das Paradies mit dem Sündenfall


kompakt

Kirchenbesucher von den Großkirchen

verabschieden. Doch parallel ist die

Nachfrage nach Spiritualität massiv

gestiegen: Menschen suchen Antworten

auf tiefe Fragen, und offensichtlich

kann eine liberale Kirche sie nicht geben

– sie haben zwar eine Art von Frömmigkeit,

aber die lebensspendende Kraft ist

nicht da. 12

Was ist Kirche in Zukunft? Sie wird mit

der Realität des Übernatürlichen zu tun

haben müssen, nicht gelähmt sein von

der Illusion, von dem, was intellektuell

für wahr gehalten wird. Die Umsetzung

des Glaubens wird sich als stärker erweisen

als der Zeitgeist: Das wird zählen.

Die Veränderungen waren schon

in den letzten zehn Jahren rasant,

nun werden sie an Tempo zulegen.

Es fühlt sich nach Endspurt an.

Man hat festgestellt: Das gottloseste

Gebiet weltweit liegt in Deutschland – es

sind die nordöstlichen Bundesländer. Im

tiefsten Dschungel, ja, da rechnet man

noch mit irgendetwas Übersinnlichem,

aber dort, im weiten Umkreis von Berlin,

ist dieser Sensor ziemlich gründlich

eliminiert – wohl die Frucht des Marxismus

(der krakt heute, in ein neues Mäntelchen

verkleidet, sogar bis in die C-Parteien

hinein).

Und doch können wir davon ausgehen,

dass Jesus Christus derselbe ist, gestern

und heute und in allen zukünftigen Zeitabschnitten.

13 Alles Mögliche wird vergehen,

aber seine Worte nicht. 14

Daran sollten wir die Zeichen des

aktuellen Geschehens messen – und das

wird uns Hoffnung geben.

1 Psalm 41,5; 43,3.

2 2. Brief an die Korinther 5,17.

3 Psalm 1,1; 32,2; 49,5; 41,2; 112,1.

4 2. Brief an Timotheus 3,2–5.

5 Apostelgeschichte 8,26–40.

6 Johannes-Evangelium 8,34.36.

7 Brief an die Galater 5,13.

8 2. Brief an die Korinther 3,17.

9 Matthäus-Evangelium 24,14.

10 1. Brief des Petrus 5,7.

11 Haggai 2,8.

12 2. Brief an Timotheus 3,5.

13 Brief an die Hebräer 13,8.

14 Markus-Evangelium 13,31.

Foto: © Screenshot, Montage, Gebetshaus Augsburg

CO 2 -neutral und

trotzdem ausgestorben

Ohne eine Ökologie des Herzens schützen wir vielleicht den

Planeten, übersehen aber die Ressource Mensch

Nach einem Vortrag von Dr. Johannes Hartl an der MEHR-Konferenz 2020, Anfang Januar in Augsburg

Meines Erachtens hat in letzter

Zeit nichts größere Prominenz

erlangt als die ökologische

Bewegung. Themen wie Nachhaltigkeit,

Umgang mit Ressourcen oder Klimawandel

etc. sind omnipräsent. Dabei erstaunt

mich, dass ein Aspekt völlig ausgeblendet

wird: der Umgang mit einer zentralen

Ressource des Lebens, nämlich dem

Menschen.

Angenommen, wir wären in drei Jahrzehnten

CO 2 -neutral, aber nicht mehr

fähig zu echten Beziehungen – dann

stürben wir eben auf diese Weise aus.

Welcher Art die ökologischen und technischen

Probleme auch sein werden: Es

braucht Menschen, die mit solchen komplexen

Herausforderungen umgehen

können. Aber woher nehmen?

In der Öko-Bewegung gibt man sich

eher menschenverachtend: „Rettet den

Planeten, bekommt keine Kinder!“ Aufruf

zum freiwilligen Aussterben. Wenn

man, schön aufgeklärt, den Menschen

als höherentwickeltes Tier sieht, lässt

man ihn eben aussterben, damit der Planet

überlebt. – Doch wozu unseren Planeten

schützen, wenn uns das menschliche

Leben selber nicht kostbar ist?! Das führt

zu Kuriositäten wie z. B. einer Geldstrafe

von bis zu 50 000 Euro, wenn man das Ei

eines Steinadlers zerbricht. Lässt hingegen

jemand ein behindertes Baby im Mutterleib

töten, zahlt der Staat mit.

Bei aller Bewahrung der Schöpfung –

sollte das nicht auch die Bewahrung des

Menschenherzens mit einschließen?

Aus welchen Gründen würden wir

einen Kanister Altöl nicht auskippen in

ein herrliches Fleckchen Natur? Drei

gute Gründe:

Erstens: Wenn etwas uns gehört, empfinden

wir eine Verbundenheit.

Zweitens: Weil uns einleuchtet, dass das

nicht sinnvoll wäre – es würde das Grundwasser

verseuchen.

Drittens: Aus Respekt vor der Schönheit

sagt man: „Das geht gar nicht!“

Verbundenheit –

Sinn – Schönheit

Diese drei Punkte verraten einiges über

die Besonderheit des Menschen. Urzeitforscher

orientieren sich bei Untersuchungen

an diesen drei Begriffen, um

festzustellen, ob Menschen oder Mammuts

im Spiel waren: Hat hier eine

Gemeinschaft gelebt, in Verbundenheit?

6 Z-kompakt


kompakt

Sind Grabbeigaben vorhanden? Nur

Menschen, also spirituelle Wesen, bestatten

ihre Toten. Und bemalte Gegenstände

oder Höhlenwände sind Hinweis auf

einen Sinn für Schönheit, schon sehr früh

in der Menschheitsgeschichte.

Verbundenheit, Sinn, Schönheit:

Warum sind diese drei Bausteine nicht

automatisch vorhanden, und wie können

wir diese fördern?

Verbundenheit

Verbundenheit ist auch für die ökologische

Bewegung wichtig; wir müssen spüren,

dass wir Teil von etwas sind. Doch

bevor wir mit der Erde verbunden sind,

waren wir es längst mit Menschen. „Mutter

Erde“ – schön und gut; aber Trost und

Zuneigung finden wir doch eher bei der

leiblichen Mutter.

Der Mensch entsteht im Leib eines

anderen Menschen. Faszinierend! Der

Mensch ist von der engen Bindung an

diesen anderen Menschen sehr viel stärker

abhängig als Säugetiere. Wenn er in

den ersten Lebensjahren genügend Bindung

und Zuwendung bekommt, dann

wachsen in ihm zwei gigantische Eigenschaften

– und die brauchen wir in unserer

Gesellschaft dringend!

Erstens: Das Gefühl: „Ich habe, was ich

brauche, ich habe genug.“ Also Zufriedenheit

und Gesättigtsein. „Ein Baby stillen“

bedeutet: Es wird gesättigt. Nicht genug

zu bekommen, das ist eines der Hauptprobleme

unseres Ökosystems. Unsere tiefsten

Bedürfnisse müssen gestillt werden.

Zweitens: Je sicherer diese Bindung in

den ersten Lebensjahren ist, desto offener

geht ein Mensch auf Fremdes und

Neues zu – das wäre echte Toleranz. Ständig

strömt Neues auf uns ein. Das ist gut

so. Aber dazu braucht es Menschen, die

innerlich stabil sind, so dass sie Neues

auf gute Weise verarbeiten können.

Die Folgerung: Wer Kinder hat,

schenke ihnen so viel Zeit wie nur möglich.

Besonders in den ersten Lebensjahren,

denn da wird die Bindungsfähigkeit

des Menschen für den Rest des Lebens

bleibend angelegt.

Foto: © Wikipedia, Lascaux

Verbundenheit hat mit Bündnis zu

tun. Heute werden Vereinbarungen leicht

aufgelöst, sei es in der Politik oder Ehen

oder Verträge. In Zukunft aber werden

Menschen gebraucht, die Bündnisse halten

wollen.

Es ist nicht von ungefähr, dass Gott

sich von Anfang an als Bundesgott vorgestellt

hat.

Schönheit

Wenn wir mit Gott im Bunde stehen,

wird Folgendes geschehen: „Der HERR

wird dir seinen Schatz, den Himmel, auftun,

um deinem Land Regen zu seiner

Zeit zu geben und um alles Tun deiner

Hand zu segnen.“ 1 Das spricht von einem

Leben, das gesättigt ist, das genug hat

– auf Herzensebene. Aus der Verbundenheit

wird erkannt: Da gibt es jemanden,

der für einen sorgt.

Sinn

Kaum etwas braucht der Mensch zum

Leben dringender als einen Sinn. Viktor

Frankl sagte: „Der Mensch erträgt fast

jedes Wie, wenn er das Warum dahinter

versteht.“

Nach der Erfüllung des Lebens gefragt,

nennt so mancher locker-flockig sein

Hobby. Aber es mag nur einmal eine Krise

kommen; je existenzieller eine Lebenskrise

ist, umso stärker hängt die Bedeutung des

Sinns an der Frage nach der Wahrheit.

Nochmals Frankl: „Sinn wird nicht erfunden,

sondern aufgefunden“ – Sinn ist etwas,

wofür es sich zu leben und zu sterben lohnt.

Doch wie steht es um Wahrheit? „Ich habe

meine Wahrheit und du deine“? Das versteht

man inzwischen unter Toleranz.

Es muss doch etwas geben, das noch

höhere Gültigkeit hat. Was auch immer

jemandem als Höchstes gilt, genau das

ist es, was er anbetet.

Wer seine Knie vor dem höchsten Gott

beugt, der fürchtet sich nicht, die Wahrheit

zu sagen. Ohne Wahrheit aber geht uns

Sinn verloren. Der Sinn des Lebens hängt

an Anbetung und an Wahrheit.

Menschen dürsten nach Wahrheit, sie

brauchen Orientierung. Jeder hat irgendetwas,

was für ihn das Höchste ist – und

eben das ist sein Gott, den er anbetet.

Pietas – Respekt haben, anerkennen,

dass etwas älter und größer ist als man

selbst. Dieser dankbare, wertschätzende

Blick für das, was schon da ist, fällt uns

gelegentlich schwer. Aufgrund technischer

Errungenschaften könnten wir vieles neu

machen. Aber nur weil etwas technisch

machbar ist, ist es noch lange keine gute

Idee. Warum? Ein Bio-System geriete aus

dem Gleichgewicht … Auch das Herz des

Menschen stellt solch ein Bio-System dar.

Wir müssen nicht alles neu erfinden wollen,

was um Jahrtausende älter ist als wir.

Skurril, wie viele Bücher darüber

geschrieben werden, was Mann und

Frau alles noch sein könnten?! Polare

Geschlechtlichkeit gibt es in der Natur

von Anfang an. – Wir erfinden nicht alles

neu, wir finden vielmehr vor.

Schönheit

Ein Magazin hat ein Ranking der hässlichsten

Universitäten veröffentlicht.

Platz eins: ein Beton-Zweckbau – man

fragt sich, ob das ein Gefängnis sein soll

Z-kompakt 7


kompakt

oder eine Bank. Es gibt auch ästhetische

Umweltverschmutzung. Und auch das

hat Auswirkungen: Damit rauben wir uns

den Grund, warum man etwas bewahren

sollte; in Stadtteilen, die hässlich sind, ist

die Verbrechensrate höher. In solchen

Betonklötzen – welches Menschenbild

wird da wohl vermittelt? Nicht etwa das:

Der Mensch sei ein Arbeitstier, das Produktivität

zu bringen habe?

