audimax ING. 04-2020 - Karrieremagazin für Ingenieure
Von Autobahn bis Reihenhaus: Wir checken Chancen und Entwicklungen in der Baubranche.***Heb ab: Deine Karriere in der Luft- und Raumfahrtbranche verspricht spannende Zukunftstechnologien.***Connected Cars: Automobilhersteller und -zulieferer springen auf den Digitalisierungszug auf.***Masterforum: Neun Masterstudiengänge im Kurzporträt.***Mut zur Lücke: Annika Ernst verrät, warum ihr Nachhaltigkeit wichtig ist.
Von Autobahn bis Reihenhaus: Wir checken Chancen und Entwicklungen in der Baubranche.***Heb ab: Deine Karriere in der Luft- und Raumfahrtbranche verspricht spannende Zukunftstechnologien.***Connected Cars: Automobilhersteller und -zulieferer springen auf den Digitalisierungszug auf.***Masterforum: Neun Masterstudiengänge im Kurzporträt.***Mut zur Lücke: Annika Ernst verrät, warum ihr Nachhaltigkeit wichtig ist.
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4 - 2020 · April - Juni 2020
15. Jahrgang · www.audimax.de
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HOCH HINAUS
in der Luft- und Raumfahrt
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INHALT
KARRIERE
06 | MENSAGESPRÄCH
Dr. Insa Thiele-Eich könnte bald die erste deutsche
Frau im All sein. Im Interview spricht sie über ihren
Einsatz.
Fotos: audimax MEDIEN, Jing Wu | Illustration: macrovector/freepik.com
DEINE KARRIERE IM STEILFLUG …
startest du am besten in der Luft- und Raumfahrt.
In unserem Special ab Seite 8 erfährst du,
welche Innovationen und Trends die Branche
bewegen. +++ Im wahrsten Sinne des Wortes
hoch hinaus könnte es bald auch für Dr. Insa
Thiele-Eich gehen, wenn sie als erste deutsche
Frau ins All reist. Im Mensagespräch auf den
Seiten 6 und 7 erzählt sie von dem geplanten
Einsatz. +++ Apropos Reisen: Alle, die das
Fernweh plagt, sollten direkt auf Seite 67 blättern.
Hier haben wir tolle Tipps für das nächste
Urlaubsabenteuer gesammelt. Plus: Redakteurin
Kirsten findet ehrliche Worte zum Thema
Flugreisen. +++ Authentische Einblicke erwarten
dich übrigens auch ab Seite 20 – und zwar
in den Arbeitsalltag von Bauingenieuren. Hier
erfährst du, an welchen spannenden Projekten
die Profis gerade arbeiten und wie die Digitalisierung
die Baubranche revolutioniert. +++
Die Automobilindustrie ist ebenfalls auf den
Digitalisierungszug aufgesprungen: Ab Seite
42 liest du, welche Chancen und Risiken Connected
Cars mit sich bringen und welche Aufgaben
Ingenieure im Hinblick darauf bewältigen
müssen. +++ Nicht nur die Mobilität ist im
Wandel, das konnte Redakteur Steffen bei seinen
Recherchen relativ schnell feststellen – von
Automatisierung bis Urbanisierung gestalten
Ingenieure die Zukunft mit. Gleich auf Seite 34
blättern und staunen. +++ Ziemlich begeistert
sind wir übrigens vom neuen Design unserer
Titelseite. Wir finden, es wurde höchste Zeit für
frischen Wind! Was sagst du dazu? Schreib uns
deine Meinung an chefred@audimax.de.
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BV3
08 | LUFT- UND RAUMFAHRT
Heb ab: Deine Karriere in dieser Branche verspricht
spannende Zukunftstechnologien.
20 | BAUEN
Von Autobahn bis Reihenhaus: Wir checken Chancen
und Entwicklungen in der Baubranche.
34 | TRENDBRANCHEN
Logistik, Ernährung, Urbanisierung: Was sich ändert
und wie Ingenieure die Zukunft mitgestalten können.
40 | MATCHMAKER
Medizintechnik-Ingenieur: Was den Job ausmacht und
wie der ideale Bewerber aussieht.
42 | CONNECTED CARS
Get connected: Automobilhersteller und -zulieferer
springen auf den Digitalisierungszug auf.
44 | GEWUSST WIE
So sollte ein gelungener Lebenslauf aussehen.
62 | CONSULTING
Berater-ABC: Von A wie Anforderungen bis Z wie
Zukunftsaussichten.
64 | FRAUEN & MINT
So steht’s um die Frauenförderung im MINT-Bereich.
Plus: Worauf du beim Arbeitgeber achten solltest.
WIE IMMER
04 Tech-Eck
46 Studium News
60 Karriere News
66 Leben News
71 Rätsel & Impressum
72 Inserentenverzeichnis
STUDIUM
45 | MASTERFORUM
Neun Masterstudiengänge im Kurzporträt.
48 | MASTERSTUDIUM
Master your life: Wie du den passenden Studiengang
findest und was waschechte Masteranden erzählen.
54 | STUDIENHILFE
So formulierst du eine Aufgabenstellung für deine
wissenschaftliche Arbeit.
56 | INTERNATIONAL
Medizin auf Mandarin: Jing blickte hinter die Kulissen
des chinesischen Gesundheitssystems.
58 | MINT-AWARD IT-SICHERHEIT
Jetzt bewerben: Abschlussarbeit einreichen und
3.000 Euro gewinnen.
LEBEN
67 | FERNWEH
Die tollsten Reisetipps. Plus: In sechs Wochen eine
Sprache lernen – geht das?
70 | WILL ICH
Von Spikeball bis Solarfeuerzeug: die ultimativen
Gadgets für deine nächste Reise.
74 | MUT ZUR LÜCKE
Diesmal verrät Annika Ernst, wie sie am besten
entspannt und warum ihr Nachhaltigkeit wichtig ist.
| www.career-center.de – Die Jobbörse für Akademiker | 03
TECH ECK
DAS WILLST DU WISSEN. GARANTIERT.
EINE LADUNG NEUIGKEITEN FÜR INGENIEURE.
TANK MICH VOLL
2019 konnte die Anzahl der Ladestationen für Elektroautos
in Deutschland um circa 50 Prozent erhöht werden. Laut
Ladesäulenregister des Bundesverbands der Energie- und
Wasserwirtschaft liegt die aktuelle Zahl der Ladepunkte bei
23.840. Im Dezember 2018 waren es nur 16.100.
AUTONOME POTENZIALE
Laut einer Studie des VDI unterschätzt ein Großteil der Bevölkerung
die Möglichkeiten des autonomen Fahrens: Ein Großteil
der Befragten verkannte die Chance auf einen verringerten CO 2
-
Ausstoß, niedrigeren Kraftstoffverbrauch und einer deutlichen
Steigerung der Verkehrssicherheit. Bei acht von zehn Befragten
dominierte hingegen die Angst vor Hackerangriffen.
DON'T TOUCH THIS
Filigrane Kleinteile von A nach B transportieren
und sie unbeschädigt einbauen? Marcus
Schuck, Pioneer-Fellow-Forscher an der Eidgenössischen
Technischen Hochschule Zürich,
forscht an diesen ›No-Touch Robotics‹. Schallwellen
erzeugen dabei ein Druckfeld, über
welches die Objekte ohne Berührung aufgenommen,
transportiert und mithilfe spezieller
Software zielgenau abgelegt werden können.
TECHNIK AUFS OHR
Der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) hat im Dezember
sein neues Audio-Angebot gestartet. Jeden
zweiten Donnerstag werden Interessierte mit einer
neuen Folge rund um aktuelle Technik-, Standardisierungs-
und Karrierethemen versorgt.
www.vdi.de/podcast
WO SPRECHEN DIE TECH-FRAUEN?
Studenten der Berlin School of Business
and Innovation haben anhand einer
Gender-Analyse für 2019 ermittelt,
auf welchen Tech-Messen die
meisten Sprecherinnen
eingeladen waren.
Während sich der
Anteil weiblicher Sprecher
in Deutschland auf 29 Prozent belief, lag
der internationale Durchschnitt bei 25 Prozent weiblicher
Sprecher. Die Republica, die größte Konferenz zu den Themen
Internet und digitale Gesellschaft in Europa, schnitt mit
45 Prozent Expertinnen am besten ab.
TJA
»Ich bin Ingenieur – ich löse Probleme,
die du nicht kennst, auf eine
Weise, die du nicht verstehst.«
EIN PLATZ AN DER SONNE
Die von Deutschland aus gesteuerte Sonde Solar Orbiter ist
erfolgreich zu ihrer Mission gestartet. Mit dem 1,5 Milliarden
Euro teuren Projekt will die Europäische Weltraumorganisation
einen Blick auf weniger bekannte Regionen der
Sonne werfen und ihre Pole untersuchen. Dabei wird Solar
Orbiter bis auf 42 Millionen Kilometer an die Sonne heranfliegen
und Temperaturen von etwa 5.500 Grad Celsius ausgesetzt
sein.
HANDGESTE TO GO
Mithilfe von Glamos, einem mobilen Bewegungssensor,
können bald sämtliche Geräte per Handgeste gesteuert werden.
Der quadratische Würfel muss lediglich mit dem jeweiligen
Gerät verbunden werden. Der virtuelle Touchscreen
passt sich automatisch der Bildschirmgröße an. Die Bewegungen
werden dann per Sensor erkannt und als Befehle in
Echtzeit übermittelt.
AUFLADEN AUF ENTFERNUNG
PowerPuck heißt die neueste Errungenschaft,
um das Smart Home einfacher zu gestalten.
Das Unternehmen Wi-Charge hat den Ladestecker
vorgestellt, der bis zu drei Geräte gleichzeitig
laden kann: kabellos mittels Infrarot-Übertragung
und auf bis zu neun Meter Entfernung.
Ist ein Gerät geladen, wird es automatisch entkoppelt
und macht somit Platz für das nächste
Smart-Home-Gerät.
R2D2, BB-8 UND JETZT BALLIE?
Samsung bringt ein Stück Star Wars in unser Leben:
Der kleine gelbe Roboterball Ballie soll als
häuslicher Assistent dienen. Mit einer Kamera
ausgestattet, folgt er dem Besitzer quer durchs
Haus und interagiert als Sprachassistent auch
mit anderen smarten Geräten. Allerdings sind
Erscheinungszeitpunkt und Preis von Ballie
derzeit nicht bekannt.
Text: Felix Schmidt | Quellen: www.berlinsbi.com, technikneuheiten.com, mobilegeeks.de | Illustrationen: vecteezy.com, freepik.com
04 | www.career-center.de – Die Jobbörse für Akademiker |
EINBLICK
SATZERGÄNZUNG
SEBASTIAN WORCH ARBEITET ALS ELECTRICAL ENGINEER
BEI COLLINS AEROSPACE. HIER VERRÄT ER, WAS SEINE TÄTIGKEIT
AUSMACHT UND WELCHE TIPPS ER FÜR BEWERBER PARAT HAT
Foto: privat
Bei Collins Aerospace arbeiten wir … als führender
Ausrüster für kundenspezifische Elektronik-Lösungen
für die Luft- und Raumfahrt.
In Heidelberg verfügen wir über Kernkompetenzen
in den Bereichen Avionik-Systeme,
Bord elektronik für Landfahrzeuge sowie Produkte
für die Raumfahrt.
Meine größte Motivation ist es, … an spannenden
Projekten in der Luft- und vor allem der
Raumfahrttechnik mitzuarbeiten. Wir entwickeln
Hardware-Komponenten, die wichtige
Funktionen in Flugzeugen, Hubschraubern
und Satelliten übernehmen.
Als Ingenieur habe ich … unterschiedlichste
Aufgaben. Meine Abteilung ›Shared Service‹
arbeitet an unserem Standort sowohl im
Bereich Luft- als auch Raumfahrt. Speziell
bin ich, als Teil der EMC (Electromagnetic
Compatibility)-Gruppe, intern und extern für
die Betreuung und Durchführung von EMC-
Qualifikationen mitverantwortlich. Weiterhin
übernehme ich verschiedenste Aufgaben
wie das Auswählen und Verifizieren von
Bauteilen, das Schreiben von Testprozeduren
sowie die Entwicklung, Inbetriebnahme und
Optimierung von Hardwarekomponenten.
Besonders herausfordernd ist dabei … die Entwicklung
im Bereich der Raumfahrt. Unsere
Drallräder haben besondere Anforderungen,
da sie im Weltraum bis zu 15 Jahre im Einsatz
sind und nicht ausfallen dürfen. Sie spielen eine
zentrale Rolle für die Stabilisierung und Ausrichtung
von Satelliten im Weltall. Beispielsweise
kommen sie im Europäischen Navigationssystem
›Galileo‹, in einigen Fernseh- und
Telekommunikationssatelliten sowie zahlreichen
Forschungsmissionen zum Einsatz.
Berufseinsteiger werden … bei uns direkt in das
Team integriert und bekommen spannende
Aufgaben. Sie werden nie alleine gelassen
und haben immer die Möglichkeit, Ergebnisse
und Ideen mit Kollegen zu besprechen,
um so die eigene Arbeit zu erfüllen und ihr
Wissen zu erweitern.
Mein Tipp für Bewerber … ist: Seid authentisch
und verstellt euch nicht. Seid offen für neue
Aufgaben, die im Studium nicht zu eurem
Lieblingsfach gehört haben. Mit der richtigen
Aufgabe und dem passenden Team
kann aus einem solchen Fach ein heimlicher
Star werden. Zu guter Letzt möchte ich
noch sagen: Ruht euch nicht auf dem Erfolg
eures erworbenen Abschlusses aus. Gerade
im Bereich der Entwicklung müsst ihr euch
ständig fortbilden. Stillstand ist hier ein
Rückschritt.
MOBILMACHER
„Wenn ein Schwertransport im Outback innerhalb von 24 Stunden
wieder fahrbereit ist, haben wir einen guten Job gemacht.“
BENJAMIN GÜLICH
Gebietsverkaufsleiter Australien bei der
MS MOTORSERVICE INTERNATIONAL GMBH IN NEUENSTADT/KOCHER
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MOBILITY. SECURITY. PASSION.
MENSAGESPRÄCH
EIN NEUER STERN
AM HIMMEL
DR. INSA THIELE-EICH KÖNNTE SCHON BALD DIE ERSTE
DEUTSCHE FRAU IM ALL SEIN. HIER ERZÄHLT SIE VON
IHREM EINSATZ IN EINER MÄNNERDOMINIERTEN BRANCHE
Interview: Steffen Rothhaupt
Frau Dr. Thiele-Eich, was fasziniert Sie so sehr an
der Raumfahrt?
Für mich gehört die Raumfahrt einfach zur Kultur
der Menschheit dazu, weil sie den Entdeckergeist
und das Verstehen wollen so schön
verbindet. Als Acht- oder Neunjährige habe
ich das erste Mal bewusst die Andromedagalaxie
wahrgenommen. Mein Vater erklärte mir
damals, dass das die einzige andere Galaxie sei,
die wir am Nachthimmel mit bloßem Auge sehen
können. Das war für mich ein wichtiger
Moment, weil ich das erste Mal realisiert habe,
dass es noch andere Galaxien gibt. Natürlich
existiert auch auf der Erde viel Faszinierendes,
aber das Weltall verstehen wir noch so wenig
und es gibt unglaublich viele spannende Fragen,
mit denen wir uns als Wissenschaftlerinnen beschäftigen
dürfen.
Auch Ihr Vater war Astronaut. Inwiefern konnte er
Sie auf Ihrem Karriereweg unterstützen?
Wenn überhaupt, nur passiv. Die Bewerbungsprozesse
sind anonym und ich war lange
einfach nur eine ›Nummer‹. Zudem haben
wir beim Auswahlverfahren beide sehr stark
darauf geachtet, dass niemand weiß, dass seine
Tochter gerade dabei ist, um ›Vitamin B‹ zu vermeiden.
Trotzdem habe ich in meiner Kindheit
durch meinen Vater und das Aufwachsen in
der Raumfahrtgemeinde natürlich viel mitbekommen.
Ich habe in den USA viele seiner
Kolleginnen kennengelernt. Rückblickend war
das für mich mit das Wichtigste: zu sehen, dass
nicht nur Frauen und Männer diesen Job völlig
gleichberechtigt ausüben können, sondern
sogar Mütter und Väter. Im Auswahlverfahren
hat er mir tatsächlich nur einen Tipp gegeben:
»Stay calm and have fun«. So generisch er ist, hat
er mir doch in der ein oder anderen Situation
geholfen.
»STAY CALM AND HAVE FUN.«
Deutschland ist von allen Nationen, die mehr als
zwei Astronauten hatten, die einzige ohne Frau im
Weltraum. Warum ist die Raumfahrt hierzulande
Ihrer Meinung nach so eine Männerdomäne?
In den Achtzigerjahren gab es schon zwei
Frauen, die für eine Mission ausgewählt wurden.
Letztendlich konnten aus Geldgründen doch
nur zwei der ursprünglich fünf Auserwählten
fliegen. Die beiden Frauen waren dabei zwei der
drei Leidtragenden. So fehlte es auch den kommenden
Generationen an Vorbildern. Selbst im
Buchladen waren auf dem Weltraumtisch in der
Kinderabteilung lange Zeit nur männliche Astronauten
auf den Covern.
Sehen Sie sich demzufolge als Pionierin, um mehr
Frauen für die Raumfahrt zu begeistern?
Natürlich habe ich mich in erster Linie beworben,
weil ich ins All möchte – nicht, weil ich die
erste deutsche Frau dort sein möchte. Aber in
Deutschland lesen Mädchen, die Astronautin
werden möchten, nur von männlichen Raumfahrern.
Sie müssen sich also sehr viel aktiver
fragen, ob sie diesen Beruf ›trotzdem‹ machen
können. Ich vermute, dass diese zusätzliche
Hürde dazu führt, dass viele Mädchen früh die
Motivation verlieren, in männerdominierten
Feldern wie der Raumfahrt zu arbeiten. Die fehlenden
Vorbilder möchte die Initiative ›Die Astronautin‹
aushebeln.
Nun ist es ja so, dass entweder Sie ins All fliegen
werden oder Ihre Kollegin Dr. Randall. Wie hoch ist
der Konkurrenzdruck zwischen Ihnen?
Eine Konkurrenzsituation liegt momentan nur
auf dem Papier vor. Uns wäre es beiden lieber,
wenn die jeweils andere fliegt, als dass gar keine
fliegt. Zudem planen wir mehrere Missionen.
Diejenige, die nicht ausgewählt wurde, kommt
dann bei der nächsten Mission dran. Die Entscheidung,
wer zuerst fliegt, wird circa neun
Monate vor dem Starttermin getroffen.
Apropos Entscheidung. Wie läuft diese ab?
Klassische Kriterien gibt es dafür nicht: Es
kommt immer darauf an, was auf der Raumstation
erledigt werden muss und wie diese Person
im Training zu diesem Aufgabenspektrum
abgeschnitten hat. Kurzum werden die Astronautinnen
eingesetzt, bei denen die NASA
davon ausgeht, dass diese die Experimente
Fotos: Astronautin Dr. Thiele-Eich
06 | www.career-center.de – Die Jobbörse für Akademiker |
MENSAGESPRÄCH
am effizientesten und zielführendsten bedienen
können. Zwischen meiner Kollegin und
mir wird es wahrscheinlich auf Feinheiten
ankommen.
Welche Aufgaben würden Sie auf der ISS übernehmen?
Wir planen eine Wissenschaftsmission, in der
wir zum Beispiel humanphysiologische Experimente
durchführen, um die Auswirkung der
Schwerelosigkeit auf den Körper zu erforschen.
Besonders im Fokus steht dabei – logischerweise
- der weibliche Körper. Hierzu liegen bis
jetzt kaum Datensätze vor. Dabei geht es einerseits
um offensichtliche Unterschiede wie Hormone
oder auch – was mich persönlich besonders
überrascht hat – die Augen. 30 Prozent der
männlichen Raumfahrer büßen während ihrer
Mission sehr stark an Sehkraft ein. Bei Frauen
konnte dies noch nicht bestätigt werden. Zudem
sind auch weitere Experimente aus den Bereichen
Materialwissenschaften oder Pflanzenwachstum
möglich.
Das ist wirklich eine sehr große Bandbreite. Wie
bereiten Sie sich darauf vor?
Zum einen lernen wir einiges an Theorie,
zum Beispiel über die Geschichte der Raumfahrt
oder mit welchen Prozeduren wir auf der
Raumstation arbeiten werden. Zum anderen
habe ich letztes Jahr meinen Flugschein gemacht,
an Parabelflügen und Zentrifugentraining
teilgenommen. 2019 stand das Tauchen
im Fokus: In Marseille haben wir ein Mondsimulationstraining
durchgeführt. Das ist eine
sehr gute Übung, da die Fortbewegung dort in
etwa vergleichbar mit der auf dem Mond ist.
»UNS IST ES BEIDEN LIEBER,
WENN DIE JEWEILS ANDERE
FLIEGT ALS KEINE VON UNS.«
Wie meistern Sie die Herausforderungen dieses
sehr vielschichtigen Trainings?
Es ist zwar sehr vielseitig und herausfordernd,
aber durchaus machbar. Der zeitliche Aspekt
ist die weitaus größere Herausforderung, da
ich noch einen Job als Meteorologin an der Uni
habe und Mutter von drei Kindern bin. Das zu
vereinbaren, ist für mich die größte Herausforderung.
Aber es geht, und ich bin wirklich sehr
dankbar, dass ich das alles erleben darf. Auch
wenn es manchmal einfach nur wahnsinnig anstrengend
ist.
Lieblingsessen in der Mensa?
Essen 1 (das vegetarische).
Wie viele Semester studiert?
Insgesamt elf, inklusive einem
Semester Pause für eine
Rucksackreise.
Nebenjob als …
Studentische Hilfskraft, Nachhilfelehrerin
und Mitarbeiterin bei
Konzerten im Brühler Schloss.
WG oder allein?
Alleine.
Früher Vogel oder Langschläfer?
Definitiv Langschläfer!
Bier oder Wein?
Wein.
Rucksack oder Koffer?
Rucksack.
Heute bin ich
Forscherin beim DLR.
DLR.de/jobs
Up, up and away! Früher wollte ich am liebsten
selbst abheben. Heute interessiert mich, wie der
Luftraum der Zukunft möglichst sicher gemacht
werden kann – vor allem mit Blick auf Drohnen
und ihre vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten
im Krisenmanagement, in der Logistik oder in
der Bauwirtschaft. Beim Deutschen Zentrum
für Luft- und Raumfahrt begebe ich mich dafür
mit meinem 15-köpfigen Team Tag für Tag auf
wissenschaftliche Höhenflüge.
Weil ich bin,
wie ich bin.
Dr. Dagi Geister, promovierte Informatikerin,
Leiterin der Fachgruppe „Unbemannte Luftfahrtsysteme“
am DLR Institut für Flugführung.
DLR.de/jobs/Forscherin_Luftfahrt
© Fotos: DLR/Marek Kruszewski, Getty Images/Matt Carr
LUFT- UND RAUMFAHRT
HEB AB!
NICHTS HÄLT DICH AM BODEN: DEINE KARRIERE IN DER
LUFT- UND RAUMFAHRT VERSPRICHT SPANNENDE ZUKUNFTS-
TECHNOLOGIEN. WAS DA LOS IST UND WELCHE SKILLS DU
BRAUCHST? ANTWORTEN GIBT'S AUF DEN NÄCHSTEN SEITEN
Text: Alicia Reimann
Quellen: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie e.V., YouGov |
Fotos: Julian Hochgesang/unsplash.com, chesky, Gorodenkoff/adobestock.com | Illustrationen: vecteezy.com
08 | www.career-center.de – Die Jobbörse für Akademiker |
LUFT- UND RAUMFAHRT
4
GRÜNDE
FÜR
EINE KARRIERE IN
DER LUFT- UND
RAUMFAHRT
60 GANZE PROZENT DER
BEFRAGTEN BEFÜRWORTEN DEN
POLZEILICHEN EINSATZ VON DROHNEN
ZUR BEOBACHTUNG DER SICHER-
HEIT IM ÖFFENTLICHEN RAUM.
1
Zukunftsträchtig:
Das All ist noch längst nicht
erobert und der Flugverkehr wird
immer weiter optimiert. Es gibt
viel für dich zu tun!
111 ÜBER TAUSEND
MENSCHEN SIND IN DEUTSCH-
LAND IN DER LUFT- UND RAUM-
FAHRTBRANCHE BESCHÄFTIGT.
2
Innovativ:
Da sich die Branche dauernd
weiterentwickelt, erarbeitest
du spannende Technologien am
laufenden Band.
3
Vielfältig:
Antrieb, Kabinenausstattung,
Nachhaltigkeit, Steuerung –
deine Einsatzmöglichkeiten
sind breit.
200 ÜBER MILLIONEN
EURO INSTITUTIONELLE FÖRDER-
MITTEL WERDEN PRO JAHR IN DIE
FORSCHUNGSBEREICHE LUFT- UND
RAUMFAHRT DES DLR GESTECKT.
80 UM PROZENT
KONNTEN DIE EMISSIONEN
PRO PASSAGIERKILOMETER
BEREITS GESENKT WERDEN.
DAS LANGFRISTIGE ZIEL
IST ES, KOMPLETT KLIMA-
NEUTRAL ZU FLIEGEN.
4
Fordernd:
Wo viel Innovation herrscht,
gibt es auch einige Challenges.
Perfekt, um dich fachlich und
persönlich weiterzuentwickeln.
25 GUT PROZENT DER
BEFRAGTEN DEUTSCHEN WÜRDEN
HEUTE SCHON FLUGTAXIS NUTZEN.
36 PROZENT KÖNNEN SICH DIESE
ART DES VERKEHRS BESONDERS
GUT FÜR DIE VERBINDUNG ZWI-
SCHEN ZWEI STÄDTEN VORSTELLEN.
| www.career-center.de – Die Jobbörse für Akademiker | 09
LUFT- RUBRIKUND RAUMFAHRT
DIGITAL
POTENTIAL
LIES HIER, WIE DIE DIGITALISIERUNG DIE LUFT-
UND RAUMFAHRT NACH VORNE TREIBT
Text: Alicia Reimann
Unter Numerischer Simulation verstehen Experten
den Test eines virtuellen Luft- oder
Raumfahrzeugs unter realen Voraussetzungen.
Hochleistungscomputer berechnen die äußeren
Bedingungen wie beispielsweise Luftströme
und lassen das digitale Flugzeug in diesen fliegen.
So können zuverlässige Annahmen über
dessen Funktion getroffen werden.
Satelliten schicken jeden Tag riesige digitale
Datenmengen auf die Erde und unterstützen
die Forscher so beispielsweise bei
der Beobachtung des Klimawandels. Sie erfassen
nämlich Daten zu Temperatur und Spurengasen.
Mithilfe der Digitalisierung können in der Luftund
Raumfahrtbranche beispielsweise auch die
Zulieferkette und die Human Resources
beeinflusst werden. Digitale Lösungen
können durch eine optimierte
Planung in der militärischen Luftfahrt
die personelle und materielle
Einsatzbereitschaft steigern.
Bis 2025 soll die Luft- und Raumfahrt ein
zusätzliches Wertschöpfungspotenzial
von zehn Milliarden Euro bieten – Digitalisierung
sei Dank. Das heißt für Luftfahrzeughersteller
und Zulieferer: Sie müssen
aus ihren Kernkompetenzen ausbrechen,
um sich den neuen digitalen Herausforderungen
anzupassen. Sonst könnten sie
wichtige Impulse und Trends verpassen
und sich dadurch auf dem Markt schlecht
positionieren. Der Digitalverband Bitkom
setzt es sich deshalb zum Ziel, alle
Betroffenen aus Wirtschaft, Wissenschaft,
Forschung und Energie zu vernetzen
und den Informationsaustausch
zu fördern. Außerdem sollen Trends
analysiert und bei relevanten Ansprechpartnern
aus Politik und Verwaltung
platziert werden, um über die Branchengrenzen
hinaus ein Bewusstsein für das
enorme Potenzial der digitalen Luftfahrt
zu schaffen.
DAS VIRTUELLE FLUGZEUG
Virtual Reality ist in der Luft- und Raumfahrt
ein Riesenthema. Denn längst werden
Flugzeuge digital auf dem Computer
entworfen. Dabei können alle relevanten
Disziplinen wie Aerodynamik, Flugund
Strukturmechanik einberechnet
werden. Das ermöglicht enorme Kostenund
Zeiteinsparungen, denn durch das
virtuelle Luft- und Raumfahrzeug müssen
keine realen Zertifizierungstests und
Flugversuche durchgeführt werden. Der
›Digitale Zwilling‹ des Baus kann teilweise
sogar über VR-Brillen aus allen
möglichen Perspektiven betrachtet und
begangen werden.
INDUSTRIE 4.0
Kaum ein technisches Produkt ist in seinem
Bau und seiner Funktion so komplex
wie ein Flugzeug. Die Digitalisierung
bietet neue Möglichkeiten: Dank
Künstlicher Intelligenz können digitale
Lösungen die Planung unterstützen, Prozesse
kontrollieren und den Lebenszyklus
von Luft- und Raumfahrzeugen optimieren.
Wer das Potenzial erkennt und
seine Abläufe dementsprechend digitalisiert,
kann seine Produktivität in drei Jahren
um mindestens 20 Prozent steigern.
Seien es autonome Flugzeuge, Single Pilot
Cockpits, in denen der Pilot nur für die
Kontrolle sorgt, oder moderne Antriebsarten
– die digitalen Chancen sind vielfältig
und führen Stück für Stück zum Flugverkehr
der Zukunft.
Quellen: Roland Berger, Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie, DLR | Fotos: Julian Hochgesang/unsplash.com | Illustrationen: macrovector/vecteezy.com
10 | www.career-center.de – Die Jobbörse für Akademiker |
MACH, WAS WIRKLICH ZÄHLT.
#ING
FOLGE DEINER BERUFUNG.
bundeswehr
karriere.de
LUFT- UND RAUMFAHRT
IM NAMEN DES KLIMAS
»Klimaneutrales Fliegen, in Einklang mit Sicherheit und Wirtschaftlichkeit, ist für uns das
große technologische Ziel der nächsten Jahre«, erzählt Dr.-Ing. Oliver Schmitz, Chief Engineer
Revolutionäre Antriebskonzepte bei MTU Aero Engines. »Hierfür forschen
1
und entwickeln wir stetig und können bereits heute erste Lösungsvorschläge
präsentieren. Auch aktuelle Trends wie E-Mobilität, Urban Air Mobility und Wasserstoff
als Energieträger nehmen wir wahr und bewerten diese ganzheitlich.« Neben
einer soliden Ausbildung, beispielsweise einem Studium der Luft- und Raumfahrttechnik,
seien praktische Erfahrungen, etwa im Bereich der Digitalisierung, gern gesehen. »Vor allem
die Offenheit für Neues und natürlich Teamfähigkeit, Motivation sowie der Spaß an der Arbeit sind
wichtige Skills«, weiß Schmitz.
IDEEN FÜR ÜBERFLIEGER
WELCHE TRENDS UND PROJEKTE DIE LUFT- UND RAUMFAHRT AKTUELL PRÄGEN.
PLUS: DIESE SKILLS MUSST DU ALS INGENIEUR MITBRINGEN
Text: Alicia Reimann
FLIEGENGEWICHT
Bauweise, Materialien sowie deren Kombination und Fertigungstechnologien spielen für
2
das Gewicht eines Flugzeugs eine entscheidende Rolle. Beim Leichtbau werden diese Aspekte
so angepasst, dass das Gewicht maximal reduziert werden kann, was für enorme
technische, ökonomische und ökologische Vorteile sorgen kann. In der Luft- und Raumfahrt
trägt der Leichtbau außerdem dazu bei, durch den geringeren Kraftstoffbedarf die
Nutzlast zu steigern, die Reichweite zu erhöhen sowie die Abgasemissionen und Betriebskosten
zu senken. Um in diesem Bereich durchzustarten, sind Kenntnisse über Konstruktion und
Materialien unabdinglich. Zudem sollten Ingenieure in der Lage sein, großflächig zu denken, da
Technologie, Effizienz, Wirtschaftlichkeit und Umweltschutz unter einen Hut gebracht werden
müssen.
SITZKOMFORT GARANTIERT
Michaela Krezdorn, Project Engineer Economy-Class-Platform bei Recaro Aircraft Seating, beschäftigt sich
momentan mit der Entwicklung eines Kurzstreckensitzes mit erhöhtem Komfortanspruch. »Die größte Herausforderung
liegt hierbei in der Koordination von Kundenwünschen in Bezug auf Produktverbesserungen
zwischen den verschiedenen Airlines. Wir achten dabei darauf, den Testaufwand und die Lead-
3time so gering wie möglich zu halten. Das beinhaltet auch Inhouse-Priorisierungen und eng getaktete
Abstimmungen.« Neben technischem Know-how sei eine flexible Denkweise, die Fähigkeit, über den
Tellerrand zu schauen und der Kundenfokus von Bedeutung. Außerdem: »In meiner Position ebenfalls hilfreich
ist es, Führungsfähigkeiten mitzubringen, um die Projektteams erfolgreich zum Ziel zu bringen«, so Krezdorn.
