audimax ING. 04-2020 - Karrieremagazin für Ingenieure
Von Autobahn bis Reihenhaus: Wir checken Chancen und Entwicklungen in der Baubranche.***Heb ab: Deine Karriere in der Luft- und Raumfahrtbranche verspricht spannende Zukunftstechnologien.***Connected Cars: Automobilhersteller und -zulieferer springen auf den Digitalisierungszug auf.***Masterforum: Neun Masterstudiengänge im Kurzporträt.***Mut zur Lücke: Annika Ernst verrät, warum ihr Nachhaltigkeit wichtig ist.
Von Autobahn bis Reihenhaus: Wir checken Chancen und Entwicklungen in der Baubranche.***Heb ab: Deine Karriere in der Luft- und Raumfahrtbranche verspricht spannende Zukunftstechnologien.***Connected Cars: Automobilhersteller und -zulieferer springen auf den Digitalisierungszug auf.***Masterforum: Neun Masterstudiengänge im Kurzporträt.***Mut zur Lücke: Annika Ernst verrät, warum ihr Nachhaltigkeit wichtig ist.
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BAUEN
MÖBEL À LA TETRIS
Stapeln, hängen oder stellen: Der Möbelhersteller Cubity reagiert auf das
Bedürfnis, Wohnungen möglichst flexibel einzurichten. Und zwar mit
modularen Regal-, Sofa- und Lampenteilen. Die Abmessungen der einzelnen
Teile berücksichtigen Inhalt und Funktion, sodass Käufer über das
endgültige Layout ihres Möbelstücks selbst entscheiden können. Durch
eine große Auswahl an Farben und Oberflächen entstehen so ganz individuelle
Einrichtungsgegenstände. Optisch gefällt dir deine Lampe nach
einiger Zeit nicht mehr? Dann füge noch ein Teil hinzu. Du brauchst mehr
Platz und möchtest deine modulare Wohnwand erweitern? Auch kein
Problem, das Regal wächst mit.
Die Möbelindustrie entwickelt sich außerdem stark Richtung Nachhaltigkeit.
Wie viele andere Hersteller achtet auch Cubity auf eine möglichst
naturfreundliche Produktion: Die Lacke sind wasserlöslich, die Sofas werden
ausschließlich in Deutschland hergestellt und eine hohe Qualität sowie
Sorgfalt bei der Verarbeitung sollen Langlebigkeit garantieren und einen
Gegentrend zur Wegwerfkultur setzen.
UNABHÄNGIGKEIT VOR SICHERHEIT
»Durch zunehmende Urbanisierung steigen
die Preise für innerstädtischen Wohnraum
weiter an. Das klassische Modell der Großeltern,
im Alter ein abbezahltes Haus oder eine
Eigentumswohnung zu besitzen, ist für die
meisten unerreichbar geworden und für die
jungen Generationen auch nicht mehr in dem
Maße erstrebenswert. Man möchte lange flexibel
bleiben und die Welt erkunden. Der sesshafte
Lebensabschnitt mit Familie verschiebt
sich nach hinten. Der Bedarf an bezahlbaren
Single-Wohnungen steigt überproportional.
Auch die Nachfrage nach temporärem Wohnen
nimmt zu. Nachhaltigkeit wird auch im Wohnungsbau
ein großes Thema, ebenso wie kosten-
und ressourcensparendes Bauen. Im Alter
möchten die Menschen klassische Pflegeeinrichtungen
möglichst vermeiden und suchen
vermehrt nach Mix-Use- oder Mehrgenerationeneinrichtungen
für altersgerechtes Wohnen
mit Serviceangeboten.«
Heinrich Böhm, Partner bei JOI-Design Innenarchitekten
SO LEBEN WIR MORGEN
FUTURE-LIVING-PROJEKTE IM KURZPORTRÄT
SMARTE RÄUME
Alexa, wie schaut das Wohnen von morgen aus? In Zukunft erahnt
die Stimme aus der Box wohl noch schneller, was du wissen
möchtest. Denn 2020 wollen Hersteller von intelligenten
Lautsprechern wie Google Home oder Amazon Echo damit beginnen,
ihre Sprachassistenten unabhängiger zu machen. Dann
sollen Sprachbefehle nicht mehr nur direkt in die Cloud weitergeleitet
werden, wo KI-Systeme sie analysieren, sondern Teile
der KI landen in ausgelagerten Chips. Grundfunktionen sollen
den Nutzern von Siri & Co. auch dann zur Verfügung stehen,
wenn die Internetverbindung unterbrochen ist.
»Alexa, mach das Licht an«, heißt es bisher – Smart-Home-Anwendungen
werden eher punktuell genutzt. Ginge es nach KIaffinen
Einrichtungsunternehmen, soll sich die Nutzung in Zukunft
holistischer gestalten. Dann soll es heißen: »Alexa, starte
den Morgen«. Befehle wie dieser sollen mehrere Abläufe gleichzeitig
starten: Die Lieblingsplaylist von Amazon startet, die
smarten Rollläden fahren automatisch hoch und die Elektroheizung
beginnt, das Badezimmer aufzuwärmen.
FLUX HAUS: BIENENSTOCK FÜR MENSCHEN
Viereinhalb Quadratmeter: So viel Wohnfläche steht einem Bewohner im
Hongkonger Distrikt Sham Shui Po durchschnittlich zur Verfügung. Das
Wohnen auf engstem Raum, auf das vor allem die ärmste Bevölkerungsschicht
angewiesen ist, nennt sich ›caged-home‹ oder auch ›bed-spaceapartment‹:
eine Wohnform basierend auf einer Unterteilung von bereits
existierenden Wohnungen. Von diesen gesplitteten Apartments gibt es in
Hongkong etwa 66.000. Um der extremen Wohnungsnot zu begegnen,
haben drei Studenten des Institute for Advanced Architecture of Catalonia
ein Projekt entwickelt: das spekulative ›Flux Haus‹, das aussieht wie ein
riesiger Bienenstock, auch ›parasitäres Wohnsystem‹ genannt. Die Basis
des Designs bildet ein Schienensystem, das um beziehungsweise zwischen
mehreren Hochhäusern entlangführt und Wohnraum in Form von
Pods, also Quadern, flexibel hin und her gleiten lässt. Die Bewohner begeben
sich am Eingang in die Pods und werden anhand eines Aufzugsystems
zu einer verfügbaren Position gefahren. Die Inneneinrichtung der Multifunktionsräume
können flexibel angepasst werden, Fenster werden aufgrund
von künstlicher Belüftung und Beleuchtung nicht gebraucht. Noch
ist die Idee nur eine verrückte Zukunftsvision – aber so könnte Wohnen
tatsächlich einmal aussehen.
Text: Kirsten Borgers | Quellen: polis-magazin.com, homeandsmart.de, Bausparkasse Mainz, Peak Ace, geo.de
32 | www.career-center.de – Die Jobbörse für Akademiker |