audimax ING. 04-2020 - Karrieremagazin für Ingenieure
Von Autobahn bis Reihenhaus: Wir checken Chancen und Entwicklungen in der Baubranche.***Heb ab: Deine Karriere in der Luft- und Raumfahrtbranche verspricht spannende Zukunftstechnologien.***Connected Cars: Automobilhersteller und -zulieferer springen auf den Digitalisierungszug auf.***Masterforum: Neun Masterstudiengänge im Kurzporträt.***Mut zur Lücke: Annika Ernst verrät, warum ihr Nachhaltigkeit wichtig ist. Von Autobahn bis Reihenhaus: Wir checken Chancen und Entwicklungen in der Baubranche.***Heb ab: Deine Karriere in der Luft- und Raumfahrtbranche verspricht spannende Zukunftstechnologien.***Connected Cars: Automobilhersteller und -zulieferer springen auf den Digitalisierungszug auf.***Masterforum: Neun Masterstudiengänge im Kurzporträt.***Mut zur Lücke: Annika Ernst verrät, warum ihr Nachhaltigkeit wichtig ist.
RUBRIK TRENDBRANCHENSCHNELLESWISSENTOTAL IM TRENDMachine Learning, Cloud und Co.: Die Digitalisierung stellt ganze Branchen auf den Kopf. Wirzeigen dir beispielhaft, was sich in der Automobilbranche und in der Medizintechnik verändertMEDIZINTECHNIKAUTOMOBILBRANCHEKRANKHEITEN PROGNOSTIZIERENDie Digitalisierung in der Medizintechnik erlaubteine enge Verknüpfung von Diagnose und Therapie.Gleichzeitig können Behandlungskostengesenkt werden. »Die spezifische Datenanalysebietet zudem die Möglichkeit, potenzielle Trendseines Krankheitsverlaufs vorherzusagen. Therapienkönnen dadurch frühzeitig und gezielt angepasstwerden«, ergänzt Dr. Olaf Schermeier,Vorstand für Forschung und Entwicklung von FreseniusMedical Care.EFFIZIENTER THERAPIEREN»Neben der Behandlung unserer Patienten könnenMachine-Learning-Ansätze dazu beitragen,die Entwicklung neuer Therapien und Technologieneffizienter und ressourcenschonender zu gestalten.Auch die Arbeitsabläufe in unseren rund4.000 Dialysezentren weltweit profitieren vonintelligenten Systemen. Dabei werden unsereFachleute durch die Automatisierung von Workflowsund durch systematische Unterstützung inTherapieentscheidungen entlastet und haben somitmehr Zeit für den Patienten.«Dr. Olaf Schermeier, Vorstand für Forschung undEntwicklung von Fresenius Medical CareFUNKTIONALE AUTOSIn der Automobilindustrie gibt es vieleDigitalisierungstrends: vom Online-Autokaufüber Car-Sharing in urbanen Gebietenbis hin zur Vernetzung und Automatisierungder Produktion. GeorgesMassing, Vice President Digital Vehicle& Mobility bei Mercedes-Benz, beschäftigtsich vor allem mit dem rasanten Anstiegan Fahrzeugfunktionen: »Dieser hatnicht nur Auswirkungen auf die Fahrzeugarchitekturselbst, sondern auchauf das gesamte digitale Ökosystem umdas Fahrzeug herum, inklusive Apps, Backendsund Clouds«, erklärt er.LACKSCHÄDEN ERKENNEN»Dank Machine Learning können Massenan Daten analysiert werden, um möglicheMuster zu erkennen. Dieses Wissenkann maßgeblich für Problemlösungenherangezogen werden, aber auch um automatischAnomalien zu erkennen. Bildverarbeitungermöglicht es zum Beispiel,im Bereich der Produktion Lackschädenzu identifizieren, sodass die Qualität desEndproduktes schon während der Herstellungprognostiziert werden kann.«Nadine Strobel, Business Development, IT-Marketing& PR Manager im Volkswagen Data:Lab MunichDAS AUTO ALS FREUND»Machine Learning eröffnet völlig neuePersonalisierungsmöglichkeiten: Wirkönnen die spezifischen Wünsche desKunden verstehen, sodass wir dem Fahrernicht mehr beibringen müssen, wieer das Auto benutzen soll, sondern demFahrzeug erklären, wie es Kundenbedarfeam besten bedient. So bieten wirein wirklich nahtloses, natürliches, intuitivesund intelligentes Erlebnis.