LIKE A SATELLITE
4
»Kleinsatelliten erleben seit geraumer Zeit einen richtigen Boom, da sie in vielen Bereichen die Arbeit von
großen Satelliten ergänzen oder gar übernehmen können«, berichtet Simone Moser, Project Manager Satellite
Services & Applications bei LuxSpace, einem Tochterunternehmen von OHB. Sie selbst kommt
aus der Geographie und weiß deswegen, dass Berufsanfänger nicht unbedingt Luft- und Raumfahrttechnik
studiert haben müssen, sondern auch Quereinsteiger, etwa aus der Automobilbranche, eine
Chance haben: »Das bringt uns wichtige Impulse für die Entwicklung unserer Mikrosatelliten. Bei
uns wird in kleinen Teams gemeinsam nach Lösungen gesucht, deshalb ist ›Thinking out of the box‹ gefragt.« Aktuell
arbeitet Moser an einer Idee, wie Fluginformationen zum Beispiel von Flugzeugen oder unbemannten Luftfahrzeugen
schneller und einfacher zugänglich gemacht werden können. Die größte Herausforderung sei dabei, das System
nicht am Markt vorbei zu entwickeln und für eine zuverlässige Signalübertragung in Echtzeit zu sorgen.
Fotos: MTU Aero Engines, Recaro Aircraft Seating, OHB, Julian Hochgesang/unsplash | Illustrationen: freepik.com
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LUFT- UND RAUMFAHRT RUBRIK
STÜCK FÜR STÜCK
Die Additive Fertigung – auch bekannt als 3D-Druck – ist einer der
größten Trends in zahlreichen Industrien. Auf der Basis von digitalen
3D-Konstruktionsdaten werden hier durch das
5
Ablagern von Material schichtweise Bauteile aufgebaut.
So können passgenaue Lösungen für jegliches
Bauvorhaben gefunden werden. Projekte, in denen die
Additive Fertigung zum Einsatz kommt, beschäftigen
sich etwa mit dem Design von Prototypen wie Flügelteile
und Flugzeugcorpus. So kann das Bauteil vor einer Serienproduktion
hinsichtlich seiner Konstruktion getestet und optimiert
werden. Teamarbeit und interdisziplinäres Denken sind dabei unverzichtbare
Skills. Außerdem sollten Ingenieure in der Lage sein,
das Produkt ganzheitlich zu betrachten – vom Design über die Herstellung
und die Qualitätskontrolle bis zu seinem Einsatz.
6
MEHR KI, BITTE
Künstliche Intelligenz stellt aktuell so gut
wie jede Branche auf den Kopf. In der Luftund
Raumfahrt gibt es zahlreiche Einsatzgebiete
für diese Technologie. Bauteile werden
intelligent, ebenso wie Prozesse. So können
durch KI beispielsweise Verspätungen wegen
unerwarteten Wartungen und Reparaturen verhindert
werden, indem ein Algorithmus auffällige
Daten wie Serienfehler oder frühere Reparaturarbeiten
erfasst und diese so auswertet, dass
notwendige Wartungen frühzeitig geplant und
durchgeführt werden können. Auch in Bezug auf
die Kundenzufriedenheit kann KI entscheidende
Benefits bringen, beispielsweise indem sie Wartezeiten
an Flughäfen analysiert
und die benötigte Zeit bis zum
Flug entsprechend plant.
SMARTER FLÜGEL
Ein Projekt des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt legt den Fokus auf
die Optimierung der Flügel. Im Januar 2020 wurde erstmals ein Flügel getestet, der
mittels drei regelbarer Klappen die Wirkung von Turbulenzen ausgleicht.
Hierbei bemerken Sensoren am Flügel, dass er beginnt,
7
sich zu verformen, und lösen eine Gegensteuerung der
Klappen aus. Dadurch verringern sich die wirkenden
Kräfte und die Durchbiegung des Flügels enorm.
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LUFT- UND RAUMFAHRT
UP IN THE AIR
DER LUFTVERKEHR DER ZUKUNFT WIRD SPANNEND.
WAS IHN BEWEGT UND WORAN INGENIEURE ARBEITEN,
LIEST DU HIER
Text: Alicia Reimann
der Luft- und Raumfahrt hervorbringt. Künstliche
Intelligenz, Big Data und Automatisierung
sind Schlagworte, die die Branche nachhaltig
prägen.
70,5
Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftete
Airbus im Jahr 2019.
4,3
Milliarden Fluggäste wurden 2018 von
allen Airlines weltweit befördert.
5,6
Milliarden Euro betrug das
geschätzte Budget der Europäischen
Weltraumorganisation ESA im Jahr 2018.
Ausflug per Drohne, Flugzeuge ohne Pilot
und Reisen zum Mond – was erwartet uns
künftig in Sachen Luftverkehr? Ohne Frage
ist besonders eine Thematik mehr als präsent:
»Die Luftfahrt wird klimaneutral – auf
dieses große Ziel arbeiten wir alle hin und die
Raumfahrt leistet wesentliche Beiträge zu Klimaschutz
und -überwachung«, erklärt Cornelia
von Ammon, Leiterin der Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit beim Bundesverband
der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie.
Auch Annabel Brückmann, die in der Programmstrategie
Luftfahrt beim Deutschen
Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) arbeitet,
bestätigt die Dringlichkeit dieses Trends:
»Hinsichtlich des globalen Wachstums des
Flugverkehrs ist die wichtigste Aufgabe für Forschung
und Industrie, den ökologischen Fußabdruck
des Lufttransports deutlich zu reduzieren.
Das angestrebte CO2-neutrale Wachstum
ab 2020 und die Absenkung der Emissionen erfordern
substantielle Entwicklungen in den Bereichen
nachhaltige Kraftstoffe, Energieträger,
neue Flugzeugkonzepte und Komponenten sowie
alternative Antriebskonzepte.« Neben dem
Megatrend Digitalisierung, der so gut wie jede
Handlung der Luft- und Raumfahrtbranche
mitbestimmt, ist der Klimaschutz also eine der
größten Herausforderungen – bietet gleichzeitig
aber auch enorme Chancen für Ingenieure.
DIGITALISIERT & EXTRALEICHT
Autonomes Fahren ist längst in aller Munde.
Dass sich auch Flugzeuge selbstständig fortbewegen
können, kommt dabei nicht direkt in
den Sinn. Unbemanntes Fliegen ist nur eine von
vielen Innovationen, die die Digitalisierung in
Ingenieure arbeiten außerdem daran, Flugzeuge
mit immer kleinerem Gewicht zu bauen. Dadurch
werde der Luftverkehr laut Marc Fette, Vorsitzender
des Fachbeirats Luft- und Raumfahrt
beim Verband Deutscher Ingenieure, maßgeblich
in seiner technologischen Leistungsfähigkeit,
wirtschaftlichen Effizienz und ökologischen
Nachhaltigkeit beeinflusst. »Durch den zunehmend
funktionalen Leichtbau können neue, innovative
Produkte diese Faktoren verstärken und
somit auch einen gesellschaftlichen Mehrwert
durch eine smartere, effizientere und nachhaltigere
Mobilität schaffen.«
INGENIEURE AUF HOCHTOUREN
Um die Branche voranzutreiben, technisch auf
dem neuesten Stand zu bleiben und die gesteckten
Ziele zu erreichen, geben Ingenieure ordentlich
Gas: »Sie arbeiten schon heute am Fliegen
von morgen. Das beinhaltet die Entwicklung
von noch lärmärmeren und kraftstoffsparenderen
Gasturbinen – ganz neuen elektrischen
und elektro-hybriden Antriebssystemen, die
auch aerodynamisch effizientere Flugzeugkonfigurationen
zulassen. Nicht zuletzt werden
neue, alternative Flugkraftstoffe untersucht.
So erreichen wir langfristig die Klimaneutralität«,
berichtet Cornelia von Ammon vom Bundesverband
der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie.
Ganz vorne mit dabei: das DLR,
denn hier werden die neuesten Technologien
hinsichtlich ihres Potenzials erforscht. »Darüber
hinaus arbeiten unsere Wissenschaftlerinnen
und Wissenschaftler aber auch an der
Verbesserung aktueller Flugzeuge und ihres Betriebs,
unter anderem durch aerodynamische
Optimierungen oder neue Materialien«, ergänzt
Annabel Brückmann.
Quellen: Airbus Group, Internationale Zivilluftfahrtorganisation | Fotos: freepik.com, Julian Hochgesang /unsplash.com
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LUFT- UND RAUMFAHRT
Die Bundesregierung will die Ausrüster
und Zulieferer für die Zivilluftfahrt
stärken, um den internationalen Erfolg
zu sichern.
Der Export macht drei Viertel des
Gesamtumsatzes der deutschen
Luft- und Raumfahrtbranche aus.
SPUREN IM ALLTAG
Innovative Technologien werden von Laien oft gar nicht wirklich
wahrgenommen, sondern schleichen sich langsam aber sicher in
den Alltag ein. Die Entwicklungen in der Luft- und Raumfahrt
sind aber durchaus spürbar, wie Cornelia von Ammon vom Bundesverband
der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie bestätigt:
»Die ergriffenen Maßnahmen machen das Fliegen noch leiser,
sicherer und nachhaltiger. Außerdem hilft die Digitalisierung,
jede Reise noch mehr zu personalisieren. Dies macht den Flug
deutlich angenehmer.« Außerdem würde die Verbindung zwischen
regionalen Flughäfen laut von Ammon eine Renaissance
erleben: Eine Strecke von 300 Kilometern soll in nur einer Stunde
zurückgelegt werden – und das voll elektrisch.
Annabel Brückmann bestätigt diese Entwicklungen und weist außerdem
auf die Bedeutung urbaner Luftmobilität, also die Erweiterung
städtischer Transportsysteme in den Luftraum, hin. »Für
diese neue Art der Mobilität muss zunächst die Akzeptanzfrage
geklärt werden. Die resultierenden Ergebnisse müssen dann in
neue Gesamtkonzepte einfließen.«
Du siehst: Da ist einiges los in der Luft- und Raumfahrt. Jede
Menge Möglichkeiten für junge Ingenieure, sich aktiv am Wandel
zu beteiligen und einen Unterschied zu machen. Weitblick und Innovationsgeist
sind sicherlich Eigenschaften, die dabei helfen, den
Luftverkehr von morgen zu gestalten.
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LUFT- UND RAUMFAHRT
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HOCH HINAUS: SO SEHEN DIE EINSTIEGSMÖGLICHKEITEN
UND AUFGABEN IN DER LUFT- UND RAUMFAHRT AUS
Text: Alicia Reimann
50.000
Euro verdienst du als Ingenieur für
Softwareentwicklung in der Luft- und
Raumfahrt durchschnittlich brutto pro Jahr.
48.000
Euro beträgt das durchschnittliche
Bruttojahresgehalt eines Projektmanagers
in der Luft- und Raumfahrt.
63.000
Euro Bruttojahresgehalt kann ein
Vertriebsingenieur in der Branche
erwarten.
Spannende Projekte, moderne Technologien
und viel Innovation – die Luft- und Raumfahrt
ist für Ingenieure eine überaus interessante
Branche. Die Einsatzgebiete reichen von Konstruktion
über technische Entwicklung bis hin
zur Qualitätssicherung. In vielen dieser Bereiche
arbeitest du mit Kollegen aus diversen Fachbereichen
zusammen und erweiterst so deinen
beruflichen und persönlichen Horizont.
READY, SET, GO
Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt
(DLR) ist sicher einer der beliebtesten Arbeitgeber
für Ingenieure, die in der Branche
einsteigen wollen. Hier trifft Forschung auf Anwendung,
die Themen sind vielfältig und du bist
hautnah dran an den Trends von morgen. »Je
nach akademischen und beruflichen Erfahrungen
können junge Ingenieurinnen und Ingenieure
schon während ihres Studiums oder nach
ihrem Abschluss beim DLR anfangen«, erzählt
Annabel Brückmann, die dort in der Programmstrategie
Luftfahrt tätig ist. Ein spannendes Einstiegsgebiet
bildet laut Marc Fette, Vorsitzender
des Fachbeirats Luft- und Raumfahrttechnik
beim Verband Deutscher Ingenieure (VDI), der
Leichtbau: »Er bietet hervorragende Berufsmöglichkeiten
und die projektorientierte Arbeit in
interdisziplinären Teams.« Experten in Werkstoff-
und Produktionstechnik, Konstruktion
sowie Simulation sind hier ebenso gefragt wie
Profis in Digitalisierung, Automatisierung, Robotik
und Datenanalytik. Generell sieht Fette
künftig rosige Einstiegsmöglichkeiten für Ingenieure:
»Durch stetiges Wachstum der kommerziellen
Luftfahrtbranche einhergehend mit
dem digitalen Wandel, sich verändernden Wertschöpfungsströmen,
der zunehmenden Fokussierung
auf die Steigerung der ökologischen
Nachhaltigkeit und neue Geschäftsmodelle
werden sich vielfältigste Chancen für junge Ingenieure
ergeben.«
JEDE MENGE ZU TUN
Die Branche bewegt sich in einem globalen und
sich stets verändernden Markt. Entsprechend
vielseitig sind die Aufgabenfelder für Ingenieure.
»Letztlich werden entlang der Wertschöpfungsketten
sämtliche Disziplinen des Ingenieurwesens
benötigt. Aber selbstverständlich
sind die Aufgabenbereiche umfassender und
bedürfen weiterer Disziplinen wie BWL, Logistik
und Informationstechnik«, so Marc Fette
vom VDI. Dabei sei vor allem die Interaktion der
unterschiedlichen Bereiche wichtig. Je nach aktuellen
Trends kommen neue Aufgaben hinzu
und alte verlieren an Bedeutung. Derzeit prägt
laut Annabel Brückmann besonders ein Trend
die Arbeit des DLR: »Neben den klassischen Tätigkeitsfeldern
in der Luft- und Raumfahrt entwickeln
sich besonders in den Bereichen der
Forschung und Anwendung von Künstlicher
Intelligenz neue Aufgabengebiete für Berufseinsteiger.«
Ihre konkreten Tätigkeiten hängen
natürlich von dem jeweiligen Bereich ab. Fakt ist
aber: Es gibt an allen Ecken einiges zu tun.
Quelle: gehaltsreporter.de | Foto: Julian Hochgesang / unsplash.com | Illustrationen: freepik.com
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LUFT- RUBRIKUND RAUMFAHRT
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KI FÜR ALLE
ZWEI INGENIEURE BERICHTEN VON KÜNSTLICHER
INTELLIGENZ IN IHREM TÄTIGKEITSBEREICH
DR. KLAUS PAUL, LEITER KI HUB BERLIN
UND EMERGING TECHNOLOGIES CAPABI-
LITIES LEAD, R²DATA LABS, ROLLS-ROYCE
HARSHA JAKKANAHALLI VISH-
NUKUMAR, PROJECT LEADER AND
ARCHITECT AI-CORE BEI AKKA
SUNT QUE
Herr Dr. Paul, woran arbeiten Sie?
Mein Team und ich beschäftigen uns mit der Entwicklung neuartiger
Lösungen im Bereich Dateninnovation. Hierzu gehört die Unterstützung
anderer Teams in diesem Kontext, aber auch bei der
Umsetzung des notwendigen Kulturwandels im Unternehmen.
Inwiefern spielt KI innerhalb Ihrer Arbeit eine Rolle?
Für mich definiert sich KI nicht über Technologien, sondern darüber,
wie sich Softwaretools in Bezug auf Menschen verhalten.
Wenn der Mensch glaubt, eine Maschine verhält sich intelligent,
dann ist das für mich KI. Wir arbeiten täglich daran, die
KI-Werkzeuge zu entwickeln, die unseren Mitarbeitern die Arbeit
erleichtern.
Wobei hilft KI?
Langwierige, anspruchsvolle Tätigkeiten, die sehr repetitiv sind,
gleichzeitig aber ein hohes Maß an Aufmerksamkeit und Fachwissen
erfordern, profitieren stark von KI. Unsere digitalen und
hochspezialisierten Assistenten helfen dabei, die Mitarbeiter zu
entlasten, indem sie ihnen Raum für Innovation und Kreativität
zurückgeben.
Inwiefern entwickeln Sie KI in Ihrem Bereich weiter?
Heute nutzen wir in vielen Bereichen klassische Sensordaten zur
Entscheidungsfindung, etwa in der Produktbetreuung. Die KI wird
in Zukunft aber auch auf geschriebene Texte oder Bilddaten zurückgreifen
können, um Mitarbeitern bei der datengestützten Entscheidungsfindung
zu assistieren.
Mit welchen Entwicklungen ist hier zu rechnen?
KI wird auf allen Ebenen Freiräume schaffen. Digitale Zwillinge des
Produkts, der Produktionsprozesse, aber auch des gesamten Unternehmens
werden dafür sorgen, dass Entscheidungen datengestützt
erfolgen. Dank der Fortschritte bei den digitalen Fähigkeiten
werden die Grenzen zwischen Produkt und Service immer mehr
verschwimmen.
SUNT QUE
Herr Vishnukumar, was gehört zu Ihren Aufgaben?
Ich analysiere Probleme in der Automobilindustrie und beschäftige
mich mit deren spezifischen Marktbedürfnissen und –anforderungen.
Darauf basierend entwickle ich Services und Tools. Kurz
gesagt geht es darum, Prioritäten zu setzen und innovative Lösungen
zu finden.
Welche Rolle spielt KI innerhalb Ihrer Arbeit?
Sie ist der Hauptteil des AI-Core-Konzepts, an dem ich mit meinem
Team arbeite. Die KI hat viele manuelle und schwierige Aufgaben
vereinfacht. Sie kann helfen, wenn Spezifikation und Standardisierung
sehr anspruchsvoll sind.
In welchen Bereichen erleichtert Ihnen KI Ihre Tätigkeit?
Unter anderem in der Big-Data-Analyse, dem Data-Labeling und
der Sequenz-Klassifizierung, etwa für Fahrszenarien – und dort
wiederum in den Bereichen Test und Validierung. Dies ermöglicht
eine nahtlose Prüfung und Verifizierung für autonome Fahrzeuge
und Fahrassistenzsysteme.
Woran arbeiten Sie aktuell?
Wir entwickeln KI-Algorithmen zur Unterstützung unserer Aufgaben.
In einer agilen Umgebung arbeiten und prüfen wir jede Woche
die Entwicklung und das Training dieser Algorithmen. Mit diesem
iterativen Entwicklungsansatz konnten wir ein KI-basiertes
HMI-Validierungstool auf den Markt bringen. Weitere Tools und
Services im Testbereich werden bald veröffentlicht.
Was wird sich in Ihrer Branche zukünftig durch KI noch ändern?
Sie wird es vereinfachen, die verfügbaren Daten zu analysieren und
viele Prozesse effizienter und effektiver zu gestalten. Durch Effizienz
und Ressourcenschonung führt die KI auch zu einer umweltfreundlicheren
Industrie.
Interviews: Kirsten Borgers | Fotos: Rolls-Royce, Julian Hochgesang/unsplash.com, Hasso-Plattner-Institute, Akka | llustration: freepik.com
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» Das 18-monatige Programm beinhaltet mind. 3
verschiedene Projektstationen mit dem Fokus auf
Systems-Engineering
» Du wirst in der Theorie und Praxis ausgebildet und
lernst komplexe Systeme zu planen, sowie deren
Entwicklung und Integration zu steuern
» Du erhältst Einblick in unsere Luftfahrt- und
Defence-Bereiche mit den Aufgaben im
Requirements Engineering, Integration und Testing
» Du hast die Chance, dir frühzeitig ein solides
Netzwerk im Unternehmen aufzubauen
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GEHÄLTER UND ENTWICKLUNGEN IN DER BAUBRANCHE
90.000
Ingenieurbüros gibt es aktuell in Deutschland.
855.000
Beschäftigte arbeiteten im Jahr 2019 in der Baubranche.
Unbefestigte Wege, herabfallendes Werkzeug,
der Kontakt zu Chemikalien: Besonders
für Unerfahrene lauern auf Baustellen
einige Gefahren. Allerdings müssen Auszubildende
natürlich praktische Erfahrungen
sammeln, um das nötige Know-how für den
1/3
der Jobanzeigen für
Bauingenieure kommen
aus der Bau- und
Grundstoffindustrie.
4.500
Bauingenieure gehen jährlich in Rente,
während nur 3.200 Absolventen nachkommen.
Job zu bekommen. Hier eröffnen sich durch
Virtual und Augmented Reality ganz neue
Möglichkeiten. Auszubildende können so
realistische Eindrücke von ihrem zukünftigen
Arbeitsplatz sammeln, ohne gefährdet
zu werden oder Arbeiten auf der Baustelle zu
12,5
Prozent Umsatzwachstum hat das gesamte
Baugewerbe zwischen April 2018 und April
2019 erlebt.
3
mal
so viele offene Bauingenieurstellen gibt
es heute im Vergleich zu vor zehn Jahren.
behindern. Auch für Weiterbildungen sind
virtuelle Lehrgänge hilfreich, ebenso wie
in der Kundenkommunikation: Ingenieure
können dem Kunden etwa das Innenleben
eines Krans erklären – und das ganz ohne
Absturzgefahr.
Text: Kirsten Borgers | Quellen: get-in-engineering.de, ingenieur.de | Illustrationen: vecteezy.com, audimax MEDIEN | Foto: suwannar1981/ Depositphotos.com
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BAUEN
DURCHSCHNITTLICHES GEHALT ALS BAUINGENIEUR:
VON EINSTEIGER BIS PROFI
45.000 EURO
VERDIENEN BERUFSEINSTEIGER
51.000 EURO
GIBT ES NACH DREI JAHREN
BERUFSERFAHRUNG
65.000 EURO
VERDIENST GIBT'S AB ZEHN
JAHREN BERUFSERFAHRUNG
€
125,5
MILLIARDEN EURO: MIT
DIESEM UMSATZ WIRD BIS
ZUM JAHR 2022 IN DER
BAUBRANCHE GERECHNET.
92 PROZENT DER
BAUUNTERNEHMEN HATTEN
2019 PROBLEME, IHRE OFFE-
NEN STELLEN ZU BESETZEN.
3
MARKT-
FÜHRER
IM DEUTSCHEN
BAUWESEN
1
HOCHTIEF:
Jahresumsatz von rund 24 Milliarden
Euro, über 55.000 Mitarbeiter,
Hauptsitz in Essen und weltweite
Infrastrukturprojekte.
2
STRABAG:
Jahresumsatz von 15,2 Milliarden Euro,
75.000 Mitarbeiter. Der deutsche Hauptsitz
des österreichischen Unternehmens
befindet sich in Köln.
SPEZIALISIEREN KANN SICH RENTIEREN
Technisches Wissen von
Bauingenieuren ist Gold
wert – gerade, wenn sie sich
in einem konkreten Spezialbereich
auskennen. Wählen
kannst du hier aus einer
Vielzahl von Schwerpunkten:
Ob Brückenbau, Straßenbau
oder dem Bau von
Einfamilien- oder Hochhäusern,
jeder Bauingenieur findet
sein Steckenpferd.
Üblicherweise wird in der
Branche zwischen Tief- und
Hochbau unterschieden. So
kümmern sich Bauingenieure
mit der Spezialisierung
Tiefbau um Fundamente,
Tunnel und Straßen, während
die auf Hochbau Spezialisierten
für Gebäude und
Brücken zuständig sind.
Bauingenieure können aber
auch Gutachter, Bauleiter
oder Bausachverständige
sein – gerade diese vielfältigen
Möglichkeiten machen
den Beruf so interessant.
Und auch finanziell kann
sich eine Spezialisierung
positiv bemerkbar machen:
In der Forschung kannst
du zum Beispiel mit einem
Bruttojahresgehalt von bis
zu 65.000 Euro rechnen, die
Spezialbereiche Energie sowie
Metall winken mit etwa
58.000 Euro.
Zusätzlich zu deiner Spezialisierung
ist es allerdings
ratsam, dass du auch in anderen
Bereichen Schwerpunkte
legst und dort Praktika
absolvierst. So beweist
du deinem zukünftigen Arbeitgeber,
dass du vielfältig
aufgestellt bist. Außerdem:
Sollte deine Branche wirtschaftlich
einmal durchhängen,
kannst du auf deine
sonstigen Erfahrungen zurückgreifen
und bewahrst
dir Ausweichmöglichkeiten
auf dem Arbeitsmarkt.
3
EUROVIA:
Jahresumsatz von 8,1 Milliarden Euro,
38.000 Mitarbeiter. Das ursprünglich
französische Unternehmen hat seinen
Hauptsitz in Berlin.
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BAUEN
EIN TAG ALS …
… BAUINGENIEUR: ÜBER ARBEITSALLTAG UND AUFGABEN
Interviews: Kirsten Borgers
08.00
12.30
15.30
16.00
ROUTINIERTER TAGESBEGINN
»Einen Bürotag starte ich für gewöhnlich mit einem
kurzen Austausch unter Kollegen zu eventuellen
Problemen, Ideen und Bearbeitungsständen,
die sich über Nacht oder am vorherigen Abend
aufgetan haben. Anschließend bereite ich vergangene
Termine und Besprechungen auf, um die Ergebnisse
an alle Betroffenen zu verteilen.«
Lukas Eckhardt, Bauleiter bei Dibag
FÄHIGKEITEN EINES FLUGLOTSEN
»Die wichtigste Aufgabe eines Projektleiters ist es, den Überblick zu behalten
und immer drei Schritte vorauszudenken. Die Aufgabe ist vergleichbar
mit der eines Fluglotsen: Alle Projektbeteiligten müssen so koordiniert
werden, dass keine Verspätungen oder gar Ausfälle zustande
kommen. Unvorhersehbare Störfaktoren gilt es, schnell in die Abläufe zu
integrieren oder abzuwenden. Die richtige Arbeitsvorbereitung ist dabei
der wesentliche Schlüssel zum Erfolg.«
Lukas Eckhardt, Dibag
PER FLUGZEUG ZUR BAUSTELLE
»Als Projektleiter stehen häufig Auswärtstermine
auf Baustellen oder in anderen Planungsbüros
an. Ein bis zwei Tage pro Woche sind für
diesen Zweck geblockt. Am Zielort treffen sich
die Projektbeteiligten, um Schnittstellen und
Aufgaben abzustimmen. Auf die Besprechung
folgt eine Qualitätskontrolle der Baustelle zusammen
mit Planern und Vertretern der ausführenden
Bauunternehmen. Die Rückreise im
Zug oder Flugzeug nutze ich, um den Termin
aufzubereiten.«
Lukas Eckhardt, Dibag
11.00
MEDITERRANE MITTAGSPAUSE
»In der Konzernzentrale verbringe ich die Mittagspause gerne mit meinen
international tätigen Kollegen und tausche mich über aktuelle Entwicklungen
aus. Im Ausland zeigen mir die dortigen Würth-Kollegen oft lokale
Spezialitäten in kleinen versteckten Imbissbuden, die ich als Tourist eher
nicht wählen würde. Eine tolle Erfahrung war eine Mittagspause in Portugal:
Nach einem Termin war der Kunde so begeistert, dass er meinen Kollegen
und mich spontan mittags zum Fischessen an der Atlantikküste eingeladen
hat.«
Vinzenz Kilvinger, Würth
18.30
HOCH HINAUS
»Momentan arbeite ich in Dänemark an
einem riesigen Brückenprojekt. Dort berechne
ich die Befestigung von Gerüsten
an den bis zu 60 Meter hohen Brückenpfeilern.
Außerdem berate ich das Joint
Venture sowie die Planungsgesellschaft
in Fragen rund um die Befestigungstechnik.
Neben technischen Berechnungen
unserer Produkte wähle ich für verschiedene
Anwendungsfälle die passenden
Produkte für den Kunden aus und sorge
mit Schulungen und Praxistrainings dafür,
dass diese richtig eingebaut werden.«
Vinzenz Kilvinger, Internationaler Vertriebsingenieur
bei Würth
KUNDEN ÜBERZEUGEN
»Besonders herausfordernd ist, dass man als
Vertriebsingenieur bei Würth intern sowie bei
Kunden noch nicht sehr bekannt ist. In dem
Weltkonzern, der oft als ›Schrauben-Würth‹ bezeichnet
wird, geht es in meinem Bereich auch
darum, die Perspektive von Kollegen und Kunden
von einem reinen Handelsunternehmen
hin zu einem Spezialisten zu wechseln. Diese
Herausforderung bringt jedoch auch großen
Spaß mit sich. Speziell ist es super, wenn der
Kunde erstaunt ist, was wir im technischen Bereich
alles leisten können, und ich ihn so von
Würth überzeugen kann. Zu wissen, dass dann
unser Produkt aufgrund meiner Arbeit in einem
herausragenden Projekt verbaut wird, ist ein tolles
Gefühl.«
Vinzenz Kilvinger, Würth
Fotos: Dibag, Würth
22 | www.career-center.de – Die Jobbörse für Akademiker |
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Quirin (links) arbeitet als Junior-Projektleiter
bei TM Ausbau – BIM und Lean Management
sind sein Ding. Elias (rechts) studiert Bauingenieurwesen
und hat im Praktikum seine Leidenschaft
für den Schlüsselfertigbau entdeckt.
BAUHELDEN @ WORK
QUIRIN UND ELIAS VERRATEN, WARUM SIE SUPER PERSPEKTIVEN HABEN
Elias, was fasziniert dich am Bau?
Elias: Die Baubranche wandelt sich gerade stark. Besonders die Themen
BIM und Schlüsselfertigbau finde ich sehr spannend. Ich habe deshalb ein
Praktikum bei TM Ausbau gemacht und bin nun als Werkstudent tätig.
Quirin, du hast dein Studium im Bereich Innenausbau absolviert. Wie war dein
bisheriger beruflicher Werdegang?
Quirin: Ich kam über meine Bachelorarbeit zu TM Ausbau. Danach habe
ich den Trainee gemacht. Seit eineinhalb Jahren bin ich fest als Junior-Projektleiter
dabei und betreue aktuell mein zweites Bauvorhaben.
Praktikum und Trainee: Das klingt für viele Studenten erstmal nicht so verlockend.
Wie war das für euch?
Quirin: Es sind schon viele Vorurteile damit verbunden. Manche befürchten,
nach dem Studium ausgebeutet zu werden. Das stimmt aber aus
meiner Sicht so nicht. Ich habe mich bewusst für das Traineeprogramm
entschieden und es hat mir wahnsinnig viel gebracht. Ich habe ein Verständnis
für das Unternehmen als Gesamtkonstrukt entwickelt und
konnte intern super Kontakte knüpfen. Für meinen Job heute ist das unglaublich
wichtig. Ich würde es jedem empfehlen, ganz egal, wohin die berufliche
Reise gehen soll.
Elias: Praxiserfahrung ist wahnsinnig viel wert. Ich habe sogar ein Urlaubssemester
genommen, um Vollzeit als Praktikant zu arbeiten und
mich beruflich zu orientieren. Anfangs hatte ich Angst, dass unbeliebte
Aufgaben bei mir landen – aber das war nicht der Fall. Im Gegenteil: Ich
hatte von Beginn an Verantwortung und mir wird viel Vertrauen entgegengebracht.
Es heißt nicht: »Schau mal, ob der das richtig gemacht hat«,
sondern: »Der Elias hat sich das angeschaut, dann passt das auch so.« Das
ist einfach eine tolle Wertschätzung der eigenen Arbeit.
Quirin: Ja, das ist auch das Schöne am Beruf des Projektleiters. Draußen
auf der Baustelle zu sehen, wie die eigene Leistung täglich wächst, Form
annimmt und letztlich Realität wird.
Wie verändert die Digitalisierung eure Arbeit?
Quirin: Ich finde Digitalisierung in jeder Form wichtig. TM Ausbau ist
mit Datengut, 5-D-Modell und BIM gut unterwegs. Wir entwickeln uns
in Richtung papierloses Büro und die digitalen Einflüsse sind natürlich
auch bei der Arbeit spürbar. Mein letztes abgeschlossenes Bauvorhaben
ist der Bildungscampus Freiham – eines der größten deutschen Schulbauprojekte.
Wir haben dort BIM angewendet und eine Lean-Taktung eingeführt.
Bei einem Projekt dieser Größenordnung wurden die Vorteile der
Digitalisierung deutlich. Wir konnten die Arbeitsabläufe und die Kommunikation
optimieren, Prozesse vereinfachen und dadurch im Team
schneller agieren. So waren wir top vorbereitet auf den straffen Zeitplan
und die Schule konnte pünktlich ihre Türen öffnen.
Elias, wie geht es bei dir weiter? Studienabschluss und dann?
Elias: Noch gibt es keinen konkreten Plan. Aber das ist auch das Gute bei
TM Ausbau: Ich weiß, dass mir alle Türen offen stehen und ich unterstützt
werde, wenn ich mich weiterbilden möchte. Auf jeden Fall will ich im Bereich
Schlüsselfertigbau bleiben!
Welche Tipps würdet ihr anderen Studenten mit auf den Weg geben?
Elias: Bewerbt euch bei TM Ausbau. Ich meine das ernst! Ich finde die
Unternehmensgröße perfekt. Man hat die Chance, anspruchsvolle Projekte
zu betreuen, ohne dabei in einem anonymen Konzern zu arbeiten.
Mir gefällt die familiäre mittelständische Atmosphäre. Wir haben ein
klasse Team – da macht die Arbeit Spaß. Hier hat jeder die Möglichkeit,
sich selbst zu entwickeln und auch wirklich etwas zu bewegen.
