audimax ING. 04-2020 - Karrieremagazin für Ingenieure
Von Autobahn bis Reihenhaus: Wir checken Chancen und Entwicklungen in der Baubranche.***Heb ab: Deine Karriere in der Luft- und Raumfahrtbranche verspricht spannende Zukunftstechnologien.***Connected Cars: Automobilhersteller und -zulieferer springen auf den Digitalisierungszug auf.***Masterforum: Neun Masterstudiengänge im Kurzporträt.***Mut zur Lücke: Annika Ernst verrät, warum ihr Nachhaltigkeit wichtig ist.
Von Autobahn bis Reihenhaus: Wir checken Chancen und Entwicklungen in der Baubranche.***Heb ab: Deine Karriere in der Luft- und Raumfahrtbranche verspricht spannende Zukunftstechnologien.***Connected Cars: Automobilhersteller und -zulieferer springen auf den Digitalisierungszug auf.***Masterforum: Neun Masterstudiengänge im Kurzporträt.***Mut zur Lücke: Annika Ernst verrät, warum ihr Nachhaltigkeit wichtig ist.
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BAUEN
QUARTIER DER ZUKUNFT
Mit Smart Home kennt sich Birgid
Eberhardt als Bereichsleiterin bei
GSW Sigmaringen aus – gerade arbeitet
sie an einem spannenden Projekt in
Berlin-Adlershof mit: ›Future Living®
Berlin‹. In 90 barrierefreien Wohneinheiten
soll ein Leben ohne Schlüssel,
mit lokal erzeugter Energie, einem
Carsharing-Angebot und smarten
Funktionen realisiert werden. »Apps
ermöglichen die Nutzung von Waschsalon
und Paketstation und unterstützen
die Kommunikation mit dem Vermieter«,
ergänzt Eberhardt. Das Ziel?
»Wir wollen mit dem ›Design for All‹-
Ansatz dem demografischen Wandel
Rechnung tragen, durch vielfältige
Maßnahmen die Nutzung lokal
produzierter, erneuerbarer Energie
fördern und durch das Carsharing-
Angebot und Lademöglichkeiten für
Fahrzeuge mit Elektromotoren neue
Formen der Mobilität unterstützen.«
Auf lange Sicht sollen laut Eberhardt
die Voraussetzungen geschaffen werden,
um das technisch hochkomplexe
Quartier auf Dauer wirtschaftlich zu
betreiben – nicht zuletzt mit der Hilfe
von Ingenieuren, die neben der Funktionalität
auch die Vernetzbarkeit
voranbringen.
FUTURISTISCHES WOHNEN
DANK LASERSCAN UND DROHNE
Vor dem Wohnen der Zukunft kommt
erstmal das Bauen: Hier werden nach
und nach die neuesten Techniken eingesetzt,
um möglichst produktiv zu
arbeiten. Drohnen und Roboter übernehmen
beispielsweise die digitale
Überwachung und Kontrolle des Baufortschritts
und aktualisieren regelmäßig
3D-Modelle. Laserscans können
Gebäude präzise ausmessen und
ein gesamtes Objekt darstellen, während
Foto- und Videogrammeterie
eingesetzt wird, um anhand von Fotografien
und Videoaufnahmen aus verschiedenen
Perspektiven eine exakte
3D-Form zu erstellen. Nicht zuletzt
spielt Augmented Reality eine bedeutende
Rolle: Durch die Möglichkeit der
erweiterten Realität kann eine Echtzeitsimulation
einzelner Elemente geschaffen
werden.
DAS SCHAFFT FUTURE LIVING
»Zu modularem, nachhaltigem und
flächensparendem Bauen gibt es bereits
umfangreiche Untersuchungen.
Diese sind zum Teil schon in marktfähige
Konzepte eingeflossen. Einen
Schritt weiter gehen innovative Materialien,
die nicht nur passiv nachhaltig
sind, sondern wie einige neuartige
textile Fassaden aktiv Schadstoffe
aufnehmen und unschädlich machen.
Gefragt sind auch innovative Ideen,
wie sich innerstädtischer Wohnraum
abseits des traditionellen Wohnungsbaus
schaffen lässt: Durch Umnutzung
von Gewerbeimmobilien,
Aufstockungen auf vorhandenen Gebäuden,
Wohnen auf dem Wasser oder
Revitalisierung unbeliebter Quartiere.