Ich liebe das Thema „Achtsamkeit“;

Buddhisten haben es für sich entdeckt,

weil wir Christen blöd genug waren, uns

diesen Kernbegriff rauben zu lassen. Auf

Lateinisch heißt das „Kontemplation“.

Es ist erschütternd, dass das Christentum

mit „Kopf“ assoziiert wird, mit „Alles

richtig machen“. Nein! Die Mitte des

Christentums ist der Gott, der Schönheit

erschaffen hat. Schönheit ist unser Spezialgebiet!

Heute fehlt er uns, dieser ausgeruhte,

zufriedene, es sich genügen lassende,

kontemplative Blick auf das, was da ist

– auf diesen Reichtum des Seins. Der hat

zutiefst mit Gebet zu tun.

Dass so viele die Schönheit im Menschen

immer weniger erkennen können,

das liegt daran, dass unsere Gottesbeziehung

zerbrochen ist. Schön ist, was und

wer sich geliebt weiß. Was wir mit Liebe

betrachten, das wird schön. Und nur

dank Schönheit bleibt die Welt ein menschenfreundlicher

Lebensraum.

Eine so unfassbar

gute Nachricht:

dass wir sein dürfen, dass es Sinn gibt

und Schönheit und dass wir in Verbundenheit

leben können.

In Deutschland würde man vielleicht

gerne ein Gesetz verabschieden, das

diese drei Attribute vorschreibt (oder

wir erfinden für Verbundenheit, Sinn und

Schönheit einfach eine Technologie). Wir

versuchen das ja auch in der Ökologie

– so eine Verordnung, dass Hecken und

Bäume nicht mehr zurückgeschnitten

werden dürfen, wenn dort Fledermäuse

leben. Das hilft den Fledermäusen nicht

Foto: © Screenshot, Montage, Gebetshaus Augsburg

unbedingt, es führt eher dazu, dass keiner

mehr Sträucher pflanzt. So können

Öko-Gesetze das Gegenteil bewirken! Die

Probleme des Menschen liegen tiefer, als

dass man sie mit Gesetzen lösen könnte:

Wir brauchen eine Veränderung des Menschenherzens.

Drei Gegenkräfte

Der Sehnsucht nach Verbundenheit, Sinn

und Schönheit stellt sich auch etwas entgegen:

• Spaltung gegen Verbundenheit

• Lüge gegen Sinn

• Scham gegen Schönheit

Spaltung, Lüge, Scham: Was passiert,

wenn dieses Dreigestirn das Menschenherz

infiziert und erobert? Ein Ökosystem

kann kollabieren. Das Menschenherz

auch. Wenn die Lüge, die Scham und die

Spaltung in einem Herzen oder in einer

Gesellschaft überhandnehmen, dann ist

die Hölle los – viel schlimmer als eine

radioaktive Katastrophe, wie sie Japan vor

ein paar Jahren erlebt hat. Eine erschütternde

Doku über Tschernobyl zeigte, wie

eine noch größere Katastrophe im Reaktor

nur verhindert werden konnte, weil

jemand hineinging – im Wissen, dass er

sich dabei kontaminierte. Diese Leute

konnten das nicht einfach abschütteln.

Ihre Leichen liegen bis heute dort.

Wer steigt hinunter in den Reaktorblock

des Menschenherzens? Das war

genauso tödlich. Hinabsteigen in die

Lüge, in die Scham, in die Spaltung, in

das Hässliche des Lebens und daran

sterben – genau das hat Jesus am Kreuz

getan. Nicht theoretisch und abstrakt,

sondern im wirklichen Leben! In diesen

Reaktorblock des Menschenherzens floss

das Blut des Einzigen, der absolut voller

Verbundenheit, voller Sinn, Wahrheit und

Schönheit gelebt hatte. Das feiern wir an

Karfreitag.

Wer auf den Gekreuzigten blicken

kann, erfährt etwas unvorstellbar Kostbares

in seinem Herzen. Paulus schreibt

dazu: „Ihr hattet euch von Christus

getrennt, abgespalten, ihr hattet keine

Hoffnung und lebtet ohne Gott in der

Welt. Jetzt aber seid ihr, die ihr einst entfernt

wart, durch Christus, durch sein

Blut nahe gekommen.“ 2

Dann erst, so

erst erleben wir Frieden.

Das war wirklich der

„Friday for Future“!

Was dabei geschieht, ist so umfassend

und vollständig, wie es kein Gesetz

und keine Bewegung je bewerkstelligen

könnte. Jesus sagt: „Ich bin das Brot des

Lebens. Wer zu mir kommt, wird nie mehr

hungern, wer an mich glaubt, wird nie

mehr dürsten“ – der hat genug und kann

es auch an andere weitergeben: Verbundenheit,

Sinn und Schönheit. Das wird

zur Ökologie des Herzens.

1 5. Buch Mose 28,12.

2 Brief an die Epheser 2,11–17.

Friday for Future

www.mission-is-possible.de/ostern

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Foto: © Agentur PJI/Montage; Wikipedia

Die Klimakatastrophen-Strategie

„Gegen die Kathedrale der Klimakatastrophe sind alle bisherigen Angstepidemien kleine

Kirchlein. Wer diese Angst funktionalisieren kann, verfügt über den zentralen Code ...“

Prof. Wolfgang Leisenberg

Man muss die Klimapolitik als Teil

einer umfassenderen Strategie

sehen, auch wenn das leicht

als Verschwörungstheorie interpretiert

werden möchte. Das größte globale Ziel

dürfte die „One World“, die „neue Weltordnung“

sein, die von der UNO, der EU,

dem Club of Rome und der Hochfinanz

ganz offen verfolgt wird. So antwortete

der jüngst mit 101 Jahren verstorbene

David Rockefeller auf den Vorwurf, er

würde das nationale Interesse der USA

diesem Gedanken unterordnen: „Wenn

das der Vorwurf ist, dann bekenne ich

mich schuldig. Und ich bin stolz darauf.“

Auch im letzten Buch der Bibel ist eine

„One World“ vorausgesagt, sie wird also

kommen. Aber dazu müssen bestimmte

Voraussetzungen erfüllt sein:

1Damit Menschen zu „idealen

Untertanen“ werden, muss man

ihnen ‒ möglichst unbemerkt ‒

ihre Identität nehmen. Die Gendererziehung

mit der möglichst frühen Trennung

der Kinder von ihrer Mutter (Kita) führt

durch das bewusst erzeugte Bindungstrauma

zu einer leichter manipulierbaren

Persönlichkeit mit geringerem Grundvertrauen.

Dieser „neue“ Mensch, dem die

totale (sexuelle) Freiheit bis hin zur Wahl

des Geschlechts versprochen wird, ist in

Wahrheit Nietzsches letzter Mensch „mit

einem Lüstchen für den Tag und einem

für die Nacht“.

Schon C. S. Lewis hat diese raffinierte

Täuschung erkannt: „Die Macht des Menschen,

aus sich zu machen, was ihm

beliebt, bedeutet die Macht einiger Weniger,

aus anderen zu machen, was ihnen

beliebt.“ Für die totale Überwachung riesiger

Menschenmassen liefert uns China

bereits sehr konkrete Beispiele.

David Rockefeller

und der Club of Rome

Bildmontage

2Um auch nationale Identität zu

minimieren, sollen ‒ zunächst in

der EU ‒ die Nationen in einem

vereinten Europa aufgehen. Dieser

Gedanke wurde nach dem Ersten Weltkrieg

geäußert von Graf Richard Nikolaus

Coudenhove-Kalergi, einem Vordenker

der „Europäischen Union“: Da der

große Krieg zwischen Nationen geführt

worden sei, müsse man zur Erhaltung des

Friedens die Nationalstaaten abschaffen.

Da auch kulturelle Gegensätze zu Kriegen

führen könnten, schlug er eine „nie

dagewesene Einwanderung nach Europa“

vor, denn: „Der Mensch der Zukunft wird

Mischling sein.“ Mit der gleichen Begründung

forderte Frans Timmermans, Vizepräsident

der EU-Kommission, 2016 in

einer Rede zum „Grundrechte-Kolloquium

der EU“ die Mitglieder des EU-

Parlaments auf, „monokulturelle Staaten

auszuradieren. Wer sich der kulturellen

Vielfalt entgegenstellt, stellt den Frieden

infrage.“ Der UNO-Immigrationspakt

hat den Weg dahin geebnet und nicht von

ungefähr wurde Angela Merkel 2010 mit

dem „Kalergi-Preis“ ausgezeichnet.

3Ist der einzelne Bürger arm

und abhängig vom Staat, so riet

schon Rousseau, könne man ihn

„mit dem kleinen Finger lenken“.

Dass die Verarmung der reichen Industrieländer

ein Ziel der Klimapolitik ist,

bestätigte indirekt Prof. Ottmar Edenhofer,

Vizedirektor des PIK 1 : „Wir verteilen

durch die Klimapolitik de facto das

Weltvermögen um.“ Dies lässt auch eine

Äußerung der kanadischen Ex-Umweltministerin

Christine Steward erwarten:

„Es ist egal, ob die Wissenschaft der globalen

Erwärmung komplett an den Haaren

herbeigezogen ist, gibt uns der Klimawandel

doch die größte Möglichkeit,

Gerechtigkeit und Gleichheit in die Welt

zu tragen.“

Die „Decarbonisierung“ wird in der

Tat zur De-Industrialisierung führen,

denn allein mit Wind und Sonne, ohne

bezahlbare Energie-Speicherung und

ohne Atomkraft kann Deutschland seine

Wirtschaft nicht auf dem jetzigen Niveau

halten. Schon heute sind Konzerne wie

Thyssen-Krupp, die Deutsche Bank oder

Bayer nur noch ein Schatten ihrer früheren

Größe, und „mit dem Kampf gegen

die eigene Autoindustrie betreibt die

deutsche Wohlstandsgesellschaft ihre

Selbstauflösung: Verarmt, dafür aber

ökologisch vorbildlich“, schrieb Jan

Fleischhauer (Der Spiegel).

Z-kompakt 9


kompakt

Foto: © Bart van Kersavond, Deutz AG Industrieruine, Köln-Mülheim

Nachdem allein Audi und Daimler den

Abbau von 50 000 Stellen (plus Zulieferer-Betriebe)

angekündigt haben, mahnt

selbst der Grünen-Ministerpräsident

Kretschmann: „Wir müssen Autoland bleiben,

die Branche ist ein Pfeiler des Wohlstandes

des Landes.“

Luisa Neubauer, die „deutsche Greta“,

stellt Joe Kaeser, den CEO von Deutschlands

führendem Technologiekonzern

Siemens, wegen eines Miniauftrags für

ein australisches Kohlenbergwerk an den

Pranger. Ganz im Sinne von Larry Finck,

dem Chef von Blackrock (größter Siemens-Anteileigner),

der in Davos 2020

der Kohle den Kampf angesagt hat.

Nachdem das EU-Parlament den „Klimanotstand“

ausgerufen hat und die neue

EZB-Chefin Christine Lagarde die EU-

Geldpolitik auf den Klimaschutz als zusätzliche

Kernaufgabe ausrichten will, wird

auch die EU die De-Industrialisierungspolitik

vorantreiben.

4Globale Herrschaft braucht schließlich

eine globale Bedrohung, vor

der die Menschheit „gerettet“ werden

muss. Diese Forderung erfüllt sich

gerade: „Gegen die Kathedrale der Klimakatastrophe“,

so Matthias Horx, „sind

alle bisherigen Angstepidemien kleine

Kirchlein. Wer diese Angst funktionalisieren

kann, verfügt über den zentralen

Code der Menschheits-Ängste.“

Industrieruine

Diese „Kathedrale der Klimakatastrophe“

vereint zudem den Glanz der Weltrettung

mit geringstmöglicher Nachprüfbarkeit.