Foto: TM Ausbau
Wie sieht euer Job so aus?
Elias: Ich habe ein Büro mit Aussicht – im Container auf meiner Schlüsselfertigbau-Baustelle.
Alle Bauphasen und die Zusammenarbeit der verschiedenen
Gewerke erlebe ich hier live. Das ist mega spannend.
Quirin: Ja. Mein Chef zum Beispiel hat als Azubi angefangen und verantwortet
heute als Manager ein großes Team. Das gibt es bei uns öfter. Generell
würde ich Studenten raten: Nehmt alles an Praxiserfahrung mit – das
bereitet einen am besten auf das Berufsleben vor.
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BAUEN
BUILD DIGITAL
WIE DIE DIGITALISIERUNG DIE ARBEIT VON BAUINGENIEUREN VERÄNDERT
Text: Alicia Reimann
Ein Haus ist heutzutage nicht mehr nur ein normales Haus.
Es ist das Produkt vieler digitaler Prozesse, wurde per 3D-
Druck geplant und seine Einzelteile lassen sich modular auf
verschiedene Weise zusammensetzen. Der Megatrend Digitalisierung
sorgt für ganz neue Aufgaben, Projekte und Herausforderungen
im Bau. Ingenieuren stehen dadurch viele
Chancen offen – sie müssen aber auch ihre Skills auf dem aktuellen
Stand halten. Prof. Dr. Franz Diemand vom Institut
für Bau- und Immobilienwirtschaft der Jade Hochschule beschreibt
die Veränderungen ähnlich wie die des Autos: »Früher
hatten Autos lediglich Grundsysteme wie Bremsen, Gaspedal,
Lenkrad und Kupplung. Heute fahren sie schneller,
komfortabler, sicherer und sind mit vielen Assistenzsysteme
ausgestattet. Das digitale Bauen hat ähnliche Entwicklungen
und der Ingenieur muss sich immer mehr mit diesen Assistenzsystemen
auseinandersetzen.«
Building Information Modeling (BIM) ist einer der Trends,
der die Baubranche momentan revolutioniert. Mit der innovativen
Methode können Ingenieure mithilfe von Software
Gebäude vernetzt planen, ausführen und bewirtschaften.
Dabei werden alle relevanten Bauwerksdaten digital modelliert,
kombiniert und erfasst. Aber auch der 3D-Druck von
Bauteilen und Modellen erweist sich als funktional. Da viele
dieser modernen Methoden einen hohen IT-Anteil mitbringen,
arbeiten Ingenieure oft gemeinsam mit Experten anderer
Fachrichtungen, wie Prof. Dr.-Ing. Sebastian Hollermann,
Mitglied des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums Planen
und Bauen von BuildingSmart bestätigt: »Digitales Planen
und Bauen erfordert und ermöglicht ganz neue Arten der
Kooperation und Kollaboration.« Das Arbeiten finde mehr
in interdisziplinären Projektteams statt, die strikt lösungsorientiert
ausgerichtet sind.
CHANCEN BERGEN CHALLENGES
Die modernen Baumethoden klingen innovativ und versprechen
eine positive Veränderung. Aber welche Möglichkeiten
ergeben sich tatsächlich durch BIM, 3D-Druck und
Co.? »Das digitale Planen und Bauen vereinfacht es, auch
komplexe Bauwerke zu planen und zu errichten. Nicht zuletzt
können digitale Werkzeuge und Methoden auch das
Bauen insgesamt verbessern – etwa indem die Planungen
transparenter und auch für Nicht-Fachleute verständlicher
werden. Hier helfen beispielsweise Augmented- sowie Virtual-Reality-Techniken«,
erklärt Sebastian Hollermann von
BuildingSmart. Chancen, die sich sowohl für den zuständigen
Ingenieur als auch für die Kunden als vielversprechend
erweisen. Doch wo komplexe Technologie eingesetzt wird,
große Datenmengen entstehen und neue Fähigkeiten gefragt
sind, treten auch Herausforderungen auf den Plan: »Es wird
sich alles untereinander verbinden und komplizierter werden.
Wir stehen noch am Anfang und die Herausforderung
ist es, dies gemeinschaftlich unter einen Hut zu bringen«,
warnt Franz Diemand von der Jade Hochschule. Hier sollten
Ingenieure auf die Unterstützung ihrer IT-Kollegen zählen
und sich von diesen Stück für Stück schulen lassen. Fakt ist:
Der Wandel ist positiv – solange die Ingenieure ihm gewachsen
sowie neugierig sind und sich auf ihn einlassen.
Lies weiter auf Seite 26
Illustrationen: vecteezy.com, audimax MEDIEN
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EINBLICK
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Frau Dürholt, warum würden Sie Absolventen raten, in der Energiebranche
durchzustarten?
Weil sie momentan so spannend ist wie nie zuvor: dynamisch,
schnelllebig und komplex. Erneuerbare Energien und der
Kohle ausstieg sind in aller Munde. Diese Komplexität zu meistern,
finde ich hochinteressant. Daher würde ich die Branche
jedem empfehlen.
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Auch bei RWE ist derzeit einiges in Bewegung.
Das stimmt. Durch die große Transaktion mit E.ON und Innogy
hat sich der Konzern grundlegend verändert. Wir werden uns
daher zukünftig ausschließlich auf die Erzeugung und den
Energiehandel konzentrieren.
Diese Transaktion brachte wohl viel Neues mit sich.
Ja, wir wurden auf einen Schlag einer der größten grünen Produzenten
Europas, deutlich internationaler und mit einem breiteren
Scope als zuvor. Es ist sehr spannend, die Integration von
Mitarbeitern und neuen Geschäftsfeldern mitzugestalten und
eine neue Strategie dafür zu entwickeln.
Welche Mitarbeiter sind derzeit vor allem gefragt?
Vom Ingenieur über den Physiker bis zum Rechtswissenschaftler
brauchen wir als großer Konzern eigentlich alles. Wen
wir aber wirklich händeringend suchen, sind ITler. Ohne sie
geht nichts mehr: Wenn die IT ausfällt, können wir eigentlich
nach Hause gehen. Hier die richtigen Fachkräfte zu finden, ist
momentan schwierig. Umso wichtiger ist es für uns, zu transportieren:
Wir sind ein großer IT-Arbeitgeber.
Welche Voraussetzungen sollten Bewerber in Ihren Augen erfüllen?
Uns ist es wichtig, dass Absolventen ein bisschen Mut mitbringen,
Dinge zu hinterfragen und zu verändern. Wir haben uns die
letzten 120 Jahre immer wieder neu erfunden. Und gerade jetzt
können und wollen wir Dinge nicht länger so machen wie zuvor.
Daneben ist es mir wichtig, dass Bewerber vermitteln können,
warum es RWE sein soll und kein anderes Unternehmen.
Auch Begeisterung für die Energiebranche fände ich gut. Aber
letztendlich geht es mir vor allem um den persönlichen Fit.
© TimeLab
Interview: Julia Wolf | Foto: RWE AG
Gerade Berufsanfänger wollen vorankommen. Wie sieht es mit den
Entwicklungsmöglichkeiten aus?
Absolventen haben tolle Chancen, sich weiterzuentwickeln.
Sofern sie motiviert sind, ein bisschen Gas geben
und ihre Arbeit ehrlich machen, stehen ihnen alle
Türen offen. Unsere Trainees bekommen alle einen Mentor
und viele Trainings, daneben gibt es Entwicklungspläne
für alle Mitarbeiter. Das verstaubte Image haben
wir schon lange abgelegt. Wir wollen wirklich etwas verändern.
Gute Aussichten gesucht?
Ob als Trainee oder Young Professional (m/w/d),
Ingenieure finden bei uns den perfekten Einstieg
in die faszinierende Welt des Fassadenbaus.
Mehr Infos unter www.josef-gartner.de/jobs
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BAUEN RUBRIK
ZUKUNFTSTRÄCHTIGE ENTWICKLUNGEN
Laut Sebastian Hollermann gibt es eine ganze Reihe von
spannenden Entwicklungen – beispielsweise Cloud-Anwendungen,
die das vernetzte Arbeiten deutlich erleichtern. Zudem
seien Automatisierung und Künstliche Intelligenz bedeutende
Themen im Bereich des digitalen Bauens. »Auch
Drohnen, etwa für die Vermessung
oder für die Baufortschrittsdokumentation,
werden
bereits eingesetzt und fast
jeden Tag kommen neue innovative
Nutzungen von digitalen
Werkzeugen hinzu«, erzählt
Hollermann. Sein Kollege Franz
Diemand ist sich sicher, dass die
Zukunft noch einiges bereithält,
denn »wir stehen noch am
Anfang der Möglichkeiten. Erst
jetzt werden die ersten Bauprojekte
dreidimensional geplant
und gebaut. Den Bauteilen im
Modell können wir jegliche Information beifügen und speichern.
Man stelle sich vor, noch bevor das Bauwerk steht mit
einer VR-Brille hindurchzugehen und sich alles mit jeglichen
Informationen anzuschauen.« Das Eigenheim oder die
neue Lagerhalle auf diese Art und Weise zu besichtigen, ist
für Kunden äußerst attraktiv. So wird das Risiko von fehlerhaften
Planungen und falschen Umsetzungen beim Errichten
des Gebäudes deutlich minimiert.
»DAS DIGITALE PLANEN UND BAUEN
BRINGT INGENIEUREN NEUE WERKZEUGE
UND METHODEN FÜR IHRE ARBEIT.«
Prof. Dr.-Ing. Sebastian Hollermann,
Mitglied des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums
Planen und Bauen von BuildingSmart
WEITBLICK UND TEAMFÄHIGKEIT
Mit Blick auf den Wandel fällt eine Diagnose der von Ingenieuren
geforderten Fähigkeiten nicht schwer: »Offenheit
und Lernbereitschaft«, weiß Franz Diemand von der Jade
Hochschule. Ingenieure müssen über den Tellerrand hinausblicken
und sich ständig weiterbilden wollen, um auf dem
neusten Stand zu bleiben. Daneben
seien laut Sebastian Hollermann
von BuildingSmart außer
den klassischen Fähigkeiten
– eine strukturiere Arbeitsweise
und das Beherrschen von digitalen
Werkzeugen – kommunikative
Skills wichtig. »Das digitale
Arbeiten erzwingt den
Austausch mit anderen, auch
und gerade mit Laien – das erfordert
auch ein höheres Maß
an Teamfähigkeit«, so Hollermann.
Wer sich bereits während
des Studiums in Sachen
digitales Bauen bilden möchte, kann das in Form von Praktika
oder Werkstudentenjobs tun. Außerdem schadet es
nicht, den ein oder anderen IT-lastigen Kurs zu belegen, um
sein Wissen im Hinblick auf Software, Cloud und Co. auszubauen.
Wer sich wirklich in das Thema hineinfuchst, dem
steht eine rosige Karriere mit vielen Entwicklungschancen in
einer innovativen Branche bevor.
TEAMWORK PER SKYPE
EXPERTEN GEBEN EINEN EINBLICK IN DAS DIGITALE BAUEN
Interviews: Kirsten Borgers
TEAMWORK = TOP
»Die Digitalisierung erfordert in der kleinteilig
strukturierten Bauwirtschaft eine Aktivierung
der breiten Masse durch Unterstützungsangebote
und Öffentlichkeitsarbeit. Alle Beteiligten
im Planen, Bauen und Betreiben müssen involviert
werden, da sonst Insellösungen entstehen
und nicht das ganze Potenzial ausgeschöpft
werden kann.«
Dr. Jan Tulke, Geschäftsführer von ›Planen-Bauen 4.0‹
DER MENSCH IM MITTELPUNKT
»Digitales Bauen wird oft auf die Nutzung von
Softwareprodukten reduziert. Dabei geht es
vielmehr um eine Methode zur kokreativen
Zusammenarbeit, bei der der Mensch im Mittelpunkt
steht. Das digitale Bauwerksmodell
ist zwar das Hauptwerkzeug, dieses muss aber
zwingend mit geeigneten Prozessen und Organisationsformen
kombiniert werden.«
Prof. Manfred Huber, Leiter des Instituts Digitales Bauen
an der FHNW
INTERNATIONAL VON ZU HAUSE AUS
»Eine sehr hilfreiche digitale Anwendung stellt
›Skype for Business‹ dar. Es ermöglicht das gemeinsame
Arbeiten über Kontinente hinweg.
Da so zeitraubende Geschäftsreisen reduziert
werden, verbringe ich meine Feierabende auch
immer öfter zu Hause statt im Hotelzimmer.«
Marcus Daubner, Leiter Bauen Digital bei Bauer
Spezialtiefbau
DEN ÜBERBLICK BEWAHREN
»Im Bereich Digitales Bauen werden Daten und
Informationen über eine Online-Plattform
kommuniziert, verarbeitet und verknüpft. Als
allgemeine Aufgabe sehe ich es, jederzeit einen
Überblick über diese Daten zu haben. Hierbei
kann es sich um projektspezifische Fortschritte,
Besprechungen oder organisatorische Themen
handeln.«
Abril Gonzalez Hernandez, Trainee BIM-Management im
Bereich Digitales Planen und Bauen bei DEGES
Fotos: DEGES, Bauer Spezialtiefbau, Planen-Bauen 4.0, FHNW | Illustrationen: vecteezy.com, audimax MEDIEN
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EINBLICK
NACHGEDACHT
ARTUR TRAUTVETTER-GROSS IST ALS GESAMTKOORDINATOR
DIGITALISIERUNG/BIM BEI CHRISTMANN & PFEIFER CONSTRUCTION
TÄTIG. WAS FÄLLT IHM ZU UNSEREN STICHWÖRTERN EIN?
Foto: Christmann & Pfeifer Construction
DIGITALISIERUNG
Diese hat im Bauwesen im Vergleich zu anderen
Branchen Aufholbedarf. Sowohl die Planung
eines Bauvorhabens und die Fertigungsabläufe
von Bauteilen als auch die Verarbeitung der Bauteile
auf der Baustelle können mit Hilfe digitalisierter
Methoden effizienter und effektiver gestaltet
werden. Für die Erfassung des Istzustandes
können heute etwa 3D-Laserscanner eingesetzt
werden.
INNOVATION
Building Information Modeling (BIM) ist eine
Methode zur Errichtung von Bauwerken auf Basis
von digitalen Modellen. In Deutschland ist
diese Arbeitsweise endlich auch auf dem Vormarsch,
hier darf ich für unser Unternehmen Verantwortung
tragen. Aber auch in anderen Bereichen
sind Innovationen unabdingbar, so in der
Produktentwicklung. Hier platzieren wir gerade
zwei Neuheiten am Markt: ein einzigartiges
Parkhaussystem und eine modulare Wohnungslösung.
Gerade das selbst entwickelte Preflex®
Parkhaus findet auf dem Markt großes Interesse –
schön, wenn sich eine Innovation so etabliert.
MOTIVATION
Das digitale Planen und Bauen wird die Zukunft
der deutschen Baubranche maßgeblich bestimmen.
Selbst dazu beizutragen, dass BIM flächendeckend
eingesetzt wird, ist spannend. Ich bin
zuversichtlich, dass ich das zumindest hier im
Unternehmen durchsetzen kann.
VISIONEN
Die brauchen wir unbedingt! Durch visionäres
Denken können Planungs- und Produktionsprozesse,
etwa die Anwendung der digitalen Planungsmethode
BIM, ein Unternehmen verändern.
Mit der Anwendung von BIM streben wir
ganzheitliche Prozesse für eine modellbasierte
Zusammenarbeit aller in der Bauwirtschaft
beteiligten Partner an. Im Kern bieten dabei digitale
3D-Bauwerksmodelle (BIM-Modelle) die
Grundlage der Zusammenarbeit und des Datenaustausches.
Das gilt es, vielfältig zu nutzen.
HERAUSFORDERUNGEN
Die Digitalisierung der Bauwirtschaft ist derzeit
eine der großen Herausforderungen, um Effizienz
und Effektivität über den gesamten Gebäudelebenszyklus
zu verbessern. Dafür müssen wir
neue Strukturen aufbauen, Hard- und Software
anpassen und eine Datenbank für die verwendeten
Komponenten in den 3D-BIM-Modellen generieren,
nutzen und pflegen. Für die Einführung
müssen wir Prozesse überdenken und definieren.
Das geht nur, wenn Mensch, Technologien,
Prozesse und Rahmenbedingungen bestmöglich
zusammenspielen. Weiterhin ist es wichtig, eine
Transparenz dieser Arbeitsweise gegenüber der
Bauherrschaft aufzubauen und die Mehrwerte in
den Vordergrund zu stellen.
DEINE HEIMAT.
DEIN TECHNIKTALENT.
DEIN DUALES STUDIUM.
Duales Studium
in Kooperation
mit dem LBIH —
jetzt an mehreren
Hochschulen in
Hessen!
Wir bauen Hessen.
MEHR ERFAHREN: lbih.hessen.de/Karriere
BAUEN RUBRIK
PRAXISCHECK
BAUEXPERTEN
ZWEI INGENIEURE BERICHTEN VON SKILLS, MOTIVATION
UND SPASSFAKTOR
DR.-ING. LUCIO BLANDINI IST VORSTAND
UND PARTNER BEI WERNER SOBEK.
SUNT QUE
Herr Dr. Blandini, was gehört zu Ihren Aufgaben?
Wir planen Tragwerke, Fassaden und Technische Gebäudeausrüstungen
– also alles, was mit Heizen, Lüften und Kühlen zu tun hat.
Zu unseren Aufgaben gehört die Beratung von Architekten, Bauherren
und ausführenden Firmen.
Inwiefern haben Sie bei Ihrer Arbeit mit Nachhaltigkeit zu tun?
Unser Gründer Werner Sobek hielt bereits 1992 Vorlesungen über
recyclinggerechtes Konstruieren. Nachhaltigkeit gehörte deshalb
von Anfang an zur DNA unseres Unternehmens. Unser Ziel ist es,
mit weniger Material und weniger Emissionen für mehr Menschen
zu bauen. Dies umzusetzen, ist nicht immer leicht, aber stets ein
schöner Ansporn. Die Änderung des gesamten Bauwesens ist auch
eine Pflicht gegenüber den kommenden Generationen.
Und welche Rolle spielt die Digitalisierung?
Die meisten unserer Projekte wären ohne digitale Werkzeuge weder
plan- noch realisierbar. Denn dabei geht es um Strukturen, die
nicht nur hinsichtlich ihrer Geometrie und ihres Tragverhaltens
extrem komplex sind, sondern die auch durch ihre schiere Größe
und den knappen Zeitplan innovative Ansätze erfordern. Gemeinsam
mit Partnern aus der Industrie und Forschung arbeiten wir an
den Schnittstellen zwischen den Gewerken und zwischen Plattformen
und Programmen. Die Wertschöpfungskette im Bauwesen
muss kürzer und besser koordiniert sein – hierfür suchen wir nach
Lösungen.
Was macht an Ihrem Job Spaß und was ist herausfordernd?
Die Begegnung mit Menschen aus unterschiedlichen Kulturen, das
Arbeiten in fremden Ländern und die Auseinandersetzung mit immer
neuen technischen und gestalterischen Fragen macht mir sehr
viel Freude. Das, was Spaß macht, ist aber gleichzeitig auch eine Herausforderung:
lange Reisezeiten, kulturelle Unterschiede, sprachliche
Missverständnisse, Termindruck oder unerwartete Schwierigkeiten
auf der Baustelle. Ich möchte dennoch keine der bisher
gemachten Erfahrungen missen.
FABIAN EVERS IST ARCHITEKT UND
TEAMLEITER IN DER ZENTRALEN
TECHNIK IM BEREICH SCHLÜSSEL-
FERTIGES BAUEN BEI ZÜBLIN.
SUNT QUE
Herr Evers, in welchem Bereich arbeiten Sie?
Als Teamleiter bin ich verantwortlich für Generatives Design. Hier
geht es darum, neue und innovative Planungsmethoden für das
Bauwesen zu entwickeln. Der Schwerpunkt liegt auf der Automatisierung
und Optimierung von Entwurfsprozessen. Generatives
Design gibt uns die Möglichkeit, komplexe Designprobleme
schnell zu untersuchen, zu optimieren und somit fundierte Entscheidungen
zu treffen. Außerdem kann es helfen, Grundstückausnutzung
zu optimieren, die bewohnbare Fläche eines Gebäudes zu
vergrößern, die Baustelleneinrichtung zu effektivieren, Lieferketten
zu verbessern oder Terminpläne zu verkürzen.
Was macht Ihnen daran am meisten Spaß?
Das Bauwesen ist ein stark fragmentiertes Feld mit verschiedenen
Themengebieten. Um die unterschiedlichen Problemstellungen
bestmöglich zu lösen, arbeiten wir in interdisziplinären Teams. Es
macht Spaß und ist beeindruckend zu sehen, wie durch verschiedene
Sichtweisen immer wieder ganz neue Lösungen gefunden
werden.
Inwiefern haben Sie mit Digitalisierung zu tun?
Generatives Design basiert auf digitalen Technologien. Unser
Hauptwerkzeug ist der Computer und seine Programme, beziehungsweise
Algorithmen. Die Digitalisierung ist somit eine
Grundvoraussetzung für unsere tägliche Arbeit.
Welche Auswirkungen hat Nachhaltigkeit auf Ihre Arbeit?
Die Planungswerkzeuge, die wir entwickeln, sollen sowohl die Arbeitsproduktivität
der Planer erhöhen als auch eine bessere Entscheidungsgrundlage
zur Verfügung stellen. So arbeiten wir etwa
an einem Konzept für einen Planungsprozess zur Reduzierung des
CO 2
-Fußabdrucks eines Gebäudes. Hier wird im ersten Schritt in
einem parametrischen Gebäudemodell der prognostizierte CO 2
-
Fußabdruck ermittelt, um ihn dann im zweiten Schritt über eine
automatische und iterative Anpassung des Gebäudemodells zu
reduzieren.
Interviews: Kirsten Borgers | Illustration: vecteezy.com
28 | www.career-center.de – Die Jobbörse für Akademiker |
EINBLICK
7 FRAGEN
GESCHÄFTSFÜHRER JÜRGEN WAX VERRÄT, WIE SICH
DER BERUFSEINSTIEG UND DAS ARBEITSLEBEN BEIM
FASSADENSPEZIALISTEN JOSEF GARTNER GESTALTEN
Interview: Viktoria Feifer | Foto: www.foto-liebl.de
Herr Wax, welche Einstiegsmöglichkeiten bietet
Josef Gartner jungen Ingenieuren?
Es gibt ein 18-monatiges Traineeprogramm, in
dem Absolventen die operativen Abteilungen
durchlaufen, verschiedene Aufgabenbereiche
kennenlernen und in ihrer zukünftigen Abteilung
eingelernt werden. Techniker, Bachelor
oder Master können direkt als Young Professional
einsteigen, beispielsweise in den Bereichen
Design, Engineering, Projektmanagement, Beschaffung
oder Angebotswesen.
Über welche Skills sollten Absolventen für einen
erfolgreichen Berufseinstieg verfügen?
Wir legen viel Wert auf eine lösungsorientierte
Grundeinstellung. Gute Englischkenntnisse
sind bei uns – einem weltweiten Fassadenspezialisten
– ebenso notwendig wie das Interesse an
Technik und Architektur. Der sichere Umgang
mit CAD-Programmen ist ein großer Vorteil.
Wo kommen Ihre Ingenieure zum Einsatz?
Ob im Bereich Technical Solutions, im Design,
in der Statik oder auch im Projektmanagement
– Absolventen finden in unterschiedlichsten Abteilungen
abwechslungsreiche Aufgaben und
leisten einen wesentlichen Beitrag zur Weiterentwicklung
der Fassadentechnologie für unsere
weltweiten Projekte.
Welche Benefits erhalten Ihre Angestellten?
Da haben wir allerhand zu bieten: zum Beispiel
flexible Arbeitszeiten sowie die Möglichkeit des
mobilen Arbeitens. Auch für junge Eltern haben
wir ein besonderes Extra: unsere KidsWeek.
Hier bringt der Arbeitnehmer sein schulpflichtiges
Kind in den Sommerferien einfach mit zur
Arbeit, wo es professionell betreut wird. Als
Mittelständler sind uns der familiäre Charakter
und ein gutes Betriebsklima sehr wichtig.
Wie sieht es mit Weiterbildungsmöglichkeiten aus?
Bei uns wird berufliche Entwicklung großgeschrieben:
Es gibt ein internes Schulungsprogramm
namens ›KoheKo – Kollegen helfen
Kollegen‹ sowie unser Knowledge-Café. Auch
individuelle externe Weiterbildungen sind in
Abstimmung mit den Vorgesetzten möglich.
Inwiefern gibt es die Option, Auslandserfahrung
zu sammeln?
Durch die Arbeit an Projekten auf der ganzen
Welt halten unsere Ingenieure ständig Kontakt
mit Kunden, Projektpartnern und Kollegen in
vielen Metropolen – über Videokonferenzen,
aber auch persönlich, zum Beispiel bei Baustellenbesichtigungen.
Als Site Manager gibt es
auch die Möglichkeit, für einige Monate direkt
vor Ort zu sein.
Welche Zukunftspläne verfolgt Josef Gartner?
Wir wollen unsere Position als Technologieführer
im Bereich Fassadenbau ausbauen und weiterhin
die weltweiten Skylines mitgestalten. Zugleich
erforschen wir die Einsatzmöglichkeiten
von neuen Materialen und Konstruktionen für
die Gebäudehülle: Unsere Fassaden sollen dem
Klimaschutz dienen und seinen Nutzern einen
zuverlässigen Dienst tun.
500 MILLIONEN EURO BAUVOLUMEN.
SPITZENPROJEKTE IN GANZ HESSEN.
IHR NÄCHSTER KARRIERESCHRITT.
© Werner Huthmacher
Gestalten Sie Hessens
wichtigste Bauprojekte.
JETZT BEWERBEN: lbih.hessen.de/Karriere
BAUEN
EINE
FRAGE
DER
NACH-
HALTIGKEIT
MEHR ALS NACHHALTIGE ASPEKTE
Nicht nur den Ansprüchen an die Nachhaltigkeit
müssen Bauingenieure derzeit gerecht
werden, wie Marek Trznadel, Kalkulator und
Projektleiter bei C + P Industriebau, weiß: »Je
nach Bauvorhaben können die Umstände besonders
widrig, die Montage sehr anspruchsvoll
oder der Platz gering sein. Oder es müssen
bestimmte Auflagen erfüllt werden. Jedes
Projekt ist einzigartig – dadurch entwickeln
wir uns kontinuierlich weiter.«
NEUE PRIORITÄTEN
Werner Bohlen ist Head of Product Conformity bei Enercon
und merkt, dass der Fokus seiner Arbeit sich durch das
Thema Nachhaltigkeit stark verändert hat: »Durch die wachsenden
internationalen Markt- und Kundenanforderungen
entwickelt sich der Trend hin zu ökologischer Entwicklung,
weg von der rein technologisch geprägten Sichtweise. Das
Ziel, eine nachhaltige und ressourcenschonende Produktions-,
Bau- und Betriebsweise zu ermöglichen, erfordert
viele Innovationen.«
ÜBER BAUHERREN, KONZEPTE,
HERAUSFORDERUNGEN, CHANCEN
UND VISIONEN
Interviews: Kirsten Borgers
INTENSIV ANALYSIEREN
»Eine große Chance liegt in der
Betrachtung des Produktes auf
Umwelt- und Nachhaltigkeitsrelevanz
über alle Lebensphasen
hinweg. Bei Enercon findet
die ökologische Bewertung unseres
gesamten Produktportfolios im Sinne
der Umwelt anhand einer umfangreichen und
systematischen Lebenszyklusanalyse statt. Es
gilt dabei nicht nur auf Vermeidung zu achten,
sondern auch auf Effizienz. Hieraus gewinnen
wir wichtige Erkenntnisse für weitere
Entwicklungen.«
Werner Bohlen, Head of Product Conformity bei Enercon
AUCH MAL QUERDENKEN
»Die große Herausforderung beim nachhaltigen
Bauen und Betreiben ist, ganzheitlich zu
denken und zu handeln«, weiß Thomas Platte,
Direktor des Landesbetriebs Bau und Immobilien
Hessen. »Alle Aspekte zählen – ökologische,
wirtschaftliche und soziale. Wer bei uns
einsteigen möchte, sollte das große Ganze im
Blick behalten und vernetzt arbeiten, strukturiert
vorgehen und den Mut haben, auch mal
querzudenken.«
LANGFRISTIG DENKEN
»Nachhaltigkeit ist ein Teil unserer
DNA: Als zentraler Bau- und Immobiliendienstleister
des Landes Hessen
denken wir generell langfristig. Ein
sorgsamer Umgang mit Steuergeldern
ist für uns Pflicht und wir behandeln
die Ressourcen und unsere Natur so schonend wie möglich.
Wir bauen und betreiben unsere Gebäude schließlich für die
Gesellschaft – und das über Generationen hinweg.«
Thomas Platte, Direktor des Landesbetriebs Bau und Immobilien Hessen
DURCHDACHTER
MATERIALEINSATZ
»Die Baubranche emittiert einen
spürbaren Teil der weltweit entstehenden
Treibhausgase. Wir sehen
es deshalb als unsere Pflicht,
unseren Beitrag zur Entlastung
der Umwelt zu leisten. Der wichtigste
Aspekt ist die Bauweise: Wir
bauen aus vorgefertigten Elementen,
die auf der Baustelle zusammengesetzt
werden. So realisieren
wir unsere Projekte nicht nur effizient
und schnell, sondern auch
ressourcenschonend: Unsere Systementwicklung
sorgt für einen
durchdachten Materialeinsatz bei
der Herstellung unserer Bauteile.
Im Vergleich zum konventionellen
Vorgehen bauen wir daher wesentlich
filigraner und somit ressourcen-
und CO2-sparender.«
Izabela Bürkner, Leiterin Expertenteam
Nachhaltigkeit bei Goldbeck
Fotos: Enercon, Goldbeck, C+P Industriebau, LBIH | Illustration: vecteezy.com
30 | www.career-center.de – Die Jobbörse für Akademiker |
BAUEN
STAHL NACHHALTIG NUTZEN
»Stahl ist natürlich kein nachwachsender Rohstoff.
Aber wenn ich für mein Unternehmen Industrieobjekte
wie Hallen, Anlagenbauten oder
Gewerbegebäude realisiere, sind die Projekte
durchaus nachhaltig. Mit Stahl bauen wir flexibel,
wirtschaftlich und ressourceneffizient.
Filigrane Konstruktionen,
transparente Gebäudestrukturen,
energieeffiziente Fassadensysteme
– das alles ist
Stahlbau. Große Objekte mit
hohen, freitragenden Spannweiten
können mit geringem
Konstruktionsgewicht und feinen Strukturen
erzielt werden. Beim Abbruch eines Gebäudes
wird der Stahl übrigens recycelt.«
Marek Trznadel, Kalkulator und Projektleiter bei C+P
Industriebau
VON FLUGHAFEN BIS
SONDERKONSTRUKTION
Nachhaltigkeit kommt in allen möglichen Baubereichen
zum Tragen. »Wir bauen für verschiedene
Branchen mit ganz unterschiedlichen
Anforderungen. Ob Flughafen, Reinraum
oder Sonderkonstruktion: Irgendetwas macht
unsere Projekte immer besonders herausfordernd«,
erzählt Marek Trznadel, Kalkulator und
Projektleiter bei C + P Industriebau.
UNTER ZEITDRUCK
Welche Nachteile bringt die Nachhaltigkeit
eigentlich für die Baubranche
mit sich? »Durch die kurzen Entwicklungszyklen
und einen starken internationalen
Wettbewerb stehen kurzfristige
Ziele im Vordergrund. Viele
nachhaltige und umweltgerechte Lösungen
und Konzepte müssen erst entwickelt
werden, was eine große Herausforderung
darstellt«, erklärt Werner
Bohlen, Head of Product Conformity
bei Enercon.
IN ALLEN BEREICHEN
NACHHALTIGER WERDEN
»Beispielsweise beraten
wir Kunden, führen Gebäudesimulationen
sowie
Energiemonitorings
durch und unterstützen
bei Nachhaltigkeitszertifizierungen.
Darüber
hinaus arbeite ich eng mit der Produktentwicklung
zusammen, um unsere
Bausysteme noch nachhaltiger zu
gestalten.«
Izabela Bürkner, Leiterin Expertenteam Nachhaltigkeit
bei Goldbeck
BAUINGENIEURE GESUCHT! (m/w/d)
Von Planungs- und Ingenieurleistungen über Stahlhochbau, Leichtmetallbau und Brückenbau bis hin zur schlüsselfertigen
Projektrealisierung bietet CHRISTMANN + PFEIFER maßgeschneiderte und zukunftsorientierte Lösungen für den Industriebau.
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BAUEN
MÖBEL À LA TETRIS
Stapeln, hängen oder stellen: Der Möbelhersteller Cubity reagiert auf das
Bedürfnis, Wohnungen möglichst flexibel einzurichten. Und zwar mit
modularen Regal-, Sofa- und Lampenteilen. Die Abmessungen der einzelnen
Teile berücksichtigen Inhalt und Funktion, sodass Käufer über das
endgültige Layout ihres Möbelstücks selbst entscheiden können. Durch
eine große Auswahl an Farben und Oberflächen entstehen so ganz individuelle
Einrichtungsgegenstände. Optisch gefällt dir deine Lampe nach
einiger Zeit nicht mehr? Dann füge noch ein Teil hinzu. Du brauchst mehr
Platz und möchtest deine modulare Wohnwand erweitern? Auch kein
Problem, das Regal wächst mit.
