audimax ING. 04-2020 - Karrieremagazin für Ingenieure
Von Autobahn bis Reihenhaus: Wir checken Chancen und Entwicklungen in der Baubranche.***Heb ab: Deine Karriere in der Luft- und Raumfahrtbranche verspricht spannende Zukunftstechnologien.***Connected Cars: Automobilhersteller und -zulieferer springen auf den Digitalisierungszug auf.***Masterforum: Neun Masterstudiengänge im Kurzporträt.***Mut zur Lücke: Annika Ernst verrät, warum ihr Nachhaltigkeit wichtig ist. Von Autobahn bis Reihenhaus: Wir checken Chancen und Entwicklungen in der Baubranche.***Heb ab: Deine Karriere in der Luft- und Raumfahrtbranche verspricht spannende Zukunftstechnologien.***Connected Cars: Automobilhersteller und -zulieferer springen auf den Digitalisierungszug auf.***Masterforum: Neun Masterstudiengänge im Kurzporträt.***Mut zur Lücke: Annika Ernst verrät, warum ihr Nachhaltigkeit wichtig ist.
LUFT- UND RAUMFAHRTIM NAMEN DES KLIMAS»Klimaneutrales Fliegen, in Einklang mit Sicherheit und Wirtschaftlichkeit, ist für uns dasgroße technologische Ziel der nächsten Jahre«, erzählt Dr.-Ing. Oliver Schmitz, Chief EngineerRevolutionäre Antriebskonzepte bei MTU Aero Engines. »Hierfür forschen1und entwickeln wir stetig und können bereits heute erste Lösungsvorschlägepräsentieren. Auch aktuelle Trends wie E-Mobilität, Urban Air Mobility und Wasserstoffals Energieträger nehmen wir wahr und bewerten diese ganzheitlich.« Nebeneiner soliden Ausbildung, beispielsweise einem Studium der Luft- und Raumfahrttechnik,seien praktische Erfahrungen, etwa im Bereich der Digitalisierung, gern gesehen. »Vor allemdie Offenheit für Neues und natürlich Teamfähigkeit, Motivation sowie der Spaß an der Arbeit sindwichtige Skills«, weiß Schmitz.IDEEN FÜR ÜBERFLIEGERWELCHE TRENDS UND PROJEKTE DIE LUFT- UND RAUMFAHRT AKTUELL PRÄGEN.PLUS: DIESE SKILLS MUSST DU ALS INGENIEUR MITBRINGENText: Alicia ReimannFLIEGENGEWICHTBauweise, Materialien sowie deren Kombination und Fertigungstechnologien spielen für2das Gewicht eines Flugzeugs eine entscheidende Rolle. Beim Leichtbau werden diese Aspekteso angepasst, dass das Gewicht maximal reduziert werden kann, was für enormetechnische, ökonomische und ökologische Vorteile sorgen kann. In der Luft- und Raumfahrtträgt der Leichtbau außerdem dazu bei, durch den geringeren Kraftstoffbedarf dieNutzlast zu steigern, die Reichweite zu erhöhen sowie die Abgasemissionen und Betriebskostenzu senken. Um in diesem Bereich durchzustarten, sind Kenntnisse über Konstruktion undMaterialien unabdinglich. Zudem sollten Ingenieure in der Lage sein, großflächig zu denken, daTechnologie, Effizienz, Wirtschaftlichkeit und Umweltschutz unter einen Hut gebracht werdenmüssen.SITZKOMFORT GARANTIERTMichaela Krezdorn, Project Engineer Economy-Class-Platform bei Recaro Aircraft Seating, beschäftigt sichmomentan mit der Entwicklung eines Kurzstreckensitzes mit erhöhtem Komfortanspruch. »Die größte Herausforderungliegt hierbei in der Koordination von Kundenwünschen in Bezug auf Produktverbesserungenzwischen den verschiedenen Airlines. Wir achten dabei darauf, den Testaufwand und die Lead-3time so gering wie möglich zu halten. Das beinhaltet auch Inhouse-Priorisierungen und eng getakteteAbstimmungen.« Neben technischem Know-how sei eine flexible Denkweise, die Fähigkeit, über denTellerrand zu schauen und der Kundenfokus von Bedeutung. Außerdem: »In meiner Position ebenfalls hilfreichist es, Führungsfähigkeiten mitzubringen, um die Projektteams erfolgreich zum Ziel zu bringen«, so Krezdorn.LIKE A SATELLITE4»Kleinsatelliten erleben seit geraumer Zeit einen richtigen Boom, da sie in vielen Bereichen die Arbeit vongroßen Satelliten ergänzen oder gar übernehmen können«, berichtet Simone Moser, Project Manager SatelliteServices & Applications bei LuxSpace, einem Tochterunternehmen von OHB. Sie selbst kommtaus der Geographie und weiß deswegen, dass Berufsanfänger nicht unbedingt Luft- und Raumfahrttechnikstudiert haben müssen, sondern auch Quereinsteiger, etwa aus der Automobilbranche, eineChance haben: »Das bringt uns wichtige Impulse für die Entwicklung unserer Mikrosatelliten. Beiuns wird in kleinen Teams gemeinsam nach Lösungen gesucht, deshalb ist ›Thinking out of the box‹ gefragt.« Aktuellarbeitet Moser an einer Idee, wie Fluginformationen zum Beispiel von Flugzeugen oder unbemannten Luftfahrzeugenschneller und einfacher zugänglich gemacht werden können. Die größte Herausforderung sei dabei, das Systemnicht am Markt vorbei zu entwickeln und für eine zuverlässige Signalübertragung in Echtzeit zu sorgen.Fotos: MTU Aero Engines, Recaro Aircraft Seating, OHB, Julian Hochgesang/unsplash | Illustrationen: freepik.com12 | www.career-center.de – Die Jobbörse für Akademiker |