Natürlich wird die Rettung der Welt

etwas kosten: Sie fordert von uns einen

Lebenswandel ohne CO 2 -Fußabdruck, wie

er vom WBGU 2 beschrieben wird 3 .

Diese Blaupause einer globalen Öko-

Diktatur ist heute kein Tabu mehr; die

Demokratie wird mittlerweile auch

öffentlich für zu langsam erklärt, für

ungeeignet zur Rettung des Klimas.

Europa, quo vadis?

David Rockefeller sah schon 1994 die

„Neue Weltordnung“ entstehen: „Alles,

was nötig ist, wäre eine Krise großen

Ausmaßes, und die Nationen werden die

neue Weltordnung bejahen.“

Die Klimapolitik könnte sehr gut

Auslöser einer realen Wirtschafts- und

Finanzkrise werden: Angesichts gewaltiger

Schuldenberge und eines nur noch

durch Negativzinsen überlebensfähigen

Finanzsystems würde die De-Industrialisierung,

verbunden mit Arbeitslosigkeit

und einem Einbruch der Steuereinnahmen

und Sozialabgaben, eine schwere

und vermutlich lang andauernde Wirtschaftskrise

mit sozialen Unruhen nach

sich ziehen.

Hinzu kommt, dass mit einer Massenimmigration

nicht Kalergis „multikultureller

Mischling“ aufwächst, sondern

ethnische Parallelgesellschaften mit großem

Konfliktpotenzial. Dann, so erwartete

Rockefeller, „könnten entwurzelte,

abhängige, manipulierbare Massen bereit

werden, einem neuen, globalen Heilsbringer

zuzujubeln“. Auch das wird im letzten

Buch der Bibel prognostiziert.

Dazu passt, dass alle gesellschaftlichen

Gruppen bekämpft werden, die sich

gegen diese Entwicklung stemmen. So

spricht Kardinal Gerhard Müller, ehemaliger

Präfekt der römischen Glaubenskongregation,

für viele konservative Christen:

„Die katholische Kirche wird auf

verbissene Weise angefeindet, weil sie

eine ideologische Alternative zur Vision

der Macht- und Wirtschaftselite darstellt,

die eine absolute Kontrolle über den Geist

und den Körper einer darbenden Masse

der Menschheit anstrebt.“

Nur nicht gegen den Mainstream

Dieser „Elite“ geht es um die Auflösung

der kulturellen Grundlagen der erfolgreichsten

Zivilisation der Menschheitsgeschichte.

Angesichts der Abwendung

von seinen christlichen Wurzeln würde

Jeremia Europa zurufen: „Erkenne doch,

wie schmerzlich und bitter es ist, dass

du mich, den HERRN, deinen Gott, verlassen

hast und mir keine Ehrfurcht mehr

erweist.“ 4

Dass Politiker, Journalisten und ein

großer Teil der Bevölkerung diese Irreführung

nicht erkennen (wollen), erinnert

an eine markante Aussage von Paulus:

„Denn ihnen lag nichts daran, die

Wahrheit anzunehmen, die doch ihre Rettung

gewesen wäre. Deshalb lässt Gott

sie auf diesen Irrwahn hereinfallen, und

sie werden stattdessen der Lüge Glauben

schenken.“ 5

Christen können dies

zwar nicht verhindern; aber sie können,

wie Abraham für Sodom, vor Gott für ihr

Land eintreten, damit er ihm trotz seiner

Gottlosigkeit eine Chance zur Richtungskorrektur

gibt.

1 PIK: Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung e. V.

2 WBGU: Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung

Globale Umweltveränderungen.

3 „Hauptgutachten eines Gesellschaftsvertrages für

eine große Transformation“, https://www.wbgu.de/

de/publikationen/publikation/welt-im-wandel-gesellschaftsvertrag-fuer-eine-grosse-transformation.

4 Jeremia 2,19.

5 2. Brief an die Thessalonicher 2,9–11.

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Demografie und Fachkräftemangel

Foto: © Agentur PJI, Montage/123rf, unlim3d

Eine von potenziell

100 000 Fachkräften,

die uns durch das

„Abwanderungs-Gesetz“

jährlich verlorengehen

Aus meiner Tätigkeit im Gesundheitswesen

sind mir diese beiden

Begriffe sehr vertraut. Wenn man

sie allerdings kritisch hinterfragt, muss

man mit Repressionen rechnen – und die

könnten sowohl eine Unternehmer-Existenz

als auch den Frieden der Familie

gefährden, auch in einem „freien“ Land wie

dem unseren. Dies gilt insbesondere dann,

wenn die Kritik die Ursachen der demografischen

Veränderungen betrifft oder christliche

Positionen enthält (oder neuerdings

auch Äußerungen, die der kommunistischen

Partei Chinas nicht gefallen).

Die Frage nach der Ursache

Nun zur Sache: Haben Sie sich mal

gefragt, warum an keiner Stelle über die

Ursachen der seit Jahrzehnten absehbaren

demografischen Probleme diskutiert wird,

sondern nur über deren Auswirkungen?

Die Antwort ist einfach: Man müsste sich

mit der Tötung der ungeborenen Kinder

befassen, was in Deutschland (wie in den

meisten Teilen der Welt) tabuisiert wird.

Das möglicherweise aus zwei Gründen:

Erstens, weil es unglaublich schwierig ist,

dieses Thema mit der erforderlichen Sensibilität

öffentlich zu besprechen. Denn es

betrifft Millionen Männer und Frauen, die

bewusst oder unbewusst unter den Folgen

ihrer Fehlentscheidung leiden, weil

sie sich (zumindest aus christlicher Perspektive)

schuldig gemacht haben. (Die

Lösung dafür liegt in Christus: Am Kreuz

hat er auch unsere größte und schlimmste

Schuld beglichen und weggenommen.)

Zweitens würde eine Korrektur dieser

menschenverachtenden, überwiegend

links zu verortenden Ideologie eben diese

möglicherweise stark ins Wanken bringen;

deshalb wird eine öffentliche Aufarbeitung

der Ursache von linken Politikern und Journalisten

mit allen Mitteln verhindert.

Staatlich subventionierte Tötung

Wie groß auch immer der genaue prozentuale

Anteil an der Überalterung unserer

Gesellschaft sein mag, den die Tötung

ungeborener Kinder dazu beiträgt: Er

ist garantiert so erheblich, dass es längst

an der Zeit gewesen wäre, zumindest die

staatliche Subventionierung der Tötung

Ungeborener einzustellen – die beträgt

ca. 30 Mio. € jährlich. 1

Nun möchte ich den Leser nicht mit

Zahlen erschlagen; aber ich denke, es

würde mir auch aus der linken Szene

niemand widersprechen, wenn ich die

Anzahl der jährlich in Deutschland im

Mutterleib getöteten Kinder, die das

Statistische Bundesamt ausweist, auf

100 000 Kinder abrunde (die Dunkelziffer

blenden wir aus) und der Vereinfachung

halber ohne den Sondereffekt

der Wiedervereinigung multipliziere mit

45 Jahren seit der Gesetzesänderung

des § 218 im Jahr 1975. Dann sprechen

wir von mindestens 4,5 Mio. schmerzhaft

vermissten Menschen in unserem

Land. Manche gehen gar von 8 Mio. aus;

aber wir sehen auch so, wie verkürzend

eine solche Berechnung ist: Dahinter verbirgt

sich eine unvorstellbare Dimension

an persönlichem Verlust und Trauer, Leid

und Schmerz, und die können wir weder

ermitteln, greifen noch erahnen.

„… dann werden die Steine schreien“

Deshalb scheint es leichter, diese Tatsache

politisch zu negieren und zu verschweigen.

Aber wie heißt es schon in

der Bibel: „Wo diese schweigen, dort werden

die Steine schreien.“ 2 Ich weiß noch

nicht, was es für Deutschland bedeuten

wird, wenn die Steine schreien. Meine

Hoffnung ist nur, dass wir vorher aus

unserer Geschichte lernen, und dass

Jesus Christus aus dem größten Leid

einen noch größeren Segen entstehen

lassen kann. Wie wäre es, wenn sich Alice

Schwarzer zur Jeanne d’Arc im Kampf

gegen die Abtreibung erheben würde und

so zur Retterin nicht nur ihres eigenen

Herzens, sondern auch unzähliger ungeborener

Kinder avancierte?

Z-kompakt 11


kompakt

Foto: © Agentur PJI, Montage/Wikipedia

Leider ein Fantasiefoto, eine Bildmontage

Eine neue Chance für Deutschland

Es wäre schon viel gewonnen, wenn

Deutschland andere Länder nicht mehr

zur Tötung Ungeborener nötigen würde,

wie es derzeit über die Europäische Union

geschieht. Gerade wir hätten einmal mehr

die Chance, durch eine nie dagewesene

Dokumentation des verursachten Leids

von Millionen von Menschen auch andere

Länder zur Umkehr zu ermutigen. (In

China hat die Tötung Ungeborener ein

noch schrecklicheres Ausmaß erreicht –

mit grausamen Folgen, deren Schilderung

diesen Artikel aber sprengen würde.)

Illusionen statt Lösungen

Anstatt dieses „Abwanderungsgesetz zu

stoppen, fällt unseren Politikern nach

jahrzehntelanger Passivität nichts Besseres

ein, als ein Fachkräfteeinwanderungsgesetz

in Kraft zu setzen (ab 01.03.2020)

– zu einem Zeitpunkt, an dem der Mangel

bereits in nahezu allen Branchen sichtbar

ist. Dieses Gesetz baut auf die illusorische

Idee, dass von nun an massenweise

gut ausgebildete junge Menschen aus

dem außereuropäischen Ausland zu uns

kommen werden und mühsam Deutsch

lernen, um hier die Lücken zu schließen,

die wir nicht nur schon gerissen haben,

sondern auch weiterhin reißen wollen.

Wundert es da, angesichts solcher

Verblendung, dass unseren Kindern das

Leben von Küken oder Bäumen wichtiger

geworden ist als das ihrer Geschwister?

In ihrer gut gemeinten Revolution

für alles, was zu Recht anders gemacht

werden müsste, wird die Kostbarkeit des

Menschenlebens leider übersehen.

Bereitschaft, das Kind

beim Namen zu nennen

Kann es sein, dass das Blut der getöteten

Kinder vor Gottes Thron schreit und

dass wir alle, ob Steuerzahler, aktiv Mitwirkende

oder passiv Zulassende, uns

an der Tötung der Ungeborenen schuldig

gemacht haben? Und sind wir vielleicht

gerade dadurch blind geworden

für die Realität, die Unterscheidung von

Gut und Böse, so dass wir für die Zukunft

Deutschlands keine gemeinsam tragfähige

Vision mehr entwickeln können?

Der Begriff „Sünde“ wird vielleicht

als antiquiert ausgeblendet; doch an den

Ergebnissen sieht man, dass Sünde, ob

man sie benennt oder nicht, zum Verderben

eines Landes führt. 3

Umkehren, wenn Richtung falsch

Die Schritte in die Zukunft eines Deutschlands,

das ich meinen Enkeln gerne hinterlassen

würde, wären Buße und Umkehr der

Betroffenen, der politisch und beruflich

Lektorat &

Übersetzung

Translation

Переводы

Manuskript-

Bearbeitung

Gabriele Pässler

Tel. 07754 - 92 94 39

info@g-paessler.de

Mitverantwortlichen und vor allem eines

glaubwürdigen Teils der Christenheit.