Die Möbelindustrie entwickelt sich außerdem stark Richtung Nachhaltigkeit.
Wie viele andere Hersteller achtet auch Cubity auf eine möglichst
naturfreundliche Produktion: Die Lacke sind wasserlöslich, die Sofas werden
ausschließlich in Deutschland hergestellt und eine hohe Qualität sowie
Sorgfalt bei der Verarbeitung sollen Langlebigkeit garantieren und einen
Gegentrend zur Wegwerfkultur setzen.
UNABHÄNGIGKEIT VOR SICHERHEIT
»Durch zunehmende Urbanisierung steigen
die Preise für innerstädtischen Wohnraum
weiter an. Das klassische Modell der Großeltern,
im Alter ein abbezahltes Haus oder eine
Eigentumswohnung zu besitzen, ist für die
meisten unerreichbar geworden und für die
jungen Generationen auch nicht mehr in dem
Maße erstrebenswert. Man möchte lange flexibel
bleiben und die Welt erkunden. Der sesshafte
Lebensabschnitt mit Familie verschiebt
sich nach hinten. Der Bedarf an bezahlbaren
Single-Wohnungen steigt überproportional.
Auch die Nachfrage nach temporärem Wohnen
nimmt zu. Nachhaltigkeit wird auch im Wohnungsbau
ein großes Thema, ebenso wie kosten-
und ressourcensparendes Bauen. Im Alter
möchten die Menschen klassische Pflegeeinrichtungen
möglichst vermeiden und suchen
vermehrt nach Mix-Use- oder Mehrgenerationeneinrichtungen
für altersgerechtes Wohnen
mit Serviceangeboten.«
Heinrich Böhm, Partner bei JOI-Design Innenarchitekten
SO LEBEN WIR MORGEN
FUTURE-LIVING-PROJEKTE IM KURZPORTRÄT
SMARTE RÄUME
Alexa, wie schaut das Wohnen von morgen aus? In Zukunft erahnt
die Stimme aus der Box wohl noch schneller, was du wissen
möchtest. Denn 2020 wollen Hersteller von intelligenten
Lautsprechern wie Google Home oder Amazon Echo damit beginnen,
ihre Sprachassistenten unabhängiger zu machen. Dann
sollen Sprachbefehle nicht mehr nur direkt in die Cloud weitergeleitet
werden, wo KI-Systeme sie analysieren, sondern Teile
der KI landen in ausgelagerten Chips. Grundfunktionen sollen
den Nutzern von Siri & Co. auch dann zur Verfügung stehen,
wenn die Internetverbindung unterbrochen ist.
»Alexa, mach das Licht an«, heißt es bisher – Smart-Home-Anwendungen
werden eher punktuell genutzt. Ginge es nach KIaffinen
Einrichtungsunternehmen, soll sich die Nutzung in Zukunft
holistischer gestalten. Dann soll es heißen: »Alexa, starte
den Morgen«. Befehle wie dieser sollen mehrere Abläufe gleichzeitig
starten: Die Lieblingsplaylist von Amazon startet, die
smarten Rollläden fahren automatisch hoch und die Elektroheizung
beginnt, das Badezimmer aufzuwärmen.
FLUX HAUS: BIENENSTOCK FÜR MENSCHEN
Viereinhalb Quadratmeter: So viel Wohnfläche steht einem Bewohner im
Hongkonger Distrikt Sham Shui Po durchschnittlich zur Verfügung. Das
Wohnen auf engstem Raum, auf das vor allem die ärmste Bevölkerungsschicht
angewiesen ist, nennt sich ›caged-home‹ oder auch ›bed-spaceapartment‹:
eine Wohnform basierend auf einer Unterteilung von bereits
existierenden Wohnungen. Von diesen gesplitteten Apartments gibt es in
Hongkong etwa 66.000. Um der extremen Wohnungsnot zu begegnen,
haben drei Studenten des Institute for Advanced Architecture of Catalonia
ein Projekt entwickelt: das spekulative ›Flux Haus‹, das aussieht wie ein
riesiger Bienenstock, auch ›parasitäres Wohnsystem‹ genannt. Die Basis
des Designs bildet ein Schienensystem, das um beziehungsweise zwischen
mehreren Hochhäusern entlangführt und Wohnraum in Form von
Pods, also Quadern, flexibel hin und her gleiten lässt. Die Bewohner begeben
sich am Eingang in die Pods und werden anhand eines Aufzugsystems
zu einer verfügbaren Position gefahren. Die Inneneinrichtung der Multifunktionsräume
können flexibel angepasst werden, Fenster werden aufgrund
von künstlicher Belüftung und Beleuchtung nicht gebraucht. Noch
ist die Idee nur eine verrückte Zukunftsvision – aber so könnte Wohnen
tatsächlich einmal aussehen.
Text: Kirsten Borgers | Quellen: polis-magazin.com, homeandsmart.de, Bausparkasse Mainz, Peak Ace, geo.de
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BAUEN
QUARTIER DER ZUKUNFT
Mit Smart Home kennt sich Birgid
Eberhardt als Bereichsleiterin bei
GSW Sigmaringen aus – gerade arbeitet
sie an einem spannenden Projekt in
Berlin-Adlershof mit: ›Future Living®
Berlin‹. In 90 barrierefreien Wohneinheiten
soll ein Leben ohne Schlüssel,
mit lokal erzeugter Energie, einem
Carsharing-Angebot und smarten
Funktionen realisiert werden. »Apps
ermöglichen die Nutzung von Waschsalon
und Paketstation und unterstützen
die Kommunikation mit dem Vermieter«,
ergänzt Eberhardt. Das Ziel?
»Wir wollen mit dem ›Design for All‹-
Ansatz dem demografischen Wandel
Rechnung tragen, durch vielfältige
Maßnahmen die Nutzung lokal
produzierter, erneuerbarer Energie
fördern und durch das Carsharing-
Angebot und Lademöglichkeiten für
Fahrzeuge mit Elektromotoren neue
Formen der Mobilität unterstützen.«
Auf lange Sicht sollen laut Eberhardt
die Voraussetzungen geschaffen werden,
um das technisch hochkomplexe
Quartier auf Dauer wirtschaftlich zu
betreiben – nicht zuletzt mit der Hilfe
von Ingenieuren, die neben der Funktionalität
auch die Vernetzbarkeit
voranbringen.
FUTURISTISCHES WOHNEN
DANK LASERSCAN UND DROHNE
Vor dem Wohnen der Zukunft kommt
erstmal das Bauen: Hier werden nach
und nach die neuesten Techniken eingesetzt,
um möglichst produktiv zu
arbeiten. Drohnen und Roboter übernehmen
beispielsweise die digitale
Überwachung und Kontrolle des Baufortschritts
und aktualisieren regelmäßig
3D-Modelle. Laserscans können
Gebäude präzise ausmessen und
ein gesamtes Objekt darstellen, während
Foto- und Videogrammeterie
eingesetzt wird, um anhand von Fotografien
und Videoaufnahmen aus verschiedenen
Perspektiven eine exakte
3D-Form zu erstellen. Nicht zuletzt
spielt Augmented Reality eine bedeutende
Rolle: Durch die Möglichkeit der
erweiterten Realität kann eine Echtzeitsimulation
einzelner Elemente geschaffen
werden.
DAS SCHAFFT FUTURE LIVING
»Zu modularem, nachhaltigem und
flächensparendem Bauen gibt es bereits
umfangreiche Untersuchungen.
Diese sind zum Teil schon in marktfähige
Konzepte eingeflossen. Einen
Schritt weiter gehen innovative Materialien,
die nicht nur passiv nachhaltig
sind, sondern wie einige neuartige
textile Fassaden aktiv Schadstoffe
aufnehmen und unschädlich machen.
Gefragt sind auch innovative Ideen,
wie sich innerstädtischer Wohnraum
abseits des traditionellen Wohnungsbaus
schaffen lässt: Durch Umnutzung
von Gewerbeimmobilien,
Aufstockungen auf vorhandenen Gebäuden,
Wohnen auf dem Wasser oder
Revitalisierung unbeliebter Quartiere.
Sind in zentraler Lage keine Möglichkeiten
mehr vorhanden, so gilt es, in
zweiter Reihe neue Mix-Use-Viertel
mit Lebensqualität zu schaffen. Auch
geeignete, temporäre Wohnangebote
für Familien sind ein relevantes
Thema für die Zukunft. Ebenso wie
die gelungene Verflechtung von Wohnen
und Arbeiten.«
Heinrich Böhm, Partner bei JOI-Design
Innenarchitekten
EINBLICK
3 MINUTEN
MARKUS DELLER ABSOLVIERT EIN TRAINEEPROGRAMM IM BEREICH
PRODUCTION & ENGINEERING BEI DER UNTERNEHMENSGRUPPE
THEO MÜLLER. ER ERZÄHLT, WIE ES DAZU KAM UND WELCHES
GROSSPROJEKT ER BEREITS BEARBEITEN DURFTE ...
Interview: Steffen Rothhaupt | Foto: Unternehmensgruppe Theo Müller
Am Ende meines Masterstudiums war ich auf
der Suche nach einem Thema für meine Abschlussarbeit
und bin so auf eine passende
Stelle bei der Unternehmensgruppe Theo Müller
gestoßen. Der ganze Bewerbungsprozess
lief absolut unkompliziert. Während ich die
Masterarbeit verfasste, habe ich sehr viel Unterstützung
und Hilfsbereitschaft von meinem
Betreuer erfahren. Im Anschluss daran bekam
ich ein Angebot für ein Traineeprogramm im
Bereich Production & Engineering. Eine tolle
Chance für meinen Berufseinstieg. Letztendlich
waren zwei Gründe für mich ausschlaggebend:
Zum einen ist die Unternehmensgruppe Theo
Müller ein namhaftes Unternehmen und zum
anderen hatte ich von Anfang an ein positives
Gefühl. Mir war sofort klar, dass ich in diesem
Team gerne weiterarbeiten würde.
Der Bereich Production & Engineering, in dem
ich dann begonnen habe, ist eine Zentralabteilung
– das heißt, wir sind zuständig für alle
Werke in der gesamten internationalen Unternehmensgruppe.
Wir kümmern uns um alles,
was technisch umgesetzt wird: etwa die Herstellung,
Verarbeitung, Verpackung, Infrastruktur,
Bautechnik und das Umwelt- und Energiemanagement.
Dabei fungieren wir hauptsächlich
als Ansprechpartner und Dienstleister. Die
konkreten Aufgaben fangen bei grundlegenden
strategischen Ideen und Überlegungen an,
gehen über den Projektsupport bis hin zur vollverantwortlichen
Führung von Großprojekten.
Apropos Projekt: Aktuell unterstützen wir bei
der Inbetriebnahme einer neuen Produktionslinie.
Ziel ist es, eine komplett neue Produktionslinie
zu konzipieren und natürlich auch
umzusetzen. Am Ende soll sie in den regulären
Produktionsbetrieb übergeben werden. An diesem
sehr großen Projekt sind viele verschiedene
Abteilungen und Kollegen beteiligt – von der
Reinigungskraft bis zum Werksleiter ist jeder
involviert. Für mich als Teil des Projektteams
ging es darum, die internen und externen Partner
zu koordinieren, die Kommunikation der
Abteilungen aufrecht zu erhalten und für alle
die bestmögliche Lösung zu finden. Von der
ersten Idee bis zur konkreten Umsetzung vergingen
bereits mehrere Jahre – ich persönlich
konnte im Rahmen des Traineeprogramms wenige
Monate und damit einen kleinen Teil davon
begleiten. Mittlerweile steht das Projekt kurz
vor dem Abschluss. Es müssen nur noch Feinheiten
optimiert werden, bis wir die Produktionslinie
an das Werk übergeben können. Wenn
das Projekt beendet ist und auch meine Station
zu Ende geht, warten noch zwei Schnittstellen
auf mich: Marketing und Produktentwicklung.
Diese sind essenziell für meine spätere Arbeit,
bei denen ich wichtige Kontakte knüpfen kann.
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RUBRIK TRENDBRANCHEN
SCHNELLES
WISSEN
TOTAL IM TREND
Machine Learning, Cloud und Co.: Die Digitalisierung stellt ganze Branchen auf den Kopf. Wir
zeigen dir beispielhaft, was sich in der Automobilbranche und in der Medizintechnik verändert
MEDIZINTECHNIK
AUTOMOBILBRANCHE
KRANKHEITEN PROGNOSTIZIEREN
Die Digitalisierung in der Medizintechnik erlaubt
eine enge Verknüpfung von Diagnose und Therapie.
Gleichzeitig können Behandlungskosten
gesenkt werden. »Die spezifische Datenanalyse
bietet zudem die Möglichkeit, potenzielle Trends
eines Krankheitsverlaufs vorherzusagen. Therapien
können dadurch frühzeitig und gezielt angepasst
werden«, ergänzt Dr. Olaf Schermeier,
Vorstand für Forschung und Entwicklung von Fresenius
Medical Care.
EFFIZIENTER THERAPIEREN
»Neben der Behandlung unserer Patienten können
Machine-Learning-Ansätze dazu beitragen,
die Entwicklung neuer Therapien und Technologien
effizienter und ressourcenschonender zu gestalten.
Auch die Arbeitsabläufe in unseren rund
4.000 Dialysezentren weltweit profitieren von
intelligenten Systemen. Dabei werden unsere
Fachleute durch die Automatisierung von Workflows
und durch systematische Unterstützung in
Therapieentscheidungen entlastet und haben somit
mehr Zeit für den Patienten.«
Dr. Olaf Schermeier, Vorstand für Forschung und
Entwicklung von Fresenius Medical Care
FUNKTIONALE AUTOS
In der Automobilindustrie gibt es viele
Digitalisierungstrends: vom Online-Autokauf
über Car-Sharing in urbanen Gebieten
bis hin zur Vernetzung und Automatisierung
der Produktion. Georges
Massing, Vice President Digital Vehicle
& Mobility bei Mercedes-Benz, beschäftigt
sich vor allem mit dem rasanten Anstieg
an Fahrzeugfunktionen: »Dieser hat
nicht nur Auswirkungen auf die Fahrzeugarchitektur
selbst, sondern auch
auf das gesamte digitale Ökosystem um
das Fahrzeug herum, inklusive Apps, Backends
und Clouds«, erklärt er.
LACKSCHÄDEN ERKENNEN
»Dank Machine Learning können Massen
an Daten analysiert werden, um mögliche
Muster zu erkennen. Dieses Wissen
kann maßgeblich für Problemlösungen
herangezogen werden, aber auch um automatisch
Anomalien zu erkennen. Bildverarbeitung
ermöglicht es zum Beispiel,
im Bereich der Produktion Lackschäden
zu identifizieren, sodass die Qualität des
Endproduktes schon während der Herstellung
prognostiziert werden kann.«
Nadine Strobel, Business Development, IT-Marketing
& PR Manager im Volkswagen Data:Lab Munich
DAS AUTO ALS FREUND
»Machine Learning eröffnet völlig neue
Personalisierungsmöglichkeiten: Wir
können die spezifischen Wünsche des
Kunden verstehen, sodass wir dem Fahrer
nicht mehr beibringen müssen, wie
er das Auto benutzen soll, sondern dem
Fahrzeug erklären, wie es Kundenbedarfe
am besten bedient. So bieten wir
ein wirklich nahtloses, natürliches, intuitives
und intelligentes Erlebnis.«
Georges Massing, Vice President Digital Vehicle &
Mobility bei Mercedes-Benz
SOFTWARE HOLT AUF
Nadine Strobel von Volkswagen sieht
auch in Cloud Services einen maßgeblichen
Trend. Updates von Services oder
Zusatzfunktionen können dadurch
›over-the-air‹ an das Fahrzeug übertragen
werden. So wird die Cloud zum
größten Steuergerät für das Auto. »Die
Digitalisierung ändert aber auch die Art
und Weise der Entwicklungsarbeit von
Fahrzeugen. Während in der Vergangenheit
die Hardware maßgeblich im Fokus
stand, muss nun die Entwicklung von
gleichermaßen exzellenter Software und
Hardware vorangetrieben werden«, fügt
Strobel hinzu.
Text: Steffen Rothhaupt | Illustrationen: buffaloboy/adobeStock.com, freepik.com
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RUBRIK
TRENDBRANCHEN
BAU-, STADT- UND VERKEHRSPLANUNG
»Im städtischen Umfeld lässt sich naturgemäß alles sehr gut
verändern, was einen Bezug zu den Entscheidungsträgern in
Städten hat. Da sind für Ingenieure neben vielen anderen zwei
Hauptbereiche zu nennen: die Bau- und Stadtplanung auf der
einen Seite und die Verkehrsplanung auf der anderen
Seite. An vielen Stellen dieser beiden Bereiche wird auf
1
die Kompetenz und Fähigkeiten der unterschiedlichsten
Studienrichtungen von Ingenieuren zurückgegriffen.
Sind es bei der Bau- und Stadtplanung
zum Beispiel Architekten, Bauingenieure,
Raum- oder Stadtplaner, kommen bei der Verkehrsplanung
vielfach Elektrotechniker und Maschinenbauer
der unterschiedlichsten Fachrichtungen, Informatiker
und Verkehrsingenieure zum Einsatz.«
Christof Kerkhoff, Geschäftsführer der VDI-Gesellschaft Fahrzeugund
Verkehrstechnik
BIG CITY LIFE
WIR VERRATEN DIR, WAS INGENIEURE TUN
KÖNNEN, DAMIT UNSERE STÄDTE AUCH
IN ZUKUNFT LEBENSWERT BLEIBEN
VON MEGACITYS LERNEN
Bis 2030 soll es laut den Vereinten Nationen
2
43 Megacitys geben – eine Entwicklung hin
zu künftigen Gigacitys mit über 100 Millionen
Einwohnern ist vor allem in China
zu beobachten. Gerade diese Städte zeigen,
wie es gehen kann: »Die Magnetschwebebahn Transrapid in
Shanghai verbindet den Flughafen mit der Innenstadt und entlastet
so den Verkehr. Co-Living-Konzepte oder Micro Housing
– in Japan hat jeder Bewohner durchschnittlich 19 Quadratmeter
zur Verfügung – zeigen uns auf, was wir von Megacitys lernen
können«, sagt Caroline Kubeczko, Trendforscherin beim
Zukunftsinstitut.
VIELE AUFGABENFELDER
Das Thema ›Stadt der Zukunft‹ bietet
laut Christof Kerkhoff, Geschäftsführer
der VDI-Gesellschaft Fahrzeugund
Verkehrstechnik, extrem viele
Themenbereiche, in denen Ingenieure
maßgeblich ihre Fähigkeiten
einfließen lassen und
3
aktiv mitgestalten können.
Exemplarisch nennt
er die Bereiche Gebäude,
Straßen, Ver- und Entsorgungsinfrastruktur,
urbane Logistik
und Produktion, Stadtplanung, Verkehrsplanung
und Fahrzeuge.
Fotos: Zukunftsinstitut, VDI, Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung | Illustrationen: talangart/freepik.com, buffaloboy/adobeStock.com
Text: Steffen Rothhaupt
DEN KLIMASCHUTZ MITEINBEZIEHEN
»Für Ingenieure tun sich vielfältige Handlungsfelder auf: Die klassische Funktion der Erhaltung und
4zukunftsfähigen Modernisierung der städtischen Infrastrukturen bleibt eine anspruchsvolle Daueraufgabe.
Dabei werden Fragen des Klimaschutzes sowie der Anpassung an den Klimawandel sehr bedeutend
sein. Es wird aber auch darum gehen, in enger Zusammenarbeit mit der Stadtplanung neue Lösungen
für die Transformation der Stadtverkehrssysteme zu entwickeln und umzusetzen. Interessant
in Metropolen dürfte auch die schrittweise Versöhnung von hochwertigen urbanen Lebensräumen mit
bestehenden Verkehrsinfrastrukturen sein. Erste Projekte für die Überbauung von Bahnstrecken deuten
dies bereits an.«
Dr. Peter Jakubowski, Leiter des Referats Digitale Stadt, Risikovorsorge und Verkehr des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung im Bundesamt
für Bauwesen und Raumordnung
GEMEINSAM NACH VORNE
Veränderungen in einer Stadt sind für Dr. Peter Jakubowski vom
Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung immer Gemeinschaftsaufgaben.
Das bedeutet, dass in der konkreten
Stadtentwicklung viele fachliche Kompetenzen zu-
5
sammengeführt werden müssen. Je besser dies gelingt,
desto eher sind Veränderungen erreichbar. Aber es gilt,
noch eine weitere Sache zu beachten: »Grundsätzlich
erscheinen unter Kostengesichtspunkten Innovationen
im Neubaukontext immer leichter umsetzbar als bei der Modernisierung
dessen, was baulich schon vorhanden ist. Es sollte aber
sehr viel Wert auf die komplexe Transformation des Bestandes
gelegt werden, um die Attraktivität unserer Städte zu erhalten.«
VERTICAL AND SMART
»Urban- beziehungsweise Vertical Farming holt ein Stückchen
Landwirtschaft in die Städte und versorgt ihre Bewohner mit
frischem Obst und Gemüse. Ein Konzept wie das Tree House
in Singapur, der weltweit größte vertikale Garten, lassen sich
im kleinen Rahmen leicht verwirklichen. Smart
Citys hingegen, die durch die statistische Auswertung
von Bewegungsströmen, Energieverbrauch
6
und infrastruktureller Auslastung die Lebensqualität
der Menschen durch Vernetzung und Sicherheit
verbessern sollen, werden erst richtig smart,
wenn sie die Informationen wirklich aller Einwohner
miteinbeziehen.«
Caroline Kubeczko, Trendforscherin beim Zukunftsinstitut
35 | www.career-center.de – Die Jobbörse für Akademiker |
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TRENDBRANCHEN
VIELFÄLTIG EINSETZBAR
»Machine Learning hat das Potenzial,
Aufgabenstellungen anzugehen,
die sich mit herkömmlicher Programmierlogik
bisher nicht lösen
ließen«, erzählt Andre Kranke, Department
Head R & D Research & Innovation
Management bei Dachser.
Dazu zählen vor allem Bild-, Textund
Spracherkennung, die Interpretation
komplexer Datenmengen sowie
Predictive Analytics. Für die Logistik
ergeben sich daraus viele mögliche
Anwendungen: zum Beispiel die
Prognose von Mengen- und Preisentwicklungen
und die Klassifizierung
von Packstücken anhand von Bildern.
Daneben unterstützt die KI bei der Interpretation
und automatischen Weiterverarbeitung
von unstrukturierten
Inputdaten wie beispielsweise
E-Mail-Anfragen oder bei der Steuerung
von autonomen Fahrzeugen
und Maschinen in sich verändernden
Arbeitsumgebungen.
ALLER ANFANG IST SCHWER
»Machine Learning wird nicht alle
bestehenden Systeme ersetzen,
aber es ist eine interessante Technologie
mit ersten vielversprechenden
Anwendungen. Sie befindet
sich aber insgesamt noch in
der Entwicklungsphase. Wann und
wie intensiv Machine Learning die
Supply Chains und Arbeitsbereiche
verändern wird, wird sich erst
in den kommenden Jahren zeigen.«
Andre Kranke, Department Head R & D
Research & Innovation Management bei
Dachser
EFFIZIENT & AUTONOM
Künstliche Intelligenz und Prozesseffizienz gehen
Hand in Hand. »Während in der Vergangenheit
Lieferantenbeziehungen durch Disponenten
gesteuert wurden, haben die heutigen
intelligenten Systeme die Möglichkeit, komplexe
Wertschöpfungsketten entlang der Liefernetzwerke
über mehrere Stufen hinweg autonom
zu steuern«, sagt Matthias Kauffmann,
Associate Partner, Director Center of Competence
bei Ingenics. Auch in der Intralogistik –
bei allen Material- und Warenflüssen, die sich
innerhalb eines Betriebsgeländes abspielen –
finden intelligente Systeme Anwendung. So
können beispielsweise mit Sensorik ausgestattete
fahrerlose Transportsysteme (FTS) Störungen
erkennen und eine alternative Route eigenständig
auswählen: »Wenn die vernetzten FTS
anfangen zu lernen, kann das System nach einer
bestimmten Menge von Erfahrungen extrapolieren
und die Produktivität auf eine Weise
verbessern, die wir nicht mehr nachvollziehen
können«, so Kauffmann.
LOGI(STI)SCH DIGITAL!
WIE MACHINE LEARNING IN DER LOGISTIK EINGESETZT WIRD
NEUE EXPERTEN GEFRAGT
»Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz und Machine Learning
dient angesichts des stetigen Wettbewerbsdrucks als essenzieller
Weichensteller für eine höhere Prozesseffizienz. Dabei ist
teilweise eine Verschiebung der Tätigkeitsfelder zu beobachten.
Während in der Vergangenheit überwiegend Mitarbeiter
in der operativen Abwicklung der Prozesse tätig waren, sind
heute vermehrt Digitalisierungs- und Automatisierungsexperten
gefragt.«
Matthias Kauffmann, Associate Partner, Director Center of Competence bei
Ingenics
VORTEILE AUF DER STRASSE
Auch bei der Lieferung von Waren hat der Einsatz
von Künstlicher Intelligenz enorme Vorteile:
Übermüdete LKW-Fahrer würden dank
KI der Vergangenheit angehören. Das erhöht
die allgemeine Verkehrssicherheit und verringert
Staus, da die KI ihr Fahrverhalten an das
aktuelle Verkehrsaufkommen anpassen kann.
Zudem müssen autonom fahrende Transporter
keine Ruhepause einhalten. Natürlich können
Logistikfirmen auch Personal einsparen,
wenn sie zukünftig keine Fahrer mehr
beschäftigen müssen. Das trägt außerdem dazu
bei, dass die Preise für Kunden sinken werden.
Für Unternehmen und Kunden also eine
Win-win-Situation.
Text: Steffen Rothhaupt | Illustrationen: buffaloboy/adobeStock.com, freepik.com
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TRENDBRANCHEN
AUTOMATISIERT ANS ZIEL
INGENIEURE ERFINDEN DEN STADTVERKEHR NEU.
DIESE AUFGABEN FALLEN DABEI AN
Automatisierung wird den Stadtverkehr nachhaltig verändern. Der öffentliche
Nahverkehr kann beispielsweise effizienter und nutzerfreundlicher
gestaltet werden. Das Institut für Verkehrssystemtechnik des Deutschen
Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) denkt noch weiter: »Eine
Stadt, in der die Menschen Fahrzeuge teilen und sich die Fahrzeuge selbst
Parkplätze suchen, kann ganz anders geplant werden. Der öffentliche
Raum wird wieder stärker an seinen Bewohnern ausgerichtet«, so Prof. Dr.
Katharina Seifert, Direktorin des Instituts. Doch der Stadtverkehr kann
nur entlastet werden, wenn auch die ländlichen Regionen und ihre Anbindung
mit einbezogen werden. Hier ist Automatisierung definitiv ein
Schlüssel für innovative Konzepte. Für die Umsetzung dieser Konzepte
braucht es selbstverständlich Know-how von Ingenieuren, denn sie entwerfen
die Fahrzeuge, die diese Entwicklungen erst möglich machen. Das
konkrete Aufgabengebiet ist dabei vielfältig: »Es reicht von der Entwicklung
der Sensorik und der Integration in das jeweilige Fahrzeug bis hin zur
Planung von Konzepten und Techniken, die mit der Infrastruktur und anderen
Fahrzeugen kommunizieren können«, sagt Christof Kerkhoff, Geschäftsführer
der VDI-Gesellschaft Fahrzeug- und Verkehrstechnik.
Auf dem Weg zum vollautomatisierten oder gar autonomen Fahren
werden sich elektronische Assistenzsysteme immer schneller
weiterentwickeln. »Fahrzeuge werden nicht mehr zu jeder Zeit ein vom
Fahrer solitär gelenktes Verkehrselement sein, sondern integrierter Bestandteil
des Systems werden«, weiß Kerkhoff vom VDI. Das Auto wird
mit der Infrastruktur und anderen Fahrzeugen kommunizieren und unter
bestimmten Umständen auch automatisiert fahren. Das bringt viele
Vorteile mit sich: Kerkhoff erwartet einen gleichmäßigeren Verkehrsfluss,
vorausschauendes Verhalten der Fahrzeuge sowie eine Reduktion von
Abgasemissionen und Verbrauch. Außerdem wird die vorhandene Infrastruktur
besser ausgenutzt und die Verkehrssicherheit deutlich erhöht.
Doch bis automatisierte Fahrzeuge verkehrssicher sind, braucht es unzählige
Tests. An seinen Standorten in Berlin und Braunschweig erprobt
das DLR bereits seit einigen Jahren verschiedene Simulatoren: »Es geht dabei
viel um die Verbesserung der automatisierten Fahrfunktionen sowie
die Kommunikation dieser Fahrzeuge untereinander und mit anderen
nicht motorisierten Verkehrsteilnehmern«, erklärt Seifert vom DLR. Beispielhaft
untersuchen sie, wie Fahrradfahrer Kreuzungen sicherer überqueren
oder Ampeln durch ihre Kommunikation mit Fahrzeugen und die
Anpassung der Ampelphasen zur Verringerung von Emissionen beitragen
können. Bis all diese Faktoren miteinander im Einklang stehen, gibt
es für Ingenieure auf jeden Fall noch einiges zu tun.
AUSGEZEICHNETE
PERSPEKTIVEN
EILEEN KALUZA ABSOLVIERTE EIN DUALES STUDIUM DER INFORMATI
ONSTECHNIK BEI FESTO UND IST DORT MITTLERWEILE ALS SOFTWARE
ENTWICKLERIN TÄTIG. HIER TEILT SIE IHRE ERFAHRUNGEN
Anzeige
Da ich aus Esslingen-Berkheim komme, war
Festo als finanziell unabhängiges Familienunternehmen
aus der Region meine erste Anlaufstelle
für ein duales Studium. Bereits während
des Studiums konnte ich erleben, wie wichtig
Festo die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter
ist. Wir wurden sehr gut auf das anstehende
Berufsleben vorbereitet. Auch jetzt, als Softwareentwicklerin
in der Prozessautomatisierung,
kann ich an zahlreichen internen und externen
Weiterbildungsangeboten teilnehmen.
Schon während meines Studiums stand für
mich fest, dass ich gerne in der Produktentwicklung
arbeiten möchte. Die Arbeit direkt
am Produkt macht mir Spaß und am Ende habe
ich etwas Konkretes in der Hand. Natürlich gehört
auch das Programmieren zu meinen Aufgaben,
aber dabei steht immer auch das Produkt
im Fokus. Ich arbeite hauptsächlich an Themen
rund um die Interaktion von Mensch/Maschine
sowie Maschine/Maschine. Des Weiteren befasse
ich mich mit der Entwicklung von Modulen
für unsere Remote I/O. Diese müssen letztendlich
mit externen Produkten kompatibel
sein. Ich sorge also dafür, dass unsere Produkte
in Automatisierungssysteme unterschiedlicher
Hersteller integriert werden können.
Mein Aufgabengebiet beinhaltet auch Wettbewerbsanalysen
sowie regelmäßige Tests unserer
Produkte. Doch nicht nur das macht meine
Tätigkeit abwechslungsreich – es ist auch der
Wechsel des Arbeitsumfelds: Ich arbeite nicht
nur am PC, sondern bin auch im Labor, um Versuche
aufzubauen und durchzuführen. An dieser
Stelle arbeite ich eng mit dem Testing zusammen.
Bis ein Produkt auf den Markt kommt,
steht einiges an: Planung, technische Freigaben,
Spezifikationen und entwicklungsbegleitende
Tests. Auch wenn ich als Teil eines Teams arbeite,
bin ich selbst für meine Aufgaben und deren
Ausführung verantwortlich.
Softwareentwicklung ist ein sehr dynamischer
Arbeitsbereich. Jedes Projekt stellt eine Herausforderung
für sich dar. Meine Arbeit bietet
mir die Chance, mich individuell einzubringen
und weiterzuentwickeln – nicht nur in meinem
Team, sondern auch durch die übergreifende
Zusammenarbeit im gesamten Unternehmen.
Generell hat das Thema Zusammenarbeit bei
Festo einen hohen Stellenwert.