«Georges Massing, Vice President Digital Vehicle &Mobility bei Mercedes-BenzSOFTWARE HOLT AUFNadine Strobel von Volkswagen siehtauch in Cloud Services einen maßgeblichenTrend. Updates von Services oderZusatzfunktionen können dadurch›over-the-air‹ an das Fahrzeug übertragenwerden. So wird die Cloud zumgrößten Steuergerät für das Auto. »DieDigitalisierung ändert aber auch die Artund Weise der Entwicklungsarbeit vonFahrzeugen. Während in der Vergangenheitdie Hardware maßgeblich im Fokusstand, muss nun die Entwicklung vongleichermaßen exzellenter Software undHardware vorangetrieben werden«, fügtStrobel hinzu.Text: Steffen Rothhaupt | Illustrationen: buffaloboy/adobeStock.com, freepik.com34 | www.career-center.de – Die Jobbörse für Akademiker |
RUBRIKTRENDBRANCHENBAU-, STADT- UND VERKEHRSPLANUNG»Im städtischen Umfeld lässt sich naturgemäß alles sehr gutverändern, was einen Bezug zu den Entscheidungsträgern inStädten hat. Da sind für Ingenieure neben vielen anderen zweiHauptbereiche zu nennen: die Bau- und Stadtplanung auf dereinen Seite und die Verkehrsplanung auf der anderenSeite. An vielen Stellen dieser beiden Bereiche wird auf1die Kompetenz und Fähigkeiten der unterschiedlichstenStudienrichtungen von Ingenieuren zurückgegriffen.Sind es bei der Bau- und Stadtplanungzum Beispiel Architekten, Bauingenieure,Raum- oder Stadtplaner, kommen bei der Verkehrsplanungvielfach Elektrotechniker und Maschinenbauerder unterschiedlichsten Fachrichtungen, Informatikerund Verkehrsingenieure zum Einsatz.«Christof Kerkhoff, Geschäftsführer der VDI-Gesellschaft FahrzeugundVerkehrstechnikBIG CITY LIFEWIR VERRATEN DIR, WAS INGENIEURE TUNKÖNNEN, DAMIT UNSERE STÄDTE AUCHIN ZUKUNFT LEBENSWERT BLEIBENVON MEGACITYS LERNENBis 2030 soll es laut den Vereinten Nationen243 Megacitys geben – eine Entwicklung hinzu künftigen Gigacitys mit über 100 MillionenEinwohnern ist vor allem in Chinazu beobachten. Gerade diese Städte zeigen,wie es gehen kann: »Die Magnetschwebebahn Transrapid inShanghai verbindet den Flughafen mit der Innenstadt und entlastetso den Verkehr. Co-Living-Konzepte oder Micro Housing– in Japan hat jeder Bewohner durchschnittlich 19 Quadratmeterzur Verfügung – zeigen uns auf, was wir von Megacitys lernenkönnen«, sagt Caroline Kubeczko, Trendforscherin beimZukunftsinstitut.VIELE AUFGABENFELDERDas Thema ›Stadt der Zukunft‹ bietetlaut Christof Kerkhoff, Geschäftsführerder VDI-Gesellschaft FahrzeugundVerkehrstechnik, extrem vieleThemenbereiche, in denen Ingenieuremaßgeblich ihre Fähigkeiteneinfließen lassen und3aktiv mitgestalten können.Exemplarisch nennter die Bereiche Gebäude,Straßen, Ver- und Entsorgungsinfrastruktur,urbane Logistikund Produktion, Stadtplanung, Verkehrsplanungund Fahrzeuge.Fotos: Zukunftsinstitut, VDI, Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung | Illustrationen: talangart/freepik.com, buffaloboy/adobeStock.comText: Steffen RothhauptDEN KLIMASCHUTZ MITEINBEZIEHEN»Für Ingenieure tun sich vielfältige Handlungsfelder auf: Die klassische Funktion der Erhaltung und4zukunftsfähigen Modernisierung der städtischen Infrastrukturen bleibt eine anspruchsvolle Daueraufgabe.Dabei werden Fragen des Klimaschutzes sowie der Anpassung an den Klimawandel sehr bedeutendsein. Es wird aber auch darum gehen, in enger Zusammenarbeit mit der Stadtplanung neue Lösungenfür die Transformation der Stadtverkehrssysteme zu entwickeln und umzusetzen. Interessantin Metropolen dürfte auch die schrittweise Versöhnung von hochwertigen urbanen Lebensräumen mitbestehenden Verkehrsinfrastrukturen sein. Erste Projekte für die Überbauung von Bahnstrecken deutendies bereits an.