Nicht wie gerade die Evangelische Kirche

Deutschlands, die für 2020 als Fastenmotto

„Zuversicht! Sieben Wochen ohne Pessimismus“

ausgibt und damit zeigt, dass sie die

Zeichen der Zeit überhaupt nicht erkennt.

Ehrlichkeit, Umkehr und die Bereitschaft,

das Übel beim Namen zu nennen

– das würde uns die Augen öffnen und

erkennen lassen, wo wir wirklich stehen

und wie es besser werden kann.

Gott hat uns zugesagt: „... wenn sie

sich demütigen, wenn sie beten und mein

Angesicht suchen, wenn sie umkehren

von ihren bösen Wegen, dann werde ich

vom Himmel her hören und ihre Sünden

vergeben und ihr Land heilen.“ 4

Wohlwollende Rückmeldungen zu diesem Artikel

erreichen den Autor über die Redaktion.

1 Staatliche Zuschüsse zu den gesetzlichen Krankenkassen.

2 Lukas-Evangelium 19,40.

3 Sprüche Salomos 14,34.

4 2. Chronik 7,14.

V I E R T A G E I N D E R G E G E N W A R T G O T T E S

Das Motto: Befreiung von geistlichen Ersatzformen,

die eigentlich kraftlos sind (2 Tim 3,5).

Das Besondere an »bewegen«: Alle Teilnehmer

lassen sich in diesen vier Tagen vom Heiligen

Geist inspirieren, Himmlisches wird aktiviert.

So war es zumindest bei den bisherigen Treffen,

Mission is possible

über alle Erwartung hinaus. Es kam zu „Kollateral-Segen“:

Heilung und Befreiung geschah als

Nebenwirkung, ohne spezifisches Gebet.

Weitere Infos und Anmeldung über die Website:

Sehen Sie alle bisherigen Aufzeichnungen online auf http://bewegen.love

Sie könnten ein Buch

schreiben

... ja, warum eigentlich nicht?

Ihr Erfahrungsreichtum für die Nachwelt

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Das digitale Menschenbild 0/1

Wer ist eine Null, wer eine Eins?

Frank H. Wilhelmi

Was bedeutet Digitalisierung? Es

ist der Versuch, mittels elektronischer

Datenverarbeitung Verhaltensweisen

von Mensch und Natur so

aufzubereiten, dass wir die Welt nach eigenen

Vorstellungen umgestalten können:

Wachstum und Wohlstand fördern, uns

gegen Risiken absichern und uns Mühen,

Schmerz, Krankheit und Tod

ersparen. Dazu entwickeln

wir Maschinen, die lernfähig

bzw. intelligent sind, d. h.

eigenständig Muster erkennen

und Befehle ausführen.

Das Programm entscheidet

binär – entweder 0 oder 1.

Inwieweit die Maschine

eine dem Menschen ebenbürtige

Intelligenz aufweist,

wird anhand des „Turing-

Tests“ geprüft: Erkennt man

im Umgang mit der Maschine

keinen Unterschied zum Verhalten

eines Menschen, gilt sie für diese

eine Aufgabe als intelligent, und dieser

Test wird von Maschinen immer öfter

bestanden. Nullen und Einsen werden

intelligent.

Digitale Gesellschaft –

was ist 2020 sichtbar?

Die Digitalisierung schreitet voran. Neuerdings

kreieren hocheffiziente Server

neuronale Netzwerke mit Sprach-, Bildund

Bewegungserkennung und leiten

daraus Deutungsmuster ab, mit deren

Hilfe die Maschine selbstständig lernt.

Alles, was der Mensch kann, wird

dann der Maschine beigebracht. Das

Geschöpf, die Maschine, tritt vor seinen

Schöpfer, den Menschen, und fragt: „Und

was soll ich noch lernen?“

Wie sieht das aus? Der Mensch erkennt

einen Kontext und trifft Entscheidungen;

Computer „lernen“, Daten auszuwerten,

und setzen Befehle um. Menschen

Foto: © Agentur PJI, Montage

sind interaktiv; Computer erkennen in

Szenen Bilder, können Vergangenheit

und Zukunft deuten. Menschen nehmen

Informationen auf und werten sie aus;

neuronale Netzwerke erkennen Symbole,

führen sie zusammen. Anreize und

Bestrafung sollen unerwünschte Ergebnisse

verhindern.

Das kann man „online“ selbst testen,

z. B. mit „cleverbot“, einem auf Small-

Talk spezialisierten Programm. Es speichert

Konversationen mit einem Gegenüber,

lernt so dessen Interessen kennen

und entfaltet eigene Konversationen.

Vor etwa zwei Jahren stellte Microsoft

den Chatbot „Tay“ online, um Menschen

mit intelligenten Maschinen vertraut zu

machen; aber die Nutzer schlugen dem

Cleverbot ein Schnippchen und fütterten

ihn mit rassistischen und gewaltverherrlichenden

Inhalten. Der Chatbot lernte

sie, übernahm die verwerflichen Aussagen

und verbreitete sie – mit enormem

Erfolg! Microsoft nahm „Tay“ umgehend

vom Netz. 1

Der Gottesbeweis ‒ vorgerechnet

durch Simulationsmodelle

Zurzeit codieren wir unser Universum in

Nullen und Einsen. Darüber hinaus „decodieren“

wir das menschliche Genom mit

dem Ziel, es neu – nach unserem Bild – zu

gestalten. Der US-Computerpionier Raymond

Kurzweil prognostiziert, dass 2045

KI die Intelligenz des Menschen übertreffen

wird; danach würde die Zukunft der

Menschheit nicht mehr durch den Menschen

vorhersehbar sein, sondern durch

die ihr überlegene „Spezies KI“ berechnet

werden.

Die erste Superintelligenz

wäre also die letzte

Erfindung, die die Menschheit

zu machen hat, ab

dann würden Maschinen

das erledigen; sie würden

uns beliebig viele Universen

unter bestimmten

Hypothesen simulieren

und uns erklären, wie wir

uns zu verhalten haben,

damit sich die gewünschten

Ergebnisse einstellen.

Kurzweil: „Wir brauchen

keine Simulationshypothese, um

‚religiöse‘ oder zumindest philosophische

Aspekte zu finden. Allein mit gesundem

Menschenverstand können wir fragen,

warum die Gesetze und Konstanten

des Universums so perfekt ausgearbeitet

scheinen, dass sie die Evolution von

Wesen wie dem Menschen zulassen. Nur

leicht veränderte Konstanten hätten zu

einem Weltraum geführt, in dem viel

Materie herumschwirrt, aber nichts Komplexes

entstehen kann.“ 2 – Warum sollten

wir dieses perfekte Universum dann verändern

wollen?

Die Entstehung der rationalen

Erkenntnis

Jede Kultur bringt Werte und Ziele

ihrer Zeit zum Ausdruck. Unser heutiges

Weltbild ist bestimmt vom Geist

der Naturwissenschaft; dieses Denken

entstand im 16.–18. Jahrhundert, davor

war unser Weltbild geprägt vom Glau-

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Warum ist Europa wohlhabend und frei? Und

was hat ihm die Orientierung geraubt, den Verrat

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Der neue Geist führte durch Astronomie,

Physik und Mathematik zu einer

naturwissenschaftlichen Deutung der

Welt; der Mensch begann, sich in erster

Linie anhand seiner Körperfunktionen zu

betrachten (Biochemie, Medizin).

Heute sind wir imstande, unser Genom

zu entschlüsseln und so zu verändern,

dass der Mensch selbst die Höherentwicklung

(Evolution) seiner Spezies bestimmen

kann – mithilfe von Biotechnologie

und Neurochirurgie, evtl. unter Einsatz

von Gehirnimplantaten, wird er in Zukunft

sein Wesen so verändern können, dass

er dem Ebenbild entspricht, das er von

sich hat. Der Mensch in seiner bisherigen

Form wird obsolet. Wir stehen hier

also vor einer Wende der Menschheitsgeschichte;

ihren Ursprung hatte die bereits

vor 300 Jahren.

„Das entleerte Universum“

… entdeckt von Nikolaus Kopernikus:

Nicht die Erde, sondern die Sonne ist

Mittelpunkt des Universums. Der britische

Literaturhistoriker C. S. Lewis

schreibt über die Veränderungen der

damaligen Zeit: „Was sich als fruchtbare

Veränderung im Denken der neuen

Naturwissenschaften erwies, war der

entschiedene Gebrauch der Mathematik

beim Aufstellen von Hypothesen, die

nicht lediglich durch Beobachtung überprüft

wurden, sondern durch die kontrollierte

Untersuchung von Phänomenen,

die präzise gemessen werden konnten.

(…) Diese Revolution war dazu bestimmt,

enorme Auswirkungen auf unsere Wahrnehmung

zu haben. Die Natur wurde auf

ihre mathematischen Aspekte reduziert.

Die Welt wurde ihrer innewohnenden

Geister entleert.“ 3

Foto: © Wikipedia, Karikatur aus dem Jahre 1871

Der Rauswurf Gottes

und der entleerte Mensch

Man glaubt nicht mehr an einen intelligenten

Schöpfer; numerische Ergebnisse

sollen beweisen, was wahr und was falsch

ist; die Wahrheitsautorität wird bestimmt

durch die mathematische Ableitung unseres

Welt- und Menschenbildes von „Naturgesetzen“.

So entleeren die Zahlen nach

und nach das zuvor durch Glauben,

Mythen und Magie beseelte Universum.

Damit nicht genug: Am Ende hat sich der

Mensch selbst entleert.

Zusätzlich fördernd für den neuen

Geist: Mit Über die Entstehung der Arten

setzt sich Charles Darwins Evolutionstheorie

durch; das veränderte das Bild des

Menschen und seiner Rolle in der Welt

grundlegend. Darwin prägt den Begriff

survival of the fittest, das „Überleben der

Stärkeren“ im Überlebenskampf: Nur die

Gene des Stärkeren sollen an die nächste

Generation weitergegeben werden. So

definiert sich Fortschritt bzw. Evolution

im Sinne der Reduzierung des Wesens

„Mensch“ auf einen Code (0–1).

Der im Glauben gegründete Mensch

muss sich ganz neu verorten. Bisher

wähnte er sich als Geschöpf eines liebenden

und gerechten Gottes, der die Menschen

zu seinem Ebenbild erschaffen hat

– einzigartig und unverwechselbar. Jetzt

stülpt man ihm ein neues Paradigma

über: Nicht mehr zählt, die Schwachen

zu ehren und die Feinde zu lieben; Lebensinhalt

ist nun der Überlebenskampf gegen

Natur und „Artgenossen“. Fortan tobt der

Kampf um Ressourcen und technischen

Fortschritt.


kompakt

Foto: © Wikipedia, Ngchinfung

Die neue Elite bemächtigt sich der

„Maschinenintelligenz“ und setzt ihre

Herrschaft durch gegen die Natur und

gegen den Mitmenschen „niedrigerer

Evolutionsstufen“ (Nationenbildung, Kolonialisierung).

Sigmund Freud ergänzt dieses

Bild noch um das Element der Sexualität

als angeblicher Haupttriebkraft des

Menschen (Fortpflanzung = Durchsetzung

des Erbguts). Fortschritt und Intelligenz

sichern jetzt politische, ökonomische

und soziale Etappensiege auf dem Weg zur

bestangepassten Spezies.

Leitbild Mensch oder Maschine?

Die Evolutionslehre sieht im Menschen ein

höhermutiertes Tier, entstanden in Jahrmillionen

aus Zufalls-Aminosequenzen

über Kaulquappe, Frosch, Landtier, Affe.