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TRENDBRANCHEN
FEED
THE
WORLD
WELCHE PROBLEME UNS
ERWARTEN UND WIE
INGENIEURE SIE LÖSEN
KÖNNEN
Text: Steffen Rothhaupt
1
MEHR NAHRUNG, WENIGER ZERSTÖRUNG
»Wir stehen vor einer riesigen Herausforderung:
Die Weltbevölkerung wächst rasant –
2050 wird es nach internationalen Schätzungen
rund zehn Milliarden Menschen auf der
Erde geben. Doch schon jetzt leiden weltweit
821 Millionen Kinder, Frauen und Männer an
Hunger. Klimawandel und Wassermangel werden
die Probleme in vielen Regionen der Welt
leider noch verschärfen. Es gilt also, deutlich
mehr Lebensmittel zu produzieren und gleichzeitig
die Umwelt und die natürlichen Ressourcen
zu schonen. Eine große Aufgabe, aber sie ist
lösbar.«
Uwe Feiler, Parlamentarischer Staatssekretär bei der
Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft
3
4
5
TRANSPORT UND LAGERUNG OPTIMIEREN
»Wir müssen zuallererst damit aufhören, massenhaft Lebensmittel
zu verschwenden. Allein in Deutschland landen
jedes Jahr pro Kopf 75 Kilo Essen im Müll, das sind insgesamt
zwölf Tonnen! Und während Millionen Menschen hungern,
verdirbt – gerade in Entwicklungsländern – ein Großteil der
Ernte, weil es an Transportwegen und richtiger Lagerung
mangelt. Hier sind gute Ingenieure gefragt. Für den Ersatz
von Fleisch, zum Beispiel durch die Entwicklung neuer Produkte
aus eiweißhaltigen Hülsenfrüchten, werden innovative
Herstellungs- und Verarbeitungsverfahren benötigt –
eine Kernkompetenz von Lebensmitteltechnologen.«
Uwe Feiler, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für
Ernährung und Landwirtschaft
FLEISCHLOSE ALTERNATIVEN ENTWICKELN
»Die Ernährung von morgen muss nicht nur die stetig steigende
Weltbevölkerung satt machen, sondern soll zugleich
auch gut fürs Klima sein, wenig beziehungsweise umweltfreundlich
verpackt sein und vor allem auch lecker schmecken.
Hier sind die Lebensmittelhersteller gefragt, innovative
Alternativen zu entwickeln – wie wir mit unseren
vegetarischen und veganen Fleischalternativen. So kann
sich jeder weiterhin sein geliebtes Schnitzel oder die Spaghetti
Bolognese schmecken lassen – aber eben ganz ohne
Fleisch. In Zukunft wird es immer mehr solcher Alternativen
geben, die dem Original in Aussehen, Biss und Geschmack
zum Verwechseln ähnlich sind.«
Katrin Gros, stellvertretende Entwicklungsleiterin Forschung und Entwicklung
bei Rügenwalder Mühle
ESSEN AUS DEM DRUCKER
»Die Digitalisierung wird auch im Nahrungsmittelbereich
vermehrt Einzug halten. Hier sehe ich weitere mögliche Entwicklungen
im Bereich der 3D-Drucker für Nahrungsmittel
und der personalisierten Ernährung, wo die Nahrung für
einzelne Personen basierend auf DNA-Analysen empfohlen
und maßgeschneidert hergestellt werden wird.«
Johannes Müller, R&D Leader Foods DACH bei Unilever
2
ERNTEPROBLEME
Der Klimawandel wird die Lebensmittelproduktion
und die Landwirtschaft stark beeinträchtigen.
Laut Johannes Müller, R&D Leader
Foods DACH bei Unilever, gibt es bereits Indikationen,
dass mit der weltweit sinkenden Biodiversität
und dem vermehrten Einsatz von
Monokulturen die zur Verfügung stehenden
weltweiten Ernten nur noch circa 50 Jahre für
die Weltbevölkerung ausreichen würden.
6
PFLANZEN HUI, INSEKTEN PFUI?
»Wer Alternativen zu Fleisch oder klassischer Wurst herstellen
möchte, kann neben Proteinen aus Pflanzen auch Proteine
aus Insekten oder das sogenannte Clean Meat aus dem
Labor als Hauptzutat verwenden«, meint Katrin Gros, stellvertretende
Entwicklungsleiterin Forschung und Entwicklung
bei Rügenwalder Mühle. Sie glaubt, dass Fleisch- und
Wurstalternativen auf pflanzlicher Basis künftig bei Verbrauchern
die beliebteste Variante sein werden. Auch Fleisch
aus dem Labor wird es ihrer Meinung nach mittelfristig in die
Supermärkte schaffen. Dass sich Insektenfleisch durchsetzen
wird, zweifelt Gros jedoch an – anders als in Asien seien
Insekten für Europäer einfach nicht appetitlich.
Illustration:
Illustrationen:
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buffaloboy/adobeStock.com, freepik.com
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EINBLICK
3 MINUTEN
SONJA STEGEMANN, REFERENTIN PERSONALMARKETING
BEI CLAAS, ERZÄHLT VON DEN BENEFITS EINES
FAMILIÄREN UNTERNEHMENS UND VERRÄT,
WAS BEWERBER BEI CLAAS MITBRINGEN SOLLTEN
Foto: Claas | Interview: Steffen Rothhaupt
Frau Stegemann, was zeichnet Claas als
Arbeitgeber aus?
Das familiäre Umfeld, obwohl wir ein großes
Unternehmen mit weltweit über 11.000 Mitarbeitern
sind. Das Miteinander ist sehr offen und
es gibt viele Weiterbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten.
Vor allem die Bodenständigkeit
ist meiner Meinung nach einzigartig: Auch Helmut
Claas, den Vorsitzenden des Gesellschafterausschusses
der Claas Gruppe, trifft man regelmäßig
auf dem Firmengelände.
Warum sollten sich Absolventen bei Claas
bewerben?
Wir arbeiten in einer sehr zukunftsweisenden
Branche. Absolventen bekommen mit, wie
neue Produkte entstehen und sich technologisch
kontinuierlich weiterentwickeln sowie
die Landwirtschaft nachhaltig gestalten. Das
ist ein spannender Prozess. Zudem bezahlen
wir tarifgebunden und bieten eine offene Unternehmenskultur.
Claas unterstützt die Fair Company
Initiative und achtet auch bei Praktikanten
sehr darauf, dass sie klar definierte Aufgaben
und Ziele sowie eine faire Vergütung erhalten.
Welche Skills sollten Bewerber mitbringen?
Ein Interesse für Agrar- und Landtechnik ist super,
aber kein zwingendes Kriterium. Schließlich
haben wir natürlich auch Abteilungen wie
Marketing, HR oder Accounting, bei denen ein
entsprechender Agrarhintergrund nicht unbedingt
notwendig ist. Trotzdem ist eine Identifikation
mit den Produkten von Claas wichtig
– die kurz nach dem Einstieg bei uns von ganz
alleine kommt. Was aber vor allem zählt, ist
Teamfähigkeit, Aufgeschlossenheit, Interesse
an interkultureller Arbeit und Begeisterung für
Neues.
Welche Fachrichtungen suchen Sie am häufigsten?
Sehr viele unterschiedliche Bereiche wie beispielsweise
Agrartechnik und -wissenschaften,
Wirtschaftsingenieurwesen, Maschinenbau, Informatik,
Wirtschaftswissenschaften, Mechatronik
oder Elektrotechnik.
Wie steht es um Entwicklungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten
für Ihre Mitarbeiter?
Wir bieten einen internen Weiterbildungskatalog,
bei dem sich unsere Mitarbeiter jederzeit für
die Weiterentwicklung von fachlichen, sozialen
oder interkulturellen Kompetenzen anmelden
können.
BEREIT FÜR MEHR?
Wir auch.
Steigen Sie in unser Traineeprogramm ein
und zeigen Sie uns, was in Ihnen steckt!
Voraussetzungen:
Master Abschluss
Praxiserfahrung
Auslandserfahrung
Trainings zu den Themen:
Kommunikation
Projektmanagement
360° Feedback
Der Weg
zum Ziel:
Steile
Lernkultur
Übernahme in
Zielfunktion
E N D E
Abschlussreview
Begleitend zu den
Stationen:
Fachbetreuer
Mentor auf Managementebene
Zielmonitoring
Strategisches Team-Projekt
Auswahl
-
Onboarding
S T A R T
April oder Oktober
1 8 M O N A T E
Verschiedene Schwerpunkte
Auslandsaufenthalt
Einarbeitung in die Zielfunktion
Aktionen:
Alumni-Treffen
Aufenthalt auf der Müller-Hütte
MATCHMAKER
INGENIEUR FÜR
MEDIZINTECHNIK
DER MATCHMAKER BRINGT'S ZUSAMMEN:
WAS DEN JOB AUSMACHT UND
WIE DER IDEALE BEWERBER AUSSIEHT
JOBPROFIL
IDEALBEWERBER
AUFGABENBEREICH
Ingenieure der Medizintechnik sind dafür verantwortlich,
neue medizintechnische Geräte
sowie Verfahren, chirurgische Instrumente,
Implantate und Prothesen zu entwickeln. Diese
werden anschließend für Prävention, Diagnose,
Therapie und Rehabilitation in verschiedenen
medizinischen Bereichen eingesetzt. Daneben
sind Medizintechnik-Ingenieure auch im Kundenservice
oder der Qualitätssicherung tätig.
EINSTIEGSGEHALT
Absolventen der Medizintechnik können mit
einem Bruttojahresverdienst zwischen 48.000
und 52.000 Euro rechnen. Nach circa drei Jahren
ist ein Gehalt von rund 60.000 Euro brutto
realistisch.
ARBEITGEBER
Medizintechnik-Ingenieure sind sowohl in der
Industrie als auch in der Forschung gut aufgehoben.
Neben Medizintechnikunternehmen zählen
Kliniken, Krankenhäuser und Forschungsinstitute
zu den möglichen Arbeitgebern.
STUDIENABSCHLUSS
Du solltest einen Bachelor- oder Masterabschluss
der Medizintechnik oder eines benachbarten
Studiengangs wie Medizinische Informatik,
Dentaltechnologie, Lasertechnik oder
Technische Orthopädie mitbringen.
PRAXISERFAHRUNG
Erste Berufserfahrung durch Praktika oder
Werkstudentenjobs ist in der Regel von Vorteil.
SOFT SKILLS
Du solltest strukturiert und gewissenhaft arbeiten,
ein Teamplayer sein und über eine gute
Kommunikationsfähigkeit verfügen, vor allem
auch im Dialog mit anderen Fachgruppen. Innovativ
und flexibel bist du außerdem? Bingo!
FACHLICHER HINTERGRUND
Ein grundlegendes Verständnis für den menschlichen
Körper und Krankheitsmechanismen
solltest du neben deinem technischen Fachwissen
aus dem Studium vorweisen können.
Daneben sind gute Englischkenntnisse gefragt.
Text: Sara Sedan | Quelle: gehaltsreporter.de | Foto: gyn9039/freepik .com | Illustration: swillklitch/fotolia.com
40 | www.career-center.de – Die Jobbörse für Akademiker |
EINBLICK
TATSÄCHLICH
MIT DER DIGITAL TECH ACADEMY DER FAU ERLANGEN-NÜRNBERG
DAS SILICON VALLEY ERKUNDEN: FÜR DIE BEIDEN STUDIERENDEN
LUCIA UND MARKUS WURDE DIESER TRAUM REALITÄT
Foto: privat | Interview: Viktoria Feifer
Innerhalb unserer neun Tage im Silicon Valley
konnten wir verschiedene Unternehmer kennenlernen
– vom Youngster, der gerade kurz
nach dem Studium gegründet hat, bis zur erfolgreichen
Unternehmerin. Wir haben von
Experten erfahren, was das Silicon Valley als
Innovationszentrum ausmacht und konnten einen
Blick hinter die Kulissen der großen IT-Giganten
der westlichen Welt werfen: Facebook,
Google und Amazon. Außerdem waren wir zu
Gast bei der Stanford University sowie unserer
Partneruniversität, der San José State University.
Und wir durften drei Tage an der Tech-
Crunch Start-up-Konferenz teilnehmen, bei
der einmal jährlich in San Francisco rund 1.200
Start-ups und Großunternehmen ihre Visionen
vorstellen.
Durch dieses umfangreiche Programm konnten
wir zahlreiche Tipps und Inspirationen mitnehmen:
zum Beispiel die Denkweise, die im
Silicon Valley an den Tag gelegt wird. ›Think
big, act small‹, sprich: Jeder Unternehmer sollte
große Visionen haben, diese begeistert erzählen
und verkaufen. Aber wenn es um den eigentlichen
Arbeitsprozess geht, sollte immer in kleinen
Schritten vorangegangen werden: step by
step. Außerdem haben wir gelernt, dass es bei
Start-ups nicht unbedingt um das Produkt und
die Idee geht, sondern vielmehr um das Problem,
das damit gelöst wird. Drei zentrale Fragen
sind uns im Hinblick darauf im Kopf geblieben:
Warum brauchen die Leute dein Produkt? Wie
gehst du auf die Zielgruppe zu? Warum sollten
deine Kunden zu dir zurückkommen? Diese
Fragen hören sich zwar trivial an, sind aber
enorm entscheidend für den Erfolg eines Startups.
Es sind einfache Weisheiten wie diese, die
das Silicon Valley zu dem Innovationszentrum
schlechthin machen. Denn sie bewirken, dass
Unternehmer damit beginnen, ihre Idee umzusetzen.
Wir Deutschen haben dagegen zu viel
Angst davor, einfach loszulegen, weil wir uns
vor dem Scheitern fürchten. Wenn aber der Ansatz
einfach ist, ist es auch leichter anzufangen.
Das ist nur eine von vielen Erkenntnissen, für
die sich die Reise gelohnt hat. Wann haben Studenten
sonst die Möglichkeit, in ein Innovationszentrum
zu reisen und tiefe Einblicke in die
Unternehmenskultur, die dort vorherrscht, zu
bekommen? Oder faszinierende Persönlichkeiten,
die an den neusten Technologien arbeiten,
zu treffen und sich mit ihnen zu vernetzen? Die
Silicon Valley Fall School war für uns eine einzigartige
Möglichkeit, das zu tun. Auch mit den
Studierenden und Mitarbeitern der FAU sowie
den teilnehmenden Unternehmensvertretern
ein Team zu bilden und die gewonnenen Ideen
weiterzutreiben, ist eine spannende Sache.
Mehr Informationen zur Digital Tech Academy
der FAU gibt es unter www.dta.fau.de.
HR 8 1.2 03/2018/A-D
Aufsteigen und durchstarten in Deine Zukunft!
Wir sind ein international führender Hersteller von hochwertigen Spezialprodukten der Medizintechnik
und beschäftigen weltweit 8.000 Mitarbeiter in über 40 Ländern. Wir bieten kontinuierlich spannende
Themen für Praktika und Abschlussarbeiten in verschiedenen kaufmännischen und technischen
Bereichen an.
Schau doch rein unter www.karlstorz.com
KARL STORZ SE & Co. KG, Dr.-Karl-Storz-Straße 34, 78532 Tuttlingen/Germany, www.karlstorz.com
CONNECTED CARS
SCHNELLES
WISSEN
GET CONNECTED
Deutsche Automobilhersteller und -zulieferer springen auf den Digitalisierungszug auf: Der
Trend Richtung vernetzte Autos hält an. Dieser Bereich kann für Ingenieure ein spannender und
zukunftsträchtiger Arbeitsmarkt sein. Doch welche Fähigkeiten brauchst du für das Arbeiten mit
Connected Cars und welche Chancen und Risiken bringen aktuelle Entwicklungen mit sich?
Wir bringen dich up to date.
Text: Kirsten Borgers
SKILLS
CHANCEN
RISIKEN
BITTE MEHR IT
Nach wie vor sind Ingenieure gerade in
der Automobilbranche begehrte Arbeitskräfte.
Allerdings ist ein Trend in Richtung
IT absehbar: Deutsche Hersteller
und Zulieferer investieren künftig viel
in die Forschung zum vernetzten und automatisierten
Fahren. Das hat zur Folge,
dass klassische Ingenieure alleine die Anforderungen
nicht stemmen können. Sich
schon während des Studiums IT-Kenntnisse
anzueignen, kann also zukünftig
sehr lohnend sein.
IN ENGLISH, PLEASE
Die Automobilbranche ist eine der internationalsten
Branchen überhaupt: Laut
dem Verband der Automobilindustrie
produziert sie sogar mehr Fahrzeuge im
Ausland als in Deutschland. Die Konsequenz
für Absolventen: Gute Englischkenntnisse
gelten als selbstverständlich,
jede weitere Fremdsprache ist ein Bonus
für den Bewerber.
UNGEBREMST DURCH DIE STADT
Damit Verspätungen bald der Vergangenheit
angehören, arbeiten Ingenieure
unter anderem an der Vernetzung von
Autos und Ampeln. Die Fahrzeuge müssen
dazu neben einer kamerabasierten
Verkehrszeichenerkennung auch ein Navigationssystem
an Bord haben. Dem
Fahrer wird dann angezeigt, bei welcher
Geschwindigkeit die nächste grüne Ampel
zu erreichen ist. Falls sie das Tempolimit
übersteigen würde, wird über eine
›Virtual-Cockpit‹-Anzeige ein Countdown
angezeigt, der die Sekunden bis zur
nächsten Grünphase runterzählt.
MOBILER PARKPLATZFINDER
Das Connected Car gilt in Expertenkreisen
teilweise als unausweichliche Zukunftstechnologie.
Denn durch das massive
Bevölkerungswachstum, mit dem
weltweit zu rechnen ist, geht auch eine
starke Zunahme des Verkehrs in den
Städten einher. Um auch zukünftig einen
flüssigen Straßenverkehr und Parkplatzmöglichkeiten
zu garantieren, unterstützt
das vernetzte Auto potenziell mit
intelligenten Lösungen.
LEBENSGEFAHR CYBERANGRIFF
Connected Cars: spannende Gegenwartsund
vor allem Zukunftsmusik. Doch neben
all den euphorischen Entdeckungen
dazu, was ein vernetztes Auto noch alles
leisten kann, ergeben sich auch erhebliche
Sicherheitsrisiken. Aus Forschungszwecken
hackten sich 2015 zwei Cybersicherheitsexperten
in das Auto eines
Jeepfahrers. Sie schafften es, es auf einer
Autobahn komplett lahmzulegen. Wären
Hacker mit unlauteren Motiven am
Werk, würde sich ihnen eine Vielzahl an
lebensgefährlichen Methoden eröffnen:
Aus der Ferne könnten sie Bremsen deaktivieren,
das Fahrzeug beschleunigen und
sogar das Lenkrad übernehmen.
PARADIES FÜR DATENFISCHER
Dienste von vernetzten Autos erfordern
die häufig sehr umfassende Verarbeitung
von Daten: Es lassen sich zum Beispiel Informationen
über den Aufenthaltsort
des Fahrers und dessen Fahrverhalten
sowie über die Dauer der Fahrt gewinnen.
Das Risiko von Phishing wird erst
durch intensive Datenschutzmaßnahmen
gemindert.
Illustrationen: nadyac /Adobe Stock.com | Quellen: Firmenauto.de, ingenieur.de
42 | www.career-center.de – Die Jobbörse für Akademiker |
CONNECTED CARS
AUFGABEN
KEINE ANGST VOR PUBLIKUM
Als Entwicklungsingenieur im Bereich
Connected Cars bist du an der Entwicklung
komplexer Systemspezifikationen
beteiligt. Im Klartext: Du erstellst beispielsweise
Funktionen für Infotainment
und Navigation. Auch an spannenden
Connectivity-Technologien kannst
du basteln, wie zum Beispiel an neuen
Funktionen im Bereich Sprachsteuerung.
Neben fachlichem Know-how schadet
übrigens eine gewisse Portion Selbstbewusstsein
auch nicht: Regelmäßige Präsentationen
zu Projektstatus und -ergebnissen
vor deinen Vorgesetzten gehören
oftmals auch dazu.
ZEIG, WAS DU KANNST
DAS SOLLTEST DU MITBRINGEN:
BEGEISTERUNG FÜR DAS VERNETZTE AUTO
KENNTNISSE IN DER PROGRAMMIERUNG
ERFAHRUNG MIT KLASSISCHEN
IT-KONZEPTEN
INTERESSE AN TECHNOLOGIE-
TRENDS
KREATIVITÄT UND INTER-
DISZIPLINÄRES DENKEN
TEAMWORK RULES
Oft kommen zur unternehmensinternen
Teamarbeit auch kooperative Projekte
mit internationalen Entwicklungsteams:
Wenn du Spaß an Englisch hast und neben
deinem Fachwissen auch noch mit
Kommunikationsstärke glänzt, hast du
gute Karten.
GEWUSST WIE
EYECATCHER
BEWERBUNGSEXPERTE BEN DEHN VERRÄT, WIE EIN
GELUNGENER LEBENSLAUF AUSSEHEN SOLLTE
Ben Dehn
arbeitet seit 2013 bei dem Bewerbungsservice
›Die Bewerbungsschreiber‹, der darauf
spezialisiert ist, individuelle und professionelle
Bewerbungsunterlagen anzufertigen.
Darüber hinaus bietet er viele zusätzliche
Leistungen und Services rund um die Themen
Bewerbung und Karriere an. Mehr unter
www.die-bewerbungsschreiber.de
AUFBAU
Der Lebenslauf sollte antichronologisch aufgebaut sein. Er
startet mit der aktuellen Station und geht von dort aus in
die Vergangenheit. Wer Platz sparen möchte, kann nicht relevante
Nebenjobs weglassen. Auch auf die Grundschulzeit
kann verzichtet werden. Weiterführende Schulen müssen
bei Studierenden nicht unbedingt im Lebenslauf enthalten
sein: Schließlich ist ohne Hochschulzulassung in der Regel
kein Studium möglich.
BERUFLICHE STATIONEN
Berufliche Stationen und Praktika sollten immer Tätigkeitsbeschreibungen
enthalten. Aktuellere und somit meist relevantere
Stationen können bis zu zehn Stichpunkte aufweisen.
Vergangene Stationen werden entsprechend kürzer
gehalten oder kommen gänzlich ohne Tätigkeitsbeschreibung
aus, wenn keine Relevanz für den angestrebten Beruf
besteht.
NÜTZLICHE LEKTÜRE
GESAMTLÄNGE FÜR BERUFSEINSTEIGER
Das kommt auf den Berufseinsteiger an. Wer zur Schule gegangen
ist, studiert hat und sich nun bewirbt, kommt vermutlich
mit einer DIN-A4-Seite aus. Es dürfen aber auch ruhig
zwei oder drei Seiten sein – eine konkrete Vorschrift gibt
es hier nicht. Wichtig ist, dass die enthaltenen Informationen
den Empfänger ansprechen und die Bewerbung nicht unnötig
aufgebläht wird.
LAYOUT
Das ist sowohl vom Empfänger als auch vom Bewerber abhängig.
Das Layout muss zu beiden passen. Bewerber sollten
aber unbedingt darauf achten, dass das Layout durch CV
Parsing Tools maschinell auslesbar ist. Ist dies nicht der Fall,
können im Bewerbungsprozess Probleme entstehen, die sogar
zum Ausschluss führen können – selbst wenn der Bewerber
die beste Besetzung für die vakante Stelle gewesen wäre.
Wenn du gängige Dateiformate wie pdf oder doc verwendest,
solltest du aber auf der sicheren Seite sein.
FORMATIERUNG & WORTLAUT
Der Lebenslauf muss sauber formatiert sein sowie alle relevanten
und vom Arbeitgeber geforderten Informationen
enthalten. Bewerber sollten zudem auf den Wortlaut der Stellenausschreibung
achten und versuchen, diesen in den eigenen
Tätigkeitsbeschreibungen aufzugreifen.
NENNUNG VON HOBBYS
Klassische Beispiele, auf die Bewerber lieber verzichten sollten,
sind Sportarten mit erhöhtem Verletzungs- und somit
Ausfallrisiko. Grundsätzlich verleihen aber zum Beruf passende
Hobbys der Bewerbung mehr Ausdruck und sollten
dementsprechend genannt werden. Zudem bieten sie gerade
bei jüngeren Bewerbern eine gute Möglichkeit, mit einem angenehmen
Thema in ein Vorstellungsgespräch einzusteigen.
ÜBUNG MACHT DEN MEISTER
Auf 141 Seiten bekommst du in ›Training Lebenslauf‹ von
Jürgen Hesse und Hans Christian Schrader viele hilfreiche
Vorschläge für einen erfolgreichen Lebenslauf. Auch
zu ›Problemfällen‹ wie längerer Arbeitslosigkeit oder
mehreren Jobwechseln gibt es Tipps. Zusätzlich dazu erhältst
du Online Content mit Bewerbungsmustern, Videos
und Trainingstools. Stark Verlag, 17,95 Euro
Interview: Steffen Rothhaupt | Fotos: Die Bewerbungsschreiber, Stark Verlag
44 | www.career-center.de – Die Jobbörse für Akademiker |
MASTERFORUM
UND NACH DEM BACHELOR?
MASTERSTUDIENGÄNGE IM KURZPORTRÄT
MEER LERNEN
Wenn du scharf auf Schiffbau bist, ist der forschungsorientierte Master
SCHIFFBAU UND MEERESTECHNIK für dich interessant. In vier Semestern erwirbst
du Wissen und Kompetenz zum Entwickeln, Konstruieren, Berechnen
und Bewerten von schiffs- und meerestechnischen Konstruktionen.
Dabei absolvierst du sieben Pflichtmodule aus verschiedenen
Teilgebieten, bevor du dich in Schiffsentwurf, Fluiddynamik, Meerestechnik
und Co. vertiefst. Gratis on top: Hamburger Hafenflair an der
Technischen Universität Hamburg. www.tuhh.de
SPACE COWBOY
An der Universität Würzburg haben Studenten die Chance, zum echten
Spacemaster aufzusteigen. Der Studiengang MASTER'S IN SATELLITE TECH-
NOLOGY (SATEC) wird ausschließlich in Englisch unterrichtet und gilt als
sehr anspruchsvoll – gehört er doch zum bayerischen Elitenetzwerk.
Die Universität selbst warnt sogar davor, während des viersemestrigen
Studiums einen Nebenjob anzunehmen. Themenfelder sind etwa das
Design von Raumfahrtzeugen oder Satellitenanwendungen in der Erdbeobachtung
und Telekommunikation. www.uni-wuerzburg.de
Text: Felix Schmidt
MASTERPHOTONIKER
Du möchtest beste Jobaussichten und interessierst dich für die Bereiche
Optik, Photonik und Lasertechnologien? Dann ab in den Master
PHOTONICS an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Aber Vorsicht: Der
englischsprachige Studiengang beginnt nur im Wintersemester. Nachdem
du drei Praktika in drei Semestern absolviert hast, startest du in
deine Mastarbeit. Exkursionen zu Partnerunternehmen, Karrieremessen
oder auch Bewerbungstrainings sind übrigens im Programm eingeschlossen.
Aufgrund des derzeitigen Fachkräftemangels kann es sogar
vorkommen, dass Studenten bereits vor dem Abschluss Stellenangebote
vorliegen haben. www.uni-jena.de
GEOTHERMOLOGE
Bezahlbare und nachhaltige Energie bei steigendem Bedarf wird dir
mit einem Master in GEOTHERMIE/GEOENERGIE an der Friedrich-Alexander-
Universität Erlangen-Nürnberg im Angesicht der Energiewende keinen
Angstschweiß mehr auf die Stirn treiben. In vier Semestern lernst du
im Joint-Degree-Studiengang mit der TU München von Becken- und
Bohranalyse über Energiewirtschaft und Umweltrecht bis hin zu Geophysik
sämtliches Handwerkszeug kennen. Damit bist du in der Lage,
Geoenergieressourcen zu überblicken, zu erschließen und anzuwenden.
Mit einem Notenschnitt von aktuell 2,5 kannst du dich im Wintersemester
ins Vergnügen stürzen. www.fau.de
EINBLICK
3 MINUTEN
RAPHAEL PFALLER STUDIERT ELEKTROTECHNIK MOBILER SYSTEME
UND ARBEITET NEBENBEI ALS WERKSTUDENT BEI EFS. INNERHALB
VON DREI MINUTEN ERZÄHLT ER VON SEINEN ERFAHRUNGEN
Foto: privat
Stecker konfektionieren, Bauteile besorgen,
Excel-Listen pflegen – für viele Werkstudenten
sieht so der Arbeitsalltag aus. Der Nachteil ist
offensichtlich: Es sind Hilfstätigkeiten, bei denen
sie nicht sonderlich viel lernen und wenig
Eigenverantwortung tragen. Doch es geht auch
anders.
Nach einigen Praktika und Ferienjobs habe ich
bei EFS als Bachelorand angefangen und meine
Abschlussarbeit zu einem recht ungewöhnlichen
Thema verfasst: ›Prototypische Entwicklung
eines Diebstahlüberwachungssystems für
Photovoltaik Generatoren‹. Dabei ist letztendlich
ein Prototyp entstanden, den ich nun zu einem
reifen Produkt weiterentwickle.
Die untypische Problemstellung und die mir
übertragene Verantwortung waren Gründe
dafür, warum ich mich im Anschluss entschieden
habe, bei EFS zu bleiben. Nun arbeite ich
als Werkstudent und habe meine eigenen internen
Projekte. Sie reichen von der Modellkonstruktion
für den 3D-Druck bis hin zur Entwicklung
eines Getränkeautomaten für eine
Coding-Challenge. Das Ziel dieser Challenge
ist es, einen autonom fahrenden Roboter so zu
programmieren, dass er ein Kaltgetränk mischt,
während er selbstständig einen Parcours abfährt.
Unlängst habe ich auch ein kleines Projekt
abgeschlossen, bei dem ich einen Schaltplan erstellen,
eine Platine layouten und die Software
programmieren sowie diese auf den Mikrocontroller
flashen durfte.
Das Besondere an all diesen Aufgaben: die Verbindung
von Soft- und Hardware. Das eine
kann nicht ohne das andere – und gerade mit
meinem Abschluss in Elektro- und Informationstechnik
bin ich an der Schnittstelle dieser
beiden Welten sehr gut aufgehoben.
Jetzt steht für mich meine Masterarbeit an, die
ich ebenfalls bei EFS verfasse: Es geht darum,
Steuergeräte im Fahrzeug auf ihren Echtheitsstatus
zu überprüfen und diese mit einem digitalen
Fingerabdruck zu versehen.
Wie du siehst, stehen bei EFS spannende Themen
an der Tagesordnung – und das Beste dabei
ist, dass auch Praktikanten und Werkstudenten
in die Projektarbeit einbezogen werden und so
einiges lernen können.
| www.career-center.de – Die Jobbörse für Akademiker | 45
STUDIUM
JUNG TRIFFT ALT
INITIATIVE DES MONATS
Du wolltest schon immer mal wissen, wie der
perfekte Hefezopf gelingt? Außerdem schätzt
du den Austausch mit älteren Menschen und es
macht dir Freude, mit ihnen Zeit zu verbringen?
Die Initiative ›Generationen Mosaik‹ ermöglicht
es Studenten, bei gemeinsamen Aktivitäten wie
Kochen und Backen von den Erfahrungen der älteren
Teilnehmer zu profitieren. Umgekehrt bekommen
diese mit, was die Jungen gerade beschäftigt
– und sie können sich von ihnen zum
Beispiel in Sachen Smartphone auf den neuesten
Stand bringen lassen. So entsteht eine Begegnung
auf Augenhöhe. Und die macht richtig Spaß! Zum
Beispiel, wenn italienische Hobbyköche extra ihren
Pizzaofen mitbringen, um ihre Leidenschaft
und Geheimnisse zu teilen. Mehr Infos sowie
Anregungen zum eigenen Engagement in deiner
Stadt unter: www.generationen-mosaik.de.
DER HOCHSCHUL
LEHRENDEN FINDEN,
DASS IN DEUTSCH
LAND VIEL ODER SEHR
VIEL WISSENSCHAFTS
FREIHEIT HERRSCHT.
NEUIGKEITEN DES MONATS
RADVERKEHR ALS UNI
FACH, FINANZEN UND
RECYCLINGPAPIER
PROFS FÜR DEN RADVERKEHR
Der Radverkehr soll zum Hochschulfach werden:
Das Bundesministerium für Verkehr und
digitale Infrastruktur fördert Stiftungsprofessuren
an sieben deutschen Hochschulen. Der
Start ist für das Sommersemester 2020 vorgesehen.
Die Absolventen sollen anschließend
ihr Expertenwissen in Städten und Kommunen
einbringen und den Radverkehr so dynamischer
machen und weiter ausbauen.
FINANZIELL AUF SICH GESTELLT
Einer Umfrage des studentischen Personaldienstleisters
Zenjob zufolge fühlen sich 71 Prozent
der Studenten in finanzieller Hinsicht von
ihrer Universität im Stich gelassen. Ihnen fehlt
Unterstützung bei finanziellen Engpässen oder
bei der Suche nach einem Nebenjob.
BEWERTE DEINE DOZENTEN
Gelingt es deinen Professoren, den Stoff verständlich
zu vermitteln? Stellen sie dir hilfreiches
Material zur Verfügung? Teile deine
Erfahrungen unter www.meinprof.de. Auf der
Online-Plattform kannst du dich auch über
deine zukünftigen Dozenten informieren.
NEBENJOBRAKETE: INVENTURHELFER
Einmal im Jahr steht sie bei allen Unternehmen
an: die große Inventur. Dann gilt es, das gesamte
Sortiment zu erfassen. Hier kommst du als Inventurhelfer
ins Spiel. Deine Aufgabe ist es, gemeinsam
mit dem Team jedes Einzelteil vom
Schokoriegel bis zum Babystrampler zu zählen
– die zu registrierenden Artikel variieren dabei
je nach Einsatzort. Präzises Arbeiten hat bei diesem
Job oberste Priorität. Wer außerdem zügig
vorankommt, punktet. Es hilft also, wenn du
dich gut konzentrieren kannst und dich gerne
mit Zahlen beziehungsweise dem Zählen beschäftigst.