LUFT- UND RAUMFAHRT RUBRIKSTÜCK FÜR STÜCKDie Additive Fertigung – auch bekannt als 3D-Druck – ist einer dergrößten Trends in zahlreichen Industrien. Auf der Basis von digitalen3D-Konstruktionsdaten werden hier durch das5Ablagern von Material schichtweise Bauteile aufgebaut.So können passgenaue Lösungen für jeglichesBauvorhaben gefunden werden. Projekte, in denen dieAdditive Fertigung zum Einsatz kommt, beschäftigensich etwa mit dem Design von Prototypen wie Flügelteileund Flugzeugcorpus. So kann das Bauteil vor einer Serienproduktionhinsichtlich seiner Konstruktion getestet und optimiertwerden. Teamarbeit und interdisziplinäres Denken sind dabei unverzichtbareSkills. Außerdem sollten Ingenieure in der Lage sein,das Produkt ganzheitlich zu betrachten – vom Design über die Herstellungund die Qualitätskontrolle bis zu seinem Einsatz.6MEHR KI, BITTEKünstliche Intelligenz stellt aktuell so gutwie jede Branche auf den Kopf. In der LuftundRaumfahrt gibt es zahlreiche Einsatzgebietefür diese Technologie. Bauteile werdenintelligent, ebenso wie Prozesse. So könnendurch KI beispielsweise Verspätungen wegenunerwarteten Wartungen und Reparaturen verhindertwerden, indem ein Algorithmus auffälligeDaten wie Serienfehler oder frühere Reparaturarbeitenerfasst und diese so auswertet, dassnotwendige Wartungen frühzeitig geplant unddurchgeführt werden können. Auch in Bezug aufdie Kundenzufriedenheit kann KI entscheidendeBenefits bringen, beispielsweise indem sie Wartezeitenan Flughäfen analysiertund die benötigte Zeit bis zumFlug entsprechend plant.SMARTER FLÜGELEin Projekt des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt legt den Fokus aufdie Optimierung der Flügel. Im Januar 2020 wurde erstmals ein Flügel getestet, dermittels drei regelbarer Klappen die Wirkung von Turbulenzen ausgleicht.Hierbei bemerken Sensoren am Flügel, dass er beginnt,7sich zu verformen, und lösen eine Gegensteuerung derKlappen aus. Dadurch verringern sich die wirkendenKräfte und die Durchbiegung des Flügels enorm.Aim high& Pioneer thepower that mattersInternship and graduate opportunitiesRolls-Royce pioneers cutting-edge technologiesthat deliver the cleanest, safest and most competitivesolutions to meet our planet’s vital power needs.Whether we’re supporting NASA missions on the edgeof space, collecting essential data about our planet ordeveloping hybrid-electric propulsion systems for thenext generation of ight, we’re all about innovation.Find out more about how you could help shape theworld we live in. Visit careers.rolls-royce.comApplication period: February - May.Beyond tomorrow| www.career-center.de – Die Jobbörse für Akademiker | 13
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LUFT- UND RAUMFAHRT
IM NAMEN DES KLIMAS
»Klimaneutrales Fliegen, in Einklang mit Sicherheit und Wirtschaftlichkeit, ist für uns das
große technologische Ziel der nächsten Jahre«, erzählt Dr.-Ing. Oliver Schmitz, Chief Engineer
Revolutionäre Antriebskonzepte bei MTU Aero Engines. »Hierfür forschen
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und entwickeln wir stetig und können bereits heute erste Lösungsvorschläge
präsentieren. Auch aktuelle Trends wie E-Mobilität, Urban Air Mobility und Wasserstoff
als Energieträger nehmen wir wahr und bewerten diese ganzheitlich.« Neben
einer soliden Ausbildung, beispielsweise einem Studium der Luft- und Raumfahrttechnik,
seien praktische Erfahrungen, etwa im Bereich der Digitalisierung, gern gesehen. »Vor allem
die Offenheit für Neues und natürlich Teamfähigkeit, Motivation sowie der Spaß an der Arbeit sind
wichtige Skills«, weiß Schmitz.