Der Mensch als Geschöpf, ausgestattet

mit dem Geist seines liebenden Schöpfers,

galt als „wissenschaftlich widerlegt“.

Heute, zwei Jahrhunderte später, stößt

nun einer der bedeutendsten Zukunftsforscher,

der Chefingenieur von Google

Ray Kurzweil, auf die Frage nach einem

intelligenten Design der Schöpfung. Er

hält es für unwahrscheinlich, dass der

Mensch durch Zufall so perfekt abgestimmt

ist, dass er die Luft dieses Universums

atmen kann, in der Lichtbrechung

Farben sieht, dass seine Haut nicht verbrannt

wird und seine Ohren vom Schall

nicht taub werden.

An welchem Weltbild-Modell wollen

wir uns orientieren? Von welchem Simulationsmodell

(Schöpfungsgedanken bzw.

Hypothese des Anfangs) wir ausgehen, das

verändert das Ergebnis, unsere Bestimmung.

Zeitalter Anthropozän – Der Einflussfaktor

„Mensch“

Ab 2045, so Kurzweils Prognose, wird

der Mensch immer mehr zum Geschöpf

der Gebärmutter der digitalen Datenuniversen:

Menschen werden zum Ebenbild

ihrer „Programmierer“. Die reproduzieren,

was sie in den Daten der Menschheitsgeschichte

finden, um aus diesem

Material (Staub) „bessere Menschen“ zu

erschaffen. Gibt es dazu alternative Fakten

– einen anderen Entwurf?

Wenn Gott unser Gegenüber ist, dann

wenden wir uns doch an ihn, um uns von

seinem Quellcode (dem Heiligen Geist,

dem Wort Gottes, der Nachfolge Jesu)

leiten zu lassen. Der an Gottes Liebe und

Gerechtigkeit Glaubende wird seine Interessen

im Deutungsmuster einer Ewigkeitsperspektive

und in Gottes Heilsplan

sehen, in dem ihm Erfüllung und Gerechtigkeit

widerfährt, ohne dass er andere

Menschen oder die Mitwelt schädigen

muss. Er wird seine Bestimmung nicht

auf dem Altar des Fortschritts opfern und

sich nicht hinwegsetzen über die Belange

seiner Geschwister und der Schöpfung.

Die Zukunft des Lebens auf der Erde

hängt also davon ab, welches Menschenbild

wir auf uns anwenden: Weiterentwicklung

oder Zerstörung.

Was, wenn wir den Menschen als von

Gott einzigartig erschaffenes und geliebtes

Wesen wahrnehmen und die damit

verbundenen Vorzüge genießen?

1 https://www.theguardian.com/technology/2016/mar/

24/tay-microsofts-ai-chatbot-gets-a-crash-course-inracism-from-twitter.

2 https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/

interview-mit-computerforscher-kurzweil-wir-werden-

uns-mit-nicht-biologischer-intelligenz-vermischen-a-

328128.html.

3 „Das entleerte Universum“, in: C. S. Lewis, Durchblicke,

Basel: Fontis 2019, S. 241 ff.

Was bewirkt schon

ein Tropfen auf

den heißen Stein?

Was die »Z« will und wie

Sie davon profitieren

Steter Tropfen höhlt den Stein. Aber

ein kühler Tropfen kann den heißen

Stein auch sprengen. Solch ein Tropfen

ist die »Z«.

Hier lesen Sie, wovon andere lauthals

schweigen. Wir blicken den Entwicklungen

ins Auge, aber nicht, um Angst zu schüren –

wegschauen schützt nicht vor Angst. Die »Z«

will Lösungsansätze entdecken; dazu wählen

wir die „Vogelperspektive“. Da hat man den

besseren Überblick.

Den höchsten Aussichtspunkt haben wir in

Christus. 1 „In Christus“ – das ist der Lösungs-

Code für alle Probleme; darauf verweist die

»Z« in den unterschiedlichen Bereichen. Wenden

wir diesen Lösungsvorschlag an, wird

Angst überflüssig: „Im System dieser Welt

habt ihr notgedrungen Angst, aber seid entspannt:

Ich habe dieses System überwunden!“,

2 sagt der Auferstandene, und er muss

es ja wissen. Aus diesem Blickpunkt heraus

ersparen wir uns jegliche Panik. Das hilft

enorm, klare Gedanken zu fassen.

Damit mehr Tropfen auf heiße Steine

fallen: Wenn Sie wollen, werden Sie

doch aktiv. Unterstützen Sie die »Z« durch

Spenden, Inserate und Abos. Je mehr Tropfen,

umso wirkungsvoller!

Zukunft-Europa e.V. ist auf Spenden angewiesen

(steuerlich abzugsfähig).

Spendenkonto KSK GP: GOPSDE6G

IBAN: DE26 6105 0000 0049 0155 68

1 Paulus an die Epheser 2,6.

2 Johannes-Evangelium 16,33.

Z-kompakt 15


kompakt

Hysterische Zeiten überleben

Zitate aus einer Comedy- und Satiresendung von Dieter Nuhr

1

Foto: © S123rf/Aleksandr Davydov

Besser gesund in Berlin als krank

in Dakar – Lepra gibt es fast gar

nicht in Berlin. Hier ist das Leben,

aber man will ja auch mal was Schönes

sehen. Überall anders wird es besser.

Überall auf der Welt geht es vielen Menschen

um so vieles besser als noch vor 30

Jahren. Das liegt wohl an der Globalisierung,

und – man muss es so hart sagen –

an der Marktwirtschaft. Es ist zwar nicht

überall gut, wo Marktwirtschaft ist; aber

wo es gut ist, da ist auch Marktwirtschaft.

Zum Beispiel Venezuela: Da ist keine

Marktwirtschaft. Venezuela – das hat uns

die Linkspartei vor wenigen Jahren noch

als Vision des guten Sozialismus verkauft;

heute ist dort Massenflucht und Hunger.

Das ist normal, so endet der Sozialismus

überall. Und davon hat sich Berlin in den

letzten Jahren inspirieren lassen!

Ich wende mich an alle

An Männer und an Frauen, aber auch

an alle anderen: Transen und die Inter-

Dingsbums, damit sich niemand beklagt.

Das hier ist ein Soloprogramm. Daher

kommt auch keine Frau, kein Transsexueller,

kein Veganer, auch kein Allergiker,

gefangen in einem heterosexuellen

Gemüsehändler, nichts dergleichen.

Aber ich bin rasiert, aus Solidarität

gegenüber den Frauen. Denn Bart tragen

ist nicht Frauensache. Ist das schon Sexismus,

wenn man sagt: Frauen eignen sich

aus biologischen Gründen nicht als Bartträger?

Als Bartträger*Innen, so müsste

es richtig heißen. Einige in den Gender-

Kreisen glauben, dass der weibliche Verzicht

auf Bartwuchs sozial erlernt wurde.

Es gibt ja Frauen mit Bart, in Kasachstan,

dort drüben in Richtung Spreewald …

Von den Intellektuellen an der Gender-

Front weiß ich, dass meine äußerlich

sichtbaren Geschlechts-Merkmale alle

sozial erlernt sind. Daher habe ich mich

entschlossen, mich je nach Situation

anzupassen und das Geschlecht zu wechseln,

zum Beispiel, wenn da ein Frauenparkplatz

ist. – Ich weiß, das ist ein sehr

sensibles Thema. Nicht nur Frauen und

Männer sind ständig beleidigt, sondern

auch alle anderen Geschlechter. Bei Facebook

gibt es über 60.

Doch auch darüber regen sich wieder

viele auf – wo soll das hinführen? Na, das

kann Ihnen doch egal sein, akzeptieren

Sie das einfach, schon ist es kein Problem

mehr. Von mir aus kann man überall Unisex-Klos

einführen, ich hab zu Hause ja

auch eins.

Ich freue mich über jeden, Männer,

Frauen und sonstige, ich freue mich

über Schlaue, über Doofe, jeder soll

zuschauen. Ich bin ein großer Freund der

Demokratie. Demokratie ist, wenn man

nicht unterscheidet, ob einer bekloppt

ist oder nicht: ein Mensch, eine Stimme!

Diese Stimme erlischt erst bei völligem

Hirntod – doch das wird zu wenig überprüft,

glaube ich.

Wie man mit Salami

Hysterie macht

Ich stehe nun 30 Jahre auf der Bühne.

Seither ist alles besser geworden. Zum

Beispiel Treibhausgase: Die sind um

mehr als 20 % ’runter, kein Scherz. Ich

bin am Rhein groß geworden. Ich wollte

da nie rein, er stank wie eine große Kloake.

Heute sind wieder Lachse drinnen,

aber alle tun so, als hätte sich nichts

getan. Ich bin grün-alternativ sozialisiert,

aber irgendwann habe ich die Realitätsverweigerung

nicht mehr hinbekommen.

Ich habe bemerkt: Die Luft, sie stinkt

nicht mehr. Nun müssen sie im Mikrobereich

suchen, um noch Dreck zu finden –

ja, dann finden sie natürlich: Feinstaub,

Stickoxide usw. Und alle rufen dann:

„Hilfe, wir sterben!“

Ist doch irre, wie wir Hysterien entwickeln.

Die Grenzwerte von Stickoxiden

sind so niedrig, dass ein herzkranker

Asthmatiker, der im Auspuff eines

Lastwagens lebt, 180 Jahre alt werden

muss. Ein Jahr lang war hier eine Hysterie.

Nebenbei haben wir den wich-

16 Z-kompakt


kompakt

tigsten Zweig unserer Wirtschaft kaputt

gemacht: unsere Autos. Weil der Grenzwert

von 40 µg/m 3 für Stickoxid vereinzelt

überschritten wurde. 39 µg ist Luftkurort

– 41 µg der sofortige Tod: Wir

haben kein Maß, was die Einschätzung

dieser Dinge angeht.

Noch ein kleiner Fakt: Die 15 größten

Schiffe der Welt – 15!, nicht 15 000, die

stoßen so viele Schadstoffe aus wie 750

Millionen Autos, so viel wie alle deutschen

Autos in 16 1⁄2 Jahren. Da macht es

nicht wirklich Sinn, wenn Sie Ihren Diesel

abschaffen und mit dem Erlös auf Kreuzfahrt

gehen.

Stickoxid–Quatsch

Wie entsteht so eine Hysterie? Weil ein

Wissenschaftler sagt: „Wir sterben an

Stickoxid“, sagt er das ja nicht, weil er es

glaubt, sondern weil er meint, er müsse

sich allgemeinverständlich ausdrücken.

Dann kommt so ein Quatsch heraus.

Stickoxid ist nicht tödlich. Stickoxid ist

lebensverkürzend. Salami zum Beispiel

ist auch lebensverkürzend. Die WHO hat

festgestellt, dass die Salami, statistisch

gesehen, krebserregend ist. Wenn Sie

sich nun 3000 Jahre ausschließlich von

Salami ernähren, dann werden Sie früher

sterben. Gehen Sie einmal um den Block,

dann haben Sie die ganze Salami Ihres

Lebens schon wieder kompensiert. Gehen

ist lebensverlängernd, Sitzen hingegen

nicht. Alkohol ist potenziert lebensverkürzender

als Stickoxid. Sich bei einem

Glas Bier an der Theke über die Gefahr

von Stickoxiden zu unterhalten und dazu

noch eine Salami zu rauchen, das wäre

wirklich schlimm.