«Dr. Peter Jakubowski, Leiter des Referats Digitale Stadt, Risikovorsorge und Verkehr des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung im Bundesamtfür Bauwesen und RaumordnungGEMEINSAM NACH VORNEVeränderungen in einer Stadt sind für Dr. Peter Jakubowski vomBundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung immer Gemeinschaftsaufgaben.Das bedeutet, dass in der konkretenStadtentwicklung viele fachliche Kompetenzen zu-5sammengeführt werden müssen. Je besser dies gelingt,desto eher sind Veränderungen erreichbar. Aber es gilt,noch eine weitere Sache zu beachten: »Grundsätzlicherscheinen unter Kostengesichtspunkten Innovationenim Neubaukontext immer leichter umsetzbar als bei der Modernisierungdessen, was baulich schon vorhanden ist. Es sollte abersehr viel Wert auf die komplexe Transformation des Bestandesgelegt werden, um die Attraktivität unserer Städte zu erhalten.«VERTICAL AND SMART»Urban- beziehungsweise Vertical Farming holt ein StückchenLandwirtschaft in die Städte und versorgt ihre Bewohner mitfrischem Obst und Gemüse. Ein Konzept wie das Tree Housein Singapur, der weltweit größte vertikale Garten, lassen sichim kleinen Rahmen leicht verwirklichen. SmartCitys hingegen, die durch die statistische Auswertungvon Bewegungsströmen, Energieverbrauch6und infrastruktureller Auslastung die Lebensqualitätder Menschen durch Vernetzung und Sicherheitverbessern sollen, werden erst richtig smart,wenn sie die Informationen wirklich aller Einwohnermiteinbeziehen.«Caroline Kubeczko, Trendforscherin beim Zukunftsinstitut35 | www.career-center.de – Die Jobbörse für Akademiker || www.career-center.de – Die Jobbörse für Akademiker | 35
- Seite 1 und 2: 4 - 2020 · April - Juni 202015. Ja
- Seite 3 und 4: INHALTKARRIERE06 | MENSAGESPRÄCHDr
- Seite 5 und 6: EINBLICKSATZERGÄNZUNGSEBASTIAN WOR
- Seite 7 und 8: MENSAGESPRÄCHam effizientesten und
- Seite 9 und 10: LUFT- UND RAUMFAHRT4GRÜNDEFÜREINE
- Seite 11 und 12: MACH, WAS WIRKLICH ZÄHLT.#INGFOLGE
- Seite 13 und 14: LUFT- UND RAUMFAHRT RUBRIKSTÜCK F
- Seite 15 und 16: LUFT- UND RAUMFAHRTDie Bundesregier
- Seite 17 und 18: DESTINATION TRAUMJOBDu möchtest sp
- Seite 19 und 20: WERDE ZUMÜBERFLIEGERDIE ESG STEHT
- Seite 21 und 22: BAUENDURCHSCHNITTLICHES GEHALT ALS
- Seite 23 und 24: ANZEIGEQuirin (links) arbeitet als
- Seite 25 und 26: EINBLICKSCHLAU IN 60SEKUNDENNINA D
- Seite 27 und 28: EINBLICKNACHGEDACHTARTUR TRAUTVETTE
- Seite 29 und 30: EINBLICK7 FRAGENGESCHÄFTSFÜHRER J
- Seite 31 und 32: BAUENSTAHL NACHHALTIG NUTZEN»Stahl
- Seite 33: BAUENQUARTIER DER ZUKUNFTMit Smart
- Seite 37 und 38: TRENDBRANCHENAUTOMATISIERT ANS ZIEL
- Seite 39 und 40: EINBLICK3 MINUTENSONJA STEGEMANN, R
- Seite 41 und 42: EINBLICKTATSÄCHLICHMIT DER DIGITAL
- Seite 43 und 44: CONNECTED CARSAUFGABENKEINE ANGST V
- Seite 45 und 46: MASTERFORUMUND NACH DEM BACHELOR?MA
- Seite 47 und 48: Referendariat und Lebenauf einer We
- Seite 49 und 50: MASTERSTUDIUM RUBRIKANLAUF NEHMENSO
- Seite 51 und 52: MASTERSTUDIUMDER DECKEL ZUM TOPFEIN
- Seite 53 und 54: MASTERSTUDIUMMASTERSTUDIUMKARRIEREK
- Seite 55 und 56: STUDIENHILFEBEISPIEL AUS DER IMMOBI
- Seite 57 und 58: INTERNATIONALeher einem Restaurant
- Seite 59 und 60: TEILNAHME & PREISETeilnahmeberechti
- Seite 61 und 62: MIT FAIREN ROSENFRAUENRECHTE STÄRK
- Seite 63 und 64: CONSULTINGPRÄGENDLaut Matthias Loe
- Seite 65 und 66: RUBRIKMESSEBESUCH: WOMEN&WORKAuf Ka
- Seite 67 und 68: FERNWEHWANDERLUSTALLES MÖGLICHNich
- Seite 69 und 70: ANZEIGEREIN INS ABENTEUERGEWINNE EI
- Seite 71 und 72: SOUVERÄN STUDIEREN. BESSER ARBEITE
- Seite 73 und 74: InserentenverzeichnisLandesbetrieb
- Seite 75 und 76: VOMSchlaue Sprüche Nummer einsELDU
RUBRIK TRENDBRANCHEN
SCHNELLES
WISSEN
TOTAL IM TREND
Machine Learning, Cloud und Co.: Die Digitalisierung stellt ganze Branchen auf den Kopf. Wir
zeigen dir beispielhaft, was sich in der Automobilbranche und in der Medizintechnik verändert
MEDIZINTECHNIK
AUTOMOBILBRANCHE
KRANKHEITEN PROGNOSTIZIEREN
Die Digitalisierung in der Medizintechnik erlaubt
eine enge Verknüpfung von Diagnose und Therapie.
