audimax ING. 04-2020 - Karrieremagazin für Ingenieure
Von Autobahn bis Reihenhaus: Wir checken Chancen und Entwicklungen in der Baubranche.***Heb ab: Deine Karriere in der Luft- und Raumfahrtbranche verspricht spannende Zukunftstechnologien.***Connected Cars: Automobilhersteller und -zulieferer springen auf den Digitalisierungszug auf.***Masterforum: Neun Masterstudiengänge im Kurzporträt.***Mut zur Lücke: Annika Ernst verrät, warum ihr Nachhaltigkeit wichtig ist.
Von Autobahn bis Reihenhaus: Wir checken Chancen und Entwicklungen in der Baubranche.***Heb ab: Deine Karriere in der Luft- und Raumfahrtbranche verspricht spannende Zukunftstechnologien.***Connected Cars: Automobilhersteller und -zulieferer springen auf den Digitalisierungszug auf.***Masterforum: Neun Masterstudiengänge im Kurzporträt.***Mut zur Lücke: Annika Ernst verrät, warum ihr Nachhaltigkeit wichtig ist.
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BAUEN RUBRIK
ZUKUNFTSTRÄCHTIGE ENTWICKLUNGEN
Laut Sebastian Hollermann gibt es eine ganze Reihe von
spannenden Entwicklungen – beispielsweise Cloud-Anwendungen,
die das vernetzte Arbeiten deutlich erleichtern. Zudem
seien Automatisierung und Künstliche Intelligenz bedeutende
Themen im Bereich des digitalen Bauens. »Auch
Drohnen, etwa für die Vermessung
oder für die Baufortschrittsdokumentation,
werden
bereits eingesetzt und fast
jeden Tag kommen neue innovative
Nutzungen von digitalen
Werkzeugen hinzu«, erzählt
Hollermann. Sein Kollege Franz
Diemand ist sich sicher, dass die
Zukunft noch einiges bereithält,
denn »wir stehen noch am
Anfang der Möglichkeiten. Erst
jetzt werden die ersten Bauprojekte
dreidimensional geplant
und gebaut. Den Bauteilen im
Modell können wir jegliche Information beifügen und speichern.
Man stelle sich vor, noch bevor das Bauwerk steht mit
einer VR-Brille hindurchzugehen und sich alles mit jeglichen
Informationen anzuschauen.« Das Eigenheim oder die
neue Lagerhalle auf diese Art und Weise zu besichtigen, ist
für Kunden äußerst attraktiv. So wird das Risiko von fehlerhaften
Planungen und falschen Umsetzungen beim Errichten
des Gebäudes deutlich minimiert.
»DAS DIGITALE PLANEN UND BAUEN
BRINGT INGENIEUREN NEUE WERKZEUGE
UND METHODEN FÜR IHRE ARBEIT.«
Prof. Dr.-Ing. Sebastian Hollermann,
Mitglied des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums
Planen und Bauen von BuildingSmart
WEITBLICK UND TEAMFÄHIGKEIT
Mit Blick auf den Wandel fällt eine Diagnose der von Ingenieuren
geforderten Fähigkeiten nicht schwer: »Offenheit
und Lernbereitschaft«, weiß Franz Diemand von der Jade
Hochschule. Ingenieure müssen über den Tellerrand hinausblicken
und sich ständig weiterbilden wollen, um auf dem
neusten Stand zu bleiben. Daneben
seien laut Sebastian Hollermann
von BuildingSmart außer
den klassischen Fähigkeiten
– eine strukturiere Arbeitsweise
und das Beherrschen von digitalen
Werkzeugen – kommunikative
Skills wichtig. »Das digitale
Arbeiten erzwingt den
Austausch mit anderen, auch
und gerade mit Laien – das erfordert
auch ein höheres Maß
an Teamfähigkeit«, so Hollermann.
Wer sich bereits während
des Studiums in Sachen
digitales Bauen bilden möchte, kann das in Form von Praktika
oder Werkstudentenjobs tun. Außerdem schadet es
nicht, den ein oder anderen IT-lastigen Kurs zu belegen, um
sein Wissen im Hinblick auf Software, Cloud und Co. auszubauen.
Wer sich wirklich in das Thema hineinfuchst, dem
steht eine rosige Karriere mit vielen Entwicklungschancen in
einer innovativen Branche bevor.
TEAMWORK PER SKYPE
EXPERTEN GEBEN EINEN EINBLICK IN DAS DIGITALE BAUEN
Interviews: Kirsten Borgers
TEAMWORK = TOP
»Die Digitalisierung erfordert in der kleinteilig
strukturierten Bauwirtschaft eine Aktivierung
der breiten Masse durch Unterstützungsangebote
und Öffentlichkeitsarbeit. Alle Beteiligten
im Planen, Bauen und Betreiben müssen involviert
werden, da sonst Insellösungen entstehen
und nicht das ganze Potenzial ausgeschöpft
werden kann.«
Dr. Jan Tulke, Geschäftsführer von ›Planen-Bauen 4.0‹
DER MENSCH IM MITTELPUNKT
»Digitales Bauen wird oft auf die Nutzung von
Softwareprodukten reduziert. Dabei geht es
vielmehr um eine Methode zur kokreativen
Zusammenarbeit, bei der der Mensch im Mittelpunkt
steht. Das digitale Bauwerksmodell
ist zwar das Hauptwerkzeug, dieses muss aber
zwingend mit geeigneten Prozessen und Organisationsformen
kombiniert werden.«
Prof. Manfred Huber, Leiter des Instituts Digitales Bauen
an der FHNW
INTERNATIONAL VON ZU HAUSE AUS
»Eine sehr hilfreiche digitale Anwendung stellt
›Skype for Business‹ dar. Es ermöglicht das gemeinsame
Arbeiten über Kontinente hinweg.
Da so zeitraubende Geschäftsreisen reduziert
werden, verbringe ich meine Feierabende auch
immer öfter zu Hause statt im Hotelzimmer.«
Marcus Daubner, Leiter Bauen Digital bei Bauer
Spezialtiefbau
DEN ÜBERBLICK BEWAHREN
»Im Bereich Digitales Bauen werden Daten und
Informationen über eine Online-Plattform
kommuniziert, verarbeitet und verknüpft. Als
allgemeine Aufgabe sehe ich es, jederzeit einen
Überblick über diese Daten zu haben. Hierbei
kann es sich um projektspezifische Fortschritte,
Besprechungen oder organisatorische Themen
handeln.«
Abril Gonzalez Hernandez, Trainee BIM-Management im
Bereich Digitales Planen und Bauen bei DEGES
Fotos: DEGES, Bauer Spezialtiefbau, Planen-Bauen 4.0, FHNW | Illustrationen: vecteezy.com, audimax MEDIEN
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