Feinstaub, das echte Problem

Der Feinstaub hingegen stellt ein echtes

Problem dar. Ich verweise auf die

Kollegen der Dekra, die haben in Stuttgart

gemessen, wo der Feinstaub am

schlimmsten ist. Und das ist nun wirklich

kein Scherz: Feinstaub ist am schlimmsten

in der Nähe von Radwegen, weil

Fahrradreifen sehr weich sind und einen

starken Abrieb haben. Der schlimmste

Foto: © gustini.de

Ort war die U-Bahn. Zusammengefasst:

Fahrrad und öffentlichen Nahverkehr

meiden!

Früher sterben laut Statistik

Da gab es eine Statistik, nach der uns

durch Stickoxide 133 800 Lebensjahre

verlorengehen. Ui-jui-jui – wie man durch

Statistik Erregung erzeugt. Wir alle denken:

Oh, wir sterben!

Beruhigen Sie sich, solche Statistiken

sind einfach Hochrechnungen auf Basis

von Schätzungen, denen Vermutungen

zugrunde liegen, die auf Spekulationen

basieren. 133 800 Jahre klingt viel, und

das soll es auch in einer Erregungsgesellschaft.

Denn nur wo Erregung ist, werden

auch Zeitungen gekauft, Sendungen

geschaut, Websites angeklickt und Forschungsgelder

bewilligt.

Salami-Taktik

Nur wenn Erregung da ist, kann

man ständig neue politische Institutionen

einrichten und zusätzliche Etats für

Umwelt-Dingsbums und Gender-Dudlidö

bekommen und die dabei entstehenden

Pöstchen mit Gesinnungsfreunden besetzen,

die einen bei der nächsten Kandidatur

entsprechend unterstützen.

Doch 133 800 Jahre sind in Wirklichkeit

nicht viel. Das sind 48 Mio. 837 000

Tage, umgelegt auf 82 Millionen Einwohner,

also bloß ein halber Tag. Das klingt

dann schon nicht mehr ganz so tödlich.

Dauerpanik

Erinnert sich noch jemand, wie es früher

war? Früher – mit Ruß in der Luft, Asbest

in den Häusern, Amalgam in den Zähnen,

PVC, Dioxine, Apfelkorn und Asbach

uralt? Da waren Wohnräume noch mit

Formaldehyd belastet. Wir nehmen nicht

wahr, was bereits erreicht wurde. Vieles

ist besser geworden; das meldet nur keiner.

Nur Katastrophen bringen Quoten

und Auflage, daher leben wir in Dauerpanik.

Natürlich haben wir Probleme und

müssen diese lösen, aber das größte

Problem ist, dass wir bei jeder Katastrophe

dabei sind, egal wo auf dieser Welt:

Da erscheint ein Foto, ein Filmchen und

unser Gehirn sagt uns: „Was wir sehen,

das ist nah!“ – in Sichtweite, wie man so

schön sagt. Wir sehen Krieg, Terror, Verbrechen

und überall diese Psychos … Ich

werde auch bald erschossen.

Nein! Diese Mühe wird sich niemand

machen. Nur keine Sorge! Wir haben

Angst, weil die, die nicht erschossen wurden,

in den Medien nicht vorkommen.

Ich habe es jedenfalls noch nicht gehört:

„In Luckenwalde wurde eine 57-jährige

Bäckereiangestellte auf ihrem Heimweg

durch den dunklen Wald nicht erschossen.“

Deshalb kommt das in unserer

Wahrnehmung auch nicht an. Die meisten

Menschen werden nicht erschossen. Weil

wir Frieden haben.

Globalisierung & Frieden

Meine Generation ist die erste europäische

Generation überhaupt, die ein ganzes

Leben ohne Krieg erlebt. Das hat es

noch nie gegeben. Seit es hier Menschen

gibt, haben sie sich gegenseitig massakriert.

Erst seit wir die Europäische

Gemeinschaft haben, ist es damit vorbei.

Menschen, die miteinander Handel

treiben, erschießen einander nicht, einfach,

weil es dem Geschäft schadet, die

Kundschaft zu killen. Deshalb ist Globalisierung

Friedenspolitik. Wenn den Arabern

der Hafen von New York gehört und

den Chinesen halb London, dann werfen

sie dort keine Bomben ab, es würde zu

Hause dem Aktienkurs schaden.

Wir leben seit 70 Jahren im Frieden,

aber wenn Sie Nachrichten gucken, denken

Sie, wir wären an der Front: nur

Z-kompakt 17


kompakt

Katastrophenbilder – und unser Hirn hat

es nicht gelernt, mit dieser Bilderflut

umzugehen. Vor 200 Jahren hat der normale

Mensch keine Bilder gesehen, außer

die in seiner Dorfkirche. Heute haben wir

überall Bilder, bewegte Bilder, und die

zeigen Unfälle, deswegen sind wir paranoid.

Unser Hirn sagt uns: So ist die Welt.

– Aber so ist sie nicht, das ist eine Täuschung.

Weil wir die Welt nicht mehr aus

eigener Anschauung wahrnehmen.

Sollte das Hirn

mit Ihnen sprechen ...

Heute kommt 95 % aus den Medien und

die zeigen ausschließlich Abweichungen

vom Normalen: Dahin kommt nur, was

besonders ist. Irgendwann hält man die

Abweichung für Normalität. Dann ist man

gaga. Diesen Zustand haben wir wohl

erreicht und das ist auch der Grund für

unsere Dauerhysterie.

1 Rezension aus „Dieter Nuhr live!“ 9. Januar 2020,

Comedy & Satire im Ersten, https://www.youtube.com/

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Jesaja, der Apostelgeschichte

und dem

Galaterbrief. Dies alles

zeigt die unermessliche

Bedeutung von Tod,

Kreuz und Auferstehung

Jesu für den Leser heute.

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18 Z-kompakt


kompakt

Foto: © Screenshot. The Passion NL

Kann ein Gott-Schalk auch Passion?

RTL bringt die Leidensgeschichte Jesu in Essen auf große Bühne:

Die größte Geschichte aller Zeiten neu verpackt.

Ohne dass sich jemand auf die

Füße getreten fühlt“, werde

man die Geschichte nicht über

die Bühne bringen, so der Katholik Gottschalk,

der von sich sagt, er habe eine

feste Gottesbeziehung. Mit Hilfe bekannter

Schauspieler und Sänger sowie Popsongs

wird „Die Passion“, also die letzten

Tage im Leben Jesu, rund 5000 Zuschauern

vor Ort zugänglich gemacht, und darüber

hinaus möglichst Millionen an den

Bildschirmen.

„Ich bin in einer Zeit groß geworden,

als die Geschichte noch jeder kannte.“

Die Passion Christi gehöre für Gottschalk

zum „abendländischen Kulturgut“. Auf die

Frage, ob so eine Show nicht Kitsch sei,

entgegnet er, die kirchliche Gestaltung

des Karfreitags sei oft genug auch kitschig.

„Man kann sich der Geschichte kaum so

nähern, wie sie das verdient.“

Das Konzept der Show ist nicht neu.

„The Passion“ findet seit zehn Jahren in

den Niederlanden statt und hat sich dort

zum größten TV-Live-Event des Jahres

entwickelt.

Michael Tilly, evangelischer Theologe

aus Tübingen, war eingeladen, das Drehbuch

zu sichten. „An vielen Stellen musste

ich sagen: Das geht gar nicht. So war

anfangs die Kreuzigung als Ende gedacht.

Das war sie ja gerade nicht.“ Schließlich

wurde die Auferstehung ins Stück aufgenommen.

Tilly meint, die Inszenierung sei

geeignet, „den richtigen Leuten auf den

Schlips zu treten“: Die Botschaft Jesu sei

„nie die laue Mitte“ gewesen.

Foto: © Agentur PJI/Montage, Screenshot, „Die Passion Christi“

Wie auch immer das RTL-Event wird –

dass „die größte Geschichte aller Zeiten“

jedermann zugänglich gemacht wird, das

können wir aufgreifen und in persönlichen

Gesprächen vertiefen: 1 Was macht

die Passion Christi zum größten Ereignis

aller Zeiten?

Zur Auffrischung – denn leider ist

auch vielen Christen nicht bewusst, was

die gigantischen Folgen dieses Ereignisses

waren: Alle Opfer jeglicher Religion

reichen nicht, um die Schuldfrage der

Menschen zu lösen – „das Blut von Stieren

und Böcken war eben nie imstande,

Sünden wegzunehmen. Jesus hat ein einmaliges

Opfer dargebracht, nämlich sich

selbst am Kreuz, und dieses Opfer gilt

für immer. Das ist auch der Grund dafür,

dass er alle vollkommen retten kann, die

durch ihn zu Gott kommen. Er, der ewig

lebt, wird nie aufhören, für sie einzutreten.

Zu denen, die dieses Opfer für sich

annehmen, sagt Gott: ‚Ich werde ihnen

alles Unrecht vergeben und werde nie

mehr an ihre Sünden denken.‘

Der aber doch seinen eigenen Sohn

nicht verschont, sondern ihn für uns alle

am Kreuz hingegeben hat – wie wird er

uns mit ihm nicht auch alles schenken?

Durch das Opfer am Kreuz haben

wir alle, die wir an Jesus glauben, freien

Zutritt zu Gott und dürfen zuversichtlich

und vertrauensvoll zu ihm kommen. 2

Denen, die all das mit dem Herzen

glauben (nicht zu verwechseln mit

einem intellektuellen Fürwahrhalten), die

bekommen das Privileg einer Adoption

von Gott: 3 Gott wird der Vater und der

Betroffene das Kind Gottes – und zwar

ohne weitere Bedingungen, nur aufgrund

des Herzensglaubens.“

Bewirkt wurde das durch die Passion

Christi! Identifiziert sich nun jemand mit

Christus, dann ist er eine neue Schöpfung.

Das Alte ist vergangen; etwas ganz

Neues hat begonnen! 4

Deshalb ist die Passion Christi tatsächlich

das größte Ereignis aller Zeiten

– besonders, wenn es in Ihrem Leben und

im Leben Ihrer Freunde zu dieser Erfahrung

wurde.

1 In Anlehnung an: https://www.domradio.de/themen/

glaube/2020-02-19/die-groesste-geschichte-aller-zeiten-modern-verpoppt-die-passion-christi-als-rtl-liveshow-essen.

2 Brief an die Hebräer 10,4; 7,27; 7,25; Jeremia 31,31–

34; Brief an die Hebräer 8,12; Brief an die Römer 8,32;

Brief an die Epheser 3,12.

3 Johannes-Evangelium 1,12.

4 2. Brief an die Korinther 5,17.

Z-kompakt 19


kompakt

Foto: © Amos-Mission, Durres

Bereit für den Endspurt?

Erdbeben, Pandemien, Feuerstürme, Heuschreckenplagen:

Wenn ihr dies alles seht, erkennt, dass es nahe ist! 1

Über 1500 Nachbeben

lassen Albanien

nicht zur Ruhe kommen

Erdbeben

Am 26. November 2019 ereignete sich

nahe der albanischen Küstenstadt Durres

ein Erdbeben der Stärke 6,4. Über 70 %

der Bausubstanz in dieser 120 000-Einwohner-Stadt

wurde unbrauchbar. Mehr

als 1500 Nachbeben wurden registriert,

oft mit einer Stärke von über 3,5 auf der

Richterskala; bis Januar 2020 bebte die

Erde oft im Stundentakt. Alle hatten Dauerpanik.

Ruhig schlafen ging nicht mehr.

Das Deutsche GeoForschungsZentrum

(GFZ) in Potsdam erklärt: „Der italienische

Stiefel schiebt sich mit einigen Millimetern

pro Jahr auf den Balkan zu. Das

führt zu solchen Erdbeben.“ Ungewöhnlicher

sei, dass es zu so vielen Nachbeben in

so anhaltender Stärke gekommen ist. Parallel

bebt die Erde in der West-Türkei, in

Griechenland und Bosnien-Herzegowina,

abgesehen von vielen Beben sonst wo.