IDEEN FÜR ÜBERFLIEGER
WELCHE TRENDS UND PROJEKTE DIE LUFT- UND RAUMFAHRT AKTUELL PRÄGEN.
PLUS: DIESE SKILLS MUSST DU ALS INGENIEUR MITBRINGEN
Text: Alicia Reimann
FLIEGENGEWICHT
Bauweise, Materialien sowie deren Kombination und Fertigungstechnologien spielen für
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das Gewicht eines Flugzeugs eine entscheidende Rolle. Beim Leichtbau werden diese Aspekte
so angepasst, dass das Gewicht maximal reduziert werden kann, was für enorme
technische, ökonomische und ökologische Vorteile sorgen kann. In der Luft- und Raumfahrt
trägt der Leichtbau außerdem dazu bei, durch den geringeren Kraftstoffbedarf die
Nutzlast zu steigern, die Reichweite zu erhöhen sowie die Abgasemissionen und Betriebskosten
zu senken. Um in diesem Bereich durchzustarten, sind Kenntnisse über Konstruktion und
Materialien unabdinglich. Zudem sollten Ingenieure in der Lage sein, großflächig zu denken, da
Technologie, Effizienz, Wirtschaftlichkeit und Umweltschutz unter einen Hut gebracht werden
müssen.
SITZKOMFORT GARANTIERT
Michaela Krezdorn, Project Engineer Economy-Class-Platform bei Recaro Aircraft Seating, beschäftigt sich
momentan mit der Entwicklung eines Kurzstreckensitzes mit erhöhtem Komfortanspruch. »Die größte Herausforderung
liegt hierbei in der Koordination von Kundenwünschen in Bezug auf Produktverbesserungen
zwischen den verschiedenen Airlines. Wir achten dabei darauf, den Testaufwand und die Lead-
3time so gering wie möglich zu halten. Das beinhaltet auch Inhouse-Priorisierungen und eng getaktete
Abstimmungen.« Neben technischem Know-how sei eine flexible Denkweise, die Fähigkeit, über den
Tellerrand zu schauen und der Kundenfokus von Bedeutung. Außerdem: »In meiner Position ebenfalls hilfreich
ist es, Führungsfähigkeiten mitzubringen, um die Projektteams erfolgreich zum Ziel zu bringen«, so Krezdorn.
LIKE A SATELLITE
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»Kleinsatelliten erleben seit geraumer Zeit einen richtigen Boom, da sie in vielen Bereichen die Arbeit von
großen Satelliten ergänzen oder gar übernehmen können«, berichtet Simone Moser, Project Manager Satellite
Services & Applications bei LuxSpace, einem Tochterunternehmen von OHB. Sie selbst kommt
aus der Geographie und weiß deswegen, dass Berufsanfänger nicht unbedingt Luft- und Raumfahrttechnik
studiert haben müssen, sondern auch Quereinsteiger, etwa aus der Automobilbranche, eine
Chance haben: »Das bringt uns wichtige Impulse für die Entwicklung unserer Mikrosatelliten. Bei
uns wird in kleinen Teams gemeinsam nach Lösungen gesucht, deshalb ist ›Thinking out of the box‹ gefragt.« Aktuell
arbeitet Moser an einer Idee, wie Fluginformationen zum Beispiel von Flugzeugen oder unbemannten Luftfahrzeugen
schneller und einfacher zugänglich gemacht werden können. Die größte Herausforderung sei dabei, das System
nicht am Markt vorbei zu entwickeln und für eine zuverlässige Signalübertragung in Echtzeit zu sorgen.
Fotos: MTU Aero Engines, Recaro Aircraft Seating, OHB, Julian Hochgesang/unsplash | Illustrationen: freepik.com
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