Sind in zentraler Lage keine Möglichkeiten
mehr vorhanden, so gilt es, in
zweiter Reihe neue Mix-Use-Viertel
mit Lebensqualität zu schaffen. Auch
geeignete, temporäre Wohnangebote
für Familien sind ein relevantes
Thema für die Zukunft. Ebenso wie
die gelungene Verflechtung von Wohnen
und Arbeiten.«
Heinrich Böhm, Partner bei JOI-Design
Innenarchitekten
EINBLICK
3 MINUTEN
MARKUS DELLER ABSOLVIERT EIN TRAINEEPROGRAMM IM BEREICH
PRODUCTION & ENGINEERING BEI DER UNTERNEHMENSGRUPPE
THEO MÜLLER. ER ERZÄHLT, WIE ES DAZU KAM UND WELCHES
GROSSPROJEKT ER BEREITS BEARBEITEN DURFTE ...
Interview: Steffen Rothhaupt | Foto: Unternehmensgruppe Theo Müller
Am Ende meines Masterstudiums war ich auf
der Suche nach einem Thema für meine Abschlussarbeit
und bin so auf eine passende
Stelle bei der Unternehmensgruppe Theo Müller
gestoßen. Der ganze Bewerbungsprozess
lief absolut unkompliziert. Während ich die
Masterarbeit verfasste, habe ich sehr viel Unterstützung
und Hilfsbereitschaft von meinem
Betreuer erfahren. Im Anschluss daran bekam
ich ein Angebot für ein Traineeprogramm im
Bereich Production & Engineering. Eine tolle
Chance für meinen Berufseinstieg. Letztendlich
waren zwei Gründe für mich ausschlaggebend:
Zum einen ist die Unternehmensgruppe Theo
Müller ein namhaftes Unternehmen und zum
anderen hatte ich von Anfang an ein positives
Gefühl. Mir war sofort klar, dass ich in diesem
Team gerne weiterarbeiten würde.
Der Bereich Production & Engineering, in dem
ich dann begonnen habe, ist eine Zentralabteilung
– das heißt, wir sind zuständig für alle
Werke in der gesamten internationalen Unternehmensgruppe.
Wir kümmern uns um alles,
was technisch umgesetzt wird: etwa die Herstellung,
Verarbeitung, Verpackung, Infrastruktur,
Bautechnik und das Umwelt- und Energiemanagement.
Dabei fungieren wir hauptsächlich
als Ansprechpartner und Dienstleister. Die
konkreten Aufgaben fangen bei grundlegenden
strategischen Ideen und Überlegungen an,
gehen über den Projektsupport bis hin zur vollverantwortlichen
Führung von Großprojekten.
Apropos Projekt: Aktuell unterstützen wir bei
der Inbetriebnahme einer neuen Produktionslinie.
Ziel ist es, eine komplett neue Produktionslinie
zu konzipieren und natürlich auch
umzusetzen. Am Ende soll sie in den regulären
Produktionsbetrieb übergeben werden. An diesem
sehr großen Projekt sind viele verschiedene
Abteilungen und Kollegen beteiligt – von der
Reinigungskraft bis zum Werksleiter ist jeder
involviert. Für mich als Teil des Projektteams
ging es darum, die internen und externen Partner
zu koordinieren, die Kommunikation der
Abteilungen aufrecht zu erhalten und für alle
die bestmögliche Lösung zu finden. Von der
ersten Idee bis zur konkreten Umsetzung vergingen
bereits mehrere Jahre – ich persönlich
konnte im Rahmen des Traineeprogramms wenige
Monate und damit einen kleinen Teil davon
begleiten. Mittlerweile steht das Projekt kurz
vor dem Abschluss. Es müssen nur noch Feinheiten
optimiert werden, bis wir die Produktionslinie
an das Werk übergeben können. Wenn
das Projekt beendet ist und auch meine Station
zu Ende geht, warten noch zwei Schnittstellen
auf mich: Marketing und Produktentwicklung.
Diese sind essenziell für meine spätere Arbeit,
bei denen ich wichtige Kontakte knüpfen kann.
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