Wir unterstützen konkrete Projekte

in Albanien. Helfen Sie mit Ihrer

Spende: www.mission-is-possible.de/alb

Pandemien

Das Coronavirus 2019-nCoV kann eine

Lungenkrankheit auslösen; an der sind

bislang (28.02.2020) über 2718 Menschen

gestorben. In China ist die Zahl der

bestätigten Fälle auf ca. 78 200 2 gestie-

Foto: © Agentur PJI UG, Montage/Wikipedia

gen. Als Ursprung der Epidemie wird

ein Fischmarkt in der chinesischen Stadt

Wuhan genannt; dort werden auch Wildtiere

verkauft, Fledermäuse, Schlangen,

Waschbären und anderes (oft ist der Handel

mit ihnen verboten).

Mit etwa 12 Mio. Einwohnern ist

Wuhan ein wichtiger Verkehrsknoten

Zentralchinas: Bahnhof mit Hochgeschwindigkeitszügen,

Flughafen mit 60

Auslands- und 100 Inlandsverbindungen.

Nicht nur Wuhan, sondern praktisch

die gesamte Provinz Hubei wurde

gesperrt, alle Züge, Flugzeuge, Busse, U-

Bahnen, Fähren stellten den Betrieb ein

und die Autobahnen wurden geschlossen

– pünktlich vor dem chinesischen Neujahrsfest

am 25. Januar, das die in diesen

Tagen größte Menschen-Massen-Bewegung

der Welt auslöst.

Der Ausbruch des neuen, oft tödlichen

Virus hat die chinesische Wirtschaft

zusätzlich massiv erschüttert.

Die Frage nach dem Ursprung ist noch

weitgehend unbeantwortet.

Der Virologe Dr. Alan Cantwell bemerkt,

dass sowohl in Medizin- als auch in Militär-

Labors seit Jahrzehnten Coronaviren genetisch

manipuliert werden. 3

Foto: © Agentur PJI UG, Montage/Wikipedia

Auch in Wuhan steht ein Hochsicherheitslabor

der höchstmöglichen Sicherheitsstufe

BSL-4 (biosafety level 4). In

einem Labor wie diesem arbeiten Forscher

mit höchst gefährlichen Erregern,

z. B. dem Ebolavirus.

2017, also vor Jahren schon, schrieb

das Magazin „Nature“ darüber: „Ein

Labor in Wuhan steht kurz davor, für die

Arbeit mit den gefährlichsten Krankheitserregern

der Welt freigegeben zu werden.

Einige Wissenschaftler außerhalb Chinas

befürchten das Entweichen von Krankheitserregern.

Das SARS-Virus ist mehrfach

aus hochrangigen Eindämmungseinrichtungen

in Peking entwichen“, stellt

der Molekularbiologe Richard Ebright,

Rutgers University in Piscataway, New

Jersey, fest.

Rauch über

Australien entlang

der Küste, verursacht

durch die Buschfeuer

Feuerflut

In Australien ist es überwiegend heiß und

trocken. „Buschfeuer“, also Waldbrände,

gab es dort schon immer, doch die letzten

waren außergewöhnlich, ja extrem.

Nach einer Studie des Australischen

Instituts für Kriminologie 4 besteht bei 22

Prozent dieser Buschfeuer der Verdacht

auf Brandstiftung; weitere Auslöser sind

Blitzeinschlag und das achtlose Wegwerfen

glimmender Zigaretten. Doch auch

die anhaltende Dürre ist ein Faktor; die

Trockenheit wiederum hängt auch mit

der starken Nutzung des Wassers für

Baumwollplantagen und das wasserintensive

Hydrofracking zusammen.

Würden hingegen 10 % des Landes

regelmäßig kontrolliert abgebrannt, könnte

man die Intensität der Brände um 90 %

20 Z-kompakt


Foto: © Agentur PJI UG, Montage/Christiaan Kooyman

reduzieren. Doch das scheitere meist an

Umweltaktivisten, die gezieltes Feuer für

einen schädlichen Eingriff in die Natur

halten.

Die Buschfeuer in Australien haben

apokalyptische Ausmaße erreicht: Rund 12

Mio. Hektar sind bislang niedergebrannt,

fast so viel wie Schleswig-Holstein.

Heuschreckenplage

in biblischem Ausmaß

Wo ein Heuschreckenschwarm sich in

Ostafrika über Felder hermacht, bleibt

nichts mehr stehen: 30–40 Mio. Insekten

fressen alles ab, was grün ist. Tonnen an

Nahrungsmitteln werden so in kürzester

Zeit vernichtet. Der Kampf gegen die Heuschrecken

ist nahezu aussichtslos; Wüstenheuschrecken

sind keine normale Plage.

Diese Heuschrecken vermehren sich

extrem schnell – Abertausende paaren sich,

und dass es dieses Jahr ungewöhnlich viel

geregnet hat, ist für die Eiablage besonders

günstig. Die UNO befürchtet, dass

die Schwärme bis Juni um das 500-Fache

anwachsen könnten. Für die Landwirtschaft

eine Katastrophe unvorstellbaren

Ausmaßes!

Die aktuelle Heuschreckenplage hat

ihren Ursprung in Oman und im Jemen;

dort hatten im Oktober 2018 die Regenfälle

für üppige Vegetation und rasche

Vermehrung der Tiere gesorgt. Einige der

Brutgebiete liegen in Ländern mit bewaffneten

Konflikten, das hat Gegenmaßnahmen

behindert.

„Wenn keine geeignete Kontrolle

gefunden wird, wirkt sich der Heuschreckenbefall

verheerend auf die Ernten aus.

In einigen Bezirken könnten bis zu 65 %

der Anbaugebiete von der Heuschreckeninvasion

betroffen sein“, so Kelvin

Shingles, Welthungerhilfe-Landesdirektor

in Kenia.

Dort ist ein Heuschrecken-Schwarm

unterwegs, fast so groß wie das Saarland

– 2400 Quadratkilometer.

„Könnt ihr es nicht sehen?“

Wenn Zweige saftig werden und Blätter

treiben, dann wisst ihr, dass es bald

Sommer ist. Ihr meint, dass ihr das Klima

beurteilen könnt? Das Aussehen des Himmels

könnt ihr beurteilen, ja, aber die Zeichen

der Zeit zu verstehen – dazu seid ihr

nicht in der Lage. …

So sollt auch ihr, wenn ihr all diese

Plagen seht, erkennen, dass er nahe an

der Tür ist.

Seht ihr nicht dies alles? Wahrlich,

ich sage euch: Hier wird nicht ein Stein

auf dem anderen bleiben. – Alles muss

erschüttert werden, damit das Unerschütterliche

bleibe.

Seht zu, dass euch niemand in die Irre

führt! Viele werden kommen und euch alles

Mögliche erzählen. Weil die Gesetzlosigkeit

– die Gottlosigkeit – überhandnimmt, wird

die Liebe der meisten erkalten.

Wer aber durchhält bis ans Ende, der

wird gerettet werden. Und dieses Evangelium,

das von der Königsherrschaft von

Jesus, wird allen Nationen verkündigt

werden, als ein Beweis. Dann erst wird

etwas zu Ende kommen. 5

1 Matthäus-Evangelium 24,33.

2 https://www.crm.de/,,infodienst/coronavirus/2019-

nCov_Info_laie.htm, Stand 28.2.2020.

3 http://recentr.com/2020/01/27/die-paranoia-dassder-corona-virus-ein-synthetischer-kampfstoff-seinkoennte/.

4 https://aic.gov.au/publications/tbp/tbp027.

5 Matthäus-Evangelium 24,32–33; 2,45.12.14; 16,3;

Brief an die Hebräer 12,27.

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kompakt

Sie wären schwer krank und

Ihr Bett steht im Ziegenstall?

Der Rest des Hauses ist eine Ruine und das wenige Geld geht für Medikamente drauf

Helfen wir Betroffenen in Albanien!

Albanien ist eines der ärmsten Länder

Europas: 47 % des Einkommens gibt

man aus fürs tägliche Brot. Viele

verlassen das Land und suchen anderswo

ein besseres Leben und eine Zukunft für

ihre Kinder.

­ ­ ­ M i s s i o n i s p o s s i b l e ­ ­ ­

Ruine nach den Erdbeben Mutter Mire im „Ziegenstall“ mit Tochter Sabina Glückliche Waisen-Kinder im Haus Bethesda

Eines von vielen Beispielen

Mire ist 40 und Mutter von drei Kindern.

Sie leidet an schwerem Diabetes und an

sehr hohem Blutdruck; gerade hat sie wieder

eine schwierige OP hinter sich. Seit

über zehn Jahren steht die Familie unter

dem Bann der Blutrache (ein Problem, das

im Norden Albaniens allgegenwärtig ist).

Ziele sind ihr Ehemann und ihr Sohn; sie

sind untergetaucht und leben wie Gefangene.

Das Geld reicht meist nicht mal für

die Medikamente.

Im Moment steht Mires Bett im

früheren Ziegenstall

Bei einem der vielen Erdbeben wurde im

Herbst das Haus völlig zerstört. Wenigstens

ein Zimmer für die kranke Mutter ordentlich

herrichten? Keine Chance ...

Man kann sich das Elend kaum vorstellen.

Silvana, die 16-jährige Tochter, versäumt

schon länger die Schule, weil sie

ihre Mutter pflegt. Wir wollen diese Realität

nicht totschweigen; gerne würden wir

dieser Familie finanziell helfen, ihr Haus

wieder einigermaßen instandzusetzen,

damit die Mutter besser genesen kann.

Das Waisenhaus schließen?

Das Waisenhaus „Bethesda“ gibt nun seit

20 Jahren Kindern in schier aussichtsloser

Situation Hoffnung, Ausbildung und Orientierung

für das Leben. Viele der ehemaligen

Kinder sind inzwischen erwachsen

und geben in ihrem Umfeld weiter, was sie

selbst empfangen haben.

Aber der starke wirtschaftliche Einbruch

bedeutet für über die Hälfte der Mitarbeiter

das Aus! Das hieße auch, dass viele Kinder

zurückmüssen auf die Straße, in den Missbrauch,

in die Armut ...

Helfen wir, damit die Kinder bleiben

können, ja, es sollen noch mehr junge

Menschen diese Liebe und Fürsorge erhalten

und auf diese Weise ausgerüstet werden für

ein stabiles Leben in Albanien.

Und dann sind da noch viele andere,

denen unser Partner Eugen Schmid (Amos-

Mission) hingebungsvoll hilft.

Ein Albaner verdient im Monat umgerechnet

etwa 250,– €. Mit 1000,– € kann man

an einem Haus eine Menge reparieren!

Spenden Sie an Mission is possible e.V.

IBAN DE 23 6105 0000 0049 0096 08

Zweck: Albanien, KSK-Göppingen

Spendenquittungen werden ausgestellt.

Mehr Infos: www.mission-is-possible.de/alb

Anfang Februar hatte ich Gelegenheit,

zwei halbe Tage lang einen Europa-

Parlamentarier hautnah zu begleiten.

Eines weiß ich nun: Tauschen möchte

ich mit dem MEP nicht. MEP – das bedeutet

„Member of European Parliament“.

Nach umfangreicher Sicherheitskontrolle

und Akkreditierung reicht es vor der

ersten Sitzung gerade noch für ein Mittagessen,

doch in der Kantine ist kaum Platz.