Gleichzeitig können Behandlungskosten
gesenkt werden. »Die spezifische Datenanalyse
bietet zudem die Möglichkeit, potenzielle Trends
eines Krankheitsverlaufs vorherzusagen. Therapien
können dadurch frühzeitig und gezielt angepasst
werden«, ergänzt Dr. Olaf Schermeier,
Vorstand für Forschung und Entwicklung von Fresenius
Medical Care.
EFFIZIENTER THERAPIEREN
»Neben der Behandlung unserer Patienten können
Machine-Learning-Ansätze dazu beitragen,
die Entwicklung neuer Therapien und Technologien
effizienter und ressourcenschonender zu gestalten.
Auch die Arbeitsabläufe in unseren rund
4.000 Dialysezentren weltweit profitieren von
intelligenten Systemen. Dabei werden unsere
Fachleute durch die Automatisierung von Workflows
und durch systematische Unterstützung in
Therapieentscheidungen entlastet und haben somit
mehr Zeit für den Patienten.«
Dr. Olaf Schermeier, Vorstand für Forschung und
Entwicklung von Fresenius Medical Care
FUNKTIONALE AUTOS
In der Automobilindustrie gibt es viele
Digitalisierungstrends: vom Online-Autokauf
über Car-Sharing in urbanen Gebieten
bis hin zur Vernetzung und Automatisierung
der Produktion. Georges
Massing, Vice President Digital Vehicle
& Mobility bei Mercedes-Benz, beschäftigt
sich vor allem mit dem rasanten Anstieg
an Fahrzeugfunktionen: »Dieser hat
nicht nur Auswirkungen auf die Fahrzeugarchitektur
selbst, sondern auch
auf das gesamte digitale Ökosystem um
das Fahrzeug herum, inklusive Apps, Backends
und Clouds«, erklärt er.
LACKSCHÄDEN ERKENNEN
»Dank Machine Learning können Massen
an Daten analysiert werden, um mögliche
Muster zu erkennen. Dieses Wissen
kann maßgeblich für Problemlösungen
herangezogen werden, aber auch um automatisch
Anomalien zu erkennen. Bildverarbeitung
ermöglicht es zum Beispiel,
im Bereich der Produktion Lackschäden
zu identifizieren, sodass die Qualität des
Endproduktes schon während der Herstellung
prognostiziert werden kann.«
Nadine Strobel, Business Development, IT-Marketing
& PR Manager im Volkswagen Data:Lab Munich
DAS AUTO ALS FREUND
»Machine Learning eröffnet völlig neue
Personalisierungsmöglichkeiten: Wir
können die spezifischen Wünsche des
Kunden verstehen, sodass wir dem Fahrer
nicht mehr beibringen müssen, wie
er das Auto benutzen soll, sondern dem
Fahrzeug erklären, wie es Kundenbedarfe
am besten bedient. So bieten wir
ein wirklich nahtloses, natürliches, intuitives
und intelligentes Erlebnis.«
Georges Massing, Vice President Digital Vehicle &
Mobility bei Mercedes-Benz
SOFTWARE HOLT AUF
Nadine Strobel von Volkswagen sieht
auch in Cloud Services einen maßgeblichen
Trend. Updates von Services oder
Zusatzfunktionen können dadurch
›over-the-air‹ an das Fahrzeug übertragen
werden. So wird die Cloud zum
größten Steuergerät für das Auto. »Die
Digitalisierung ändert aber auch die Art
und Weise der Entwicklungsarbeit von
Fahrzeugen. Während in der Vergangenheit
die Hardware maßgeblich im Fokus
stand, muss nun die Entwicklung von
gleichermaßen exzellenter Software und
Hardware vorangetrieben werden«, fügt
Strobel hinzu.
Text: Steffen Rothhaupt | Illustrationen: buffaloboy/adobeStock.com, freepik.com
34 | www.career-center.de – Die Jobbörse für Akademiker |