Daneben solltest du damit rechnen,
dass du lange stehst und je nach Auftraggeber
auch mal schwere Ware anpacken musst. Dein
Einsatz erfolgt oft abends oder am Wochenende.
Pro Stunde beträgt dein Verdienst circa
zehn Euro. Bewerben kannst du dich direkt bei
einem Inventurunternehmen oder du hältst
nach Aushängen in Geschäften Ausschau.
STARTSCHUSS FÜR DEN PAPIERATLAS 2020
Die Initiative Pro Recyclingpapier und ihre Partner
suchen ab sofort wieder die recyclingpapierfreundlichsten
Hochschulen. Bis 31. März
können alle deutschen Hochschulen ab 5.000
Studierenden am Papieratlas-Wettbewerb teilnehmen.
Die Gewinner werden im Herbst im
Bundesumweltministerium in Berlin geehrt.
Deine Hochschule nimmt noch nicht am Wettbewerb
teil? Sprich mit deinen Professoren und
mach die Initiative auch an deiner Uni bekannt.
Mehr Infos: www.papieratlas.de.
MENSA GOES VEGAN
Die Tierrechtsorganisation PETA hat die veganfreundlichsten
Mensen Deutschlands ausgezeichnet.
Am besten schnitten die ›Mensa TU
Veggie 2.0 – Die tiefgrüne Mensa‹ in Berlin und
die ›Mensa St. Paul Veggie Zone‹ in Nürnberg ab.
Text: Julia Wolf | Quelle: Institut für Demoskopie Allensbach im Auftrag des Deutschen Hochschulverbandes und der Konrad-Adenauer-Stiftung | Foto: Bojan, vaaseenaa/ adobestock.com, Martin Adams/ unsplash.com
46 | www.career-center.de – Die Jobbörse für Akademiker
Referendariat und Leben
auf einer Wellenlänge
Foto: TMV/Roth · Mady by WERK3.de
Zwischen Ostsee und Seenplatte
finden angehende Lehrerinnen und
Lehrer beste Bedingungen für den
Berufseinstieg. Neben hervorragenden
Karrierechancen bietet das Land
viel Meer und mehr:
Aussichtsreiche Zukunft
· Verbeamtung auf Widerruf schon während des Referendariats
· attraktive Arbeitsbedingungen landab und strandab
· sehr gutes Gehalt für Lehrer/innen
Grandiose Natur
· 1.900 Kilometer Küste zum Surfen, Baden und Baggern
· 2.000 Seen zum Paddeln, Angeln und Chillen
· ausufernd viel Platz für Outdoor-Abenteuer
4Einstiegs -
termine ins
Referendariat:
1.2., 1.4.,
1.8., 1.10.
Viel Spaß
· abwechslungsreiche Open-Air-Events
vom Elektrofestival bis Klassikkonzert
Lehrer-in-MV.de
Willkommen im Land zum Leben.
RUBRIK MASTERSTUDIUM
MASTER YOUR LIFE
WIE FINDE ICH DEN GEEIGNETEN MASTER, WARUM SOLLTE
ICH ÜBERHAUPT EINEN MACHEN UND WELCHE STUDIEN-
GÄNGE GIBT'S DA EIGENTLICH ZUR AUSWAHL?
WIR GEBEN ANTWORTEN AUF DEINE DRÄNGENDSTEN
FRAGEN RUND UMS MASTERSTUDIUM UND LASSEN
WASCHECHTE MASTERANDEN ERZÄHLEN
Text: Alicia Reimann
48 | www.career-center.de – Die Jobbörse für Akademiker
MASTERSTUDIUM RUBRIK
ANLAUF NEHMEN
SO GELINGT DER WEG ZUM MASTER
MIT LINKS
8.000
Masterstudiengänge gibt es ungefähr in Deutschland. Sie
verteilen sich auf über 400 Hochschulen.
4Semester dauert ein Masterstudium meistens. Oft steht
dir das letzte halbe Jahr allein für die Anfertigung deiner
Abschlussarbeit zur Verfügung.
VORAUSSETZUNGEN
Um ein Masterstudium beginnen zu können, brauchst du immer ein abgeschlossenes
Erststudium. In vielen Fällen muss dein Bachelor aus derselben
oder zumindest einer verwandten Fachrichtung stammen – es gibt
aber auch Masterstudiengänge, die sehr interdisziplinär ausgerichtet sind
und deshalb Studenten aus verschiedenen Bereichen zulassen. Meistens
musst du 180 ETCS-Punkte aus dem Bachlorstudium vorweisen – unter
Umständen können es auch 240 sein. Dabei kann es sein, dass du eine bestimmte
Anzahl der Punkte in spezifischen Fächern – beispielsweise in
betriebswirtschaftlichen – erreicht haben musst. Je nachdem, ob das Studium
auf Englisch stattfindet, solltest du entsprechende Sprachkenntnisse
mitbringen.
47
Prozent der Bachelorabsolventen wollen einen Master an ihr
Erststudium hängen.
33
Prozent der Bachelorabsolventen schließen tatsächlich im
Anschluss einen Master ab.
Quellen: Master and more, Deutsches Studentenwerk, Handelsblatt | Illustration: vecteezy.com, audimax MEDIEN , vecteezy.com
BEWERBUNG
Viele Masterstudiengänge kannst du sowohl im Winter- als auch im Sommersemester
beginnen. Möchtest du im Oktober starten, musst du dich
in der Regel bis Mitte Juli beworben haben, für den Start ab April bis Mitte
Januar. Du bewirbst dich mit klassischen Bewerbungsunterlagen wie Lebenslauf,
Zeugnissen und Motivationsschreiben. Zertifikate von Weiterbildungen
oder Sprachkenntnissen sind ebenfalls gern gesehen und oft
sogar gefordert. Da Master- normalerweise weniger Studienplätze zur
Verfügung haben als Bachelorstudiengänge, können die Verantwortlichen
nicht immer ausschließlich anhand der Unterlagen entscheiden.
In diesem Fall gibt es eine zweite Bewerbungsrunde mit persönlichen
Gesprächen.
FINANZIERUNG
Lebenshaltungskosten, Miete, Studiengebühren, Materialien – die laufenden
Kosten während des Masterstudiums sind nicht ohne. Glücklicherweise
stehen dir im Grunde dieselben Finanzierungsmöglichkeiten wie
während des Bachelorstudiums zur Verfügung. Bis du 25 bist, haben deine
Eltern Anspruch auf Kindergeld. Zudem kannst du weiterhin BAföG beantragen.
Aber Vorsicht: Dieses bekommst du nur dann durchgehend,
wenn dein Master nahtlos an dein Erststudium anschließt – ist die Spanne
dazwischen länger als ein Monat, wird die Zahlung unterbrochen. Außerdem
musst du den Master bestenfalls in Regelstudienzeit abschließen und
bei dessen Beginn unter 35 Jahre alt sein.
50
Prozent deiner Masterarbeit sollte der empirische Teil
ausmachen. Dagegen beträgt der Theorieabschnitt
lediglich 40 Prozent.
520
Euro kostet ein Masterstudium an einer privaten Hochschule
durchschnittlich pro Monat. An staatlichen Hochschulen
variieren die Semesterbeiträge zwischen 40 und 260 Euro
pro Monat.
www.career-center.de – Die Jobbörse für Akademiker | 49
MASTERSTUDIUM
GEISTREICH STUDIEREN
MASTERSTUDIENGÄNGE FÜR SOZIALES UND GEISTESWISSENSCHAFTEN IM PORTRÄT
FÜR EIN GESUNDES LEBEN
Zwei der größten Herausforderungen der heutigen
Gesellschaft sind die Gesundheitsförderung
und die Krankheitsprävention. Die Kommunikation
über solche Themen spielt eine zentrale
Rolle für deren Erfolg. Der Masterstudiengang
Gesundheitskommunikation an der Universität Erfurt
setzt sich mit den sozialen und psychologischen
Bedingungen, Bedeutung und Folgen
von gesundheitsbezogener Kommunikation
auseinander. Wenn du diesen Master beginnen
möchtest, musst du einen Bachelorabschluss
der Psychologie oder der Kommunikationswissenschaften
vorweisen. Im Laufe von vier
Semestern lernst du die Grundlagen und Theorien
der Gesundheitskommunikation, Public
Health, Ethik und Moral sowie Verhaltensänderung
und Gesundheitsförderung. Nach deinem
Abschluss kannst du beispielsweise in Gesundheitsorganisationen
oder -behörden, Marktforschungsagenturen,
Krankenhäusern oder in der
Wissenschaft arbeiten.
SOZIALE ADER
Du willst dich nach deinem Master für Menschen
einsetzen und aktiv an der Verbesserung
sozialer Bedingungen mitwirken? Dann ist der
Studiengang Soziale Arbeit an der Katholischen
Universität in Eichstätt die richtige Wahl. Er
zeichnet sich durch einen Mix aus klassischen
Schwerpunktthemen sowie Praxisnähe aus und
ist stark forschungsorientiert. Der Fokus liegt
darauf, Methoden der Evaluation anzuwenden
und weiterzuentwickeln, die Wirkung sozialpolitischer
Programme zu messen sowie sozialstaatliche
und -arbeiterische Interventionen
zu erlernen. Ergänzend belegst du Module wie
Sozialmanagement und -informatik, die dich
mit Führungskompetenzen ausstatten sollen.
Nach drei Semestern bist du fähig, selbstständig
Forschungsvorhaben zu entwerfen und durchzuführen,
die Ergebnisse anzuwenden und an
der Entwicklung von Evaluationsmethoden
teilzuhaben.
KUNST, DIE HILFT
Die Hochschule für Wirtschaft und Umwelt
Nürtingen-Geislingen hat einen Masterstudiengang
für künstlerisch Begabte, die ihr Talent
sozial einsetzen möchten, im Angebot: Das
Studium der Kunsttherapie zielt auf eine künstlerische
und wissenschaftliche Doppelqualifikation
ab. Du belegst Fächer wie Künstlerische Recherche
und ästhetische Forschung, Diagnostik
und Behandlungsplanung, Prozessevaluation
und Qualitätssicherung sowie Kunsttherapie
in interdisziplinären Kontexten. Ein Praxisprojekt,
das du methodisch konzipierst, umsetzt
und evaluierst, soll dir dabei helfen, dir dein
Wunscharbeitsfeld schrittweise zu erschließen.
Deine Masterarbeit schreibst du in der Regel im
dritten und letzten Semester. Der Studiengang
bietet dank einer eng begrenzten Anzahl von
Studienplätzen eine intensive Betreuung und
einen eigenen Atelierplatz für jeden Studenten.
GUT ERZOGEN
Der konsekutive Masterstudiengang Erziehungswissenschaft
– Schwerpunkt Heterogenität in Erziehung
und Bildung an der Universität Augsburg bildet
dich für Tätigkeiten im Bildungs- und Qualitätsmanagement,
in der Gleichstellungsarbeit,
der Leitung von Einrichtungen der Erwachsenenbildung
und der interkulturellen
Bildungsarbeit aus. In vier Semestern lernst
du, Chancen und Probleme von Heterogenität
in Erziehung und Bildung zu erkennen, Konzepte
für den Umgang damit zu entwickeln und
diese zu reflektieren. Während des Studiums
spezialisierst du dich auf einen von vier Bereichen:
Bildungs- und Sozialisationsprozesse in
der Pädagogik der Kindheit und Jugend, Unterrichts-
und Bildungsmedienforschung, Erwachsenen-
und Weiterbildung oder Ästhetische
Bildungsprozesse.
BIG IN JAPAN
Wusstest du, dass die Ruhr-Universität Bochum
als einizige deutsche Uni eine Ostasienfakultät
hat? Hier kannst du unter anderem Japanologie
im Master studieren, wenn du schon einen Bachelorabschluss
in diesem Fach mitbringst. In
vier Semestern vertiefst du deine Kenntnisse
in japanischer Geschichte und Sprachwissenschaft.
Wer mag, kann ein Praktikum absolvieren.
Ein Auslandssemester ist zwar kein Muss,
wird aber empfohlen – gut, dass die Universität
zahlreiche Partnerunis in Japan im Angebot
hat. Nach deinem Abschluss tun sich dir Jobmöglichkeiten
in der Kulturbranche, den Medien,
im Sprachunterricht, als Übersetzer oder
bei Firmen mit Japanbezug auf.
FÜR PHILOSOPHEN
Du hast Philosophie im Bachelor studiert und
willst jetzt noch eine Schippe drauflegen? Der
Zwei-Fach-Master Philosophie an der Martin-Luther-Universität
Halle-Wittenberg beschert dir
gleich zwei Abschlüsse: Als Zweitfach kannst
du beispielsweise Ethnologie, Geschichte, Soziologie
oder Politikwissenschaften wählen.
Dein Erstfach Philosophie ist im Gegensatz zum
Bachelor eher forschungsorientiert. Der Fokus
liegt auf Analytischer Metaphysik, Politischer
Philosophie und Angewandter Ethik sowie der
Geschichte der Philosophie. Nach den vier Semestern
bist du befähigt, beispielweise im Verlags-
und Publikationswesen, im Archiv- und
Dokumentmanagement, im Kulturmanagement
oder der Erwachsenenbildung zu arbeiten.
Um starten zu können, brauchst du einen
Bachelorabschluss in Philosophie oder einer
vergleichbaren Fachrichtung. Außerdem musst
du Vorkenntnisse in Latein oder Altgriechisch
vorweisen oder spätestens bis zum Ende des
zweiten Semesters erwerben.
Text: Alicia Reimann | Illustration: vecteezy.com, audimax MEDIEN
50 | www.career-center.de – Die Jobbörse für Akademiker
| www.career-center.de – Die Jobbörse für Akademiker | 50
MASTERSTUDIUM
DER DECKEL ZUM TOPF
EIN EXPERTE VERRÄT, WORAUF DU BEI DER SUCHE NACH
EINEM PASSENDEN MASTER ACHTEN SOLLTEST
David Scheib
ist Bildungsberater am Bildungscampus der Stadt Nürnberg.
Hier kannst du dich unter anderem zu deiner Masterwahl
beraten lassen. Hilfreiche Infos findest du auch unter:
www.studieren.de/finde-deinen-master
Herr Scheib, der Bachelor ist geschafft – wie kann es nun
weitergehen?
Hier sind fast keine Grenzen gesetzt. Ein Berufseinstieg ist in
vielen Feldern möglich. Später kann bei Bedarf noch der berufsbegleitende
Master erworben werden. Wer gleich weiter
studieren möchte, kann den konsekutiven oder nicht-fachgebundenen
Master machen und hierfür auch die Hochschule
wechseln oder ins Ausland gehen. Bei größeren Fachwechseln
ist auch ein Bachelor als Zweitstudium denkbar.
Welche Kriterien spielen bei der Wahl des Masters eine Rolle?
Das fachliche Interesse und die Neigung. Der konsekutive
Master bringt eine Vertiefung. Über den
nicht-fachgebundenen Master können die Studenten ihr
Wissen interdisziplinär ergänzen oder auch die Richtung
wechseln. Eine andere Hochschule bringt dabei oft neue
Impulse.
Ein allgemeiner Master oder eine Spezialisierung – was ist
sinnvoller?
Das kommt auf die persönliche Neigung und die Berufsabsichten
an. Eine Spezialisierung bringt Vorteile in einem bestimmten
Feld – gut für alle, die ihr Spezialgebiet gefunden
haben. Mit dem allgemeinen Master bleiben mehr Optionen
offen, aber die Brücke zum Arbeitsmarkt muss dann eigenständig
geschlagen werden.
Was tun, wenn sich die Entscheidung als falsch erweist?
Erst mal in Ruhe die Situation analysieren und die Studienberatung
konsultieren! Vielleicht kommt ein intra- beziehungsweise
interdisziplinärer Wechsel des Masters in Frage.
Hier sollten Studenten die Anrechnungsmöglichkeiten prüfen.
Für den Fall des Studienabbruchs gibt es spezielle Beratungsstellen.
Oder: dranbleiben und den Studierendenstatus
zur weiteren Orientierung oder für ein Praxissemester
nutzen.
EIN STUDIUM
SO BESONDERS
WIE DU
Bei uns zählt Deine Persönlichkeit!
Gestalte Dein Studium nach Deinen Zielen und Interessen.
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MASTERSTUDIUM
ECHTE MASTER
HIER GIBT'S HAUTNAHE EINBLICKE VON MASTERANDEN
Corbinian Fuchs
studiert Soziale Arbeit –
psychosoziale Beratung
und Gesundheitsförderung
im Master an der SRH
Hochschule Heidelberg.
Verena Zienau
studiert Politik- und Verwaltungswissenschaft
im
Master an der Universität
Konstanz.
Kristina Prümer
absolviert ihren Master
of Science in Computing
in the Humanities an der
Otto-Friedrich-Universität
Bamberg.
Corbinian, wobei hat dir dein Masterstudium
bisher am meisten geholfen?
Selbstständige Beratungsgespräche
und die Analyse von Problemfällen
stellten am Anfang meines Bachelorstudiums
eine ziemliche Herausforderung
für mich dar. Deshalb wollte
ich mich besonders im Bereich der
psychosozialen Beratung weiterentwickeln
und habe mich bewusst für
das Masterstudium an der SRH Hochschule
Heidelberg entschieden. Hier
kann ich in einem geschützten Rahmen
alle Beratungsansätze der Sozialen
Arbeit kennen und anwenden
lernen.
Warum ist der Master deiner Meinung
nach förderlich für deine Karriere?
Gerade in der Sozialen Arbeit ist es
wichtig, gut ausgebildet zu sein, um
Klienten und Patienten professionell
beraten zu können. Durch das praxisnahe
Lernen kann ich viel mitnehmen
und das Gelernte direkt anwenden.
Das Masterstudium bringt mich
so meinem Traumberuf jeden Tag ein
Stückchen näher und bereitet mich
optimal auf meinen Berufsalltag vor.
Verena, wie zufrieden bist du mit deinem
Masterstudium?
Es gefällt mir sehr. Die individuelle
fachliche und administrative Betreuung
ist sehr gut. Zudem erlaubt mir
die interdisziplinäre Ausrichtung des
Studiengangs, verschiedene Themengebiete
abzudecken und mich in Bereichen
zu spezialisieren, die mich besonders
interessieren.
Welchen Ratschlag hast du für Studenten,
die noch vor ihrem Master stehen?
Ich würde empfehlen, frühzeitig Praxiserfahrungen
zu sammeln, um die
persönlichen Interessen kennenzulernen.
Außerdem ist es hilfreich, genügend
Zeit für die Entscheidung und
Bewerbungen einzuplanen, um zum
Beispiel alle für den Master notwendigen
Nachweise zu erbringen.
Kristina, wie gefällt dir dein Masterstudium
bislang?
Sehr gut. Ich finde es toll, selbst nach
einem Bachelor aus einem anderen
Fachbereich die Möglichkeit zu bekommen,
etwas Neues zu lernen
– ohne dafür ein komplett anderes
Studium beginnen zu müssen. Das erfordert
am Anfang zwar etwas Mut, es
macht aber auch viel Spaß, zu sehen,
wie schnell ich Fortschritte mache
und mich in diesem neuen Fachgebiet
zurechtfinde.
Inwiefern wurden deine vorherigen
Erwartungen erfüllt?
Ich bin davon ausgegangen, dass mein
Master sehr anspruchsvoll wird –
diese Erwartung hat sich erfüllt. Was
mich überrascht hat, war die große
Unterstützung, die ich während meines
Studiums erhalte, vor allem von
den Dozenten. Es gibt für meinen Studiengang
zum Beispiel jedes Semester
einen Stammtisch, bei dem wir
uns über das Studium, aber auch über
mögliche Zukunftsperspektiven austauschen
können.
Anna-Lena Binder
absolviert ebenfalls ihren
Master in Politik- und Verwaltungswissenschaft
an
der Universität Konstanz.
Anna-Lena, haben sich deine Vorstellungen vom Masterstudium bestätigt?
Ja, alle meine Erwartungen wurden erfüllt: Das Studium ist sehr interdisziplinär und international,
die Seminare sind zu einem Großteil sehr praxisnah und ich kann mir die
Lehrveranstaltungen nach meinen Interessen relativ frei einteilen.
Master ja oder nein – was rätst du Studenten, die noch keine Antwort auf diese Frage haben?
Wer mit dem Gedanken spielt, ein Masterstudium aufzunehmen, sollte zeitnah mit der
Recherche beginnen, da die Bewerbungsverfahren oft umfangreich sind. Meiner Meinung
nach muss es nicht immer ein Master sein. Je nach Berufswunsch reicht oft auch ein Bachelorabschluss
aus. Genauso kann ein berufsbegleitender Master oder ein einjähriger
Master im Ausland sinnvoll sein. Ich habe zwischen Bachelor und Master ein Gap Year im
Ausland gemacht und bin froh darüber, diese Entscheidung getroffen zu haben.
Text: Alicia Reimann | Fotos: privat | Illustration: vecteezy.com
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MASTERSTUDIUM
MASTERSTUDIUM
KARRIEREKICK
DIESE VORTEILE UND CHANCEN HÄLT EIN MASTERABSCHLUSS FÜR DICH BEREIT
Text: Alicia Reimann | Quelle: gehaltsreporter.de | Illustration: vecteezy.com, audimax MEDIEN
SPEZIALPROFI WERDEN
Während deines Masterstudiums vertiefst du deine Kenntnisse
in einem speziellen Bereich deines Fachgebiets aus dem
Bachelor. Das heißt: Du kannst bei der Jobsuche wesentlich
mehr Know-how vorweisen als deine Konkurrenz, die
›nur‹ einen Bachelorabschluss mitbringt. Außerdem kannst
du dich ausschließlich mit den Themen auseinandersetzen,
die dich wirklich interessieren – der Spaßfaktor ist im Master
also tendenziell größer als im vorhergehenden Studium.
GEHALTSSPRUNG GARANTIERT
Durch den Masterabschluss hast du nicht nur die Möglichkeit,
direkt in höhere Positionen einzusteigen, auch dein
Gehalt fällt bereits zu Beginn deiner Karriere üppiger aus.
Bachelorabsolventen verdienen in ihrem ersten Job durchschnittlich
40.500 Euro brutto pro Jahr. Mit einem Master
in der Tasche sind es im Schnitt 46.200 Euro – ganze 14
Prozent mehr.
WEITERENTWICKLUNG PUR
Es ist üblich, dass Master- wesentlich praktischer ausgelegt sind als
Bachelorstudiengänge. Du bekommst also schon während des Studiums
Einblicke in die Praxis und kannst dich somit sowohl fachlich
als auch persönlich enorm weiterentwickeln. Im besten Fall
schreibst du deine Masterthesis in deinem Wunschunternehmen
und wirst danach direkt übernommen. So oder so: Die gesammelten
Erfahrungen helfen dir bei deiner Berufswahl und stärken dich
für eine aussichtsreiche Karriere.
BESSERE JOBCHANCEN
Als Master deines Fachs hast du im Kampf um begehrte Arbeitsplätze
einen klaren Vorteil: Dir stehen von Anfang an mehr Jobs zur
Auswahl als den Kandidaten ohne Masterabschluss. Denn du kannst
dich sowohl für Stellen bewerben, die einen Master erfordern als
auch für solche, für die ein Bachelorabschluss ausreicht. Hier solltest
du allerdings aufpassen, dass du schlussendlich nicht zu überqualifiziert
bist und nicht ausreichend bezahlt sowie gefordert wirst.
Was gibt’s
morgen
zu essen?
FOOD
NUTRITION
HEALTH
Im Wintersemester 2020/21 geht es los! Dann startet der
englischsprachige Masterstudiengang
„Food Quality and Safety“
und damit der Lehrbetrieb am Campus in Kulmbach.
Thematisch fokussiert dieser Master die Gewährleistung
und Steigerung von Lebensmittelqualität
und -sicherheit durch eine Verbindung der naturwissenschaftlichen
Perspektive mit dem Lebensmittelrecht
und dem Qualitätsmanagement. Alles Themen,
die in Kulmbach schon jetzt auf vielfältige Weise von
Industrieunternehmen, Behörden und bestehenden
Forschungsstellen nachgefragt werden.
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foodquality.uni-bayreuth.de
STUDIENHILFE
ARBEITSTHEMA FINDEN
SO FORMULIERST DU EINE AUFGABENSTELLUNG FÜR DEINE
WISSENSCHAFTLICHE ARBEIT
Text & Grafik: Prof. Dr. Günter Lehmann
Als Verfasser deiner Bachelor- oder Masterarbeit
stehst du anfangs vor mindestens zwei
Schwierigkeiten: Du hast ein Ziel für die Arbeit
vor Augen und versuchst nun, dieses Ziel
möglichst vollständig zu erreichen. Bald stellst
du fest, dass dafür verschiedene Probleme auf
unterschiedlichen Wegen zu lösen sind. Ständig
treten neue Aspekte hinzu, das Untersuchungsfeld
weitet sich aus und wird immer
unübersichtlicher, dich verlässt der Mut. Du
formulierst eine Problemstellung, die dir geeignet
erscheint. Durch das Literaturstudium
musst du erkennen, dass das Problem längst
gelöst ist. Oder du stellst im Zuge der Problemlösung
fest, dass der Zugang zu Daten für dich
nicht möglich oder sehr eingeschränkt ist. Die
Zeit läuft dir davon.
Diesen Schwierigkeiten kannst du vorab mit
einer gründlichen Recherche begegnen. Die
folgenden Schritte helfen dir dabei, eine bearbeitbare
Aufgabenstellung zu formulieren:
1. Wozu willst du mit deiner Arbeit einen Beitrag leisten?
Das ist die Frage nach einem übergreifenden
Ziel. Anregungen dafür ergeben sich aus dem
persönlichen Leben, aus der Lehre und der Literatur
oder aus abgeschlossenen wissenschaftlichen
Arbeiten. Aber Vorsicht, das ist noch
nicht die Aufgabenstellung!
2. Welche Lösungsmöglichkeiten gibt es für das Erreichen
dieses Ziels?
In der Regel ergeben sich aus den Überlegungen
mehrere Fragestellungen. Achtung! Bleibe
nicht bei der erstbesten Frage stehen. Im Grunde
sind alle zu beantworten, um das übergreifende
Ziel zu erreichen. Damit wäre aber eine
Bachelor- oder Masterarbeit überfordert. Deshalb
musst du eingrenzen.
3. Welche dieser Fragestellungen sind bereits (weitgehend)
beantwortet?
Jetzt setzt eine verstärkte Recherche der einschlägigen
Literatur ein. Gespräche mit den
Dozenten in der Ausbildung, mit Fachleuten
aus der Praxis, mit Kollegen und Freunden
sowie nicht zuletzt mit dem Betreuer führen
dich zu entsprechenden Antworten. Im Ergebnis
bleiben eine oder mehrere Fragen unbeantwortet
und damit offen für deine Wahl.
4. Welche der offenen Fragen beantwortest du?
Das führt dich zu der von dir gewählten Aufgabenstellung,
also deinem Arbeitsthema. Beachte
bei der Auswahl die folgenden Kriterien:
Bezug zu einem Fach im Studiengang, eigenes
Interesse an der Thematik, Zugangsmöglichkeiten
zu notwendigen Daten, Neuigkeits- beziehungsweise
Schwierigkeitsgrad der Untersuchung,
Verwertungsinteressen Dritter,
Selbstverwertung, etwa zur Umsetzung in der
Praxis oder für eine Start-up-Gründung.
5. Welche der offenen Fragen beantwortest du nicht?
Damit verweist du auf weiterführende wissenschaftliche
Untersuchungen zu Lösungsmöglichkeiten
für die übergreifende Zielstellung.
Du grenzt dich auf diese Weise deutlich davon
ab, was du in deiner Arbeit nicht untersuchst,
eröffnest aber für andere – gegebenenfalls auch
für dich – eine Forschungsperspektive. Indem
du nachfolgenden Studierenden Themenvorschläge
unterbreitest, leistest du einen Beitrag
zur Wissenschaftsentwicklung.
6. Wie kannst du die gewählte Aufgabenstellung so präzisieren,
dass sie bearbeitbar wird?
Nun gilt es zu prüfen:
• ob der wissenschaftliche Anspruch erfüllt
wird: Doktor-, Master-, Diplom-, Bachelor-,
Haus- oder Belegarbeit.
• ob die Untersuchung in der verfügbaren Bearbeitungszeit
abgeschlossen werden kann.
• ob die Arbeit in ihrem Umfang den Vorgaben
der Hochschule genügt.
Nun kannst du die Aufgabenstellung begrifflich,
örtlich, zeitlich, institutionell eingrenzen
oder methodisch einschränken. Umgekehrt
kann die Aufgabenstellung mit diesen Kriterien
erweitert werden.
Illustration: vecteezy.com
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STUDIENHILFE
BEISPIEL AUS DER IMMOBILIENWIRTSCHAFT
Von den sechs im Beispiel oben gefundenen Fragestellungen sind nach dem Literaturstudium und den
Expertengesprächen vier bereits weitgehend beantwortet. In den letzten beiden steckt noch Lösungspotenzial.
Mit Hilfe der in Schritt 4 vorgeschlagenen Kriterien wird die Aufgabenstellung ausgewählt und
als Arbeitsthema formuliert. Jetzt gilt es, zu prüfen, ob mit Blick auf den Typ der Arbeit Eingrenzungen
oder Erweiterungen erforderlich werden: So wurden in Schritt 6 erhebliche örtliche (Außenbereich) und
zeitliche Eingrenzungen (nächtlich) sowie methodische Einschränkungen (Analyse) des Arbeitsthemas
vorgenommen.
MEHR TIPPS ZUM
WISSENSCHAFTLICHEN
ARBEITEN?
In seinem Buch ›Wissenschaftliche
Arbeiten zielwirksam verfassen
und präsentieren, Ergebnisse
publizieren und umsetzen‹
bietet Günter Lehmann weitere
Vorschläge zum schrittweisen
Gewinnen von Erkenntnissen oder
zum Diskutieren der Ergebnisse,
zum Erheben von Daten, aber
auch zum Präsentieren und
Publizieren.
EINBLICK
SCHLAU IN 60
SEKUNDEN
WELT + WASSER + WIRTSCHAFT = WICHTIG! WARUM WIR VERANT-
WORTUNGSVOLLER MIT DER RESSOURCE WASSER UMGEHEN MÜSSEN
Foto: privat | Interview: Viktoria Feifer
Wasser sprudelt in Deutschland überall in
Trinkwasserqualität aus dem Hahn – für viele
ist das selbstverständlich. Tatsächlich ist Süßwasser
aber nur in begrenztem Umfang verfügbar
und deshalb schützenswert. Nach Einschätzung
der Vereinten Nationen steuert die
Welt auf einen dramatischen Wassermangel
zu. Haben wir in Deutschland etwas damit zu
tun? Können oder müssen Politik, Landwirtschaft,
Industrie und jeder einzelne Mensch etwas
tun? Oder geht uns das nichts an? Mit diesen
Fragen setzten sich Sophia Marie Schmidt
und ihre Kommilitonen der Goethe-Universität
Frankfurt unter der Leitung von Prof. Dr.
Gerhard Minnameier im interdisziplinären
Studienprojekt ›Students4Water‹ auseinander.
Dabei wurden sie von Nestlé Deutschland mit
Material und Hintergrundinformationen unterstützt.
In den nächsten 60 Sekunden gibt dir
Sophia Marie einen Einblick in die Thematik.
Sophia Marie, was war das Ziel des Studienprojekts
Students4Water?
Den Auslöser und die Wirkung der Problematik
rund um den Wasserverbrauch zu
identifizieren und durch interdisziplinäre Zusammenarbeit
zwischen NGOs, Hydrologen,
Medien- und Wirtschaftswissenschaftlern
eine umsetzbare Lösung zu erarbeiten.
Wodurch werden unsere Wasserreserven bedroht?
Neben Umwelteinflüssen wie geringem Niederschlag
und dem Wasserverbrauch im produzierenden
Gewerbe liegen die Ursachen vor
allem in der fehlenden globalen Koordination
einzelner Staaten. Wasserknappheit kann
auch durch das Nichtwissen über den richtigen
Umgang mit der Ressource verursacht
werden: Eine falsche oder nicht vorhandene
Aufklärung führt beispielsweise in Pakistans
Landwirtschaft zu Feldflutungen, während in
anderen Teilen des Landes Dürre herrscht.
Wie beeinflusst die Klimakrise die Situation?
Der menschengemachte Klimawandel verstärkt
die Wasserknappheit signifikant und
verleiht der Problematik eine höhere Relevanz.
Bei einer Erwärmung des globalen Klimas um
drei Grad Celsius sind 40 Prozent mehr Menschen
von Wasserknappheit betroffen. Es
sollte somit dringend
das Zwei-Grad-
Ziel des Pariser Abkommens
erreicht werden.
Welche Lösungsansätze konntet ihr für ein nachhaltiges
Wassermanagement identifizieren?
Mehr Standards wie den AWS-Standard einführen,
der es Unternehmen ermöglicht, die
Wasserrisiken ihres Umfelds zu erkennen
und geeignete Maßnahmen zu entwickeln.