Noch habe ich es nicht ganz registriert,

dass ich mich in einem „Turm“ befinde, in

dem über fünftausend Menschen schwirren,

die zu tausenden Themen allerlei

Interessen vertreten: Jeder zieht an dem

riesigen Tischtuch und schaut, was für ihn

bzw. seine Interessensgruppen zu holen

ist. Lobbyismus ist allgegenwärtig.

Wir schrecken vom Mittagessen auf,

denn die Sitzung der Intergroup zur Problematik

des Antisemitismus, zu der ich

angemeldet bin, hat schon begonnen.

Als ich eintreffe, muss mein Gastgeber

bereits zur nächsten Sitzung.

Antisemitismus bekämpfen,

aber wie?

Ein Rabbi beschreibt die Situation in seinem

Umfeld. Die Liste der Redner liegt

vor mir, alles ist minutiös geplant und

nach 45 Minuten ist es vorbei. Ich versuche,

ein Ergebnis zu erkennen – in einem

Monat wird man sich wieder treffen. Ich

gehe auf einen der letzten Redner zu, er

musste nicht panisch den Saal verlassen

und zur nächsten Sitzung hetzen, und

frage ihn: „Diese Situationen sind uns

aus den Medien reichlich bekannt, wie

auch der Appell ‚Antisemitismus stoppen!‘

– aber mir fehlt das Wie, und außer

Internet-Zensur wurde nichts vorgeschlagen.

Und wo liegt die Wurzel des Übels?“

Dann noch ein Foto von den anwesenden

EU-Parlamentariern – aber es sind

nicht mehr alle da, eine Handvoll Abgeordnete

sind schon weitergegangen, darunter

auch mein Gastgeber. Sein Assistent

raunt mir zu: „Wenn er nicht auf dem

Bild ist, könnte das falsch ausgelegt werden

– als würde er sich nicht gegen Antisemitismus

engagieren.“

22 Z-kompakt


kompakt

Foto: © Agentur PJI

12 Stunden im Turm zu Babelburg

Was geschieht in dem Gebäude, dessen Architektur sich an Bruegels Gemälde orientiert?

Peter Ischka

Spezialgruppe: Religisonsfreiheit

Jetzt wäre ein Kaffee ganz nett, aber

schon ist die Intergroup FoRB (Freedom

of Religion and Belief) dran. Sie kümmert

sich um Religions- und Glaubensfreiheit.

Es wird berichtet von erfolgreichen

Aktionen: Was für die zum Tode verurteilte

Asia Bibi in Pakistan getan werden

konnte. Oder in Ägypten, wo nach der

Zerstörung einer Kirche der Schutz der

Christen merklich verbessert wurde.

Der Fokus der Gruppe liegt nur außerhalb

Europas; Abgeordnete aus Frankreich

und Polen regen an, auch die Diskriminierung

von Christen in Europa zu

berücksichtigen, doch das wird energisch

zurückgewiesen: Innerhalb Europas sei

das Ländersache. Auch die Anfrage,

zumindest ein Monitoring dafür zu entwickeln,

findet keinen Raum.

Danach Fraktionssitzung. EU-Fraktionen

sind Zusammenschlüsse der richtungsähnlichen

nationalen Parteien. In der

EVP findet sich z. B. die CDU/CSU, Renew

steht für die Liberalen und ID für Wertkonservative,

die Grünen haben die Abkürzung

FEA. Es gibt sieben Fraktionen.

In der Sitzung, der ich beiwohne, wird

intensiv diskutiert über die Entwicklung

der deutschen Innenpolitik nach der Regierungskrise

in Thüringen. Im Speziellen: ob

und wie Renew der deutschen FDP mit Ausschluss

gedroht hätte, wäre Thomas Kemmerich

Ministerpräsident geblieben.

Jetzt ins Büro. Wer will zu diesem Empfang,

tolles Essen und so … Der Assistent

Foto: © Agentur PJI

braucht noch drei Sätze vom MEP für

eine Presseanfrage. Dann aber raus aus

dem Turm der Sprachenverwirrung!

Der Verkehr aus Straßburg hinaus

stockt. Der Assistent ruft an, geht nochmals

die Pressemeldung durch, ein paar

Umformulierungen, und ab die Post.

Nach dem Abendessen mit dem MEP führen

wir Gespräche, die in die Tiefe gehen:

Was kann ein Politiker bewegen, der, von

den Werten seines christlichen Glaubens

motiviert, einem schier undurchdringlichen,

vom Zeitgeist besetzten Moloch

gegenübersteht? Welche Kraft würde

Gebet in die Waagschale werfen?

Die Quelle von Erkenntnis

Der neue Tag beginnt um halb sieben,

denn um acht geht’s zum MEP-Gebetsfrühstück.

Am

Tisch sitzen

Politiker aus

den EU-Fraktionen

ID,

EKR, Renew

und EVP, sie

verinnerlichen

eine Aussage

von Apostel Paulus: Meine Bitte an Gott

ist: dass er eure Liebe, verbunden mit der

rechten Erkenntnis und dem nötigen Einfühlungsvermögen,

massiv wachsen lässt.

Denn dann werdet ihr in allem ein sicheres

Urteil haben und könnt in Gerechtigkeit

ein reines, untadeliges Leben führen

… Durch Jesus Christus wird euer Tun

von dem geprägt sein, was gut und richtig

ist – und das alles zur Ehre Gottes. 1

Die rechte Erkenntnis und das nötige

Einfühlungsvermögen – genau das braucht

man in diesem Turm. Wir sind 16 von den

etwa 5000, die jetzt nach und nach den

Komplex füllen. Sodom hätte 10 Gerechte

gebraucht, um die fatale Katastrophe

abzuwenden – wie viele Gerechte braucht

es, um das Geschick Europas zu wenden?

Man tauscht aus, welche Anliegen Gebet

brauchen, und alles mündet im Vaterunser:

„Dein Wille geschehe, wie im Himmel,

so auch hier, selbst in diesem Turm.“ Die

Ersten müssen schon zu Sitzungen, ich

gönne mir noch was zum Frühstück.

Entscheidungs-Labyrinth

Um sich in dem Turm zurechtzufinden,

braucht man jemanden, der einem

den Weg weist. Dieses von Menschen

wuselnde Labyrinth lässt einen an einen

großen Reißwolf denken: Wie tausende

Blattameisen bringen die MEP mithilfe

von Assistenten und Mitarbeitern ihre

Anliegen und Einwände in den Zerhacker,

der zerlegt alles in Einzelteile, die werden

geschüttelt, gemainstreamt und am

Ende ist alles Zeitgeist-kompatibel. Was

wird dem nicht alles geopfert!

Durch diesen Irrgarten also begleitet

mich einer, der sich als Kaplan vorstellt,

ein Seelsorger für MEP. Er ist einer der

wenigen, die Zeit haben – nicht zuletzt deshalb,

weil sein Dienst kaum in Anspruch

genommen wird … Hätte ein MEP überhaupt

die Minuten, um innezuhalten?

Der Kaplan führt mich in den Plenarsaal.

Mein Gastgeber hat eine Minute Redezeit.

Ich komme gerade richtig, höre noch den

Vorredner. Was kann eine Minute ausrichten?

Später erfahre ich, dass es mehr ein

Auftritt vor dem Wahlkreis ist: Im Plenum

Z-kompakt 23


kompakt

12 Stunden im

Turm zu Babelburg

Was geschieht in dem Gebäude, dessen Architektur

sich an Bruegels Gemälde orientiert?

hört kaum jemand zu; aber jede noch so

kurze Rede kann via soziale Medien die

Wähler sensibilisieren und ihnen Informationen

vermitteln, die sie aus den üblichen

Medien so kaum bekommen. Höchstens

jeder zehnte Platz ist besetzt – nun

gut, das Thema betrifft nicht alle –, aber

so manche Abgeordnete kommen nur

zu ihrer Redezeit und sind danach wieder

weg, von der Debatte bekommen sie

eigentlich kaum etwas mit.

200 Abstimmungen in 45 Minuten

Etwas später erschallt so etwas wie eine

Pausenglocke, sie erinnert mich an meine

Schulzeit: Abstimmung! Alle MEP eilen

in den Plenarsaal. In 45 Minuten werden

nun 200 Punkte zur Abstimmung

gebracht: zack, zack, zack. Wer nicht

gut aufpasst, verwechselt Für-, Gegenstimme

und Enthaltung, und sowieso wissen

die Parlamentarier oft selber nicht

genau, über was sie gerade abstimmen.

Bei so vielen Abstimmungen können sie

es gar nicht wissen! Die Fraktion legt den

Abstimmungsplan vor: Punkt 3 Ja, Punkt 7

Nein, Punkt 12 Enthaltung. Kommt man

aus dem Tritt, hat man eben anders

gestimmt als vorgesehen … So werden

in einer Legislaturperiode Tausende von

Entschließungen verabschiedet. Davon

sind nur etwa ein Drittel verbindliche

Gesetze; der weit größere Anteil besteht

aus unverbindlichen Entschließungen

aufgrund von Initiativ-Berichten – aber

die werden dann z. B. von Gerichten

zur Urteilsbegründung herangezogen.

„Recht“ durch die Hintertür …

24-facher Aufwand

Die eigentliche Arbeit freilich geschieht

vorher in den Fachausschüssen, dort werden

Entschließungsvorlagen erarbeitet.

Mit Änderungs- und Streichungsanträgen

versuchen die Fraktionen dann, den Entschließungstext

zu ergänzen oder zu kürzen:

ganz alltägliches, seriöses Parlamentarier-Handwerk.

Das ist natürlich viel

Foto: © Agentur PJI, Montage

Arbeit, es beschäftigt alle Parlamentarier

samt Assistenten, Lobbyisten, Journalisten

und die Übersetzer – alles wird übersetzt

in die 24 Amtssprachen der EU. Die Sprachenvielfalt

scheint mir der Grund für diese

flirrende Vibration im Turm zu Babelburg.

Unverbindliche Entschließungen?

Die sind überhaupt nicht harmlos; sie

kommen Statements gleich, mit denen

Politik gemacht wird. Lobbyisten zitieren

sie, als wären sie verbindlich, und steter

Tropfen höhlt den Stein: Am Ende eines

Meinungsbildungsprozesses erscheint das

Unverbindliche wie in Beton gegossen.

Entschließungsvorlagen haben durchaus

hehre Ziele, zum Beispiel die Gleichberechtigung.

Wer sollte da etwas dagegen

haben? Aber bei näherem Hinsehen

mutiert das Wort von der Gleichberech-

tigung im Turm der Sprachverwirrung

zu „gleichmachen“ und weiter zur Auflösung

der Geschlechter: Die Gender-Ideologie

soll sich als Konsens durchsetzen. –

Oder wer sollte etwas gegen Maßnahmen

zur „sexuellen und reproduktiven Gesundheit“

haben? Übersetzt heißt das aber,

beispielsweise einen Entschließungsantrag

durchzuwinken, in dem Abtreibung

als Menschenrecht definiert wird.

Dabei wird mir einmal mehr klar, wie

wichtig der Impuls vom Frühstück ist –

wie bedeutungsvoll für die Menschen, die

inmitten dieser Verwirrung ein sicheres

Urteil fällen müssen und dazu die rechte

Erkenntnis und das nötige Einfühlungsvermögen

brauchen. Schließen wir uns

also dem Gebet des Apostels Paulus an!

1 Paulus an die Philipper 1,9–11.

Turmbau zu Babel

Pieter Bruegel der Ältere

1563, Öl auf Eichenholz

Kunsthistorisches Museum Wien

24 Z-kompakt

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