audimax ING. 04-2020 - Karrieremagazin für Ingenieure
Von Autobahn bis Reihenhaus: Wir checken Chancen und Entwicklungen in der Baubranche.***Heb ab: Deine Karriere in der Luft- und Raumfahrtbranche verspricht spannende Zukunftstechnologien.***Connected Cars: Automobilhersteller und -zulieferer springen auf den Digitalisierungszug auf.***Masterforum: Neun Masterstudiengänge im Kurzporträt.***Mut zur Lücke: Annika Ernst verrät, warum ihr Nachhaltigkeit wichtig ist.
Von Autobahn bis Reihenhaus: Wir checken Chancen und Entwicklungen in der Baubranche.***Heb ab: Deine Karriere in der Luft- und Raumfahrtbranche verspricht spannende Zukunftstechnologien.***Connected Cars: Automobilhersteller und -zulieferer springen auf den Digitalisierungszug auf.***Masterforum: Neun Masterstudiengänge im Kurzporträt.***Mut zur Lücke: Annika Ernst verrät, warum ihr Nachhaltigkeit wichtig ist.
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TRENDBRANCHEN
FEED
THE
WORLD
WELCHE PROBLEME UNS
ERWARTEN UND WIE
INGENIEURE SIE LÖSEN
KÖNNEN
Text: Steffen Rothhaupt
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MEHR NAHRUNG, WENIGER ZERSTÖRUNG
»Wir stehen vor einer riesigen Herausforderung:
Die Weltbevölkerung wächst rasant –
2050 wird es nach internationalen Schätzungen
rund zehn Milliarden Menschen auf der
Erde geben. Doch schon jetzt leiden weltweit
821 Millionen Kinder, Frauen und Männer an
Hunger. Klimawandel und Wassermangel werden
die Probleme in vielen Regionen der Welt
leider noch verschärfen. Es gilt also, deutlich
mehr Lebensmittel zu produzieren und gleichzeitig
die Umwelt und die natürlichen Ressourcen
zu schonen. Eine große Aufgabe, aber sie ist
lösbar.«
Uwe Feiler, Parlamentarischer Staatssekretär bei der
Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft
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TRANSPORT UND LAGERUNG OPTIMIEREN
»Wir müssen zuallererst damit aufhören, massenhaft Lebensmittel
zu verschwenden. Allein in Deutschland landen
jedes Jahr pro Kopf 75 Kilo Essen im Müll, das sind insgesamt
zwölf Tonnen! Und während Millionen Menschen hungern,
verdirbt – gerade in Entwicklungsländern – ein Großteil der
Ernte, weil es an Transportwegen und richtiger Lagerung
mangelt. Hier sind gute Ingenieure gefragt. Für den Ersatz
von Fleisch, zum Beispiel durch die Entwicklung neuer Produkte
aus eiweißhaltigen Hülsenfrüchten, werden innovative
Herstellungs- und Verarbeitungsverfahren benötigt –
eine Kernkompetenz von Lebensmitteltechnologen.«
Uwe Feiler, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für
Ernährung und Landwirtschaft
FLEISCHLOSE ALTERNATIVEN ENTWICKELN
»Die Ernährung von morgen muss nicht nur die stetig steigende
Weltbevölkerung satt machen, sondern soll zugleich
auch gut fürs Klima sein, wenig beziehungsweise umweltfreundlich
verpackt sein und vor allem auch lecker schmecken.
Hier sind die Lebensmittelhersteller gefragt, innovative
Alternativen zu entwickeln – wie wir mit unseren
vegetarischen und veganen Fleischalternativen. So kann
sich jeder weiterhin sein geliebtes Schnitzel oder die Spaghetti
Bolognese schmecken lassen – aber eben ganz ohne
Fleisch. In Zukunft wird es immer mehr solcher Alternativen
geben, die dem Original in Aussehen, Biss und Geschmack
zum Verwechseln ähnlich sind.«
Katrin Gros, stellvertretende Entwicklungsleiterin Forschung und Entwicklung
bei Rügenwalder Mühle
ESSEN AUS DEM DRUCKER
»Die Digitalisierung wird auch im Nahrungsmittelbereich
vermehrt Einzug halten. Hier sehe ich weitere mögliche Entwicklungen
im Bereich der 3D-Drucker für Nahrungsmittel
und der personalisierten Ernährung, wo die Nahrung für
einzelne Personen basierend auf DNA-Analysen empfohlen
und maßgeschneidert hergestellt werden wird.«
Johannes Müller, R&D Leader Foods DACH bei Unilever
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ERNTEPROBLEME
Der Klimawandel wird die Lebensmittelproduktion
und die Landwirtschaft stark beeinträchtigen.
Laut Johannes Müller, R&D Leader
Foods DACH bei Unilever, gibt es bereits Indikationen,
dass mit der weltweit sinkenden Biodiversität
und dem vermehrten Einsatz von
Monokulturen die zur Verfügung stehenden
weltweiten Ernten nur noch circa 50 Jahre für
die Weltbevölkerung ausreichen würden.
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PFLANZEN HUI, INSEKTEN PFUI?
»Wer Alternativen zu Fleisch oder klassischer Wurst herstellen
möchte, kann neben Proteinen aus Pflanzen auch Proteine
aus Insekten oder das sogenannte Clean Meat aus dem
Labor als Hauptzutat verwenden«, meint Katrin Gros, stellvertretende
Entwicklungsleiterin Forschung und Entwicklung
bei Rügenwalder Mühle. Sie glaubt, dass Fleisch- und
Wurstalternativen auf pflanzlicher Basis künftig bei Verbrauchern
die beliebteste Variante sein werden. Auch Fleisch
aus dem Labor wird es ihrer Meinung nach mittelfristig in die
Supermärkte schaffen. Dass sich Insektenfleisch durchsetzen
wird, zweifelt Gros jedoch an – anders als in Asien seien
Insekten für Europäer einfach nicht appetitlich.
Illustration:
Illustrationen:
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buffaloboy/adobeStock.com, freepik.com
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