Alle Generationen mit weitreichenden, globalen
Kampagnen aufklären, damit sich das
individuelle Bewusstsein für nachhaltige
Wassernutzung erhöht. Dieses könnte durch
staatliche Anreizstrukturen und Regelungsmechanismen
verstärkt werden. Eine marktwirtschaftliche
Lösung, etwa durch Preisanpassungen,
wäre ebenfalls denkbar. Weiterhin
gibt es technische Lösungsansätze: Beispielsweise
sollte die Feldflutung in der Landwirtschaft
verboten und stattdessen eine Tropfbewässerung
genutzt werden.
Mehr Infos unter www.students4water.de.
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INTERNATIONAL
MEDIZIN AUF MANDARIN
JING BLICKTE HINTER DIE KULISSEN DES CHINESISCHEN GESUNDHEITSSYSTEMS
UND VERBRACHTE EIN UNVERGESSLICHES JAHR IN HANGZHOU
Diese ganz aus Eis gebauten Paläste lassen
sich im Winter in Harbin bestaunen.
audimax-Serie
Das Leben
anderswo
DAS ANDERSWO
Wilde Landschaften, eine aufregende
Kultur und lebendige Städte – CHINA
ist das viertgrößte Land der Erde und
Wohnort von etwa 1,4 Milliarden Menschen.
Die Natur unterscheidet sich in
den unterschiedlichen Regionen stark: Im
Norden liegen trockene Wüsten, im Westen
und Süden Gebirge und in Mittelchina
eine riesige Schwemmlandebene. Neben
Hochchinesisch gibt es eine Vielzahl anerkannter
Regionalsprachen. Die Hauptstadt
ist Peking und die Landeswährung
Renminbi. Die Ballungszentren Chinas
haben mit hohen Luftverschmutzungen
zu kämpfen.
Die Ärztin stand seit zweieinhalb Stunden am
Operationstisch. Sie hatte aus dem Bauch der
Patientin einen Tumor entfernt und war dabei,
den Schnitt wieder zuzunähen. Normalerweise
brauchte sie keine fünf Minuten dafür,
aber heute schien sie sich extra viel Mühe zu geben.
Die Naht dauerte länger und sah am Ende
besonders gerade und akkurat aus. »Komm mit
uns zum Essen«, sagte die Ärztin nach der Operation
zu mir. »Die Patientin, die gerade auf dem
OP-Tisch lag, hat uns alle eingeladen. Die Rechnung
geht auf sie.« »So funktioniert das hier
also«, dachte ich.
Im Laufe meines Auslandsjahrs in China erhielt
ich immer mehr Einblicke hinter die Kulissen
des chinesischen Gesundheitssystems. Als Medizinstudentin
hospitierte ich auf der gynäkologischen
Station eines Universitätsklinikums,
besuchte Vorlesungen und Seminare und erlebte
ein Jahr lang das Studentenleben in einer
chinesischen Großstadt.
MEIN WEG NACH HANGZHOU
Dass ich einen Teil meiner Studienzeit gerne in
China verbringen würde, stand für mich schon
lange fest. Ich habe chinesische Wurzeln, wollte
mal wieder meine dortigen Verwandten sehen,
mich mit dem Klinikalltag in China vertraut
machen und meine Mandarinkenntnisse vertiefen.
Da die Zhejiang University in Hangzhou
und meine Heimatuni in München eine
Partnerschaft haben, bewarb ich mich für zwei
Auslandssemester und saß ein knappes Jahr
später im Flieger nach China.
CAMPUSLEBEN
Mit über zwei Millionen Quadratmetern schien
mein Campus eine eigene kleine Stadt zu sein.
Alles, was ich zum Leben brauchte, gab es auf
dem Unigelände – egal ob Supermarkt, Friseur,
Post oder Fahrradreparaturladen. Das war natürlich
praktisch. Anfangs lief ich aber auch
Gefahr, mich zu verlaufen. Zum Glück fand ich
schnell Anschluss zu den anderen Studierenden
aus China und dem Rest der Welt. Wir besuchten
nachmittags gemeinsam Tanzveranstaltungen,
feuerten unsere Uni bei der chinesischen
Hochschulbasketballmeisterschaft an, die an
meinem Campus ausgetragen wurde, und nahmen
selbst an Sportkursen teil. Damit die Studierenden
fit bleiben, wird Sport an der Zhejiang
Uni groß geschrieben: Jeder muss während
seines Bachelors durchgehend einen Sportkurs
wählen, der neben wöchentlichen Trainings
auch Fitnesstests, eine theoretische Prüfung
und regelmäßiges Joggen auf dem Campus beinhaltet.
Letzteres wird mit der Sportapp der
Uni kontrolliert.
REIS UND TRANK
Kulinarisch gesehen ist die Zhejiang Universität
ein Traum. Direkt neben dem Wohnheim für
internationale Studenten gibt es eine Mensa, die
Text und Fotos: Jing Wu
56 | www.career-center.de – Die Jobbörse für Akademiker
INTERNATIONAL
eher einem Restaurant als einer Kantine gleicht.
Hier werden verschiedene typisch chinesische
Gerichte wie gebratene Aubergine, Kartoffelstreifen
oder Tomaten mit Rührei und Reis serviert.
An den Nordeingang des Campus grenzt
eine Food Street, wo es auch spätabends noch
Milchtee und Gemüsewraps gibt. Als Vegetarierin
musste ich aber aufpassen, dass mir nicht
doch Fleisch untergejubelt wird: In China wird
dem Essen oft etwas Hack beigemengt, ohne
dass es explizit deklariert wird. Einmal fragte
ich an einem Straßenstand nach vegetarischen
Angeboten und entschied mich für ein Fladenbrot
mit Gemüse. Später stellte sich heraus, dass
doch Fleisch dabei war. »Aber nur ganz wenig«,
sagte die Verkäuferin. »Hast du nicht herausgeschmeckt,
oder?«
LAND UND LEUTE
China befindet sich im technologischen Aufschwung.
Bargeld ist altmodisch geworden,
heute zahlen die Chinesen mit dem QR-Code einer
App auf dem Handy, die mit der Bankkarte
verbunden ist. Egal ob an der Supermarktkasse,
im Restaurant oder im Waschsalon – Mobile
Payment ist die neue Geldbörse. Selbst Straßenmusiker
haben vor sich lediglich einen QR-
Code liegen, den es zu scannen gilt, um einen
Geldbetrag zu spenden. Verrückte neue Welt!
An den Wochenenden und in den Semesterferien
habe ich die Zeit genutzt, um China zu
entdecken. Das Reich der Mitte ist vielfältig und
bunt – im Norden, Süden, Osten und Westen
des Landes warten vier komplett unterschiedliche
Welten. Der Schnellzug fährt von Hangzhou
in weniger als einer Stunde nach Shanghai.
Zudem war ich natürlich in Beijing auf der Chinesischen
Mauer, habe mir die Terrakotta-Armee
in Xi’an angeschaut und die Eisskulpturen
Harbins, einer Stadt im Norden Chinas, im Winter
bewundert.
Es ist schwierig, die Chinesen selbst zu beschreiben.
Das Land ist so groß wie ein ganzer Kontinent
und die Menschen dort haben ganz unterschiedliche
Bräuche und Gewohnheiten. Eine
Sache ist mir jedoch besonders positiv aufgefallen:
Chinesen sind extrem gastfreundlich. Oft
wurde ich zum Essen eingeladen und habe die
Herzlichkeit der Menschen bewundert.
MEIN FAZIT
Mein Jahr in China war ein Abenteuer in der
Heimat, eine Reise ins Bekannte und Fremde
zugleich. Ich bin unendlich dankbar für die
Freundschaften, die entstanden sind, und für
die Erfahrungen, die ich machen durfte. Wenn
ich an China denke, taucht vor meinen Augen
ein Sammelsurium schöner Momente auf:
der Sonnenaufgang auf dem Gipfel der Yellow
Mountains. Die Karaoke-Abende mit Freunden.
Das Wiedersehen mit meiner Oma. Wassermelonensaft.
Die kandierten Weißdornfrüchte am
Spieß, die so schmecken, wie ich es aus meiner
Kindheit in Erinnerung hatte. Meine Liste geht
noch viel weiter und ich bin mir sicher, dass ich
sie in Zukunft noch ergänzen werde – denn die
nächste Chinareise ist bereits geplant.
Jing auf der Chinesischen Mauer.
JINGS TIPPS
Unvergesslich: Nachtzug fahren, unterwegs im Abteil Instant-Nudelsuppe
essen, bis tief in die Nacht Karten spielen
und im dreistöckigen Hochbett schlafen.
Das geht nur hier: Vier Gerichte inklusive Softdrinks im Restaurant
bestellen für umgerechnet vier Euro.
Hinkommen: In zehn Stunden mit dem Flugzeug.
Unbedingt probieren: Auf dem Markt mit den Händlern feilschen.
Achtung: Je westlicher das Aussehen, desto höher
der Startpreis.
Typisch China: Warmes Wasser ist das Universalheilmittel
schlechthin. Chinesen trinken es gegen Erkältung, Fieber, Rückenschmerzen,
Bauchkrämpfe, allgemeines Unwohlsein, Erschöpfung,
Heimweh, Liebeskummer – und Durst.
Yay oder hmm?
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JETZT MITMACHEN:
MINT-AWARD IT-SICHERHEIT
GEWINNE 3.000 EURO MIT DEINER ABSCHLUSSARBEIT
Bereits zum dritten Mal schreibt audimax gemeinsam
mit dem Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) den
MINT-Award IT-Sicherheit aus. Mit 1.000, 2.000 und
3.000 Euro prämiert der Preis herausragende Bacheloroder
Masterarbeiten rund um das spannende Zukunftsthema
Cyber Security.
Von Cyberangriffen jeglicher Art waren in den vergangenen Jahren knapp 70 Prozent
der deutschen Unternehmen und Institutionen betroffen. Diese hohe Zahl verdeutlicht,
wie wichtig es ist, die eigenen Systeme vor Hacker angriffen zu bewahren. Hinzu
kommt, dass zahlreiche Cyberangriffe eine Gefahr für die Demokratie und die innere
Sicherheit Deutschlands darstellen. Daher sind folgende Fragestellungen vor allem
auch für die nationale Sicherheitsarchitektur brisanter denn je: Wie werden Daten sicher?
Wie können Gesellschaft, Institutionen und Unternehmen vor Hacker an griffen und
Cyber-Spionage geschützt werden? Wie bleiben sensible Daten dort, wo sie hingehören?
Beim diesjährigen MINT-Award liegt der Fokus auf Abschlussarbeiten, die sich mit einem
dieser drei Themen komplexe beschäftigen:
» Architektur von Sicherheitsnetzen
» Detektion von (APT-) Schadsoftware
» Angriffe auf Parser und Decoder –
Erkennung und Abwehr
TEILNAHME & PREISE
Teilnahmeberechtigt sind Studenten und Hochschulabsolventen der MINT-Studienfächer (Mathematik,
Informatik, Naturwissenschaft und Technik), die ihre deutsch- oder englischsprachige Bachelor- oder Masterarbeit
2019 beziehungsweise 2020 abgegeben haben oder dies noch tun werden. Bitte sende deine komplette
Arbeit mit Abschlussnote – sofern schon bekannt – und deinen Lebenslauf an Ivo Leidner: leidner@audimax.de.
Bei Fragen zur Teilnahme kannst du dich auch gerne an ihn wenden. Mehr Informationen findest du unter
www.mint-award-it-sicherheit.de.
Einsendeschluss: 15.06.2020
3.000 Euro
2.000 Euro 1.000 Euro
Alle Gewinner erhalten nicht nur ein Preisgeld, sie können sich auch direkt mit den Expertinnen und Experten
aus dem Bereich IT-Sicherheit des BfV austauschen und ein wertvolles Netzwerk knüpfen.
DER PARTNER:
BUNDESAMT FÜR VERFASSUNGSSCHUTZ (BFV)
Das BfV ist der deutsche Inlandsnachrichtendienst. Die Behörde hat unter anderem die Aufgabe, Informationen
über extremistische sowie terroristische Bestrebungen zu sammeln und auszuwerten. Darüber hinaus ist das
BfV auch für die Spionageabwehr zuständig. Damit leistet es einen wichtigen Beitrag für die Sicherheit Deutschlands.
Um den gewachsenen digitalisierten Bedrohungen auf höchstem Niveau zu begegnen, sucht das BfV Informatiker,
Mathematiker, Physiker sowie Ingenieure. Diese MINT-Absolventen finden sich zum Beispiel in
der technischen Aufklärung, der Cyberabwehr, der klassischen IT oder sie unterstützen die Analysten in phänomenspezifischen
Abteilungen, unter anderem in den Bereichen Islamismus/islamistischer Terrorismus und
Rechtsextremismus/ -terrorismus. Als Mitarbeiter entwickeln sie beispielsweise komplexe Systeme zur optimalen
Unterstützung der nachrichtendienstlichen Arbeit oder widmen sich der Auswertung und Analyse gesammelter
Informationen. Auch die GPS- Spurfolge oder andere nachrichtendienstliche Technik sowie die Abwehr
von Cyberangriffen in der Spionageabwehr gehören zu den verschiedenen Arbeitsfeldern. Mehr Informationen
über die Karrieremöglichkeiten beim Bundesamt für Verfassungsschutz gibt es unter www.verfassungsschutz.de/mint.
MINT-Award
IT-Sicherheit
2020
eine Initiative der
in Kooperation mit audimax ist im Kuratorium
DIE JURY: TOP-EXPERTEN VOM BFV
Know-how und Kompetenz pur: Deine Arbeit wird von einer mehrköpfigen Jury aus
Expertinnen und Experten vom Bundesamt für Verfassungsschutz bewertet, deren
Namen aus Gründen der Geheimhaltung nicht veröffentlicht werden dürfen.
MINT ZUKUNFT SCHAFFEN
Traditionell schreibt audimax die MINT-Awards in Zusammenarbeit mit der Initiative
›MINT Zukunft schaffen‹ aus. ›MINT Zukunft schaffen‹ hat sich die Stärkung von
MINT-Kompetenzen in allen Bildungsbereichen und die Bekämpfung der MINT-
Fachkräftelücke zum Ziel gesetzt. Mit der Ausschreibung der MINT-Awards wollen
wir gemeinsam die Relevanz von MINT-Kompetenzen in den Fokus gesellschaftlicher
Wahrnehmung rücken, junge MINT-Talente ehren und Studenten Mut machen, eine
MINT-Karriere zu starten.
mint-award-it-sicherheit.de
KARRIERE
KARRIEREFRAGE: WELCHE ASPEKTE
SOLLTE MEIN ANSCHREIBEN BEINHALTEN?
»Beginnen solltest du dein Anschreiben am besten
damit, wie und weshalb du auf die ausgeschriebene
Stelle aufmerksam geworden bist
oder warum das Unternehmen für dich ein besonders
attraktiver Arbeitgeber ist. Im nächsten
Absatz stellst du dich und deinen bisherigen
beruflichen Werdegang kurz vor und betonst
deine Fähigkeiten und Kenntnisse. Danach
gehst du konkret auf die zu besetzende Position
ein. Hier musst du den Personalverantwortlichen
davon überzeugen, dass du für diese Stelle
gut geeignet bist und zum Ausdruck bringen,
welchen Beitrag du im neuen Job leisten wirst.
Anschließend gehst du noch einmal genauer
auf deine Arbeitsweise ein und nennst, was dich
hier auszeichnet. Wichtig ist dein möglicher
Starttermin. Falls gefordert, solltest du auch
deine Gehaltsvorstellungen nennen, am besten
das erwünschte Bruttojahresgehalt. Bleibe hier
realistisch! Länger als eine Seite sollte dein Anschreiben
nicht sein.«
Walter Feichtner, Coach und Berater für Karriere, Berufseinstieg,
berufliche Neuorientierung oder Weiterentwicklung
GUTE AUSSICHTEN
Karrierechancen zählen zu den wichtigsten
Faktoren für die Arbeitszufriedenheit. Aus
diesem Grund hat Glassdoor die 20 Unternehmen
mit den besten Karrieremöglichkeiten in
Deutschland ermittelt. Die Digitalunternehmen
Coyo und SAP thronen an der Spitze des
Rankings. Dicht gefolgt von der MHP Management-
und IT-Beratung sowie Capgemini. Daneben
finden sich auch Wirtschaftsprüfungsgesellschaften
und Handelsunternehmen in
der Rangliste. Das gesamte Ranking findest du
unter www.glassdoor.de/blog.
STARKES SELBSTBEWUSSTSEIN
Mehr als 60 Prozent der Fach- und Führungskräfte
halten ihren Job für sicher. Ganze 74
Prozent sind sogar optimistisch, im Notfall innerhalb
von sechs Monaten eine neue Stelle zu
finden, mit der sie ebenso zufrieden sind. Ihre
Verhandlungsposition ist aktuell günstig: So
lehnt fast jeder dritte Bewerber das Vertragsangebot
ab, das er am Ende des Bewerbungsprozesses
bekommt. Ebenso viele kündigen den
neuen Job während des ersten Jahres, weil er
nicht den eigenen Erwartungen entspricht.
DER IM RAHMEN DES
FUTURE TALENTS
REPORTS 2019
BEFRAGTEN IST ES
SEHR WICHTIG, SPÄTER
IM BERUFSLEBEN
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18.05.2020 CAREER Venture® business &
consulting summer 2020 | Ort: Mannheim
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MEHR ZASTER
Frankfurt, München und Stuttgart – in diesen
Städten verdienen Arbeitnehmer überdurchschnittlich
gut. Das zeigt die ›Gehaltsübersicht
2020‹ von Robert Half. Der Personaldienstleister
hat ermittelt, wie der Standort das Gehalt
beeinflusst und wo Beschäftigte im Vergleich
zum Bundesdurchschnitt am besten verdienen.
Frankfurt konnte seine Spitzenposition
seit 2018 weiter ausbauen: Die Gehälter liegen
hier aktuell 14 Prozent über dem Bundesdurchschnitt.
Mehr Gehalt bedeutet jedoch nicht
gleich mehr Geld zum Leben: Die Städte mit
überdurchschnittlichem Gehaltsniveau weisen
auch entsprechend höhere Lebenshaltungskosten
auf – besonders was die Mieten betrifft.
Fotos: contrastwerkstatt/adobestock.com, Malcolm Lightbody, Martin Widenka/unsplash | Illustrationen: freepik.com | Quellen: Clevis, StepStone | Text: Viktoria Feifer
60 | www.career-center.de – Die Jobbörse für Akademiker
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PRÜFEN & BERATEN
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Text: Felix Schmidt
ANFORDERUNGEN
»Wirtschaftsprüfer müssen sich schnell
auf neue Sachverhalte einstellen können
und wertvolle Lösungen für die Unternehmen
generieren«, so Melanie Sack, geschäftsführendes
Vorstandsmitglied des
Instituts der Wirtschaftsprüfer (IDW).
BERUFUNG
Wer als Wirtschaftsprüfer tätig sein
möchte, muss öffentlich bestellt werden.
Somit musst du – per anspruchsvollem
Staatsexamen – eine persönliche sowie
fachliche Eignung nachweisen. Die Berufsbezeichnung
des Unternehmensberaters
ist hingegen nicht geschützt. Trotzdem
liegen die Einstiegshürden sehr
hoch, speziell bei den Top-Beratungen.
DIGITALISIERUNG
Der digitale Wandel macht vor keinem
Unternehmen halt. Deshalb gewinnen
»Verständnis von IT sowie die Auswertung
und Nutzung von Daten immer
mehr an Bedeutung«, erklärt Matthias
Loebich, Vizepräsident des Bundesverbands
Deutscher Unternehmensberater
(BDU). Zudem verlagern sich die Schwerpunkte
hin zu agileren Themen und
der Frage, wie innovative Ideen schnell
und erfolgreich implementiert werden
können.
ENGAGEMENT
»Neben guten Noten ist ein betriebswirtschaftliches
sowie analytisches Verständnis
hilfreich. Praktika erleichtern
den Jobeinstieg ebenso wie relevante Erfahrungen,
bestenfalls im Ausland erworbene,
und Fremdsprachenkenntnisse«,
fasst Matthias Loebich vom BDU
die Anforderungen an Nachwuchsberater
zusammen.
FÄHIGKEITEN
»Wirtschaftsprüfer brauchen neben betriebswirtschaftlichen
und rechtlichen
Kenntnissen sowie analytischen Fähigkeiten
vor allem eine ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit«,
weiß Melanie
Sack vom IDW. Denn die Aufnahme
von Prozessen, die Klärung unplausibler
Sachverhalte oder der Hinweis auf
mögliche Fehler verlangen menschliches
Feingefühl. Zudem sind Fremdsprachenkenntnisse
wichtig.
GEHALT
Wirtschaftsprüfer wie Unternehmensberater
dürfen in etwa mit einem jährlichen
Bruttoeinstiegsgehalt von 45.000
bis 60.000 Euro rechnen – später sind Gehälter
von bis zu 90.000 Euro möglich.
HOHER BEDARF
»Es gibt einen hohen Bedarf an Hochschulabsolventen.
Wenn sie die relevanten
Eigenschaften mitbringen, bietet ihnen
die Unternehmensberatung gute
Einstiegschancen« – resümiert Matthias
Loebich vom BDU, denn die Unternehmensberatung
sei nach wie vor eine
wachsende Branche.
JOBCHANCEN
Egal, ob Wirtschaftsprüfer oder Unternehmensberater,
deine Berufsaussichten sind
auf jeden Fall rosig. So erwarten die zehn
größten Beratungsfirmen mit Hauptsitz
in Deutschland ein Wachstum von etwa
zehn Prozent pro Jahr – bis 2022. Aufgrund
der herausfordernden Abschlussprüfungen
für Wirtschaftsprüfer hast du
mit einem guten Abschluss in der Tasche
auch hier einen sicheren Job.
NEUGIERDE
Laut Melanie Sack vom IDW sei fachliche
Neugier eine Grundvoraussetzung. »Dabei
ist aber auch die Bereitschaft wichtig, sich
immer wieder auf neue Herausforderungen
einzustellen. Lebenslanges Lernen ist
in unserem Beruf keine Floskel, sondern
Realität. Wer das – zugegebenermaßen
nicht ganz einfache – Examen bestanden
hat, wird dafür mit einem der spannendsten
Berufe belohnt.«
Quellen: BDU, Lünendonk, Wirtschaftsprüferkammer | Illustration: vecteezy.com
62 | www.career-center.de – Die Jobbörse für Akademiker
CONSULTING
PRÄGEND
Laut Matthias Loebich vom BDU erhalten
Unternehmensberater in relativ kurzer
Zeit viele interessante Einblicke in
unterschiedliche Branchen oder Unternehmen.
Zudem arbeiten sie häufig an
innovativen Themen mit oder sogar an
komplett neuen Geschäftsmodellen, die
prägend für Unternehmen oder ganze
Branchen sein können, so Loebich.
REINGESCHAUT
Melanie Sack vom IDW weiß, dass vor
allem die Vielfalt die Tätigkeit des Wirtschaftsprüfers
so spannend macht: »In
kaum einem anderen Beruf bekommt
man so tiefe Einblicke in das Innerste der
Unternehmen, von der Abschlussprüfung
über die Steuerberatung bis hin zur
Aufdeckung von Wirtschaftskriminalität
oder der Sanierung von Unternehmen
– um nur einige Leistungen zu nennen.«
TREUHÄNDER
Wirtschaftsprüfer dürfen übrigens auch
Treuhandaufgaben wahrnehmen. So gehören
unter anderem Vermögens- und
Insolvenzverwaltung oder Testamentvollstreckung
zu ihrem Tätigkeitsprofil.
UNTERNEHMEN
14.568 Wirtschaftsprüfer gibt es der
Wirtschaftsprüferkammer zufolge in
Deutschland, die sich in 9.525 Wirtschaftsprüfer-Praxen
bündeln. Dem gegenüber
stehen etwa 20.000 Beratungsunternehmen
mit 124.000 Beratern.
WOHNEN
Bei einer Befragung potenzieller Nachwuchsberater
zeigten sich 95 Prozent
aufgeschlossen gegenüber örtlichen Veränderungen.
60 Prozent davon sind bereit,
innerhalb ihres Bundeslandes umzuziehen
– immerhin zehn Prozent würden
sogar einen internationalen Wohnortwechsel
in Betracht ziehen.
ZUKUNFTSAUSSICHTEN
Laut dem Geschäftsklimaindex des BDU
starten die Unternehmen der Consultingbranche
optimistisch ins Jahr 2020. Besonders
die mittelgroßen Unternehmen
sehen im ersten Halbjahr gute Rahmenbedingungen
für weiteres Wachstum.
Europas Leitmesse für Frauen & Karriere
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www.career-center.de – Die Jobbörse für Akademiker | 63
FRAUEN & MINT
WEIBLICHE
MINT-POWER
WIE STEHT ES UM FRAUENANTEIL UND -FÖRDERUNG
IM MINT-BEREICH? WIR HABEN NACHGEFORSCHT
Text: Kirsten Borgers
FUSSNOTEN IN DER GESCHICHTE
»Deutschland ist ein echtes Schlusslicht, wenn es um Frauen
im Erfinderwesen geht. Der Erfinderinnenanteil liegt bei gerade
einmal sechs Prozent – Tendenz eher sinkend. Doch auch
international bekommen Frauen in der Wissenschaft und im
Erfinderwesen nicht die Anerkennung, die sie verdienen. Untersuchungen
der Brown University und der San Francisco
State University identifizierten Dutzende von Programmiererinnen,
die wichtige Beiträge zur Entwicklung der IT leisteten,
für ihre Arbeiten aber nie als Urheberinnen anerkannt wurden.
Sie wurden zu buchstäblichen Fußnoten in der Wissenschaftsgeschichte,
obwohl sie dazu beitrugen, diese Geschichte
mitzuschreiben.«
Melanie Vogel, Initiatorin der Karrieremesse women&work
KITA UND FLEXIBLE ARBEITSZEITEN
»Mit zahlreichen Sozialleistungen unterstützt Stihl Frauen dabei,
Beruf und Familie besser unter einen Hut zu bekommen.
Dazu zählen flexible Arbeitszeiten, Unterstützung bei der Kinderbetreuung
und demnächst eine Kindertagesstätte. Die Zahlen
zeigen: Stihl ist für Frauen ein attraktiver Arbeitgeber. Rund
50 Prozent der Besucher unserer Karrierewebseite sind weiblich.
Jede dritte Einstellung im MINT-Bereich ist eine Frau. Seit Mai
2019 ist außerdem erstmals eine Frau im familienfremden Vorstand
von Stihl.«
Jessica Hütter, Leiterin Personalmarketing bei Stihl
FRÜHZEITIG INFORMIEREN
»Wichtig ist, bereits während des Studiums Praxiserfahrungen
zu sammeln, um für sich selbst zu klären, welches Arbeitsumfeld
zu den eigenen Interessen und Stärken passt. Die Unternehmenskultur
in kleinen und mittleren Unternehmen
oder Start-ups ist eine andere als in globalen Beratungsfirmen
oder Konzernen. Darüber hinaus ist, was Vereinbarkeit
und Führungskulturen angeht, vieles in Bewegung geraten.
Frauen sollten sich frühzeitig über potenzielle Arbeitgeber
informieren: Welche Angebote bieten sie, um Familie und
Karriere zusammenzubringen? Gibt es Frauen in Führungspositionen?
Eine gute Möglichkeit, verschiedene MINT-Arbeitgeber
kennenzulernen, bietet die nächste ›Komm, mach MINT‹-
Karriereveranstaltung ›meet.ME‹ von 26. bis 27. Juni 2020 in
Berlin.«
Dr. Ulrike Struwe, Geschäftsführerin des Kompetenzzentrums
Technik-Diversity-Chancengleichheit
MINT-BEMÜHUNGEN TRAGEN ERSTE FRÜCHTE
Warum so wenige Frauen einen MINT-Beruf ausüben? »Das
lässt sich so pauschal nicht sagen«, weiß Dr. Ulrike Struwe, Geschäftsführerin
des Kompetenzzentrums Technik-Diversity-
Chancengleichheit. »Innerhalb von MINT gibt es deutliche
Unterschiede. Mit knapp 38 Prozent weist das Berufsfeld Mathematik
und Naturwissenschaften den höchsten Frauenanteil
auf.« Ein positiver Trend zeichne sich auch in den technischen
Berufsfeldern ab: »Der Anteil von Ingenieurinnen mit knapp 27
Prozent bei den unter 35-Jährigen fällt deutlich höher aus als bei
den Beschäftigten aller Altersgruppen, Tendenz steigend. Das
ist sicherlich auch auf das gebündelte Engagement der letzten
Jahre zurückzuführen, wie es der Nationale Pakt für Frauen in
MINT-Berufen ›Komm, mach MINT‹ vorantreibt.« Nach wie vor
seien in der Gesellschaft die Sichtweisen zu den technischen Berufen
allerdings noch stark geschlechterstereotypisch geprägt.
»Dies lässt sich nur durch ein gezieltes Zusammenwirken von
Schulen, Hochschulen und Unternehmen konsequent verändern«,
schließt Struwe. audimax und die Deutsche Telekom leisten
beispielsweise im Rahmen des Frauen-MINT-Awards einen
Beitrag zur Frauenförderung im MINT-Bereich. Infos dazu findest
du unter www.frauen-mint-award.de.
GESUCHT: MEHR FRAUEN
»Eine kürzlich durchgeführte Studie der Universität von Melbourne
ergab, dass es angesichts der aktuellen Trends 16 Jahre
dauern würde, bis sich die Zahl der männlichen und weiblichen
Autoren in den Wissenschaften angleicht. Sage und schreibe 258
Jahre wären es in Bereichen wie Physik, Mathematik oder Informatik.
Dabei sind die Karrierechancen für Frauen im MINT-Bereich
extrem gut. Fast überall fehlen Fachleute – und sehr vielen
Unternehmen wird langsam bewusst, dass sie in ihren Entwickler-
und Innovationsteams mehr Frauen brauchen.«
Melanie Vogel, Initiatorin der Karrieremesse women&work
VIEL LUFT NACH OBEN
Im Jahr 2016 ist die Frauenförderung gesetzlich verankert worden,
seitdem gilt in Aufsichtsräten von börsennotierten Unternehmen
eine Frauenquote von 30 Prozent. Frauen müssen bei
Neubesetzungen also aktiv berücksichtigt werden – bemerkbar
macht sich diese Regelung allerdings kaum. Zwar werden
geringfügig mehr Frauen eingestellt, doch in Führungsebenen
hat sich nichts verändert: Seitdem das Gesetz zur Frauenquote
in Kraft getreten ist, gab es an den 26 Prozent Frauenanteil in Unternehmensführungen
keine Veränderung. Speziell im MINT-
Bereich ist der Anteil der Frauen mit 15,4 Prozent zwar noch
deutlich unterdurchschnittlich, jedoch steigt besonders der Anteil
jüngerer Frauen langsam an.
Illustrationen: freepik.com | Quellen: prosoft.net, Arbeitsagentur
64 | www.career-center.de – Die Jobbörse für Akademiker
RUBRIK
MESSEBESUCH: WOMEN&WORK
Auf Karrieremessen kannst du dich über frauenfreundliche Unternehmen
informieren – zum Beispiel auf der women&work.
»Viele Unternehmen suchen zwar händeringend Fachkräfte,
aber nicht alle bieten gute Voraussetzungen dafür, dass Frauen
auch wirklich Karriere machen können», weiß die Initiatorin der
women&work Melanie Vogel. »Frauen aus dem MINT-Bereich
stoßen in den meisten Fällen in wirkliche Männerdomänen vor.
Das kennen sie aus dem Studium schon – im Berufsleben kann
das aber eine echte Hürde sein, wenn die Unternehmenskultur
nach wie vor männlich-konservativ ist, also alte Rollenstereotype
an der Tagesordnung sind.« Wodurch sich diese äußern? »In
vielen Firmen – und das erlebe ich täglich in Interviews und Beratungen
– wird Frauen die Führung von Männerteams nicht automatisch
zugetraut und Frauen werden in klassischen Männerberufen
als befremdlich und fehl am Platz empfunden. Darum
ist es für sie ganz wichtig, bei Arbeitgebern einzusteigen, die sich
dieser Problematiken bewusst sind und hier aktiv gegensteuern.
Diese Arbeitgeber finden Interessierte auf der women&work.«
KOMM, MACH MINT
»Viele Unternehmen sind sehr daran interessiert, Projekte und
Maßnahmen durchzuführen, um junge Frauen für ihre MINT-
Bereiche zu gewinnen. Dazu gehören beispielsweise die Partnerschaft
bei ›Komm, mach MINT‹, die Teilnahme am Girls'Day
sowie Personalentwicklungsmaßnahmen auf allen Fach- und
Führungsebenen. Darüber hinaus werden flexible Möglichkeiten
zur Vereinbarung von Beruf und Familie – für Männer und
Frauen – angeboten. In Bezug auf die Bezahlung und Entwicklungsmöglichkeiten
gibt es noch viel zu tun. Ein Gender Pay Gap
liegt auch in den MINT-Berufen vor – trotz der hohen Nachfrage
nach Fachkräften. Und immer noch befinden sich zu wenig
Frauen in Führung. Oftmals sind es stereotype Verhaltensweisen,
die nach wie vor Männer bei der Beförderung bevorzugen.
Hier müssen weitere Veränderungen in Gang kommen.«
Dr. Ulrike Struwe, Geschäftsführerin des Kompetenzzentrums
Technik-Diversity-Chancengleichheit
Welcome to the
Connectioneering
Group.
DEN WEG EBNEN
»Es ist notwendig, dass Arbeitgeber klare Leistungsbeurteilungen
haben, die für Männer und Frauen gelten. Dazu gehört auch
die gendergerechte Bezahlung – beides ist noch keine Selbstverständlichkeit«,
weiß Melanie Vogel, Initiatorin der Karrieremesse
women&work. Sie rät Frauen, darauf zu achten, dass
Unternehmen Mentoringprogramme anbieten und gezielte
Maßnahmen zur Aufstiegsförderung von Frauen ergreifen. »Das
heißt übrigens nicht, dass Frauen förderungsbedürftiger sind als
Männer. Es bedeutet lediglich, dass Frauen der Weg nach oben
geebnet wird – und das ist wirklich wichtig, denn die klassischen
Karriere-Hierarchien, die in fast allen Unternehmen noch existieren,
sind immer noch zu einem Großteil von Männern besetzt,
die untereinander meist sehr gut verdrahtet sind«, erklärt
Vogel. Besonders schwierig sei dabei, »in dieses sogenannte
›Old-Boys-Network‹ reinzukommen, daher ist eine Unterstützung
von außen durch Mentoring oder sonstige Aufstiegsförderungen
extrem hilfreich. Unternehmen, die das anbieten, sind
meist sehr gute Arbeitgeber für Frauen.«
Connectioneering bedeutet für uns: Teil eines
Netzwerkes zu sein, aktiv an zukunftsweisenden
Projekten mitzuarbeiten und dabei wichtige erste
Erfahrungen im Job zu sammeln. Bei uns finden
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Maschinen- und Anlagenbauer freuen wir uns
über jeden, der unsere Passion teilt.
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LEBEN
HÖREN
Ins Leben startet für dich René.
Bei gutem Wetter steht er am
liebsten mit einem Glas Wein auf
der Würzburger Mainbrücke.
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ERFAHREN, DASS IHR POTENZIELLER PART-
NER EIN PIERCING TRÄGT. MÄNNER HABEN
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LIEBEN WIR GERADE
KIOX
Kiox ist das erste Soloalbum von Felix Kummer,
bekannt als Bandmitglied von Kraftklub. In den
teils melancholischen Songs rappt er über das
Aufwachsen im Osten und das Älterwerden.
SEHEN
I, TONYA
Spannend bis zum Schluss: Die aus schwierigen
Verhältnissen stammende Profi-Eiskunstläuferin
Tonya Harding wird in ein Attentat auf ihre
Erzrivalin verwickelt, während sie sich auf dem
Höhepunkt ihrer Karriere befindet.
LESEN
DONNA LEON:
STILLE WASSER
Nachdem Commissario
Brunetti einen Schwächeanfall
vorgetäuscht hat,
wird er von seiner Frau
in die Idylle des italienischen
Landes geschickt.
Dort soll er sich in einer
luxuriösen Villa erholen.
Doch der malerische Schein trügt: Zwischen
Ruderausflügen und Treffen mit alten Bekannten
entdeckt der Kommissar eine Leiche. Der
erschreckende Fund führt zu seinem bisher
kompliziertesten Fall.
audimax
Green Life
FAIR VERSCHENKEN
Beim Geschenke einpacken auf Umweltschutz
achten und trotzdem nicht auf bunte Muster
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Fotos: Airbnb, PlanetPaket, @fruehlingszwiebel_/Instagram, Diogenes Verlag, DCM Film Distribution GmbH, privat, Eklat Tonträger, audimax MEDIEN | Quelle: YouGov
66 | www.career-center.de – Die Jobbörse für Akademiker
FERNWEH
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Der ›Cloefhänger‹ an der Saarschleife
ist nicht zur Therapie von Höhenangst
gedacht: Das Abenteuer mit Ausblick
bietet dir eine eher ungewöhnliche
Übernachtungsmöglichkeit im Naturpark
Saar-Hunsrück. Geschlafen wird
nämlich im Zelt – das in zwei Metern
Höhe und direkt an der Hangkante
hängt. Um den Actioncharakter aufrecht
zu erhalten, empfiehlt sich die
Anfahrt per Mountainbike via Moselradweg
oder Saarradweg, denn vor
Ort kannst du verschiedene Mountainbike-Strecken
erkunden.
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dafür aber nicht bis zur Küste?
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JE NE PARLE PAS FRANÇAIS
Text: Felix Schmidt | Fotos: pixabay.com | Illustrationen: vecteezy.com
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je nach Laune gestalten. Vor Ort locken
dich Schluchsee, Merkurbergbahn, Triberger
Wasserfälle oder Titisee.
KIRSTEN WILL INNERHALB VON SECHS WOCHEN FRANZÖSISCH LERNEN
Nur sechs Wochen Zeit, um Französisch zu lernen?
Klingt utopisch, aber wer nicht wagt, der
nicht gewinnt! Ich entschied mich für die kostenlose
App ›Duolingo‹ und wählte in Vorfreude
auf den diesjährigen Urlaub in der Provence
den Button ›Französisch‹ – schon ging es
mit einem Einstufungstest los. Einmal mit den
regulären Lektionen angefangen, setzte auch
schon der Suchtfaktor ein: Jeden Tag 15 Minuten
üben machte richtig Spaß, da das Übersetzen,
Nachsprechen der Beispielsätze und Zuordnen
von Vokabeln ziemlich gut liefen. Ein
toller Nebeneffekt: Statt auf dem Weg zur Arbeit
in der U-Bahn sinnlos auf dem Handy
herumzuscrollen, erledigte ich regelmäßig
meine Lerneinheiten und konnte so Wartezeiten
sinnvoll überbrücken. Die grüne Eule, das
Maskottchen der App, gab mir ›Daumen hoch‹
und versicherte mir, dass ich hervorragende
Fortschritte machte.
Nach etwa vierzehn Tagen kam dann der erste
Knick in meiner neuen Freundschaft mit Duolingo:
Mein Wochenende war ziemlich durchgeplant
und so kam ich gar nicht dazu, brav
Vokabeln zu pauken. Die App erinnerte mich
penetrant mit Nachrichten daran, dass ich meinen
Erfolgsstatus verlieren würde, wenn ich
jetzt nicht weiterübte. Um nicht wieder in der
Anfängerrubrik ›Salut‹ zu landen, sondern als
Fortgeschrittene im Feld ›Possessivpronomen‹
weiterarbeiten zu können, machte ich mich
wohl oder übel an die nächste Einheit.
Mein Fazit: Wer die Erinnerungsfunktion deaktiviert,
kann in Fremdsprachenapps einen tollen
Begleiter finden und sich über sinnvolles Hirntraining
freuen. In sechs Wochen eine Sprache
zu lernen, finde ich aber immer noch utopisch.
Nichtsdestotrotz freue ich mich schon, meine
marginalen Kenntnisse im Urlaub zu testen!
www.career-center.de – Die Jobbörse für Akademiker | 67
FERNWEH
MAL EHRLICH!
DIESMAL: AUDIMAX-REDAKTEURIN KIRSTEN RINGT UM DIE
RICHTIGE HALTUNG ZUM THEMA FLIEGEN
»Havana-na-na-na« geht mir durch
den Kopf, als mir Bekannte von ihrer
diesjährigen Urlaubsplanung
erzählen: Es soll für eine Woche
nach Kuba gehen. Ob ich mich
nicht noch anschließen möchte?
Hmm, Kuba, schööön … Aber
Moment, für eine Woche? Von
Frankfurt nach Kuba dauert es
mindestens zwölf Stunden – Hinund
Rückflug abgezogen handelt
es sich also sogar nur um fünf
Tage. Mal ganz abgesehen von
der Frage, ob sich das überhaupt
lohnt: Irgendwie komisch, angesichts
unserer Klimasituation und
der weltweiten Proteste solche
Pläne zu schmieden und selbstbewusst
davon zu erzählen. So radikal
ignorieren könnte ich es nicht,
dass meine Reise klimaschädliche
Emissionen in erheblichem Maße
verursacht. Aber ich muss zugeben,
dass ich gerade das Thema
Flugverbot schwierig finde. Andere
Bereiche des klimafreundlichen
Verhaltens fallen mir leicht:
Ich fahre kaum Auto, im Sommer
nehme ich grundsätzlich das Rad
und im Winter die U-Bahn. Auf
Onlineversand kann ich gut verzichten,
auch auf chilenische Heidelbeeren
und spanische Orangen.
Die Tupperbox ist in der Mittagspause
mein treuer Begleiter, um
To-go-Kunststoffverpackungen
zu vermeiden. Das ist für mich alles
nicht aufwendig und deshalb
locker umsetzbar. Nun aber zurück
zur unangenehmen Frage:
Muss ich wirklich radikal auf jede
Flugreise verzichten? Das würde
bedeuten, dass ich von dieser schönen
Welt nur noch die nahegelegenen
Orte entdecken darf. Klar, ich
könnte wochenlang per Zug oder
à la Greta auf Segelschiffen fremde
Kontinente ansteuern. Aber dafür
fehlt es mir – so wie jedem Otto
Normalverbraucher – leider sowohl
an Zeit als auch an Bekanntheit
beziehungsweise Geld, wodurch
so etwas erst möglich wird.
Vielleicht gibt es ja einen Mittelweg?
Zum Beispiel höchstens einmal
im Jahr ein weiter entferntes
Ziel anpeilen und das verursachte
CO2 durch Spenden an Klimaschutzprojekte
kompensieren? Ich
bin nicht sicher, ob das eine ausreichende
Lösung des Problems ist.
Die Bekannten fliegen jedenfalls
ohne mich nach Kuba.
DU SIEHST DAS GANZ
ANDERS ALS UNSERE
REDAKTEURIN
KIRSTEN?
Dann antworte ihr!
Mail an borgers@audimax.de.
Die
Kolumne
»SAG MAL!«
WAS SIND DEINE URLAUBSPLÄNE?
»Ich fliege zusammen mit meiner
Freundin nach Portugal. Wir wollen
dort einfach immer der Küste
entlangfahren.«
Hannes, 18
»MIT FREUNDEN PLANE ICH GERADE EINEN
ENTSPANNTEN STRANDURLAUB IN SPANIEN.«
Erkin, 19
»ICH FLIEGE IN MEIN HEIMAT-
LAND PAKISTAN ZU MEINER
FAMILIE.«
Ayscha, 21
UMFRAGE
»UNSERE FUSSBALL-
MANNSCHAFT FLIEGT
DIESES JAHR NACH MALLE,
ZUM BALLERMANN.«
Heiko, 19
»ZUSAMMEN MIT MEINER
SCHWESTER PLANE ICH SCHON
UNSEREN LONDON-TRIP FÜR
DEZEMBER. DAZWISCHEN GEHEN
WIR VIELLEICHT NOCH NACH
ITALIEN, ABER DA SIND WIR UNS
NOCH NICHT SICHER.«
Lea, 19
»Konkrete Pläne habe ich noch
nicht, aber ich werde sicherlich
ein paar Freunde in Berlin und
Hamburg besuchen. Vielleicht
schließe ich mich unserem Familienurlaub
nach Frankreich
an, das muss ich mir aber noch
überlegen.«
Tom, 21
Fotos: audimax MEDIEN | Illustrationen: vecteezy.com
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LifeStraw Go 2-Stage | www.rocatronic.de | 44,95 €
I'M BATMAN!
Mit dieser Schlafmaske wirst du jederzeit
und überall zum Batman. Gemacht
nur für echte Fledermäuse, die
Probleme mit dem Tageslicht haben
oder einfach eine Runde Schlaf in Dunkelheit
genießen möchten. Aber aufpassen:
Wer damit Verbrechen bekämpfen möchte, sollte sich zumindest
Löcher für die Augen freischneiden – sonst endet der erste
Einsatz in Gotham City, bevor er begonnen hat.
Batman Sleep Mask | www.etsy.com | 16,26 €
ACTION, LEUTE!
Wenn du mit Freunden in den Urlaub fährst, solltest du das Spiel
Spikeball auf jeden Fall im Koffer haben. Egal ob Strand, Gras oder
Wasser – Hauptsache vier Spieler sind dabei. Einfach schnell zusammenstecken
und los geht die wilde Runde. Das Spielprinzip ist leicht
erklärt: Im Zwei-gegen-Zwei dürft ihr den Ball abwechselnd nur dreimal
berühren, bevor er per Netzschlag
dem anderen Team ›zugespielt‹
wird. Fällt der Ball zu Boden,
hat das Team im Ballbesitz verloren.
Standard Spikeball | www.spikeball.eu | 59,99 €
STRANDVERSTECK
Oldie but goldie! Jeden Urlaub das gleiche
Problem: Wohin mit den Wertsachen am
Strand? Wer nicht selber basteln möchte,
findet in dieser Sonnencremetube einen
professionellen Strandsafe für den Urlaub.
Mit genügend Platz für Handy und Co. bietet
er deinen Wertsachen Schutz vor Sand
und täuscht Gelegenheitsdiebe.
Sun Safe | www.radbag.de | 7,95 €
HERR DER STECKDOSEN
Ein wichtiges Reiseutensil, das jeder gebrauchen
kann: Der Reiseadapter spricht
sämtliche Steckdosensprachen fließend.
Zudem übersetzt er simultan auf USB, womit
du dir andere Stecker sparen kannst.
Einfach die entsprechenden Ladekabel
in die Tasche schmeißen und je nach
Bedarf am USB-Port des Reisesteckers
anschließen.
Reiseadapter | www.radbag.de | 19,95 €
HOSENTASCHEN-IKARUS
Stöcke aneinanderreiben liegt dir nicht?
Dann probier's doch mit einem Solarfeuerzeug.
Alles, was du hierfür benötigst,
ist ein zwei Millimeter dickes Stück Holz
oder Papier und Sonnenlicht. Die reflektierenden
Flügel des Feuerzeugs entzünden
das eingelegte Material in kürzester
Zeit und ersparen dir so die harte Arbeit.
Ein weiterer Vorteil ist, dass das Feuerzeug
auch mit Gas betrieben werden
kann. Ein echter Allrounder!
Solar-Feuerzeug | www.fluchtrucksack.de | 9,95 €
Text: Felix Schmidt | Fotos: Hersteller
70 | www.career-center.de – Die Jobbörse für Akademiker
SOUVERÄN STUDIEREN. BESSER ARBEITEN.
DAS ABITURIENTENMAGAZIN
HAPPY HIRNING
ZWEIMAL BRAINTRAINING FÜR DICH
GEWINN-
SPIEL
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30 31 32
33
1 2 3 4
1
Waagerecht 1 Von Lateinkenntnissen zeugendes Zeugnis 6 Abgabe mit Steuervorteil 12 Was betreiben 22 mit
Schlägern ausgerüstete Frauen? 14 Ausgabenkürzel 15 Unübertreffbare Arztdiagnose 18 Wo befindet sich der
Baum bei halbem Wind? 19 Ein Roter ursprünglich östlicher Prägung 21 Führt jede Risikoliste an (Abk.) 22 Empfehlen
der höflicheren Art 24 Spanier mit deutschem Zustimmungsauftakt 25 Chemisches Element, in 22 waager.
gespiegelt wiederzufinden 27 Ersetzt zerstreut, geht es nicht gerade um Professoren 29 In griechischem Regen
fiel ihr Job buchstäblich ins Wasser 30 Hilft dem Anwalt, über die Runden zu kommen 31 Was manch Nachbar
so zu unser aller Mutter sagt 33 Sie zählen nichts ohne Friedrich Wilhelm
Senkrecht 1 Stand im Nadelwald 2 Gegend, die an beliebte Sommertätigkeit denken lässt 3 Idealer Arbeitsplatz
für Schleckermäulchen 4 Kommt Trinkfreudigen bei Assam oder Grey in den Sinn 5 Müll? Ja und nein. Jedenfalls
entsorgen ihn Männer in Orange 6 Bei seiner Anziehungskraft spielt Attraktivität keine Rolle 7 Rechner,
der nicht nur zur Kalkulation dient (Abk.) 8 Begeisterung, die in Fußballstadien eher selten ist 9 Sprichwörtlicher
Haustierfeind Nr. 1 10 Gibt es noch in Dresden, aber immer seltener an Rädern 11 Was für eine Kanzlerin ist Frau
Merkel irgendwann mal? 13 Rein rechnerisch schaut dieser Doc jedem dritten Patienten in die Muscheln (Abk.)
16 Welche Person weisen Allesfresser zweifach auf? 17 Sorgen für Antrieb – auch erdfern 19 Tierisches Ergebnis,
betrachtet man Käsestadt rückwärtig 20 Zeugt in jedem Einfamilienhaus von Niedertracht 22 Deutschlands
wohl witzigster folgt erst mal ein Engel 23 In ihr wird mit Kronen und Franken bezahlt (Abk.) 24 Einkaufshilfe
Ökobewusster 26 Stimme? Stimmt! 28 Was so bezeichnet wird, passiert Grenzen (Abk.) 32 Kürzest möglicher
Ausdruck der Siegesgewissheit
TRAIN YOUR BRAIN
Ein Mann kommt aus seiner Haustür
und geht einen Kilometer in Richtung
Süden. Dann geht er vier Kilometer
nach Westen. Dort trifft er auf einen Bären.
Der Mann rennt wie wild um sein Leben
– und zwar genau einen Kilometer
weit nach Norden. Dort
stößt er wieder auf sein Haus.
Welche Farbe hat der Bär?
Der Mann wohnt genau auf dem Nordpol.
Wenn er einen Kilometer in Richtung Süden
geht, ist er logischerweise genau einen Kilometer
von seinem Haus entfernt. Nun
kann er beliebig weit nach Westen oder
Osten laufen, ohne sich weiter von seinem
Haus zu entfernen. Sobald er nach Norden
geht, kommt er wieder zu seinem Haus. Er
ist also einem weißen Eisbären begegnet.
2
Illustration: vecteezy.com | Rätsel: © SeHer | Fotos: The Friendly Student
HIP IN DIE BIB
Jedes Semester ist es das gleiche Spiel: Kaum
naht die Klausurenphase, heißt es wieder: Pauken
bis zum Umfallen – und das am besten in
der Bibliothek. Damit beginnt leider auch der
lästige und nervenaufreibende Kampf um die
heiß begehrten Schließfächer. Damit ist jetzt
Schluss! Das Berliner Start-up The Friendly Student,
das von Studenten der TU Berlin gegründet
wurde, bietet die perfekte Lösung: Transparente
Rucksäcke und Handtaschen für den
Gang in die Bib. Ganz schön clever und noch
dazu ziemlich stylisch! Die Handtasche besitzt
eine herausnehmbare Innentasche aus Velours.
Der Rucksack punktet mit seinem komfortablen
Fassungsvermögen von 24 Litern. Die optimale
Größe, um all deine Lernmaterialien sicher
zu verstauen. Noch dazu sind beide Bibliotheksbegleiter
wasserabweisend und einfach zu reinigen.
Eine unschlagbare Kombination! Du hast
Interesse an einer Handtasche oder einem Rucksack
für die Bib?
Rätsel lösen, mitmachen und eine von insgesamt
fünf Handtaschen und Rucksäcken abräumen unter
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können zwischen der Handtasche und dem
Rucksack wählen. Teilnahmeschluss: 30.04.2020.
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, die Lösung
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Impressum
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· ressourcenschonend und
umweltfreundlich hergestellt
· emissionsarm gedruckt
· überwiegend aus Altpapier
Dieses Druckerzeugnis wurde mit dem Blauen Engel ausgezeichnet
VERLAG audimax MEDIEN GmbH, Hauptmarkt 6-8 • 90403 Nürnberg
• Zentrale: 0911. 23 77 9-0, Fax: 0911. 20 49 39 • E-Mail: info@audimax.de
Herausgeber: Oliver Bialas
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Chefredaktion: Viktoria Feifer, Julia Wolf (V.i.S.d.P.)
Redaktion: Kirsten Borgers, Alicia Reimann, Steffen Rothhaupt, Felix Schmidt
Redaktionelle Mitarbeit: René Kleinhenz, Prof. Dr. Günter Lehmann, Sara Sedan,
Jing Wu
Gestaltung: Sabine Barwinek, Andrea Pfliegensdörfer
Titelbild: audimax MEDIEN
Druck: Jungfer Druckerei & Verlag GmbH, Herzberg am Harz
Vertrieb: Dipl.-Kfm. Joachim Bärtl, Fon: 09 11. 23 77 9-23
ANZEIGEN Fon: 0911. 23 77 9-40 Mediaberatung: Markus Erhardt, Mutlu Kocak,
Ivo Leidner, Josefine Lorenz, Dr. Rowena Sandner • Es gilt die Anzeigenpreisliste
Nr. 34 vom 01.01.2020. audimax erscheint mo natlich in der Vorlesungszeit
und ist politisch unabhängig. Wir drucken, zertifiziert mit dem ›Blauen Engel‹,
besonders CO2-neutral und energiesparend. Für die Vollständigkeit und
Richtigkeit von Ter min an ga ben wird keine Gewähr über nom men. Für an uns
un verlangt ge sandte Ma nus kripte, Fotos und Illus wird nicht gehaftet.
Bezug per Abo: siehe www.audimax.de/abo.
Verbreitete Auflage laut IVW 04/19: 61.000 Expl., ISSN 1863-2866
Das nächste audimax ING. erscheint am 05.06.2020.
Hinweis: Der Lesbarkeit halber wird in allen Artikeln die männliche Schreibweise
verwendet. Selbstverständlich sind Frauen und Männer immer gleichermaßen
angesprochen.
BV3
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Inserentenverzeichnis
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INSERENTENVERZEICHNIS 4.2020
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Bridgestone Europe
NV/SA
Justus-von-Liebig-Straße 1
61352 Bad Homburg v.d.H.
www.linkedin.com/company/
bridgestoneemea
www.bridgestone.de
Kontakt:
Eva Langmann-Klement
eva.langmann-klement@
bridgestone.eu
Franziska Lamp
franziska.lamp@bridgestone.eu
Branche:
Reifen- und Gummibranche
Produkte/Dienstleistungen:
Bridgestone Central Europe
(BSCER) vertreibt Premium-Reifen
und bietet Mobilitätslösungen
in Deutschland, Österreich
und der Schweiz sowie in
Dänemark, Finnland, Norwegen
und Schweden. BSCER stellt
nach Umsätzen den wichtigsten
europäischen Markt für das
Hightech-Unternehmen in der
Region EMEA dar.
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Hauptverwaltung
Linder Höhe
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www.DLR.de
Kontakt:
Bei Fragen zu konkreten
Stellenangeboten aus unserem
Jobportal www.DLR.de/jobs
wenden Sie sich bitte an die in
den Ausschreibungen genannten
Ansprechpartner.
Branche:
Forschung
Produkte/Dienstleistungen:
Forschungszentrum für Luft- und
Raumfahrt, Energie, Verkehr,
Sicherheit und Digitalisierung;
als Raumfahrtagentur verantwortlich
für die Planung und
Realisierung der deutschen
Raumfahrtaktivitäten.
Siehe Anzeige auf Seite 07
Christmann & Pfeifer
Construction GmbH &
Co. KG
In der Werr 11
35719 Angelburg
www.cpbau.de/karriere
Kontakt:
Ulrike Bonacker, Personalleiterin
karriere@cpbau.de
Branche:
Bauwesen, Industrie- und Gewerbebau,
baunahe Dienstleistungen
Produkte/Dienstleistungen:
Unsere Produkt- und Servicepalette
umfasst:
• Projektentwicklung
• Planungs- und Ingenieurleistungen
• Stahlhochbau
• Leichtmetallbau
• Brückenbau
• Schlüsselfertiges Bauen
• Parkhausbau
• Modulares Bauen
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Dürr AG
Carl-Benz-Straße 34
74321 Bietigheim-Bissingen
www.durr.com/karriere
Kontakt:
Anna Vollmer
Fon: 07142 78-1313
hrmarketing@durr.com
Branche:
Maschinen- und Anlagenbau
Produkte/Dienstleistungen:
Der Dürr-Konzern ist ein weltweit
führender Maschinen- und
Anlagenbauer mit ausgeprägter
Kompetenz in den Bereichen Automatisierung
und Digitalisierung/
Industrie 4.0. Seine Produkte,
Systeme und Services ermöglichen
hocheffiziente Fertigungsprozesse
in unterschiedlichen Industrien.
Mit rund 16.300 Mitarbeitern ist
der Dürr Konzern
an 112 Standorten
in 34 Ländern
präsent.
Siehe Anzeige auf Seite 65
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Rockwell Collins Deutschland
GmbH, a part of Collins Aerospace
Grenzhoefer Weg 36
69123 Heidelberg
jobs.collinsaerospace.com
Kontakt:
Caroline Kretschmar, HR Manager
caroline.kretschmar@collins.com
Produkte/Dienstleistungen:
Mit über 50-jähriger Erfahrung
in Deutschland beschäftigt
Rockwell Collins ca. 400
Mitarbeiter in Heidelberg. Die
Kernkompetenzen umfassen:
Entwicklung, Herstellung,
Systemintegration, Vertrieb,
Wartung und Instandhaltung von
Kommunikations- und Navigationssystemen
für militärische
und zivile Anwendungen.
Siehe Anzeige auf Seite 17
ESG
Elektroniksystemund
Logistik-GmbH
www.esg.de
www.jobs.esg.de
Kontakt:
Berta Küpper
Fon: 089 9216 14728
Branche:
System- und Softwarehaus
Produkte/Dienstleistungen:
Entwicklung und Integration von
sicherheitsrelevanten Elektronikund
IT-Systemen
Standorte:
Fürstenfeldbruck, München,
Wilhelmshaven, Koblenz,
Donauwörth
Siehe Anzeige auf Seite 19
DFS Deutsche
Flugsicherung GmbH
Am DFS-Campus 10
63225 Langen
www.karriere.dfs.de
Kontakt:
Team Bewerbermanagement
Recruitment & Selection
Fon: 06103-707-5155
lotsenausbildung@dfs.de
Branche:
Luftverkehr
Produkte/Dienstleistungen:
Flugsicherung
Siehe Anzeige auf Seite 02
Josef Gartner GmbH
Gartnerstraße 20
89423 Gundelfingen
www.josef-gartner.de/jobs
Kontakt:
Sebastian Krämer
HR Specialist
Fon: 09073 84-2738
Branche:
Fassadenbau
Produkte/Dienstleistungen:
Gartner entwickelt und fertigt
Fassaden, die Unikate sind
und meist an die Grenzen des
technisch Machbaren gehen.
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72 | www.career-center.de – Die Jobbörse für Akademiker |
Inserentenverzeichnis
Landesbetrieb Bau und
Immobilien Hessen
(LBIH)
Zentrale:
Abraham-Lincoln-Straße 38 – 42
65189 Wiesbaden
www.lbih.hessen.de/karriere
Kontakt:
Kristina Pichl
Fon: 0611-89051-234
Kristina.Pichl@lbih.hessen.de
Branche:
Öffentlicher Dienst / Verwaltung
Produkte/Dienstleistungen:
Der Landesbetrieb Bau und
Immobilien Hessen (LBIH) ist der
zentrale Bau- und Immobiliendienstleister
der hessischen
Landesverwaltung. Er übernimmt
im Auftrag des Landes Hessen
Aufgaben im Bau-, Standort- und
Gebäudemanagement. Seine
Stärke: Als Komplettanbieter
leistet der LBIH alles aus einer
Hand – effizient und serviceorientiert.
Siehe Anzeigen auf Seite 27+29
AUGUST STORCK KG
Waldstraße 27
13403 Berlin
www.storck.de/karriere
Kontakt:
Personalabteilung
Khaleda Wali
Fon: 030 41773 7105
Branche:
Konsumgüter / Süßwaren
Produkte/Dienstleistungen:
Als international erfolgreiches
Familienunternehmen gehört
Storck heute zu den zehn größten
Süßwarenherstellern der Welt.
Rund um den Globus sind unsere
Marken in über 100 Ländern
erfolgreich. Maßgeblich an diesem
Erfolg beteiligt: Unsere mehr als
7.000 Mitarbeiter, die mit großer
Leidenschaft daran arbeiten, die
Welt ein wenig süßer zu machen.
Müller Service GmbH
Zollerstraße 7
86850 Aretsried
www.muellergroup.com/karriere
Branche:
Konsumgüter
Produkte/Dienstleistungen:
Starke, bekannte und bei Handel
und Verbrauchern beliebte Marken,
die Lust auf Innovation und
ein stets nach vorne gerichteter
Blick zeichnen uns aus. Mit
Sicherheit hat jeder Deutsche
fast täglich eines unserer
Produkte auf dem Tisch, ob als
Milcherzeugnis, Feinkostsalat
oder als Zutat, die wir für andere
Segmente der Lebensmittelindustrie
zuliefern, wie etwa den Käse
für die Pizza oder Molkenpulver
für die Säuglingsnahrung. Auch
international prägen wir die
Branche – ob im United Kingdom,
in Polen oder in Italien.
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KARL STORZ SE
& Co. KG
Dr.-Karl-Storz-Straße 34
78532 Tuttlingen
www.karlstorz.com
Kontakt:
Alexandra Fabiano
alexandra.fabiano@karlstorz.
com
Fon: 07461 708 6607
Branche:
Medizintechnik
Produkte/Dienstleistungen:
Wir sind ein international
führender Hersteller von
hochwertigen Spezialprodukten
der Medizintechnik. An unserem
Hauptsitz in Tuttlingen sowie in
mehreren Produktionsstätten,
Vertriebs- und Servicegesellschaften
beschäftigen wir
weltweit in über 40 Ländern
mehr als 8.000 Mitarbeiter.
Rheinmetall Group
Rheinmetall Platz 1
40476 Düsseldorf
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Kontakt:
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Branche:
Automobilzuliefer-, Verteidigungsund
Sicherheitsindustrie
Produkte/Dienstleistungen:
Die börsennotierte Rheinmetall
Group ist der international
erfolgreiche Technologiekonzern
für Mobilität und Sicherheit.
Rheinmetall Automotive bietet
Lösungen für Emissionsreduktion,
Elektrifi zierung des Antriebsstrangs
und elektrische Antriebe.
Rheinmetall Defence ist als führendes
europäisches Systemhaus
für Verteidigungstechnologie
ein zuverlässiger Partner der
Streitkräft e.
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TM Ausbau GmbH
Boschstraße 2a
82178 Puchheim
www.tm-ausbau.eu/karriere
www.instagram.com/
tm_ausbau_karriere
Kontakt:
Johanna Schebesch
karriere@tm-ausbau.eu
Fon: 089 80093-653
Branche:
Bauwesen und Architektur
Produkte/Dienstleistungen:
TM Ausbau zählt zu den
deutschlandweit führenden
Ausbauunternehmen.
Unser Leistungsspektrum reicht
vom kompletten Innenausbau
von Gebäuden einschließlich
Mieterausbau und Ladenbau bis
hin zum Schlüsselfertigbau.
Zusätzlich übernehmen wir die
Planung der Projekte und setzen
dabei auf Building Information
Modeling (BIM).
Rolls-Royce Deutschland
Ltd & Co KG
Standort(e): Dahlewitz bei Berlin,
Oberursel bei Frankfurt/Main
www.rolls-royce.com/careers
Kontakt:
HR People Services Operations
Team
Fon: 033708 6-3333
HRSSCSouthCentralEurope@
rolls-royce.com
Branche:
Luft- und Raumfahrt
Produkte/Dienstleistungen:
Rolls-Royce ist ein weltweit führender
Hersteller von Antriebssystemen
und in Deutschland mit
seinen Geschäftsbereichen Zivile
Luftfahrt, Verteidigung und
Powersystems vertreten.
Mitarbeiterzahl: ca. 4.000
Art der gesuchten Bewerber:
Absolventen, Praktikanten,
Werkstudenten
Graduate Programme:
z.B. Engineering, Manufacturing
Engineering, Procurement,
Supply Chain Management
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audimax
MUT ZUR LÜCKE
beweist
Annika Ernst
Fotos: Barna Bartis/unsplash, Heiko Laschitzski | Lückentext: Julia Wolf
Annika Ernst wirkte in zahlreichen Fernsehproduktionen wie ›Hochzeit in Rom‹ und ›Herzensbrecher – Vater
von vier Söhnen‹ sowie im Kinofilm ›Zweiohrküken‹ mit. In der RTL-Anwaltsserie ›Beck is back!‹ spielte sie die Ex-
Frau des Hauptdarstellers und in der SAT.1-Serie ›Einstein‹ die Kommissarin Elena Lange. Neben der Schauspielerei
engagiert sie sich als Lesebotschafterin, unterstützt die ›Be a Mover‹-Community von Daimler und ist als Schirmherrin
für ›HelpAge‹ tätig, um mehr Aufmerksamkeit für die Bedürfnisse der in Not und Armut lebenden älteren
Menschen zu generieren. Demnächst wird Annika in der neuen ZDF-Krimi serie ›Blutige Anfänger‹, ›Friesland‹ und
›SOKO Wien‹ zu sehen sein. Mut zur Lücke beweist das nächste Mal: Oliver Mommsen
Und im
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• Dein Festival-Guide
• Direkteinstieg vs. Trainee
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74 | www.career-center.de – Die Jobbörse für Akademiker
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Schlaue Sprüche Nummer eins
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USGEBEN ist noch
reich
geworden.
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Leider wahr!
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Christian S., Ingenieur Verfahrenstechnik
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